Wachstum, Wachstum und nichts als Wachstum


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Neuester Beitrag: 31.01.03 10:02
Eröffnet am:17.07.01 14:20von: FranzSAnzahl Beiträge:37
Neuester Beitrag:31.01.03 10:02von: carloneLeser gesamt:4.789
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2779 Postings, 8701 Tage FranzSWachstum, Wachstum und nichts als Wachstum

 
  
    #1
2
17.07.01 14:20
Wachstum, Wachstum

Alarm, wir wachsen nicht genug. Das Wachstum der US-Wirtschaft sinkt drastisch. In Deutschland, Wirtschaftsmotor der EU, wird das Wachstum heuer nur mickrige 1,6 Prozent betragen. Voriges Jahr waren es noch 4 Prozent.

Rezession, Inflation, Investition, Konsumtion. Alle Wörter der Fachleute hören mit -ion auf, und alle -ionen weisen in die falsche Richtung. Ein Rückgang der Wirtschaft, so deutlich, dass man ihn "Rezession" nennt. "Inflation" - ein Wort, das man nicht lang zu erklären braucht, es verbreitet auch so genügend Schrecken. "Investitionen": Die Unternehmer stecken weniger Geld in ihre Betriebe. "Konsumtion" - die Leute kaufen weniger Zeug, nötiges und unnötiges.

Vielleicht stimmt das alles nicht, oder einiges nicht. Auf der einen Seite die Fachleute - derzeit Unken der Krise. Auf der anderen Seite die Optimisten - sie haben für sich, dass Krisen-Gerede oft genug nur Gerede war.

Also ich bin Optimist. Und zwar aus einem besonderen Grund. Ich glaube nicht an eine Wirtschaft, die ununterbrochen wachsen, wachsen, wachsen soll und muss und kann. Ich nehme einen Bleistiftstummel und ein Stück Papier - das ist nämlich die einfachste, sicherste Technologie - und berechne:

Wenn es wahr ist, dass eine "gesunde" Wirtschaft ein Wachstum von 3-4 Prozent jährlich braucht, so bedeutet dies in relativ wenigen Jahren eine Vervielfachung, die auch die geduldigste Umwelt nicht aushält.

Der Globus is eh brav. Gottes Schöpfung erträgt viel menschliche Blödheit. Aber zu den allergrößten Blödheiten gehört die - heute selbstverständliche - Annahme: Die menschliche Wirtschaft kann ins Endlose wachsen.

Anders gesagt: Das ständige Wirtschaftswachstum ist unser Glück. Wenig oder gar kein Wirtschaftswachstum - ist Krise, Katastrophe, Untergang. Genau das ist es, nur umgekehrt: Das ständige Wirtschaftswachstum ist der Untergang des Globus.

Wenn alle Chinesen ein Auto haben und ein Zweitauto; wenn die ganze Erde von Autobahn neben Autobahn durchzogen ist; wenn alle Traumstrände des Globus vom Tourismus versaut sind; wenn alle immer mehr unnötiges Zeug kaufen und gleich wieder wegschmeißen, um neues unnötiges Zeug zu kaufen - dann und nur dann ist der Untergang da.

Es hat schon Zeiten gegeben, gar nicht so lang ist es her, da hat man das so gesehen. Es gab schöne Reden von umweltverträglichem Wachstum oder gar Nullwachstum zwecks Erhaltung des Globus.

Jetzt herrscht nur noch das Wachstum in den Hirnen und die zugehörige Hysterie und Panik, wenn das Wachstum nicht genug wächst.

Eng und kümmerlich ist unser Horizont geworden. Ein Wachstum der Hirne, so dass sie begreifen, dass ewiges Wachstum eine Illusion ist - findet nicht statt.

Die Menschen sind blöd und bös. Aber nicht alle Menschen die ganze Zeit. Eine Erneuerung des jetzt so furchtbar einseitig und ausweglosen Wirtschaftsdenkens - tut Not und wird kommen.


gefunden bei:
DDr. Günther Nenning, 16.7.2001


 

2779 Postings, 8701 Tage FranzSup, weil's erst so wenige gelesen haben o.T.

 
  
    #2
17.07.01 14:37

44 Postings, 8770 Tage chisteTELES MORGEN CA. 50% STEIGT o.T.

 
  
    #3
17.07.01 14:39

44 Postings, 8770 Tage chisteSTRONG BUY LETSBUYIT; OTI; TELES;ADVANCED MEDIEN o.T.

 
  
    #4
1
17.07.01 14:45

2779 Postings, 8701 Tage FranzS@chiste

 
  
    #5
17.07.01 14:48
Was soll der Blödsinn??? Hast du dich im Thread geirrt???

Grüße
Franz  

408 Postings, 8879 Tage Gordon_GekkoID Status 'chiste': keine Neupostings! wirklich??? o.T.

 
  
    #6
17.07.01 15:59

2504 Postings, 9114 Tage fosca@FranzS

 
  
    #7
17.07.01 16:06
Wirklich guter "Artikel".  

1152 Postings, 8682 Tage borglingIst doch klar. chiste kann keinen neuen Thread

 
  
    #8
17.07.01 16:09
anfangen, also muß der Müll sonstwo abgeladen werden.

Gruß

Ansonsten schließe ich mich fosca an.  

2779 Postings, 8701 Tage FranzS@fosca

 
  
    #9
18.07.01 07:53
Der Mann hat die derzeitige Situation wirklich exakt auf den Punkt gebracht. Die Menschheit kennt leider weder Maß, noch Ziel. Es muß sich immer alles ändern, damit alles so bleibt wie es ist.

Guten Morgen
Franz  

1409 Postings, 8785 Tage ProseccoGrundsätzlich hast du brecht aber......

 
  
    #10
18.07.01 08:09
ohne Wachstum geth der Wirtschaft mittel bis langfristig die Energie aus. Denn eines muss man sich vor Augen halten: Die Steigerung von Produktivität zieht, resp. verlangt automatisch entsprechendes Wachstum, sollte das ausbleiben, resp. hinter der Steigerung der Produktivität zurück beleiben, bleibt als Resultat die Produktion auf Halde. Und was das bedeutet können wir z.Zeit Hautnah miterleben.


Gr. Prosecco  

1409 Postings, 8785 Tage ProseccoGrundsätzlich hast du recht aber......

 
  
    #11
18.07.01 08:10
ohne Wachstum geht der Wirtschaft mittel bis langfristig die Energie aus. Denn eines muss man sich vor Augen halten: Die Steigerung von Produktivität zieht, resp. verlangt automatisch entsprechendes Wachstum, sollte das ausbleiben, resp. hinter der Steigerung der Produktivität zurück beleiben, bleibt als Resultat die Produktion auf Halde. Und was das bedeutet können wir z.Zeit Hautnah miterleben.


Gr. Prosecco  

59073 Postings, 8739 Tage zombi17@ FranzS

 
  
    #12
18.07.01 08:16
Ich finde den Artikel sehr gut , mit das Beste was ich hier in letzter Zeit gelesen habe.
Gruß Zombi  

9161 Postings, 9142 Tage hjw2Eigentlich wissen es alle, unangenehm ist daran

 
  
    #13
18.07.01 08:23
erinnert zu werden......*g*  

2779 Postings, 8701 Tage FranzS@prosecco

 
  
    #14
18.07.01 08:36
Grundsätzlich hast auch du mit deinen Aussagen recht, aber......

unsere Erde, respektive unsere Umwelt, verträgt einfach kein "unbeschränktes" Wachstum. Die Ressourcen müssen in einem ersten Schritt der Natur entzogen werden, um dann in einem zweiten Schritt veredelt zu werden. Und das ist halt nur in gewissen Bandbreiten möglich. Ob das nun fossile Brennstoffe oder regenerierbare Materialien sind, tut hier nichts zur Sache. Die Ressourcen sind nun mal beschränkt.

Was hingegen grenzenlos wachsen könnte, ist unsere "geistige Entwicklung", aber dagegen wehren wir uns verzweifelt und das leider ziemlich erfolgreich!

Grüße
Franz  

2779 Postings, 8701 Tage FranzSBush & Co = Climate Disaster

 
  
    #15
18.07.01 09:04

1409 Postings, 8785 Tage ProseccoSchlussendlich bleibt es eine Gratwanderung...... o.T.

 
  
    #16
18.07.01 09:52

2504 Postings, 9114 Tage fosca@FranzS

 
  
    #17
19.07.01 14:20
Ich habe hier selten so gute Beitraege lesen duerfen.
Wahrscheinlich ist wirklich die geistige Entwicklung das Kernproblem.
Wie koennte man sonst Geld ( Papier dessen Wert eigentlich nichts anderes als geleistete Arbeitskraft und Vertrauen wiederspiegelt ) eine solch zentrale Rolle zuweisen, so dass selbst das Ueberleben der Menschheit uninteressant wird.
Da wo die geistige Entwicklung fehlt, findet man das Vertrauen. Das Vertrauen in die "Menschheit", all die selbst erschaffenen Probleme zu bewaeltigen. Das Vertrauen in die "Anderen".
Nur wer sind die "Anderen"?  

2184 Postings, 8542 Tage boomerSorry, kleine Anmerkung zum Thema:

 
  
    #18
19.07.01 14:42
Ihr sprecht hier immer von "quantitativem" Wirtschaftswachstum, aber

es gibt auch "q u a l i t a t i v e s" Wirtschaftswachstum, das das BIP und die Beschäftigung erhöht, z.B.

- Investitionen in den Umweltschutz usw. oder

- Dienstleistungen fast aller Art.

Fazit: Unter der Annahme "qualitatives" Wirtschaftswachstum ist die Forderung nach Wachstum beschäftigungs- und wohlstandsfördernd.

Also kein Widerspruch!

MfG
 

2779 Postings, 8701 Tage FranzS@boomer

 
  
    #19
19.07.01 15:03
Kann dir uneingeschränkt zustimmen! Investitionen in den Umweltschutz und/oder in alternative Energiequellen (Wind, Solar, usw.) sowie in Dienstleistungen aller Art erhöhen auf der einen Seite das BIP und auf der anderen Seite unseren Lebensstandard.
Aber leider ist es derzeit einfach lukrativer, Waffen zu produzieren und diese an jene zu verkaufen, die außer diesen Mordwerkzeugen nämlich gar nichts besitzen (siehe Afrika).

Grüsse
Franz  

2184 Postings, 8542 Tage boomernö Franz, bei uns ist der Anteil am BIP in der

 
  
    #20
19.07.01 15:08
Hinsicht äußerst gering.

Größter Waffenexporteur ist immer noch Rußland und China

MfG  

2779 Postings, 8701 Tage FranzS@boomer

 
  
    #21
19.07.01 15:12
Du hast die USA, Frankreich, England und Canada vergessen!!!

Grüße
Franz  

2504 Postings, 9114 Tage fosca@boomer

 
  
    #22
19.07.01 16:26
Qualitatives Wachstum bedeutet eine Hinwendung zur Wohlstandsgesellschaft. Der Begriff Wohlstand bzw. Lebensqualitaet wird dabei allerdings neu definiert. Wohlstand bzw. Lebensqualitaet beinhaltet vor allem anderen physische und psychische Gesundheit. Man auch den altmodischen Begriff Glueck bemuehen. Glueck zu haben bzw. gluecklich zu sein bedeutet mehr als Konsum materieller Gueter - dies ist gewissermaßen sein passiver oekonomischer Anteil. Glueck bedeutet neben der Befriedigung biologischer Grundbeduerfnisse und neben physischer Gesundheit vor allem
Selbstverwirklichung im sozialen und geistigen Bereich sowie in produktiver (aktiver) oekonomischer Hinsicht.
Letzteres heißt, daß der Mensch sinnvoll zum eigenen und gesellschaftlichen Lebensunterhalt beitragen moechte
(sinnvolle Arbeit verrichten). Selbstverwirklichung im sozialen Bereich liegt vor, wenn das Individuum mit
seinen zwischenmenschlichen Beziehungen zufrieden ist. Im geistigen Bereich bedeutet sie so viel wie im Einklang leben mit den eigenen moralischen und kulturellen Werthaltungen. All dies sind, oekonomisch betrachtet, Gueter, jedoch immaterielle, d.h. solche, die keinen Marktwert haben. Man muesste versuchen, die gesellschaftlichen Bedingungen so zu setzen, daß moeglichst alle Menschen eine von ihnen als sinnvoll erkannte, innerlich befriedigende Arbeit ausfuehren koennen sich in geistiger, kultureller Hinsicht optimal entfalten koennen und in harmonischen, befriedigenden Sozialbeziehungen leben  
Gleichzeitig ist der gesellschaftliche Rahmen menschlichen Lebens so zu formen, dass physische Gesundheit aller Individuen moeglichst umfassend gewaehrleistet werden kann
die biologischen Grundbeduerfnisse (insbesondere Hunger, Durst und Schutz vor schädlichen Klimaeinfluessen) aller befriedigt werden und schließlich alle Menschen angstfrei leben koennen.
Hoert sich das nach dem System an, in dem Du lebst?
Um quantitatives Wachstum durchzusetzen bedarf es einer geistigen Reifung und der Durchsetzung Entwicklung eines auf dieser Reifung bestehenden Systems. Imperialismus basiert auf qauntitativen Wachstum und wird somit auch nicht das letzte System sein. Leider werden wir den Untergang aus oekologischer Sicht kaum noch erleben duerfen  

2184 Postings, 8542 Tage boomerEin Denkfehler dabei, fosca, der egoistische

 
  
    #23
19.07.01 16:37
Mensch.

Auch der Kommunismus und der Sozialismus sind daran gescheitert, verständlich!

Sorry, träum weiter!

"In unserer Zukunftsgesellschaft  ......."

http://members.tripod.de/guerilla/kommunismus/manifest.html

MfG  

2504 Postings, 9114 Tage foscaDu bist der Traeumer boomer,

 
  
    #24
19.07.01 21:05
denn schliesslich sprichst Du von qualitativen Wachstum in diesem System und das existiert nicht und kann es nicht geben!  

2184 Postings, 8542 Tage boomerHi fosca, mein Junge, komm mit facts! thxs o.T.

 
  
    #25
19.07.01 21:15

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