Der erste Krieg der Menschheit
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Eröffnet am: | 17.01.07 15:53 | von: Knappschaft. | Anzahl Beiträge: | 17 |
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Der erste Krieg der Menschheit
Das Bild vom ersten bekannten Krieg der Menschheit zeichnet sich immer schärfer ab. Forscher haben bei Ausgrabungen in Syrien Spuren einer Schlacht vor rund 5500 Jahren gefunden. Sie zeigen gespenstische Details vom tragischen Ende einer blühenden Stadt.
Den Verteidigern ist klar, dass sie wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben haben. Dennoch versuchen sie alles, um die Angreifer aufzuhalten. In einem Wasserbehälter, der bis zum Rand im Boden eingegraben ist, formen nervöse Hände Lehmkugeln, die mit Schleudern auf die Belagerer abgeschossen werden sollen. Doch dazu kommt es nicht mehr: Das Dach und die Wände des Hauses stürzen ein und begraben Mensch und Material unter sich.
5500 Jahre liegen die Spuren der dramatischen Szene unter den Trümmern. Dann, im Herbst 2006, stoßen Archäologen bei der Ausgrabung des alten Hamoukar auf das eingestürzte Haus, dessen Wände einst zwei Meter hoch waren. Im Inneren finden sie rund 1100 Lehmkugeln. Zwei Dutzend liegen noch immer säuberlich aufgereiht neben dem eingegrabenen Gefäß. Sie wurden nie benutzt.
Hamoukar: Spuren eines frühen Krieges
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"Man kann sich die Verzweiflung dieser Menschen vorstellen", sagt Clemens Reichel vom Orient-Institut der University of Chicago, das die Ergebnisse der Grabung jetzt veröffentlicht hat. "Es sieht so aus, als ob sie buchstäblich alles auf die Angreifer geworfen haben, was sie finden konnten." Doch die Verteidiger hätten keine Chance gehabt: "Der Angriff muss schnell und heftig gewesen sein. Gebäude sind eingestürzt und abgebrannt. Sie haben alles unter einem Berg von Schutt begraben."
Der erste Krieg in der Geschichte der Menschheit?
Seit 1999 graben Archäologen in den Ruinen des alten Hamoukar im äußersten Nordosten Syriens, nur wenige Kilometer entfernt von der irakischen Grenze. Inzwischen sind sie sicher, dort auf die Spuren des vielleicht ersten organisierten Kriegs der Geschichte gestoßen zu sein - und auf neue Erkenntnisse über die Entwicklung der ersten Zivilisationen.
Reichel spricht von einem "schaurigen, fast schon heiligen Element", das die Arbeit seines Teams begleitet. Der deutsche Forscher und seine Kollegen haben auf einem riesigen Gebiet Spuren der alten Stadt und ihres dramatischen Endes gefunden: Unter einem Hügel kamen Ruinen auf einer Fläche von rund einem Quadratkilometer zum Vorschein. Der 160.000 Quadratmeter große Stadtkern war von einer drei Meter dicken Mauer geschützt. Vor der Stadt haben die Wissenschaftler Spuren der großangelegten Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Gebrauchsgegenständen gefunden: Keramik- und Obsidianstücke, verteilt auf der riesigen Fläche von fast drei Quadratkilometern.
SPIEGEL ONLINEGrabungsort Hamoukar: Krieg in der Morgendämmerung der Zivilisation
Reichel und seine Kollegen sprechen von einer "quasi-industriellen" Produktion von Waffen und Werkzeugen. Schon 2005 haben sie rund 1000 eiförmige Schleuderkugeln aus Lehm entdeckt und daraus gefolgert, dass Hamoukar in einem Krieg vernichtet wurde. "Wir haben die Kugeln in allen Gebrauchsstufen gefunden", erklärt Reichel, "von der Herstellung bis zum Einschlag." Unter dem Schutt der eingestürzten Häuser fanden die Archäologen auch zwölf Gräber. Sie vermuten, dass die Skelette von Opfern der Schlacht stammen.Auch angesichts des Musters der Zerstörungen folgern die Wissenschaftler, dass ein Erdbeben aus Ursache ausfällt. 2005 wollten viele Forscher Reichels Interpretation zunächst nicht folgen. Doch die Geschosse, die zerstörten Wände und das Ausmaß der Verheerung hätten inzwischen "auch die größten Zweifler überzeugt, dass dies ein Beweis für einen Konflikt ist", sagte Guillermo Algaze, ein nicht am Hamoukar-Projekt beteiligter Archäologe der University of California in San Diego, der "New York Times".
Aussicht auf Reichtum trieb Menschen in die Stadt
Anhand der Funde glaubt Reichels Team auch herausgefunden zu haben, warum Hamoukar entstanden ist. Die zahlreichen Spuren intensiver Werkzeug- und Waffenherstellung "zeigen, dass diese Dinge hier nicht nur benutzt, sondern auch im großen Maßstab produziert wurden", sagt Salam al-Kuntar, der syrische Co-Direktor der Expedition.
Anders als im südlichen Zweistromland, wo die ersten Städte wahrscheinlich entstanden sind, um die Landwirtschaft und damit die Versorgung der Menschen zu sichern, sei Hamoukar eine Handelsstadt gewesen. Mitten auf einer wichtigen Handelsroute zwischen Anatolien und Südmesopotamien gelegen, konnte Hamoukar dank der Massenproduktion von Gebrauchsgütern großen Reichtum erlangen, glaubt Reichel.
Der überall um die Stadt herum gefundene Obsidian ist ein vulkanisches Glas, das zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen verwendet wurde, ehe sich die Metallverarbeitung durchsetzte. In der Gegend um Hamoukar kommt es jedoch nicht vor: Es musste aus einer Entfernung von mindestens 100 Kilometern herangeschafft werden, da sich die nächstgelegenen Vorkommen in der heutigen Türkei befinden.
Ein intensiver Export von Obsidian-Produkten ins südliche Zweistromland könnte die Entstehung von Hamoukar erklären, glaubt Reichel. "Das könnte die Menschen von den Feldern in die Stadt gelockt haben." Anstatt selbst den Pflug zu bedienen, hätten sie Lebensmittel aus Dörfern in der Umgebung eingeführt. "Und wenn Menschen erst einmal ein Vermögen angehäuft haben, bauen sie Mauern, um es zu schützen - und man hat die erste Stadt."
Obsidian-Verarbeitung begann schon vor 6500 Jahren
Wann genau die erste Siedlung an der Grabungsstelle entstanden ist, können die Archäologen nicht sagen. "Es könnte viel früher als 3500 vor Christus sein", so Reichel. Die Obsidian-Produktionsstätten in der Umgebung von Hamoukar habe man anhand von Keramikteilen, die in derselben Erdschicht gefunden wurden, auf die Zeit zwischen 4000 und 4500 vor Christus datiert.
Als Hamoukar zerstört wurde, ging die Zeit der Obsidianverwendung bereits zu Ende. Kupfer begann, das Gesteinsglas als Werkstoff abzulösen. Die Entdeckung von zahlreichen Kupfer-Werkzeugen in den Ruinen deutet laut Reichel darauf hin, dass die Stadt möglicherweise bereits Kupfer-Produkte ins südliche Zweistromland exportiert hat.
Mesopotamien-Experte Algaze glaubt, dass die Funde von Hamoukar die traditionelle Lehrmeinung über die Entstehung der ersten Zivilisationen verändern könnte. Die Existenz von Hamoukar und der nahe gelegenen syrischen Stadt Tell Brak zeigten, dass sich der Norden und Süden des Zweistromlands unabhängig voneinander entwickelt haben. Bisher glaubte man, dass die Zivilisation im Norden Mesopotamiens unter dem Einfluss der südlichen Städte entstanden ist.
Doch offenbar waren nördlichen Städte zunächst wichtiger als bisher vermutet. Der Handel war in der Region weit verbreitet - und damit auch die bewaffneten Konflikte. Der Ausgang der Schlacht von Hamoukar könnte durchaus zum späteren Übergewicht des Südens beigetragen haben, glaubt Algaze: Durch den Fall der Stadt wurde das südliche Zweistromland zur dominanten Kraft - und anschließend zur Heimat von Königreichen wie Babylonien.
leider nur, wie es effektiver gehen kann. Nicht, wie es ohne geht ...
So long (oder doch besser short?)
Kalli
KRAWUMMMM !
Ein "Neubooten" des Lebens auf unserem Planeten fand statt. Erdlinge - sie nannten sich jetzt "Menschen" mit einem geringen Anteil von Intelligenz reiften heran und gründeten Staaten. Die Technologie schritt voran und auch Atomwaffen wurden entwickelt .....
oder die Natur...oder doch ein kosmischer Dind wird uns irgendwannmal hin (platt) machen.
Es wird nie einen Krieg geben wo die Menscheit gänzlich umkommt.
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Fahre nie schneller, als Dein Schutzengel fliegen kann
Wissenschaftler rücken Zeiger auf Doomsday-Uhr um zwei Minuten vor – Warnung vor neuem Atomzeitalter und Klimakatastrophe
Raphael Satter
AP 17.01.2007 18:24
Der britische Wissenschaftler Stephen Hawking während einer Pressekonfernz an der "Doomsday Clock", einem Symbol der Royal Society in London für das Risiko eines atomaren "Weltuntergangs". (AP Photo/Lewis Whyld, PA)
London – Die Welt rückt näher auf eine nukleare Katastrophe und ein Klimainferno zu: Wegen dieser Einschätzung stellen internationale Wissenschaftler die Zeiger ihrer Doomsday-Uhr auf fünf Minuten vor zwölf. Die Gruppe des „Bulletin of Atomic Scientists“ gab ihre Entscheidung, den Zeiger um zwei Minuten nach vorne zu drehen, am Mittwoch in London bekannt.
„Die Welt steht am Rande eines zweiten Atomzeitalters“, begründete die Organisation den Schritt – unter anderem mit Blick auf den Atomstreit mit Nordkorea und dem Iran. Als Wissenschaftler sähen sie die Gefahren durch Atomwaffen sowie die drohende Klimakatastrophe, erklärte der britische Astrophysiker Stephen Hawking. „Als Erdenbürger haben wir die Pflicht, die Öffentlichkeit zu warnen.“
Die Doomsday-Uhr, die symbolisch die verbleibende Zeit bis zum Jüngsten Tag (doomsday) anzeigt, misst seit 60 Jahren die nuklearen Spannungen in der Welt. Jetzt wird bei der Einschätzung der aktuellen Gefährdung auch der Klimawandel berücksichtigt, wie „Bulletin“-Redakteur Mark Strauss erklärte.
Das „Bulletin of Atomic Scientists“ wurde 1945 angesichts der Sorge vor einem möglichen Nuklearkrieg als Informationsbrief für Atomphysiker gegründet und entwickelte sich zu einer Organisation, die ihren Blick allgemein auf Bedrohungen für das Überleben der Menschheit gelenkt hat. Die Gefahren des Klimawandels seien fast so schlimm wie die Bedrohung durch Atomwaffen, betonte die Gruppe.
Seit die Doomsday-Uhr bei ihrer Einrichtung 1947 auf sieben vor zwölf gestellt wurde, wurde sie bislang 18 Mal angepasst. Am nähesten rückten die Zeiger der Katastrophenzeit im Jahr 1953 nach einem Wasserstoffbombentest der USA – damals war es zwei vor zwölf. Am weitesten – ganze 17 Minuten – entfernt waren sie 1991 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende des Kalten Krieges.