Wacker Neuson AG
Seite 18 von 27 Neuester Beitrag: 04.12.24 12:33 | ||||
Eröffnet am: | 25.06.08 09:57 | von: sebastianms | Anzahl Beiträge: | 670 |
Neuester Beitrag: | 04.12.24 12:33 | von: LongPosition. | Leser gesamt: | 338.529 |
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Ich übernehme keine Haftung und Garantie für die Richtigkeit der genannten Angaben, Zahlen und Kennwerte.
Außerdem ist dieser Text als Diskussionsgrundlage hier im Forum, keinesfalls aber als Investment-, Handlungs- oder Anlageempfehlung zu verstehen.
Alle Zahlen zur Berechnung der hier dargestellten Kennzahlen sind den Geschäftsberichten 2021 bzw. 2020 von Wacker Neuson entnommen und gelten zum Stand 31.12.2021, es sei denn es wird eine andere Quelle genannt. Insbesondere sind die Daten des Halbjahresbericht 2022 nur dort benutzt worden, wo dies auch explizit erwähnt wird.
Für kursabhängige Kennzahlen wird mit dem Kurs 15,00 € je Aktie (Stand 20.9.22), die aktuellen Kennzahlen können also deutlich abweichen.
Ich halte in geringem Umfang Aktien von Wacker Neuson.
Die Wacker Neuson Group ist ein international tätiger Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen mit Hauptsitz in München. Die Produkte und Dienstleistungen werden unter den Marken Wacker Neuson (Baugeräte und Kompaktmaschinen), Kramer (Rad- und Teleskoplader) und Weidemann (Rad- und Teleskoplader sowie Hofschlepper für die Landwirtschaft) vermarktet.
Mutterkonzern ist die Wacker Neuson SE, die die Anteile an den verschiedenen Tochterunternehmen hält. Sie ist unter der WKN WACK01 börsennotiert. Bei einem Aktienkurs von 15,00 € (Stand 20.9.2022) und einer Anzahl von 70,14 Mio. Aktien ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 1052,1 Mio. €. Zum 5.5.2022 halten die Familien Wacker und Neunteufel insgesamt 59% der Aktien, 3% sind eigene Aktien und 38% fallen unter Streubesitz (s. wackerneusongroup.com unter IR).
Kennzahlen 2021 (direkt dem Geschäftsbericht entnommen):
Umsatzerlöse: 1866,2 Mio. € (2020: 1615,5 Mio. €)
EBIT:§ 193,0 Mio. € (2020: 75,5 Mio. €)
EBIT-Marge: § 10,3 % (2020: 4,7 %)
Ergebnis: 137,9 Mio. € (2020: 14,1 Mio. €)
Ergebnis je Aktie: 1,99 € (2020: 0,20 €)
mit gewichteter Anzahl der während der während der Periode im Umlauf gewesener Stammaktien von 69,2 Mio. Aktien (2020: 70,14 Mio. Aktien).
Dividende je Aktie: 0,90 € (2020: 0,60 €)
op. Cashflow: 331,7 Mio. € (2020: 420,0 Mio. €)
Free Cashflow: 264,1 Mio. € (2020: 344,0 Mio. €)
vor Berücksichtigung von Festgeldanlagen 115 Mio. € (2020: 15 Mio. €)
Eigenkapital: § 1286,2 Mio. € (2020: 1218,1 Mio. €)
Eigenkapitalquote: 55,4 % (2020: 57,3 %)
ROCE I: 13,3 % (2020: 5,4 %)
Nettofinanzverschuldung: -0,8 Mio. € (2020: 122,9 Mio. €)
Gearing: -0,1% (2020: 10,1 %)
Daraus berechnete kursabhängige Kennzahlen mit Kurs 15,00 € je Aktie (Stand 20.9.22) und Fundamentaldaten Stand 31.12.21:
KGV = 7,54
KBV = 0,82
KUV = 0,56
KCV = 3,17
Dividendenrendite: 6,0 %
EV = Marktkapitalisierung + Nettofinanzschulden = 1051,3 Mio. €
EV/EBIT = 5,45
EV/Umsatz = 0,56
Ich bitte zu berücksichtigen, dass dabei die Entwicklungen des ersten Halbjahres 2022 noch nicht berücksichtigt sind (dazu kommt eventuell noch ein Beitrag hier).
Außerdem sind die kursabhängigen Zahlen konservativ gerechnet (mit Kurs 15,00 €, Stand heute 26.9.2022: 14,10 €).
Fragen:
Wie bewertet ihr diese Zahlen?
Hat jemand Vergleichswerte von anderen Unternehmen der Peer Group (John Deere, AGCO, CNH, Caterpillar, Kubota, Komatsu, Bauer, etc. etc.?
Hätte jemand gerne weitere Kennzahlen, die ich hier aus Platzgründen nicht aufgeführt habe?
Wie schätzt ihr insbesondere die EBIT- und die Cashflowentwicklung in 2022 (hier nicht berücksichtigt) ein?
Eigentlich ist mein Optimismus hinsichtlich der (langfristigen) Aussichten der Aktie ungebrochen, aber das wirkt als wüsste jemand mehr. Oder gibt es charttechnische Gründe?
Wie immer keine Anlage- oder Handlungsempfehlung, nur meine persönliche Meinung.
Würde euch sowas interessieren? Oder nerven solche längeren Texte, s. mein Beitrag vom 26.9., eher?
-Ertragslage:
Ergebnis H1 2022 0,97 € je Aktie (H1 2021: 1,00 €)
EBIT-Marge H1 2022 8,2 % (H1 2021: 10,8 %)
Dass das Ergebnis in etwa gehalten wird, erscheint mir sehr zufriedenstellend angesichts folgender Umstände:
1) Gestiegene Produktionskosten insbes. in der energieintensiven Branche Maschinenbau.
2) Preiserhöhungen nur mit Verzögerung möglich.
3) Lieferkettenprobleme.
4) 2021 war das historisch mit Abstand beste Jahr für WACK01 in Bezug auf das Jahresergebnis (wenn man 2018 um den Verkaufserlös von 45,8 Mio. € einer Immobiliengesellschaft bereinigt).
5) Aktueller Kurs ca. 14 €.
Der Rückgang der EBIT-Marge um 2,6 PP durch die Punkte 1) bis 3) ist m.E. verkraftbar, die Marge könnte in Q3 und Q4 durch Preiserhöhungen wieder besser werden. An Aufträgen scheint es auch nicht zu mangeln, ist doch im Halbjahresbericht von einem "enorm" hohen Auftragseingang in Q1 und Q2 die Rede.
-Nettofinanzschulden, NWC, Cashflow:
Nettofinanzschulden: 211,1 Mio. € (31.12.21: -0,1 Mio. €)
langfristige finanzielle Verbindlichkeiten: 216,3 Mio. € (31.12.21: 295,1 Mio. €)
kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten ggü. Finanzinstituten: 66,1 Mio. € (31.12.21: 138,7 Mio. €)
Zahlungsmittel und -äquivalente: 72,1 Mio. € (31.12.21: 305,5 Mio. €)
Obwohl die finanziellen Verbindlichkeiten deutlich abgebaut worden sind (u.a. Rückführung eines Euro-Darlehens von 125 Mio. €, vorzeitige Teilrückführung eines USD-Darlehens von 40 Mio. $), ist die Nettofinanzverschuldung durch den Rückgang der Zahlungsmittel und -äquivalente massiv gestiegen.
Grund ist ein starker Anstieg des Net Working Capital:
NWC: 673,9 Mio. € (31.12.21: 497,6 Mio. €)
Vorräte: 608,6 Mio. € (31.12.21: 490,2 Mio. €)
Forderungen LuL: 321,5 Mio. € (31.12.21: 237,9 Mio. €)
Der Anstieg der Vorräte ist für mich nicht eindeutig zu bewerten: "Während sich der Bestand an fertigen Maschinen nur leicht erhöhte, verzeichnete der Bestand an unfertigen Maschinen als Konsequenz der Verschlechterung der Lieferkettensituation [...] einen deutlichen Anstieg" (Halbjahresbericht 2022 Wacker Neuson Group) ist für mich ein Hinweis, dass die Versorgung der Produktion problematisch bleibt - aber eben auch darauf, dass die Nachfrage kein Problem ist, sonst wären die fertigen Maschinen deutlich angestiegen.
Sinnvoll hört sich folgendes an: "Der Bestand an Rohmaterialien und Komponenten wurde zur Sicherung der Lieferfähigkeit ebenfalls signifikant aufgestockt. Die Vorratsreichweite lag zum Bilanzstichtag bei 132 Tagen" (ebenfalls aus dem Bericht).
Leider erfährt man im Anhang nichts über die genauere Zusammensetzung der Bilanzposition Vorräte aus fertigen und unfertigen Maschinen sowie Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen.
Das Gearing ist mit 16,0% übrigens immernoch auf einem hervorragenden Wert, die Eigenkapitalquote jetzt bei 59,3% (31.12.21: 55,4%).
Der operative Cashflow lag derweil bei -65,7 Mio. € (H1 2021: 155,3 Mio. €). Als Grund werden die bereits erwähnte Erhöhung des Vorratsbestands und die gestiegenen Forderungen aus LuL angegeben. Das ist aus meiner Sicht erstmal nicht schlimm, man sollte es aber im Auge behalten ( möglicher Hinweis auf Absatzprobleme und v.a.Produktionsprobleme wegen fehlender Teile etc.).
-Kooperation mit John Deere:
Es wird berichtet, dass Wacker Neuson einen langfristigen, exklusiven Liefervertrag mit John Deere abgeschlossen hat: Sie stellen Mini- und Kompaktbagger (Gewicht unter 5t) "hauptsächlich für den nordamerikanischen Markt" (Halbjahresbericht 2022) her, die unter der Marke John Deere über deren Händlernetz vertrieben werden.
Außerdem: "Die Kooperation sieht darüber hinaus eine technische Zusammenarbeit zwischen John Deere und Wacker Neuson bei Baggern der Gewichtsklassen zwischen fünf und neun Tonnen vor. John Deere erwirbt Design und technisches Know-how von Wacker Neuson und entwickelt es [...] weiter. Diese Modelle werden von John Deere selbst produziert und in den Markt gebracht. Unabhängig davon wird Wacker Neuson weiterhin die eigenen Bagger der Gewichtsklasse 5-9 Tonnen [...] unter eigener Marke vertreiben."
Grundsätzlich sehe ich die Kooperation sehr positiv, sollte sie doch helfen, Geld im wachsenden Nordamerika-Geschäft zu verdienen. Bei dem Satz "Vorgesehen ist,
das Produktportfolio schrittweise zu komplettieren" hoffe ich, dass sich dieses Vorhaben nur auf den nordamerikanischen Markt bezieht - in Europa hat der Markenname Wacker Neuson einen Stellenwert, den man nutzen sollte.
Wie immer nur meine Meinung und keine Anlage- oder Handlungsempfehlung.
Kursziel: 20 € bis Mitte November.
Wie immer nur meine Meinung und keine Anlage- oder Handlungsempfehlung.
Positiv:
-massives Umsatzwachstum (18,1% 9M bzw. 23,2%(!) in Q3, , absoluter Umsatz 1641 Mio. 9M bzw. 568,5 Mio. in Q3
-Kundennachfrage weiterhin sehr hoch
-Ergebnis je Aktie 0,52 € in Q3, 1,49 € 9M
Negativ:
-Lieferkettenprobleme weiterhin vorhanden, Verbesserung geht nur langsam voran
-negativer operativer und Free Cashflow wegen NWC-Aufbau
Fazit:
Die Umsatzprognose von 1900-2100 Mio. € erscheint mir konservativ, ich rechne mit ca. 2200 Mio. € Umsatz und einem Ergebnis von 2,05 € je Aktie, Dividende 0,90 € bis 1,00 €.
Entscheidend wird sein, dass das NWC wie geplant bis Jahresende abgebaut werden kann (und v.a. nicht noch weiter aufgebaut wird) und die Cashflows sich wieder normalisieren.
Der Auftragsbestand scheint ja nach wie vor hervorragend zu sein.
Insgesamt sehe ich die Aktie durch den Kursanstieg jetzt als günstig (und nicht mehr als sehr günstig) an.
Was denkt ihr darüber?
-Umsatz Region Amerikas in Q3/22 währungsbereinigt um 34,3% gesteigert (EBIT von 2,6 Mio. € auf 7 Mio. €)
-Auf dem amerikanischen Markt ist noch erhebliches Potenzial vorhanden.
-Das Rekordergebnis aus letztem Jahr wird wahrscheinlich gehalten.
-Die genannten Zahlen werden trotz Lieferkettenproblematik erreicht.
-KGV ist immernoch unter 9.
Wie immer nur meine Meinung, keinerlei Anlage- oder Handlungsempfehlung.
Hat jemand was mitbekommen?
Der Wert bleibt meiner Meinung nach weiterhin sehr aussichtsreich - obwohl der Anstieg vom Montag gestern direkt wieder kassiert worden ist.
Auch wenn hier nicht so viel los ist, sehe ich hier immer noch eine gute Investmentgelegenheit. Gespannt bin ich zunächst auf den Jahresbericht und vor allem Gewinn (bzw. hier ja "Periodenergebnis") und die Dividende für 2022.
Ich bleibe weiter investiert und hier im Forum aktiv - all it takes eben.
allen frohes neues Jahr bleibt Gesund !
Ich denke mal, Richtung Veröffentlichung Geschäftsbericht am 29. März 2022 könnte das Interesse (und vielleicht der Kurs) etwas an Fahrt aufnehmen.
Grundsätzlich kann es abhängig von den Q4-Zahlen auch mal schön nach oben gehen. Nicht vergessen: Dynamisches Umsatzwachstum gab es schon in Q3, wenn jetzt noch die Gewinne (durch Preiserhöhungen, Entspannung Lieferketten) proportional mitziehen sollten (Q3 war schon ein guter Schritt in diese Richtung), sieht es sehr, sehr gut aus.
Nicht vergessen: Diese Aussichten gibt es immer noch für ein 9er KGV und 5% Dividendenrendite.
Wie immer nur meine Meinung, keinerlei Anlage- oder Handlungsempfehlung.