Grüne und Türken-Verbände bilden rassistische Alli
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 08.02.06 20:28 | ||||
Eröffnet am: | 08.02.06 13:40 | von: prom | Anzahl Beiträge: | 23 |
Neuester Beitrag: | 08.02.06 20:28 | von: Klaus_Dieter | Leser gesamt: | 4.587 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,399574,00.html
Integration
"Grüne und Türken-Verbände bilden rassistische Allianz"
Von Anna Reimann
Die türkische Anwältin und Autorin Seyran Ates übt heftige Kritik an grüner Integrationspolitik und türkischen Verbänden in Deutschland. Immer wieder wird sie dafür auch angefeindet - ihren Mut hat sie noch nicht verloren.
Berlin - Seyran Ates sitzt an dem schweren Holztisch in ihrem Anwaltsbüro in Berlin-Mitte und trinkt schwarzen Tee. Die Leitz-Ordner in den Regalen tragen Aufschriften wie "Zwangsheirat" - das "Z" prangt übergroß darauf. Es sei ein Riesenkompliment gewesen, als jemand sie mal "die türkische Alice Schwarzer" genannt habe, sagt sie und lacht.
SPIEGEL ONLINESeyran Ates: "Türkische Verbände und die Grünen haben Integration verhindert" |
Von den Fesseln ihres strengen Elternhauses hat sich Ates früh befreit. Heute verteidigt sie als Anwältin vor allem türkische Frauen und bekommt dabei hautnah mit, wie Frauen unterdrückt werden, aber auch wie abgeschnitten von der deutschen Gesellschaft Migrantenfamilien in Berlin leben.
Kampf gegen "Wattebäuschchenwerfer"
Was sie mitbekommt, prangert sie an - Seyran Ates, die Frau mit den weichen Gesichtszügen und den harten Worten. Wie kaum jemand anderes traut die Sozialdemokratin sich, Kritik an der türkischen Community in Berlin zu äußern und an der mangelnden Integration der Migranten in Deutschland. Sie weiß, dass es ihr eher als anderen gestattet wird, Kritik zu üben. "Meine Arbeit und meine eigenen Erlebnisse geben mir eine gewisse Authentizität."
Auch bei den jüngsten Debatten um die Deutschpflicht an einer Berliner Schule und den "Muslim-Test" in Baden-Württemberg kann Ates nicht schweigen. Besonders die Reaktionen auf die Deutschpflicht an einer Berliner Schule haben ihre Meinung über die selbsterklärten Ausländerfreunde bestätigt. Grüne und türkische Verbände, die die Deutschpflicht reflexartig verurteilten, bilden in Ates' Augen "eine böse, integrationsfeindliche und rassistische Allianz".
Viele von ihnen seien "Multi-Kulti-Fanatiker und Wattebäuschchenwerfer, die die Minderheit dumm halten und bevormunden wollen". Ates sagt das sehr bedacht und ernst. Ihre Hände liegen fest und ruhig auf dem Tisch, als sie die Anklage formuliert: "Die türkischen Verbände müssen ihre eigene Verantwortung für die Nicht-Integration der Mehrheit der hier lebenden Türken und Kurden übernehmen."
Die Anwältin spricht aus eigener Erfahrung: Sie selbst hat ihre Karriere allein der Tatsache zu verdanken, dass sie Deutsch sprechen konnte. "Ich habe das Glück gehabt, dass ich damals auf meiner Schule im Wedding die einzige Türkin war - deshalb habe ich überhaupt nur so gut Deutsch gelernt", erzählt sie.
Ates kämpft dafür, dass auch andere Probleme, mit denen sich Schüler, Eltern und Lehrer täglich auseinandersetzen, endlich klar benannt werden. Was etwa soll ein Lehrer einem Vater sagen, der seine Tochter nicht am Schwimmunterricht teilnehmen lassen will - aus religiösen Gründen, wie er sagt? "Erst einmal muss akzeptiert werden, dass wir in einem säkularen Staat leben", meint Ates. "Danach erst kommen die Antworten auf Fragen der religiösen Gefühle. Wenn wir die Trennung zwischen Staat und Religion voraussetzen, dann ist es einfach so, dass es staatliche Aufgaben gibt, zu denen die Bildung gehört. Bildung auch für untere Schichten ist eines der höchsten Güter, das wir erreicht haben."
Es sei keine Verletzung der religiösen Gefühle, wenn Jungs und Mädchen in allen Fächern, die notwendig sind, um das Heranwachsen zu einem selbständigen Individuum zu gewährleisten, zusammen unterrichtet werden. Eltern müsse entgegnet werden: "Hier geht es nicht darum, die Jungfräulichkeit Ihrer Tochter zu gefährden, sondern darum, dass Ihre Tochter auch Schwimmen lernt, denn das ist lebensnotwendig und hat auch etwas mit sozialer Kompetenz und Entwicklung von Selbstbewusstsein zu tun." Klipp und klar müsse vor Augen geführt werden, wozu dieser Unterricht ist.
Richtige Fragen, falscher Ort
Selbst den hochumstrittenen "Muslim-Test", mit dem in Baden-Württemberg muslimische Einbürgerungsbewerber befragt werden sollen, will Ates nicht pauschal verurteilen. Bei der Einbürgerung sei er natürlich "Blödsinn", weil mit ehrlichen Antworten nicht zu rechnen sei. Aber über viele der 30 Fragen könne beispielsweise in Integrationskursen diskutiert werden, denn 17 von ihnen betreffen Frauenrechte.
Als Tochter sehr gläubiger Muslime hat Ates auch in ihrer eigenen Familie über die Mohammed-Karikaturen diskutiert. Sicher, ihre Eltern seien verletzt, aber ohne eigentlich zu wissen, wie die Karikaturen aussehen, erzählt sie. Dass die Ausschreitungen in vielen arabischen Ländern etwas mit verletzten Gefühlen zu tun haben, glaubt Ates nicht: "Die Karikaturen sind vorgeschoben. Sie werden missbraucht und zum Anlass dafür genommen, die anti-westliche Politik aufs Tableau zu bringen." Die einfachen Bürger hätten extremen Hass, weil sie dementsprechend geschult seien oder sie gingen auf die Straße, weil sie von anderen dazu fremdbestimmt wurden. "Fremdbestimmte Massenbewegung, das ist auch bei Sekten und Diktaturen vorzufinden", sagt Ates.
Auch in dieser Situation seien die türkischen Verbände und die Grünen keine guten Berater: "Sie sind mitverantwortlich für die verhärteten Fronten, weil sie alles immer schön zugedeckelt haben. Wir brauchen eine Politik des offenen direkten Wortes."
Es sei nicht wahr, dass die Diskussion über Integration inzwischen offener geführt werde. Daran habe auch der Ehrenmord an der jungen Türkin Hatun Sürücün vor einem Jahr in Berlin nichts geändert. "Bei Trennung Mord" ist der Titel eines Vortrags, den Ates bald halten wird. Genau davor hätten viele ihrer Mandantinnen große Angst. "Das heißt nicht, dass so viele getötet werden, aber die Furcht davor ist da", sagt Ates.
Sie selbst arbeitet schon lange nicht mehr "mit der Angst", wie sie sagt. "Ich lasse mich dadurch nicht in meiner Arbeit behindern", sagt sie, und ihr Blick bleibt einen Augenblick länger in der Ferne hängen.
"Nicht reden dürfen, ist wie tot zu sein"
Angst um sie haben anscheinend eher die anderen. Neulich, bevor sie in einer Talkshow etwas zum Islam sagen sollte, hat ihre Mutter sie angerufen: "Kind, guck mal, die ganze Welt ist in Aufruhr. Wenn du da jetzt was Falsches sagst, dann könnten sie dich töten."
"Aber, Mama, wenn ich nicht reden kann, dann ist das wie tot zu sein", hat Seyran entgegnet. Und dass es ihr überhaupt nicht darum gehe, etwas gegen den Islam zu sagen, für den sie "großen Respekt" habe. Sie selbst sei zwar nicht religiös, aber gläubig - eine "Kultur-Muslimin" wenn man so wolle. "Ich glaube an eine höhere Macht, an Nächstenliebe, an die Menschlichkeit." Sie könne aber nicht in aller Eindeutigkeit sagen, dass sie sich zum Islam bekenne oder auch zu einer anderen Weltreligion, weil keine Religion großes Engagement für die Gleichberechtigung der Geschlechter zeige.
Manchmal muss die Sozialdemokratin bei ihrem Kampf für Integration und Frauenrechte gegen Leute kämpfen, die eigentlich auf ihrer Seite stehen. "Ich fühle mich politisch links und in der Frauenpolitik haben die Grünen auch etwas geschafft, wobei auch hier teilweise mit zweierlei Maß gemessen wurde." Trotzdem fällt ihr keiner von den Grünen oder aus der SPD ein, den sie für einen wirklich mutigen Politiker hält, der sich vernünftig zu Integrationsfragen äußert. Nur den CDU-Politiker Heiner Geißler lobt sie. Der sei der Einzige, der die multi-kulturelle Gesellschaft begreife. Auf den solle man hören.
Auch wenn viel diskutiert wird bei Ates und ihren Eltern, meistens einigen sie sich schließlich. Denn es gehe um Menschlichkeit, um gemeinsame Werte. Wenn ihre Mutter sie bittet, den Islam zu verteidigen, sagt sie ihr, wie viel Respekt sie vor der Religion habe und dass sie niemals gegen den Islam kämpfen würde. "Mama, ich sage den Leuten, dass du für mich den Islam vorlebst." Und am Ende würden auch ihre Eltern es einsehen: "Wir sind eine Einheit gegen die, die den Islam missbrauchen."
Denke diese Antipathie ist bei vielen eher auf Unwissenheit und Fremdheit begründet.
Sicherlich, will keinem nehmen nach seiner Tradion, nach seinen Vorstellungen oder auch religiösen Vorstellungen, soweit mit unseren Gesetzen und unseren grundsätzlichen Vorstellungen vereinbar, zu leben!
Doch, es ist einfach für mich und für viele andere auch unverständlich, warum sich gerade Türken nicht bemühen endlich Deutsch zu sprechen und versuchen sich, zumindest nach aussen, zu integrieren.
Es ist nicht, weil Deutsch eine so schöne Sprache ist, oder alles so schön und toll bei uns ist, aber es ist nun mal so, wie es ist in Deutschland, man spricht Deutsch und man hat auch bestimmte Umgangsformen.
Möchte ich in einem "fremden" Land etwas erreichen, so muss ich zwangsläufig die Sprache sprechen.
Junge Menschen, die aus der Schule kommen, und die Deutsch nicht annähernd fehlerfrei sprechen können, über schreiben brauchen wir ja nicht mal reden, das können die viele Deutsche Jugendliche auch nicht, die haben von vornherein kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Habe letztens ein neues Bankkonto eröffent. Es fand eine kurze beratung und das Ausfüllen der Forumulare mit einem netten, kompetenten freundlichen Herrn statt. Ich hatte einen sehr guten Eindruck von der Bank überhaupt und erst Recht von "meinem" Berater. Zum Abschluss gab er mir seine Karte, sein Name sah türkisch aus, oder ählich auf jeden Fall nicht Deutsch. Das Ganze imponierte mir noch mehr. Auch wenn er zuhause türkisch, oder sonstwie lebt, seine Schwestern Kopftücher tragen, oder eher eben seine Frau nur zuhause sehen möchte, und die dieses gern tut, tut es der persönlichen und fachlichen Kompetenz keinen Abbruch.
Wieviele von ihren mutigen Auftritten hatte die Dame denn z.B. in ihrer Heimat?
Ich bin für Multikulti, aber nicht bereit mir immer wieder sagen zu lassen die Fehler liegen im Deutschen System.
Aber was ich nicht verstehe - wem gegenüber verhalten sich die türkischen Verbände und die Grünen rassistisch? Worin liegt der Rassismus? Im Verurteilen der Deutschpflicht?
Rafft er nicht, der
Talisker
Wo da jetzt der Rassismus direkt sein soll, verstehe ich jetzt auch nicht!
Aber die Überschrift reizt eben zum lesen!
Die Grünen praktizierten eine Toleranz des Wegschauens und Gewähren lassen. Man redet den Immigranten nicht rein und läßt sie ihr eigenes Leben leben. Das sorgt dafür, dass viele Kinder von Immigranten scheitern werden. Aber es sind ja nur ...., auf jeden Fall keine Deutschen. So was darf man sehr wohl als rassistisch ansehen.
Viele türkische Vereine wollen nicht, dass die türkischen Immigranten sich voll integrieren. Sie sollen ihre türkische Identität behalten und notfalls die Interessen des türkischen Staates bei uns mit vertreten. Man opfert also die eigenen Kinder für türkische Nationalinteressen.
MfG 54reab
Doch die Fähigkeit komplexe Zusammenhänge, für viele nachvollziehbar darzustellen, haste in der Tat. Das habe ich ja schon mal gesagt!
Respekt!
Seit 1970 wurden massenhaft Türken ins Land geholt (wahrscheinlich von den Vor-Grünen). Bis 1998 waren sie dann in millionenfacher Anzahl hier und alle Regieungen haben sich bis dahind rührend um ihre Integration bemüht. Insbesondere in den 16 Jahren unter Kohl. Da wurden ihnen noch ein Paarhunderttausend Russland"deutsche" zur Seite gestellt und mit klaren Konzepten in die Sozialsysteme integriert. Probleme gab es nicht, es wurden prima Gesetze verabschiedet (bzw. nicht verabschiedet, denn: "Deutschland ist schließlich kein Einwanderungsland, da braucht man sowas nicht.")
Dann kamen die Grünen und haben in ihrem verblendeten Rassismus Wattebäuschchen geworfen und damit alles kaputt gemacht. Jawoll!
Gruß BarCode
MfG 54reab
Deutsche und portugisische Schüler waren völlig getrennt, man sprach nie ein Wort miteinander. Gehe mal davon aus, dass die auch gar nicht Deutsch konnten!
Is jetzt nicht dein Ernst was du da den Grünen unterstellst, oder? Is wohl ein wenig arg konstruiert, ohne Rücksicht auf Verluste?
Gruß
Talisker
MfG 54reab
http://www.taz.de/pt/2006/02/04/a0100.1/text
(wat ich jetzt mal auf die Schnelle dazu gefunden habe)
Aber auf meine Frage hast du nicht geantwortet - ob du den Grünen wirklich eine solche Denke unterstellen willst.
Da (#1) wurde eine unübelegte, hanebüchene Aussage in einem Interview benutzt, ein möglichst reißerische Überschrift zu produzieren. Toll.
Gruß
Talisker
Das Problem ist: Gute Ideen, wie die in jener Weddinger Schule ("Deutsch auf dem Schulhof" nach Vereinbarung von Schülern, Eltern und Lehrern) machen eben keine Schule - heißt werden entweder albern bekrittelt (wie es Frau Roth auch getan hat, ist auf der Seite der Bundes-Grünen noch nachzulesen) oder als exotische Einzelaktion bejubelt. Man begnügt sich von Seiten der Politik mit (meist populistischer) Kampagnelei, aber wenns ans Geld geht wird gekniffen.
Der Einbürgerungsfragebogen gehört z.B. für mich eindeutig zur Abteilung "Populismus". Ist ungefähr so lächerlich, wie die Fragen, die man bei der Einreise in die USA abgefragt wird (nach dem Motto: sind sie Krimineller, Schwuler, Kommunist oder Terrorist? Als Terrorist würde ich natürlich immer mit "ja" antworten - ganz ehrlich!)
Jedenfalls ist es ziemlich albern und typisch Spiegel, mit so einer Überschrift aufzumachen. Ausgerechnet den Satz zu nehmen, bei dem jeder vernünftige Journalist mal nachgehakt hätte und ihn sich im Interview erklären lassen, als sich zu freuen, dass man eine griffige, wenn auch bescheuerte Überschriftszeile zur Hand hat...
Gruß BarCode
Und muss gestehen, von den meisten unserer Bevölkerung heute kann dafür keiner mehr was, was nicht heißen soll ich würde irgend etwas ( außer den Autobahnbau ) von damals für gut heißen. Richtig ist auch dass man sich ab und an vor Augen halten muss wozu fanatismus und ausgesprochene Dummheit einen einzelnen befähigen. Richtig ist auch dass im Geschichtsunterricht darauf eingegangen wird, dagegen finde ich es nicht richtig heute noch den duckser zu machen und der ewige Prügelknabe sowie die Eierlegendewollmilchsau für einige interessierte Gruppen und gewisse Leute zu sein. Ich erwähne nur mal das neu eröffnete Denkmal in Berlin, da wird alles mögliche gemacht aber doch bei allem Respekt nicht wirklich an die Greueltaten erinnert! Und wenn ich dann noch höre was das Ding gekostet hat, oder wenn ich höre was es für Diskussionen im Vorwege gab welche Firmen aus welchem Grund sich nicht am bau beteiligen durften sondern nur ordentlich Spenden sollten, da fällt einem normalsterblichen nix mehr ein.
Nur meine Meinung;-)
Und, ich bin mir ziemlich sicher, dass ein hoher Prozentsatz der "normalen" Deutschen mit dir konform geht!