Bleibt Rußland ein Barbaren Land?
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 22.12.22 18:17 | ||||
Eröffnet am: | 14.10.03 23:32 | von: geldschneide. | Anzahl Beiträge: | 63 |
Neuester Beitrag: | 22.12.22 18:17 | von: BoMa | Leser gesamt: | 7.952 |
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Im Visier: Yukos, der größte Ölförderer des Landes!!
Quelle Welt am Sonntag, 12.10.03
Man stelle sich vor, das passierte in Deutschland, bei einer Steuerfahndung!! Oder ähnlichen Delikten!
Rußland, der Staat, will die Wirtschaft immer noch kontrollieren und nicht umgekehrt!!
Wie das hierzulande der Fall ist!!
Wirtschaftsbosse die sich gar um Politik kümmern, werden in Rußland nicht gerne gesehen!!
Putin lehnt eine Aufteilung des ERdgasmonoplisten Gasprom ab.
Putin sagte zu Schröder : Die EU werde es im Erdgasbereich immer mit dem Staat zu tun haben!!
Rußland ist von der Freien demokratischen Marktwirtschaft noch weit entfernt. Die müssen es erst noch lernen!!
Ich war wirklich entsetzt als ich in den Nachrichten hörte, ein Sonderkommando wäre in die Büros von Yukos eingedrungen. Genau so, hatte ich mir das Sonderkommandeo vorgestellt!! Wie oben beschrieben!! Und es war tatsächlich so!!
Unglaublich!!
"Es ist letztlich unwichtig, ob al-Qaida oder die tschetschenische Terrorbrigade Rijadus Salchin uns und unsere Kinder töten. Wichtig ist, dass in den vergangenen zehn Tagen zwei Flugzeuge abgestürzt sind, eine Bombe neben der Moskauer U-Bahn-Station explodierte und dass eine Schule überfallen wurde"
Ist es eben nicht .man muß schon unterscheiden ,was hier passiert.
!""Im Internet erschien am Samstag eine Erklärung im Namen der islamistischen Islambuli-Brigaden, die sich zur Entführung der beiden abgestürzten russischen Passagiermaschinen bekannt hatten
Das Geiseldrama und dessen blutiger Ausgang in Beslan hat auch die muslimische Welt erschüttert. In arabischsprachigen Medien wird erstmals schonungslos Selbstkritik geübt - selbst Feinde des Islams hätten keinen größeren Schaden anrichten können."
""Unsere terroristischen Söhne sind ein Endprodukt unserer korrupten Kultur", schrieb Abdulrahman al Rasched, Intendant des Fernsehsenders Al Arabija, in seiner täglichen Kolumne für "Asharq al-Awsat". Die meisten Selbstmordanschläge auf Busse, Schulen und Wohngebäude weltweit seien in den vergangenen zehn Jahren von Muslimen verübt worden. "Das Bild ist für uns alle beschämend, schmerzhaft und hart", schrieb Al Rasched."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,316702,00.html
Was hat das mit dem russischen Soldaten zu tun ,der seine Wache schiebt,wie Geldschneider hier meint.!
"Wer spricht? Der Zar der Katastrophen? Der Staatschef, der 118 Menschen im U-Boot Kursk langsam ersticken ließ? Der Gas-König, der 117 Menschen in einem Moskauer Theater getötet hat? ... Etwas Niedrigeres als die Bilder von blutüberströmten Kindern ... gibt es nicht. ... Sie waren die Zukunft Russlands. Dieses Schlagwort ist nun in der Altwarensammlung der Geschichte und die Kinder sind in unseren Albträumen, die uns keine Ruhe mehr geben werden. Russlands Zukunft aber ist in der Vergangenheit. "
Putin war immmer vor Ort,flog am liebsten selber mit dem Kampflieger,war aktiv dabei,
Euer Bush dagegen zog eine Bomberjacke zwar an und dann nahm er reisaus am 11.september,hatt er etwa die 3000 Menschen auf dem gewissen.?
Der "gas -König" setzte ein Gas zur befreiung ein und rettete damit 800 Menschen.
Dier USA -Gas König verkaufte echtes Giftdas an Saddam und ließ es gegen Iran einsetzen,dabei starben 10000 Menschen.
mfg
2212i
http://www.gfbv.de/dokus/dossiers/terror_tschet.htm
Hinsichtlich Tschetscheniens, wurden die Hauptanführer der Rebellen, Schamil Basajew und Al-Khattab in CIA-geförderten Lagern in Afghanistan und Pakistan ausgebildet und indoktriniert. Nach Aussage von Yossef Bodansky, dem Direktor der Task Force für Terrorismus und unkonventionelle Kriegführung des US-Kongresses, wurde der Krieg in Tschetschenien während eines geheimen Gipfeltreffens von Hizb Allah International in Mogadischu in Somalia im Jahre 1996 geplant. (21) Teilnehmer des Gipfeltreffens waren Usama Ben Laden und hochrangige iranische und pakistanische Geheimdienstoffiziere. Die Verwicklung des pakistanischen ISI in den Krieg in Tschetschenien "geht weit über die Versorgung der Tschetschenen mit Waffen und Expertise hinaus: Der ISI und seine radikal-islamischen Ableger geben tatsächlich in diesem Krieg den Ton an."
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/...ovsky/binladende.htm
"Das 'Al-Qaida'-Netzwerk handelt nicht im nationalen Kontext, sondern verfolgt globale Ziele und kommt daher weltweit zum Einsatz. Die Mehrheit dieser Glaubenskämpfer ist arabischer Herkunft, doch haben sie auch Gefolgsleute aus anderen Nationen. Das einende Moment sind ihre politisch-religiösen Überzeugungen, die früher vom Widerstand gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan bestimmt waren und heute von einem unversöhnlichen Hass gegen die USA und ihre westlichen Verbündeten gespeist werden.
Nach dem Rückzug der Sowjets aus Afghanistan (1989) haben sich neue Brennpunkte herausgebildet, darunter Aktivitäten der Jihadisten in Tschetschenien, Kaschmir und Bosnien. Weder Bosnien noch Tschetschenien sind historisch als besonderer Nährboden für islamistische Strömungen aufgefallen. Es ist den Jihadisten jedoch dort ebenso wie in Kaschmir gelungen, nationalistische und irredentistische Tendenzen zu nutzen und in einen bewaffneten Kampf gegen die "ungläubigen Besatzer" umzumünzen. Unter "Irredenta" (ital.) versteht man eine politische Bewegung, die den Anschluss abgetrennter Gebiete an das Mutterland erstrebt."
http://www.im.nrw.de/sch/563.htm
http://www.zeit.de/archiv/2000/6/200006.tschetschenien_.xml
Quelle: monitor (Soll ich für mehr Glaubwürdigkeit vielleicht das russische Staatsfernsehen auch zitieren?) Interessat auch die zitierte Bewertung durch das Europäische Parlament. Hat das bei Dir einen höheren Wert als die GfbV?
http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/000413a.pdf
Wenn er mit sich selber diskutieren müsste, würde er aus dem Kotzen wahrscheinlich gar nicht mehr rauskommen. So blöd wie der andere ist....
Sinnentleertes argumentfreies Argumentieren, an welcher Uni wird das gelehrt? Wo hast du den Abschluß?
Und nochmal: Ich gebe bestimmt nicht den Russen die Alleinschuld an allem was da passiert. Zum Streit gehören immer 2. Und den Frieden werden weitere Gemetzel einfach nicht bringen.
Und der Rat aus der Übertragung von kleinen auf die großen Konflikte: Manchmal muss man bei einer Schlägerei eben dem Freund in den Arm fallen und versuchen zu schlichten und den Dampf rausnehmen, bevor das ganze Lokal in Trümmern aufgeht.....
Grüße
ecki
Schlesierlobby
»Vertriebenen«-Stiftung betreibt Anzeigenterrorismus
Nicht irgendwo soll es stehen, sondern in der deutschen Hauptstadt: Das von Erika Steinbachs Bund der Vertriebenen initiierte »Zentrum gegen Vertreibungen«. Um die Politik in die richtige Richtung zu drängen, beackern die Stiftungsbetreiber seit drei Jahren das deutsche Gemüt mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Die bekommen sie nicht nur von Tausenden Enterbten, die alle mal ein Rittergut in Schlesien oder Ostpreußen besessen haben und darob von der Alt-BRD reichlich entschädigt wurden, sondern bald auch vom Staat. Für besagtes Zentrum. Hat der Bundestag vor Jahresfrist mit überwältigender Mehrheit beschlossen.
Eine Mehrheit in den Regierungsparteien neigt derzeit allerdings dazu, die Gedenkstätte in Polen oder Tschechien zu errichten. Die Stiftung wehrt sich: Am Donnerstag schaltete sie eine großflächige Anzeige in Springers Welt. Das Inserat zeigt die Köpfe der üblichen Verdächtigen für das Anliegen der Berufsschlesier: die Professoren Arnulf Baring und Michael Wolffsohn, Otto von Habsburg, Tilman Zülch von der Gesellschaft für bedrohte Völker. Und natürlich ist Rupert Neudeck von Cap Anamur dabei. In der Reihe der Porträts lassen sich indes auch kleine Überraschungen entdecken, so die Schriftstellerin Gabriele Wohmann und die Ex-DDR-Bürgerrechtlerin Freya Klier. Die Abgebildeten sind sich einig: Die deutschen »Vertriebenen« sollen endlich den gleichen Opferrang bekommen wie Millionen von deportierten und ermordeten Juden und Zwangsarbeitern, die aus ganz Europa ins faschistische Deutschland verschleppt wurden.
Und noch heute unterstützt der BND die russischen Militärs bei ihrem Vernichtungskrieg gegen die Tschetschenen. Anfang diesen Jahres: Islamische Kämpfer an der Front bei Grosny.
Einige kommen aus Afghanistan, haben dort ihre Ausbildungslager.
Informationen insbesondere aus Afghanistan sind deshalb hoch interessant für den russischen Geheimdienst. Und genau diese Informationen liefert der Bundesnachrichtendienst. Denn hier, in der Nähe der chinesischen Stadt Sinkiang, im Grenzgebiet zu Russland, betreibt der BND eine geheime Abhörstation.
Machtkampf um das kaspische Öl
Von Chris Marsden
23. November 1999
aus dem Englischen (18. November 1999)
Im Verlaufe des siebenwöchigen Krieges Russlands gegen Tschetschenien haben sich die Spannungen zwischen Russland, den USA und Europa verschärft. Seit Beginn des Krieges wurden etwa 4.000 tschetschenische Zivilisten und 1.200 Soldaten getötet; 200.000 Zivilisten waren gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen.
Als die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) letzte Woche ihren Gipfel in Istanbul abhielt, gaben die Regierungen der USA und Europas Erklärungen ab, die Russlands Bombardierung von Grosny und anderen Städten verurteilten. Der russische Präsident Boris Jelzin wies diese Kritik zurück und erklärte, die westlichen Länder "haben kein Recht, Russland für die Vernichtung von Banditen und Terroristen auf seinem eigenen Territorium zu kritisieren".
Auf beiden Seiten ist jede Menge Zynismus und Heuchelei im Spiel. Die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die anderen NATO-Mächte äußern Entsetzen und Abscheu über Moskaus wahllose Bombardierung von Städten und anderen zivilen Zielen in Tschetschenien, nachdem sie selbst erst vor wenigen Monaten brutale Luftangriffe auf serbische Städte geflogen hatten. Ein russischer Vertreter beklagte sich darüber, dass Washington von "Kollateralschäden" gesprochen hatte, als amerikanische Raketen serbische Zivilisten töteten, aber jetzt, da russische Bomben tschetschenische Zivilisten töteten, spreche man von "Menschenrechtsverletzungen".
Nicht einem der mehreren Tausend westlichen Journalisten, die über den OSZE-Gipfel berichteten, fiel auf, wie ironisch es war, dass die amerikanischen und europäischen Führer Menschenrechte, Demokratie und Frieden ausgerechnet von einem Land aus beschworen, das für seine polizeistaatlichen Methoden berüchtigt ist und mit seinem Krieg gegen die Kurden im Südosten des Landes einen der längsten und blutigsten Kriege gegen ethnische Minderheiten führt.
Die Russen ihrerseits rechtfertigen eine brutale Aggression, mit der sie die Kontrolle über das Land, die Bodenschätze und die verarmten Völker des nördlichen Kaukasus aufrechterhalten wollen, als eine Polizeiaktion gegen Terrorismus.
Wie immer bei Konflikten zwischen kapitalistischen Mächten gibt es die öffentlich verkündeten Motive und die wirklichen, unerklärten Ziele und Interessen, die hinter der Propaganda stehen. Wie scharf die Gegensätze inzwischen geworden sind, wird an einer Erklärung deutlich, die der russische Verteidigungsminister Igor Sergejew letzten Freitag abgab. Er beschuldigte die USA vor einer Versammlung hoher russischer Militärführer, die tschetschenischen Rebellen zu unterstützen: "Das nationale Interesse der Vereinigten Staaten erfordert, dass der von außen angezettelte militärische Konflikt im Nordkaukasus ständig neu angefacht wird." Sergejew fügte hinzu: "Die Politik des Westens besteht darin, Russland herauszufordern, um seine internationale Position zu schwächen und es aus strategisch wichtigen Regionen heraus zu drängen."
In einem Bericht über Sergejews Äußerungen schrieb die New York Times am 15. November: "Ein solcher Verdacht ist in Russland durch den amerikanischen Versuch genährt worden, ehemalige sowjetische Republiken in der Region dafür zu gewinnen, eine Ölpipeline zu bauen, die Russland und Iran umgeht."
Das ist ein Hinweis auf eine Schlüsselfrage des gegenwärtigen Konflikts in Tschetschenien. Es wird dort ein Großmachtkampf zwischen den USA, Russland und Europa über die Kontrolle des strategisch wichtigen Kaukasus ausgetragen, der an das Kaspische Meer grenzt, wo sich die größten unerschlossenen Ölreserven der Welt befinden. Es geht in diesem Wettbewerb um Milliarden Dollar Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft und um die riesigen militärischen und geopolitischen Vorteile, die derjenigen Macht zufallen, welche die beherrschende Position in Zentralasien gewinnt.
Transkaukasien hat für westliche Konzerne und die Regierungen der USA und Europas eine strategische Bedeutung, weil es eine Brücke zwischen den kaspischen Ölfeldern und Europa darstellt, die entweder über das Schwarze Meer oder das Mittelmeer führen kann.
Im Oktober 1997 gab Le monde diplomatique eine nüchterne Einschätzung der Bedeutung des Konflikts über die Kontrolle der kaspischen Region für die Beziehungen zwischen den USA und Russland: "Die amerikanischen Ölkonzerne hatten ihr Interesse am Kaspischen Meer längst entdeckt, bevor das Außenministerium der USA eine kohärente Politik für diese Region formulierte... Die Aushandlung von Erdölverträgen ermöglichte Washington, sein direktes Interesse an der Region zur Geltung bringen.
Die amerikanische Regierung betrachtet das Gebiet als ergänzenden Energielieferanten für den Fall, daß die Lieferungen aus dem Persischen Golf gefährdet sein sollten. Zugleich strebt sie danach, die ehemaligen russischen Sowjetrepubliken sowohl politisch als auch wirtschaftlich von Russland zu lösen, um die Bildung einer Union unter der Führung Moskaus zu verhindern. Im Frühjahr 1997 schrieb der ehemalige US-Verteidigungsminister Weinberger: ‚Sollte es Moskau gelingen, die Oberherrschaft am Kaspischen Meer zu erlangen, so wäre dieser Sieg bedeutsamer, als die NATO-Erweiterung für den Westen.‘"
Abschließend schrieb Le monde diplomatique, der Kaukasus stelle sich "als ein unübersichtliches Geflecht von Allianzen dar, wobei jede [Republik] den Schutz einer oder mehrerer Großmächte sucht. Als Nachzügler versuchen die Vereinigten Staaten, sich einen guten Platz zu sichern und gleichzeitig die russische Präsenz wie die iranischen Ansprüche zurückzudrängen. Die Russen verfolgen, noch unter dem Schock der Niederlage in Tschetschenien, mit eifersüchtigen Augen die Entwicklung in diesen Gebieten, die für sie noch nicht lange Ausland sind. Demnach ist zu erwarten, daß die nächste Etappe in der Geschichte des Kaukasus einerseits vom wachsenden Einfluß der Amerikaner, andererseits vom Widerstand der Russen geprägt sein wird." ( Le monde diplomatique, 17. Oktober 1997)
Seit mehreren Jahren gibt es rivalisierende Pipeline-Projekte um die Kontrolle der Ölreserven. Die amerikanischen Konzerne Amoco, Exxon, Pennzoil und Unocal führen ein gemeinsames Ölkonsortium von Aserbaidschan, einem Anrainerstaat Tschetscheniens, und elf westlichen Gesellschaften - das Azerbaijan International Oil Consortium (AIOC). Sein Ziel ist es, eine Pipeline zu bauen, um den größten Teil des aserischen Öls vom Grunde des Kaspischen Meers zu befördern.
Die amerikanische Regierung hat von Anfang an darauf gedrängt, die Pipeline von Aserbaidschan durch Tschetscheniens anderen Nachbarn Georgien in die Türkei zu führen, obwohl diese Route doppelt soviel kostet wie eine wesentlich kürzere Route von Aserbaidschan in den Iran. Washingtons Ziel ist es, die Ölversorgung für russische und iranische Störmanövern unerreichbar zu machen. Die von den USA unterstützte Pipeline würde pro Jahr fünfzig Millionen Tonnen Öl von Baku zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan leiten.
Auch die europäischen Interessen in der kaspischen Region sind bedeutend. Ihr zentrales Projekt ist ein Handelsweg zwischen dem Schwarzen Meer und Zentralasien, eine Verbindungsstraße von der nordtürkischen Industriestadt Samsun nach dem georgischen Hafen Batumi. Das Ölfeld Shadheniz am Kaspischen Meer wird von einem Konsortium unter Führung europäischer Gesellschaften ohne Beteiligung der USA erschlossen, das eine Pipeline durch den Iran bauen könnte.
Der Streit ums Öl stand im Zentrum der damaligen Entscheidung, als Rußland im Dezember 1994 den Krieg gegen Tschetschenien eröffnete, denn seine einzige funktionierende Pipeline für das kaspische Öl war von islamischen Separatisten bedroht. Bei den Überlegungen der separatistischen Rebellenführer in Tschetschenien, die bekanntermaßen Verbindung zum organisierten Verbrechen nicht nur in Europa haben, spielt die potentielle Kontrolle über Öltransportrouten und Pipelines im nördlichen Kaukasus eine zentrale Rolle.
Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung Russlands, seine Militäroperationen 1996 zu beenden, war die Befürchtung, dass es alle Chancen verlieren könnte, seine amerikanischen und europäischen Handelsrivalen um die Kontrolle der kaukasischen und zentralasiatischen Ölreserven abzuwehren. Seitdem hat Russland sich bemüht, auf den amerikanischen wirtschaftlichen Vormarsch in der kaspischen Region zu reagieren.
Am 29. November letzten Jahres gab das unter russischer Führung stehende kaspische Pipeline-Konsortium den Plan bekannt, eine 2,2 Mrd. Dollar teure Pipeline vom kasachischen Ölfeld Tengiz im kaspischen Becken zum russischen Schwarzmeerhafen Novorossijsk unter Umgehung des rebellischen Tschetschenien zu bauen.
Die 1.500 km lange Pipeline ist das erste Projekt, das die Vorräte des kaspischen Beckens erschließen wird. Russland plant diese Pipeline als eine Alternative zu dem von den USA geführten Projekt für Aserbaidschan und hat sich einen zeitweiligen Vertrag für die Förderung von fünf Millionen Tonnen aserischen Öls bis zum Jahre 2003 gesichert, wenn das unter amerikanischen Führung stehende AIOC-Projekt seine volle Förderleistung erreichen soll.
Als 1.200 tschetschenische Rebellen im August in Dagestan Bombenanschläge verübten, musste die russische Pipeline vorübergehend geschlossen werden. Diese Störung war für die Jelzin-Regierung ein wichtiger Grund, einen neuen Angriff auf Tschetschenien vorzubereiten.
Russlands Besorgnis über Tschetschenien wuchs infolge des amerikanischen NATO-Kriegs gegen Serbien und der anschließenden Besetzung des Kosovo durch die NATO. Am Ende des Krieges befahl der NATO-Oberkommandierende, General Wesley Clark, am 12. Juni den britischen und französischen Truppen, die russischen Soldaten mit militärischer Gewalt daran zu hindern, den Flughafen von Pristina unter ihre Kontrolle zu bringen. Der britische Kommandant der NATO-Bodentruppen im Kosovo, Michael Jackson, wies die Befehle des amerikanischen Generals mit der Bemerkung zurück: "Ich werde für Sie nicht den Dritten Weltkrieg anfangen."
Die Bedeutung dieser Ereignisse - und die Einrichtung eines de facto US-Protektorats im Kosovo - entging der militärischen und politischen Elite Russlands nicht. Gleichzeitig wurde die Jelzin-Regierung durch ihre nachgiebige Politik gegenüber den westlichen imperialistischen Mächten im Balkan-Krieg schwer diskreditiert.
Auf dem Hintergrund einer wachsenden Feindschaft der Bevölkerung gegenüber den USA fühlten sich die rechtesten nationalistischen Kräfte in der Nomenklatura und dem Militär ermutigt, die Verteidigung der russischen Interessen im Kaukasus zu fordern. Die Intervention in Tschetschenien war eine Warnung an die Westmächte - und die angrenzenden kaukasischen Republiken - dass mit Russland immer noch zu rechnen sei. Der Chef der russischen Luftwaffe, Anatoli Kornukow, warnte Anfang der Woche: "Wir stellen die Ordnung in unserem eigenen Land wieder her, und niemand hat das Recht, noch wird er in der Lage sein, uns daran zu hindern. Russland ist nicht der Irak und nicht Jugoslawien, und jeder Versuch einer [ausländischen] Einmischung wird entschieden zurückgewiesen werden."
Das zunehmend militaristische Auftreten der USA und die aggressive nationalistische Reaktion Russlands sind Vorboten weit schlimmerer Ereignisse als die menschliche Tragödie, die sich heute schon in Tschetschenien abspielt. Amerikas neue Pläne, einen Raketenabwehrschirm als nationalen Schutzschild gegen Atomraketen zu entwickeln, ist ein Bruch des amerikanisch-russischen Anti-ballistischen Raketenabkommens (ABM) von 1972. Der ABM-Vertrag beschränkt die Anzahl der Abschussrampen für solche Raketen in den USA und in Russland auf jeweils eine - North Dakota und Moskau. Es wird aber erwartet, dass die Clinton-Regierung nächstes Jahr ein neues anti-ballistisches System in Alaska billigen wird, das angeblich Angriffe von "Schurkenstaaten" wie Nordkorea, Iran oder Irak verhindern soll.
Jelzin schrieb in einem Brief an Clinton, solche Pläne könnten "extrem gefährliche" Folgen für die Abrüstungsverträge haben, während General Wladimir Jakoblew von den russischen strategischen Raketenstreitkräften sagte, dass Russland sich an "keine Waffenkontrollverträge" mehr gebunden fühlen werde, sollte der ABM-Vertrag geändert werden". Anfang dieses Monats führte Russland zwei Raketentests durch; der eine war der Test einer Anti-Raketen-Rakete, der andere - zum erstenmal seit sechs Jahren - einer nuklearwaffenfähigen, taktischen SS-21-Rakete.
Quelle: http://www.wsws.org/de/1999/nov1999/kasp-n23.shtml
Dieser Krieg endete für die Russen ebenso unrühmlich wie vorher in Afghanistan und das mit fast den gleichen Folgen. Denn die islamischen Kämpfer (teilweise direkt von Afghanistan nach Tschetschenien gegangen) errichteten dort nach der Niederlage der Russen ihren Gottesstaat.
Wie unsinnig diese Kriege verlaufen, zeigt sich in der Tatsache, daß die USA, die von ihnen unterstützenden Mudschahedin in Afghanistan im Kampf gegen den Kommunismus, anschließend selbst aufs härteste bekämpfen. Aus einem großen Teil der ehemaligen heroischen Freiheitskämpfer werden die freiheitsbedrohenden Terroristen.
Wir erleben hier die unterschiedlichen Sichtweisen der beteiligten Parteien. Die sind nun mal für die Islamisten, die Russen und die Amerikaner grundsätzlich verscheden.
Nach dem Fall des Kommunismus haben sich diese Sichtweisen auf unserem Globus grundlegend geändert. Hat man sich früher im Kampf gegen den jeweiligen Klassenfeind auch zweifelhafter Verbündeter bedient, so wird der fundamentale Islamismus als die neue Bedrohung ausgemacht.
Dies gilt sowohl für die westlich geprägten Staaten, als auch immer mehr für die Länder, deren Lebensweise nicht islamisch geprägt ist.
Ich ziehe daher zwischen dem ersten und dem zweiten Krieg eine klare Linie, auch wenn ich weiß, daß alles sehr eng mit einander verwoben ist. Dies gilt aber ebenso für die westliche Seite im neuen globalen Spiel.
Über die verschieden Sichtweisen, aber doch gleiche Vorgehensweise, die Kriege immer mit sich bringen noch folgender Auszug:
"Die zahlreichen Opfer unter der Zivilbevölkerung und die Flucht von über 200.000 Tschetschenen in die Nachbarrepubliken Inguschetien und Dagestan nahm Moskau mit denselben Begründungen in Kauf, wie sie die NATO bei ihrem Krieg gegen Jugoslawien gebrauchte. Überhaupt schien das Drehbuch für den russischen Feldzug nicht das russische Militär, sondern die NATO geschrieben zu haben: Das Abfackeln von Ölraffinerien, die Bombardierung wichtiger Infrastruktureinrichtungen und die Zerstörung von Wohnhäusern und ganzen Dörfern - all dies wurde bereits im Kosovo und im übrigen Jugoslawien praktiziert. Nach dem ersten Feldzug gegen Tschetschenien (1994 bis 1996), der 80.000 Menschen das Leben kostete und für Russland mit einer Niederlage endete, gehen Präsident Jelzin und sein Regierungschef Putin diesmal aufs Ganze. Vom Ausgang dieses Konflikts hängt nicht nur das innenpolitische Schicksal Jelzins und seines designierten Nachfolgers ab, sondern auch die außenpolitische Stellung Russlands im Kampf um den Kaukasus."
Aus: Friedens-Memorandum 2000
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/memorandum/Tschetschenien.html
Über die unkalkulierbaren Folgen, die jeder Krieg mit sich bringt, sind wir glaube ich einen Meinung. Ein Krieg wird nur gerecht, wenn genug Menschen davon überzeugt sind. Und das gilt für alle Seiten.