Wachstum, Wachstum und nichts als Wachstum
Alarm, wir wachsen nicht genug. Das Wachstum der US-Wirtschaft sinkt drastisch. In Deutschland, Wirtschaftsmotor der EU, wird das Wachstum heuer nur mickrige 1,6 Prozent betragen. Voriges Jahr waren es noch 4 Prozent.
Rezession, Inflation, Investition, Konsumtion. Alle Wörter der Fachleute hören mit -ion auf, und alle -ionen weisen in die falsche Richtung. Ein Rückgang der Wirtschaft, so deutlich, dass man ihn "Rezession" nennt. "Inflation" - ein Wort, das man nicht lang zu erklären braucht, es verbreitet auch so genügend Schrecken. "Investitionen": Die Unternehmer stecken weniger Geld in ihre Betriebe. "Konsumtion" - die Leute kaufen weniger Zeug, nötiges und unnötiges.
Vielleicht stimmt das alles nicht, oder einiges nicht. Auf der einen Seite die Fachleute - derzeit Unken der Krise. Auf der anderen Seite die Optimisten - sie haben für sich, dass Krisen-Gerede oft genug nur Gerede war.
Also ich bin Optimist. Und zwar aus einem besonderen Grund. Ich glaube nicht an eine Wirtschaft, die ununterbrochen wachsen, wachsen, wachsen soll und muss und kann. Ich nehme einen Bleistiftstummel und ein Stück Papier - das ist nämlich die einfachste, sicherste Technologie - und berechne:
Wenn es wahr ist, dass eine "gesunde" Wirtschaft ein Wachstum von 3-4 Prozent jährlich braucht, so bedeutet dies in relativ wenigen Jahren eine Vervielfachung, die auch die geduldigste Umwelt nicht aushält.
Der Globus is eh brav. Gottes Schöpfung erträgt viel menschliche Blödheit. Aber zu den allergrößten Blödheiten gehört die - heute selbstverständliche - Annahme: Die menschliche Wirtschaft kann ins Endlose wachsen.
Anders gesagt: Das ständige Wirtschaftswachstum ist unser Glück. Wenig oder gar kein Wirtschaftswachstum - ist Krise, Katastrophe, Untergang. Genau das ist es, nur umgekehrt: Das ständige Wirtschaftswachstum ist der Untergang des Globus.
Wenn alle Chinesen ein Auto haben und ein Zweitauto; wenn die ganze Erde von Autobahn neben Autobahn durchzogen ist; wenn alle Traumstrände des Globus vom Tourismus versaut sind; wenn alle immer mehr unnötiges Zeug kaufen und gleich wieder wegschmeißen, um neues unnötiges Zeug zu kaufen - dann und nur dann ist der Untergang da.
Es hat schon Zeiten gegeben, gar nicht so lang ist es her, da hat man das so gesehen. Es gab schöne Reden von umweltverträglichem Wachstum oder gar Nullwachstum zwecks Erhaltung des Globus.
Jetzt herrscht nur noch das Wachstum in den Hirnen und die zugehörige Hysterie und Panik, wenn das Wachstum nicht genug wächst.
Eng und kümmerlich ist unser Horizont geworden. Ein Wachstum der Hirne, so dass sie begreifen, dass ewiges Wachstum eine Illusion ist - findet nicht statt.
Die Menschen sind blöd und bös. Aber nicht alle Menschen die ganze Zeit. Eine Erneuerung des jetzt so furchtbar einseitig und ausweglosen Wirtschaftsdenkens - tut Not und wird kommen.
gefunden bei:
DDr. Günther Nenning, 16.7.2001
Guten Morgen
Franz
Gr. Prosecco
Gr. Prosecco
unsere Erde, respektive unsere Umwelt, verträgt einfach kein "unbeschränktes" Wachstum. Die Ressourcen müssen in einem ersten Schritt der Natur entzogen werden, um dann in einem zweiten Schritt veredelt zu werden. Und das ist halt nur in gewissen Bandbreiten möglich. Ob das nun fossile Brennstoffe oder regenerierbare Materialien sind, tut hier nichts zur Sache. Die Ressourcen sind nun mal beschränkt.
Was hingegen grenzenlos wachsen könnte, ist unsere "geistige Entwicklung", aber dagegen wehren wir uns verzweifelt und das leider ziemlich erfolgreich!
Grüße
Franz
Wahrscheinlich ist wirklich die geistige Entwicklung das Kernproblem.
Wie koennte man sonst Geld ( Papier dessen Wert eigentlich nichts anderes als geleistete Arbeitskraft und Vertrauen wiederspiegelt ) eine solch zentrale Rolle zuweisen, so dass selbst das Ueberleben der Menschheit uninteressant wird.
Da wo die geistige Entwicklung fehlt, findet man das Vertrauen. Das Vertrauen in die "Menschheit", all die selbst erschaffenen Probleme zu bewaeltigen. Das Vertrauen in die "Anderen".
Nur wer sind die "Anderen"?
es gibt auch "q u a l i t a t i v e s" Wirtschaftswachstum, das das BIP und die Beschäftigung erhöht, z.B.
- Investitionen in den Umweltschutz usw. oder
- Dienstleistungen fast aller Art.
Fazit: Unter der Annahme "qualitatives" Wirtschaftswachstum ist die Forderung nach Wachstum beschäftigungs- und wohlstandsfördernd.
Also kein Widerspruch!
MfG
Aber leider ist es derzeit einfach lukrativer, Waffen zu produzieren und diese an jene zu verkaufen, die außer diesen Mordwerkzeugen nämlich gar nichts besitzen (siehe Afrika).
Grüsse
Franz
Selbstverwirklichung im sozialen und geistigen Bereich sowie in produktiver (aktiver) oekonomischer Hinsicht.
Letzteres heißt, daß der Mensch sinnvoll zum eigenen und gesellschaftlichen Lebensunterhalt beitragen moechte
(sinnvolle Arbeit verrichten). Selbstverwirklichung im sozialen Bereich liegt vor, wenn das Individuum mit
seinen zwischenmenschlichen Beziehungen zufrieden ist. Im geistigen Bereich bedeutet sie so viel wie im Einklang leben mit den eigenen moralischen und kulturellen Werthaltungen. All dies sind, oekonomisch betrachtet, Gueter, jedoch immaterielle, d.h. solche, die keinen Marktwert haben. Man muesste versuchen, die gesellschaftlichen Bedingungen so zu setzen, daß moeglichst alle Menschen eine von ihnen als sinnvoll erkannte, innerlich befriedigende Arbeit ausfuehren koennen sich in geistiger, kultureller Hinsicht optimal entfalten koennen und in harmonischen, befriedigenden Sozialbeziehungen leben
Gleichzeitig ist der gesellschaftliche Rahmen menschlichen Lebens so zu formen, dass physische Gesundheit aller Individuen moeglichst umfassend gewaehrleistet werden kann
die biologischen Grundbeduerfnisse (insbesondere Hunger, Durst und Schutz vor schädlichen Klimaeinfluessen) aller befriedigt werden und schließlich alle Menschen angstfrei leben koennen.
Hoert sich das nach dem System an, in dem Du lebst?
Um quantitatives Wachstum durchzusetzen bedarf es einer geistigen Reifung und der Durchsetzung Entwicklung eines auf dieser Reifung bestehenden Systems. Imperialismus basiert auf qauntitativen Wachstum und wird somit auch nicht das letzte System sein. Leider werden wir den Untergang aus oekologischer Sicht kaum noch erleben duerfen
Auch der Kommunismus und der Sozialismus sind daran gescheitert, verständlich!
Sorry, träum weiter!
"In unserer Zukunftsgesellschaft ......."
http://members.tripod.de/guerilla/kommunismus/manifest.html
MfG