Sollte Jugendkriminalität verboten werden?
Seite 4 von 5 Neuester Beitrag: 13.01.08 17:05 | ||||
Eröffnet am: | 08.01.08 22:52 | von: LarsvomMars | Anzahl Beiträge: | 103 |
Neuester Beitrag: | 13.01.08 17:05 | von: AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 9.641 |
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Ihre CDU
600 Experten gegen neues Jugendstrafrecht
12. Jan 12:50
Der Kriminologe Heinz hat eine Resolution verfasst: «Zu einer Verschärfung des Jugendstrafrechts besteht kein Anlass.» Das Konzept «Hart gegen Verbrechen» sei vielmehr ein Katastrophenrezept.
Mehr als 600 Richter, Staatsanwälte und Kriminologen haben sich in einer Resolution gegen eine Verschärfung des Jugendstrafrechts ausgesprochen. Wie «Der Spiegel» weiter vorab meldete, hatte der Konstanzer Kriminologe Wolfgang Heinz die Erklärung verfasst. Darin heißt es etwa, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen erhöhten härtere Strafen die Rückfallquote junger Straftäter. Die von Hessens CDU-Ministerpräsident Roland Koch angestoßene Debatte sei daher kontraproduktiv. Eine Verschärfung des Jugendrechts führe vermutlich gerade zu mehr Kriminalität.
[...]
Nachdem sie die Auffassung der Bundesregierung aus dem Jahr 2006 zitiert, wonach sich das geltende Jugendstrafrecht bewährt habe, heißt es in der Resolution, diese Meinung werde von der weit überwiegenden Mehrheit der Stimmen aus Fachverbänden, Praxis und Wissenschaft geteilt. Die Erklärung endet mit den Worten: «Die Wiesbadener Erklärung der CDU zur Jugendkriminalpolitik steht dazu in krassem Widerspruch.» (dpa)
http://www.netzeitung.de/deutschland/877470.html
Ich würde sagen jemand der nicht mehr in Deutschland rumlungert ist der beste Kandidat.
Daß sie ihre bisherige Arbeit verteidigen, ist naheliegend. Aber deshalb muß das noch lange nicht richtig sein.
Dann haben wir ja die Wurzel allen Übels. Es ist die bisherige Justiz. Dass da vorher noch keiner drauf gekommen ist...
Hier sind doch alle immer für Opferschutz? Der beste Opferschutz wäre doch wohl, die Taten nicht entstehen zu lassen? Wie wärs dann damit, auf die Rückfallquote zu schauen?
Ein interessantes Interview, doch Vorsicht, stammt aus dem Umfeld von diesem Verharmloser Pfeiffer, diesem Sozi:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/...cHash=5141e735a4
Gruß
Talisker
Aber zum Glück gibt es ja noch Herrn Koch, die BILD, den gesunden Menschenverstand und das Bauchgefühl. Da muss man sich auch nicht so mit Fakten, Statistiken und son überflüssigen Kram rumschlagen. Ist ja eh alles von den Experten gefälscht.
Ich habe auch keine Patentlösung. Aber einfach zu sagen, daß das, was "Experten" sagen, allemal richtig sei, ist dummes Zeug. Das hat schon Georg von Hannover gewußt.
Denn die Autorität von Experten sollte sich aus Argumenten und beweisbaren Erfolgen nähren, nicht aus gegenseitigem auf-die-Schulter-Klopfen oder der ständigen Selbstbedarstellung als Experte. Erfolge der jahrzehntelangen Arbeit dieser Experten kann ich nicht sehen. Und ihre Argumention besteht aus dem Wiederkäuen von Studien, die ihrem eigenen geistigen Umfeld entstammen.
Ich bin nun mal nicht so autoritätshörig, daß ich bei dem Spruch "ick bin Professa, ick weeß dat bessa", gleich in Hochachtung erstarre und das eigene Denken aufgebe. Und ich käme auch nie auf die Idee, das von Herrn Koch oder einem anderen Politiker oder von sonst jemandem zu verlangen.
Auf irgendeine Weise muss den Jugendlichen der Wertekanon beigebracht werden, ohne den unsere freie Gesellschaft nicht funktionieren kann. Im Knast lernen sie das bestimmt nicht.
Auch die Mär von der Abschreckung durch hohe Strafen lässt sich mit keinerlei Zahlen belegen - eher das Gegenteil.
Auch die Kosten der Knastunterbringung übersteigen jede sozialpädagogische Maßnahme um ein Vielfaches, das Argument läuft also auch ins Leere.
Nehmen wir die Kriminaltätsforschung. Die versucht mehr oder minder (eher: minder) irgendwelche Daten für Erklärungen heranzuziehen. Nimmt aber überhaupt nicht die Erkenntnisse anderer Wissenschaften zur Kenntnis, sondern kommt fröhlich soziologisch angehaucht daher. Nähme sie die neurologische Forschung wahr, würde ihr gesamtes Gedankengebäude einstürzen. Das haben die Herren Professoren der Kriminalistik aber nicht so gern. Deshalb bleibt erst mal alles beim Alten.
Warum bist du heute eigentlich so aggresssiv? Arschloch, Blockwart, Aufforderung zum Suizid - da bin ich dann doch lieber wie ich bin, sowas habe ich jedenfalls nicht nötig.
Völlig OK. Aber was bringt diese Aussage in diesem Zusammenhang? Wünschen kann man mancherlei.
Es gibt da auch den Aspekt des Schutzes der Allgemeinheit vor Gewalttätern. In mehreren der aktuellen Fälle hatten die Täter schon eine ganze Latte von teilweise ähnlichen Straftaten auf dem Kerbholz, wurden aber gar nicht oder lediglich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Das sind Ergebnisse dieser jahrzehntelangen Expertenarbeit und ich weiß nicht, was es da zu rechtfertigen gibt.
Ich fass es nicht. Gröhl. So was schreibt jemand?
Zunächst - du läufst da offene Tore ein, natürlich sind Experten nicht über jede Kritik erhaben.
Nach meinem Wissen gilt der Erziehungsgedanke nur im Jugendstrafrecht. Und da meiner Ansicht nach zu recht, da ist noch was zu holen. "Diese Philosophie hat offenkundig versagt, wird aber von ihren Verfechtern mit der ständig wiederholten Behauptung verteidigt, alles andere wäre noch schlechter." Wie kommst du zu der Behauptung: offenkundig versagt?
Du gehst meines Erachtens nach nicht fair vor, wenn du die Untersuchungen mit "entstammen ihrem eigenen geistigen Umfeld" abtust (woher bitte sonst?), sie würden behaupten, alles andere wäre noch schlechter (wenn es denn so ist, ist das andere besser, was gibt es dagegen zu sagen?).
Du hast keine Patentlösung, aber tust die Expertenmeinung damit ab, dass die Experten nicht unbedingt Recht haben müssen - nicht gerade zielführend.
Gruß
Talisker
K. B.