Warum ist Reichtum keine Sünde?


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Eröffnet am:01.08.06 15:07von: JablAnzahl Beiträge:85
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1262 Postings, 7015 Tage JablWarum ist Reichtum keine Sünde?

 
  
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01.08.06 15:07
Warum ist Reichtum keine Sünde?

Von Ulrich van Suntum



Reiche Wohltäter: Warren Buffett und das Ehepaar Gates
01. August 2006
Wer reich ist, hat es schwer mit der Anerkennung in unserer Gesellschaft. Schon in der Bibel heißt es: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher das Himmelreich erlangt.“ Ehrliche Arbeit und ein bescheidener Lebenswandel, das sind schon immer die traditionellen Werte der christlichen Welt gewesen.


Eine Ausnahme machte hier nur der Calvinismus, der im irdischen Wohlstand ein Zeichen für das Wohlwollen Gottes sah. Dementsprechend versuchten die Anhänger dieser Lehre, durch Fleiß, Geschäftstüchtigkeit und Sparsamkeit die sogenannte „Gnadengewißheit“ zu erlangen. Nach Max Weber haben sie dadurch wesentlich zur Entstehung des Kapitalismus und zum ökonomischen Aufschwung des Abendlandes beigetragen. Wie entscheidend der Glaube dabei wirklich war, ist jedoch historisch umstritten. Schließlich hat es auch im erzkatholischen Florenz der Medici im 16. Jahrhundert ein blühendes Bank- und Kaufmannswesen gegeben. Klar ist aber, daß die christlichen Sympathien bis heute vor allem den Mühseligen und Beladenen gelten.


Reichensteuer wird kaum noch hinterfragt


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Es kommt auch nicht von ungefähr, daß die Kirchen in ökonomischen Streitfragen oft an der Seite der Gewerkschaften und der Sozialpolitiker stehen. Wer möchte schon Anwalt der Privilegierten sein, als welche die „Besserverdienenden“ und „Vermögenden“ wie selbstverständlich bezeichnet werden? Einen Minderheitenschutz können sie für sich nicht reklamieren, auch wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Denn als gerecht gilt in unserer Gesellschaft meist das, was sozial ist. Und sozial ist es im Zweifel, wenn man den Reichen nimmt und den Armen gibt, und nicht etwa umgekehrt.


Derartige, tief verwurzelte Grundeinstellungen einer Gesellschaft haben durchaus konkrete ökonomische Folgen. Kaum noch hinterfragt wird etwa die progressive Einkommensteuer, die gerade erst durch die - in dankenswerter Klarheit so bezeichnete - Reichensteuer verschärft wurde. Dabei ist es eigentlich alles andere als selbstverständlich, daß man bei doppelt so hohem Einkommen weit mehr als das Doppelte an Steuern zahlen soll. Immerhin wird auf diese Weise mehr als die Hälfte des Aufkommens an Einkommensteuer von nur zehn Prozent der Steuerpflichtigen aufgebracht (siehe Grafik).


Reichtum als Beweis von Arbeit, Klugheit und Erfolg




Auch die Erbschaftsteuer wird immer mehr zu einer Sondersteuer auf große Privatvermögen. Kleine Erbschaften - und demnächst auch Unternehmen - sind von ihr kaum betroffen. Deswegen regt sich auch kaum jemand darüber auf, daß es sich im Grunde um eine Steuer auf bereits vorher voll versteuerte Einkommen handelt, deren künftige Erträge natürlich auch wieder - progressiv - besteuert werden. Es trifft ja nur die Reichen, die mit den „breiten Schultern“, die schließlich „auch ihren Beitrag leisten sollen“.


Diese abschätzige Attitüde gegenüber den Wohlhabenden hat es nicht immer gegeben, und es gibt sie in dieser Form auch heute nicht in allen Ländern. Im Merkantilismus, dem Zeitalter der Sonnenkönige, galt die Schaffung von Reichtum als gesellschaftlich erstrebenswert. Die Anhäufung und Verausgabung von Geld wurde als nützlich für die gesamte Wirtschaft angesehen. Selbst der zügelloseste Luxuskonsum hatte noch sein Gutes, spornte er doch den „faulen und liederlichen Pöbel“ dazu an, sich anzustrengen, um möglichst daran teilzuhaben. Eine vergleichsweise positive Sicht des Reichtums findet man heute noch in den angelsächsischen Ländern, namentlich in den Vereinigten Staaten. Anders als in Kontinentaleuropa zeigt man dort auch gerne, was man hat. Denn Reichtum gilt dort viel weniger als bei uns als unverdientes Privileg, sondern als Beweis von harter Arbeit, Klugheit und Erfolg.


Warren Buffett spendet Milliarden


Aus ökonomischer Sicht ist privater Reichtum unverzichtbar für den Wohlstand eines Landes. Schließlich stecken die Milliardenvermögen der Flicks, Mohns und Gettys zum allergrößten Teil in ihren Unternehmen, das heißt unmittelbar in den Arbeitsplätzen. Privat leben viele von ihnen vergleichsweise bescheiden, anders als manche Pop- und Fußballstars, denen wir ihren Wohlstand meist viel weniger neiden.


Am Ende eines erfolgreichen Kapitalistenlebens fließt das Geld zudem oft in gemeinnützige Stiftungen; so hat der erfolgreiche Spekulant Warren Buffett vor kurzem den Großteil seines Privatvermögens in Höhe von mehr als 30 Milliarden Dollar der Stiftung von Bill Gates geschenkt, die damit unter anderm gegen Hunger und Aids in Afrika kämpft (siehe auch: Buffett will 85 Prozent seines Vermögens spenden).


Zu wenig, nicht zu viel Reichtum


Selbst diejenigen Reichen, die privat im Luxus schwelgen, geben anteilmäßig von ihrem Einkommen in aller Regel viel weniger für den Konsum aus als die Masse der Bevölkerung, vom Staat ganz zu schweigen. Würde man sie enteignen, so wäre das Kapital daher sehr rasch verbraucht und mit ihm die Arbeitsplätze. Alle historischen Experimente in dieser Richtung wie etwa die jugoslawische Arbeiterselbstverwaltung haben das immer wieder bewiesen.


Die soziale Katastrophe während der industriellen Revolution wurde nicht wegen zu viel, sondern wegen zu geringem Reichtum in der Gesellschaft verursacht. Es fehlte, ähnlich wie heute in vielen Entwicklungsländern, einfach an genügend Kapital, um die rasch wachsende Bevölkerung mit Arbeitsplätzen zu versorgen. Nicht die Gewerkschaften, sondern der aufblühende Kapitalismus mit seinen riesigen Investitionen hat das Problem schließlich gelöst. Sicher entstanden dabei riesige Privatvermögen, auch Prunk und Protz waren oft dabei. Aber verglichen mit den ungeheuren Werten, die in dem Produktivkapital steckten, waren das nur Peanuts. Wer sich sein Hauspersonal nicht mehr leisten konnte, um dessen Firma und ihre Arbeitsplätze mußte es schon schlecht stehen.


Ein großer Teil des Vermögens ist „unsichtbar“


Auch der heutige Mittelständler lebt materiell sicher besser als seine Beschäftigten. Dafür hat er allerdings viel weniger Freizeit und meist jede Menge Sorgen. Während für die Mitarbeiter Freitagnachmittag das Privatleben anfängt, grübelt der Chef am Wochenende oft noch über Kalkulationen und Bilanzen. Wer so betrachtet wirklich reicher ist, läßt sich darum nicht einfach sagen. Zumal der materielle Wohlstand besteuert wird, die Freizeit aber nicht.


Im übrigen ist ein großer Teil des Vermögens heutzutage gleichsam „unsichtbar“. Es besteht nämlich gerade für den Normalbürger nicht zuletzt in seinen Ansprüchen an die Renten- und Krankenversicherung, die sich leicht auf sechsstellige Beträge addieren können. Zudem wird eine andere, ebenfalls oft übersehene Vermögensart immer wichtiger, nämlich die Ausbildung und das Wissen der Menschen. Dieses Humankapital ist im Zweifel viel wertvoller als etwa ein geerbtes Häuschen.


Egalitäre Wirtschaftsordnungen letztlich gescheitert


Die moralische Beurteilung des Reichtums hängt nicht zuletzt auch davon ab, was man mit seinem Wohlstand anfängt. So haben es jedenfalls ethisch sensible Ökonomen wie etwa John Stuart Mill gesehen. Es ist darum auch kein Zufall, daß in den Ländern mit niedriger Einkommensteuer das private Mäzenatentum meist hoch im Kurs steht. Auch die katholische Kirche war den Reichen gegenüber meist deutlich milder gestimmt, wenn diese reichlich spendeten. Denn auf diese Weise konnte selbst der Kaufmann nicht nur sündlos, sondern sogar gottgefällig handeln.


Die Vorstellung, man müsse nur das Geld der Wohlhabenden anders verteilen, damit es allen bessergeht, ist dagegen überaus naiv. Eher ist das Gegenteil der Fall: Nur wo privates Vermögen gebildet werden kann, entstehen in der Regel Wirtschaftswachstum und Wohlstand auch für die Masse.


Alle egalitären Wirtschaftsordnungen sind dagegen letztlich gescheitert, und zwar sowohl ökonomisch als auch moralisch. Die Menschen haben in ihnen weder mehr Wohlstand noch mehr Gerechtigkeit gefunden, sondern letztlich nur neue Herren, die sie unterdrückt und die sich auf ihre Kosten bereichert haben. Man sollte deshalb vorsichtig sein, gedankenlos den Reichtum als ein Schandmal des Kapitalismus anzuprangern. Im übrigen gehören nicht nur Völlerei und Geiz zu den sieben Todsünden, sondern auch der Neid.

Ulrich van Suntum lehrt Volkswirtschaft an der Universität Münster.

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.07.2006, Nr. 30 / Seite 44
Bildmaterial: F.A.Z., picture-alliance/ dpa
 
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1116 Postings, 6709 Tage MaxiJoHört sich gut an,

 
  
    #61
1
04.08.06 11:49
denn dann wäre offiziell Arbeiten auch wieder interessanter, wenn nicht das Einkommen sondern der Konsum besteuert würde.
Ähnlich sollte es dann aber wohla auch bei den Sozialabgaben gehen.

Aber wie stellst Du Dir, dann in der Realität das Gefälle zu den Nachbarstaaten vor?

Liegt doch auf der Hand, wenn wir hier 40% Konsumsteuern haben, und die Niederlande nur 19&, dass dann die Verbraucher, schon wegen KLeinigkeiten und je nach Entfernung über die Grenzen fahren.  

2590 Postings, 7245 Tage brokeboydas stimmt

 
  
    #62
1
04.08.06 12:00
natürlich ist das nicht praktikabel -ganz abgesehen davon, dass sich der staat aus purem selbsterhaltungstrieb nicht verschlanken wird und es für viele dirigistisch gepolte linke natürlich undenkbar ist, dass eine gesellschaft ohne die allseeligmachende steuerglocke auskommt- müssten derartige massnahmen unbedingt länderübergreifend harmonisiert werden. allerdings haben wir derzeit schon ein immenses steuer- und sozialgefälle, das darauf hinweist, dass ungleichheit machbar ist. zudem müsste da hineinkalkuliert werden, dass auch ausländische waren, die in deutschland verkauft werden einen höheren beitrag leisten würden.

wir müssen uns entscheiden, in was für einer gesellschaft wir leben wollen: in einer welt in der wir auf unser geistiges und körperliches wertschöpfungspotential stets den fiskus mit nis zu 50% einrechnen müssen (mit der bitteren beigeschmack, dass dessen gegenleistungen peu a peu mit dem argument der "nichtfinanzierbarkeit" zusammengestrichen werden)
oder:
in einer vom würgegriff der ausspähung, banküberwachung, kapitalflucht und steuerpfändung befreiten gesellschaft in der sich arbeit wieder lohnt.  

12175 Postings, 8611 Tage Karlchen_IIIch könnte mir gut vorstellen, dass sich

 
  
    #63
04.08.06 12:12
manch Großunternehmen mit irgendwelchen Tricks auch um den Zehnten drücken wird.

Und das mit den Verbrauchssteuern ist auch so eine Sache - dann wird verstärkt im Ausland eingekauft.  

1262 Postings, 7015 Tage Jabljetzt diskutieren wir in die richtige Richtung

 
  
    #64
1
04.08.06 12:17
brokeboy - genauso sehe ich es auch. Wenn wir Freiheit nicht nur materiell positiv sehen, sondern uns auch der Tatsache bewußt werden, Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen, könnte jeder mit 10%* Steuerbelastung leben und selber für sein Leben (Krankheit, Rente etc.) vorsorgen. Und wer es nicht tut ... Ausgenommen natürlich die jenigen die es tatsächlich nicht können, die dürften auf die Solidarität der Gemeinscht zählen.

10% Steuerbelastung für alle auch für Unternehmen und wir würden uns wundern, wieviele Steuerzahler nach Deutschland strömen um hier ihr Geld loszuwerden (eingeschlossen Großkonzerne die dann auch wieder hier ihre Gewinne versteuern)

*(Hängt euch nicht an den 10% auf, es könnten natürlich auch 15% oder 20% sein)  

1116 Postings, 6709 Tage MaxiJoDas Prob ist, der Staat muss zurückgeführt werden

 
  
    #65
04.08.06 12:24
das ist wohl die Lösung fast aller Probleme.

Damit ist gemeint, dass der Wust an Behörden, Ämtern, und Institutionen, die teilweise eigenständig 10,000de beschäftigen aufhören muss. Was die Leute da alle machen, kann ohnehin keiner verstehen, der die öffentiche Verwaltung nicht kennt!

Wenn wir alles vereinfachen werden einfach viele staatlichen Leistungen und Überprüfungen hinfällig, weil eben unnötig.

Wir wissen beispielswweise alle, dass wohl die Arbeitsagentur in der jetztigen Form wohl nicht nur unnötig, sondern teilweise kontraproduktiv ist.
Anstatt da sich auf die eigentliche Aufgabe zu besinnen, werden immer wieder neue Projekte und Dienstellen geschaffen und immer mehr Leute beschäftigt, mit dem Ergebnis, dass noch weniger funktioniert.
Das ist sicherilch in vielen anderen Behörden ähnlich, nur die Bürger sehen nicht, mehrken nicht, dass es diese Behören überhaupt gibt, oder was sie machen.  

2590 Postings, 7245 Tage brokeboy#63/Jabl

 
  
    #66
04.08.06 12:29
völlig d'accord!  

7753 Postings, 8723 Tage Mr_BlueTja, trotz der so schweren Steuerlast, besitzen

 
  
    #67
04.08.06 12:39
10% der vermögensstärksten Bürger aber immer noch fast 50% aller Vermögen in Deutschland.
50% dagegen haben nur einen 4%-Anteil am gesamten Vermögen.

Alle 50 Jahre sollte man vielleicht einfach den Reset-Knopf drücken und alle wieder mit 100€ Startkapital ausstatten ;)  

2590 Postings, 7245 Tage brokeboy@mr blue

 
  
    #68
04.08.06 13:08
es gibt reich und arm. na und? wenn du 'nen benz fährst und dein versoffener nachbar (dem sie alle 3 jahre den lappen wegnehmen) nur 'nen rostigen fiat, darf er einfach zu dir rüberkommen und deinen wagen mal fahren, oder was?

reich wird man übrigens nicht nur durch das, was man verdient, sondern auch durch das, was man sich eben nicht gönnt, bzw. zurücklegt - ich kenn' die pappenheimer, die ihre kohle schon immer verjuxt haben, die jeden ersten zwanghaft das shoppen anfangen müssen und keinen bezug zum geld haben - hab' ich nie verstanden und erst recht kein bischen mitleid.  

7753 Postings, 8723 Tage Mr_Bluena die oberen 10% sind wohl kaum dadurch so reich

 
  
    #69
04.08.06 13:29
geworden, weil sie 'n paar Euros auf die hohe Kante gelegt haben, vielleicht deren Vorfahren ...

Gegen gewisse Unterschiede hab ich nix, aber wenn einer 10 Mio € hat und ein anderer für 4€ die Stunde Gurken sammeln 'darf' dann find ich schon ok die Kohle ein bisschen umzuverteilen.

Wer rein gar nichts machen will, soll auch nicht viel bekommen. Genauso muss der Staat aber auch gegenregulieren, wenn sich bei wenigen zu viel Geld anhäuft.

Volkswirtschaftlich wäre eine etwas gleichmäßigere Verteilung auch wünschenswert, weil dies wohl dem Privatkonsum zugute kommen würde.

Und außerdem: Was hast Du gegen FIAT???!!!  

2590 Postings, 7245 Tage brokeboyich hatte 'nen barchetta

 
  
    #70
04.08.06 13:52
... das mieseste auto ever, aber egal!
weisst du, es ist so: man kann gar nicht viel gel besitzen, ohne die allgemeinheit zu unterstützen, denn um geld vor der inflation zu schützen muss man es reinvestieren, was automatisch zu arbeitsplätzen führt - aber das kapieren sozialisten eh nie. nimm mal zum beispiel die familie quand, ganz ganz reiche leute, die ihr geld aus vorheriger generationen arbeit bekommen haben - nach deiner philosophie müsste man deren kapital ja komplett unters volk bringen - ok. allerdings tragen diese leute auch verantwortung - wenn du denen mit enteignen (reset) drohst - was passiert dann eigtl. mit bmw (grosse anteile) und altana (50%)? und was machen die leute die dort arbeiten, willst du einen volkseigenen betrieb, gewerkschaftsgeführt oder schlimmer noch vom staat (wie alles) in den bankrott dirigiert. zu kurz gedacht, blue.  

1116 Postings, 6709 Tage MaxiJoJa brokeboy, genauso wollen die Sozen das!

 
  
    #71
04.08.06 14:08
Die haben es immer noch nicht kapiert, dass der Sozialismus in der Realtität nicht gut und nützlcih für den Menschen ist, sondern eher schlecht und die Mesnchen alle weniger haben.

Mag sich gut anhören, alles sind gleich, keiner wird um den "Mehrwert seienr Arbeit betrogen" etc etc.
Fakt ist nur, dass es dann nur noch einen "Minderwert der Arbeit" geben wird - keinen Mehrwert mehr.

Es muss Arme und Reiche geben.
Doch meine ich, dass ein gewisses Gefälle schon unmoralisch sein kann.
Bei uns in Deutschland ist der Unterschied zwischen Arm und Reich wohl am Kleinsten, im Verhältnis zu vielen anderen Ländern.

Es gibt Länder, da findet keiner was dabei, auch wohl die Ärmsten ncht, wenn einerseits Menschen verhungern, und daneben ein Reicher ist, der goldene Wasserhöhne, oder eine Uhr für 1 Mio trägt.

Bei uns in Deutschland muss keiner hungern, jeder hat ein Dach über den Kopf, sogar Busfahrten, Theaterkarten und Fern- und Radiogucken wird mit der Sozialhilfe noch mitfinaziert. Für uns eine aus menschwürde notwendige Sache - aber in anderen Ländern würden die das nie glauben können, dass jeder, der selber kein Geld hat, zum Leben genug einfach so vom Staat bekommt.

Wenn es eine Substandsteuer geben soll- wohl in Form einer Vermögenssteuer, müsste die klar begrenzt sein, und dürfte  nicht ständig anfallen, eben für sowas wie eine dauerhafte Entschuldung des Staates, so, dass der Staat auch noch in vielen Jahren von diesen einmaligen Abgaben profitiert.    

7753 Postings, 8723 Tage Mr_BlueAlso erstmal war das mit dem Reset-Knopf nicht

 
  
    #72
04.08.06 14:12
ganz ernst gemeint. Wenn sich das Ungleichgewicht allerdings immer mehr zu Gunsten der Wohlhabenen verschiebt, wird die größer werdende Schar der Totalverlierer irgendwann mal ihren Allerwertesten hoch bekommen und ungemütlich werden.

Naja, die Verantwortung der Großindustrie nimmt ja wohl immer weiter ab. Fast überall nur Massenentlassungen. Da sollten lieber der Mittelstand und die Kleinbetriebe gestärkt werden.

P.S.: Also mein FIAT-UNO war in Ordnung :)  

1116 Postings, 6709 Tage MaxiJoJa stimmt, es ist völlig falsch den Faktor Arbeit

 
  
    #73
04.08.06 14:26
wo ja die meisten "normalen Menschen" von Leben müssen, mit hohen Abgaben und Steuer zu belasten und das dann denen geben, die nicht arbeiten.

Jede Arbeitsstunde muss eben eher billiger werden, aber der Arbeitnehmer muss netto mehr in der Tasche haben!
Zahlen sollten stattdessen die Grossunternehmen, die eben dadurch immer höhere Gewinne erzielen, weil sie immer mehr Menschen "freisetzen".

Jetzt ist es umgekehrt - wer Leute beschäftigt bezahlt viel für die Leute, und hat weniger Ertrag.

Und nochmals das eine Beispiel, was es mal wirklich deutlich zeigt, wie sich die Grossen durchsetzen!

Die Industrie und Handelskammern, sind eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts- verwalten sich selber, aber jeder der einen Betrieb hat, MUSS Mitglied sein.
Im Vorstand sind eben fast nur Vertreter von Grossunternehmen, weil diese ganze IHK eh für  einen kleinen oder mittleren Unternehmer nicht viel Sinn macht.

Die Finanzierung der Kammern läuft durch Umlage, die sich am Gewerbeertrag bemisst und einer Festabgabe. Grossunternehmen mussten früher mal 5000 DM Festbetrag zahlen, heute nur noch 500 Euro(so bei unserer IHK), klar , dass dann die Kleineren mehr zahlen müssen.

Dann kam noch so eine "NOvelle" wo man überlegte, der, der Kosten verursache sollte sie auch bezahlen. Soweit ganz gut!

Aber wie vollzieht sich das?

Die Prüfungsgebühren die für die Prüfungen, die ja gesetztlich vorgeschrieben sind, für die Auszubildenden anfallen, haben sich mehr als vervierfacht.
Mussten früher im schnitt so 50 Euro Prüfungsgebühren bezahlt werden, für die Abschlussprüfugn sind es heute über 200 Euro.

Klar kann jeder Betrieb noch wohl aufweden, aber absolut das falsche Zeichen.
Die Grossunternehemn bilden ja kaum aus, es sind die Kleinen und Mittleren.

Wir brauchen nötig Ausbildungsstellen, und anstatt die ausbildenden Betreibe zu Lasen der nicht ausbildenden zu entlasten werden denen noch mehr Kosten aufgebührdet.

Kann man die Macht der Grossen noch deutlicher machen?  

2590 Postings, 7245 Tage brokeboyprovokation

 
  
    #74
2
04.08.06 14:43
unternehmen tragen a priori verantwortung dafür, dass sie gute produkte mit möglichst geringem aufwand (produktivität) möglichst gewinnbringend verkaufen. die beschäftigung von menschen ist ein positiver nebeneffekt.

beweis: es wurde noch nie ein privates unternehmen mit dem hauptziel gegründet, menschen zu beschäftigen.  

23966 Postings, 8415 Tage lehnaFest steht....

 
  
    #75
4
04.08.06 22:04
Geld allein macht nicht glücklich,es gehören auch noch Immobilien und Aktien dazu...  

23388 Postings, 6709 Tage Malko07#74. Richtig! o. T.

 
  
    #76
1
04.08.06 22:08

1116 Postings, 6709 Tage MaxiJo74 ist sicherilch richtig, und wohl auch so

 
  
    #77
1
04.08.06 22:19
notwendig, um nicht zu sagen, wohl der Sinn und Zweck einer jeden unternehmerischen Beschäftigung.

Es ist völlig legitim und auch notwendig, dass ein Unternehme so gemanagt wird, dass viel Gewinn erzielt wird. Menschen, die Mitarbeiter sind da nur mehr oder weniger Mittel zum Zweck, wie das Eigenkapital und die Betriebsausstattung ein Faktor.

Was ich nun meinte ist, dass eben dieser Faktor Arbeit, mit hohen zusätzlichen Abgaben und Kosten belastet ist, die anderen Faktoren allerdings nicht.

Gleichzeitig stehen diese Abgaben in Abhängigkeit von der allgemeinen gesellschaftlichen Lage, und so steigen diese eher, je weniger Menschen arbeiten - in einer reinen Marktwirtschaft sinken ja eher die Preise für etwas, das im Übermass angeboten wird.

Hier muss eben durch Abgabenverlagerung, etwas geändert werden.

Es ist einfach kontraproduktiv, Arbeitseinkommen, mit Kosten der Rentenversicherung zu belasten, zumindest in der Höhe, die überhaupt nichts mit der eigenen Altersversorge zu tun haben. Ähnliches gilt für die Arbeitslosen- Pflege- und  Krankenversicherung.

Es wäre einfach viel sinnvoller, statt eben Arbeitsleistung mit Abgaben zu  belegen, eben die Faktoren die zum Abbau von Arbeitsplätzen führen, zahlen zu lassen.  

2590 Postings, 7245 Tage brokeboyalternative

 
  
    #78
05.08.06 16:52
ich fände es gut, wenn mehr mitarbeiter von unternehmen am shareholder-value partizieren würden oder könnten. ein kleins beispiel dafür gibt die nicht börsennotierte fa. stihl, die den mitarbeitern die möglichkeit bietet, sog. genussrechte zu zeichnen - ein bekannter, der dort lange eine mittlere position innehatte, bekommt nun nach seiner pensionierung daraus deutlich mehr geld, als seine sowieso schon anständige rente.
 

1116 Postings, 6709 Tage MaxiJoArbeit ist zu teuer für das Unternehmen!

 
  
    #79
08.08.06 09:07
Das sehe ich als das Problem - klar eine Beteiligung der Mitarbeiter macht immer Sinn.

Glaube ich habe noch nicht so deutlich gemacht was ich zum Ausdruck bringen wollte!

Vor vielen Jahre brauchte man für die gleichen Produktionsschritte- sagen wir um eine Auto zu fertigen - ein Vielfaches an menschlicher Arbeitskraft. Das es damals überhaupt zu schaffen war, lag daran, dass die Nachfrage noch nicht so hoch war.

MIt der Zeit ist Faktor Arbeit allerdings immer teurer und teurer geworden. Die Lohnsteigerungen lagen zwar auch weit über dem Produktivitätsfortschritt und über der Inflation, doch das grösste Problem sind mehr die Sozialabgaben und auch die Einkommenssteuern der Mitarbeiter.

So wurde Arbeit eben immer teurer und teurer, der einzelne Mitarbeiter ist daran nur zu einem kleineren Teil verantwortlich.

Nun, rechnen die Firmen und sehen, sie müssten ihre Preise dann erhöhen. Gleichzeitig ist ja jedes Unternehmen bestrebt so günstig wie möglich herzustellen.
Wenn man nun durch die Maschiene X - 1 Arbeitskraft ersetzen kann, und diese Maschine 10 Jahre Dienst erweist und vielleicht 500 Tsd Euro kostet, dann muss das Unternehmen rechnen was günstiger ist.

Bei immer höheren Arbeitskosten ist dann irgendwann der Punkt erreicht, wo die Maschine billiger ist. Durch den Einsatz der Maschine, werden weitere Maschinen günstiger, weil ja nur einmal die Entwicklungskosten anfallen, so ist es eine Kettenreaktion.
Immer mehr Mitarbeiter werden entlassen, weil eben Maschine die Arbeit günstiger machen. Immer mehr Leute sind somit auf leistungen der Sozialkassen angewiesen und zahlen selber nichts mehr ein - Ergo die Sozialabgaben steigen weiter!

Dieses führt dann dazu, dass die Arbeitskosten, wieder noch höher und höher werden.

Es ist das Kontraproduktivste überhaupt, wenn man die Bezahlung der Arbeitsleistung mit hohen Sozialabgaben und Steuern belegt. Denn das führt ja eher zum Abbau der Arbeitsplätze.

Ich weiss nicht, wie man das genau umsetzen sollte, aber sicher ist, dass die grosse Firmen, wie Siemens, Allianz udn Deutsche Bank und Co, eben irgendwie dafür bezahlen sollten, dass sie mit dem Einsatz der modernen technik immer mehr Leute einsparen können.  

13436 Postings, 8931 Tage blindfishganz einfach, maxi...

 
  
    #80
08.08.06 09:18
aus meiner sicht sollte eine firma für einen entlassenen mitarbeiter bis zu einer bestimmten höhe des unternehmesgewinns aufkommen (diese aufwendungen dürften natürlich steuerlich nicht absetzbar sein). bei einem gewinn von 20 millionen sollten also 10 millionen dafür eingesetzt werden, die arbeitslosigkeit des ehemaligen mitarbeiters zu bezahlen. macht das unternehmen keine gewinne, übernimmt der staat die aufgabe (so wie bisher)...  

8451 Postings, 7504 Tage KnappschaftskassenNette Wertediskussion die auch heute wieder in

 
  
    #81
2
19.02.08 19:42
die Runde passen würde!  

1262 Postings, 7015 Tage Jablup passt gerade gut

 
  
    #82
19.02.08 19:48

25551 Postings, 8597 Tage Depothalbiereralle steuern abschaffen und märchensteuer auf 35 %

 
  
    #83
20.02.08 10:15
das wäre gut,würde den reichen aber auch nicht gefallen, weil man dann kaum noch möglichkeiten zum tricksen hat.

also: weiterjammern.

 

1262 Postings, 7015 Tage Jablwillst du nicht auch reich sein?

 
  
    #84
20.02.08 10:39
dann gehörst du dazu!

1262 Postings, 7015 Tage JablBald ist Wahl - deshalb aktueller denn je

 
  
    #85
1
01.03.11 10:41

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