Wachstum, Wachstum und nichts als Wachstum
Grüsse
Franz
Wahrscheinlich ist wirklich die geistige Entwicklung das Kernproblem.
Wie koennte man sonst Geld ( Papier dessen Wert eigentlich nichts anderes als geleistete Arbeitskraft und Vertrauen wiederspiegelt ) eine solch zentrale Rolle zuweisen, so dass selbst das Ueberleben der Menschheit uninteressant wird.
Da wo die geistige Entwicklung fehlt, findet man das Vertrauen. Das Vertrauen in die "Menschheit", all die selbst erschaffenen Probleme zu bewaeltigen. Das Vertrauen in die "Anderen". Nur wer sind die "Anderen"?
Diskutieren können wir über Wirtschaftswachstum und Inflation, über Nominal- und Realeinkommen, über Arbeitslosigkeit und offene Stellen, über Exporte und Importe, über Währung und Wechselkurse, über Schuldenberg und Börsencrash, über Gewinn und Investitionen, über Umsatz und Rentabilität, über Markt und Wettbewerb, über Kapital und Kredit, über Aktienkurse und Zinsen, über Tarifverhandlungen mit Streik und Aussperrung, über Lohnforderungen und Arbeitsverkürzung, über Rationalisierung und Automation, über Steuern und Abgaben, über Subventionen und Wirtschaftskriminalität, über Umweltskandale und Wirtschaftskonzentration, über Europäische Annäherung und Globalisierung
- kurzum dazu bräuchten wir mehr Platz auf Ariva, aber der ist leider nicht vorhanden und ich glaube kaum, dass sich viele auf eine derartige Diskussion einlassen würden.
Grüße
Franz
Grüße
Franz
Wenn ja, befindet sich Dein Wissen lediglich auf Deinem Papier und in Deinem Kopf existiert allenfalls eine Information, wo Du Dein Wissen finden kannst.
nenning hat recht mit seinem artikel, nur wie man den teufelskreis wieder durchbrechen kann, das weiss auch er nicht.
Guten Morgen
Franz
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französisch-schweizerischer Philosoph und Schriftsteller. Er war eine der zentralen Gestalten der Aufklärung.
Rousseau wurde am 18. Juni 1712 in Genf geboren und als Halbwaise von Verwandten aufgezogen. Dort verlebte er eine unglückliche Kindheit. Später wurde er Sekretär und Gefährte von Madame Louise de Warens (d. i. Louise Éléonore de la Tour du Phil, 1700-1762), einer wohlhabenden, zum Katholizismus konvertierten Calvinistin, die als mütterliche Freundin und Geliebte auf Rousseaus Leben und Schreiben einen großen Einfluss ausübte und ihn veranlasste, ebenfalls zum katholischen Glauben überzutreten. In diese Zeit fällt auch Rousseaus Entscheidung, Schriftsteller und Musiker zu werden. 1742 zog er nach Paris, wo er seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer und als Kopist von Partituren bestritt. Zeitweise war er zudem als Gesandschaftssekretär in Venedig. In Paris lernte Rousseau den französischen Philosophen Denis Diderot kennen, der ihn beauftragte, als einer der Enzyklopädisten musiktheoretische Beiträge für die französische Encyclopédie zu schreiben (siehe Enzyklopädie). Auch lebte er zusammen mit Thérèse Levasseur in freier Ehe (1768 legalisiert) und ließ die fünf Kinder, die aus der Beziehung hervorgingen, im Waisenhaus aufziehen. 1756 verließ Rousseau Paris und zog sich in die Abgeschiedenheit von Montmorency zurück, wo er seine romantische Erzählung Julie ou la nouvelle Héloise (1761, Julie oder die neue Heloise) schrieb. Durch seinen einflussreichen Erziehungsroman Émile ou de l’éducation (1762, Emil, oder über die Erziehung) geriet Rousseau in Konflikt mit der französischen und schweizerischen Obrigkeit, woraufhin er 1762 zunächst nach Preußen und – auf Einladung von David Hume – nach England floh. Während seines Englandaufenthalts begann er ein Manuskript über Botanik mit dem Titel La Botanique (1802). 1768 kehrte Rousseau unter dem Decknamen Renou nach Frankreich zurück und vollendete 1770 sein autobiographisches Werk Confessiones (1761-1770, Bekenntnisse), in dem er sein Leben darstellte und deutete. 1752 wurde sein Singspiel Le Devin du village (Der Dorfwahrsager) uraufgeführt. Rousseau starb am 2. Juli 1778 in Ermenonville (Frankreich).
2. PHILOSOPHISCHE SCHRIFTEN
1750 gewann Rousseau den Preis der Akademie von Dijon für seinen Discours sur les sciences et les arts (1750). In seinem Discours sur l’origine et les fondements de l’inégalité parmi les hommes (1755, Über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen) stellt er die Entwicklungen von einer glücklichen Urgesellschaft bis zur Rechtsungleichheit in der modernen spezialisierten Gesellschaft dar und beschreibt dort das Wesen des Menschen als von Natur aus gut und erst durch die Zivilisation verdorben (siehe Naturalismus). Damit soll an ursprüngliche Werte wie menschliche Freiheit und Unschuld gemahnt, keineswegs aber ein „Zurück zur Natur” gefordert werden. In seiner berühmten politischen Abhandlung Du contrat social ou principes du droit politique (1762, Der gesellschaftliche Vertrag oder die Grundregeln des allgemeinen Staatsrechts) vertrat er die Theorie, dass der Staat als politische Organisation auf dem Gesellschaftsvertrag (Contrat social) beruht, der von Bürgern freiwillig eingegangen wurde. Seine Verteidigung des Gemeinwillens (Volonté générale) gegenüber dem absolutistischen Staat, bildete die theoretischen Grundlagen der Französischen Revolution.
3. WIRKUNG
Obwohl Rousseau als Repräsentant der Aufklärung für individuelle Freiheit und gegen den Absolutismus von Kirche und Staat eintrat, sahen einige Historiker in seiner Auffassung vom Staat als der Verkörperung des abstrakten Gemeinwillens und seiner Forderung nach striktem Einhalten politischer und religiöser Konformität den Ursprung totalitärer Ideologien. Rousseaus Erziehungstheorie führte zu der Herausbildung toleranterer und psychologisch orientierter Methoden der Kindererziehung und beeinflusste Pädagogen wie Friedrich Fröbel und Johann Heinrich Pestalozzi zu ihren Konzepten moderner Erziehung. Rousseaus emotional-subjektiver Ansatz, der in seinen Romanen Die neue Heloise und Bekenntnisse zum Ausdruck kommt, wirkte nicht nur auf die französische Literatur der Romantik und prägte das Denken von Schriftstellern wie J. G. von Herder, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller. Die politischen Theorien des Philosophen wirkten insbesondere auf Immanuel Kant. Durch seine Betonung der Willensfreiheit sowie die Ablehnung der Erbsünde übte er großen Einfluss sowohl auf die Psychoanalyse als auch auf die Existenzphilosophie des 20. Jahrhunderts, namentlich auf den Existentialismus, aus. Rousseaus Werk mit seiner leidenschaftlichen Verteidigung der Vernunft und der individuellen Rechte steht zwischen der Aufklärung des 18. Jahrhunderts und der Romantik des frühen 19. Jahrhunderts, die dem rationalen Denken der vorangegangenen Epoche eine starke subjektive Erfahrung gegenüberstellt. [1]