Das Volk wird verarscht...
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 18.03.05 20:55 | ||||
Eröffnet am: | 18.03.05 11:17 | von: komatsu | Anzahl Beiträge: | 18 |
Neuester Beitrag: | 18.03.05 20:55 | von: jovi | Leser gesamt: | 5.415 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
Die SPD läßt sich vor sich hertreiben: das neoliberale Pack hat es geschafft, Schröder wieder mal in Streß zu versetzen und ihm erneute Steuergeschenke abzunötigen.
Das bringt natürlich keinen einzigen neuen Arbeitsplatz, dieses Geschenk wird wieder wie in der Vergangenheit einkassiert mit einem mitleidigen Grinsen für die dummblöde Gutmütigkeit der Genossen.
Dieser SPD ist nicht mehr zu helfen - man sollte alle in die Arbeitslosigkeit schicken, damit sie endlich in den Genuß von Hartz IV kommen, statt weiter Schaden für das deutsche Volk anzurichten!
Man reibt sich verwundert die Augen: Nationales scheint plötzlich wieder in Mode in diesem Lande. Politiker von rechts wie von links finden Gefallen an einem parteiübergreifenden „Pakt für Deutschland“, diskutieren immer lauter über eine „große Koalition“ im Interesse des Gemeinwohls und appellieren mit vereinten Kräften an den „Patriotismus“ unserer Manager und Unternehmer.
Mit Patriotismus ist das aber so eine Sache. Mit ihm verhält es sich wie mit Stil: Entweder man hat ihn – oder nicht. Herbeizitieren lässt er sich jedenfalls nicht. Zudem: Immer wenn eine Nation sich auf das Nationale besinnt, hat sie ihre Originalität und Kraft verloren.
Besonders deutlich macht dies der Appell an Deutschlands Unternehmenslenker, angesichts von hartnäckiger Massenarbeitslosigkeit ihrer nationalen Pflicht nachzukommen, fürs Vaterland auf Rendite zu verzichten und Arbeitsplätze im Lande zu schaffen. Erst schnürt die Politik der Wirtschaft über Jahrzehnte zunächst mit sozialen, dann mit ökologischen Auflagen die Luft ab, die Unternehmen versuchen sich der zunehmenden Umklammerung durch Flucht ins Ausland zu entziehen – um schließlich von ihren Peinigern mit treuherzigem Augenaufschlag an ihre nationale Verantwortung erinnert zu werden. Fehlt nur noch der Aufruf an die Verbraucher: „Kauft deutsch!“
„Nichts ist dümmer, kurzstirniger, nichts ungebildeter als ein Patriot“, schrieb Kurt Tucholsky mit Blick auf den deutschen Hurrapatriotismus seiner Zeit. Der neu-deutsche Wirtschaftspatriotismus ist wohl eher frech als dumm.
Fest steht: Patriotismus ist keine ökonomische Kategorie – keine nationalökonomische und schon gar nicht eine betriebswirtschaftliche. Patriotisch geführte Unternehmen sind politisch und damit schlecht geführte Unternehmen. Wer zu patriotischer Unternehmensführung aufruft, kann die Unternehmen auch gleich verstaatlichen. Er suspendiert alles, was eine Marktwirtschaft ausmacht: Privateigentum, Wettbewerb und Freihandel. Wer nach patriotischen Unternehmern ruft, der kann auch gleich Protektionismus und nationale Autarkie fordern und der Globalisierung ade sagen. Und schon mal Lebensmittelkarten drucken lassen.
Natürlich kann es auch aus Unternehmenssicht unter bestimmten Umständen klug sein, patriotischen Ansprüchen Rechnung zu tragen. Allerdings nur, wenn dies den Gewinn fördert, ihm jedenfalls nicht abträglich ist. Warum sollten sonst etwa ausländische Aktionäre dabei mitspielen? Patriotisches Verhalten kann angesichts einer patriotisch gestimmten Öffentlichkeit die Akzeptanz eines Unternehmens und seiner Produkte beim Kunden steigern, die Motivation und Qualität seiner Mitarbeiter fördern. Aber nur, wenn Kunden und Mitarbeiter ausschließlich oder weit überwiegend aus einem Land kommen. Wo aber ist das heute noch der Fall? Würde Deutschland dem folgen, wäre es jedenfalls am längsten Exportweltmeister gewesen.
Dass führende Politiker vor allem aus dem Regierungslager hier zu Lande dennoch in das patriotische Horn blasen, kommt einer Bankrotterklärung gleich. Es zeigt, wie verzweifelt ihre Lage ist und wie rücksichtslos sie um die Macht kämpfen. Dem Volk soll rechtzeitig zur nächsten Bundestagswahl offenbar weisgemacht werden, dass die Politiker alles in ihrer Macht stehende getan hätten, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, dass also nicht sie Schuld seien an der Misere, sondern die vaterlandslosen Gesellen in den Chefetagen der Unternehmen, die nur an den Profit dächten und immer mehr Arbeitsplätze ins Ausland transferierten.
Eigentlich sollte ein Volk, das so großherzig für die Opfer des Tsunami gespendet hat und vorwiegend vom Export lebt, solch primitiven Parolen nicht auf den Leim gehen, sie als dreistes Ablenkungsmanöver erkennen, die moralische Verlogenheit, die ihnen anhaftet, durchschauen und die falschen Patrioten in die politische Wüste schicken. Mal sehen, ob es noch genug echte Patrioten gibt in diesem Lande.
"Eigentlich sollte ein Volk, das so großherzig für die Opfer des Tsunami gespendet hat und vorwiegend vom Export lebt, solch primitiven Parolen nicht auf den Leim gehen, sie als dreistes Ablenkungsmanöver erkennen, die moralische Verlogenheit, die ihnen anhaftet, durchschauen und die falschen Patrioten in die politische Wüste schicken. Mal sehen, ob es noch genug echte Patrioten gibt in diesem Lande."
Das Schlimme ist....jeder merkt es....aber keiner tut etwas !
Und kaum ruft jemand . "Volk steh´auf und Sturm brich los !" heisst es wieder :
die Deutsch-Nationalen kommen...
was den nu ??
Baggerführer vereinigt Euch !! (oder is Komatsu kein Bagger ?)
Jede Alternative wird 2006 recht sein. Ich tippe (dank Hartz 4) auf WASG. Und auf Lafontaine.
Der Mittelstand, der eigentlich die Jobs schafft, zahlt keine Körperschaftsteuer, weil zumeist die entsprechende Rechtsform fehlt. Sie zahlen Gewerbesteuer und Einkommensteuer.
Und was hat uns der Genosse der Bosse beschert: eine Senkung der Körperschaftsteuer.
Es ist eigentlich kaum mehr zu glauben: sind die wirklich so bescheuert oder werden die so gut geschmiert von den gelisteten AG's? Das grenzt schon an Wahnsinn.
Und weil er schon umverteilt hat, muss er dann von unten nehmen - und das als "notwendige Strukturreformen" verkaufen, damit der "Standort Deutschland wettbewerbsfähig bleibt". Und weil so viele (mit Staatsknete durchaus gutbezahlte) Existenzen in der SPD davon abhängen, machen alle mit.
So kann der dampfplaudernde "Medienstar" seine Minderwertigkeitsgefühle kompensieren - und selbst glaubt er natürlich daran, dass er was Gutes für das Land tut.
Also kann man nicht sagen das es nur den großen hilft.
abfallen darf vom großen Kuchen,
dann soll sie wenigstens an etwas Großes glauben (können)
an das Land
an den Führer
an das Böse (Al Qaida, die Gewerkschaften, Rotgrün usw.)
an den Retter der Nation
nicht wahr, darum wird die Polit-Mafia
so gern pathetisch und leutselig,
wenn es um "Leitkultur" etc. geht,
es steht ja viel auf dem Spiel!!!
Es war schon immer so: Die SPD-Politik war eher auf die Großkonzerne ausgerichtet - dort haben die Gewerkschaften ihre Machtposition und dort sind auch vor allem vertreten (und die machen eben einen großen teil der aktiven basis der SPD aus).
Der Schröder denkt wirklich, er tut der "Wirtschaft als Ganzes" etwas Gutes, wenn er die Körperschaftsteuer noch mal senkt. Sind aber vor allem die großen wirtschaftlichen Einheiten und einige kleinere GmbHs, denen das nutzt. Es wäre viel sinnvoller, die doppelte (und damit undurchsichtigere und kompliziertere) Form der Gewinnbesteuerung durch Gewerbe- und Ek- bzw. Körperschaftssteuer einfach abzuschaffen und eine einheitliche Gewinnsteuer zu schaffen mit größzügigen Freibeträgen im unteren Gewinnbereich.
Es gibt unheimlich viele Kleinunternehmen in D, die viele Leute redlich ernähren und im Bereich von nur 30-100Tausend Euro Gewinn machen. (Ich gehöre selbst auch dazu). Wenn davon das EK gestärkt wird durch Reinvstition - selbst in diesem kleinen Umfang - dann bringt das was für den Fortbestand und darf eigentlich gar nicht besteuert werden.
Und die mittelgroßen, mittelständischen Unternehmen brauchen vor allem weniger Verwaltungsaufwand. Auch da ist die SPD (aber auch die CDU) immer großzügig mit neuen Vorschriften, die einem Großkonzern in Relation zu den vorhandenen Verwaltungsaufgaben wenig ausnmacht, aber für die kleinen und mittleren wahninnig viel Aufwand bedeuten.
Da muss erst mal ein Umdenken stattfinden: Wirtschaft nicht immer nur aus dem Blickwinkel der gGroßen zu betrachten, sondern alle Gesetze und Vorschriften daraufhin abklopfen, was es für die Masse der Betriebe bedeutet.
Aber die SPD ist ideologisch einfach nicht in der Lage, sich Wirtschaft so kleinteilig und vielfältig vorzustellen. Da sind noch die altlinken Großraumkategorien wie "Klasse" und "Großkapitalisten" immer unterschwellig im Denken verankert.
Gruß BarCode
Mir geht es eher darum, wie das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht aussieht - und das ist ziemlich aus den Fugen geraten. Und darum schert sich kaum jemand. Bei uns geht es mehr darum, von der Froschperspektive die Dinge zu betrachten - also die Welt aus einer betriebswirtschaftlichen Sicht wahrzunehmen.
in diesem land werden die gesetze so gemacht, daß es denen am besten geht, die die meiste kohle an die politiker rüberschieben.
deshalb können die sich auch wählen lassen , von wem sie wollen, mich können die mal am tüdel tüten!
Etwa das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht: wie sähe das denn optimal aus? Ein Gleichgewicht kann man auf niedrigem oder hohem Niveau herstellen. Und wer soll da was in die Wagschale werfen?
Gruß BarCode
Wartet mal ab, lest und denkt drüber nach
greetz
Jovi