Wie wärs mal mit Kino?
Seite 1 von 43 Neuester Beitrag: 29.10.13 21:45 | ||||
Eröffnet am: | 31.01.07 12:54 | von: Feedback | Anzahl Beiträge: | 2.066 |
Neuester Beitrag: | 29.10.13 21:45 | von: Trendscout | Leser gesamt: | 146.268 |
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bin heute bei cinemaxx eingestiegen wkn: 508570.
gründe:
- ocean´s 13
- spiderman 3
- fluch der karibik 3
- die aufschneider (deutsche komödie mit hitpotential)
- neues vom wichser
- die hard 4 (stirb langsam)
- rocky
- shrek 3
- harry potter 5
alles sehr wahrscheinliche granaten was die besucherzahlen angeht.
viele besucher bedeuten auch viel popcorn und softdrink verkauf.
bedeutet wohl insgesamt wieder ein positives ergebnis.
- cinemaxx ist in deutschland marktführer
- die letzten zahlen zeigen das es wieder mehr leute in die kinos treibt.
homecinema ist ja ganz lustig aber man kann es eben doch nicht mit "echtem" kino vergleichen. es ist ein unterschied einen 2 meter großen shrek im kino zu sehen oder einen 30 cm shrek daheim im tv.
- aktie hat einen starken boden bei ca. 0,7 euro ausgebildet. sollte sie über 0,8 springen notieren wir wieder üben den 100 und 200 tage durchschnitt.
- mein bauch sagt es könnte was gehen *G*
so das wars mal von meiner seite. vielleicht könnt ihr es mir ja ausreden oder ich hab euch nen denkanstoß gegeben *G* mal schauen. wär über meinungen dankbar.
take care
feedback
ps: ist natürlich keine kaufempfehlung meiner einer.
Mal eine Frage in die Runde:
Wie weit ist der 3D-Umbau bei den anderen Kinobetreibern vorangeschritten?
Kann es eventuell sein daß 2011 hier von der Konkurrenz noch massiv nachgerüstet wird und den potenziellen 3-D Kinobesucher eine überproportionale Aufrüstung der Kinos gegenübersteht? Will damit ansprechen ob der zu erwartende 3-D Besucheranstieg in 2011 eventuell sich gar nicht so positiv für Cinemaxx auswirkt da sich die Besucher verstärkt auf 3-D Kinos verteilen die momentan/in Kürze von der Konkurrenz umgerüstet werden.
Cinemaxx ist bei seinen Umbauten auf 3D so wie ich das hier mitbekommen habe, ziemlich weit fortgeschritten. Dadurch könnte es doch sein daß Cinemaxx (prozentual! vom Gesamt-3D-Besucheraufkommen) eher sinkende Zahlen haben könnte. Die natürlich real trotzdem um einiges höher sein können als 2010.
Info
Größtes Multiplex-Kino in Deutschland
Das Cinemaxx Essen ist mit rund 5300 Plätzen in 16 Sälen Deutschlands größtes Multiplex-Kino. In den vergangenen 19 Jahren waren mehr als 25 Millionen Zuschauer in dem Kino am Berliner Platz. Das Bauwerk, das das Kino beherbergt, heißt im Volksmund mittlerweile „Cinemaxx-Türme“ – die Büroetagen sind mehrheitlich von der Uni belegt. Anja und Meinolf Thies freuen sich auf den Sommer 2011: Dann läuft „Fluch der Karibik“ in 3D - und keine Fußball-WM.
Optimistisch gehen die Betreiber des „Cinemaxx“ ins Jubiläumsjahr: 2011 feiert das Haus am Berliner Platz, das 1991 als eins der ersten Multiplex-Kinos der Republik eröffnet wurde, seinen 20. Geburtstag.
„Neuerdings profitieren wir von der Nachbarschaft zum Einkaufszentrum Limbecker Platz“, freut sich Kino-Manager Meinolf Thies. Fast wie in den goldenen Anfangsjahren, als jeder zweite Cinemaxx-Gast aus einer anderen Stadt angereist sei, könne man in jüngster Zeit vermehrt Besucher von außerhalb begrüßen. Seine Ehefrau und Geschäftspartnerin Anja Thies erinnert allerdings auch daran, dass ihr Leben wegen des neuen Centers drei Jahre lang eine Baustelle war: „Da gab’s auf dem Berliner Platz ständig eine andere Verkehrsführung, das hat viele Gäste abgeschreckt.“
Nun aber freue sie sich über die Belebung, die der neue Nachbar bringe. „Um das Abendpublikum zu locken, fehlen nur noch ein paar Pubs und Bars am Platz“, sagt Meinolf Thies. Doch trotz des aufgewerteten Umfelds werde es dem Cinemaxx nicht gelingen, 2010 an das mit 820 000 Besuchern extrem erfolgreiche Geschäftsjahr 2009 anzuknüpfen. „Fürs Kinogeschäft war die Fußball-WM schädlich“, erklärt Thies. „Die Verleiher halten während eines solchen globalen Mega-Events auch die guten Filme zurück.“
Und schließlich habe sich die Hitzeperiode negativ auf die Besucherzahlen ausgewirkt. Vermutlich werde man das Jahr mit unter 800 000 Besuchern und einem Minus von fünf bis sechs Prozent abschließen. Richtig freuen konnte sich das Ehepaar Thies nicht mal über die anhaltenden Regenfälle im August. Zwar füllten sich da endlich die Kinosäle am Berliner Platz, doch das Open-Air auf Zollverein fiel ins Wasser. „Wenn sich auf einer Tribüne, die tausend Menschen gute Sicht bietet, 45 Leute verlieren - das ist wie VfL Bochum“, stöhnt Meinolf Thies.
„Wir müssen Entertainment-Center sein“
Dennoch bereue er das Experiment mit der „superschönen Location“ nicht. Längst könne er sich nicht mehr allein auf starke Filme verlassen. So biete man Live-Übertragungen, das Kino-Café mit Kaffee und Kuchen, die Ladies’ Night mit Piccolos zu „Sex and the City“ oder türkische Filme. „Wir dürfen nicht nur Filmabspielstätte, sondern müssen Entertainment-Center sein“, sagt Anja Thies.
Den Vorwurf reinen Mainstream-Kinos weisen beide zurück. Meinolf Thies formuliert lieber so: „Mit 16 Sälen sind wir der Vollsortimenter am Platz.“ Klar, sei aber auch, dass das Cinemaxx trotz seiner Größe nie wieder an den - bis heute deutschlandweit ungebrochenen - Rekord von 2 Millionen Gästen im Jahr 1993 herankommen werde. Der sei eben nicht nur „Jurassic Park“ geschuldet gewesen, sondern auch dem Neuigkeitswert der Multiplexe.
Derzeit verschafft der Neuigkeitswert moderner 3D-Filme den Kinos einen kleinen Boom. Auch vier der 16 Cinemaxx-Säle sind entsprechend umgerüstet. „Vielleicht kommt noch ein fünfter Saal hinzu, aber das reicht dann auch.“ Dass die 3D-Besucher nicht nur eine Service-Gebühr von drei Euro zahlen, sondern auch bei jedem Besuch eine neue Brille für zwei Euro kaufen müssen, sorge schon mal für Unverständnis, räumt Thies ein. „Aber wenn die Leute die Brillen unsachgemäß behandeln und dann ein verkratztes Exemplar benutzen, beschweren sie sich über das schlechte Bild. Ich kann die technische Qualität nur mit neuen Brillen garantieren.“ Die Erklärung klingt nur bedingt plausibel, doch die meisten Zuschauer ziehen offenbar mit. „Manche Filme zeigen wir in 3D und in 2D - und die Leute entscheiden sich 4:1 für 3D.“
5 Fragen an Dr. Herbert Kloiber, Inhaber und Geschäftsführer der Tele München Gruppe
Montag, 08. Juni 2009
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Herr Dr. Kloiber, bereits 1970 nach Studium und Promotion in den Rechtswissenschaften begann Ihre Karriere. Bis 1976 verantworteten Sie für Leo Kirch bei der Firma Beta/Taurus den Bereich Filmeinkäufe und Klassikproduktion (UNITEL). Danach waren Sie aktiv in Beteiligungen und Zukäufen, z.B. TV-Produktionsfirma Tele München, Sender Tele 5, TM 3, Wiener Privatsender ATV, Kinokette CinemaxX. Als Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film München leiten Sie die Abteilung "Produktion und Medienwirtschaft". Für Ihr erfolgreiches Engagement im Mediengeschäft erhielten Sie viele Auszeichnungen und Ehrungen.
Wie sehen Sie die Zukunft der Privatsender im Hinblick auf das Fortschreiten der digitalen Low-Pay-Bereiche und die Veränderung des Fernsehverhaltens der Menschen?
KLOIBER: Der Low-Pay-Bereich hat meiner Meinung nach bislang wenig Erfrischendes zur Vielfalt beigetragen. Ich sehe für die nächsten drei bis vier Jahre keine Bedrohung der Free-TV Sender durch diesen Bereich. Mich wundert es aber schon, dass sich so viele halten, obwohl ich keinen Sender kenne, der schwarze Zahlen schreibt. Es ist wohl mehr ein Branding-Versuch der großen Networks und Majors. Auch bei Premiere / Sky sehe ich nicht, dass sich da viel tun wird. Die wirtschaftlichen Daten werden sich verringern, es wird kaum bessere Programmangebote geben, eine fulminante Wachstumsrate ist meiner Einschätzung nach nicht zu erwarten. Wir haben mit der Tele München Gruppe unsere drei geplanten digitalen Sender auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die größte Bedrohung ist die sehr messbare und nachhaltige Änderung des Fernsehverhaltens. Die Zuschauer - vor allem die Jüngeren - wandern allmählich ins Netz ab, das ist deutlich zu spüren. Das Medium Fernsehen muss diese Reise mitmachen und kann noch immer mit unschlagbaren Reichweiten und günstigen Werbepreisen punkten.
Das Internet wird das Fernsehen nicht ersetzen können. Es ist ein notwendiges Standbein der TV-Sender, um so die Dachmarke logisch und effektiv weiterzuführen. Die TV-Sender holen im Netz die Zuschauer ab, erhöhen die Verweildauer und erreichen eine werbewirksame Konvergenz zwischen den Medien.
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Noch im Herbst letzten Jahres prognostizierten Sie, dass die Finanzkrise die Film- und Fernsehbranche weniger betreffen werde, jedoch setzten Sie kürzlich mit Erfolg Staatshilfe durch für Ihren Wiener Privatsender ATV, nachdem Sie den Abbau von 130 Mitarbeitern angekündigt hatten.
Welche Veränderungen - außer dem Einbruch der Werbeeinnahmen - sind aus Ihrer Sicht eingetreten, dass sich die wirtschaftliche Situation so rasch und stark verschlechtert hat? Sehen Sie diesbezüglich Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland?
KLOIBER: Wir fordern seit sechs bis sieben Jahren bereits die Medienförderung in Österreich ein, dass hat keinen Zusammenhang mit der derzeitigen Krise. Die Situation für Privatsender war in Österreich so verkrustet, dass es für einen Anbieter dort nicht leicht war. Wir haben es nun geschafft, eine Förderung im ganz kleinen Rahmen durchzusetzen, nicht wie gefordert 20 - 30 Millionen, sondern nur 5 Millionen Euro. Wir werden versuchen, einen guten Anteil der Förderung zu bekommen. ATV hat nun eine zu Österreich sehr passende Kulturschiene implementiert, wo wir Berichte über Oper, Theater, Kunst und Kultur zur besten Zeit senden wollen.
Die Werbekrise trifft die Privaten in Österreich weniger hart als beispielsweise in Deutschland oder Osteuropa. Zum einen erleben wir noch eine Konversion von Print zu TV. Zum anderen erleben wir ein dramatisches Abfallen der Leistungsdaten des ORF, das ATV natürlich zugute kommt.
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Seit Beginn dieses Jahres haben sich die Werbeerlöse der Kinobranche fast halbiert. Sie wollen die Kinokartenpreise um ca. 1 Euro erhöhen und ggfs. auf Kinowerbung gänzlich verzichten. Dagegen hat der auf Kinowerbung spezialisierte Kinovermarkter WerbeWeischer ein anderes Modell, mit dem er flächendeckend die Werbeumsätze zurückgewinnen will, die Werbung soll künftig den jeweiligen Zuschauern adäquat sein, z.B. sollen bei typischen Männerfilmen Werbespots von Auto- und Bierkonzernen gezeigt werden.
Geben Sie diesem Modell eine echte Erfolgschance? Besteht bei Erhöhung der Kinopreise nicht die Gefahr der Minderung der Besucherzahl, und warum wird eine Qualitätsverbesserung und technische Innovation der Filme als mögliche Problemlösung so wenig angesprochen?
KLOIBER: Das ist mein derzeitiges Steckenpferd. Wenn man auf unsere ca. 20 Millionen Kinobesucher pro Jahr eine marginale Preiserhöhung von zum Beispiel 0,50 EUR pro Kinobesuch umsetzt, ergeben sich in der Folge beachtliche Zahlen, die wenigstens einen Teil abfedern könnten. Das Konzept von WerbeWeischer kenne ich, meiner Meinung nach hätte so ein Konzept vor drei bis vier Jahren präsentiert werden müssen, um eine reelle Chance zu haben. Das ist vielleicht der Nachteil eines Quasi-Monopolisten, dass es in Zeiten, in denen es zu lange zu gut läuft, nicht rechtzeitig aus eigenem Antrieb neue Ideen und Konzepte gibt.
Der Wegfall der großen Werbesegmente wie Tabak oder Alkoholika hat eine deutliche Wirkung. Aber Werbung im Kino wird es immer geben, nur vielleicht nicht mehr die 9 - 12 Minuten Werberollen, die Werbung von Reifenhändlern oder lokalen Restaurants zeigen. Dieses Modell scheint überholt. Vielmehr halte ich ein Vermarktungsmodell wie das der Champions League im TV für erfolgversprechend, also zum Beispiel vier Großsponsoren, die das Trailer-Programm präsentieren und ggf. crossmedial kommunizieren.
Ich denke einfach, wenn wir zum Beispiel früher 20 Million eingenommen haben und heute nur noch 5, dann ist es an der Zeit, dass wir etwas tun. Technisch aufrüsten müssen wir alle, ob es nun 3D, 4K, automatisierte Kassen oder Sonstiges ist. Das ist einfach der Lauf der Zeit, dem man folgen muss.
Ich selber setze nicht so sehr auf 3D. CinemaxX hat zum Beispiel bundesweit noch nicht in 3D aufgerüstet. Hier warten wir lieber etwas ab und beobachten die Marktentwicklung. Wir setzen dafür auf andere Elemente wie zum Beispiel auf die Ausstattung von bundesweit 2000 Flatscreens in unseren Kinos.
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Dank Ihrer Erfahrungen als Produzent, Rechtehändler, Programmveranstalter und Kinobetreiber können Sie in der Hochschule für Fernsehen und Film München Theorie und Praxis auf qualitativ höchster Ebene verbinden.
Haben Sie die Lehrinhalte an der HFF München verändert? Was müssen Nachwuchskräfte im Bereich Film und Fernsehen heutzutage wissen und können, und wie sehen Sie die Berufschancen der Absolventen in Film und Fernsehen?
KLOIBER: Das Studium hat sich dreidimensional verkompliziert. Es ist komplexer, anspruchsvoller und interessanter geworden. Durch die Monothematik Film / Fernsehen war der Nachwuchs nie so fürchterlich groß, das hat sich geändert. Die Aufgaben in der Filmindustrie sind heute vielfältiger, die Tätigkeiten breiter gefächert. Dies spiegelt der Ausbildungsgang meiner Einschätzung nach gut wider. Der Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs wird weiter wachsen, gut ausgebildete und vielfältig einsetzbare Allrounder werden zunehmend gebraucht und für interessante Aufgaben eingesetzt.
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Sie sind seit 33 Jahren bei Tele München, seit 30 Jahren im Kinoverleih und seit 15 Jahren bei RTL 2 aktiv, haben zahlreiche Sender aufgebaut bzw. gekauft und zwei davon verkauft.
Welche Aktivitäten werden uns in naher Zukunft überraschen?
KLOIBER: Allzu viel verraten kann ich natürlich nicht, da es sonst ja keine Überraschung mehr wäre. Aber ein wenig kann ich schon sagen. So werden wir weiter sehr aktiv an dem Auf- und Ausbau unseres Senders Tele 5 arbeiten und diesen weiter mit CinemaxX vernetzen. Außerdem setzen wir stark auf den Ausbau von ATV. Osteuropa ist für uns ein interessanter und großer Markt, auf dem wir uns weiter engagieren werden. Und wir werden weiter auf große Produktionen setzen.
Nur sagt die Zahl nicht zwingend etwas über die zukünftige Kursentwicklung aus.
Deshalb sollte man die Chartanalyse auch nicht aus den Augen verlieren.
Aber okay, wenn ein wenig Chartmalerei gewünscht ist, dann bitte sehr. Aber die Kurve ist natürlich rein hypothetisch und aus meiner Sicht sogar eher das worst case für die nächsten Monate. Wobei die beiden Aufwärtshaken zeitlich ganz gut mit den Veröffentlichungen von den Zahlen GJ/2010 und 1HJ/2011 zusammen passen würden.
Indikatoren auch ganz interessant.
Sollte es aber so kommen, würde ich spätestens bei 2,2-2,3 € beginnen weiter nachzukaufen. Ich kann Kurse von 2,0-2,2 € jedenfalls nicht ausschließen, aber ich gehe eigentlich nach wie vor davon aus, dass wir nicht stark unter 2,6 € fallen, jedenfalls nicht durch Verkäufe von Flebbe. Aber wer weiß schon, wer lieber Verluste zum Jahresende realisieren will oder ob es im 1.Quartal nochmal einen externen Schock am Gesamtmarkt gibt. Bis März ist viel möglich, in beide Richtungen. Ab März/April bin ich mir sicher, dass der Markt das Potenzial von Cinemaxx erkennt.
Trotz des 3-D-Booms leerten sich die Säle wegen der Fußball-WM und schwacher deutscher Filme. Für 2011 erwartet die Branche aber einen Rekordumsatz
Hamburg. Eigentlich sollte Harry Potter die Bilanz kurz vor Jahresende noch einmal rausreißen. Die deutschen Kinobetreiber hatten fest mit dem Zauberer aus Hogwarts kalkuliert, der in trendigem 3-D die Filmfans gleich in Scharen in die Lichtspielhäuser locken sollte. Dummerweise kam der erste Teil von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" nun aber doch nicht in einer dreidimensionalen Fassung in die Kinos, weshalb sich die Begeisterung für den Streifen in Grenzen hielt. "Der Film hat unsere Erwartungen bislang nicht erfüllt", sagt der Sprecher der Hamburger Kinokette Cinemaxx, Arne Schmidt, dem Abendblatt. Deshalb sei man nun mit einer Prognose für das wichtige vierte Quartal "sehr vorsichtig".
Während Cinemaxx im bundesweiten Vergleich noch relativ gut dasteht, hat die gesamte deutsche Kinobranche ein ausgesprochen schwieriges Jahr hinter sich. Die Zahl der Besucher ging bis zum 12. Dezember im Vergleich zum Boomjahr 2009 um fast 17 Prozent auf 114,3 Millionen zurück, wie der Geschäftsführer des Verbands der Filmverleiher, Johannes Klingsporn, gestern unter Berufung auf Zahlen des Marktforschungsinstituts Rentrak Germany sagte. Verantwortlich dafür war einerseits die Fußball-WM, die für weitgehend leere Kinosäle im Sommer sorgte. Daneben waren es aber auch die schwachen deutschen Filme, die nur wenige Fans begeistern konnten.
Wie weit die deutschen Filme in der Besuchergunst hinter den Hollywood-Blockbustern zurückliegen, zeigt die Rangliste der erfolgreichsten Streifen. So lockte der 3-D-Film "Avatar - Aufbruch nach Pandora" in diesem Jahr 11,2 Millionen Besucher in die Kinos der Republik. Der besucherstärkste deutsche Film "Friendship!" kam mit 1,5 Millionen verkauften Tickets hingegen nur auf einen Bruchteil dieses Erfolgs.
Der Trend zum dreidimensionalen Kinoerlebnis sorgte aber immerhin dafür, dass sich der Umsatzrückgang für die Kinobetreiber im Vergleich zur Besucherentwicklung in Grenzen hielt. So sanken die Erlöse insgesamt lediglich um vier Prozent auf 847 Millionen Euro. Der Hintergrund: Die Karten für 3-D-Filme sind im Schnitt drei Euro teurer als die sonst üblichen Eintrittspreise, sodass die Unternehmen mit weniger Besuchern deutlich höhere Erlöse erzielen können.
Der 3-D-Trend soll der Branche helfen, zumindest im kommenden Jahr wieder an die guten Zahlen von 2009 anknüpfen zu können. Ohne den Bremser Fußball-WM hält der Verband der Filmverleiher sogar ein neues Rekordergebnis für möglich: "Ich halte es für durchaus realistisch, dass wir nächstes Jahr die Eine-Milliarde-Umsatzmarke knacken", sagte Geschäftsführer Klingsporn.
Neben einem neuen Teil der Piraten-Saga "Pirates of the Caribbean" mit Johnny Depp setzt die Branche auch auf die 3-D-Verfilmung der Abenteuer von Tim und Struppi, die die Regielegenden Steven Spielberg und Peter Jackson auf die Leinwand bringen wollen. Daneben hoffen die Verleiher, dass sich die deutschen Streifen als deutlich zugkräftiger als in diesem Jahr erweisen. Als potenzielle Kassenknüller werden Mathias Schweighöfers Regiedebüt "What A Man" und Til Schweigers neue Komödien "Kokowääh" und "Keinohrhasen 3" eingestuft.
Bei der Hamburger Kette Cinemaxx setzt man unter anderem auf das Remake des Science-Fiction-Klassikers "Tron", das Ende Januar in die deutschen Kinos kommen soll. ",Tron' wird der erste Spielfilm sein, der unser neues digitales Imax-Kino in Bremen voll ausnutzt", sagt Unternehmenssprecher Schmidt. Mit einem besonders brillanten Bild und zusätzlichen Szenen hofft die Kette, eingefleischte Fans aus ganz Norddeutschland sogar zu einer Stippvisite nach Bremen locken zu können.
Technologisch hat Cinemaxx in diesem Jahr stark aufgerüstet. So wurde die Zahl der 3-D-fähigen Kinosäle von 60 auf 90 erhöht. Im Haupthaus am Hamburger Dammtorbahnhof nahm das Unternehmen zudem ein neues Soundsystem in Betrieb, das Basseffekte durch eine präzise Steuerung regelrecht fühlbar machen soll. In den kommenden zwei bis drei Jahren sollen 60 der bundesweit rund 300 Cinemaxx-Säle mit dem neuen System ausgestattet werden. "Wir hoffen, dass die neue Technik für einen zusätzlichen Besucherschub sorgen wird", so Schmidt.
Sollte das alles nichts helfen, dann wäre da im kommenden Jahr einmal mehr der Zauberer Harry Potter, der zu seinem endgültig letzten Abenteuer "Die Heiligtümer des Todes, Teil 2" antreten wird. "Dieser Film wird dann aber wirklich in 3-D gezeigt", verspricht Schmidt.
Unter http://www.anlegerplus.de/assets/Downloads/...gerPlusNEWSAusgabe2.pdf finden sich ab Seite 5 und Seite 11 einiges Zum Kino und Cinemaxx!