Rally der Aktie von Fortec Elektronik wohl am Ende
Elektromobilität ist bei der deutschen Autoindustrie unerwünscht. Man will nun für China, Norwegen ein paar Autos bauen, weil jetzt schon in Ländern wie Norwegen, Schweiz usw. mehr Teslas verkauft werden als S-Klasse bzw. 7er BMW.
Die Deutsche sollen weiter mit der uralten Dieseltechnologie herumfahren, die sich in den wohlhabenden Ländern kaum noch verkaufen lässt. In der Schweiz fahren selbst die Taxifahrer ein Elektro- oder Hybridauto. Wer will in so einem Land denn noch mit einem "Traktor" vorfahren.
Die Stromversorgung für E-Autos ist in der China, Norwegen, Schweiz usw. schon längst vorhanden, weil der Wettbewerb schon viel weiter ist. Wer wartet denn noch auf eine kleine Fortec, die meint, die etablierten Hersteller dieser Technik zu verdrängen. Da muss man wirklich sehr optimistisch sein um zu glauben, dass die kleine Fortec gegen die etablierten Wettbewerber ankommt.
https://www.n-tv.de/auto/...lasse-lahmt-in-China-article20355454.html
Damit nicht jeder glaubt, dass Daimler keine E-Autos bauen würde/könnte.
Dennoch verstehe ich auch nicht, dass man eine Kapitalerhöhung durchgeführt hat. Fortec hat eine sehr solide Bilanz und hätte durchaus den Zukauf mit Fremdkapital stemmen können. Der Vorstand hat sich aber für eine Kapitalerhöhung entschieden. Für mich unverständlich und die falsche Entscheidung. Was bleibt ist nun eine 10%ige Verwässerung. Wobei ich davon ausgehe, dass die Erträge die Verwässerung überkompensieren werden. Dennoch war ich kein Freund der Kapitalerhöhung. Das Management ist sehr konservativ und vorsichtig. Für meinen Geschmack agieren sie etwas zu defensiv.
Die Telekom will nun ein Tankstellennetz für E-Autos aufbauen. Was trägt denn Fortec dazu bei?
Das Problem in Deutschland besteht doch darin, dass der Großhandel immer mehr umgangen wird, weil die großen Anbieter direkt beim Hersteller kaufen und nicht beim Großhändler, der meint, mit seiner einfachen Handelstätigkeit Geld zu verdienen. Ein Großhändler stiftet bezüglich der Ware keinen Mehrwert, weil er nur die Ware einkauft und teuerer verkauft.
Deshalb mein Fazit: Die großen E-Tankstellen-Netzbetreiber werden die benötigten Teile direkt beim Hersteller kaufen, um Kosten zu sparen. Und kleine E-Netztankstellen-Betreiber kann ich für die Zukunft nicht erkennen.
Hier mal ein etwas älterer Artikel zu Stromtankstellen in Zusammenhang mit Fortec.
https://www.smarterworld.de/smart-energy/smart-mobility/artikel/92024/
Top-Lieferanten? Mich interessieren nur Top-Kunden!
Und eines ist klar, sobald Top-Kunden große Aufträge erhalten, werden diese die Einkaufspreise reduzieren, indem sie den Großhändler umgehen und selbst beim Hersteller die Ware einkaufen.
Ansonsten bindet Fortec die Kunden ja nicht nur über die Produkte:
Ziel der FORTEC ist es nicht nur einzelne Produkte an die Kunden zu verkaufen, sondern durch Systemintegration dieser Produkte zusätzliche Wertschöpfung zu erzielen.
Eine weitere Kundenbindung erbringt zukünftig verstärkt der Bereich Ingenieurdienstleistung und Systemlösung. FORTEC bietet dem Kunden von der Produktidee bis zur Lösung alle Stufen der Wertschöpfung, wobei FORTEC den Kunden an jeder Station seiner Produktentwicklungsphase abholt, die weitere Entwicklung des Projekts übernimmt und gegebenenfalls auch die Fertigung über Kooperationspartner organisiert.
Das meint der Aktionär zu den Kunden:
http://www.deraktionaer.de/aktie/...und-steigenden-kursen--387070.htm
Das Geld muss man mit (den kleinen) Kunden verdienen!
Die preisen auch schon seit Jahre UMT als den "Highflyer" an. Nur das 5 Euro Kursziel wurde "leicht verfehlt", weil die Aktie zwischenzeitlich ein Pennystock ist.
Es ist völlig uninteressant, ob die Lieferanten Weltmarktführer sind. Und wenn Fortec im Büro die Office-Software des Weltmarktführers Microsoft einsetzt, so wäre auch das völlig uninteressant.
Interessant ist nur, wie Fortec z. B. in den Markt für E-Zapfsäulen überhaupt zum Lieferanten werden will. Großkunden wie die Telekom, die nun ebenfalls im E-Zapfsäulen-Markt einsteigen will, wird nun mal bei den renommierten Anbietern die "Zapfsäulen" einkaufen und keine Teile bei Fortec, um die "Zapfsäulen" selbst herzustellen. Die Hersteller von solchen Produkten werden nun mal kaum beim Großhändler einkaufen, sondern direkt bei Hersteller!
Ich würde den Begriff Ingenieurdienstleister passend finden
Vor 20 Jahren war die Bezeichnung als Händler von Elektronikbauteilen sicher noch zutreffender.
Inzwischen entwickelt Fortec Subsysteme für die Kunden oder lässt auch Standartprodukte kundenspezifisch anpassen.
Heute hat Fortec Niederlassungen in Deutschland, Schweiz, USA, Großbritannien, Tschechien und Benelux.
Hier mal ein Link zu einem Bericht, der gut zeigt, wie Fortec heute arbeitet.
https://www.elektroniknet.de/markt-technik/...tmanagement-159190.html
Sehr interessant ist auch die Broschüre, die auf der Homepage von Fortec veröffentlicht ist. Hier wird wirklich sehr deutlich, wie hochtechnisiert die Unternehmensgruppe tatsächlich ist.
https://www.yumpu.com/de/embed/view/gRiZWAm91yqvGwT8
Das reine Distributionsgeschäft dient übrigens heute auch als Türöffner für das Projektgeschäft.
Ich hoffe nur, dass man nicht alles "doppelt" liest -;)
EBIT 2,4 Mio (Vorjahr 1,7 Mio)
EBIT-Marge 10,8% (Vorjahr 8,7%)
EPS 0,53 (Vorjahr 0,40)
www.equitystory.com/Download/Companies/fortec/...-Q1-2018-EQ-D-00.pdf
Das zweite Standbein Datenvisualisierung ist auch so eine Wachstumsbranche und da hat Fortec noch deutlich höhere Margen, da sie da nicht nur ein Großhändler sind. Hier entwickelt sich Fortec zu einem Softwareunternehmen.
Auch die Dividende von 0,60€ ist gut. Fortec könnte aber deutlich mehr bezahlen! Aus meiner Sicht ist dies aber aktuell eben nicht Unternehmensschwerpunkt. Man will wachsen und braucht das Geld eben anderweitig. Sieht man ja durch die beiden Unternehmenszukäufe, das größere Logistikzentrum, die neuen Produkte im Angebot und das neue große Logistikzentrum. Die Bilanz lässt weitere Firmenzukäufe zu! Insoweit war die Strategie des Vorstandes den letzten Zukauf über eine Kapitalerhöhung zu finanzieren vielleicht doch nicht so schlecht. Jetzt hat man weitere Luft allein über fremdkapital weitere Zukäufe zu tätigen.
Fazit: Fortec ist in stark wachsenden Branchen tätig, die selbst in einem Wirtschaftsabschwung bzw. einer Delle wachsen sollten. Die Dividende von 0,60€ scheint sicher. Rein vom Gewinn her sollte eigentlich eine Dividende von 1€ möglich sein. Aber der Schwerpunkt scheint auf Wachstum zu liegen. Ein EPS von 2€ scheint hier möglich zu sein. Mein aktuelles Kursziel liegt bei 30€.
Die Frage ist nur, wie stark man noch in Zukunft wachsen kann. Aktuell sieht es für Europa nicht sonderlich rosig aus. Trump will die Autoindustrie in die Staaten holen und die Zölle nach Europa abbauen, damit die deutschen Autos aus den USA nach Europa importiert werden. Ich erwarte in 2019, dass europäische Unternehmen wieder auf die Kostenbremse drücken werden. Das spüren aktuell schon die ersten Softwareunternehmen.