Für alle Comroadzweifler
Aktionärsinformation
München, 22. Februar 2002
Zur Niederlegung des Prüfungsmandats der KPMG und der weiteren Vorgehensweise
Sehr geehrte Aktionäre,
die ComROAD AG hat am 20. Februar 2002 die Niederlegung des Mandats der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG per Ad hoc Mitteilung bekannt gegeben.
Nach ersten, von uns infolge dieser Entwicklung dringend zu ergreifenden Maßnahmen, wollen wir Sie mit diesem Schreiben
über die aktuelle Sachlage informieren.
Gegenüber unserem Unternehmen begründete die KPMG die Niederlegung des Mandats wie folgt:
Unklarheit über die Existenz bzw. den Firmensitz eines von ComROAD als Lieferanten benannten Unternehmens in Hongkong / Asien. Unklarheit über die Existenz des spanischen ComROAD-Partners „Scoobi“, ehemals „Idea-Lab“
Die Mandatsniederlegung durch die KPMG erfolgte fristlos, da die beiden Sachverhalte am 19.02.02, dem Tag der Mandatsniederlegung ungeklärt waren und hinsichtlich Punkt 1) weiterhin ungeklärt sind.
Beide Sachverhalte sind potenziell umsatz- und ergebnisrelevant und haben damit potenziell Auswirkungen auf den Jahresabschluss 2001. Weitere Gründe für die fristlose Kündigung wurden ComROAD gegenüber nicht geäußert.
Im Rahmen der außerordentlichen Aufsichtsratsitzung am 20.02.02 hat der Aufsichtsrat unter anderem folgende Beschlüsse gefasst:
Der Aufsichtsrat wird eine Sonderprüfung durch eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Auftrag geben.
Der Aufsichtsrat wird bei Gericht die Bestellung einer neuen Jahresabschluss-Prüfungsgesellschaft beantragen.
Die Benachrichtigung der Öffentlichkeit über die eingetretene Entwicklung
Zwischen KPMG und ComROAD wurde vereinbart, über die von der KPMG der ComROAD AG am 19.02.02 mitgeteilten Mandatsniederlegung bis zum Wochenende Stillschweigen zu bewahren, um oben genannten Punkt 1 aufzuklären. Leider gab es eine undichte externe Stelle zu den Medien, die am Morgen des 20.02.02 die Öffentlichkeit informierte. Nach Bekanntwerden dieser Tatsache haben wir uns umgehend bemüht, so schnell wie möglich die Ad hoc-Mitteilung zu lancieren. Zugleich haben wir die Deutsche Börse davon unterrichtet, dass wir eine sehr wichtige Ad hoc-Meldung bekannt zu geben haben und um eine Aussetzung des Börsenhandels in unserer Aktie gebeten. Dies erfolgte am 20.02.02 am Vormittag.
Erläuterung der Sachlage aus Sicht von ComROAD
Im Folgenden die Details zur gegenwärtigen Situation und den von der ComROAD AG mittlerweile ergriffenen Maßnahmen.
zu 1.)
Seit 1999 besteht zwischen dem unter Punkt 1) genannten Lieferanten aus Hongkong und der ComROAD AG ein Vertragsverhältnis. Dies wurde bei früheren Testaten der KPMG nie in Zweifel gezogen. Bei einer vor kurzem durch die KPMG vor Ort durchgeführten Überprüfung wurde dieses Unternehmen nach Darstellung von KPMG jedoch nicht an seinem vorgeblichen Firmensitz vorgefunden. Es besteht darüber hinaus weder ein Telefonanschluss noch kann ein Registernachweis geführt werden. ComROAD ist dieser Sachverhalt nicht bekannt gewesen. Noch im Januar 2002 gab es Kontakte zu diesem Lieferanten. Die ComROAD AG hat mittlerweile Rechtsanwälte vor Ort beauftragt, um den Verbleib des Unternehmens zu klären.
zu 2.)
Das spanische Unternehmen Idea-Lab firmiert mittlerweile unter dem Namen Scoobi. Der Firmensitz ist bekannt. Scoobi ist, wie von ComROAD immer kommuniziert, nachweislich ein Vertragspartner unseres Unternehmens. Dieser Sachverhalt konnte gegenüber der KPMG am 20.02.02 zufriedenstellend geklärt werden.
Von ComROAD eingeleitete Maßnahmen
a)
Der Aufsichtsrat der ComROAD AG hat als Sonderprüfer Rödl & Partner, München, beauftragt, die ihre Arbeiten bereits am heutigen 22. Februar 2002 aufgenommen haben.
b)
Ab 01. März 2002 wird die ComROAD AG wie geplant die neue Position eines „Leiter Finanzen und Rechnungswesen“ personell besetzen, um den Vorstand zu entlasten.
Abschließende Erklärung
ComROAD bemüht sich um eine rasche, nachweisliche Widerlegung der anhaltenden Spekulationen insbesondere über Partnerschaften unseres Unternehmens in Asien.
Weder die Existenz der ComROAD AG noch das Geschäftsmodell ist durch die gegenwärtige Situation gefährdet. ComROAD ist ein mit hohen liquiden Mitteln ausgestattetes Unternehmen. Alle Finanztransfers des Unternehmens sind lückenlos nachweisbar und bis einschließlich Geschäftsjahr 2000 von der KPMG testiert.
Die Produkte der ComROAD AG entsprechen dem international erfolgreichen Technologiestandard und sind hervorragend im Markt positioniert.
Das Geschäftsmodell der ComROAD AG ist erfolgreich im Markt verankert und funktioniert.
Die Verträge mit unseren Lieferanten und Partnern sind nachweisbar, werden aktiv umgesetzt und sind nicht gefährdet. Angesichts der eingetretenen Entwicklung ist jedoch eine Bestätigung des ursprünglich angesetzten Termins für die Bilanzpressekonferenz / DVFA Konferenz am 21. März 2002 zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht möglich.
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Im Namen der ComROAD AG entschuldigen wir uns bei allen Aktionären und Mitarbeitern sowie bei den mit uns verbundenen Partnerunternehmen für die derzeitige Entwicklung, den damit verbundenen Einbruch unseres Aktienkurses und die Ihnen
daraus entstandenen finanziellen Einbußen.
Gleichzeitig bitten wir Sie vor einer abschließenden persönlichen Meinungsbildung, das Ergebnis der von uns beauftragten Überprüfungen hinsichtlich des geschilderten Sachverhaltes in Asien und insgesamt abzuwarten und der ComROAD AG weiterhin Ihr Vertrauen zu schenken.
Infolge der von uns dringend einzuleitenden Maßnahmen konnten wir Sie erst mit diesem Schreiben informieren. Aufgrund des hohen Aufkommens an eMails, Telefon- und sonstigen Anfragen können wir darüber hinaus derzeit Ihre Anfragen nicht so schnell und nicht im einzelnen beantworten, wie Sie es bisher von uns gewohnt sind, sichern Ihnen jedoch Detailinformationen mittels unserer Pressemitteilungen und Aktionärsbriefe zu.
Mit freundlichen Grüßen
Bodo A. Schnabel Stefan Mehler
Vorstandsvorsitzender Leiter Investor Relations
ComROAD AG ComROAD AG
Trademaster
Die eigene IR geht hält meist bis zuletzt die Fahne hoch
@elan: bist Du Stefan Mehler???
Muss Dir nicht peinlich sein;
'wess Brot ich ess
dess Lied ich sing'
Kommentar aus W:o
Von Pannen, Skandalen und einer Anzeige wegen Kursbetrug
Niemand darf vorschnell verurteilt werden. Nach Meinung von Rüdiger Vogel von Concord Effekten fehlen weiterhin wirklich belastende Beweise zur Nicht-Existenz von Vertriebspartnern von ComROAD. Darum alleine ginge es jetzt. Schön wär’s ja.
Es geht um mehr. Wohlwollend betrachtet zeigt sich im „Fall ComROAD“ eine Anhäufung von Fehlern, Missverständnissen und Kommunikationsschwächen, die ihresgleichen sucht. Da stolpert der Wirtschaftsprüfer über eine Namensänderung beim spanischen Partner und niemand kann das beim Unternehmen sofort klären. Ein englischer Partner geht pleite, das Unternehmen lässt das lieber andere melden. Vor der Kapitalerhöhung im Spätjahr 2000 häufen sich plötzlich die Erfolgsmeldungen über neue Partnerschaften mit Millionen-Plänen. Warum schließlich vereinbart man mit dem Wirtschaftsprüfer Stillschweigen über die schon erfolgte fristlose Kündigung? Das zweifelhafte Vorhaben fliegt auf. Lag das „Leck“ bei den Prüfern? Das wäre ohne Zweifel ein neuer Skandal.
Nicht wohlwollend betrachtet, könnte hier ein umfassender und nachhaltiger Betrugsfall in die letzte Runde gehen. Erinnerungen an Infomatec und seine einsitzenden Vorstände erwachen. Die hessische Wertpapieraufsicht hat am Freitag offiziell Anzeige wegen Kursbetrug erstattet . Einmal auf diesem Pfad, ließe sich über das Verschwinden des Zulieferers aus Hong Kong und die von ComROAD eventuell geleisteten Anzahlungen gut grübeln.
Die Kündigungsgründe der KPMG sind verwunderlich, zumal ComROAD kurzfristige Klärung der fraglichen Vorgänge innerhalb einer da noch nicht abgelaufenen Frist zusagte. Sind das dem Gesetz entsprechende „wichtige Gründe“? Oder wollten die mehrwissenden Wirtschaftsprüfer ein unter Betrugsverdacht stehendes Unternehmen nicht mehr als Kunden?
Die Wahrheit wird bald ans Licht kommen. Bis dahin ist alles Spekulation. Bleiben wir deshalb zunächst weiter bei der wohlwollenden Betrachtung. Dann ist ComROAD nur ein weiteres Zeichen dafür, dass unreife Unternehmen in der Euphorie vergangener Jahre von Gier – auch der beteiligten Banken - an die Börse getragen wurden. Gier und Betrug sind allerdings oft Nachbarn, auch dafür gibt es genügend Beispiele am Neuen Markt - und anderswo.
über die Gepflogenheiten am Neuen Markt - damit meine ich nicht die Börse an sich. Das hat nicht mit Secondhand Informationen wie Börse Online zu zu tun.
Werd glücklich mit Deinen COMROAD die Zweifler lassen sich aber nicht mundtot
machen denn sie haben recht (siehe BWLer, Taos, CapBlaubär usw.)
nur so viel -
ich bin froh, dass ich (beruflich) vom Neuen Markt weg bin
ist zu 75% Blenderei.(bei ComRoad 100%)
Du persönlich bist mir völlig 'elan'
aber Comroad geht den Bach runter Kursziel 0€
soviel ist sicher
Grund
1. kein (real existierender) Umsatz
(aus 1. folgt 2.)
2. Zweifler können nicht mit Argumenten widerlegt werden sondern
es wird versucht sie a la DDR mundtot zu machen.
http://www.ariva.de/board/...=all&showthread=1&nr=72174&jump=583698&0
einen schönen Tag noch
Aber ich glaube Du hebst Dich nicht wesentlich
von Nemax-Schaumschlägern wie Bodo Schnabel,
Stefan Kreidl oder Kim Schmitz ab und bist
daher weit davon entfernt mich provozieren zu können.
Ich bleibe dabei Kursziel 0
aus Deinem Mund ist Blödschwä(t)zer schon fast eine Auszeichnug