Crash nach den US-Wahlen
16.12.2008
An der Börse fiebern alle Experten den Zahlen von Goldman Sachs am Nachmittag sowie der Zinsentscheidung der Fed am Abend entgegen. Es herrscht gespannte Ruhe. Der Dax kann seine Auftaktgewinne sogar ausbauen.
HB FRANKFURT. Der Dax notierte am Vormittag 1,46 Prozent höher bei 4 722 Punkte. Börsianern zufolge wartet der Markt auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed und die Zahlen von Goldman Sachs.
Auf der Gewinnerseite im Dax standen die Aktien von SAP mit einem Plus von 1,8 Prozent. Verkauft wurden dagegen die Titel von Infineon, die 0,8 Prozent verloren. Bei den Technologiewerten im TecDax stiegen die Aktien von Repower um 13 Prozent. Hauptaktionär Suzlon hat sich mit dem zweiten Großaktionär Martifer auf einen Zahlungsplan für die Übernahme von dessen Anteil geeinigt. Händlern zufolge liegt der vereinbarte Preis deutlich über dem aktuellen Kursniveau.
Dem deutschen Aktienmarkt steht nach Einschätzung von Experten ein ruhiger Vormittagshandel bevor. Der Tag steht klar im Zeichen zweier Ereignisse in den USA: Das eine, die Zinsentscheidung der US-Notenbank, steht dabei sogar erst nach Börsenschluss in Frankfurt auf dem Programm. Das andere sind die Quartalszahlen von Goldman Sachs, die die US-Bank gegen 14.30 Uhr vorlegen wird. "Vor den Zahlen von Goldman Sachs bzw der Leitzinsentscheidung der Federal Reserve werden die Leute nicht viel machen", erwartet ein Händler.
Von der US-Notenbank Fed erwarten die Börsianer am Abend eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte. Damit würde der Leitzins in den USA auf 0,5 Prozent halbiert. Entscheidender als das Ausmaß des Zinsschrittes dürfte allerdings der begleitende Kommentar sein. Die Investoren erhoffen sich vor allem Aussagen darüber, ob die Fed eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik plant, indem sie zusätlzliche Wertpapiere aufkauft.
Für Banken dürfte eine weitere Ausdehnung der Fed-Aktivitäten eine willkommene Hilfe sein. Wichtige Hinweise darüber, wie es um die Branche steht, könnten die Quartalszahlen von Goldman Sachs liefern, in deren Schatten sich auch die anderen Bankaktien bewegen dürften. Das US-Finanzinstitut dürfte erstmalig in der Geschichte einen Quartalsverlust ausweisen. Im Konsens erwarten Analysten einen Verlust von 3,50 Dollar je Anteilsschein. Das "Wall Street Journal" verweist allerdings auf Industriekreise, die den Verlust eher bei 5 Dollar je Aktie ansiedeln. Goldman werde wohl schmerzhafte Abschreibungen vornehmen müssen, die von Private Equity bis Commercial Real Estate reichten.
Einige deutsche Banken könnten zudem unter Druck kommen, nachdem sich Morgan Stanley kritisch geäußert hat. Die Analysten der US-Investmentbanken senkten ihr Kursziel für die Deutsche Bank von 39 auf 31 Euro und das für die Postbank von 12 auf 10,50 Euro. Beide Aktien bewerten sie mit dem Urteil "underweight". Skeptisch äußert sich auch das Analysehaus Jeffries zur Allianz-Aktie: Jefferies bewertete die Titel des Versicherers in einer Ersteinschätzung mit "underperform" und einem Kursziel von 65 Euro je Aktie. Zum Auftakt verloren die Aktien der Deutschen Bank 0,58 Prozent, die der Allianz sogar um zwei Prozent.
Nach schlechten Verkaufszahlen des Branchenverbandes ACEA dürften auch Autoaktien wieder unter Druck geraten. Im November haben alle großen Autobauer in Europa gegenüber dem Vorjahr kräftige Rückgänge bei den Pkw-Neuzulassungen erlitten. Besonders schlimm erwischte es unter den deutschen Herstellern BMW mit einem Minus von 30,9 Prozent auf 50 801 Stück, wie die ACEA mitteilte. Daimler verzeichnete ein Zulassungsminus von 24,5 Prozent auf 53 826 Stück. Bei Volkswagen gingen die Zulassungen um 17,4 Prozent auf 213 196 Einheiten zurück.
9:37 - JRC
Berlin, 16 Dez. (newratings.de) - Mit einer Wachstumswarnung für China überraschte am Montag der IWF, so die Experten von JRC in ihrem Tageskommentar zum Dow Jones.
Der Internationale Währungsfonds rechne für 2009 nur noch mit einem Wachstum von 5%. Bislang habe die Projektion +8,5% gelautet. Nun mögen sich die meisten Länder der Welt über ein Wachstum von 5% freuen, für das wachstumsverwöhnte China mit langjährigen, zweistelligen Zuwachsraten stellt es eine ungewohnte Situation dar, so die Experten von JRC. Die naturgemäß sinkende Nachfrage nach Rohstoffen dürfte in erster Linie die zahlreichen rohstoffproduzierenden Länder in Schwierigkeiten bringen. Ein so stark gesunkenes Wirtschaftswachstum dürfte aber auch erhebliche innenpolitische Konsequenzen haben - China benötige für nur konstante Arbeitslosigkeit ein Wachstum von 8 bis 10%.
In den USA sei man von nur konstant gehaltener Arbeitslosigkeit bereits weit entfernt. Die Arbeitslosigkeit schieße im Rekordtempo nach oben. In die umgekehrte Richtung habe sich am Montag der Dow Jones bewegt. Das Minus sei mit 0,75% oder 64,5 Punkten aber vergleichsweise niedrig ausgefallen. Im Zuge der Abwärtsbewegung sei der kurzfristige Abwärtstrend auf dem Stundenchart zwei weitere Male getestet worden. Inzwischen würden sich die Tests auf fünf summieren. Der kurzfristige Aufwärtstrend auf dem Tageschart sei hingegen gebrochen worden.
Habe der Abwärtstrend auf dem Stundenchart weiter Bestand, dann ergäbe sich am Dienstag Abwärtspotenzial bis mindestens 8.450 Punkte. Auf dieser Höhe verlaufe auch die 20-Tage-Linie. Könne der Abwärtstrend hingegen gebrochen werden, wären Anschlusskäufe bis 8.850/8.950 Punkte möglich.
Unterstützt werde der Dow Jones an seinem gebrochenen, mittelfristigen Abwärtstrend bei 8.250 und bei 8.150 Punkten.
"Wir haben nicht signalisiert, dass eine baldige Ankündigung bevorsteht", sagte Perino. Die Regierung lasse sich nicht unter Druck setzten. Der Präsident befinde sich in Gesprächen mit den Unternehmen und Aktionären, auch über die möglichen Zugeständnisse. Details nannte Perino nicht.
US-Präsident George W. Bush selbst erklärte in einem Interview mit CNN, seine Regierung prüfe gegenwärtig die Bücher der Autohersteller. Das Rettungspaket für die Autoindustrie werde daher noch etwas dauern. "Wir prüfen alle Optionen", sagte Bush. Die USA befänden sich in einer tiefen Rezession und er wolle diese nicht durch vorschnelle Entscheidungen verschlimmern.
Insgesamt hat sich der Ausblick für die wirtschaftlichen Aktivitäten weiter eingetrübt, die Situation an den Finanzmärkten bleibt angespannt und die Kreditvergabe äußerst restriktiv. Die Inflationstendenzen haben sich deutlich abgeschwächt, aufgrund der stark gesunkenen Energie- und Rohstoffpreise gehen die Notenbanker in den kommenden Monaten von einer weiteren Entspannung an der Inflationsfront aus.
Die Fed wird alle in ihrer Macht stehenden Mittel einsetzen, um Preisstabilität zu gewähren und die US-Wirtschaft zurück auf Wachstumskurs zu führen. Die Notenbank werde ihren Fokus darauf richten, die Funktionalität der Finanzmärkte wiederherzustellen und das Wachstum der US-Wirtschaft anzukurbeln.
Um dieses Ziel zu erreichen, kündigt die Fed zur Stützung des Immobilen- und Hypothekenmarktes in großen Umfang den Kauf von mit Hypotheken besicherten Wertpapiere an. Zusätzlich erwägt die US-Notenbank die Ausgabe eigener Anleihen. Weiter will die Fed Anfang nächsten Jahres US-Haushalten und Kleinunternehmern den Zugang zu der "Term Asset-Backed Securities Loan Facility" (TALF) gewähren, um die Verfügbarkeit von Krediten zu erleichtern.
FRANKFURT (Dow Jones)--Die DAX-Futures grenzen ihre Verluste am Mittwoch im Verlauf des frühen Abendhandels ein. Der Dezember-DAX verliert gegen 18.22 Uhr noch 74 auf 4.756 Punkte. Damit nähert er sich wieder dem frühen Hoch von 4.807,5 Punkten, nachdem er vorübergehend bis auf 4.639 Punkte gefallen war. Umgesetzt wurden bislang rund 179.000 Kontrakte. Der hohe Umsatz ist vom Überrollen verzerrt, denn im März-Kontrakt wurden bereits knapp 54.000 Kontrakte gehandelt.
Möglich sei, dass Investoren vor dem Jahresultimo Positionen eher schließen als ins kommende Jahr zu rollen, um nach einem turbulenten Jahr "reinen Tisch" zu machen. Auf Tagessicht sei der Dezember-Future bei 4.610 Punkten unterstützt, während bei 4.855 Punkten ein Widerstand liege.
Allerdings heißt es am Markt auch, ein Verfall des DAX bei 4.800 Punkten könnte das Marktinteresse abdecken. Dort seien 85.000 Put-Kontrakte offen, die dann wertlos verfallen würden, so ein Händler mit Blick auf das open interest. Auf der anderen Seite treffe der DAX hier auf Widerstand durch 76.000 offene Call-Kontrakte. "Da könnte der Markt verhindern, dass diese ins Geld laufen", so der Händler. "Ein Verfall bei 4.800 wäre verlockend", so der Händler.
Teilnehmer verweisen darauf, dass das offene Interesse bei 4.700 Punkten vergleichsweise klein ist. Bei 4.600 Punkten sollte der DAX wiederum unterstützt sein durch 71.000 offene Put-Kontrakte.
Die Umfrageergebnisse stehen im Widerspruch zu den Aussagen der US-Autobauer, die anführen, dass ein Gläubigerschutzantrag mögliche Autokäufer abschrecke. Die US-Autokonzerne befürchten, dass US-Konsumenten ihre Finger von einem in Konkurs befindlichen Herstellers lassen würde. Insbesondere gehen die Bedenken dahin, dass bei einer Insolvenz der Wiederverkaufswert der Autos deutlich sinke, es Probleme mit Garantieansprüchen gebe und die Beschaffung von Ersatzteilen problematisch sei.
Einer Umfrage des US-Finanzinstitutes Merrill Lynch zufolge würden 90 Prozent der Autokäufer den Kauf eines Autos von einem unter Gläubigerschutz stehenden Autokonzern in Erwägung zu ziehen.
Der französische Einzelhandelskonzern Carrefour (News/Aktienkurs) hat wegen der Konjunkturkrise die Umsatzerwartung für das laufende Jahr leicht und die Gewinnprognose deutlich gesenkt. Der Erlös solle 2008 ohne Wechselkurseffekte um rund 6,5 Prozent steigen, teilte das im EuroSTOXX 50 notierte Unternehmen am Mittwoch in Paris mit. Zuletzt hatte Carrefour noch ein Umsatzplus vor Währungseffekten von etwa 7 Prozent in Aussicht gestellt.
Beim operativen Gewinn rechnet der Konzern jetzt nur noch mit einem leichten Plus. Hier hatte der französische Einzelhandelskonzern bisher ein Wachstum im Rahmen des Erlösanstiegs in Aussicht gestellt. Carrefour wolle trotz der Konjunkturkrise die aggressive Vermarktungspolitik fortsetzen. Auf diese Weise sei es im November gelungen, den Marktanteil in Frankreich zu halten und die Position in Spanien auszubauen.
Möglich sei dies unter anderem durch einen unverändert hohen Kapitalzufluss aus dem operativen Geschäft. Hier rechnet Carrefour 2008 weiter mit einem Wert von 1,5 Milliarden Euro und damit mehr als doppelt so viel wie 2007.
Fast im Wochentakt revidieren Analysten und internationale Organisationen ihre Prognosen nach unten. Inzwischen geht die Weltbank für 2009 von einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 7,5 Prozent aus. Ma Jun, China-Chefökonom der Deutschen Bank in Hongkong, erwartet für 2009 ein Plus von sieben Prozent.
Im rezessionsgeplagten Westen mögen solche Zuwachsraten beachtlich erscheinen. In China kommen sie der lange befürchteten harten Landung gleich. Nach einer Faustregel muss das Reich der Mitte seiner jungen Bevölkerung wegen jedes Jahr um mindestens acht Prozent wachsen, um Jobs für die neu auf den Markt drängenden Arbeitskräfte zu schaffen.
Eine Ursache der Wachstumsschwäche ist der Nachfrageschwund im Westen. Um annualisiert rund 3,5 Prozent dürften die privaten Konsumausgaben in den USA in der zweiten Hälfte dieses Jahres schrumpfen, rechnen Analysten vor – und das drückt kräftig auf Chinas Exportbilanz. Im November sind die Ausfuhren erstmals seit 2001 gesunken. Für 2009 sind die Aussichten noch schlechter. Deutsche-Bank-Ökonom Ma schätzt den erneuten Exportrückgang auf dann vier Prozent – ein Debakel für das Land, in dem die Exporte 40 Prozent zur Wirtschaftsleistung beisteuern.
Betroffen ist vor allem das Perlflussdelta in der Provinz Guangdong, auch als Fabrik der Welt bekannt. Handelsketten wie Metro oder Wal-Mart machten das Perlflussdelta zur Supermacht für Billigproduktion. Fast alle Feuerzeuge, Krawatten, Schuhe und T-Shirts, aber auch Fernsehgeräte, Laptops oder Digitalkameras stammen von dort.
Doch wo bis vor Kurzem noch rund um die Uhr die Fließbänder liefen, breiten sich nun Trostlosigkeit und Einöde aus. In Dongguan, Shenzhen oder Guangzhou sind viele Fabriktore verrammelt. Schilder mit der Aufschrift „Fabrik günstig zu verkaufen“ hängen allerorten. Allein im ersten Halbjahr haben im Perlflussdelta 67.000 Billighersteller den Betrieb eingestellt. In Foshan, wo 60 Prozent der weltweiten Keramikproduktion beheimatet ist, gab mehr als die Hälfte der Hersteller auf. Der Einbruch trifft auch Hongkong, von wo aus ein Großteil der Güter „made in China“ in alle Welt verschifft wird.
Zum Teil hat China die Entwicklung sogar forciert. Es wollte die Billigproduzenten ins noch unentwickelte Landesinnere verlagern. Im Osten und Südosten sollten sich stattdessen Unternehmen der High-Tech-Branche ansiedeln – Chinas Unternehmen sollten die Wertschöpfungskette hochklettern, wie es Peking formulierte. Darum strich sie den Billigherstellern Steuervorteile, erließ ein neues Arbeitsgesetz und verschärfte den Umweltschutz.
Doch jetzt geht der Regierung die Entwicklung viel zu schnell. Fast im Wochentakt reisen höchste Parteikader in den Süden, um sich ein Bild von der dramatischen Lage zu machen. Hunderttausende Arbeiter haben bereits ihre Jobs verloren.
Doch nicht nur die Entwicklungen in Chinas Exportindustrie alarmiert die Politik. Beunruhigende Signale kommen auch vom Immobilienmarkt. Wer etwa im Osten Pekings stadtauswärts fährt, kommt vorbei an den zahllosen Neubausiedlungen, die Chinas Immobilienentwickler in den letzten Jahren aus dem Boden gestampft haben. Kilometer für Kilometer prägen luxuriöse Apartmentblocks die Landschaft. Doch viele der Wohnungen stehen leer.
Eine dieser gesichtslosen Hochhaussiedlungen ist Guomei Nummer eins. 18 graue Blocks, keiner mit weniger als 20 Etagen, hat die Firma Guomei Property vor zwei Jahren fertiggestellt. Damals kostete der Quadratmeter zwischen 500 und 600 Euro. Viele Pekinger griffen auch noch zu, als der Quadratmeterpreis im vergangenen Jahr auf mehr als 1400 Euro stieg. Die meisten Käufer ließen ihre Wohnungen leer stehen, in der Absicht, sie ein paar Jahre später mit ordentlichem Profit zu verkaufen.
Zwischen 10 und 20 Prozent sind Immobilienpreise in China gefallen
Doch mit ihrem Engagement in Guomei Nummer eins wurden viele Käufer bitter enttäuscht. Seit Anfang des Jahres fallen die Preise. „Derzeit“, sagt der örtliche Immobilienmakler Chong Heng von der Agentur Wanya, „verlangen die Eigentümer etwa 1000 Euro für einen Quadratmeter.“ „Aber es finden sich keine Käufer“, so Chong, „die Preise dürften weiter fallen. Viele Eigentümer sind nervös.“
Zwischen 10 und 20 Prozent sind die Immobilienpreise in den großen Ballungszentren im Osten Chinas in den vergangenen Monaten gefallen. Deutsche-Bank-Ökonom Ma etwa rechnet für das kommende Jahr mit einem weiteren Absturz der Immobilienpreise um 20 bis 30 Prozent. Eine Ursache des rasanten Abschwungs: „Dass wir neben den Auswirkungen der Finanzkrise in China auch noch eine hausgemachte Immobilienkrise haben, sorgt für die starke Verlangsamung des Wachstums“, sagt Jörg Wuttke, Präsident der Europäischen Handelskammer (EUCCC) in China.
Der Einbruch des Immobilienmarktes hat auch weitreichende Folgen für andere Branchen der chinesischen Wirtschaft. So verzeichnen etwa Zement-, Glas- und Stahlhersteller landesweit stark rückläufige Aufträge. Allein die Hälfte der chinesischen Stahlproduktion ging bislang in den Bau von Wohnungen, Häusern und Büros. Zu spüren bekommen die Krise Schwerindustrie-Regionen wie der Kreis Wenxi im Süden der Kohleprovinz Shanxi im Norden. Gut 370.000 Einwohner hat der Kreis. Die meisten leben von der Stahlhütte der Shanxi Haixin Iron Steel Group, einem der größten Stahlhersteller Chinas, und von den vielen Glas- und Magnesiumfabriken in der Region. Doch seit September hat Haixin die Stahlproduktion kontinuierlich heruntergefahren.
Ein Angestellter berichtet, jeder zehnte der rund 13.000 Arbeiter der Stahlhütte sei bereits vor die Tür gesetzt worden. Ein Teil der Beschäftigten, denen das Management noch nicht gekündigt hat, berichtet der Arbeiter, komme zwar noch jeden Tag in die Stahlhütte. Doch die meiste Zeit säßen sie herum, Arbeit gebe es nicht mehr. In Internetforen lassen die Arbeiter ihrer Wut freien Lauf: Haixin ist seit zwei Monaten mit den Löhnen im Rückstand. Ähnlich trostlos ist das Bild in der Glasindustrie des Kreises Wenxi. Arbeiter erzählen, von den rund 100 Fabriken produzierten nur noch zwei. „Die Zahl der Arbeitslosen steigt schnell, Überfälle und Diebstähle nehmen zu“, sagt ein Arbeiter.
Zunehmend unruhig wird es auch im Südosten Chinas, dort wo die Billigproduzenten des Landes sitzen. Als beispielsweise der von Hongkonger Investoren betriebene Spielzeughersteller Kaida Toys kürzlich mehrere Hundert Arbeiter entließ, verlangten diese eine Entschädigung. Als das Unternehmen zunächst nicht zahlen wollte, zertrümmerten die aufgebrachten Arbeiter in den Büros der Firma Computer und Fenster, dann kam es zu Zusammenstößen mit rund 1000 Polizisten. Am Ende knickte das Management ein und zahlte.
Vorgänge wie diese bringen die Regierung in Peking in höchste Not. Denn bislang gründete sie ihre Legitimität darauf, die 1,3 Milliarden Chinesen mit kontinuierlich wachsendem Wohlstand zu versorgen. Die Menschen bekamen Kleidung, Kühlschränke und Autos. Im Gegenzug ließen sie die Herrscher in Ruhe. Funktioniert dieser Deal nicht mehr, könnte die Partei schnell in Bedrängnis geraten.
„Faktoren, welche der sozialen Stabilität schaden, werden zunehmen“, warnte Premierminister Wen Jiabao darum kürzlich bereits im Parteiblatt „Qiushi“. Zhou Tian-yong, Wissenschaftler an der Zentralen Parteischule in Peking, fürchtet eine dramatische Zunahme von Diebstählen und Überfällen und sieht bereits die soziale Stabilität des Landes bedroht. Die Arbeitslosigkeit in den Städten, so Zhou, könnte im kommenden Jahr 14 Prozent erreichen und zu breitflächigen sozialen Unruhen führen. Damit steht China vor der wohl größten Herausforderung seit Deng Xiaoping vor 30 Jahren das von der Kulturrevolution verwüstete Riesenreich zur Außenwelt öffnete und mit seinen weitreichenden Wirtschaftsreformen dem späteren Wachstumswunder den Weg ebnete.
Aus Angst, die Wirtschaftskrise könnte das ganze System zum Einsturz bringen, greift in Peking die Panik um sich. Kaum eine Woche vergeht, in der die Regierung nicht neue Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur ankündigt. Für mehr als 450 Milliarden Euro will die Regierung in den kommenden Jahren neue Flughäfen, Eisenbahnlinien und Straßen bauen lassen.
Auch ausländische Unternehmen werden in China immer nervöser
Viermal hat die Zentralbank in den vergangenen zwei Monaten die Zinsen gesenkt, zuletzt um mehr als einen Prozentpunkt. Darüber hinaus haben die Behörden die Quoten für die Kreditvergabe gelockert. Käufer von Immobilien müssen außerdem seit Kurzem nicht mehr 30, sondern nur noch 20 Prozent der Kaufsumme bar anzahlen. Außerdem soll mit staatlichem Geld günstiger Wohnraum geschaffen werden und die Gesundheitsversorgung auf dem Land verbessert werden.
Doch ob die Maßnahmen den gewünschten Effekt bringen, ist fraglich. Nur etwa ein Viertel des Konjunkturprogramms will die Regierung aus dem Staatshaushalt finanzieren. Den Rest sollen Staatsbetriebe, Lokalregierungen und Banken über eine erhöhte Kreditvergabe beisteuern. Dazu kommt: Ein Teil der Infrastrukturvorhaben war ohnehin geplant und wird nun lediglich vorgezogen. Außerdem brauchen viele Projekte Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Auch haben Experten Zweifel, ob die lockere Geldpolitik der Zentralbank geeignet ist, die erschlaffende Konjunktur wieder in Schwung zu bringen. „Die Lockerung der Kreditbedingungen verpufft in Zeiten schwacher Aktienmärkte und fallender Immobilienpreise weitgehend wirkungslos“, urteilt Jan Amrit Poser, Chefökonom bei Sarasin in Zürich.
Fast alle Maßnahmen der Behörden zielen darauf ab, Chinas einseitige Abhängigkeit von der Exportwirtschaft zu verringern und den Binnenkonsum zu stärken. Doch eine wesentliche Stütze der Konjunktur dürfte der private Konsum auf mittlere Sicht nicht werden – auch weil trotz jahrelanger Planungen noch immer eine funktionierende Sozialversicherung fehlt. Unter anderem aus Angst, beispielsweise die Arztrechnung nicht zahlen zu können, wenn ihre Kinder etwa an Melamin-verseuchter Milch erkranken, sparen die Chinesen immer noch jeden zweiten Yuan. Chinas Wirtschaft bleibt extrem anfällig für externe Schocks.
Angesichts der zunehmenden Krisenzeichen werden auch die ausländischen Unternehmen im Reich der Mitte mit jedem Tag nervöser. „Bis auf die Firmen, die ihr Geld mit Infrastrukturprojekten verdienen, merken alle einen rapiden Einbruch des Geschäfts“, sagt EUCCC-Präsident Wuttke. Der Volkswagen-Konzern etwa, der sich bislang über jährliche Absatzzuwächse nahe 20 Prozent freuen konnte, rechnet für 2009 mit einer Stagnation des Pkw-Verkaufs. Auch bei der Konzerntochter Audi sind die Erwartungen gedämpft. So sollte in dem neuen 120 Millionen Euro teuren Werk in Changchun ursprünglich in erster Linie der neue Geländewagen Q5 gebaut werden. Doch jetzt wollen die Deutschen im kommenden Jahr erst mal den kleineren A4 produzieren. Die Zeiten für große Autos sind auch im erfolgsverwöhnten China erst mal vorbei.
Jochen Steffens
Die Fed hat es getan, sie senkte den Leitzins von zuvor 1 % auf nunmehr 0 - 0,25 %. Die Märkte hatten 50 Basispunkte eingepreist, manche hatten mit 75 Basispunkten gerechnet, dieser Schritt übertraf somit die kühnsten Erwartungen.
Deflationsbeweis
Wenn bisher irgendjemand noch nicht davon überzeugt war, dass die Fed Deflationsängste hat, der wurde mit diesem Zinsschritt eines Besseren belehrt. Meine Deflations-These war zum Zeitpunkt als die Preisdaten noch auf eine hohe Inflation hingewiesen hatten, nicht unbedingt naheliegend, hat sich aber, wie man nun sieht, bewahrheitet.
Mittlerweile sprechen sogar schon die Bank-Analysten von einer Deflation:“[...] Die Risiken eines Abgleitens der US-Wirtschaft in eine deflationäre Krise werden offenbar als so hoch eingeschätzt, dass die Fed jetzt alle Rücksichten fallen lässt und mit voller Kraft Liquidität in die Märkte pumpt." (Bernd Weidensteiner, Jörg Krämer, Volkswirte bei der Commerzbank, Quelle FTD).
Dax zeigt sich schwach
Obwohl wir gestern einen Zinsschritt auf ein historisch niedriges Niveau erlebt haben, konnte der Dax heute trotz guter Vorgaben aus den USA nicht zulegen. Das liegt sicherlich zum einen daran, dass der Markt auf 4.600 Punkte zum Verfallstag runtergebracht werden soll, zum anderen aber auch daran, dass die Fed nun ihr Pulver verschossen hat. Sie kann jetzt keine weiteren Zinssenkungen mehr vornehmen. Diese Waffe ist nun wirkungslos. Zumal sich viele Anleger fragen, ob denn die bisherigen Maßnahmen ausreichen werden, um dieser Krise beizukommen.
Der Dax litt aber auch unter dem (zum Dollar) steigenden Euro. Die Wettbewerbsfähigkeit der zurzeit sowieso schon schwächelnden exportorientierten Industrie in Deutschland wird dadurch belastet.
Obama zeigt sich besorgt
Einige meiner Kollegen waren nach dieser Zinsentscheidung regelrecht erschreckt. Ich hörte Kommentare wie: „Mein Gott, wie tief muss der Karren USA im Dreck stecken, wenn die Fed zu solchen Maßnahmen greift?“ Aber selbst Barack Obama zeigte sich besorgt: Er fürchtet, dass den USA im Kampf gegen die Rezession so langsam die Mittel ausgehen. Seiner Meinung nach erleben die USA die härteste Zeit seit der großen Depression in den 30er Jahren.
Theorie und Praxis
Für mich ist dieser Zinsschritt eine Bestätigung, dass der Theoretiker Ben Bernanke mit seiner Zinspolitik von Anfang an versagt hat. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass er die Zinsen bereits im Herbst 2007 wesentlich massiver hätte senken müssen, statt auf irgendwelchen Nebenkriegsschauplätzen theoretische Fed-Politik zu betreiben.
Es ist wieder einmal ein interessantes Beispiel dafür, wie nahe Hochmut und der freie Fall nebeneinander liegen. Schließlich hat Ben Bernanke über viele Jahre die große Depression in den USA studiert. In ausführlichen, theoretischen Betrachtungen (Essays on the Great Depression, Princeton 2000) ist er zu neuen Lösungsansätzen gekommen, die angeblich geeignet gewesen sein sollen, die große Depression in den USA abzumildern, wenn nicht zu verhindern.
Jetzt zeigt sich, dass man im Nachhinein vieles theoretisieren kann, doch jede Krise ist anders und alle Theorie, besonders die, die noch nicht an der Realität erprobt wurde, ist grau. Er hätte vielleicht doch auf den „realitätserprobten“ Alan Greenspan hören sollen, der sich 2007 ebenfalls offen für stärkere Zinssenkungen ausgesprochen hatte.
Entscheidung wird in den nächsten Tagen bzw. im neuen Jahr fallen
Ich bin sehr gespannt, wie sich die amerikanischen Indizes in den nächsten Tagen halten. Meistens wird die wirkliche Richtung in Folge einer Zinssitzung erst zwei bis drei Tage nach dieser eingeschlagen. Da in dieser Woche jedoch am Freitag der große Verfallstag stattfindet und anschließend eigentlich schon Weihnachten, sprich Jahreswechsel ist, werden wir die wirkliche Richtung wohl erst im neuen Jahr erkennen.
Wobei ich auch schon Jahre erlebt habe, in denen an den wenigen Tagen um Weihnachten herum mehr passierte, als in den Monaten zuvor. Also es empfiehlt sich, sehr wachsam zu bleiben.
Never fight the Fed
Keine Frage, ich war gestern auch fassungslos, als ich die Nachricht hörte. Ich dachte zunächst, dass es ein wirklich schlechtes Zeichen ist, wenn die Fed so reagiert. Heute Morgen geisterte mir eine andere Weisheit durch den Kopf: „Never fight the Fed“. Irgendwann werden die niedrigen Zinsen auf die Märkte durchschlagen und den Markt zumindest für eine Weile anfeuern.
Falls das wider erwarten nicht passieren sollte, haben wir ganz andere Probleme. Sollte sich in den USA ähnlich wie in Japan nach 1990 eine Deflation manifestieren, ist eine sehr schwere und langanhaltende Weltwirtschaftskrise nicht mehr zu vermeiden.
Dax auf Zielkurs 4600
Im Stundenchart erkennt man mittlerweile, wie sehr der Dax um die 4.600er Marke herumschlawinert, die für die Stillhalter am Verfallstag den günstigsten Abrechnungskurs darstellt. Mit der 4.800er Marke wären sie wahrscheinlich auch noch zufrieden. Aus diesem Grund wird der Kurs zurzeit zwischen diesen beiden Marken gehalten. Was nicht passieren darf ist, dass der Dax Richtung 5.000 Punkte Marke läuft, das wäre potenziell gefährlich und wird mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Gelänge das nicht, könnte es dynamisch nach oben gehen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Kurse zwischen der 4.600 und 4.800 Punkte-Marke gehalten werden.
Viele Grüße
Jochen Steffens
Der S&P500 befinde sich weiter in seiner Rebound-Bewegung und habe in der vergangenen Woche auf den Trend-Support im Tageschart getestet. Trotz der fallenden Oszillatoren im Tageschart hätten es die Preise nicht geschafft, dieses Supportlevel zu unterschreiten und seien von der 851er Marke zunächst abgeprallt.
Der Trend-Support, der aktuell bei 878 verlaufe, halte die Rebound-Bewegung weiterhin intakt. Diese treffe zunächst im Bereich der 931er Marke auf den Trend-Resist im Tageschart. Knapp über diesen Levels bei 951 befinde sich laut den Handelsexperten bei IG Markets ein wichtiges Fibonacci-Resistlevel. Erst der Anstieg über diese beiden Resistlevels würde weitere Aufwärtsdynamik in den Markt bringen und die Preise in Richtung der 970 und der 1.008er Zone führen. Mit Unterschreiten des Trend-Supports hingegen leite der S&P500 eine neuerliche Abwärtsbewegung ein, die zunächst im Bereich der 808/16er Region auf Support treffe.
Die Wochenoszillatoren befänden sich noch in der neutralen Zone. Daher halten die Trading-Strategen bei IG Markets zunächst die Fortsetzung des Rebounds für wahrscheinlich, solange der Trend-Support bei 878 nicht unterschritten wäre.
New York/Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Euro schlägt Haken wie ein Hase, jedenfalls im Vergleich zum Dollar. Heute früh schoss die europäische Gemeinschaftswährung raketenhaft in die Höhe. Jetzt fällt sie wieder.
Ursache ist die EZB, berichtet MarketWatch. Danach senkte die europäische Zentralbank einen wichtigen Zins, nämlich ihre Deposit Rate, um einen Prozentpunkt unter ihren Leitzins. Gleichzeitig hob sie die Rate für zusätzliche Kredite um 0,5 Prozentpunkte an und damit einen Prozentpunkt über den Leitzins.
„Damit bekämpft die EZB den Geldabfluss aus Dollaranlagen ins Euro-Anlagen“, erläutert Michael Woolfolk, Senior Währungsstratege der Bank of New York.
Öl 25 $, EURO/ Dollar fällt auf 0.95, S&P 500: 500 (= -50%), Iran: Bürgerkrieg, Chinesisches BIP = Null, Italien ohne Euro. Die Saxo Bank sagt insgesamt 10 so genannte Black Swan Ereignisse voraus.
Sollten die zehn schlimmsten Prognosen der Saxo Bank für das kommende Jahr zutreffen, verschlechtern sich die wirtschaftlichen Bedingungen 2009 dramatisch. "Die gute Nachricht ist, dass das Jahr 2009 unserer Ansicht nach zum Wendepunkt wird, denn viel schlimmer kann es nicht mehr werden", meint Chief Economist David Karsbøl.
Die Prognosen der in Kopenhagen ansässigen Online- und Investmentbank fliessen in einen Jahresausblick und in Vorhersagen ein, mit denen Saxo Bank alljährlich versucht, sogenannte Black-Swan-Ereignisse auf den globalen Märkten auszumachen. Für das kommende Jahr zeichnen die Prognosen ein düsteres Bild. Ein "BlackSwan" ist ein sehr unwahrscheinliches Ereignis mit massiven Auswirkungen und gilt als nicht vorhersagbar und überraschend.
Die Saxo Bank Prognosen für 2009:
1) Im Iran kommt es zu schweren sozialen Unruhen, da die Regierung aufgrund der gesunkenen Ölpreise die Versorgung mit lebensnotwendigen Bedarfsgütern nicht mehr gewährleisten kann.
2) Der Ölpreis sinkt auf 25 US-Dollar ab, da die Nachfrage angesichts der schwersten globalen Wirtschaftskrise seit der Grossen Depression weltweit sinkt.
3) Der S&P 500 fällt 2009 aufgrund von sinkenden Renditen, schwerwiegenden Immobilienverlusten und steigenden Kapitalbeschaffungskosten für Unternehmen auf 500 Punkte.
4) Die Europäische Union geht voraussichtlich entschlossen gegen die exzessiven Haushaltsdefizite mehrerer Mitgliedstaaten vor und Italien könnte frühere Drohungen wahr machen und aus dem Wechselkursmechanismus austreten.
5) Der Wechselkurs des australischen Dollar zum japanischen Yen fällt auf 40. Der schrumpfende Rohstoffmarkt wirkt sich negativ auf die australische Wirtschaft aus.
6) Der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar fällt auf 0,95 und steigt anschließend auf 1,30. Die europäischen Bankbilanzen stehen aufgrund der Stagnation der osteuropäischen Märkte und den wirtschaftlichen Spannungen im EU-Raum unter hohem Druck.
7) Das chinesische Bruttoinlandsprodukt fällt auf ein Nullwachstum zurück. Die exportorientierten Sektoren der chinesischen Wirtschaft sind stark vom freien Fall des Welthandels und vor allem von den USA betroffen.
8) "Pre-Ins First Out". Mehrere, zurzeit vollständig oder teilweise an den Euro gekoppelte osteuropäische Währungen geraten 2009 aufgrund von Kapitalabflüssen unter wachsenden Druck.
9) Der Reuters/Jefferies CRB Rohstoff-Index fällt um 30 Prozent auf 150 Punkte. Die Rohstoffblase platzt aufgrund von massiven Spekulationen, die zu Verschiebungen und Verfälschungen der Nachfrage und von Versorgungsstatistiken geführt haben.
10) 2009 werden die ersten asiatischen Währungen an den chinesischen Yuan gekoppelt. Die asiatischen Märkte richten in ihrer Suche nach neuen Handelspartnern ihren Blick vermehrt auf China und wenden sich von der bisher starken Ausrichtung auf die USA ab.
David Karsbøl, Head of Strategy, Saxo Bank, erläutert:
"Leider ist es keineswegs übertrieben, diese Krise als die schlimmste aller Zeiten zu bezeichnen. Wir haben uns mit unseren Voraussagen für das letzte Jahr bedauerlicherweise als sehr treffsicher erwiesen. Was früher unvorstellbar war, ist heute alltäglich geworden", meint David Karsbøl.
"In einem Jahr, in dem die Märkte und die wirtschaftlichen Bedingungen stärker denn je geschwankt haben, scheint es keine unmöglichen oder ungewöhnlichen Ereignisse mehr zu geben. Wir gehen davon aus, dass die Ereignisse 2009 ebenso unvorhersehbar sein werden und haben aus diesem Grund zehn Worst-Case erstellt, die sich hauptsächlich auf die Entwicklung der globalen Indizes und der Währungen beziehen. Die gute Nachricht ist, dass das Jahr 2009 unserer Ansicht nach zum Wendepunkt wird, denn viel schlimmer kann es nicht mehr werden", meint David Karsbøl.
"2008 ist der S&P 500 um mehr als 25 Prozent unter seinen Höchststand von 1182 Punkten 2007 eingebrochen, die Ölpreise haben das prophezeite Hoch von US-Dollar 175 fast erreicht und das Wachstum in UK hat sich negativ entwickelt. Wir können nicht mit Bestimmtheit sagen, welche unserer Prognosen für 2009 richtig sind, aber angesichts der vorhergegangenen Jahre werden sich wohl zumindest einige mit großer Wahrscheinlichkeit bewahrheiten", fügt er hinzu.
Für die ums Überleben kämpfenden US- Autohersteller prüft das Weiße Haus auch die Möglichkeit von Insolvenzverfahren mit Gläubigerschutz. "Dies wäre eine der Optionen", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, am Donnerstag in Washington. Auf keinen Fall wolle Präsident George W. Bush aber einen "ungeordneten Zusammenbruch" der Autoindustrie zulassen. Zugleich kündigte Perino eine rasche Entscheidung des Weißen Hauses an.
Ein Insolvenzverfahren nach US-Recht (Chapter 11) bietet notleidenden Unternehmen grundsätzlich die Chance zur Sanierung. Auf diese Weise warfen etwa fast alle großen US- Fluggesellschaften in der Vergangenheit viel Ballast ab.
Allerdings lehnen die Autokonzerne einen solchen Weg strikt ab. Sie fürchten, dass sie während des Insolvenzverfahrens wegen der unsicheren Aussichten noch weniger Autos verkaufen würden.
NEW YORK - Der US-Ölpreis ist am Donnerstag erstmals seit Juli 2004 unter 36 US-Dollar gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Januar fiel am Abend zeitweise bis auf 35,98 US-Dollar. Zuletzt kostete ein Barrel 36,44 Dollar. Das sind 3,49 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Februar fiel um 1,70 Dollar auf 43,83 Dollar.
Die am Mittwoch beschlossene Kürzung der Rohölfördermenge durch die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) um weitere 2,2 Millionen Barrel pro Tag habe den Ölmarkt nicht stabilisieren können, sagten Händler. Bei der OPEC handelt es sich laut Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, um eine "Schönwetter-Weltmacht". In Krisenzeiten hätten die OPEC-Handlungen nur einen geringen Einfluss und es mangele an Kooperation der Mitglieder. Mit der Bekanntgabe einer Rekord-Kürzung habe man eine "katastrophale Lage am Ölmarkt" offen eingestanden. Andererseits habe die OPEC damit gezeigt, dass sie nicht in der Lage ist, den Ölmarkt zu kontrollieren, und musste daher zu drastischen Maßnahmen greifen. Die wichtigste Frage lautet laut Weinberg: "Wer ist denn bereit diese Kürzungen zeitnah umzusetzen?"
Obgleich Marktbeobachter schon seit längerem auf Untertreibungen am Rohölmarkt hinweisen, rechnen sie nicht mit einer kurzfristigen Stabilisierung der Ölpreise durch die jüngsten Förderkürzungen. "Die globale Rohölnachfrage dürfte in den Jahren 2008 und 2009 rückläufig sein", sagt Rohstoffexpertin Dora Borbély von der DekaBank. Demgegenüber werde das Ölangebot zumindest im Durchschnitt des laufenden Jahres weiter ansteigen. Kurzfristig sei daher trotz Produktionseinschränkung nicht mit einer Normalisierung der Ölpreise zu rechnen. "Mittelfristig wird vor allem die Disziplin der OPEC-Mitglieder bei der Umsetzung der beschlossenen Drosselung für die Preiswirkungen entscheidend sein", so Borbély.
Wir reden bisher immer über die Probleme, die in den USA in Folge einer Rezession entstehen können. Wenn die USA der Auslöser der weltweiten Rezession ist, dann ist China der Sprengstoff der Weltwirtschaft. Kein Wunder also, dass die chinesische Regierung alles tut, um die heimische Wirtschaft mit Konjunkturprogrammen zu stützen. Sie muss es tun, um soziale Unruhen zu bekämpfen. Unruhen die schlimmstenfalls zum Ende der kommunistischen Regierungsform in China führen könnten.
Das aberwitzige an der Situation ist, dass China eigentlich am besten beraten wäre, wenn das Land die US-Konjunktur unterstützen würde (also das System des „politischen“ Gegners). Ein großer Teil der chinesischen Export-Produkte landet schließlich auf dem US-Markt, aber auch Europa ist ein wichtiger Abnehmer. Dazu ein kleiner Einschub:
Ein Leben ohne chinesische Produkte
Mittlerweile haben schon einige Familien das Experiment gewagt, ohne Produkte aus China auszukommen. Für die WDR-Sendung „Markt“ hat eine Familie aus Dormagen eben dies versucht. Das Ergebnis ist überraschend, denn es ist auch in Deutschland kaum noch möglich ohne Produkte aus China den Alltag zu gestalten. In den USA ist dieses Experiment noch schwieriger. Sara Bongiorni hat darüber ein Buch mit dem Titel: „ Ein Jahr ohne Made in China“ geschrieben.
Ohne ein Wachstum in den USA und China wird auch hier in Europa das Wachstum zurückgehen (dazu gleich noch mehr). Und ohne diese beiden gigantischen Absatzmärkte wird China nicht mehr auf die Füße kommen. So verrückt es also klingen mag, China müsste, wie gesagt, die USA unterstützen. Das wird jedoch offiziell nicht geschehen. Wie sollte man auch der eigenen Bevölkerung verständlich machen, dass man den Erzfeind USA unterstützt, während die eigenen Landsleute hungern...
Es ist wie so oft: Die vernünftigsten und besten Strategien, sind eben die, die man der eigenen Bevölkerung nicht „verkaufen“ kann.
Keine Chance
Doch genauso klar wird dem geneigten Skeptiker sein, dass aufgrund dieser Zusammenhänge die chinesischen Konjunkturprogramme (übrigens ähnlich wie die europäischen) ohne ein Wirtschaftswachstum in den USA sinnlos verpuffen werden, beziehungsweise nur eine zeitlich begrenzte Auswirkung haben können. Warum sollte mehr produziert werden, wenn es weniger Abnehmer gibt – auf Halde zu produzieren kann man sich immer nur kurze Zeit erlauben. Ein Konjunkturprogramm in dieser Situation ist also, als ob man versuchen würde, mit Wasser einen Vulkan zu löschen. Es entsteht viel Qualm, und das war es.
Szenarien kaum zu prognostizieren
Was passiert, wenn China sich destabilisiert, ist kaum zu prognostizieren. Zunächst wird der Staat versuchen, den Druck auf die Bevölkerung zu erhöhen, sprich Polizei und Militär gegen die eigene Bevölkerung einsetzten. Aber man weiß aus der Geschichte, dass das in so einem großen Land nur eine gewisse Zeit funktionieren kann. In Destabilisierungsphasen wird aber gerne ein außenpolitisches Szenario entworfen, das von den innenpolitischen Problemen ablenkt. Es wird zum Beispiel ein Feindbild entworfen (siehe Nordkorea, Iran). Solche Versuche enden auch gerne mal in einem Krieg (was wir nicht hoffen wollen).
Verheerende Folgen für Deutschland und die USA
Eine Destabilisierung in China wäre für die Exportwirtschaft in Europa verheerend. Hier würde uns ein entscheidender Absatzmarkt, der zum Wirtschaftswachstum beigetragen hat, wegfallen. Schließlich exportiert zum Beispiel Deutschland ganze Produktionsstätten nach China. Für die USA wäre es ebenfalls verheerend, wer sollte denn die gigantischen Staatsschulden finanzieren, die ja gerade angesichts der Immobilien- und Finanzmarktkrise ins Uferlose ausarten.
REDWOOD SHORES, Calif., Dec. 18 /PRNewswire-FirstCall/ -- Oracle Corporation (News/Aktienkurs) today announced fiscal 2009 Q2 GAAP earnings per share were $0.25, in line with GAAP earnings per share in Q2 of last year. Second quarter GAAP total revenues were up 6% to $5.6 billion, while quarterly GAAP net income was down 1% to $1.3 billion. GAAP software revenues were up 8% to $4.5 billion with new software license revenues down 3% to $1.6 billion. GAAP software license updates and product support revenues were up 14% to $2.9 billion. GAAP services revenues were down 2% to $1.1 billion. GAAP operating income was up 11% to $2.0 billion and GAAP operating margin was up 166 basis points to 35%. GAAP operating cash flow on a trailing twelve month basis was $8.1 billion, up 16%.
(Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20020718/ORCLLOGO)
Without the $0.04 per share impact of the US dollar strengthening compared to foreign currencies, Oracle's reported Q2 GAAP earnings per share would have been up 11% to $0.29, with total GAAP revenues up 12%, quarterly GAAP net income up 10%, GAAP software revenues up 14%, GAAP new software license revenues up 5%, GAAP software license updates and product support revenues up 20%, GAAP services revenues up 5%, and GAAP operating income up 20%.
Second quarter non-GAAP earnings per share were up 9% to $0.34, and non- GAAP net income was up 8% to $1.7 billion, compared to the same quarter last year. Non-GAAP total revenues were up 6% to $5.7 billion. Non-GAAP software revenues were up 8% to $4.6 billion and non-GAAP software license updates and product support revenues were up 15% to $2.9 billion.
Without the $0.03 per share impact of the US dollar strengthening compared to foreign currencies, Oracle's reported Q2 non-GAAP earnings per share would have been up 18% to $0.37, with non-GAAP net income up 17%, non-GAAP total revenues up 13%, non-GAAP total software revenues up 15%, and non-GAAP software license updates and product support revenues up 21%.
"Our non-GAAP operating income grew 25% in constant currency to $2.6 billion in Q2, resulting in operating margins of 46%," said Oracle Executive Vice President and CFO, Jeff Epstein. "In addition, Oracle generated $7.6 billion in free cash flow in the past twelve months, up 15% over the same period last year."
"We signed our largest on-demand sales force automation contract this quarter," said Oracle CEO, Larry Ellison. "This was just one of several recent wins over salesforce.com. We also sold our first database machine, launching an all new and important business for Oracle."
Q2 Earnings Conference Call and Webcast
Oracle will hold a conference call and web broadcast today to discuss these results at 2:00 p.m. (PST) / 5:00 p.m. (EST). To access the live web broadcast of this event, please visit the Oracle Investor Relations website at http://www.oracle.com/investor. Please hold down your control key while pressing refresh to ensure that the web link is visible.