Crash nach den US-Wahlen
Wie schon so oft in den vergangenen Wochen habe der Dow Jones die Vortagesgewinne nicht ausbauen können. Zwar sei versucht worden, die 20-Tage-Linie, die schon mehrere Tage lang als Widerstand fungiere, zu überschreiten, es habe aber offensichtlich an einer ausreichend starken Käufermacht gefehlt. Nach dem erfolglosen Test der 20-Tage-Linie seien die Notierungen wieder bis zum Tagestief abgesackt. Dort, bei 8.497 Punkten, sei der Handel dann auch beendet worden. Auf Tagessicht sei ein Verlust von 3,82% oder 338 Punkten entstanden.
Bemerkenswert seien die im Oktober unerwartet stark gefallenen Einzelhandelsumsätze. Die Analystenmehrheit habe im ersten Monat des begonnenen Weihnachtsquartals mit einem Rückgang um -2,1% gerechnet. Ohne Berücksichtigung der Autoverkäufe seien -1,2% erwartet gewesen. Mithin sei man davon ausgegangen, dass das schwache Autogeschäft die Einzelhandelszahlen bedeutend belasten würde. Insgesamt seien -2,8% weniger umgesetzt worden als im Vormonat, im Jahresvergleich seien die Umsätze sogar um 4,1% gesunken. Und die Autoverkäufe hätten dabei nur mit -0,6% belastet, nicht wie erwartet -0,9%. Wenn das für Handel und Industrie so wichtige Weihnachtsquartal bereits so negativ starte, sehe es nicht gut aus für die Unternehmensgewinne.
Unterstützung sei erst wieder bei 8.200 und anschließend 8.000 Punkten zu erwarten. Innerhalb der Seitwärtsrange zwischen 8.000 und 9.600 Punkten könne es aber jederzeit zu unvorhersehbaren Richtungsänderungen kommen.
Widerstand dürfte sich bei 8.700 Punkten und natürlich weiterhin an der 20-Tage-Linie aufbauen, die derzeit bei 8.850 Punkten verlaufe. Könnte sie endlich auf Tagesbasis gebrochen werden, warte aber zwischen 9.000 und 9.280 Punkten gleich eine ganze Armada an weiteren Widerständen. Neben zwei Horizontalwiderständen bei 9.000 und 9.280 Punkten wären der am 11.11. gebrochene kurzfristige Aufwärtstrend bei 9.100 und der bestehende mittelfristige Abwärtstrend bei 9.250 Punkten zu nennen. (Ausgabe vom 16.11.2008)
Gegen Schluss rechne ich mit einer kleinen Rallye von Seiten der Amerikaner.
EUREX/DAX-Futures leichter - Kräftiger Rebound an Unterstützung
FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter tendieren die DAX-Futures im späten Verlauf am Montag. Der Dezember-Kontrakt fällt gegen 18.04 Uhr um 25 Punkte auf 4.662,5. Das Tageshoch liegt bislang bei 4.747 und das -tief bei 4.525 Zählern. Umgesetzt wurden bisher rund 152.000 Kontrakte. Der zwischenzeitliche Fall durch die 4.600er-Unterstützung habe zahlreiche Stops ausgelöst, die darunter lagen, heißt es im Handel. Der Umsatz habe sich daher seit dem Nachmittag fast verdoppelt. Positiv sei jedoch der kräftige Abprall an der Unterstützung auf dem Tief vergangener Woche. Dort bei rund 4.530 Punkten hätten kräftige Eindeckungen eingesetzt, die den Kontrakt auch über die 4.600er-Marke zurückgetragen hätten. "Ein gutes Zeichen, wenn wir drüber schließen", so ein Händler: "Vielleicht war das nur der Versuch, die Stops abzuschießen".
UPDATE: US-Autoindustrie vor Bankenausschuss am Dienstag
WASHINGTON (Dow Jones)--Die Führungskräfte der drei großen Automobilhersteller der USA und Vertreter der Gewerkschaft Auto Workers Union werden am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats angehört. Wie die Vorsitzende des Bankenausschusses, Christopher Dodd, am Montag mitteilte, soll diskutiert werden, ob ein Rettungspaket für die Branche notwendig ist und welche Form dieses haben sollte.
Bei der Anhörung werden unter anderem der Ford Motor-CEO Alan Mulally, Chrysler-CEO Robert Nardelli und General-Motors-CEO Richard Wagoner sprechen. Es ist nur eine von mehreren angesetzten Anhörungen im US-Kongress.
Die Autokonzernen können bereits zinsgünstige Darlehen im Rahmen eines Kreditprogramms über insgesamt 25 Mrd USD des Department of Energy erhalten. Während die Demokraten der Autoindustrie weitere 25 Mrd USD aus dem 700 Mrd USD schweren Banken-Rettungspaket bewilligen wollen, haben sich die Republikaner gegen weitere Hilfeleistungen ausgesprochen.
Bereits am Montag kommen US-Finanzminister Henry Paulson, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und Fed-Chairman Ben Bernanke zusammen. Dabei gehe es aber nicht nur um mögliche Hilfen für die Autoindustrie, sondern auch um "die Wirtschaft und Finanzmärkte im Allgemeinen", sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Das Treffen ist für 22.30 Uhr MEZ anberaumt. Bislang hatte sich Paulson dagegen ausgesprochen, die Autoindustrie an dem Banken-Rettungspkaet teilhaben zu lassen.
Der US-Senat wird die Debatte über eine Erweiterung des Banken-Rettungspakets auf die angeschlagene Automobilbranche bereits an diesem Montag beginnen. Sollte der Senat dem Entwurf zustimmen, nach dem den Autoherstellern weitere 25 Mrd USD zur Verfügung gestellt würden, könnte er bereits in dieser Woche dem Repräsentantenhaus vorgelegt werden. Allerdings hatten einige republikanische Senatoren bereits ihre Widerstand angekündigt.
US-Präsident George W. Bush hat sich nach Angaben seiner Sprecherin gegen eine zusätzliche Hilfestellung für die Autoindustrie ausgesprochen. "Wir sollten keine weiteren Mittel beantragen, solange 25 Mrd USD in einem Programm bereitstehen, das für die Automobilhersteller aufgelegt worden ist", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, am Montag. Ihrer Einschätzung nach dürfte es keine Mehrheit dafür geben, das Banken-Rettungspaket auf die Automobilbranche auszuweiten.
Die Regierung wolle natürlich auch niemanden der Branche zusammenbrechen lassen, schließlich seien die Automobilhersteller ein wichtiger Teil des verarbeitenden Gewerbes, betonte Perino. Auch die weltweite Wettbewerbsfähigkeit des Sektors müsse gewährleistet bleiben. "Darum rufen wir den Kongress dazu auf, angemessene Schritte zu unternehmen, um Hilfestellungen zu gewähren", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses.
Die Regierung bevorzuge allerdings Änderungen bei dem bereits bestehenden Programm des Department of Energy. Die Kredite im Rahmen dieses Programms könnten beispielsweise leichter verfügbar gemacht werden.
Quo vadis Aktienmärkte?
Die Frage, in welche Richtung sich die Aktienmärkte entwickeln werden, stellen sich derzeit alle Investoren. Fast täglich gibt es Meldungen, wonach es eigentlich nicht noch tiefer gehen kann. So hielten es vor wenigen Wochen noch zahlreiche Experten für unwahrscheinlich, dass der Nikkei und der Dow Jones unter 9.000 Punkte und der DAX unter 5.000 Punkte rutschen könnten.
Die Realität hat diese Auguren aber schnell eingeholt. Wären nicht die Besonderheiten der VW-Aktie gewesen, so würde der deutsche Leitindex derzeit sogar unter der Marke der 4.000 Zähler notieren. So langsam gibt es aber Grund für Optimismus. Aus fundamentaler Sicht sind bereits zahlreiche Negativmeldungen in die Kurse eingepreist. Doch leider lassen sich zahlreiche Anleger noch von ihren Emotionen leiten.
Doch zurück zur Ratio: In den jetzigen Notierungen ist eine bevorstehende Rezession, die bis Mitte des kommenden Jahres andauern wird, berücksichtigt. Zusätzlich befinden wir uns derzeit am Ende der Quartalsberichtssaison. Zahlreiche Unternehmen enttäuschten mit ihren Ergebnissen und senkten ihre Ausblicke. Auch diese Statements sind an den Wertpapiermärkten berücksichtigt.
Wie erwähnt – von fundamentaler Seite gibt es – von wenigen Ausnahmen (bspw. Terroranschläge) abgesehen, wenig Grund, pessimistisch auf die weitere Kursentwicklung an den Märkten zu sehen. Die Kennzahlen und die Dividendenrendite sind zusätzliche Faktoren, die für ein Investment sprechen.
Auf der anderen Seite bleiben die Märkte nervös. Erst wenn diese Nervosität beendet ist, die Anleger sich auf die Ratio besinnen und die Volatilität sinkt, wird eine nachhaltige Trendwende eingeleitet werden können. Doch wann dies der Fall sein wird – bleibt noch ein Geheimnis. Wir werden die Situation aber weiter beobachten und Sie auf dem Laufenden halten.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen und emotionsarmen Börsentag.
Uli Lotter
Autor Investor´s Daybreak
Automobile Massenrettung? Die Zahl jener, die Staatsmilliarden fordern, steigt. Jetzt wollen die Autozulieferer ebenfalls gerettet werden und fordern einen Automobilsicherungs-Fonds.
Eine Staatshilfe nur für die Autohersteller allein dürfe es nicht geben, verlangt Automotive Thüringen. Für die Zulieferer und ihre Beschäftigten müsse jetzt ebenfalls ein Rettungspaket her.
Die Thüringer Allgemeine berichtet:
Der Vorstandsvorsitzende des Automotive Thüringen (AT), Michael Militzer, forderte gestern gegenüber dieser Zeitung einen übergreifenden Automobilsicherungs-Fonds. Im Vorfeld des heutigen Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Opel-Führung und dem Gesamtbetriebsrat im Berliner Kanzleramt betonte Militzer, dass es keine einseitige Förderung nur für Automobilhersteller geben könne. "Es trifft nicht nur Opel. Die ganze Branche ist in der Krise, strukturell und verstärkt durch die Finanzkrise."
Militzer will deshalb auch die Zulieferer von dem staatlichen Rettungspaket nicht ausgeschlossen wissen. Es braucht ein schnelles Signal, denn die Umsätze brächen weg und eine Jahresplanung für das kommende Jahr sei derzeit kaum möglich, so der Vorstand des größten Thüringer Branchenverbands.
Speziell für die Zulieferer müsse ein umfassendes Hilfspaket beispielsweise aus Bürgschaften, aus Zinsverbilligungen und Abschreibungsverlagerungen geschnürt werden. "Das schafft den Unternehmen Zeit, die Krise zu bewältigen." Die Zuliefererindustrie sei mindestens so wichtig wie die Autokonzerne selbst, betonte der AT-Vorsitzende, denn sie stelle einen Anteil von 70 Prozent aller Autos her und beschäftige wesentlich mehr Menschen.
Autoexperte Dudenhöffer: Opel-Konkurs würde 100.000 Arbeitsplätze vernichten - Zulieferer auf Überbrückungskredite angewiesen
Nach Einschätzung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer kommt die Zulieferindustrie ohne staatliche Hilfen nicht ungeschoren durch die gegenwärtige Autokrise. Dudenhöffer bei N24: "Auf jeden Fall brauchen die Zulieferer in den nächsten Monaten und im Jahr 2009 Überbrückungskredite. Denn (…) keine Bank der Welt gibt heute einem Zulieferer, selbst einem kerngesunden Unternehmen, einen zusätzlichen Kredit. Wir gehen in die ganz große Gefahr, sollten wir jetzt nicht vernünftig vorgehen, dass kerngesunde Unternehmen wegen Liquiditätsschwierigkeiten unwiederbringlich verloren gehen, zerstört werden."
Dudenhöffer bei N24 auf die Frage, wieviele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen: "Das ist im Augenblick schwer zusagen. Es kommt darauf an, wie wir durch die Krise gehen, was an staatlicher Unterstützung zur Verfügung stehen wird. Alleine der Konkursfall Opel würde bedeuten, dass gut hunterttausend Arbeitsplätze vernichtet sind. Gehen wir davon aus, dass Opel durch Amerika, vielleicht durch Kredite in Deutschland gerettet wird, dann muss man fürs nächste Jahr mit (dem Verlust von) 20.000 Arbeitsplätzen rechnen."
US-Steuerskandal
Spur zur Deutschen Bank
Die Deutsche Bank ist offenbar in einen Steuerskandal in den USA verwickelt. Das Frankfurter Finanzhaus sei die ausländische Bank, die eine Schlüsselrolle in dem Fall gespielt und wohlhabenden Personen geholfen haben soll, mehr als 103 Mio. US-Dollar Steuern am Staat vorbei zu schleusen, sagte eine mit der Untersuchung vertraute Person am Montag.
Die Deutsche Bank sei die "Bank B" in einem Fall, bei dem in New York gegen den Anwalt und Finanzberater John B. Ohle III Anklage erhoben wird, sagte die mit der Situation vertraute Person. Die "New York Times" hatte am Montag bereits berichtet, dass die Deutsche Bank als "Bank B" in diesen Fall verwickelt sei.
Ein Sprecher der Deutschen Bank in New York sowie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Manhattan wollten am Montag keine Stellung zu dem Fall nehmen.
Laut Anklageschrift sollen Kunden von "Bank B" in komplexen Transaktionen Optionen gekauft und Kredite erhalten haben. Durch die Konstruktion der Transaktionen hätten in 38 Fällen Verluste von 429,5 Mio. US-Dollar dem Fiskus gegenüber geltend gemacht werden können, und dies habe den Staat um mehr als 103 Mio. US-Dollar an Steuereinnahmen gebracht.
Das als "Hedge Option Monetization of Economic Remainder" oder kurz "Homer" betitelte Steuervermeidungsverfahren soll "Bank B" für die Abwicklung Gebühreneinnahmen von 1,25 Prozent der gewünschten Steuerersparnis gebracht haben.
Die Homer-Transaktionen sind laut Staatsanwaltschaft so angelegt gewesen, dass ein Kunde sogenannte "Barrier Options" - spezielle Fremdwährungs- oder Anleiheoptionen - von "Bank B" kauft. Zwei dieser Optionen seien "in the money" und zwei andere wertlos gewesen. Der Kunde sei damit in der Lage gewesen, Verluste auf die wertlosen Optionen auszuweisen. Die daraus resultierenden Erlöse seien, nachdem sie noch über eine dritte Gesellschaft geschleust wurden, zur Rückzahlung eines Kredites verwendet worden, der zum Kauf der Optionen aufgenommen worden war.
US-Erzeugerpreise mit Rekordrückgang erwartet
New York (BoerseGo.de) - Für die heute um 14.30 Uhr MEZ zur Veröffentlichung anstehenden US-Konjunkturdaten hinsichtlich der Erzeugerpreise zu Oktober sieht der von Bloomberg erhobene Konsens einen Rückgang von 1,9 Prozent vor. Dies entspreche der größten bislang registrierten Rückläufigkeit seit dem Beginn entsprechender Erhebungen im Jahr 1947. Im September fielen die Erzeugerpreise um 0,4 Prozent.
Die erwartete verstärkte Minderung des Preisdrucks sei vor allem auf das schwache Weltwirtschaftswachstum und den damit verbundenen Nachfragerückgang nach Rohstoffen zurückzuführen. Die Kernrate ohne Einrechnung der Preise für Lebensmittel und Energie soll nach einem Plus von 0,4 Prozent im Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen sein. Dies stelle den geringsten Zuwachs seit sieben Monaten dar.
S&P 500: Technische Analysten von weiteren Tiefständen überzeugt
New York (BoerseGo.de) - Für den S&P 500-Index ist technischen Analysten zufolge die Gefahr einer Ausweitung seiner bisherigen dramatischen Verluste seit Januar gegeben. Der US-Leitindex reagierte auf sein vorwöchiges Fünf-Jahrestief nur mit einer eintägigen Erholungsrally. Auf einen Intraday-Rebound vom 13. November von insgesamt 11 Prozent ging es in den darauf folgenden beiden Tagen um 6,6 Prozent wieder steil bergab. Namhafte Charttechniker sehen nun die Wahrscheinlichkeit, dass das Börsenbarometer das vorwöchige 5-Jahrestief von 818,69 Punkten bald testen wird. Hiefür spreche vor allem der Umstand, dass das Tief vom 10. Oktober bei 839,8 Punkten vor dem Einsetzen des kurzfristigen Rebounds nach oben unterschritten worden ist.
Der Experte Jeffrey de Graaf vom Analysehaus ISI Group Inc. macht darauf aufmerksam, dass die Käufer in der Vorwoche bei einer wichtigen Schwelle nur einen kurzfristigen Vorstoß wagten und Nachdruck vermissen ließen. Die Käufer hätten sich nicht mit einer solchen Entschlossenheit präsentiert, wodurch auf weiteres Aufwärtspotenzial zu schließen sei. Daher sei eher die Gefahr gegeben, dass der Markt wieder nach unten driftet. Bei der 11 Prozent-Intraday-Rally von vergangenen Donnerstag handelte es sich um einen der sechstgrößten Tages-Turnarounds der vergangenen 40 Jahre. Der 4,2 Prozent-Verlust des S&P 500 am nächsten Tag sei für die Bullen das schlimmste in Betracht kommende Szenario gewesen. Auch andere Indikatoren würden auf einen weiter fallenden Aktienmarkt hindeuten. So etwa durch die Mehrzahl fallender gegenüber steigenden Titel. Zudem notiert die Rendite für zweijährige Staatsanleihen nahe ihres Rekordtiefs von 1,17 Prozent. Damit ergebe sich ein Hinweis, dass Investoren Risiken eher zu vermeiden beabsichtigen. Das tatsächliche Tief werde vermutlich viel niedriger als das letzte liegen und dürfte sich nicht vor dem vierten Quartal des nächsten Jahres einstellen, heißt es weiter von de Graaf.
Die Chef-Marktstrategin Mary Ann Bartels von Merrill Lynch sieht den S&P 500 mindestens bis auf die Tiefstände von 2002 und 2003 weiter fallen. Damals sank der US-Leitindex mit einer Korrektur von 51 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Allzeithoch aus dem Jahr 2000 auf 768,63 Punkte. Der kranke Markt benötige eine gewisse Zeit, um ein Fundament für eine Erholung auszubilden. Für ein solches Szenario sei jedoch die Korrektur noch zu wenig fortgeschritten. Mit einem Sprung nach oben sei erst zu Beginn des ersten Quartals 2009 zu rechnen. Der Bodenbildungsprozess könne fünf Monate bis ein Jahr anhalten, wobei eine Zeitspanne von einem Jahr wahrscheinlich ist. “Was wir benötigen ist die Rückkehr von Käufern in den Markt. Ein solcher Trend hat sich noch nicht herauskristallisiert”, heißt es weiter von Bartels.
Der technische Analyst John Roque von Natixis Bleichroeder Inc. hält für den S&P 500 bis Jahresende einen weiteren Rückgangs im Ausmaß von 20 Prozent auf 680,20 Punkte wahrscheinlich. Die pessimistische Sichtweise begründet der Experte unter anderem damit, dass im bisherigen Jahresverlauf alle erreichten Unterstützungen durchschritten worden sind.
Institute erwarten starken Rückgang der Rohstoffpreise
Wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise erwarten europäische Konjunkturforscher im kommenden Jahr einen Rückgang der Rohstoffpreise deutlich unter die Rekordstände von 2008. Eine Rückkehr auf das Preisniveau vor Beginn des Rohstoffbooms hält die AIECE-Arbeitsgruppe Rohstoffpreise aber für unwahrscheinlich, teilte das Kieler Institut für Weltwirtschaft am Dienstag mit. In der Organisation sind europäische Wirtschaftsforschungsinstitute zusammengeschlossen. Die Experten gehen zudem davon aus, dass die Preise rasch wieder ansteigen, sobald eine wirtschaftliche Erholung einsetzt.
Die Wissenschaftler prognostizierten, dass die Rohstoffpreise - gemessen am Index des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) - im kommenden Jahr um 34 Prozent sinken. In diesem Jahr erwarten die Experten noch ein Plus von 35 Prozent.
ÖLPREISE 2009 BEI RUND 60 USD
Die Arbeitsgruppe, an der neun der 44 AIECE-Mitgliedsinstitute beteiligt sind, geht den Angaben zufolge davon aus, dass die Ölpreise 2009 bei etwa 60 Dollar pro Barrel liegen und nicht deutlich unter das Niveau von 2006 fallen. Die Preise für Nicht-Energie-Rohstoffe werden dem Bericht zufolge 2009 um rund 30 Prozent unter dem Niveau von 2008 liegen. Bei Grundnahrungsmitteln hätten die höheren Preise zu einem deutlich größeren Angebot geführt, was die Preise etwa für Getreide weiter unter Druck setzen werde.
Ein Teil der schlechten Wirtschaftsaussichten sei bereits in den aktuellen Rohstoffpreisen enthalten. Der tiefe Fall der Rohstoffpreise seit dem Rekord aus dem Juli dürfte den Experten zufolge auch auf Überreaktionen und Spekulationen zurückzuführen sein. So vermuten sie etwa, dass Finanzinvestoren in den vergangenen Monaten gezielt auf fallende Preise gesetzt und so die Kurse unter die fundamental gerechtfertigten Niveaus gedrückt haben.
ROLLE CHINAS UND INDIENS
Dass die Preise aus ihrer Sicht nicht mehr auf frühere Tiefststände fallen, führen die Experten auf den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas und Indiens zurück. Dies habe zu einer strukturellen Verschiebung des Nachfrage-Angebots-Verh ältnisses geführt.
Hewlett-Packard übertrifft Erwartungen, Aktie vorb. +14%
Palo Alto (BoerseGo.de) - Der Computerriese Hewlett-Packard (News/Aktienkurs) hat im Rahmen von Vorabzahlen zum vierten Geschäftsquartal einen Gewinn von 84 Cents je Aktie in Aussicht gestellt. Der bereinigte Gewinn liege bei 1,03 Dollar je Aktie.
Im Bereich des Umsatzes erfolgt die Inaussichtstellung von 33,6 Milliarden Dollar.
Der Konsens unter den Analysten liegt bei einem Gewinn von 1 Dollar und einem Umsatz von 33,09 Milliarden Dollar.
Wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte, wird für das erste Quartal mit einem Gewinn von 80-82 Cents je Aktie bzw. 93-95 Cents je Aktie auf bereinigter Basis und einem Umsatz von 32-32,5 Milliarden Dollar gerechnet. Hier sehen Analystenschätzungen 93 Cents je Aktie sowie 33,72 Milliarden Dollar vor.
Hewlett-Packard schießen vorbörslich um 14,55% auf 33,61 Dollar nach oben
US-Paulson zur Finanzkrise
Washington (BoerseGo.de) – US-Finanzminister Henry Paulson sieht bereits Fortschritte bei der Stabilisierung des angeschlagenenen US-Finanzsystems, aber bis zur völligen Gesundung werde es noch einige Zeit brauchen. Im Rahmen einer vom Wall Street Journal veranstalten Konferenz teilt Pauslon mit, dass noch eine Menge Arbeit anstehe, um das US-Finanzsystem wieder ins Lot zu bringen. Laut Paulson zeige es sich, dass die verschiedenartigen Bemühungen zur Verbesserung des Finanzsystems bereits erfogsbeschieden seien. „Wenn es darum gehe, dass Finanzsystem zu festigen, seinen Zusammenbruch zu vermeiden und sich über den Kollaps der nächsten Institution Gedanken zu machen, dann glaube ich, dass wir auf einer Skala von ein bis zehn sehr nahe dem Punkt zehn sind“, so Paulson. Der US-Finanzminister warnt jedoch, dass eine weitere Verschlechterung im Immobilienmarkt die Verlängerung des Erholungsprozesses bedeutet.
MARKT/Bernankes Besserungs-Aussagen treiben Aktienkurse
Die Aussagen von Fed-Präsident Ben Bernanke werden vom Markt positiv gesehen. "Bernanke hat gesagt, er sehe einige Anzeichen, dass sich die Kreditmärkte bessern", sagt ein Händler: "Das treibt hier aktuell". Ansonsten gebe es weiter kaum Nachrichten, auch die Umsätze seien weiter dünn, aber höher als gestern. Der DAX dreht 0,1% ins Plus.
NAHB-Immobilienindex fällt auf Allzeittief
Washington (BoerseGo.de) - Der von der "National Association of Home Builders" (NAHB) veröffentlichte Index zur Stimmung am US-Immobilienmarkt fällt im Monat November um 5 Punkte auf 9 Punkte. Der Index, der die Stimmung über die Verkaufszahlen neuer Einfamilienhäuser ermittelt, fällt damit auf ein neues Allzeittief. Sandy Dunn, der Chef der National Association of Home Builders (NAHB), spricht von einer Krise, die Stimmung der Hauseigentümer sei am Tiefpunkt.
Der schwache Dax ließ sich am Nachmittag nur zu gerne von der starken Wall Street in die Gewinnzone schieben. Danach bröckelten die amerikanischen Börsen ab, auf dem Frankfurter Parkett gab es wieder Verluste.
So wenig Tendenz war selten. Am Morgen ließ sich der Dax kurz im Plus sehen, bevor er mehr als zwei Prozent ins Minus rutschte. Am Nachmittag hob die kräftige Wall Street den deutschen Leitindex aus seiner Starre und zerrte ihn bis Xetra-Schluss, zur Freude der Aktionäre, 0,5 Prozent über den Vortagesschluss, auf 4.579 Punkte.
Danach begann die Wall Street massiv zu schwächeln, die drei großen Indizes fielen ins negative Terrain, der LDax nahm auch diese Vorgabe an. Bis zum Ende des Parketthandels verlor der Dax noch 50 Punkte und schloss bei 4.528 Zählern.
Dass die Wall Street derart eindrucksvoll verlor, lag wieder einmal mehr an den anhaltenden Wirtschaftssorgen. Die Sorgen um die Autobranche taten ihr übriges, auch wenn Finanzminister Henry Paulson am Abend versprach, die Not leidenden Konzerne nicht pleite gehen zu lassen.
Immerhin gab es auch zwei gute Nachrichten aus Amerika. Der weltgrößte PC-Hersteller HP übertraf mit seiner Bilanz zum vierten und letzten Quartal die Prognosen. Der Umsatz legte auf 33,6 Milliarden Dollar zu, die Aktie gewann deutlich.
Auch von Konjunkturseite bekam der Markt zunächst Entlastung. Die Produzentenpreise in den USA fielen im Oktober unerwartet kräftig um 2,4 Prozent. Dies erhöhe zwar, so die Analyse der Volkswirte, die Gefahr einer Stagflation. Zugleich aber sei der Spielraum der Fed durch die fallenden Preise wieder erweitert worden.
Peoria (BoerseGo.de) - Der Firmenchef des Baumaschinenherstellers Caterpillar Inc. (News/Aktienkurs) stellt für das Geschäftsjahr 2008 einen Gewinn von 6,00 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 50,00 Milliarden Dollar in Aussicht. Die aktuellen Konsensschätzungen der Analysten gehen für 2008 von einem Gewinn von 5,97 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 51,33 Milliarden Dollar aus. Weiter zeigt sich der Firmenchef zuversichtlich, dass sein Unternehmen über ausreichend Liquidität verfüge, um die aktuelle Konjunkturflaute zu überstehen. Eine Kapitalspritze seitens des Staates werde seinen Angaben nach nicht angestrebt.
WKN: 846900 | ISIN: DE0008469008 | Intradaykurs:
DAX WKN: 846900 ISIN: DE0008469008
Börse: Xetra / Kursstand: 4.579 Punkte
Intraday Widerstände: 4.625/4.645 + 4.690/4.705 + 4.760/4.775
Intraday Unterstützungen: 4.550 + 4.445 + 4.300/4.325
Rückblick: Nach einem frühen kurzen "peak" bei 4.602 fiel der DAX gestern bis 4.446 und erreichte dort die untere Abwärtstrendkanalkante. Am Nachmittag wurden die Vormittagsverluste komplett aufgeholt, so dass am Ende sogar noch ein kleines Plus übrig blieb.
Charttechnischer Ausblick: Der DAX dürfte heute im Bereich von 4.600 in den Tag starten. Ausgehend von 4.625/4.645 wäre zunächst ein Rücklauf bis 4.550 denkbar. Im weiteren Tagesverlauf könnte der DAX dann noch höhere Ziele bei 4.690/4.705 ansteuern. Die großen "Hürden" im DAX warten erst bei etwa 4.760/4.775. Nur wenn der Tagesschlussanstieg über 4.760/4.775 gelingt, wäre Platz für eine umfangreiche Rallye.
Fällt der DAX heute per Stundenschlusskurs unter 4.550 zurück, so muss mit einer Abwärtsbewegung bis 4.445 oder 4.300 gerechnet werden. 4.300 ist und bleibt die letzte Bastion, die den DAX vor neuen Jahrestiefs schützt.
US-Baubeginne auf Rekordtief erwartet
New York (BoerseGo.de) - Für die heute um 14.30 Uhr MEZ zur Veröffentlichung anstehenden US-Konjunkturdaten zu den Baubeginnen im Oktober sehen die von Bloomberg erhobenen durchschnittlichen Analystenschätzungen eine Abnahme gegenüber dem Vormonat von 817.000 auf saisonbereinigt 780.000 vor. Dies entspreche dem niedrigsten Niveau seit Beginn der entsprechenden Erhebungen im Jahr 1959. Die in den Raum gestellte erneute Rückläufigkeit signalisiere eine Fortsetzung der schlimmsten Hausmarktkrise der neueren Generation.