schimpfen auf Schwäbisch
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 15.09.09 21:58 | ||||
Eröffnet am: | 27.07.06 09:28 | von: bullybaer | Anzahl Beiträge: | 2 |
Neuester Beitrag: | 15.09.09 21:58 | von: digger2007 | Leser gesamt: | 22.893 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
Was? Du weißt noch nicht mal, was das ist?
Das solltest Du aber unbedingt lernen, wenn Du nicht als »Bachel« durch die schöne schwäbische Landschaft stolpern willst.
Diese Seite gibt »Reigschmeckten« und »Turischte« die Chance, endlich zu verstehen, was der Tribünennachbar zum VfB, die Marktfrau zu ihrer Reklamation, der Handwerker zu der Sch...Spülung zu sagen hat.
Vorwort
Im Wortschatz des Schwaben nehmen Schimpfwörter einen breiten Raum ein. Nicht weil der Schwabe besonders viel oder übermäßig gern schimpft, sondern weil er außerordentlich differenziert zu schimpfen versteht. Er kann grob sein (Männer) oder giftig (Frauen), er kann mit einem knappen Wort seinem Ärger Luft machen oder mit einem wahren Schwall von Schimpfwörtern jemandem den Marsch blaen, und er kann seinen Unmut sowol ein- als auch vieldeutig äußern. Er hat aber auch die gabe, leiebvoll, ja fst zärtlich zu schimpfen, uns dbesonders sensible Schwaben könne sogar Zustimmung und selbst Begeisterung mit Hilfe eines Schimpfwortes zum Ausdruck bringen.
Bei alledem ist aber nicht nur die Wortwahl entscheiden. Ganz wesentlich bestimmt beim Schwaben auch der Ton die Musik. Was in den Ohren eines »Reigschmeckten« schroff oder beleidigend klingen mag, kann sich für einen chwaben ganz anders anhören. Schwbische Grobheiten sind selten »so gmoint«. Das gilt vor allem, wenn Schwaben sich gegenseitig beschimpfen gegenüber Fremden verändert sich diese Haltung bisweilen. Dann ist der schimpfende Schwabe erstens zurückhaltender und zweitens direkter - er weiß schließlich aus Erfahrung, daß der andere die Feinheiten schwäbischer Schimpffertigkeit nicht beherrscht. So hat zum Beispiel »du Seggel« - einem Landsmann gegenüber gesagt - einen ganz anderen Stellenwert als »Sie Seggel« gegenüber einem Nichtschwaben.
Übrigens gilt »Seggel« als das meitsgebrauchte schwäbische Schimpfwort überhaupt. Man kennt es in unzhligen Variationen - vom rabiaten »Schafseggel« über den derben »Granadeseggel« bis zum gutmütigen »Seggelpeterle«. Ähnlich variantenreich wird das Wort »Dackel« verwendet. Da gibt es den »Allmachtsdackel«, den »Saudackel« und den »Volldackel«. Die schlimmste Form der Beschimpfung aber ist der »Halbdackel« - das ist einer, bei dem es nicht einmal zum »Dackel« reicht.
Eine Sonderform schwäbischen Schimpfens ist das »Bruddle«. Der Bruddler läßt nicht lauthals seinem Ärger freien Lauf, er mault vielmehr leise vor sich hin - manchmal gerade noch laut genug, um verstanden zu werden, manchmal aber auch für andere unverständlich wie im Selbstgespräch. Hier zeigt sich die melancholische Seite des Schwaben, seine verschämte Sentimentalität und sein verstecktes Selbstmitleid. Nichts und niemand kann ihn in dieser Stimmung aufmuntern, er ist mit Gott und der Welt und besonders mit sich selbst uneins.
Zum Glück wirkt das Bruddeln irgendwann unfehlbar auch als Therapie. So verebbt seine Schwermut, wie sie gekommen ist, und der kurierte Schwabe beginnt von neuem, lustvoll und lebensfroh - zu schimpfen.
________________________________________
A
abäffe
anfahren, anmeckern, anmotzen, ausschimpfen usw. agosche; amaule.
Jetzt bäff mi net so a.
Ackerbutz
jemand, der wie eine Vogelscheuche aussieht.
agosche
anmeckern, anmotzen, ausschimpfen usw. abäffe; amaule.
Allmachtsdackel
Schimpfwort für einen Mann, das »allgemein« benutzt wird; gibt es in mehreren Versionen Dackel; Granadedackel; Grasdackel; Halbdackel; Saudackel; Volldackel.
Allmachtsseggel
Schimpfwort für einen Mann (ohne bestimmte Bedeutung); andere Version von Granadeseggel; Lompeseggel (Lomp); Seggel; Quadratseggel.
amaule
anmeckern, anmotzen, auschimpfen usw. abäffe; agosche.
Armleichter
eine vornehme Bezeichnung für Arschloch.
Ärschlesschlupfer
jemand, der einer Person »in den Hintern kriecht«, um etwas Bestimmtes zu erreichen.
Wenn i den em Arsch hätt, den däd i bis nach Rom scheiße.
B
Bachel
schwäbisches Schimpfwort für »Idiot«.
Bachel wia di hot mr früher bis zom Hals eingrabe, ond was rausguckt hot, des hot mr oifch weggschtalbt.
Dr Erwin moint au, er sei dr Kääs - drbei schtenkt er bloß!
Badenser
nennt man abfällig Menschen, die aus Baden kommen Gelbfüaßler.
bäffe
meckern, schimpfen usw. bruddle; gosche; maule; schempfe.
Balla
dummer Mensch, der sich ungeschickt anstellt.
Banaus
jemand, der keinen Sinn für das eigentlich Shcöne hat.
Gugg au den banaus a, wie der wieder über's kalte Büffee hergfalle isch, des war fascht peinlich.
Bauretrampel
ein mehr als schwerfälliger und plumper Mensch, Trampel.
D'Birgit isch au a rechts Bauretrampel - wie dia scho en d'Welt neidappt; ohne Rücksicht uf Verluschte.
Beißzang
eine bösartige Frau, die ständig keift und ihren Mitmenschen alles neidet.
Besa
bösartige Frau, oft Ehefrau.
Desch au a rechter Besa, dei Rösle, au net besser wie di mei.
Wird auch als bösartige Bezeichnung für eine Frau benutzt, die eigentlich häßlich ist.
Eine Beförderung steht ins Haus, doch wieder einmal hat es ein junger Kollege, der immer dem Chef nach dem Mund redet, geschafft. Meint der übergaangene ältere Angestellte: »I däd am lieabschte pralle vor Wuat ond hopse vor Zorn«.
Bettbronzer
Bettnässer. Wird oft als Schimpfwort für einen Feigling benutzt.
Blärrhafe
ein kleines Kind, das ständig weint.
Blärrkätter
Heulsue, Heulkachel.
Bloader
dummes, dämliches Weib.
Blonz
dicke, unfärmige Nase; Blutwurst. Schimpfwort für eine sehr dicke Frau: Des isch amol a fette Blonz. Gommel.
Bohneschtang
Bezeichnung für ein Mädchen (eine Frau), das in die Höhe geschossen ist, also fast keinen Hintern oder Busen hat; wird abwertend benutzt.
Guck dr amol di Bohneschtang a, vorne ond hende ganz dr Vadder.
Bruddelsupp
Schimpfkanonade.
Dem sei Weib kocht au wieader Bruddelsupp, wenn er so bsoffe von dr Wirtschaft hoimkommt.
bruddle
meckern, schimpfen usw. bäffe; gosche; maule; schempfe. Auch: vor sich hinschimpfen, pfudere.
Bruddler
Nörgler; jemnd, der ständig vor sich hin schimpft.
C
Chrischtkendle
Eine Person, die ängstlich oder verzagt ist; ein Feigling.
Jetzt sei koi Chrischtkindle, spreng endlich von dere Mauer ra.
D
Dachtraufschwob
abfällige Bezeichnung für die Schwaben, die an der Grenze zum Badischen leben.
Dackel
Schimpfwort für einen Mann, das »allgemein« benutzt wird; gibt es in mehreren Versionen Allmachtsdackel; Granadedackel; Grasdackel; Halbdackel; Saudackel; Volldackel.
Däddääle
Bezeichnung für eine zimperliche, oft auch unbeholfene Person.
's Mariele isch so a Däddääle, wenn de dia scharf aguggscht, no isch se scho narret.
Dagbläddle
Frau, die bestens über das ganze Dorf Bescheid weiß und alles weitererzählt; Klatschbase; Dorfschell; Schwätzbaas; Tratschkachel.
Dagdieb
Feulenzer, Nichtstuer. jemand, der dem lieben Hergotz den Tag stiehlt, also nichts arbeitet.
daub
blöd, doof.
Dr Emil isch vielleicht a dauber Seggel, mit dem kascht gar nix afange.
Denger
verächtliche Bezeichnung für »Kerl«
Dengere
verächtliche Bezeichnung für »Weib« oder »Mädle«.
Dippel
Dummkopf. Wenn sich jemand total dumm und blöd anstallt, dannn beschimpft ihn der Schwabe so: »Dir ghört au dr Dippel bohrt«.
Doigaff
Schimpfname, bedeutet so viel wie »teigiger Affe«.
Dommschwätzer
Schimpfwort für jemanden, der Unsinn daherredet (keine Ahnung hat).
Dorfschell
Frau, die bestens über das ganze Dorf Bescheid weiß und alles weitererzählt; Klatschbase, Dagbläddle; Schwätzbaas; Tratschkachel.
Drhergloffener
Bezeichnung für eine unwichtige Person.
Was interessiert des mi, waas dr Erwin moint - der isch au bloß a Drhergloffener.
Dromsel
Schimpfwort für eine weibliche Person, die unberechenbar handelt, außer Fassung oder auch verwirrt ist; Dromsler.
Dromsler
Schimpfwort für eine männliche Person, die unberechenbar handelt, außer Fassung oder auch verwirrt ist; Dromsel.
Ausspruch eines Reutlinger Wengerters (Reutlinger Winzers), als ihm beim Düngen seines Weinberges das Jauchefaß hinunterrollt und zerbricht: »O Jesesle, jetzt henn mr 's ganze Johr omsonscht gschisse.«
E
eidiepft
hinterhältig; verschlagen.
Vor em Anton muascht ufpasse, desch a ganz eidiepfter Kerle - zerscht duat er dr schee, ond henderom haut er de en d'Pfann.
Beim Ehekrach meint der ALbert zu seinem Weib: »Ohne Kopf wärscht du au scheener!«
Enteklemmer
Geizhals. Eigentlich jemand, der der Ente in den After hineinlangt, um zu sehen, ob sie vielleicht mal bald ein Ei legt; Furzklemmer.
F
Feger
Frechdachs, Schlingel, Spitzbube; Fetz.
Fetz
Frechdachs, Schlingel, Spitzbube; Feger.
Fetzeberger
andere Bezeichnung für Fetz.
Dr Hbers-Karle entwickelt sich allmählich au emmer meh zu me jesesmäßige Felzeberger.
Der Ehemann kommt abends nach Huse, und wieder ist im Haushalt nichts gemacht, obwohl seine Frau nicht berufstätig ist. Als sie ihn bittet, das Nötigste gemeinsam zu mchen, platzt ihm der Kragen: »Also woischt, jetzt langt's, was du de ganze Dag schaffscht, des machet andre onderm Zwölfeschlage.«
Fidele
Hinterteil. Dieses Wort ist eine deutlichere Bezeichnung als Arsch.
Gschwätzt muaß sei; wenn's Maul net labert, schwätzt's Fiedele. Dommschwätzer.
Fiedeleshänger
jemand, der immer schlampig herumläuft.
Fonzel
dümmliche, langweilige Person; Tranfonzel.
Fürwitz
Naseweis.
Du bisch mr so a Fürwitz, was packscht denn au heimlich deine Weihnachtsgeschenk em voraus aus? - Ha, dädsch se halt besser verschtecke.
Furzklemmer
Geizhals; Enteklemmer.
Meint die Gerda bisig zu ihrer Busenfreundin: »Du wirscht au bestimmt amol hondert Jahr alt; siehscht jo heut scho wie neineneinzge aus.«
G
gäble
miteinander (mäßig) streiten; ein Wortgeplänkel führen.
Galgeschtrick
durchtriebener Mensch; Schtrick.
Gelbfüaßler
nennt man abfällig Menschen, die aus Baden kommen; Badenser.
Geseiere
dummes Gerede; sinnloses Geschwätz.
Dem sei Geseiere goht mr ganz nett an d'Niere.
giebelegäbele
jemanden freundschaftlich sticheln.
Giftnudel
eine bösartige Frau.
Mei Schwiegermuader isch au a rechte Giftnudel; mit der isch net guat Kirsche esse.
Glufemichel
jemand, der etwas kleinlich ist.
Gnilch
ein sonderbares, meist junges männliches Wesen.
Wasch jetzt au dees für a komischer Gnilch?
Gog
Bezeichnung für einen Bewohner der Tübinger Unterstadt; manchmal auch Bezeichnung für Tübinger Winzer.
Ein Gog sieht auf einer Neckarbrücke einen Studenten, der nach durchzechter Nacht über dem Geländer hängt und sich übergibt. Er geht zu ihm hin, klopft ihm auf die Schulter und meint: »So isch's recht, no 's Arschloch gschont.«
Gommel
übergewichtige, fette Frau; Blonz.
Dir hau i glei oine uf dei freche Gosch, daß dr d'Zäh em Galopp de Rache kläppret.
Gosch
Mund.
Wenn du amol stribsch, so muaß mr dei Gosch no extra zdotschlage.
gosche
meckern, schimpfen usw. bäffe; bruddle; maule; schempfe.
Granadedackel
Schimpfwort für einen Mann, das »allgemein« benutzt wird; gibt es in mehreren Versionen Allmachtsdackel; Dackel; Grasdackel; Halbdackel; Saudackel; Volldackel.
Granadelomp
Schimpfwort für jemanden, der »nichts taugt«; andere Version von Lomp; Lompeseggel; Mordslomp.
Granadeseggel
Schimpfwort für einen Mann (ohne bestimmte Bedeutung); andere Version von Allmachtseggel; Lompeseggel (Lomp); Seggel; Quadratseggel.
Grasdackel
Schimpfwort für einen Mann, das »allgemein« benutzt wird; gibt es in mehreren Versionen Allmachtsdackel; Dackel; Granadedackel; Halbdackel; Saudackel; Volldackel.
Der hot meh Verstand em kloine Fenger als du Grasdackel em ganze Hirn.
Grattelhubere
eingebildete, hochnäsige Frau.
D'Alwine isch a rechte Grattelhubere; dia moint au, ihre ghört dr ganze Flecke, bloß weil ihr Vadder a paar Äcker hot.
Griffelschpitzer
ein kleinkarierter Mensch, Pendant.
Des isch vielleicht so a Griffelschpitzer, dem kasch au nix recht mache.
Großkotzeder
Aufschneider, Wichtigtuer; etwas abfällige Bezeichnung für eine einflußreiche Persönlichkeit.
Gsälzbär
jemand, der gerne Marmeladenbrot ißt; liebevolle Bezeichnung für einen Dummkopf.
Gscheidle
eine Person, die sich für mehr als intelligent hält; Neunmalkluger. Steigerung davon Obergscheidle.
H
Habergoiß
spindeldürres weibliches Wesen, meist hoch aufgeschossen; eigentlich schwäbische Bezeichnung für einen Weberknecht (Spinne).
Häfelesgucker
Bezeichnung für jemanden, der sich um Dinge kümmert, die ihn eigentlich nichts angehen.
ond du Häfelesgucker kenntescht au zerscht mol dei oigne Kehrwoch mache.
haideblech!
Ausruf des Ärgers; haidanei!; hailix Blechle!
haidenei!
Ausruf des Ärgers; haideblech!; hailix Blechle!
hailix Blechle!
Ausruf des Ärgers; haideblech!; haidanei!
Woischt, was du bisch? Du bischt a Kerle, wia onserm Jesus sei Gaul.
Halbdackel
Schimpfwort für einen Mann, das »allgemein« benutz wird; gibt es in mehreren Versionen, wobei Halbdackel die schlimmste Steigerungsform ist, da es nicht einmal zu einem Volldackel reicht; Allmachtsdackel; Dackel; Granadedackel; Grasdackel; Saudackel.
Hamballe
liebevolle Bezeichnung für einen Mitmenschen, der etwas schusselig, trottelig oder ungeschickt ist.
Heckebeerlesbronzer
negative Bezeichnung für einen »Windhund«.
Heftlesmacher
Pendant. Aber: Dr Anton schafft en letschter Zeit wia a Heftlesmacher - Anton arbeitet zur Zeit sehr eifrig, schnell und exakt.
Henn
dumme, etwas einfältige weibliche Person.
Heulkachel
Heulsuse; Blärrkätter.
Hohlgasseknaller
Angaber, Aufschneider.
Bloß weil der an Porsche fährt, isch der au net meh wie a Hohlgasseknaller.
hommeldomm
viel dümmer geht es nicht mehr; riegeldomm; saudomm.
Huatsempel
jemand, der nicht gerade besonders intelligent ist; die Steigerung von Sempel; siehe auch Quadratsempel.
Huddel
Bezeichnung für eine ungepflegte, unordentliche weibliche Person.
D'Marthe, dia Huddel, hot sich au seit re Wich nemme gwäsche.
Hurgler
Schlamper, Taugenichts.
I
i-Dipfeles-Scheißer
Kleinkrämer. Negative Bezeichnung für jemanden, der etwas peinlich genau macht oder äußerst kleinlich ist.
J
---
K
Karremensch
Bezeichnung für eine Frau, die mit »jedem« mitgehen würde.
D'Evi isch scho a rechts Karremensch, wer hätt au dees denkt, wo dr Vadder doch Pfarrer isch.
Kipf
liebevolle Bezeichnung für ein »Dummerchen«; wird oft von Eltern zu den Kindern gesagt.
Klefflesscheißer
Eine Person, die nur Sprüche klopft - und nichts steht dahinter.
Kratzbürscht
ein zänkisches Weib.
Wenn i mit so re Kratzbürscht verheirat wär, wie du oine hoscht, no däd i mi glatt verschieaße.
Wenn du so weitermachscht, no häng i dir 's Kreiz aus - no kascht dein Arsch en dr Schleng hoimtrage.
Kuttel
dumme, blöde Frau.
Kutterer
jemand, der nur nörgelt.
I hann vielleicht zwoi so Mannsbilder drhoim: mein Alter isch a Bruddler, mei Jonger isch a Kutterer.
L
labere
dumm daherreden.
Läddegschwätz
dummes, sinnloses Gerrede.
Hör mr uf mit deim Läddegschwätz! Lällegschwätz.
Lällebäbbel
jemand, der töricht ist; dumm daherredet.
Der Lällebäbbel schwätz au bloß Bäbb.
Lällegschwätz
dummes, sinnloses Gerede; Läddegschwätz.
Lausbua
unartiger, frecher Junge. Siehe auch: Lauskrott.
Lauskrott
unartiges, freches Mädchen. Siehe auch: Lausbua.
Loahle
eine Person, die keine Energie hat, also »zu nichts fähig ist«.
Du hosch's halt guat, wenn du amol de Löffel abgibscht, du brauchscht dein Goischt net ufgäbe.
Lomp
Schimpfwort für jemanden, der »nichts taugt«; andere Version von Granadelomp; Lompeseggel; Mordslomp.
Lompemensch
Bezeichnung für eine liederliche und unzuverlässige weibliche Person.
Jetzt gugg au dees Lompemensch a, heut goht se mit dem ond morge hot se en andre.
Lompeseggel
Schimpfwort für einen Mann. Allmachtsseggel; Granadeseggel; Lomp; Seggel; Quadratseggel.
Der Lompeseggel, der hot mi au scho amol ufs Kreuz glegt.
Luagebeitel
Lügner.
M
Mädelesfitzler
ein Mann, der ständig jngen Mädchen nachstellt.
Malefizkerle
jemand, der raffiniert und durchtrieben ist; sich vor keiner Untat scheut.
maule
meckern, schimpfen usw. bäffe; bruddle; gosche; schempfe.
Maulschnall
junge Frau, die mit »Männererlebnissen« aufschneidet, die in Wahrheit nie stattgefunden haben.
Mordslomp
Schimpfwort für jemanden, der »nichts taugt«; andere Version von Granadelomp; Lomp; Lompeseggel.
Moschtkopf
Dummerjan.
Du hascht dein moschtkopf au vom viele Saufe.
Der ihre Kender henn d'Intelligenz au net mit Löffel gfresse, aber dr Vadder isch jo au a Moschtkopf.
N
Narrekaschper
verrückte Person.
Naserubler
jemand, der sehr penibel (pingelig) ist.
Neidhammel
neidische Person; Neidkrage.
Neidkrage
neidische Person; Neidhammel.
O
Obergscheidle
Besserwisser; Gscheidle.
P
pfudere
vor sich hinmaulen; hinschimpfen; bruddle.
Q
Quadratseggel
Schimpfwort für einen Mann (ohne bestimte Bedeutung); andere Version von Allmachtsseggel; Granadeseggel; Lompeseggel (Lomp); Seggel.
Quadratsempel
allgemeines Schimpfwort, das man benutzt, wenn man mit jemanden in höchstem Maße unzufrieden ist; Huatsempel; Sempel.
R
Raffel
böses Mundwerk.
Halt edlich dei Raffel! Schlappergosch.
Rappel
Tobsuchtsanfall; Wurtanfall.
Beim Schneider-Hannes muascht ufpasse, wenn den dr Rappel packt, no wird er gfährlich.
Aber: Geschtern hot mi dr Rappel packt - no hann i älle Fenschter ond Rolläde butzt (hat nichts mit einem Wutanfall zu tun).
Raup
Tübinger Winzer; wird auch als Bezeichnung für eine Person ohne Manieren benutzt; Gog.
riegeldomm
die absolute Steigerung von dumm; kommt sofort nach hommeldomm; siehe auch saudomm.
Ripp
böse Frau, die ständig Streit sucht.
Do hoscht jo au so a Ripp gheiratet - do warscht wohl blend?
Rotzaff
junger Mensch, der frech und aufsässig ist; Rotzlöffel.
Du hoscht scho a bsondere Gab, bischt a Rindvieh ond woischt's net amol.
Rotzlöffel
junger Mensch, der frech und aufsässig ist; Rotzaff.
Rotznas
Bezeichnung für eine freche junge Person, die meist auch noch vorlaut ist.
No net trocke henter de Ohre ond scho a Rotznas, des henn mr gern!
S
Saubär
jemand, der nicht weiß, wie man sich benimmt.
Desch vielleicht a Saubär, furzt der doch glatt, daß älle 's höret.
Wenn anderen »die Hutschnur« hochgeht, meint der Schwabe nur: "Do kenntescht doch glatt uf dr Sau naus!"
Saudackel
Schimpfwort für einen Mann, das »allgemein« benutz wird; gibt es in mehrere Versionen: Allmachtsdackel; Dackel; Granadedackel; Grasdackel; Halbdackel; Volldackel.
saudomm
einfache Steigerung von »dumm«; hommeldomm; riegeldomm.
Saufaus
Alkoholiker, Säufer, Trinker.
Schafscheiß
dummes Zeug; dummes Gerede.
Ha, so a Schafscheiß - so ein Mist!
schandmaule
nicht gut über jemanden reden.
Scheißkerle
eine Person, auf die man sich nicht verlassen kann.
schempfe
meckern, schimpfen usw. bäffe; bruddle; gosche; maule.
Schendmärr
streitsüchtiges, bösartiges Weib.
Schereschleifer
jemand, der unzuverlässig ist; dem man nicht trauen kann.
Schlangefanger
nichtsnütziger Kerl, Taugenichts.
Ond dr eichedorff, der hot au so a Gschicht von me Schlangefanger gschriebe.
Di schlag i ogschpitzt en Bode nei, daß de dr lieabe Herrgott mit dr Beißzang wieder rausziage muaß.
Schlappergosch
weibliche Person, die ständig Klatsch herumträgt; Bezeichnung für ein loses Mundwerk; Raffel.
Schluri
liebevolle Bezeichnung für ein »Schlitzohr«.
Schmärre
eine weibliche Person, die ständig redet.
Schnall
liederliches Weibsstück; Hure. Schimpfwort für eine Frau, die fremdgeht.
Schnalletreiber
ein Mann, der sich mit liederlichen Frauen abgibt.
Schnookehuschter
Schimpfwort für jemanden, der vor allem Angst hat; Angsthase.
Schpinatwachtel
bösartige Bezeichung für ein junges Mädchen, das keine besonderen Reize besitzt - ohne »Rundungen« ist.
Das schlimmste Schimpfwort, das man einem Gogen an den Kopf werfen konnte, war: »Du Reutlinger!«
Der Frieder, über den Böses im Kaff geredet wird, meint zur Verteidigung: »'s isch fei net jeder a Spitzbua, wo von me Hond abellt wird!«
Schpruchbeitel
jemand, der immer große Sprüche macht, und nichts steckt dahinter
Wenn der Schrpuchbeitel des gsagt hot, no kasch's glatt vergesse.
Schtäffelesrutscher
ehemals Schimpfwort für einen Winzer; heute der Neckname der Stuttgarter.
Schtärcher Bock (auch: schtörischer Bock)
Jemand, der »stur« - also nicht flexibel - ist und stets an seiner Meinung festhält.
Mei Ma, der schtärche Bock, hot wieader amol älles besser gwißt; deshalb hot onser Wanderung au schtatt zwoi Schtond acht dauert.
Schtoffel
Mensch, der kein Benehmen hat; Tölpel.
Schtrick
liebvolle Bezeichnung für einen Schelm; Galgeschtrick.
Schwan(t)zkachel
So nennt man eine Frau, die ständig »auf Achse« ist, sich aber auch gerne um die Arbeit drückt.
D'Elfriede isch au so a Schwanzkachel; die goht lieaber en Flecke zom Schwätze, wie daß se ihrem Ma seine Hemde biegelt.
Schwätzbaas
Frau, die bestens über da ganze Dorf Bescheid weiß und alles weitererzählt; Klatschbase; Dagbläddle; Dorfschell; Tratschkachel.
Schwertgosche
Bezeichnung für eine Frau, die ein sehr scharfes Mundwerk hat.
Seggel
meistgebrauchtes Schimpfwort für einen Mann (ohne bestimmte Bedeutung), das es in verschiedenen (graduellen) Versionen gibt: Allmachtsseggel; Lombeseggel (Lomp); Quadratseggel.
Du alter Seggel, du wärscht au erscht recht, wenn mr de obe ond onde abschneide ond no d'Mitte fortschmieiße däd.
Sempel
Bezeichung für eine enfältige Person. Die Steigerung davon ist der Huatsempel; siehe auch Quadratsempel.
Semsekräbsler
Bezeichnung für einen sauren Wein.
Dein Semsekräbsler, den kascht no scho selber saufe.
Siach
allgemeines Schimpfwort für Männder, das jeweils mit einem entsprechenden Adjektivbenutzt wird: dauber Siach; fauler Siach; verreckter Siach; etc.
Soichbeitel
Schwätzer; jemand, der dummes Zeug daherredet.
soiche
derbe Bezeichnung für das Wort »pinkeln«.
Soicher
Bezeichnung für einen jungen Mann, der noch relativ »unreif« ist.
Soichhafe
Nachttopf. Auch Schimpfwort für jemanden, der eine »Konfirmantenblase« hat.
T
Trampel
Ein Mensch, der schwerfällig und plump ist. Als Steigerung für diesen Schimpf dient Bauretrampel.
Tranfonzel
Bezeichnung für eine Person, die nicht gerade intelligent uoder »sehr langsam« ist; Fonzel.
Tratschkachel
Frau, die bestens über das ganze Dorf Bescheid weiß und alles weitererzählt; Klatschbase; Dagbläddle; Dorfschell; Schwätzbaas.
Triealer
langsamer Mensch, der nichts zu Wege bringt.
U
Urschel
Bezeichnung für einen weiblichen »Einfaltspinsel«.
D'Elfriede isch au so a Urschel - die woiß des mit de Biene no net, die glaubt emmer no an de Schtorch.
V
Volldackel
Schimpfwort für einen Mann, das »allgemein« benutzt wird; gibts es in mehreren Versionen, wobei Volldackel fast die schlimmste Steigerungsform ist und nur noch vom Halbdackel übertroffen wird; Allmachtsdackel; Dackel; Granadedackel; Grasdackel; Saudackel.
Volldepp
schwäbische Bezeichnung für jemanden, der noch »deppeter« als ein Depp ist.
W
Wasserriebelskopf
Schimpfwort für jemanden, der zwar einen großen Kopf hat, trotzdem aber mehr als dumm ist.
Wenn mr dei Weib von weitem sieht, no moint mr, 's wär a Rindvieach. Wenn se aber näher kommt, no isch's a Tatsach.
Woagscheißer
jemand, der es allen recht machen will und sich daher für nichts definitiv entscheiden kann.
Wutz
jemand, der sich wie ein kleines Schwein benimmt.
Jetzt friß net so wie a Wutz - woischt net, wie mr mit Messer ond Gabel handiere duat?
X, Y
---
Z
zerfe
streiten, zanken.
Der zerft de ganze Dag en dr Wirtschaft rom.
Zibebb
alte Jungfer; Schimpfwort für eine langweilige Person.
Zipfel
liebevolle Bezeichung für einen ungeschickten Menschen.
Zornigel
jemand, der schnell in Rage kommt, in Wut gerät; jemand, der jähzornig ist.
mfg
bb
...
Mein lieber bullybaer ... glaubst Du im ernst ...dass trotzdem Du es wirklich sehr gut meinst ...
die anderen nicht Schwaben ... so viel Kulturbereicherung auf einmal verstehen!
weit gefehlt sag ich Dir !
Trotzdem danke für Deinen Versuch ...
Du weisst ja Versuch macht Kluch...!
*g*
Guten Abend
Digger