Crash nach den US-Wahlen
Mit der aktuellen Veröffentlichung setzte der Index zum japanischen Verbrauchervertrauen seinen Abwärtstrend ausgehend vom letzten Hoch bei 50,0, erreicht im April 2006, fort.
WKN: 846900 | ISIN: DE0008469008 | Intradaykurs:
DAX WKN: 846900 ISIN: DE0008469008
Börse: Xetra / Kursstand: 4.767,20 Punkte
Intraday Widerstände: 4.600/4.620 + 4.700 + 4.775
Intraday Unterstützungen: 4.530/4.550
Rückblick: Der DAX pendelte gestern in einer engen Handelsspanne. Es gab mehrere Intraday Fehlsignale.
Charttechnischer Ausblick: Der DAX wirde heute sehr schwach starten. Die Vorbörse notiert 200 DAX Punkte im Minus. Erkennbare Ziele der Unterseite sind 4.530/4.550. Bei 4.530/4.550 hat der DAX die Chance, nach oben abzuprallen bis 4.600/4.620.
Etabliert sich der DAX nach einem schwachen Handelsstart oberhalb von 4.600/4.620, so könnte der DAX bis 4.700 und 4.775 klettern.
Reichen 4.530/4.550 als Unterstützung nicht aus, so wäre 4.380 das Ziel.
PARIS (Dow Jones)--Der Automobilmarkt steht nach Meinung von Renault-CEO Carlos Ghosn im nächsten Jahr "mit Sicherheit" noch nicht vor einer Erholung. Ghosn rechnet vielmehr mit zwei harten Jahren für die Branche. In einem Fernsehinterview sagte der Manager: "Wir werden aus der Krise wieder herauskommen - daran besteht kein Zweifel. Doch es wird eine lange werden ... und mit Sicherheit nicht 2009 sein".
Es bleibe wenigstens das gesamte Jahr 2009 über schwierig, vielleicht sogar zwei Jahre lang. Dank der guten Ergebnisse im ersten Halbjahr bleibe Renault auch im Gesamtjahr 2008 profitabel. Wie alle Volumenhersteller musste Renault ihre Absatz- und Gewinnprognose im November nach unten revidieren.
Nach Ansicht von Ghosn wird der Markt im ersten Halbjahr 2009 noch schlechter laufen als im zweiten Halbjahr 2008. Der Manager, der als Retter des japanischen Herstellers Nissan Motor gilt, dementierte Berichte, wonach er einen Wechsel als Sanierer zu General Motors erwägt. Er habe Verpflichtungen sowohl Renault als auch Nissan und der Allianz Renault-Nissan gegenüber und fühle sich verantwortlich, beide Konzerne sicher durch die Krise zu führen, sagte er.
Renault ist mit 44% an Nissan beteiligt, während die Japaner ihrerseits 15% des Renault-Kapitals halten. Goshn bekräftigte erneut, überlebenswichtig für alle Fahrzeughersteller sei, dass der Kreditmarkt wieder in Gang komme. Das sei das tödliche Risiko für die Branche. Es habe nichts mit der finanziellen Gesundheit einzelner Firmen zu tun.
Die britische Großbank HBOS (News/Aktienkurs) hat den Markt mit neuen Hiobsbotschaften geschockt. Die Belastungen durch notleidende Kredite und andere Abschreibungen hätten sich von Januar bis Ende November auf 8 Milliarden britische Pfund (9,1 Mrd Euro) summiert, teilte die Bank im Vorfeld der Hauptversammlung am Freitag in London mit. Ende September war noch von 4,8 Milliarden Pfund die Rede gewesen. Die Aussichten seien düster, hieß es. Die HBOS-Aktie rutschte nach den Neuigkeiten um rund 11 Prozent in den Keller.
Bei dem Aktionärstreffen an diesem Freitag sollen die HBOS-Anteilseigner der Übernahme der Bank durch den Mitbewerber Lloyds TSB zustimmen. Die Belastungen drücken den Angaben zufolge die Eigenkapitalquote der angeschlagenen HBOS. Wie stark, wollte das Institut aber nicht verraten.
Die Qualität der Kredite habe sich weiter verschlechtert, hieß es, und die geschätzten Vermögenswerte seien seit November noch einmal deutlich gesunken. Dank der Kapital- und Liquiditätsspritze der britischen Regierung sieht sich HBOS dennoch in der Lage, die schwierige Phase als künftiger Teil von Lloyds TSB durchzustehen.
ZÜRICH (Dow Jones)--Die schweizerische Großbank UBS AG (News/Aktienkurs) friert einen 6 Mrd USD schweren Immobilienfonds aufgrund hoher Nettomittelabflüsse vorübergehend ein. Das in Zürich ansässige Finanzhaus teilte am Freitag mit, Investoren könnten bis Ende 2009 keine Gelder aus dem UBS Wealth Management Global Property Fund Ltd abziehen.
Der US-Mischkonzern United Technologies rechnet 2009 wegen der Konjunkturkrise mit weniger Umsatz. Zudem könnte der Gewinn sinken beziehungsweise nur leicht steigen, warnte der Konzern. Das dürfte auch die Branche in Europa heute belasten.
HB NEW YORK. "Wir gehen davon aus, dass die weltweite Rezession bis tief in das kommende Jahr anhalten wird", sagte United Technologies-Chef Louis R. Chenevert bei einer Investorenkonferenz am Donnerstag (Ortszeit). "Die Geschwindigkeit des Rückgangs ist bemerkenswert. Dies hat noch keiner von uns in der Art gesehen."
Für das laufende Jahr äußerte sich Chenevert wegen des starken Dollar zudem etwas zurückhaltender als zuletzt. So rechnet er jetzt nur noch mit einem Umsatz von 59 Mrd. Dollar. Bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal hatte er noch 60 Mrd. Dollar anvisiert. Im kommenden Jahr geht Chenevert derzeit von 57 Mrd. Dollar Umsatz aus. Analysten hatten bisher für das kommende Jahr im Durchschnitt einen Erlös von rund 59 Mrd. Dollar erwartet.
Der Gewinn je Aktie dürfte im laufenden Jahr um 15 Prozent auf 4,90 Dollar steigen, hieß es. Hier hatte das Unternehmen im Oktober noch einen Anstieg auf 4,90 bis 4,95 Dollar angekündigt. 2009 dürfte der Wert zwischen 4,65 und 5,15 Dollar liegen. Dies solle aber auch durch Aktienrückkäufe erreicht werden. Experten rechnen bisher beim Gewinn je Aktie im kommenden Jahr mit einem Wert von rund fünf Dollar.
Trotz des aktuell schwachen Umfelds geht Chenevert davon aus, auch im kommenden Jahr weiter zukaufen zu können und eigene Aktien zu erwerben. Der Kapitalzufluss (Cashflow) dürfte über dem Überschuss liegen. Im laufenden Jahr will United Technologies über einen drei Mrd. Dollar schweren Aktienrückkauf sowie Dividenden rund 90 Prozent des Cashflow an die Anteilseigner weitergeben.
Die Industrieproduktion ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im Oktober um 1,2 % gesunken. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 1,8 % (revidiert von -1,6 %) gefallen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 5,3 % abgenommen nach zuvor -2,7 %. Damit wurde der für September veröffentlichte Rückgang von 2,4 % nach unten revidiert.
EU27:
Die Industrieproduktion ist im saisonbereinigten Monatsvergleich um 1,2 % gefallen nach zuvor -1,3 % (revidiert von -1,1 %). Im Jahresvergleich ist die Produktion in der Industrie aller 27 EU Mitgliedsstaaten um 5,0 % gesunken nach zuletzt -2,4 % (revidiert von -2,1 %).
Wahrscheinlicher sei ein Test dieser Marke mit einem erneuten Anlauf in Richtung des starken Widerstandes bei 9.103 Zählern. Eine Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau und eine erneute Erholung erwarten die Handelsexperten bei der SEB AG aufgrund der kurzfristig schwachen Impulse nicht. Die Risiken hätten derzeit ein leichtes Übergewicht.
Washington (BoerseGo.de) - Für General Motors&Co. ist doch noch Rettung in Sicht. Das US-Finanzministerium erklärte soeben, dass man bereit sei den angeschlagenen US-Autobauern finanziell unter die Arme zu greifen, falls der US-Kongress die Hilfe verweigert. Man wolle jedenfalls einen schnellen Zusammenbruch der Industriekonzerne verhindern.
Die Wall Street zeigt sich aber sehr skeptisch. General Motors verliert momentan 11% auf 3,69 Dollar, Ford rutscht 8% auf 2,66 Dollar.
Gruß
Hatte kürzlich auch einen harten Zock. Wollte bei Dax 4200 ein long zu 4050 kaufen, als ich die Order aufgeben wollte, schmierte der Markt gerade nochmal voll ab, so dass ich zu 3950 änderte und schwupps, der Abwärtsdruck endete so bei 4020. 70 Punkte mehr und man wäre voll weg gewesen. Mit 4050 gleichfalls.
Meine besten knock-out Geschäfte mache ich immer dann, wenn zuvor mindestens 5 Zertifikate in 50 Schritten "getötet" wurden. Dann nehme ich in der Regel das 9 Zertifikat. Bis auf das zuvor genannte hat das
bisher immer funktioniert, mit den 3950 war das verdammt knapp.
Wünsche dir mit deinem short ausreichend Glück, bei der unberechenbaren Nachrichtenlage sehe ich das Risiko derzeit als zu groß an. Ich mache das nur, wenn sich auch eine Vervielfachung abzeichnet. Nur so mal 50 cents mitnehmen, dazu ist mir das Risiko zu groß.
Wie ist denn so deine Vorgehensweise?
Die US-Regierung hat erste konkrete Schritte unternommen, die akute Gefahr einer Insolvenz der amerikanischen Autobauer abzuwenden. Beamte hätten bereits mit der Prüfung der Firmenbücher begonnen, um den Umfang der benötigten Notkredite zu ermitteln, berichteten US-Zeitungen. Weißes Haus und Finanzministerium hatten am Vortag den ums Überleben kämpfenden Autobauern Zugang zum 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die Finanzbranche in Aussicht gestellt.
Beten in Detroit Ungewöhnlicher Gottesdienst für marode Autoriesen
Zuvor war im US-Senat am Widerstand der Republikaner ein Vorstoß gescheitert, dem Opel-Mutterkonzern General Motors sowie Chrysler und Ford einen Notkredit über 14 Milliarden Dollar (10,5 Milliarden Euro) zu gewähren.
Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ könnte ein Darlehen der Regierung geringer ausfallen, möglicherweise um die acht Milliarden Dollar. Voraussichtlich verlange Washington von Unternehmens- und Gewerkschaftsseite „erhebliche Zugeständnisse“, bevor der Kredit gewährt werde, meldete die „New York Times“. Eine „kontrollierte Insolvenz“ einer oder mehrerer Unternehmen sei nicht auszuschließen. Danach würde der Staat dem Bericht zufolge Geld bereitstellen, um eine Umstrukturierung der Autobauer zu ermöglichen.
GM und Chrysler schulden Zulieferern Milliarden
Bush will Bankenhilfspaket für Autobauer einsetzen
Opel wappnet sich für die GM-Pleite
General Motors und Chrysler steuern auf Pleite zu
Bosch schickt Zehntausende in verlängerte Ferien
Nobelpreisträger schreibt US-Autoindustrie ab
Deutsche Autobauer wetteifern um Subventionen
Zahl der Kurzarbeiter könnte sich verdreifachen
Angst um Autoindustrie drückt Dax ins Minus
Bremerhaven – Der größte Parkplatz an der Küste
Nobelpreisträger schreibt US-Autoindustrie ab
Kommentar: Rabatte fürs Ausland Laut einem Zeitungsbericht brauchen General Motors und Chrysler in den kommenden Wochen allein neun Milliarden Dollar, um Zulieferer-Rechnungen bezahlen zu können. Der dritte große US-Autobauer Ford gilt als etwas solider finanziert als seine beiden Konkurrenten, macht allerdings auch massive Verluste.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, hatte erklärt, die Regierung prüfe angesichts der „schwachen Situation der US-Wirtschaft“ alle Möglichkeiten zur Rettung der Autobranche, auch die Verwendung der für die Finanzbranche gedachten Gelder. „Weil der Kongress nicht gehandelt hat, stehen wir bereit, um einen unmittelbaren Zusammenbruch zu verhindern, bis der Kongress wieder zusammenkommt“, sagte eine Sprecherin des US-Finanzministeriums. Dann werde es um Pläne für eine langfristige Lebensfähigkeit der Autokonzerne gehen.
General Motors (GM) kündigte Stunden nach Bushs Vorstoß massive Produktionskürzungen in Nordamerika an, um seine hohen Verluste einzudämmen. Das Unternehmen will im ersten Quartal 2009 fast ein Drittel seiner Kapazitäten in den USA, Kanada und Mexiko zeitweise stilllegen. Durch die Produktionskürzung um 30 Prozent sollen in den nächsten drei Monaten 250.000 Autos weniger gebaut werden, hieß es.
Autobauer Pleite-Gefahr General Motors Chrysler Ford Milliardenverlust Absatzprobleme Finanzlücke Wirtschaftskrise Washington D. C. GM verwies auf den massiven Absatzeinbruch in den vergangenen Monaten. Allein im November waren die US-Verkäufe von General Motors im Jahresvergleich um gut 40 Prozent eingebrochen. Der gesamte amerikanische Automarkt war um 36 Prozent geschrumpft.
Sofern Montag morgen noch ein feiner Daxanstieg kommt, sollte das schon eine Gelegenheit zum shorten sein.
Jahresendrally oder großer Ausverkauf?
von Angela Göpfert
Werden die USA ihre Autokonzerne retten oder nicht? Das ist auch in dieser Woche das alles entscheidende Thema an den Finanzmärkten. Anlegern bietet sich im besten aller Fälle die Chance auf eine kleine Jahresendrally. Doch die meisten Marktexperten sind skeptisch, einige warnen sogar vor dem Risiko eines extremen Ausverkaufs.
Das Geschehen an den Börsen weltweit stand in der vergangenen Woche erneut ganz im Zeichen der Politik. Zunächst hatte das Scheitern des 14 Milliarden Dollar schweren Rettungspakets für die US-Automobilindustrie im Senat die Investoren geschockt. Doch nun erwägt die Bush-Regierung, das 700 Milliarden schwere Banken-Rettungspaket TARP anzuzapfen, um die Autoriesen aus ihrer akuten Not zu retten. Bislang hatte Bush diese Option strikt abgelehnt.
Respektable Wochenperformance
Die Hoffnung auf eine staatliche Rettung der angeschlagenen US-Autokonzerne General Motors, Ford und Chrysler, hatte die Wall Street am Freitag im Plus schließen lassen. Auch wenn immer noch unklar ist, ob überhaupt und wenn ja wann Gelder fließen sollen: "Es wird schon irgendeine Form des Eingriffs geben, um einen Kollaps zu verhindern." Diese Einschätzung eines Händlers spiegelt gut das derzeit herrschende Vertrauen der Börsianer in die Politik wider. Alles wird gut, scheint die vorherrschende Grundhaltung.
Dieser Optimismus spiegelte sich auch in einer respektablen Wochenperformance der großen Indizes wider: Trotz der insgesamt nach wie vor schlechten Nachrichtenlage legte der Dax 6,4 Prozent zu. Der japanische Nikkei ging 4,0 Prozent fester aus der Woche. An der Wall Street gewann der technologielastige Nasdaq Composite 2,1 Prozent, während der marktbreite S&P 500 um 0,4 Prozent zulegte.
Erst die Bodenbildung und dann kommt der Weihnachtsmann?
Optimisten sehen darin erste Anzeichen für eine Bodenbildung. Doch aus charttechnischer Perspektive würde sich erst bei einem Dax-Stand oberhalb von 5.300 Punkten eine nennenswerte Lageverbesserung ergeben. Zudem betonen Marktbeobachter wie Carsten Klude, Chefvolkswirt von M.M. Warburg: "Die Fundamentaldaten sehen nach wie vor schlimm aus, und das ist an den Märkten noch immer nicht voll eingepreist."
Diese Einschätzung wird von Sentiment-Experten bestätigt. Denn die Stimmung am Markt scheint für eine echte Trendwende nach wie vor viel zu gut: 43 Prozent der Anleger erwarten steigende Kurse in den nächsten sechs Monaten. Händler warnen: "Für einen Einstieg ist es für Privatanleger noch viel zu früh". Sollte tatsächlich GM oder Chrysler Gläubigerschutz beantragen müssen, so hätte dies einen extremen Ausverkauf an den Aktienmärkten weltweit zur Folge.
Fed-Zinsentscheid im Fokus
Neben der Zukunft der US-Autobauer dürfte in dieser Woche auch die Zinsentscheidung der US-Notenbank von großem Interesse für den Markt sein. Ökonomen rechnen mit einer weiteren Leitzinssenkung von 1,0 Prozent auf ein historisch niedriges Niveau von 0,5 Prozent. Doch da diese Zinssenkung allgemein erwartet wird, dürfte sie wohl kaum einen kräftigen Impuls in die Märkte senden.
Allerdings dürfte die Zinsentscheidung der Fed mit darüber entscheiden, ob der Dollar seine jüngsten Verluste ausbaut. So hatte der Euro in der vergangenen Woche um über fünf Prozent von 1,27 auf 1,34 US-Dollar zulegen können. Dahinter steckte vor allem die abnehmende Risikoaversion der Anleger sowie die Erwartung einer Dollar-Inflation angesichts des dramatisch gestiegenen Verschuldung des Staats.
Treten die Russen der OPEC bei?
Der fallende Dollar hatte in der vergangenen Woche auch den Ölpreis ein wenig stützen können. Ein Belastungsfaktor waren dagegen die zahlreiche Studien, in denen Analysten ihre Prognosen für den Ölpreis kappten. Mit Spannung wird nun das Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) am Mittwoch (17.12.) erwartet.
Experten gehen davon aus, dass das Kartell seine Förderung kräftig senken wird, um einen weiteren Preisrutsch beim Öl abzuwenden. Der iranische Ölminister Gholamhossein Nozari unterstrich im Vorfeld des Treffens, dass der Ölpreis seiner Ansicht nach über 100 Dollar je Barrel liegen sollte.
Zusätzliche Brisanz erhält die Konferenz durch die Teilnahme einer russischen Delegation. Der russische Präsident Medwedew hatte zuletzt die Bereitschaft signalisiert, sowohl die eigene Förderung zu drosseln, als auch gegebenenfalls der OPEC beizutreten. "Ein solcher Beitritt würde die Macht der OPEC schlagartig erhöhen", ist LBBW-Rohstoffanalyst Frank Schallenberger überzeugt.
"Hexensabbat" macht Freitag völlig unwägbar
Kräftig durchgeschüttelt werden könnten die Kurse am deutschen Markt schließlich auch vom großen Verfall an den Terminmärkten am Freitag. Zu diesem "Hexensabatt" verfallen gleich drei Arten von Anlagen: die Optionen auf Einzelaktien, die Optionen auf Indizes und die Terminkontrakte auf Indizes. Große Investoren versuchen dann häufig, die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu bewegen.
Die US-Regierung hat noch keine Entscheidung über mögliche Hilfen für GM, Chrysler und Ford getroffen. Die Sorgen um eine Ausweitung der Branchenkrise nehmen zu. Auch aus Deutschland und Japan kommen neue Hiobsbotschaften.
Dem japanischen Autoriesen Toyota drohen Medienberichten zufolge für die zweite Hälfte des laufenden Geschäftsjahres Verluste in dreistelliger Milliardenhöhe. Um Kosten zu sparen, will der Konzern Investitionen zurückfahren und auf Bonuszahlungen für seine Manager verzichten.
VW befürchtet herben Absatzeinbruch
Auch die deutschen Autobauer reagieren mit einem rigiden Sparkurs auf die Absatzkrise: So will Daimler die Kosten bei seiner Pkw-Tochter Mercedes massiv senken und dafür den Vertrieb der Sparte umstrukturieren.
Bei VW wird laut einem Magazinbericht intensiv diskutiert, welche geplanten Autos womöglich auf Eis gelegt oder ganz gestrichen werden sollen. VW-Chef Martin Winterkorn rechnet laut "Spiegel" mit einem Absatzeinbruch von zehn bis zwölf Prozent bei VW. Weltweit werde der Autoverkauf sogar um 20 bis 25 Prozent zurückgehen.
US-Regierung erstaunlich ruhig
Noch drastischer sind die Maßnahmen, die der von der Pleite bedrohte US-Autokonzern General Motors ergreifen muss: Im ersten Quartal des kommenden Jahres sollen etwa 30 Prozent der Kapazitäten in den GM-Werken in Nordamerika stillgelegt werden, wie das Unternehmen am Wochenende mitteilte. Insgesamt sollen demnach 250.000 Fahrzeuge weniger gebaut werden. GM droht nach eigenen Angaben Ende Dezember die Zahlungsunfähigkeit.
Insofern kommt die Ruhe, welche die US-Regierung derzeit an den Tag legt, einigermaßen verblüffend. Nach dem Scheitern des Rettungspaketes für die US-Autoindustrie im Senat hatte die Bush-Regierung am Freitag angekündigt, das 700 Milliarden schwere Banken-Rettungspaket TARP anzuzapfen, um die Autoriesen aus ihrer akuten Not zu retten.
Alle Zeit der Welt?
Anleger hatten auf erste Details des Rettungsplanes bereits an diesem Wochenende gehofft. Zwar haben Beamte der US-Regierung auch bereits am Freitag mit der Prüfung der Firmenbücher begonnen, um den Umfang der benötigten Notkredite zu ermitteln, wie US-Zeitungen am Wochenende berichteten.
Doch Tony Fratto, der Sprecher des Weißen Hauses, kündigte am Samstag an: "Wir werden uns die Zeit lassen, die uns zur Verfügung steht. Noch sind keine Entscheidungen gefallen." Es gehe darum, im besten Interesse sowohl der Steuerzahler als auch der Wirtschaft zu handeln.
Gewerkschaften unter Druck
Zuvor hatte bereits die Sprecherin von Präsident George W. Bush, Dana Perino, betont: Die Unternehmen und Gewerkschaften müssten zu "bedeutenden Zugeständnissen" bereit sein. Mit anderen Worten: Es wird keine Rettung um jeden Preis geben. Diese Bemerkung dürfte insbesondere in Richtung der Autoarbeiter-Gewerkschaft UAW zielen.
Diese waren erst ab dem Jahr 2011 dazu bereit, Lohnkürzungen bei den US-Autobauern GM, Ford und Chrysler auf das Niveau der japanischen Hersteller in den USA zu akzeptieren. Das hatte viele Republikaner im US-Senat so sehr auf die Palme gebracht, dass sie dem 14 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die Automobilbranche ihre Stimme verweigert hatten.
WOCHENENDÜBERBLICK/13. und 14. Dezember 2008
Obama prüft Konjunkturstütze von bis zu 1 Bill USD - WSJ
Das Team des zukünftigen US-Präsident Barack Obama prüft offenbar ein noch umfangreicheres Programm zur Stimulierung der Wirtschaft als bislang. Das Programm könne mindestens ein Volumen von 600 Mrd USD über einen Zeitraum von zwei Jahren erreichen, berichtet das "Wall Street Journal". Die endgültige Summe werde den Erwartungen zufolge aber deutlich höher bei 700 Mrd oder 1 Bill USD liegen.
Merkel will mit Konjunkturgipfel Arbeitsplätze schützen - Presse
Der Schutz der Arbeitsplätze in Deutschland steht im Mittelpunkt des Konjunkturgipfels am Sonntagnachmittag im Kanzleramt. Maßstab für eine Reaktion auf die Wirtschaftskrise sei, Arbeitsplätze zu sichern, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der "Bild am Sonntag" (BamS). Über ein weiteres Konjunkturpaket wird die große Koalition nach den Worten von SPD-Fraktionschef Peter Struck nicht vor Ende Februar entscheiden.
HDE sieht Erwartungen an Weihnachtsgeschäft nicht ganz erfüllt
Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) sieht das Weihnachtsgeschäft weiterhin auf dem soliden Niveau der vergangenen Wochen. Die Erwartungen der Händler seien in der zurückliegenden Woche aber nicht ganz erreicht worden, teilte der Verband auf Grundlage einer bundesweiten Trendumfrage unter Einzelhandelsunternehmen am Sonntag mit.
Dt Bank sieht fallende Margen im Privatkundengeschäft - WamS
Die Deutsche Bank AG rechnet mit sinkenden Profiten im Geschäft mit Privatkunden. "Die Gewinnmargen pro Kunde werden tendenziell sinken", sagte Spartenchef Rainer Neske der Zeitung "Welt am Sonntag" (WamS).
Daimler will Kosten bei MCG 2009 um 10%-15% senken - ams
Die Daimler AG hat zur Bewältigung der Autokrise Anfang Dezember ein Restrukturierungsprogramm mit dem Titel "Effizienz" gestartet. Es handele sich nicht um ein reines Sparprogramm, sondern es basiere auf der aktuellen Strategie "Go for 10", sagte Mercedes-Vertriebs- und Marketing-Vorstand Klaus Maier "auto motor und sport" (ams). Nach Informationen des Magazins sollen die Kosten der Mercedes Car-Group 2009 um 10% bis 15% gesenkt werden.
Siemens-Geldbuße in Deutschland erreicht 300-400 Mio EUR - SZ
Die möglicherweise auch in Deutschland bevorstehende Einigung in der Korruptionsaffäre bei der Siemens AG könnte den DAX-Konzern 300 Mio bis 400 Mio EUR kosten. Der Industriekonzern stelle sich nach Angaben aus Aufsichtsratskreisen auf eine Geldbuße in dieser Höhe durch die Münchner Justiz ein, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
VW/Winterkorn erwartet drastischen Absatz-Einbruch - Spiegel
Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG rechnet damit, dass der Absatz der Autoindustrie im kommenden Jahr dramatisch einbricht. Man müsse sich darauf einstellen, dass der Automobilverkauf weltweit um 20% bis 25% zurückgeht, zitiert "Der Spiegel" CEO Martin Winterkorn. Den VW-Konzern werde es nicht so stark treffen. Der Automobilhersteller müsse sich darauf einstellen, 10% bis 12% weniger Fahrzeuge verkaufen zu können.
Toyota drohen im 2. Halbjahr hohe Verluste - Presse
Dem japanischen Automobilhersteller Toyota Motor Corp drohen Medienberichten zufolge in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 2008/09 deutliche Verluste. Gründe seien die derzeitige Stärke der japanischen Währung Yen sowie die weltweite Wirtschaftsschwäche, berichteten die Zeitung "Asahi Shimbun" und die Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag. Demnach läuft Toyota Gefahr, im Halbjahr Verluste von rund 100 Mrd JPY (rund 820 Mio EUR) einzufahren.
HSH Nordbank schreibt 2008 Verlust von mind 1 Mrd EUR - Focus
Die HSH Nordbank AG wird im laufenden Jahr einem Pressebericht zufolge einen Verlust von mindestens 1 Mrd EUR schreiben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" und beruft sich dabei auf interne Berechnungen der in Hamburg ansässigen Landesbank.
Die Stimmung in der japanischen Großindustrie hat sich angesichts der Weltwirtschaftskrise so stark eingetrübt wie seit fast 34 Jahren nicht mehr. Wie die Bank von Japan am Montag mitteilte, fiel der Stimmungsindex in der weltweit beachteten Tankan- Umfrage im Quartal September bis Dezember von minus drei Punkte auf minus 24 und damit auf den tiefsten Stand seit rund sechs Jahren. Dies deuten darauf hin, dass Japans Industriekonzerne, die unter den wegbrechenden Exportmärkten und dem rasant gestiegenen Yen leiden, Investitionspläne auf Eis legen und die zweitgrößte Wirtschaftsnation damit noch tiefer in die Rezession sinken könnte.
DRUCK AUF ZENTRALBANK KÖNNTE SICH ERHÖHEN
Die düstere Lage könnte zudem den Druck auf die Zentralbank erhöhen, die Zinsen noch weiter zu senken. Der geldpolitische Rat der Bank von Japan kommt an diesem Donnerstag zu seiner zweitägigen regulären Sitzung zusammen. Der Rückgang des Stimmungsindexes um 21 Punkte ist der stärkste seit Februar 1975, was allerdings von Analysten erwartet worden war. Ein negativer Index bedeutet, dass die Pessimisten unter den Unternehmen in der Mehrheit sind. Damit sinkt die Stimmung in der Industrie seit nunmehr fünf Quartalen in Folge.
Die Finanzkrise lässt die Nachfrage nach japanischen Exportgütern sinken und zwingt die Unternehmen des Landes, ihre Produktion und Investitionen zu drosseln und Arbeitsplätze abzubauen. So hatte Sony kürzlich den Abbau von weltweit 8000 Vollzeitstellen angekündigt, nachdem in Japan bis dahin zumeist Zeitarbeiter von Entlassungen betroffen waren. Inzwischen gehen Japaner vermehrt auf die Straße, um gegen den Stellenabbau zu demonstrieren. Die Stimmung unter den japanischen Verbrauchern sackte im November auf ein Rekordtief.
JAPANISCHE UNTERNEHMEN HALTEN SICH ZUNEHMEND ZURÜCK
Die Ergebnisse der Tankan-Umfrage zeigen, dass japanische Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - unter den sinkenden Konsumausgaben und fallenden Profiten zunehmend leiden und sich mit neuen Investitionen zurückhalten, zumal es angesichts der Finanzkrise schwieriger für sie geworden ist, an Finanzmittel zu kommen. Wie die Zentralbank weiter mitteilte, fiel der Stimmungsindex für große nicht produzierende Unternehmen auf minus neun nach plus eins. Für das noch bis zum 31. März 2009 laufende Geschäftsjahr erwarten die großen Unternehmen des Landes über die Branchen hinweg einen Rückgang der Kapitalausgaben im Vergleich zum Vorjahr von im Schnitt 0,2 Prozent.
Der von der japanischen Zentralbank alle drei Monate erstellte "Tankan"-Bericht zum Geschäftsklima ist eine Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht. Detailliert beantworteten rund 10 000 Unternehmen Fragen nach ihren Lagerbeständen, Zwischengewinnen oder zu erwartenden Verlusten sowie zu ihren Investitions- und Personalplänen. Anhand eines Indexes bemisst die Zentralbank die Einschätzung der Unternehmen über ihre Geschäftslage.
Der Wochenauftakt brachte bereits die ersten News. In Japan ist der Tankan-Bericht veröffentlicht worden. Am Nachmittag folgen aus den USA der NY Empire State Index, die Angaben zu den Kapitalmarktzuflüssen und zur Industrieproduktion sowie Angaben zur Kapazitätsauslastung.
Der Dienstag steht dann ganz im Schatten der amerikanischen Notenbanksitzung. Erwartet wird eine weitere Zinssenkung. Diese dürfte dann den Euro weiter kräftigen. Doch auch die Zahlen zum Verkauf neuer Häuser, zu den Verbraucherpreisen sowie zu den Realeinkommen werden genauso erwartet, wie die Quartalsergebnisse von Adobe Systems und Best Buy.
Zur Wochenmitte gibt es aus den USA die Öl-Lagerbestände. Ferner gewähren Norddeutsche Affinerie, General Mills und Nike einen Einblick in die Bücher.
Der Donnerstag wird dann neben dem ifo-Geschäftsklimaindex auch noch Wirtschaftsnachrichten in Form von den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, des Philadelphia Fed Index und der Frühindikatoren bringen. Die Vierteljahresergebnisse von Oracle und FedEx dürften auch Auswirkungen auf die Papiere der Mitbewerber hierzulande haben.
Am Freitag wird noch immer keine vorweihnachtliche Ruhe einkehren. Mit dem dreifachen Hexensabbat könnte es vielmehr zu deutlichen Sonderbewegungen kommen. Zusätzlich stehen die Erzeugerpreise hierzulande auf der Agenda.