Verbraucher sollen nicht so geizig sein
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 13.06.05 14:50 | ||||
Eröffnet am: | 03.06.05 09:55 | von: soulsurfer | Anzahl Beiträge: | 40 |
Neuester Beitrag: | 13.06.05 14:50 | von: teppich | Leser gesamt: | 3.108 |
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Gerald Thalheim, Parlamentarischer Staatssekretär bei Verbraucherschutzministerin Renate Künast, sorgt sich um die Folgen der "Geiz-ist-geil-Mentalität" für Landwirte und Einzelhändler. Er rief die Verbraucher dazu auf, nicht jedem Billigangebot hinterher zu laufen und bewusster einkaufen.
Chemnitz - "Von den großen Lebensmittelketten geht ein dramatischer Wettbewerbsdruck aus, den sie auf dem Rücken der Landwirte und den Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie austragen", sagte Thalheim der "Chemnitzer Freien Presse". Durch Lockvogelangebote, die unter dem Einkaufspreis lägen, würden immer mehr Unternehmen in den wirtschaftlichen Ruin getrieben, erklärte der SPD-Politiker.
Auch die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte leide unter den Niedrigstpreisangeboten. "Die Versuche, mit unsauberen Produktionsmethoden die Kosten zu drücken, nehmen zu", betonte Thalheim. Das Verbraucherschutzministerium geht nach den Worten des Staatssekretärs Hinweisen nach, wonach Geflügelfleisch manipuliert worden ist, um mehr Gewicht zu erzielen. Dieser Praxis sollten die Kunden nicht noch Vorschub leisten und künftig qualitätsbewusster einkaufen. Auch die Anstellung von billigen Arbeitskräften aus den neuen EU-Ländern in den Schlachthöfen gehöre zu den "Folgen des Griffs nach dem Sonderangebot".
nach Hause bringt und davon noch seine Miete bezahlen muss, bevor
er seine große arrogante Klappe aufreist.
Fern von jeglicher Realität das Politiker-Gesocks.
mfg
bb
hier seine mail-adressen:
gerald.thalheim@bundestag.de
gerald.thalheim@wk.bundestag.de
denks du - es wird ihn bewegen zum umdenken?
ich glaube kaum:-(
g
vielleicht liest er es ja :-)
ihr könnt also eure meinung hier kundtun !
MfG Teppich (immer schön draufbleiben)
hergestellt.
Manchmal wüschte ich mir ich würde im Mittelater leben, da hatten
es die Leibeigenen und Bauren im Gegensatz zu heute eigentlich recht gut, denn die mussten nur den Zehnten abgeben.
Ich bezahle meine Steuern gerne, wenn ich weiss, dass davon ein Staatssekretär
in seinen vorgewärmten Sessel pupsen kann sich zudem noch
mit Leckerlein aus dem Reformhaus verköstigt. Er muss ja schliesslich gesund leben
um richtig alt zu werden damit er seine fette Pension auch unter die Leute bringen
kann.
mfg
bb
Der kriegt sowohl die volle Kohle als Bundestagsabgeordneter + die Kohle als Staatssekretär. Der geht mit deutlich mehr als 7000 € nach Hause als Doppelverdiener von Staates Gnaden.
Immer schön auf dem Teppich bleiben.
ist ja auch durchaus die Regel...
In welcher Welt lebst Du eigentlich ???
(Immer noch Alizee - aber auf allgemeinen Wunsch nur noch klein, und nicht mehr als dösige Zappelfigur!!!)
Es geht wieder nur darum, was er verdient. Was er sagt ist völlig unwichtig? Z.B.
"Von den großen Lebensmittelketten geht ein dramatischer Wettbewerbsdruck aus, den sie auf dem Rücken der Landwirte und den Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie austragen", sagte Thalheim der "Chemnitzer Freien Presse". Durch Lockvogelangebote, die unter dem Einkaufspreis lägen, würden immer mehr Unternehmen in den wirtschaftlichen Ruin getrieben, erklärte der SPD-Politiker.
Er verdient sein Geld damit, dass er sich geanu um solche Dinge Gedanken macht. Wenn es am Ende nur noch Aldi und Lidl, (deren Besitzer sich nebenbei auf Kosten der produzierenden Betriebe unter die 10 Reichsten der Welt hocharbeiten und über das Salär eines Staatssekretärs nur müde grinsen können) - jedenfalls wenn es nur noch diese gibt, dann wird sich herausstellen, was "Monopolisierung" bedeutet. Es ist die ureigenste Aufgabe des Staates (und seiner Sekretäre) genau da gegenzusteuern. Dazu muss man aber zunächst mal ein öffentliches Bewusstsein über die Sache herstellen - und nichts anderes hat er zunächst mal versucht. Man muss nicht jedes Thema mit dem Verdienst des sprechenden tot schlagen - und mit dem - vorgeblich soziale Haltung mimenden - "unsozial, unsozial" jede Diskussion auf die Minimalebene des Draufhaukonsenses ziehen. Unsozial ist immer, wenn sich in einer Marktwirtschaft vorherrschende Monopole bilden, die den Markt - und damit immer auch die Lebensgrundlage für einen Teil der Menschen ruinieren - und am Ende wegen überbordendem Einzelinteresse auch sich selbst.
Die Macht, die die Ketten inzwischen ausüben, konnte man gestern bei Panorama sehen: Es ging um Schweinezüchter, die sich nur noch ohne Personal und mit tierqälerischen Methoden über Wasser halten können, weil eben der Preisdruck durch die Monopole immer am Ende der Kette landet - beim Hersteller. Und wer wird dann im Fernsehen als das Schwein präsentiert? Natürlich der Schweinezüchter...
Gruß BarCode
also netto 435,oo € bleibt doch gar nichts übrig, als beim discounter zu kaufen,
will er seine miete nicht schuldig bleiben;
man o man....die aussage von so einem lümmel ruft nur noch ein verächtliches lächeln
hervor
@barcode hat es richtig kommentiert.
Gestern kam ein abscheuliches Besipiel aus der Landwirtschaft, wie ein Bauer, an Futter spart und damit Tierqälerei im schlimmsten Stil betreibt. Es war abscheulich.
Die schweine werden gefüttert mit AbfallLebensmitteln aus dem Großmarkt in Plastiknezten etc. gekauft, teilweise schimmelig und das Futter wird samt Verpackung zu Brei zerkleinert und an die Schweine verfüttert! 30 % davon sterben und die anderen leiden unheimlich, anschließend werden sie geschlachtet und tauchen dann bei den Billigmärkten auf!
Igitt. Da esse ich lieber Soja -Schrott und andere Sojaprodukte
aus dem Bioladen, als billiges Fleisch und spare mir noch eine Menge!
Es zählt bei mir nicht die Quantität , sondern die Qualität.
Warum kaufen so viele bei Aldi oder Lidl? - Der Markt lenkt die Nachfrage dorthin. Warum wird den am laufenden BAnd darüber diskutiert, daß die private Nachfrage in Deutschland nicht so sonderlich hoch ist. Ich gehe davon aus, daß einer der Gründe ist, daß es gerade nicht so viele Haushalte gibt, die ohne den Euro zwei Mal herumzudrehen im Supermarkt einkaufen gehen. Woren mag das liegen? - Ich bin mir nicht mehr so ganz sicher wo ich es gelesen habe, aber in Deutschland wird auf die Produktivität gerechnet so wenig Gehalt gezahlt wie schon seit 20 oder 30 Jahren nicht mehr.
Wenn ich auf der Einnahmenseite also nicht mehr soviel zur Verfügung habe, was nicht anderes außer Budgetbeschränkung bedeutet, dann kann ich mir mein vorher präferiertes Güterbündel nicht mehr leisten - ich fange also an zu sparen. Jetzt muß ich also nur festlegen, auf was ich bereit bin zu verzichten. In diesem Fall kommt dann wohl auch der Egoismus durch, daß ich nicht an das Wohlbefinden des Schweins während der Aufzucht denke, wenn ich vor dem Fleischregal stehe und meine Entscheidung treffe, welches Paket ich kaufe. Wenn die Aufmachung nicht gerade extrem bescheiden ist, dann entscheide ich mich für das preiswertere Paket. Wenn ich dann natürlich am Abend mit meinem Wurstbrot vorm Fernseher sitze und den erschreckenden Beitrag über das Leiden der Schweine sehe, bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen (meine ich auch Ernst, keine Ironie), aber was soll der Normalverdiener tun, der auch andere Zahlungsverpflichtungen hat.
Und wer soll es den Reichen verübeln, die auch zu Billigangeboten greifen. Zum einen ist dies ebenfalls rein betriebswirtschaftlich zu verstehen, denn wenn ich weniger ausgebe, dann bleibt mehr Geld übrig, was ich dann für die wirklich dekadenten Sachen ausgeben kann. Oder das Geld bleibt auf irgendeinem Sparkonto verzinst liegen und es wird noch mehr draus.
Es ist aber richtig, daß dieser Politker darauf hinweisen muß, daß es hier zu gravierenden Verschiebungen kommt, die letztendlich nicht nur gesund für den Markt sein können. Ob er dafür wirklich 7.000,-- Euro brutto oder mehr verdienen muß, bleibt eine andere Frage, die ich auf alle Fälle nicht beantworten kann.
Wenn alles immer billiger wird drückt das auch die Löhne und andersrum. Das ist unter anderem - ein typischer Prozess, der eben zunächst zur Monopolisierung in einigen Segmenten führt und damit zu einer Übermacht einzelner Marktteilnehmer (deren Ziel es natürlich ist, am Ende die Preise allein bestimmen zu können, auch nach oben, aber es gibt dann immer weniger, die selbst das billige noch bezahlen können.
Das ist aber eben nicht allein ein Angebot/Nachfrage-Problem (und nur scheinbar eines der Höhe der Rente oder der Sozialhilfe oder des Verdienstes eines Staatssekretärs, über die man natürlich auch diskutieren kann), sondern eine Tendenz in der Struktur. Und es ist die Aufgabe des Staates, da gegenzusteuern und solche Prozesse aufzuhalten. Über die Mittel kann amn auch streiten, aber zunächst muss das mal ins Bewusstsein der Leute - und zwar nicht einfach auf dem Wege: Schweinezüchter sind Schweine und Staatssekretäre teuer und Renten zu niedrig... selbst wenn das alles stimmen mag.
Gruß BarCode
Mir fällt nur auf, dass die sich persönlich und gern auch rückwirkend bereichern, scheiß aufs Volk.
Hat jemand etwas von dieser Steuererleichterung bemerkt? Dem Staat fehlen Milliarden und keiner Merkt etwas erleichterndes.
GS, versuchs mit Altmetall, da gibt´s auch Schrott.
Willi
Ich prangere dennoch nicht das Kaufverhalten der Leute an, da ich sie verstehen kann. Auch wenn durch dieses Verhalten der Markt kaputtgemacht wird, aber wer denkt darüber nach, wenn er in sein Geldbeutel schaut, um zu entscheiden, wohin er zum Wocheneinkauf geht. Wenn mein Geldbeutel nur soviel hergibt, daß ich nach Schnäppchen Ausschau halten muß, dann ist es dem Konsumenten Wurst, ob der Milchbauer dabei um seine Existenz kämpf oder nicht, weil die Milch unter Produktionskosten verkauft wird. Natürlich ist das eine Spirale nach unten und es muß gegen diesen Trend etwas unternommen werden. Die Politik hat in diesem Fall die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der Markt sich nicht selbst zerstört. Die Frage, die sich stellt, ist doch das "Wie", denn da scheiden sich die Geister. Die einen sagen der Markt reguliert sich selbst und der Staat schadet nur und die anderen sagen, der Statt muß intervenieren, damit es überhaupt funktioniert, und dazwischen liegen noch tausend andere Facetten.
Ich halte es für ganz wichtig, daß zum einen dem Bürger, durch Reformen, mehr Geld in der Tasche verbleibt, aber auch, daß an der Stimmung der Bevölkerung gearbeitet wird. Was bringt es mehr Geld in der Tasche zu haben, wenn ich dieses Geld in die Bank lege, da ich aus Existenzängsten mein Geld lieber spare als es ausgebe. Um mehr Geld in die Taschen der Bevökerung zu bringen ist aber nicht nur der Staat gefragt, sondern auch die Unternehmen. Es kann halt nicht sein, daß fast alle 30 DAX-Unternehmen riesige Gewinnsprünge vermelden und am Ende das Gehaltgefüge im Vergleich zur Gesamtproduktivität so niedrig ist, bzw. das immer mehr Arbeitsplätze abgebaut werden. Aber da kommt man dann in den Bereich Unternehmensethik, welcher auch ein vieldiskutierter ist.
Leider versucht sich die Politik nicht so sehr mit der Lösung der Probleme zu befassen, sondern nur damit, wie sie sich am besten mit diesem Problem profilieren kann. Und da unterscheidet sich kein Partei, denn was das betrifft, sind sich alle einig (wenn auch nicht bewußt). Über Problem diskutieren macht doch auch viel mehr Spaß als sie zu lösen, denn wenn sie gelöst sind, was soll die Politik den dann machen? (kleiner Spaß).
Ergebnis: "diese Dreckspolitiker werden doch bezahlt damit sie es verbessern sollen. Mir fällt nur auf, dass die sich persönlich und gern auch rückwirkend bereichern, scheiß aufs Volk."
Scheiß aufs Volk... kann man da nur sagen.
Gruß BarCode
Du hast ja voll den Durchblick.
Du hast doch nicht etwas die Sendung gesehen?
Wenn ich die Wahl habe zwischen 2 Gurken ohne Bioanbau und einer Gurke mit Bioanbau, zum gleichen Preis, würde ich die Bio-Gurke kaufen und nur Eine.
Ich habe auch wenig Lust auf viel Fleisch von mit Antibiotika und verunreinigtem Abfallfutter gefütterten Tiere.
Qualität hat ihren Preis.
gruß
gs
Dann sieht das so aus (obwohl zu den Arbeitnehmern auch Leute wie Schrempp etc Zählen):
Dann sieht man:
1. Die Arbeitnehmer haben ein immer geringeres Stück vom Kuchen bekommen (den DDR-Effekt Anfang der Neunziger Jahre muss man ausblenden).
2. In den Angaben stecken auch die Sozialabgaben drin - wenn man die rausrechnen würde, sähe es für die Arbeitnehmer noch mieser aus.