Schröder ist ein Heuchler!
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 12.03.03 11:36 | ||||
Eröffnet am: | 10.03.03 16:07 | von: StefanDSC | Anzahl Beiträge: | 39 |
Neuester Beitrag: | 12.03.03 11:36 | von: Depothalbiere. | Leser gesamt: | 8.758 |
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Für den Fall hat US-Präsident George W. Bush bereits angekündigt, Bagdad mit einer „Koalition der Willigen“ anzugreifen. Deutschland ist nicht dabei, will aber Überflugrechte gewähren. Auch das bekräftigten Anda und Scholz am Montag. (kn)
Wenn man wirklich gegen diesen Krieg Stellung bezieht, darf man auch keine Überflugrechte einräumen.
Wer in der Politik die reine Lehre vertritt wird sehr schnell elendig scheitern. Politik besteht zu 90% aus Kompromissen. Die Kunst besteht darin, trotzdem weitgehend seinen Grundsätzen treu zu bleiben.
Inwieweit das Schröder gelingt, muss jeder selbst beurteilen. Die Behauptung, dass er nur aus Populismus so handelt, ist jedenfalls erstmal eine Unterstellung, die nur auf deiner persönlichen Einschätzung beruht, oder wie willst du das belegen?
machterhaltung.dafür würde er sogar mit dem teufel paktieren.das haben die
letzten 41/2 jahre gezeigt.was er in dieser zeit versaubeutelt hat,will er am
freitag wieder gut machen?ich lach mich schlapp.er ist und bleibt ein populist.
gruß
Und ein Krieg ist bisher auch verhindert worden. Oder ist irgend jemand der Meinung, dass die USA n i c h t schon seit mindestens einer Woche im Irak einmarschiert wären, wenn es die diplomatischen Initiativen nicht gegeben hätte?
- Viele Tote Zivilisten
- zerrissene Familien
- Krüppel auf Lebenszeit
- Angst, die als Trauma ein Leben lang bleibt
- und vieles, vieles mehr!!!
Sorry, Bernstein und Stefan, aber wie könnt ihr so einfach sagen, dass die Amis da einfach einen Präventivkrieg vom Zaun brechen sollen, wenn die Mittel der Uno noch nicht annähernd erschöpft sind? Hat sich einer von Euch mal in die Lage von Kriegsopfern versetzt? Sich überlegt, wie es ist, wenn plötzlich Bomben auf sein Haus und das seiner Freunde fallen? Oder habt ihr niemanden, der Euch nahe genug ist, dass das eine Rolle spielen würde?
Wir reden hier von einem Angriffskrieg mit dem Ziel der Eroberung eines Landes, das per Befehl seines Diktators bis aufs Blut verteidigt wird. Und das bedeutet, dass es in Bagdad zu einem Häuserkampf kommen wird, bei dem Heckenschützen auf alles Schießen werden, was sich bewegt, in dem Keller mit Flammenwerfern ausgeräuchert werden, weil der Verdacht besteht, dass dort Biowaffen sind und wobei der qualvolle Tod von Zivilisten billigend in Kauf genommen wird!!!
Ich kann mich bei sowas nicht mit einer Tüte Chips und Bier vor die Glotze setzen und die Kameraaufzeichungen von Präzisionswaffen verfolgen.
Nach internationalem Recht steht es keinem zu, einen Angriffskrieg zu führen, auch den USA nicht! Folglich muss es unsere Haltung bleiben, die Souveränität eines Landes auch dann zu respektieren, wenn es sich um eine Diktatur handelt. Es ist immer noch zuerst die Sache der jeweiligen Bevölkerung, diese Probleme zu lösen. Einzig die Uno kann hier noch aktiv werden und sie ist es ja auch in Sachen Waffen.
Würden sich die Amis wirklich mit der Weltgemeinschaft (UNO) zusammenschließen (im Moment machen Sie genau das Gegenteil), dann wäre eine Internationale Drohkulisse mit Deutscher Beteiligung erreichbar. Aber auch hier dürfen die Ziele nicht sein, Saddam zu töten bzw. zu entmachten (letzteres ist Sache der Irakischen Bevölkerung), sondern nur dafür zu sorgen, dass keine Kriegsgefahr vom Irak ausgeht und dass dort die Menschenrechte eingehalten werden.
Wenn wir heute zulassen, dass die USA machen was sie wollen, dann geben wir Ihnen den gleichen Freibrief, den wir 1933 schon mal einem Österreicher ausgehändigt haben!
Gruß,
Glasnost
Das hat mit der Frage ob ich für oder gegen diesen Krieg bin überhaupt nichts zu tun.
Ich sehe nur das Schröder diesen Konflickt als Feigenblatt für seine völlig verfehlte Innenpolitik benutzt. Deshalb bezeichne ich ihn als HEUCHLER!
Sehr seltsamer Standpunkt. Das mag schon sein, geht aber an der Realität vorbei. Man kann sich immer defensiv verhalten, indem man einfach gar nichts tut. So wäre es auch verlaufen, wenn sich die USA nicht gegen das Verhalten des Irak gestemmt hätten. Die Initiative ging schließlich nicht von Deutschland bzw. Schröder aus, sondern von den USA. Es ist einfach, den Weg des Nichthandelns einzuschlagen so wie Schröder es schon immer gemacht hat. Und jetzt so zu tun, als ob es Schröder mit seiner Initiative geschafft hätte, die USA zu stoppen, ist eine Verdrehung der Realität. Schröder hat einfach NICHTS getan und die anderen tun auch NICHTS. Warum soll man das toll finden und ihm noch auf die Schulter klopfen?
Umgekehrt muß man sich eher fragen, wo wir jetzt wären, wenn alles beim NICHTS-Tun geblieben wäre. Saddam würde sich noch immer ins Fäustchen lachen, wie leicht er jahrzehntelang die Welt bzw. die UNO an der Nase herumführen kann und die UNO hätte sich ein weiteres Mal disqualifiziert (das hat sie allerdings auch mit ihrem jetzigen Vorgehen).
Wirklich gut geschrieben.
Konfetti kann ich Dir leider auch nicht geben, bin seit 3 Monaten kein Mod mehr.
Woran das wohl liegt?
Erst seit ca. 1/2 Jahr vertrete ich hier eine politische Meinung, weil es mir eigentlich egal war, wer z.B. Deutschland regiert.
Aber mit diesem Krieg wird eine Lawine losgetreten, die vielleicht auch die auch so tollen Strategen in der amerikanischen Führungsetage nicht mehr überblicken.
Deshalb muß dieser feinen Gesellschaft etwas entgegengesetzt werden, denn offensichtlich merken die nicht, daß sie mit ihrer unglaublichen Aggressivität immer weiter auf das Niveau von diversen Diktatoren abrutschen.
Wenn man wirklich die Welt befrieden will, sollte man etwas diplomatischer vorgehen.
Dem Treiben mancher Staatsmächte (es ist ja nicht die Bevölkerung) muss die Weltengemeinschaft sehr deutlich Einhalt gebieten. Die Androhung von Gewalt für solche Fälle wie auch Saddam einer ist, schließe ich dabei außdrücklich nicht aus. Nur müssen wir dabei gemeinsam und so juristisch sauber als nur möglich vorgehen! Sonst bekommen vielleicht einige Staaten noch weltherrschaftliche Ambitionen und hier meine ich nicht Saddam!
Die UNO stellt derzeit den einzigen gemeinsammen Nenner der Weltengemeinschaft dar und es ist keineswegs der kleinst gemeinsame Nenner, im Gegenteil: Was z.B. die Menschenrechte angeht hat sogar ein Land wie die USA Nachholbedarf (Siehe u.a. gegenwärtiger Umgang mit bistimmten Ausländergruppen) und auch die Diskussion um mögliche polizeiliche Folterungen oder deren Androhung in Deutschland zeigt, dass hier noch nicht jeder diese Grundsätze verinnerlichtt hat - Grundsätze, die ich tatsächlich für 'heilig' und damit unantastbar halte (dazu habe ich schon viel geschrieben).
Die Folgen für Alleingänge sind, dass sich einzelne Staaten der UN nicht mehr verpflichtet fühlen (die USA ist schon dabei, die UN zum Stimmlieferant für ihren Imperialismus zu degradieren), was wiederum sehr fatale Folgen haben kann. Die Arabische Welt hat ein durchaus gepaltenes Verhältnis zum Westen: Einerseits bewundern sie uns u.a. für unsere wirtschaftlichen Erfolge, andererseits verachten Sie uns für unsere Arroganz und Ignoranz ihrer Religion gegenüber und genau hier liegen so viele Be- und Empfindlichkeiten, welche uns noch nicht so wirklich klar sind und vor allem scheint manchen nicht klar, wieviel "Sprengstoff" darin verborgen ist.
Wir müssen der Welt Glauben an Gerechtigkeit geben und das geht eben nicht im Alleingang! Aber wenn wir den weitaus schwierigeren Weg gehen, dann werden auch diese Staaten mitziehen und dann hat auch ein Saddam auf Dauer keine Chance.
Was die Politik von Herrn Schröder angeht: Ich würde zwar nicht so weit gehen, ihn einen Heuchler zu nennen, aber da gibt es innenpolitisch in der Tat noch sehr viel nachzuholen und es drängt! Insofern kann ich die Enttäuschung verstehen.
Gruß,
Glasnost
Kritisch fragen, und da gebe ich Dir recht, sollte man schon, wo den die Alternativvorschläge waren - die fehlen tatsächlich und dass Saddam der Weltgemeinschaft schon seit Jahren auf der Nase herumtanzt, schreit auch für mich nach einer klaren Linie. Nur (oder leider) muss man auch hier differenzieren. Eine Kriegsdrohung von Deutscher Seite darf es nicht geben (das verbietet unser Grundgesetzt ganz eindeutig), wohl aber fortgesetzte Forderungen danach, den Irak zu entwaffnen und zu kontrollieren. Im Grunde müssten die UN Inspektoren auf nicht absehbare Zeit im Irak präsent sein und permanente Kontrollen durchführen, bis das notwendige Vertrauen hergestellt ist (wohl frühestens nach Saddams Tod bzw. dem seines Sohnes, den ich für noch viel Gefährlicher halte, weil er einerseits nicht Saddams Charisma hat, andererseits habe ich gehört er sei wenig intelligent, dafür um so grausamer).
Da hätte Schröder deutliche Forderungen an die UNO stellen müssen.
Gruß,
Glasnost