Lemmings "Anti-Rohstoff"-Thread
Seite 8 von 17 Neuester Beitrag: 25.04.21 09:46 | ||||
Eröffnet am: | 07.08.08 13:25 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 425 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 09:46 | von: Katrinytxoa | Leser gesamt: | 122.537 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 22 | |
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FTD
Baisse bei Rohstoffen
Ölhändler wetten auf 30 Dollar
Nichts ist unmöglich: Schwadronierten Experten und Händler vor wenigen Wochen noch von einem Ölpreis jenseits von 200 $, so sind sie inzwischen ins andere Extrem verfallen - und das, obwohl die Opec bald erneut die Fördermenge kürzen könnte.
Mitte Juli schien es für den Ölpreis keine Grenze nach oben zu geben. Der Preis erreiche das Rekordhoch von 147,27 $ - und viele Experten prophezeiten einen Preis von 200 $ und mehr. Nur wenige Monate später herrscht das andere Extrem: Öl kostete am Freitag rund 58 $, und die Marktteilnehmer sichern sich gegen einen weiteren Absturz ab. Sogar ein Preis von 30 $ ist nicht mehr ausgeschlossen.
Am Donnerstag war die Option mit einem Ausübungspreis von 30 $ zur Lieferung im Februar 2009 an der New Yorker Energiebörse Nymex der am zweithäufigsten gehandelte Kontrakt. 1407 Transaktionen wurden durchgeführt. Das heißt zwar nicht, dass ein Preis von 30 $ wahrscheinlich ist. Jedoch deutet es daraufhin, dass sich die Investoren gegen solch ein Szenario absichern wollen.
"Hier kauft jemand eine Versicherung gegen einen Preisverfall. Es ist sehr spannend, über einen Preis von 30 $ nachzudenken. Aber es ist doch eher unwahrscheinlich, dass wir das erreichen werden", sagte Tim Evans, Rohstoffanalyst bei Citi Futures Perspectives. Noch am Mittwoch hatten die offenen Positionen bei einer einzigen 30-$-Putoption gelegen.
Misstrauensvotum gegen Opec
"Wer solch eine Put-Option kauft, braucht nur einen heftigen Preisverfall, um Gewinn zu machen", saghte Ron Madden, ein Broker bei Alaron Trading. "Der Preis muss nicht einmal 30 $ erreichen. Es reicht schon aus, wenn der Preis unter 50 $ fällt und die Option damit werthaltiger wird", sagte Madden.
Solche Absicherungsgeschäfte sind ein Misstrauensvotum gegen die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec). Das Kartell, das 40 Prozent des Ölmarkts kontrolliert, kürzte seinen Ausstoß ab dem 1. November um 1,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) täglich. Das nächste offizielle Treffen war für den 14. Dezember angesetzt, allerdings zog die Opec eine Zusammenkunft auf den 29. November vor. Das Gespräch wird in Kairo stattfinden.
Citi-Futures-Analyst Evans traut der Opec aber zu, den Markt zu stabilisieren. Berücksichtige man den Rückgang der Nachfrage und die Novemberkürzung, dann würde das Angebot die Nachfrage im ersten Quartal 2009 um 0,15 Millionen, im zweiten Quartal um 0,85 Millionen Barrel täglich übersteigen. "Das wäre dann aber bereits ein kleineres Plus als 2008", sagt Evans. "Wenn die Opec also Ende November erneut kürzt, würde die Marktsituation noch enger. Das sollte den Preis bei 70 bis 80 $ stabilisieren."
Handelsblatt, 25.11.08
Indien ist nicht mehr wettbewerbsfähig
Laut einer Studie des World Economic Forums sei Indien hinsichtlich seiner Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich sehr weit zurück gefallen, erklärt die Times of India. Das erfolgreiche Wirtschaftswachstum der vergangenen zwanzig Jahre "hat uns so geblendet, dass wir fälschlicherweise annahmen, wir hätten uns zu den oberen Zehntausend im globalen Wettbewerb empor geschwungen." Ein Grund für den besorgniserregenden Rückstand zu anderen Ländern liege in der vernachlässigten Infrastruktur: Energieknappheit, unzulängliche Hafenanlagen, mangelhafte Straßen herrschten in Indien vor. Bis solche Mängel beseitigt seien, könne von Wettbewerbsfähigkeit kaum die Rede sein. Außerdem hänge die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auch von den Regierungsbehörden ab. Laufe beispielsweise in China der Regierungsapparat wie eine gut geölte Maschine, so dominiere in Indien übertriebene Bürokratie und Korruption, was sogar die Bemühungen der Privatwirtschaft zunichte mache. Ein weiterer Faktor, der gegen Indiens internationale Konkurrenzfähigkeit spreche, sei die Unreife des demokratischen politischen Systems, das immer noch von Natur aus anarchisch sei.
Quelle:
http://www.handelsblatt.com/journal/presseschau/...zen-loch;2096879;3
Freeport-McMoRan to cut production, suspend dividend
By Sarah Turner
Last update: 6:19 a.m. EST Dec. 3, 2008
LONDON (MarketWatch) -- Freeport-McMoRan Copper & Gold Inc. (FCX) said that it will cut 2009 copper production by approximately 200 million pounds and cut 2010 production by approximately 500 million pounds from October 2008 estimates, principally due to reduced operating rates at several of FCX's North America operations. The firm will also suspend its dividend. "We are responding aggressively to the current market conditions which have weakened dramatically in recent weeks," said James Moffett, chairman. The firm said that it took additional steps in November to reduce its 2009 capital expenditure budget by $1.2 billion. It said that, when using a copper price of $1.75 per pound, a molybdenum price of $10 per pound and current estimates of costs to convert to finished goods, an additional charge of approximately $665 million would be recorded in the fourth quarter. If current weak economic conditions continue, significant impairments of long-lived assets will be recorded in the fourth quarter.
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betrifft Ölpreis, aus Nahost hört man nix mehr, Venezuela schweigt,
von Nigeria ist mir auch nichts bekannt.
Hat die "Finanzkrise" den Weltfrieden gefördert??
nf
Oder warten wir vielleicht doch besser die 12$-Marke ab, um dann noch agressiver zuwarten zu können? Bei 12$ stand das Öl während der Asien-Krise in 1998. Vielleicht trifft diese Krise ja doch härter, wer weiss das schon so genau....
Araber z.B. könnten sich auch genötigt sehen, ihre Finanzanlagen aus den USA und anderswo abzuziehen.
Oder es werden Vorräte schon mal gegen Cash oder Ware nach China verkauft - es gibt viele Möglichkeiten.
"Araber z.B. könnten sich auch genötigt sehen, ihre Finanzanlagen aus den USA und anderswo abzuziehen."
Klar, dass die Amis nicht happy sind, wenn viele Scheichs in Amerikas Wirtschaft mitmischen,
aber wenn dieses Geld auch noch abfließt, und bei dem momentanen Ölpreis, von 12$ mal ganz zu
schweigen, wird dieses immer wahrscheinlicher,dann gute Nacht, Amerika. Die Scheichs wiederum
fahren bei den Verkäufen auch nur immense Verluste ein.
Ergo müssten eigentlich beide Seiten an einem steigenden Ölpreis interessiert sein.
...
nf
als "die Marktteilnehmer" sich träumen lassen. Das gilt nach oben wie nach unten. Die Börse ist nun mal das Eldorado für Übertreiber.
Wer oberhalb von 120 Dollar versucht hatte, Öl zu shorten, weil es "ja schon viel zu teuer war", hat sich eine blutige Nase geholt. Das Gleiche droht nun Leuten, die bei 50 Dollar "den Dip kaufen". Solange Leute noch bullisch sind, geht es schon mal aus Prinzip weiter nach unten - womöglich tatsächlich bis 12 Dollar. Wir leben schließlich in Chartland.
Ohne diese Intermarket-Konstellation wird aus einem von mancher Seite erwarteten Auftrieb bei den Aktienkursen nix. Schreibt euch das hinter die Ohren ;-)))
€/$ +2,3% WTI -6,6% (Brent -7,0%), Gold knapp 1% gefallen.
Die Aktienmärkte kochen momentan ihr eigenes Süppchen,
gut, gestern war ein Sonderfall wegen der Zinssenkungen.
Mal sehen, was heute gespielt wird.
nf
Der Ölpreis hat am Freitag erneut fast 3 $ oder 6,5 % nachgegeben: Für ein Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI SPOT wurden 40,81 $ bezahlt. Damit ist die Notierung seit Wochenanfang um ein Viertel abgerutscht. Das ist der stärkste Einbruch seit 1991, zurzeit des ersten Einmarsches der USA in den Irak. Sie liegt nunmehr auf dem Niveau von Dezember 2004.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...n-einer-Woche/447674.html
Den einzigen Öl-nahen Trade, den ich dieses Jahr gemacht hatte, war ein im Sommer ein Short auf Öl-Aktien (nicht auf Öl selbst). Die fielen alllerdings ähnlich schnell.
Ich halte es für ein vernünftiges Konzept, diejenigen Assets zu traden, die man selber am besten durchschaut oder zumindest zu durchschauen glaubt. Nirgendwo steht geschrieben, dass man Aktien, Rohstoffe, Währungen, Gold usw. alle "parallel" traden muss. Das ist ohnehin eine Pseudo-Diversifikation , da sich all diese Assets - zumindest zurzeit - synchron bewegen.
Mein Schwerpunkt beim Traden liegt auf Aktien und Währungen. Das zu Überschauen ist schon kompliziert genug.
Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, so steige ab.
Aber auch die Zeiten werden sich wieder ändern, daher verfolge ich die Tendenzen zeitnah, monitoring closely.....
Sich diesem geistigen Sog zu entziehen und ihn als typisches Einlull-Muster zu entlarven, ist - jedes Mal von neuem - eine der schwersten Übungen, die die Börse zu bieten hat.
So gesehen hilft es, wenn man sich an den übergeordneten Abläufen im Wirtschaftszyklus (Handelsblatt-Grafik im Eingangsposting) orientiert. Sie zeigt, dass nichts "diesmal völlig anders" ist, sondern alles im geregelten zyklischen Fluss.
Abkopplungsphantasien kann man damit als Hirngespinste begraben...
09.12.2008 , 18:23 Uhr
Exportwirtschaft leidet
China steckt tiefer im Sog als erwartet
von Andreas Hoffbauer und Georg Watzlawek
Chinas Exportwirtschaft fährt mit voller Wucht gegen die Wand. In den letzten fünf Jahren waren die Exporte Monat für Monat um regelmäßig mehr als 20 Prozent gewachsen – doch seit November schrumpfen die Ausfuhren im Vorjahresvergleich. Die Exportwirtschaft in China läuft längst nicht mehr rund.
PEKING/DÜSSELDORF. Das bestätigte der als notorischer Optimist bekannte Notenbankberater Fan Gang in Peking. Er nannte keine konkrete Zahl, doch wäre es der erste Rückgang seit sieben Jahren. Noch im Oktober waren die Exporte um fast 20 Prozent dynamisch gewachsen.
Die Zeitung "21. Century Business Herald" hatte ohne Quellenangabe berichtet, der Ausfuhrwert sei im November auf 100 Mrd. Dollar gesunken. Wenn sich das bewahrheitet, sieht es schlecht für Chinas Industrie aus: Im Oktober hatte sie noch Waren im Wert von rund 130 Mrd. Dollar im Ausland abgesetzt - vom Export hängen große Teile der Wirtschaft ab.
Laut Notenbankberater Fan zeichnet sich ab, dass die Industrieproduktion im November nur noch um fünf Prozent wuchs. Auch das wäre nach einem Wert von acht Prozent im Oktober ein Beleg, dass Chinas Wirtschaft trotz massiver konjunkturpolitischer Maßnahmen viel stärker in den globalen Abschwung geraten ist als bislang erwartet. Die offiziellen Zahlen werden in den nächsten Tagen vorgelegt...
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...erwartet;2106399