Was ist der faire Wert von Home24?
Dem Unternehmen geht schneller das Geld aus als man denken kann. Möchte überhaupt nicht wissen wie schlecht wieder dieses Quartal, oder nächste wird, gerade bei Temperaturen bis zu 38 Grad aktuell in Deutschland.
Das ganze hatten wir schon im letzten Jahr (der zu heiße Sommer) und schlechte Quartalszahlen . Wenn man dann noch überlegt was Home24 an liquiden Mittel bis zu Ende März 2019 hat, dass liegt gerade noch bei 79,2 Mio. Euro (Vorquartal: 108,6 Mio. Euro). Im ersten Quartal 2019 wurden somit 29,4 Mio. Euro verbrannt.
Unglaublich was hier gerade passiert
warum bei home24 die Hütte brennt und warum die letzten Zahlen objektiv gesehen desaströser Murks waren und wenig Hoffnung auf baldige Besserung zu erwarten ist.
Startup-Insider #42 (mit Sven Schmidt) - Home24 - Outfittery - Google - Tourlane - Kik
https://soundcloud.com/deutschestartups/startup-insider-42
oder Alternativ :
So desaströs sind die neuen Home24-Zahlen
https://www.deutsche-startups.de/2019/06/03/desastroes-home24-zahlen/
Bin mal gespannt wie bei der defizitären Global Fashion Group, d.h der nächste unreife IPO Kandidat der Samwers, so 12 -15 Monate nach dem IPO der Kurs dann ist, wenn bis dahin RI/Samwer sich wieder abgeseilt haben dürfe. Offenbar haben doch einige Investoren aus den vielen Samwer IPO-Flops ihre Lehren gezogen ....
( Rocket Internet - Börsengänge auf Kosten der Anleger - https://www.ariva.de/news/...hen-partner-gmbh-rocket-internet-7662581 "... Qualität der Emittenten aus dem Portfolio von Rocket Internet nimmt ständig ab.... Drei Emittenten vernichteten gemessen an der Marktkapitalisierung Anlegervermögen von mehr als 1,4 Milliarden EUR..")
.....und sind bei GFG zögerlich
IPO: Global Fashion Group versucht Börsengang zu retten - Aktien jetzt billiger - https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...n-jetzt-billiger-7652217
Hiernach ist aber das Umlaufvermögen im Vergleich vom 1Q/2018 zu 1Q/2019 um 90 Mio gestiegen.
Das Anlagevermögen im Q1 Vergleich sogar um über 110Mio.
Wobei das auch fundamental nachvollziehbar ist. Home24 hat innerhalb der letzten 9 Monate 50 Mio € verbrannt. Die cashburn Rate lag im Q1 sogar nochmal höher, wobei da auch WC Effekte eine Rolle spielten. Aber im großen und ganzen verbrennt man derzeit pro Quartal ohne Sondereffekte etwa 18-20 Mio €. Das heißt, wenn man nicht wie angekündigt gegen Jahresende der Profitabilität näher kommt, geht Mitte 2020 der Cash aus.
Home24 ist dazu verdammt, 2020 auf Ebitda-Ebene ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Aber daran scheint der Markt aktuell nicht zu glauben. Ich wüsste auch nicht wie das gehen soll. Im Finanzbericht stehen zwar 1-2 Maßnahmen, die man eingeleitet hat, aber dass die ernsthaft aus 20 Mio Quartalsverlust eine Null machen, wage ich zu bezweifeln. Es geht letztlich nur über Umsatzwachstum (möglichst leicht zweistellig) und Kostendisziplin.
Der Anstieg des Vermögens gegenüber Q1/18 liegt ausschließlich am Börsengang in Q2/18. Seitdem hat man aber wie gesagt 50 Mio verbrannt. Und wenn das so weitergeht, nützen dir auch die immateriellen Vermögen in der Bilanz nichts mehr.
Es führt kein Weg dran vorbei, dass das Unternehmen 2020 auf Ebitda-Ebene die schwarze Null schaffen muss. Samwer von Rocket scheint daran nicht mehr zu glauben.
Möbelhäuser haben ihre Gebäude und Mitarbeiter zu bezahlen und können höchstens unter fremdem Markennamen, welcher erst mal beworben werden muss, richtig in den Onlinehandel einsteigen. Onlinehandel macht die Preise transparent und bei einem Onlineverkauf über die eigene Webseite macht man sich selbst Konkurrenz.
Wie sieht es mit der Konkurrenz aus? Bei Amazon müssen Händler eine Provision von 10-15% bezahlen und haben damit einen strukturellen Preisnachteil. Einzig Amazon Basic hat diesen Nachteil nicht. Wayfair & Co stellen zwar eine Konkurrenz dar, aber im Möbelhandel gibt es nicht nur einen Sieger. Der Markt ist sehr groß.
Meiner Meinung nach ist home24 zu früh an die Börse gekommen. Ich habe das Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven analysiert und es hat eine fast perfekte Lehrbuchstrategie. Vielleicht hat man bei home24 die Kosten für den Aufbau einer guten Logistik und der Markterschließung unterschätzt, aber das Konzept ist einwandfrei.
Natürlich muss abgewartet werden, ob die Liquidität ausreicht die Gewinnschwelle noch zu erleben. Falls nicht, wird bestimmt irgendeine stationäre Möbelkette (in der Möbelbranche ist sehr viel Geld vorhanden) oder ein chinesischer Investor die wertvolle Unternehmensinfrastruktur aufkaufen. Home24 ist zu dem Preis die ideale Ausgangsplattform, um aus Osteuropa oder aus China (trotz Transportkosten) in Europa Fuß zu greifen. Viele haben Angst vor dem fallenden Aktienkurs, denken aber nicht über die zukünftigen Perspektiven nach. Selbst bei einer Insolvenz scheint mir das Unternehmen mehr wert zu sein, als der derzeitige Aktienkurs.
Ich halte derzeit selbst Aktien an home24 und bin im stationären Möbelhandel verwurzelt.
Also die müssen den Cashburn stoppen. Das ist die einzige Möglichkeit, Geschäft und Aktienkurs zu stabilisieren.
Nach meinem Verständnis ist die mühsam aufgebaute Unternehmensinfrastruktur, welche speziell zum Möbelonlinehandel passt, für Konkurrenten und potentielle Kandidaten für einen Markteintritt sehr wertvoll. (Dies macht auch eine Übernahme bei einem niedrigen Aktienkurs wahrscheinlicher. Eine Übernahme würde jedoch den Aktienkurs steigen lassen.)
Dennoch bin ich der Überzeugung, dass home24 gute Chancen hat, schwarze Zahlen zu schreiben. Jeder Konkurrent im Onlinehandel in der Möbelbranche muss die gleichen Schwierigkeiten wie home24 meistern.
- Umsatz steigt in Q2 2019 stark auf 85 Millionen Euro, das entspricht fremdwährungsbereinigt einem Wachstum von 28% im Vergleich zu Q2 2018
- Wachstum und Profitabilität entwickeln sich positiv; belastende Einmaleffekte fallen weg und die nach dem Börsengang angestoßenen Investitionen machen sich bezahlt
- Umsatz wächst im ersten Halbjahr 2019 auf 178 Millionen Euro, das entspricht fremdwährungsbereinigt einem Wachstum von 19% im Vergleich zu h1 2018 und 18% unter Berücksichtigung von Fremdwährungseffekten
- Wichtige Meilensteine wurden im 2. Quartal 2019 erreicht, Erwartungen hinsichtlich Wachstum und Profitabilität für das Geschäftsjahr 2019 bestätigt"
https://dgap.de/dgap/News/corporate/...rofitabilitaet/?newsID=1191623
Zahlen sind hier zu finden: https://www.home24.com/download/companies/...KEB5-Q2-2019-EQ-E-00.pdf
Die Business-Strategie stimmt grundsätzlich (kenne mich in der Branche etwas aus).
Anzahl aktive Kunden ist gestiegen, Anzahl Bestellungen auch um über 20% gestiegen. Cashflow Ratios verbessert
Der Jahresbericht liest sich sehr gut bis auf ein paar wenige Punkte (EBITDA Marge)
Sie müssten eigentlich gar nicht die Profitablität anstreben aber weil Anleger in Deutschland so kritisch sind (was wer?:) machen sie es dieses Jahr mE.
Konkurrenten sind weit entfernt von Profitabilität.
Bei dem tiefen Aktienkurs sind nur ein paar Sachen zusammengekommen: Enttäuschung über andere Rocket Firmen, operative Probleme zu schnell gewachsen, Rocket Internet hat Aktien verkauft. Banknen haben zu hohe Expectations versprochen beim IPO. Deswegen erstmal Enttäuschung
Sonst wäre das Ding nie so tief bei 3 EUR. Aber gleichzeitg auch eine Riesenchance.
Umsatz und Kosten wachsen im selben Verhältnis deutlich, es werden weiterhin 20 Mio je Quartal verblasen, steigender Umsatz mit dem man nichts verdient
Skaleneffekte?
Fixkostendegression?
Wettbewerbsvorteile?
Kundentreue? bzw Folgekäufe
-> denke das kommt erst zum tragen ab einer höheren Umsatzgrösse (wahrscheinlich spielen da die Produktionsfaktoren der produzierenden Firmen mit rein)
Fixkostendegression?
-> ist schon ein Punkt aber für mich hat das in meiner Investmentanalyse überhaupt keine Rolle gespielt ehrlich gesagt, die sollen erstmal wachsen, Mitarbeiter einstellen, Service verbessern, eine richtig gute Marktposition aufbauen
Wettbewerbsvorteile?
- keine "moat" im engeren Sinn, aber hat Zalando und andere Retailer ja auch nicht, wichtig ist die gute Marktposition und Bekanntheit beim Kunden
Kundentreue? bzw Folgekäufe
- wäre gut, ist aber bei Möbel-E-Commerce generell schwierig, wahrscheinlcih versuchen sie es mit kleineren "Home Design" Produkten in Zukunft
So jetzt wurde auch endlich mein Gästebett geliefert :)
Eine Internetplattform auf der man 1.) Möbelhändler listet und die Plattform nun mit 2.) Eigenmarken ergänzt? Im Fall 1 hat man niedrige Margen und wenig Risiko, im Fall 2 hohe/höhere Margen aber das Produktions-, Lager-, Transport-Risiko, etc. Um Traffic auf die Plattform zu bekommen werden jedes Jahr x-Mio mit Werbung versenkt. Was soll daran so toll sein?
Du schreibst:
Sie müssten eigentlich gar nicht die Profitabilität anstreben aber weil Anleger in Deutschland so kritisch sind (was wer?:) machen sie es dieses Jahr mE.
Konkurrenten sind weit entfernt von Profitabilität.
--> Also ich denke schon, dass das Ziel jedes Unternehmens sein muss profitabel zu werden, die Investoren werden nicht ewig Geld nachschießen. Und von Home24 steht der Beweis dass das Geschäft überhaupt profitabel betrieben werden kann noch aus.
Das US Pendant Wayfair macht über 10 Mrd. Umsatz ( also 20 x soviel wie Home24 ) und schreibt immer noch Verluste. Bei dieser Umsatzgrößenordnung sollten sich Skaleneffekte deutlich bemerkbar machen, davon ist Home24 offensichtlich weit entfernt. Wie soll denn die Pommesbude Home24 gegen Konkurrenten wie z.B. Ikea ankommen?
Ikea macht ca. 37 Mrd. Euro Umsatz und der Onlineumsatz wächst gigantisch.
--> aus der Meldung von gestern: Während die Besucherzahlen in den Einrichtungshäusern auf einem unverändert hohen Niveau blieben, stiegen die Besuche auf der Internetseite des Konzerns um zehn Prozent. Der Online-Verkauf wuchs demnach um satte 46 Prozent und entsprach einem Neuntel des Gesamtumsatzes.
Ende des Jahres steigen die Umsätze immer. Egal welcher „ Trödel“ verkauft wird.
Also wird das 3. Quartal besser und das 4. Quartal richtungsweisend.
Weil USBDriver alles soooo..... toll über die Firma geschrieben hat.
Das hat mich vollkommen überzeugt...... Da dachte ich, hier musst du kaufen.