Neuer Ärger bei Online-Stellenbörse
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 29.02.04 10:13 | ||||
Eröffnet am: | 26.02.04 10:55 | von: Luki2 | Anzahl Beiträge: | 13 |
Neuester Beitrag: | 29.02.04 10:13 | von: Luki2 | Leser gesamt: | 2.214 |
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Die "virtuelle Arbeitsagentur", der Online-Auftritt mit Stellenbörse des nunmehr Bundesagentur für Arbeit genannten Arbeitsamts, kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus: Der bei der BA für das Online-Projekt zuständige Leiter Jürgen Koch wurde vom neuen Agentur-Chef Frank-Jürgen Weise, der vor kurzem Florian Gerster nachfolgte, gefeuert, berichten der Spiegel und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ursache seien technische Mängel, ausufernde Kosten und Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Ausschreibung.
Kritik an dem neuen Onlineauftritt der Bundesagentur für Arbeit, der ein Kernstück des Umbaus der Nürnberger Behörde in einen modernen Dienstleister sein sollte, gab es schon seit Bekanntwerden des Projekts. Die elektronische Stellenbörse soll Erwerbslose schneller wieder in Jobs bringen, die internen Abläufe in den Arbeitsämtern straffen und Jobsuchenden sowie Arbeitgebern Wege zu den Dienststellen ersparen. Zuletzt hatte das Handelsblatt berichtet, dass der Online-Auftritt unter arbeitsagentur.de weit teurer sei als ursprünglich geplant und mit dem IT-Dienstleister Accenture vereinbart -- was aber zu Widerspruch aus der Bundesagentur führte. Aber auch die Startschwierigkeiten des Online-Angebots und die Konkurrenz mit privatwirtschaftlichen Unternehmen sorgten für Aufregung. So kritisierten etwa einige der großen Online-Jobbörsen, dass sie durch den "virtuellen Arbeitsmarkt" in ihrer Existenz gefährdet würden.
Nun scheint es doch eine Kostenexplosion für das Online-Angebot zu geben; Weise lässt zudem prüfen, ob Auftragsvergaben im Rahmen dieses Projektes korrekt erfolgt seien. Die Kosten für den virtuellen Arbeitsmarkt sollten 65 Millionen Euro betragen. Neue Berechnungen hätten allerdings ergeben, dass mit den geplanten Erweiterungen bis 2008 Kosten von rund 125 Millionen Euro anfallen würden. Hinzu kämen weitere interne Kosten in Höhe von rund 40 Millionen Euro für eine Erweiterung des BA-internen Netzes.
Der weitere Ausbau ist nun offensichtlich verschoben: Erst sollen alle Fehler beseitigt und die Ungereimtheiten geklärt werden, bevor beispielsweise die Online-Stellenbörse mit dem Vermittlungssystem der lokalen Arbeitsagenturen verbunden wird.
Zum Thema "virtueller Arbeitsmarkt" siehe auch:
- Virtuelle Arbeitsagentur teurer als geplant
- Virtuelle Arbeitsagentur erntet heftige Kritik
- "Virtueller Arbeitsmarkt" der Bundesanstalt für Arbeit gestartet
- Jobs.de, Manpower und Degussa beteiligen sich am "virtuellen Arbeitsmarkt"
- Online-Jobbörsen wollen Bundesanstalt in Alternativ-Plan einbinden
- Online-Jobbörsen: "Arbeitsamt macht den Markt kaputt"
- Bundesanstalt kooperiert mit Stellenmarkt-Portal für geplante Online-Jobbörse
- Bundesanstalt für Arbeit bietet privaten Jobbörsen weiterhin Partnerschaft an
- Auf dem Weg zum "virtuellen Arbeitsmarkt"
(jk/c't)
Q: http://www.heise.de/newsticker/meldung/45019
Gr. luki2
Nürnberg (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth prüft, ob bei der Bundesagentur für Arbeit Gelder veruntreut worden sind. Hintergrund sind die Kostenüberschreitungen beim so genannten Virtuellen Arbeitsmarkt. Ermittlungen seien aber noch nicht eingeleitet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es gehe auch nicht um Bestechung. Nach seinen Angaben hatte die BA-Innen-Revision die Ermittler am Montag über einen entsprechenden Verdacht informiert. Er richte sich aber nicht gegen eine bestimmte Person.
© WELT.de
Der Fisch stinkt vom Kopf! Und ich meine hier den obersten Fisch!
Aldy
Kann jeder nachlesen, der mal die Äußerungen von Frau Engelen-Kefer im Vorfeld und im Nachhinein der Gerster-Affäre recherchiert. Die Dame ist in meinen Augen die größte auf Staatskosten hochbezahlte Pein überhaupt. Gegen die wirkt selbst Frau Merkel integer und hochsympathisch...
(Dann wirds aber Zeit das da mal ein IPO von Jobscout usw erfolgt)
"Das Verfahren war sauber"
Von Arne Stuhr
Korruption und Kostenexplosion lauten die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Aufbau des Job-Portals der Bundesagentur für Arbeit. Holger Bill, Geschäftsführer bei BA-Partner Accenture, wehrt sich im Gespräch mit manager-magazin.de gegen die Verdächtigungen.
Hamburg/Kronberg/Nürnberg - Eigentlich sollte der virtuelle Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit (BA) eines der Vorzeigeprojekte für Accenture werden. Die Beratungsfirma hoffte, die Tür zum viel versprechenden Markt der Öffentlichen Verwaltung weit aufzustoßen.
Auch am Freitagabend wirbt Accenture noch für den BA-Stand (D52, Halle 11) auf der Cebit 2004 (18. bis 24. März). "Die BA wird auf der Cebit informieren, wie sie mit unserer Unterstützung neue Wege in der Arbeitsvermittlung einschlagen konnte", heißt es dort. Es handele sich um eines der derzeit "größten und innovativsten öffentlichen Vorhaben in Europa".
Wie schon seit Monaten immer deutlicher wird, handelt es sich vermutlich aber auch um eines der teuersten und undurchsichtigsten öffentlichen Vorhaben. Selbst der frisch ernannte BA-Chef Frank-Jürgen Weise scheint das jetzt erkannt zu haben.
"Das Vergabeverfahren war sauber"
Wegen der enormen Kostensteigerungen bei der Online-Jobbörse bestehe Verdacht auf Korruption, sagte der Behördenchef am Freitag. Für den Aufbau des Online-Portals seien Aufträge in Höhe von 15 Millionen Euro ohne Genehmigung der Vergabestelle erteilt worden. Auch der Bundesrechnungshof sei alarmiert.
Weise sagte der "Süddeutschen Zeitung" und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Innenrevision der Behörde habe die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die Bundesagentur hatte am Mittwoch überraschend mitgeteilt, dass der Ausbau des Online-Portals vorerst gestoppt werde. Eine Risikoanalyse habe ergeben, dass bis 2008 Kosten von 165 Millionen Euro drohten. Projektleiter Jürgen Koch wurde von seinem Posten entbunden, laut "Süddeutscher Zeitung" soll er dem BA-Vorstand die Kostenexplosion verschwiegen haben.
Auf Nachfrage von manager-magazin.de wehrt sich BA-Partner Accenture gegen den Vorwurf, bei der Vergabe des Auftrags an die Kronberger sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen. "Das Verfahren war sauber", so Holger Bill, bei Accenture Deutschland Geschäftsführer für den Bereich Öffentliche Verwaltung, am Freitagabend. Zuerst habe es 20 Wettbewerber gegeben, von denen 3 die letzte Runde erreicht hätten. Schließlich sei der Vertrag an Accenture vergeben worden.
"Von einer Kostenexplosion kann keine Rede sein"
Daher lässt Bill auch den Vorwurf einer von Accenture verschuldeten Kostenexplosion nicht gelten. In der ersten Stufe seien für das Job-Portal www.arbeitsagentur.de Kosten von 10 Millionen Euro veranschlagt worden. Die tatsächlichen Kosten hätten mit 12 Millionen Euro also im Rahmen gelegen. "Von einer Kostenexplosion kann keine Rede sein. Erst bei einer Verdoppelung oder Verdreifachung der Kosten ist dieser Begriff angebracht", so Bill.
Auch die zweite Stufe - die Vernetzung der Arbeitsämter zu einem virtuellen Arbeitsmarkt - sei gemäß Rahmenvertrag angegangen worden. Die zunächst von der BA formulierten Anforderungen an Accenture hätten ein Kostenvolumen von rund 35 Millionen Euro gehabt. Im Laufe des Projekts seien diese Anforderungen aber erweitert worden, so dass schließlich ein Kostenrahmen von 100 Millionen Euro kalkuliert wurde. Wie es zu der jetzt kursierenden Zahl von bis zu 165 Millionen Euro komme, könne er aber nicht nachvollziehen.
Die Nachrichtenagentur AP zitiert Bill am Freitagabend mit der Aussage, dass die nächste Stufe der Internetplattform wie geplant im Mai starten solle. Dies widerspricht den Angaben der Bundesagentur, der Ausbau des Online-Portals sei vorerst gestoppt.
Staatsanwaltschaft startet Vorermittlungen
Die Nürnberger Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag, sie habe Ermittlungen aufgenommen. Oberstaatsanwalt Wolfgang Träg sagte, derzeit lägen aber keinerlei Hinweise auf Korruption vor. Die Ermittlungen bezögen sich auf den Verdacht der Untreue. Es handle sich um ein übliches Vorermittlungsverfahren.
Eine Sprecherin von Wirtschaftsministerminister Wolfgang Clement (SPD) erklärte, die Fehler müssten rückhaltlos offen gelegt werden. Der Minister werde dazu dem Wirtschaftsausschuss des Bundestages Rede und Antwort stehen. Die Union hatte angekündigt, Clement sowie den Vorstand der Behörde vorzuladen.
Der CDU-Arbeitsmarktexperte Karl-Josef Laumann begrüßte zwar die Aufklärungsarbeit der Bundesagentur, betonte aber, dass sich die Online-Jobbörse zu einer zweiten großen Pleite nach der Insolvenz der Personal-Service-Agentur Maatwerk entwickele. Der Arbeitgebervertreter im Verwaltungsrat Stephan Götzl forderte in den "Nürnberger Nachrichten" eine genaue Aufklärung der Rolle des zuständigen Vorstandsmitglieds Heinrich Alt.
Q: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/...8,288387,00.html
Q: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/...288387-2,00.html
da unsere Politiker vom Internet keine ahnung haben bezahlen sie
jeden Preis, ist ja nicht Ihr Geld.
schönes Wochenende!
Luki2
Hochrangiger BA-Mitarbeiter belastet Vorstand Alt
Berlin (dpa) - Die neue Affäre bei der Bundesagentur für Arbeit weitet sich aus. Ein hochrangiger Mitarbeiter der BA hat Vorstand Heinrich Alt im Zusammenhang mit der Kostenexplosion bei der Internet-Jobbörse schwer belastet. Das berichtet die «Welt». Seit August 2003 habe Alt gewusst, dass die Jobbörse fast 115 Millionen Euro kosten werde. Die Kostenexplosion hat indes die Nürnberger Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. BA-Chef Jürgen Weise sagte dem «Focus», er sehe kaum Chancen aus den Verträgen auszusteigen.
© WELT.de
Wenn innerhalb der BA schon seit einiger Zeit die Spatzen von den Dächern pfiffen (und so ist es), dass der VAM erheblich teurer wird als geplant, hätte dann neben Alt nicht auch der bisherige Finanzvorstand davon wissen müssen?
Warum wird gegen den jetzt nicht geschossen (oh, dass ist ja einer aus der Wirtschaft, nicht aus der Politik; die Wirtschaftsheinis, so einige hier an Bord, machen keine solchen Fehler, verschleudern tun nur die schmarotzenden Politiker)?
Liegt es etwa u.a. an seinem Parteibuch (CDU)?
Gruß
Talisker
P.S.: Wie ein solcher Blödsinn wie Posting 7 auch noch ein "gut analysiert" bekommen kann, ist mir schleierhaft... Sind die "Rot-Grünen Schweinepriester" etwa auch daran schuld, dass gestern meine Mülltonne nicht geleert worden ist?
Fragen über Fragen.
Fakt ist, diese Frau versucht seit Jahren alle vernünftigen Entscheidungen zu boykottieren. Jeder, der damit nicht einverstanden ist wird von ihr untergebuttert.
Was diese Internet Job Vermittelung anbelangt, schaut euch dieses Ding einfach mal an. Für mich ist es absolut unbrauchbar und unprofessionell. Wer nimmt so was ab und zahlt dafür?
Taos
Raffen für Rot-Grün ohne Ende bis zum abwinken . und noch darüber hinaus
Lewke
Die Kosten bei der Bundesagentur für Arbeit ufern aus. BA-Chef Weise will dafür nicht einstehen. Der Leiter der Vertragsfirma berichtet indes von immer größeren Plänen in Nürnberg
Berlin/Nürnberg - Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, hat jegliche Verantwortung für den Skandal um eine geplante Internet-Jobbörse zurückgewiesen. Er sei zu keiner Zeit im Zeitraum 2000 bis 2003 technisch wie fachlich an der Planung und Projektsteuerung beteiligt gewesen, sagte Weise nach Angaben der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein-Zeitung" vom Samstag.
Vergangenen Mittwoch hatte BA-Vorstandvorsitzende den Ausbau der Internet-Stellenbörse vorläufig gestoppt und Projektleiter Jürgen Koch von seinen Aufgaben entbunden. Ein hochrangiger BA-Mitarbeiter beschuldigte indes BA-Vorstand Heinrich Alt schwer. Im August 2003 sei bekannt geworden, dass die Jobbörse 114,6 Millionen Euro kosten werde, sagte der Mitarbeiter der WELT.
Seit Freitag beschäftigt der Skandal die Justiz. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen wegen des Verdachts der Veruntreuung von Geldern eingeleitet. SPD und Union haben den Vorstand des BA aufgefordert, am kommenden Mittwoch den Wirtschaftsausschuss des Bundestags zu unterrichten.
165 Millionen Euro?
Weise hatte erklärt, dass der virtuelle Arbeitsmarkt statt wie geplant 65 Millionen rund 165 Millionen Euro kosten werden. "Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass es so teuer wird", sagte der Vorstandschef der Zeitung zufolge. Ihm zufolge ist ein Festhalten an den bisherigen Plänen wegen der gültigen Verträge mit dem Auftragnehmer Accenture wahrscheinlich.
Oder 125 Millionen Euro?
Dessen Geschäftsführer Holger Bill sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Samstag, dass seine Firma weiterhin mit Kosten von 125 Millionen Euro rechne. Die höhere, von Weise genannte Summe sei ihm nicht erklärlich.
Nach Angaben des Firmenchefs belaufen sich die Kostensteigerungen auf 48 Millionen Euro. Diese seien aber allein von der Nürnberger Bundesagentur zu verantworten. Dort sei immer nachbestellt worden. So habe man bei der BA etwa zusätzliche Server, mehr Rechnerleistung für eine höhere Zahl von Benutzern, zusätzliche Auswertungsmöglichkeiten und einen verbesserten Datenschutz verlangt. Dadurch habe sich das Auftragsvolumen von 77 auf 125 Millionen Euro erhöht. WELT.de/ddp/dpa
Q: http://www.welt.de/data/2004/02/28/244626.html
das wird ja immer besser,
wie sich alle an den
Zapfhahn der Steuerzahler hängen.
Ist aber auch verständlich den im
richtigen Leben gibts ja nicht soviel
Geld für die Firmen.
unglaublich aber trotzdem einen
schönen Sonntag!
Gr. luki2