Wie bewertet ihr diese Ausage der FED:...
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 28.06.01 17:36 | ||||
Eröffnet am: | 28.06.01 09:52 | von: Speculator | Anzahl Beiträge: | 31 |
Neuester Beitrag: | 28.06.01 17:36 | von: Roland | Leser gesamt: | 4.723 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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mfG: Speculator
Gruss, echekrates
Die Aussicht auf weitere Zinssenkungen kann den Börsen momentan zwar wohl nicht nach oben helfen, aber irgendwann wirkt sich die durch Zinssenkungen steigende Liquidität sicherlich auch positiv auf die Börse aus.
cu, seth
statistisch nicht so exakt erfaßt, wie es die deutsche Beamtenseele handhabt.
Und trotzdem irren sich hier bei uns immer wieder alle Forschungsinstitute.
Bush und FED haben die gleichen Ziele, allerdings stochern sie angesichts ihrer
Prognose-Instrumente im Nebel.
Deshalb hält sich die FED argumentativ ein Hintertürchen offen..
für mögliche weitere Zinssenkungen.
MfG
Verstehe ich Dich richtig, darin, dass Du bei Deinem Posting davon ausgehst, dass die FED momentan kaum ausmachen kann, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird, und diese Aussagen folglich bloss taktischer Natur sind?
Ich kann das ehrlich gesagt kaum glauben.
Gruss, echekrates
Insofern handelt es sich nur um eine Wiederholung bereits bekannter Sachverhalte.
Um es kurz auf den Punkt zu bringen:
Die FED sieht die Gefahr, das mit der jetzigen - und vielleicht noch einer weiteren - Zinssenkung Inflationsrisiken entstehen.
Allerdings wird die wirtschaftliche Flaute in den USA zur Zeit als das wesentlich größere Problem gesehen. Daher muß, aus Sicht der FED, zuerst alles getan werden um Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine wirtschaftliche Erholung begünstigen. Also wird die Inflationsgefahr zur Zeit nur am Rande betrachtet. Die FED befindet sich also in einer Zwickmühle, frei nach der Devise "Das kleiner Übel (wählen)".
So langsam finde ich gefallen an den Sprüchen :-)))
Du hast in Deinem Posting die Situation klar umrissen.
MfG
PS.: Deshalb nehme ich hier auch nie Stellung, wenn eine AG mit ihren tollen Zukunftsaussichten gelobt wird.
"may be, may not be!"
Oder:
"Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!"
Trivial, aber richtig.
Bislang ist die Rechnung der Fed nicht aufgegangen. Zum einen soll billigeres Tagegeld, mit dem die Geschäftsbanken ihre Reserven auffüllen können, ein Anreiz für größere Kreditvergabe sein. Doch anstatt die Gelegenheit zu nutzen, günstig Investitionen zu finanzieren, bauen die Unternehmen ihre Lagerbestände ab. Effekt auf die Wirtschaftstätigkeit: Null.
Zum anderen sollte die Zinssenkung die Aktienkurse in die Höhe treiben. Wenn längerfristige Anlagen durch niedrige Zinsen unattraktiv werden, setzen Investoren eigentlich auf Aktien. Höhere Kurse würden im Land der Aktienbesitzer das Wohlstandsgefühl der Verbraucher heben und sie zu Ausgaben ermuntern. Doch die Kurse kommen nicht aus dem Tief.
Drittes Problem ist die Dollar-Entwicklung. Bei einer Zinssenkung sollte die Währung nachgeben, weil längerfristige Anlagen weniger attraktiv sind. Exportfirmen profitieren und expandieren, weil ihre Angebote auf dem Weltmarkt billiger werden - so die Theorie. Doch der Vertrauensmangel in den Euro und die düsteren Aussichten in Japan lassen Investoren hartnäckig am US-Dollar festhalten.
Hier meine nächste Frage: Wie lange kann das Verbrauchervertrauen aufrecht erhalten werden und wie lange kann die Inflationsgefahr ignoriert werden?
mfG: Speculator
cu, seth
statistiken kann man beliebig formen,wie eine bilanz(siehe bip-zahlen,u. änderung der zählweise von arbeitslosen in usa-kennen wir doch aus D :-)).
heute frage ich leute mit einem festen job,morgen frage ich leute in einer aufstrebenden branche nach ihrem vertrauen in die wirtschaft.was glaubt ihr wohl,wie sich dies auf das verbrauchervertrauen auswirkt?
das beste wäre,meiner meinung nach,dass die wirtschaft dieses desaster selbst ausbadet;mit allen hässlichen nebeneffekten,wie rezession,armut,etc.
ein klarer schnitt,wie man ihn bei atemnot an der luftröhre macht,u. anschliessend auf trümmern wieder aufbauen.
gruss karo
was macht die fed bei der nächsten schwäche,wenn der zins bei 2,5-3,0 steht???
japan lässt grüssen!!!!
Bis jetzt hat sich der wirtschaftliche Abschwung allein auf die Margen ausgewirkt, was wir ja an den ganzen Gewinnwarnungen erkennen können.
Die Frage ist, wie lange die Unternehmen sich rote Zahlen erlauben können?
Wenn die bisher eingeleitete Einsparmaßnahmen (Personalabbau, etc.) nicht ausreichen, dann bleibt nur noch der Weg über den Preis. Die Autobauer machen hier den ersten Schritt, nach Opel werden nun auch Ford- und VW-Neuwagen teurer. Wenn sich erst einmal die Preisspirale im Gang setzt, dann kann dies ähnliche Auswirkungen haben wie der seit 14 Monate andauernde Baissemarkt.
Einer macht den Anfang (damals bei den Gewinnwarnungen) und alle andern folgen!
mfG: Speculator
Ein Beispiel für die I-Psychose: Die physische Einführung des Euro. Jeder geht davon aus, daß bei der Umstellung von DM auf Euro jeder Händler, Verkäufer, Restaurantgeschäftsführer die Situation schamlos ausnützt und die Preise erhöht. Und diese Gelegenheit wird sicher kaum jemand verstreichen lassen, falls doch, werden ihn alle für dumm erklären.
Unterstützt wird die Psychose von den Medien, welche schon seit vielen Monaten titulieren: "Oh Gott, der Euro kommt, jetzt wird alles superteuer!!!"
cu, seth
Wenn es so kommen sollte, wäre dies nicht eher: "Gut Analysiert".
Ich glaube aber auch, daß die einführung des Euro langfristig zu mehr Vertrauen in diese Währung führen wird.
mfG: Speculator
Allerdings sehen sie in einem starker Wirtschaftsabschwung grössere Gefahren und halten sich somit weitere Zinssenkungen offen. Wäre nicht die Inflationsgefahr, die auch erhebliche Risiken birgt, wären sie auch sofort den Rufen nach 0,50 Punkte gefolgt.
Somit ist die Aussage eigentlich:
Die Wirtschaft hat nicht entsprechend auf unsere bisherige Geldpolitik reagiert und das sehen wir sehr kritisch. Aber im Moment ist es zu gefährlich (Inflationsgefahren ja nicht unter den Tisch kehren) weiter zu senken und neue Impulse zu geben. Aber... wir werden, wenn sich das Umfeld nicht ändert, weiter versuchen billiges Geld in die Wirtschaft zu pumpen und somit weitere impulse geben.
Problem: Die Wirkungshemmnisse einer solchen Geldpolitik sind im Moment einfach stärker ausgeprägt.
Das gefällt mir alles nicht. Einfach zu negativ, da nützen auch keine Schönfärberein für das 3. Quartal. Das dritte Quartal wird nicht besser.
MfG Make
Damit ich nicht falsch verstanden werde:
Die Idee einer einheitlichen Währung für Europa ist ja durchaus richtig und sinnvoll. Aber trotzdem halte ich die Einführung für verfrüht.
Zuerst muß eine weitestgehend politische Einigung erfolgen, erst dann kann man über eine gemeinsame Währung sprechen.
Jedes Land in der Euro-Zone ist doch für seine Politik selbst verantwortlich. In den Kommissionen etc. werden doch nur Rahmenbedingungen gesetzt. Niemand kann z.B. Italien (Achtung: willkürliches Beispiel!) daran hindern, Sozialgeschenke an die Bürger zu verteilen, Staatsanleihen en masse herauszugeben und vieles mehr. Dadurch kommt Inflation zustande die, mit der Einführung des Euro, nicht nur Italien sondern die GESAMTE Euro-Zone betrifft, frei nach dem Motto "Mit gefangen, mit gehangen". DIES ist meiner Ansicht nach die große Gefahr für die Stabilität des Euro. Und ich bin mir sicher, daß es viele im Markt genauso sehen und DESHALB der Euro so schwach bewertet wird. Nur leider sind solche Aussagen zur Zeit nicht "political correct".
Erst eine einheitliche Wirtschafts- UND Sozialpolitik könnte dies verhindern. Die Euro-Länder müßten sich zuerst mal klar werden, was sie ZUSAMMEN wollen und das die Eigeninteressen der Länder zwar nett, aber politisch und wirtschaftlich zu kurz gedacht sind.
Wenn das Verständnis gereift ist, daß Euro-Land eine GEMEINSAME Politik braucht, um überhaupt die Ziele, die Euro-Land schon heute gerne erreichen will, überhaupt zu erreichen, DANN kann über eine gemeinsame Währung verhandelt werden, aber doch nicht jetzt!
Nun, es ist zu spät über den Euro zu jammern, also sollten die Regierungen der Euro-Länder sich mal gefälligst auf ihre Hammelbeine stellen und zusammen eine Politik in Gang bringen, die im inneren wie im äußeren als GEMEINSAME Euro-Land Politik angesehen werden kann.
Was dem aber entgegen steht, ist die mangelnde Demokratie der EU-Gremien. Entscheidungen, die Einstimmig erfolgen sollen, fördern nur das Produzieren von möglichst unverbindlichen "Entscheidungen". Und mit der Aufnahme von neuen Staaten wird dieses Problem sicherlich nicht behoben. Wenn sich 15 Staaten schon nur schwer, wenn überhaupt, einigen können, wie, Bitte schön, sollen es dann 17, 19 oder 21 Staaten können? Und jedes der neuen Mitglieder hat seine speziellen Bedürfnisse und erwartet heftigste finanzielle Unterstützung. Und das die bisherigen Armenländer der EU (i.W. Spanien, Griechenland und Portugal) dann nach "Kompensation" schreien - was von Spanien ja schon praktiziert wird - dann kommt mir das kalte Grausen.
Und Du glaubst immer noch an einen langfristig stabilen Euro?
Ich erlaube mir, Zweifel zu haben!
Gruß
Roland
die wirtschaftliche lage ist viel schlechter als sie schön geredet wird.
amerika muß nun die rechnung zahlen für mehr als 10 jahre irrationalen überschwang. je länger diese rechnung aufgeschoben wird, desto teurer wird ihr preis.
@karo: du hast wieder mal den nagel auf den kopf getroffen mit deinen letzten 3 sätzen. hoffe dein skat-turnier war von mehr erfolg gekrönt als das vergebliche bemühen der fed. ;-)
gruß, zit
Es ist wie mit dem Jahr 2000!
Vor dem Jahrtausendwechsel (eigentlich war dieser ja 2001) gab es große Verunsicherungen(Computerchaos, Weltuntergang, etc.), doch je näher dieser Tag rückte desto zuversichtlicher wurden die Menschen, zum schluß sogar Euphorisch (neues Jahrtausend = unbegrenzte Möglichkeiten). Abschließend kann festgehalten werden, daß der Jahrtausendwechsel ein Jahreswechsel wie jedes andere war, es hat sich nichts geändert!
Der Mensch ist immer gegenüber das Neue und Unbekannte erst einmal skeptisch. Wenn wir anstatt mit DM in € bezahlen werden wir merken, daß sich im wesentlichen (für den Otto Normalverbraucher) nichts geändert hat. Das Mißtrauen wird über Bord geworfen.
Über Politische Entscheidungen kann man spekulieren, mehr auch nicht. Und das Du Spanien zu den Armenländer der EU zählst ist mir schleierhaft, immerhin konnte Spanien in den letzten Jahren das stärkste Wirtschaftswachstum in der EU aufweisen.
mfG: Speculator
zur Inflationspsychose, wie von Seth Gecko angesprochen möchte ich noch sagen: Die gibt es wirklich. Wenn man steigende Preise erwartet, so steigen die Preise auch. Erwartungen in der Wirtschaft besitzen einen enormen Einfluss, sind jedoch sehr schwer zu kalkulieren.
Die Situation in Amerika gefällt mir nicht besonders. Bisher sind die Zinsen enorm tief gefallen. Die Zinsschwankung scheint fast ausser Kontrolle zu geraten. Ob die Schwingungen ohne Explosion wieder aufgefangen werden können?
Ich wage es zu bezweifeln.
Diese wirtschaftliche Situation hat aber nur wenig mit der Entwicklung der Börsen zu tun! Die Börse stagniert, wenn die Wirtschaft boomt und sie beginnt zu steigen, wenn die Wirtschaft schwächelt. Und es kommt ja doch immer anders.
Ich freue mich auf weitere so tolle Beiträge, wie bereits oben geschehen.
Euer Rolf
Member of http://www.aktienboard.com
@Speculator:
Spanien hat ein kräftiges - nebenbei gesagt im wesentlichen von der EU gesponsortes - Wirtschaftswachstum. Trotzdem gehört Spanien immer noch zu den vier ärmsten Ländern der EU. Wie boomer schon richtig erwähnte, hat Armut nicht notwendigerweise was mit Wachstum zu tun. Spanien steht auf einem sehr niedrigen Level und selbst bei 10% Wachstum würde es noch Jahre dauern, bis sich das soweit auswirkt, um Spanien auch nur ins Mittelfeld zu bringen.
Weiter: Der Jahrtausendwechsel war einmalig, der Euro wird aber - davon gehe ich mal aus - Jahrzehnte bestehen bleiben. Einmaleffekt versus Dauereffekt! Tut mir leid, der Vergleich hinkt!
@RolfK:
Bin "leider" nur Betriebswirt (FH), aber auf Grund meines Berufes muß ich mich nun mal auch mit solchen Dingen befassen. Von daher...
Gruß und bis morgen
Roland
"der Euro wird aber - davon gehe ich mal aus - Jahrzehnte bestehen bleiben."
Recht hast Du, doch die Einführung als Zahlungsmittel wird auch ein einmaliges Ereignis bleiben. Ob der Vergleich hinkt wird sich spätenstens 2002 zeigen.
mfG: Speculator
Das nur war Scherzhaft gemeint, da ja nach Volkswirten gefragt war.
Und im Juli HABE ich Urlaub, aber ab und an werde ich mal vorbeischauen ;-)
@Speculator:
Der Jahrtausendwechsel war ja nur ein "einmaliger" Akt, und das wars.
Die EINFÜHRUNG des Euros mag ja noch reibungslos über die Bühne gehen. Aber es geht um den langfristigen Ausblick, den ich - die momentane Situation betrachtend - negativ beurteile. Schließlich wird sich erst in Zukunft die Stabilität oder Instabilität des Euros erweisen. Und wenn er am ersten Tag der physischen Währungseinführung stabil ist, muß er es schließlich zehn Tage, Wochen oder Jahre später ja nicht mehr sein, oder?
Bis morgen
Roland