Haben die SPD 'ler einen Italien-Koller
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 20.11.04 12:23 | ||||
Eröffnet am: | 10.07.03 16:51 | von: HEBI | Anzahl Beiträge: | 23 |
Neuester Beitrag: | 20.11.04 12:23 | von: Willi1 | Leser gesamt: | 4.317 |
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Nach der Absage von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) verzichtet jetzt auch SPD-Generalsekretär Olaf Scholz auf einen Italien-Urlaub. Das Land habe bei der Urlaubsplanung des Generalsekretärs zur Auswahl gestanden, sagte eine SPD-Sprecherin in Berlin. Nun habe sich Scholz für eine Reise nach Frankreich entschieden. Dagegen erklärte FDP-Chef Guido Westerwelle, er erwäge, seinen Urlaub in Italien zu verbringen. Unterdessen kritisierte die italienischen Presse die Regierung in Rom wegen der Verbalattacken gegen Deutsche. Schröder hatte am Mittwoch seinen Italien-Urlaub abgesagt. Der frühere EU-Parlamentspräsident Klaus Hänsch übte indirekt Kritik an der Urlaubsabsage Schröders. Er selbst werde noch nach Italien fahren, sagte der SPD-Politiker im ZDF. "Ich setze doch nicht Berlusconi und irgendwelche anderen Leute, die da etwas sagen, mit dem italienischen Volk gleich." Aus Solidarität mit "den wackeren
Berlin (AFP) Bild vergrößern
Italien-Reisenden Joschka Fischer und Otto Schily und den Millionen deutschen Italien-Urlaubern", die wegen der anfallenden Storno-Gebühren nicht spontan umbuchen könnten, erwäge er eine Reise nach Italien, erklärte Westerwelle in Berlin.
Wie Westerwelle sprach auch CSU-Landesgruppenchef Michael Glos von einem "Ablenken von den wirklichen Problemen unseres Landes". Italien werde es verkraften können, dass der Kanzler nicht komme, sagte Glos dem Fernsehsender n-tv. Zudem müssten viele Deutsche zu Hause bleiben, weil ihre Reisekasse nicht für einen Auslandsaufenthalt reiche.
Die Absage nach den abfälligen Äußerungen des Tourismus-Staatssekretärs Stefano Stefani über deutsche Urlauber stelle "die internationale Glaubwürdigkeit der Regierung in Frage", kommentierte die Zeitung "La Repubblica". "Die Schäden dieser wenig erbaulichen Komödie italienischer Art werden sich nicht nur im Tourismus oder an den Exporten messen lassen. Sie sind vor allem politischer Art", heißt es in dem Kommentar unter der Überschrift "Europäische Dummheit".
Die Zeitung "Corriere della Sera" kritisierte die Gleichgültigkeit, mit der Regierungschef Silvio Berlusconi auf Schröders Absage reagiert habe. Berlusconi hatte lediglich gesagt, es tue ihm leid für Schröder.
z.B. die USA.
Italien ist schön, und viele nette Leute
gibt es dort auch.
... wie in Deutschland oder anderswo.
in den Tagesthemen. Der Tenor war eindeutig:
Statt an Urlaub zu denken, sollt ihr lieber die Steuern senken!
Stillgestanden! Und wegtreten.
hätte öffentlich erklärt
"Einzelne Politiker stehen nicht stellvertretend
für das von mir so sehr geschätzte italienische Volk!"
Zwischen einem Staatsmann und einem Politiker gibt es eben Unterschiede.
Natürlich ist Italien schön, die Italiener nett und doof wie alle Menschen, die Sprache wunderbar, deswegen muß ich dem Kerl nicht auch noch die Hand lecken.
Wenn die Franzosen von einem deutschen Staatssekretär so dämlich angemacht worden wären und Chirac einen Urlaub in Deutschland geplant hätte, hätten alle Franzosen von Rechtsaußen bis Linksaußen hinter Chirac gestanden und ihn aufgefordert, nicht in Deutschland Urlaub zu machen! Das wäre für alle Franzosen selbstverständlich, und wahrscheinlich für alle anderen Europäer auch.
Nur wir dämlichen Deutschen kommen gar nicht auf die Idee, Politik Politik sein zu lassen und uns hinter unseren Kanzler zu stellen (egal, welcher Partei er angehört!). Stattdessen wird genörgelt und zum Teil sogar Schröder für die Attacke aus Italien verantwortlich gemacht (dümmer geht's nimmer).
Die Italiener sehen es wohl genauso. Bei www.lastampa.it nimmt man die Angelegenheit so wichtig, daß man eine Umfrage durchführt und fragt, ob die Entscheidung Schröders verständlich ist. Ergebnis (bis jetzt):
una scelta comprensibile (1108) 64%
una scelta incomprensibile (539) 31%
non so (76) 4%
Natürlich gibt's Wichtigeres, aber man sollte anderen schon mal zeigen können, bis wohin sie gehen dürfen. Einen Krieg wird es deshalb aber nicht geben.;-)
(Quelle: n-tv)
Donnerstag, 3. Juli 2003
Internationales Presse-Echo
Berlusconi noch bei Trost?
Die internationale Presse verurteilt am Donnerstag einhellig die verbale Entgleisung des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi im Europaparlament.
"Tages-Anzeiger" (Zürich): Ist der Mann eigentlich noch bei Trost? Kann, wer an der Spitze steht, einfach alles sagen - die ausgefallenste Dummheit, die abgefeimteste Gemeinheit?
"Basler Zeitung" (Basel): Berlusconis Ausfälle... waren in der Sache zwar außerordentlich geschmacklos, ihre eigentliche Bedeutung liegt aber in der erschreckenden Erkenntnis, dass der nun höchste Repräsentant der EU schnell die Kontrolle über sich verliert und partiell von Sinnen ist.
"Corriere della Sera" (Mailand): Für Italien und seinen Ministerpräsidenten ... hätte das europäische Semester nicht schlimmer beginnen können.
"La Repubblica" (Rom): Es ist selten, dass ein politischer Führer eine derart wertvolle Gelegenheit (i.e. Antrittsrede vor dem Europaparlament) so rasch vergeudet. Ein Rekord.
"Luxemburger Wort" (Luxemburg): Dass dieser verbale Ausrutscher Berlusconi gleich zu Beginn von Italiens EU-Ratspräsidentschaft über die Lippen ging, lässt für die kommenden Monate bis zum Jahresende noch Schlimmeres befürchten.
"Algemeen Dagblad" (Rotterdam): Schon am zweiten Tag des italienischen Vorsitzes in der Europäischen Union ist es Ministerpräsident Berlusconi gelungen, sich unmöglich zu machen.
"Le Soir" (Brüssel): Berlusconi hat uns gestern zu verstehen gegeben, dass er nicht einer von jenen ist, die durch das Amt des (EU-)Präsidenten zu den Tugenden der Union bekehrt werden.
"Het Laatste Nieuws" (Brüssel): Benito Mussolini wird zufrieden sein. Es hat ein wenig gedauert, aber nach fünfzig Jahren hat Italien wieder einen "starken Regierungschef", der die Presse, die Politik und die Justiz kontrolliert.
"Die Presse" (Wien): Schon bei seinem ersten großen Auftritt in Straßburg hat Berlusconi die Würde verloren ... Er, der in seinem eigenen Land in die Rechtsordnung mit zweifelhaften Methoden eingreift, könnte zum Imageproblem für die gesamte EU werden.
"Der Standard" (Wien): Ausgerechnet einem deutschen Sozialdemokraten die Rolle des Kapos ... zu empfehlen, hat mit Ironie nichts zu tun. Das ist eine gezielte Beleidigung.
Ich hab s vor Wochen schon mal gesagt: Ich sag s wieder: Deutschland ist moralisch am Ende. Frankreich nicht. England nicht . Und Italien tut wenigstens nach aussen so als ob nicht (nach innen sieht das Staatsgebilde völlig kaputt aus - der Boden für den neofaschismus ist dort am weitesten - dank dem Oberkorruptling vorne dran)
Es kotzt mich an, wenn ein einstmals patriotisches Land wie Germany Null Charisma mehr hat, weil sich jeder vollkommen überzogen wichtig nimmt und nur an seine eigene Vorteile denkt (Motto: Weniger Steuern und ich leck Dir den .... ansonsten beschmeisse ich Dich mit selbigem)
Ich beklage mich aber viel mehr über den Mist, den unsere Rechten verzapfen statt endlich mal nach aussen ein geschlossenes Bild abzugeben - Motto "mit uns nicht". Aber das wurde schon beim Euro versäumt und zuletzt immer wieder. Egoismen pur , geschürt vom Arbeitgeber-Verband, unterstützt von maroden, intriganten Gewerkschaften, dummen Politikern etc etc.
Denk ich an Deutschland in der Nacht.... Heine ist soooo nah, wie noch nie zuvor.
Er war damals der Ansicht, die Türkei brauche keine deutschen Urlauber.
Als dann wegen der Turbulenzen um Öcalan tatsächlich die Urlauber wegblieben, prangten überall in Deutschland Werbeposter für die Türkei als Urlaubsland. Selbst heute noch werden wir massiv damit beglückt.
Ich habe eine Idee:
Italien bekommt ab sofort keine EU-Gelder mehr, und im Gegenzug dürfen Deutsche nicht mehr nach Italien reisen.
Das wäre doch was, oder?
Vielleicht wollen die bloß ein bischen Malloca nachmachen. Soll ja ein toller Erfolg geworden sein *fiesgrins*
J
Italiens Tourismusbranche leidet
- Amerikaner und Japaner bleiben fern -
Italiener müssen sparen
von Barbara Wörmann
Rom - Palmiro Ucchielli ist außer sich. Nachdem Bundeskanzler Gerhard Schröder seinen Besuch in Pesaro abgesagt hat, sucht Ucchielli nach einem Schuldigen, der ihm den Imageverlust für seine Provinz bezahlt - am besten Silvio Berlusconi persönlich. "Der Premierminister hätte diese Spezies von Staatssekretär für Tourismus ja abberufen können", schäumt der Provinzpräsident. Es sei undenkbar, dass ein Mann mit politischer Verantwortung sich so im Ton vergreife gegenüber einer befreundeten Nation und deren Regierungschef.
Damit dürfte Ucchielli einem Großteil der Italiener aus dem Herzen sprechen, denn der Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle des sonnenverwöhnten Landes. Mit 72 Mrd. Euro tragen Reisende sieben Prozent zum italienischen Bruttoinlandsprodukt bei. Zwei Millionen Menschen finden offiziell Arbeit im Geschäft mit der Gastfreundlichkeit, hinzu kommen zahlreiche Beschäftigte ohne Vertrag, die zur Saison an den Stränden, in der Gastronomie und in den Unterkünften ihren Lebensunterhalt verdienen.
"Wir bedauern es sehr, dass der Kanzler seinen Urlaub abgesagt hat und hoffen, dass er die Reise im kommenden Jahr nachholen kann", sagt auch Bernabò Bocca, Präsident des Tourismusverbandes Federalberghi-Confturismo. Dass Staatssekretär Stefano Stefani mit seinen abfälligen Äußerungen über die lärmenden Deutschen offensichtlich ein Eigentor geschossen hat, will Bocca jedoch nicht kommentieren.
Dabei sind die "Tedeschi" nach Angaben des Verbandes mit vierzig Prozent der Hotelbuchungen mit Abstand die besten ausländischen Kunden der 31 220 italienischen Hoteliers - weit vor den Österreichern, Schweizern, Franzosen, Briten, US-Amerikanern und Japanern, die jeweils zehn Prozent der Betten belegen. Und auch gegenüber den einheimischen Reisenden, die etwas über die Hälfte der Hotelgäste ausmachen, hat der Gast aus dem Norden Vorteile für die Gastgeber, auf jeden Fall materielle. Denn ein Deutscher gibt während eines Strandurlaubes an der Adria 114 Euro am Tag aus, während ein Italiener mit 70 Euro auskommt.
"Wir glauben nicht, dass bereits gebuchte Reisen wegen der Vorkommnisse storniert werden", spielt Federalberghi-Präsident die Folgen des Affronts gegen den deutschen Besucher Nr. 1 herunter. Bisher hätten die Verbandsmitglieder zumindest nichts gemeldet.
Ein Boykott der Deutschen träfe die Italiener hart. Schon jetzt haben sie Mühe, ihre knapp 1,7 Mio. Betten zu belegen. In den ersten sechs Monaten diesen Jahres wurden drei Millionen Übernachtungen weniger gebucht als im Vorjahr, was einem Umsatzeinbruch von einer Mrd. Euro entspricht. Ende Juni warnte Bocca vor einem "annus horribilis" für die Branche, ein "Horrorjahr". Auf Grund der Wirtschaftkrise, SARS und dem teuren Euro waren von Januar bis Ende Juni rund 5 Prozent weniger Ausländer nach Italien gekommen. Die Italiener selbst hätten zwar das schöne Wetter genutzt, um an den Strand zu fahren, jedoch bliebe kaum einer über Nacht im Hotel, sagte Bocca.
Auch für die in zwei Wochen beginnende Hochsaison sind die Aussichten düster. In den Kunst- und Kulturstädten wie Florenz, Venedig und Verona rechnet man mit bis zu 40 Prozent weniger Amerikanern und Japanern und fünf Prozent weniger Deutschen. Und selbst auf die eigenen Landsleute ist kein Verlass mehr: Erstmals hatte mehr als die Hälfte der Italiener im Mai noch keinen Sommerurlaub gebucht. Fünf Millionen (fünf Prozent mehr als im vergangenen Jahr) waren noch unentschlossen, ob sie überhaupt verreisen würden.
Artikel erschienen am 11. Jul 2003
Der Ex-Neofaschist Gianfranco Fini wurde vom italienischen Präsidenten Ciampi zum neuen Außenminister ernannt. Fini ist Chef der Nationalen Allianz (AN), die aus der MSI, einer neofaschistischen Partei, hervorgegangen ist.
Fini ist Anhänger von Mussolini. Er bezeichnete ihn 1991 als 'größten Staatsmann des 20. Jahrhunderts'. Er mauserte sich aber zu einem guten Politiker, der sich Respekt durch das Arbeiten an der neuen Europäischen Verfassung verschaffte.
Postfaschist Fini wird neuer Außenminister
Gianfranco Fini, Vorsitzender der Rechtspartei Nationale Allianz, wird Nachfolger von Franco Frattini im Amt des italienischen Außenministers. Fini führte bis Mitte der neunziger Jahre die neofaschistische Partei an.
Rom - Die Neubesetzung gab das Kabinett in Rom nach einer Sitzung bekannt. Der 52-Jährige folgt Franco Frattini, der das EU-Justizkommissariat übernimmt. Fini war bisher stellvertretender Regierungschef ohne eigenes Ressort.
Er muss noch von Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi offiziell ernannt werden. Beobachter in Rom gehen nicht davon aus, dass ein Kurswechsel in der italienischen Außenpolitik bevorsteht
Ich liebe Italien!