Schule für alle


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Neuester Beitrag: 14.10.04 11:51
Eröffnet am:15.09.04 13:44von: ZambanoAnzahl Beiträge:59
Neuester Beitrag:14.10.04 11:51von: TaliskerLeser gesamt:3.776
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115 Postings, 7398 Tage ZambanoSchule für alle

 
  
    #1
15.09.04 13:44
"  

Politiker von SPD und Grünen drängen auf eine radikale Reform des Schulsystems. "Wir wollen zu einem Schulsystem kommen, wo die Kinder neun bis zehn Jahre zusammenbleiben, aber in diesem Rahmen stärker individuell gefördert werden", sagte die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Krista Sager, der "Berliner Zeitung". Zunächst die Pisa- und jetzt auch die OECD-Studie hätten gezeigt, dass Schüler so besser lernen würden als im dreigliedrigen deutschen Schulsystem.

Sager hat die Bundesländer aufgefordert, den Abbau von Studienplätzen an den Hochschulen "unverzüglich zu stoppen". Nicht nur die jüngste OECD-Studie sondern auch viele andere Prognosen belegten, dass Deutschland dringend mehr Abiturienten und Studenten brauche, sagte Sager in einem Gespräch mit der Deutschen Presse- Agentur (dpa).

Auch in der SPD werden Forderungen nach dem Modell "Schule für alle" laut. Neben den Jusos und ostdeutschen Bildungspolitikern hat sich die schleswig-holsteinische SPD dafür ausgesprochen. Die Kultusministerin des Landes Ute Erdsiek-Rave sagte, die rot-grüne Landesregierung werde mit diesem Thema in den Landtagswahlkampf im Februar 2005 ziehen.

CDU-Chefin Merkel fordert Ausbau der Ganztagsschulen

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel fordert als Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden Deutschlands bei der jüngsten OECD-Bildungsstudie einen Ausbau der Ganztagsschulen. Außerdem müssten die Anforderungen in den Kindergärten und Grundschulen erhöht werden, sagte Merkel am Mittwoch im RBB. "Hier sind über Jahrzehnte, insbesondere in der alten Bundesrepublik, massive Fehler gemacht worden." Die Leistungsbereitschaft der jungen Schüler sei nicht abgefordert worden, jahrelang seien keine Noten gegeben worden, und das Ganze sei "sozusagen zu einer verlängerten Spielphase" gemacht worden.

Merkel lehnte es jedoch ab, zur Finanzierung eines verbesserten Bildungssystems die Eigenheimzulage abzuschaffen. Durch eine bloße Umschichtung der Mittel würden die grundlegenden Probleme nicht gelöst. Notwendig seien vielmehr ein stärkeres Wirtschaftswachstum und ein einfacheres Steuersystem. Nach der am Dienstag vorgelegten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" gibt Deutschland zu wenig Geld für Bildung aus, fördert die Schüler unzureichend und bringt zu wenig Akademiker hervor.

Meiner Meinung mach eine sinnvolle Idee.
In der DDR wurde genau das praktiziert und die Menschen inder breite besser ausgebildet.
Auch im Westen gibt es solche bsp der Gesamtschule siehe Waldorfschulen, wo die Kinder bis zur 10.Klasse zusammen bleiben und aus Waldorfschüler eigentlich fast immer auch was gescheites geworden ist...
Dum Zambanos Sohn da auch hin muß...  

115 Postings, 7398 Tage Zambanosorry der alk

 
  
    #2
15.09.04 13:46
und meine neue Tastatur verschluckt immer die Buchstaben....

nicht dum sondern drum*g*  

61594 Postings, 7708 Tage lassmichreinHähähä - Freud´sche Fehlleistung, was ?!?

 
  
    #3
1
15.09.04 13:49

129861 Postings, 7680 Tage kiiwiiBaumschulen für alle !

 
  
    #4
15.09.04 14:02
***Außerdem müssten die Anforderungen in den Kindergärten und Grundschulen erhöht werden, sagte Merkel am Mittwoch im RBB. "Hier sind über Jahrzehnte, insbesondere in der alten Bundesrepublik, massive Fehler gemacht worden."
Die Leistungsbereitschaft der jungen Schüler sei nicht abgefordert worden, jahrelang seien keine Noten gegeben worden, und das Ganze sei "sozusagen zu einer verlängerten Spielphase" gemacht worden.***
 

171 Postings, 7382 Tage SenfAch was! Unsere amerikanischen Freunde sollen

 
  
    #5
15.09.04 21:28
uns doch ummerzu ein Vorbild sein:

Illiterate in L.A.
by Vox Day


The Los Angeles Daily News recently lamented the tremendous increase in "functional illiteracy" among the working population of Los Angeles County. In reporting the results of a recent study, it said:

In the Los Angeles region, 53 percent of workers ages 16 and older were deemed functionally illiterate, the study said ... It classified 3.8 million Los Angeles County residents as "low-literate," meaning they could not write a note explaining a billing error, use a bus schedule or locate an intersection on a street map.

While the article took note of the wasted "hundreds of millions of dollars spent in public schools over the past decade," it blamed the terrible results on an influx of non-English speaking immigrants and a 30 percent high-school dropout rate.

But the dropout rate can't possibly explain the low level of literacy, because if the public school system was even remotely competent, the children would be reading adequately long before they ever reached high school.

...

Für Englich-Fans ;) gehts hier weiter http://www.lewrockwell.com/orig5/day3.html

Ich denke mal, Schröder und/oder Merkel werden dem "leuchtenden Vorbild" unserer amerikanischen Freunde ganz ohne Zögern folgen - die armen Kinder!


mustard
 

129861 Postings, 7680 Tage kiiwiiAlles Ketchup oder was?

 
  
    #6
16.09.04 01:28

13393 Postings, 7667 Tage danjelshakealso ich auch dafür, dass das schulsystem

 
  
    #7
16.09.04 02:33
der ddr wieder eingeführt wird.
da ging es ein jahr vor schulbeginn im kindergarten mit der vorschule los.
wenn man mal die inhalte außen vor lässt, hatte das dieses schulsystem wesentliche vorteile.
fragen wie "wo fanden die olympischen spiele 2004 statt?" hätte früher ein 3.-klässler gewusst.

mfg ds  

6685 Postings, 7922 Tage geldschneiderIm Westen keine Vorschule?? Ganz was Neues?

 
  
    #8
16.09.04 06:25

Hm, da komme ich ins Grügeln?

 

Die in der DDR, habern wohl die Wesiheit mit den Löffeln gefressen?   Davon merkt man aber nichts!

Ausser dass hier besonders viel getrunken wird. Wie heißt es doch so schön, Intelligenz säuft , dummheit frisst! 

Vorschule gabs bei denen vor 15 Jahren schon, und bei uns soll es das nicht geben? Das ist ja was ganz Neues!

 

Denen wäre es wohl nicht passiert, dass ein PraktikantenBewerber an die Berlin.Caesarheinrichulrichsiegfriedsiegfriedemilemilstr.12 geschrieben hätte.

 

Aber die Post hatte den Brief dann doch noch richtig zustellen können! An die BerlinerChausseestr.12.

Oben angeführte Strasse ist frei erfunden, nach dem hier kürzlich erschienenem Pressebericht, der Adressierung eines Bewerbers an die Essen."Buchstabier"Str. des Polizeipräsidiums. Habe Link leider nicht mehr gefunden

 

gruß

gs

 

 

 

3007 Postings, 9252 Tage Go2BedImmer wieder interessant zu sehen,

 
  
    #9
1
16.09.04 07:29
wie Deutschland durch irgendeine PISA- oder ähnliche Studie aufgescheucht wird. Dann kommen immer die wildesten Vorschläge. In Frankreich können mit PISA nur Eingeweihte was anfangen, ansonsten hört man ab und zu mal ein "ja, da war doch mal was, schon mal irgendwie gehört!"

Aber manchmal kommt da ja auch was Sinnvolles. So kann man im obigen Artikel tatsächlich lesen: "Außerdem müssten die Anforderungen in den Kindergärten und Grundschulen erhöht werden". Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Schon erstaunlich, wenn man sieht, daß Sechsjährige in Deutschland nach dem dritten Kindergartenjahr vielleicht ihren Namen und "Oma und Opa" schreiben können, aber nur, wenn Mama und Papa es Ihnen beigebracht haben. Ansonsten ist ja eine Tafel, auf die man ein paar Buchstaben schreiben oder auf der man vielleicht sogar einfache Rechenaufgaben lösen könnte, in den meisten Kindergärten absolut tabu. Fürs Lernen ist ja die Schule da!!Hier sollte sich meiner Meinung auf jeden Fall was ändern, vor allem wenn man sich überlegt, daß kleine Franzosen - bevor sie in die 1. Klasse kommen - (im Normalfall) lesen und schreiben können!

In Frankreich gibt es die "Schule für alle" (wieder ein typisch deutscher dämlicher Begriff!) bis zur neunten Klasse. Dem stehe ich allerdings sehr kritisch gegenüber. Denn gefördert werden hier höchstens die Schwächeren, die besseren Schüler können doch - im Vergleich zum deutschen Gymnasium - nur ausgebremst werden. Die Ganztagsschule, die ja jetzt überall gefördert wird, gibt's in Frankreich auch. Trotzdem hat F in der letzten Pisa-Studie (glaube ich) genauso schlecht abgeschnitten wie D. Also, ein Allheilmittel ist das auch nicht. Auf jeden Fall läßt es den Frauen die Möglichkeit, auch mit Kindern Karriere zu machen, aber das ist ja wieder ein anderes Thema!  

36845 Postings, 7741 Tage TaliskerSchule für alle!

 
  
    #10
1
16.09.04 09:36
gebrauchsanweisung
So wird etwas aus Ihrem Kind
VON CHRISTIAN FÜLLER

1. Lassen Sie Ihr Kind mit Schmuddelkindern lernen.
Seien Sie doch mal ehrlich: Ihre Phobie vor der "Schule für alle" beruhte auf tief sitzendem Elitedenken. Klar haben Sie früher in Uni-Seminaren gern auch mal vom Standpunkt der Arbeiterklasse aus argumentiert. Später jedoch empfanden Sie es zunehmend als belastend, die lauten Unterschichtblagen in Kita und Grundschule ertragen zu müssen. Schon blöd, wenn beim Kindergeburtstag plötzlich ein rauchender Hilfsarbeiter mit am Kaffeetisch saß. Sie gerierten sich, ohne es zu merken, als Bildungsbürger und schlugen sich auf die Seite versnobter Philologen, unbelehrbarer Kultusminister und in die FAZ-Schmollecke. Schluss damit. Nehmen Sie Willy Brandts Idee von der Bildungsexpansion endlich ernst! Die Schule für alle wird ganz anders sein als die doofe deutsche Gesamtschule aus Hessen und Nordrhein-Westfalen. Und sie kriegt auch einen neuen Namen: Gemeinschaftsschule.

2. Protestieren Sie ruhig gegen die Gemeinschaftsschule!
Sie stehen damit in der Tradition vieler Generationen, die ihre Kinder nicht zu Versuchsobjekten einer Schulreform machen wollten. Das war schon immer so. Deutsche sehen, seitdem einst Preußens Gymnasium nur einer hauchdünnen Oberschicht von zwei Prozent die Hochschulreife zugestand, zwischen Masse und Klasse einen angeborenen Widerspruch. Ihr Problem ist: Sie stehen auf verlorenem Posten. Die Gegner einer Gemeinschaftsschule werden immer weniger. Die cleveren Teile der Wirtschaft - vom Handwerkstag des boomenden Südwestens bis zu den feinen McKinsey-Consultants -, die GEW sowieso, mutige Elemente bei Grünen wie SPD und viele mehr wissen: 25 Prozent Schülerausschuss als Erfolg der dreigliedrigen Schule tun keinem gut - dem Nachwuchs nicht und der Ökonomie auch nicht. Und siehe da: Auch Eltern sind für die Gemeinschaftsschule. In den sich entvölkernden Gebieten des Ostens oder auf Inseln - weil es dort gar nicht genug Kinder gibt, um drei Schultypen zu füllen. Da, wo es gute Gesamtschulen gibt, und überall dort, wo Papa und Mama wissen: Nur weil ein Zehnjähriger den Sprung aufs Gymi nicht schafft, ist er kein Depp. Geben Sie Spätzündern eine Chance.

3. Fürchten Sie sich nicht vor der Gemeinschaftsschule!
Wenn alles prima läuft, wird sie eine helle, schöne Schule für alle Kinder von der ersten bis zur neunten (oder gar zehnten) Klasse. Nicht nur die unsinnig frühe Sortierung von Kindern nach "Begabung" ist dort abgeschafft. Die ganzen Relikte der Lehranstalten für die alte Industriegesellschaft fallen weg: Einteilung in Fächer, Beschulung nach staatlichem Lehrplan, Frontalunterricht, Schulbeginn in aller Herrgottsfrühe, alle 45 Minuten Klingelzeichen. In der Gemeinschaftsschule ists ein bisschen wie in den international anerkannte deutschen Grundschulen: Alle Kids sind gleich viel wert - dafür werden sie so individuell gefördert, wie es nur geht. Das bedeutet: Keine Gruppierung nach Leistung, sondern Teambildung nach Interesse, Thema und Projekt. Ein Assistenzlehrer steht zur Verfügung, um mit Vorauseilern und Nachzüglern Sonderschichten zu schieben. Ach, übrigens: Keine Sorge, die ehrwürdigen Gymnasien werden nicht geschleift. Sie beginnen bloß erst mit der 10. Klasse und sind offen für bis zu 70 Prozent eines Jahrgangs.

4. Verlangen Sie Leistung!
Was sind eigentlich die "Leistungen" der gegliederten Schule? Sie bringt, trotz des vermeintlichen Elitebrüters Gymnasium, nur eine kleine Spitze hervor. Dafür schaufelt sie alljährlich knapp ein Viertel eines Jahrgangs als radebrechende Schlechtleister auf den Markt - die wenig Chancen auf Teilhabe am sozialen oder Berufsleben haben. Kompetenzerwerb und Abschlüsse verlaufen in der deutschen Kröpfchen-Töpfchen-Schule streng entlang von Bildungsstand und Einkommen der Eltern. Und die Ausleseschule knausert allzu sehr mit der Hochschul-"Reife". Nur mit Abitur kommt man auf die Uni, das Abi aber ist für maximal 40 Prozent eines Jahrgangs reserviert. Warum sollen nicht auch Meister studieren dürfen? Wieso stiehlt man Gesellen Jahre, indem man sie in Abendkursen fürs Abitur nachsitzen lässt?

5. Schauen Sie in die Vergangenheit!
Da haben die deutschen Halbreformer ganz extraordinäre Erfahrungen mit der Schule für alle gemacht. In der ollen DDR hieß das POS und EOS. Die Polytechnische Oberschule war als "Einheitsschule" zehn Jahre lang für alle da. Die Erweiterte Oberschule siebte dafür umso härter: nach Gesinnung und Noten. Allerdings nahm die DDR das mit der Disziplin zu ernst. Die Anstalten der Volksbildungsministerin Margot Honecker (SED) versuchten zusammenzubringen, was nicht zusammengehört: Chancengleichheit für alle und den Rohrstock des Alten Fritz. Auch die "Gesamtschule" à la Hessen und NRW im Westen war ein lebensunfähiger Zwitter: Sie behauptete, eine Schule für alle zu sein, separierte aber innerhalb der Klasse nach Leistungsgruppen. Eine Klasse hatte so manchmal 30 Lehrer. In den Hauptfächern wurde den Schülern täglich vorgeführt, wer die Doofen aus dem Förderkurs sind. Machen Sie es diesmal besser!

6. Halten Sie Ihre Geldbörse bereit!
Die Einführung der Gemeinschaftsschule wird eine schöne Stange Geld kosten. Tausend neue Schulgebäude braucht das Land, in denen es endlich Spaß macht, zu lernen. Das wird, erstens, eine fette Dopingspritze für die deutsche Bauwirtschaft und bringt ein bisschen Aufschwung. Zweitens wäre die Gemeinschaftsschule eine Investition in die Köpfe. Mehr Akademiker sind möglich! Also, selbst wenn Sie auf die Eigenheimzulage verzichten müssen, verzagen Sie nicht. Bald nämlich, wenn den Reden Taten folgen, brauchen Sie kein Geld mehr für die Privatschulen ihres Kindes zur Seite legen - dann sind öffentliche Schulen so gut wie die der Finnen.

7. Lernen Sie den Lehrer Ihres Kindes kennen!
Wollten Sie doch schon immer mal. Künftig können Sie weder der beamtige Auftritt noch das Alter des Paukers schrecken. LehrerInnen machen bald schon mit Anfang 20 erste Praktika in der Schule und sind in der Regel Angestellte, die von der Schule Ihres Kindes selbst ausgesucht werden. Auf die PädagogInnen kommt eine Kulturrevolution zu. Sitzenbleiben und Aussortieren gilt nicht mehr. Sie müssen mit neuen Lehr-Lern-Formen arbeiten, bei denen weniger doziert und Schülern viel mehr Freiraum gewährt wird. Wochenpläne sind der Normalfall. Schüler entscheiden gemeinsam mit Lehrern, wie der Rahmenlehrplan und die Bildungsstandards für die Bundesrepublik umgesetzt werden. Ein ganz harter Brocken für die Lehrer wird auch, dass die eingebildete Feindschaft zwischen Grund-, Real- und Hauptschullehrern ein Ende haben muss. Künftig gibt es Lehrer - und keine Lehrämtler für die jeweilige Schulform.

8. Freuen Sie sich auf interessante Gespräche mit Ihrer Diplomfriseurin!
Schon bald soll eine Mehrheit der deutschen Teenies die Berechtigung zum Studium erhalten. Dann muss Ihr Kind nicht zwingend so schwere Kost wie, ach, Philosophie, Juristerei oder Medizin studieren. Die fachschulische Ausbildung für Gesundheitsberufe und, vor allem, die der ErzieherInnen wird in Studiengänge verwandelt. So wie es in Australien oder in den USA möglich ist, an City-Colleges zu "studieren", wird auch die deutsche Universität nicht mehr dem Trugbild der Professorenschmiede aufsitzen. Warten Sie mal ab, wie intellektuell anregend das Gespräch mit einer Diplom-Friseurin (FH) sein kann. Und Ihre Kindergeburtstage hören auf, Schauplätze heimlichen Klassenkampfes zu sein.
Mitarbeit: Florian Hollenbach

taz Nr. 7463 vom 16.9.2004, Seite 3, 260 Zeilen (TAZ-Bericht), CHRISTIAN FÜLLER  

19524 Postings, 8707 Tage gurkenfredtja, als elternteil

 
  
    #11
16.09.04 10:00
stehe ich der sache relativ hilflos gegenüber...mit welcher strategie soll ich individuell der problematik begegnen???
meine erste mini-gurke geht jetzt in den kiga. alles gut und schön, aber die erste frage: soll er zusätzlich ne fremdsprache erlernen, oder in die musikschule? keine ahnung. ich schwanke zwischen der angst vor überforderung und der angst, daß er was "verpaßt".
später in der schule wird die entscheidungssituation bestimmt nicht einfacher....

mfg
gf  

3007 Postings, 9252 Tage Go2Bed@gurke

 
  
    #12
16.09.04 10:09
Warum nicht beides? Eine Fremdsprache und Musik (musikalische Früherziehung) wird doch in dem Alter sehr spielerisch vermittelt. Das ist für Kinder ja keine "Arbeit", sondern stillt den Wissensdurst. Ich glaube nicht, das ein Kind im Allgemeinen dadurch überfordert wird.  

2176 Postings, 8035 Tage HEBIGeldschneider hat Null-Ahnung

 
  
    #13
16.09.04 10:23
In der DDR wurde bereits das Rechnen im Kindergarten geübt. Außerdem gab es feste Zeiten wie auch eine 1-stündige Ruhephase nach dem Essen. Das wurde bis zur 4.Klasse weitergeführt im Hort. Dort wurden alle Schüler sehr gut bei der Anfertigung ihrer Hausaufgaben betreut (bis 16 Uhr). Die Eltern, die hier meist aus Zeitmangel ihre Kinder vernachlässigen (Ausnahmen bestätigen die Regel-kein Vorwurf!) wissen oft nicht was die Kinder an Hausaufgaben aufhaben usw. Die Kinder werden sich selbst überlassen. Sitzen vor der Glotze und surfen in diversen Foren.
Im Kindergarten der zu Scheißzeiten von 8-12 Uhr (Mütter werden so schon vorsätzlich vom Berufsleben ausgeschlossen) die Kinder aufbewahrt, findet die Betreuung nach demm Motto: "Was Du nicht willst, brauchst du auch nicht machen" statt. Keine Disziplin wird antrainiert, die Motorik der Kinder nicht geschult. Ausbaden tun wir es heute als Unternehmer mit lustlosen Azubis mit Nullahnung.

Ich fordere sofort das alte DDR Schulsystem der polytechnischen Oberschule.  

473 Postings, 8101 Tage kantDie Waldorfschule ist ein

 
  
    #14
16.09.04 13:50
Schulsystem, in dem die Kinder 10 Jahre im Konvoi fahren. Begabte Kinder sterben vor Langeweile, unbegabte Kinder freuen sich, dass es keine Zeugnisse gibt.

Und noch was: unser jüngster Sohn hat sich mit 5 das Lesen und Schreiben beigebracht. In der Grundschule wurde er dann nach drei Monaten von der ersten Klasse in die zweite versetzt. Es ist wirklich traurig, welch niedriges Niveau in den letzten ca. 10 Jahren auf den Schule eingezogen ist. Wir wohnen übrigens in Baden Württ.´



 

8051 Postings, 7929 Tage Rigomax@Kant (#14): Pfui!

 
  
    #15
16.09.04 14:19

Dein Sohn ist doch nicht etwa intelligent und motiviert?
Das werden wir ihm auf der Gesamtschule schon austreiben!
Spitzenleistungen führen nur dazu, daß wir eine Elite bekommen und das wollen wir nicht! Denn die verdienen später womöglich mehr als der Durchschnitt. Und denken, daß sie schlauer sind als andere.

P.S.: Damit man es nicht merkt, nennen wir die Gesamtschule jetzt Gemeinschaftsschule. Aber nicht weitersagen!
 

3007 Postings, 9252 Tage Go2BedGenau,

 
  
    #16
16.09.04 14:25
und zu jemandem, der mehr kann, steckt man einfach mehr, die weniger können. Dann können nachher alle gleich viel. Ist das nicht toll!  

7114 Postings, 8515 Tage KritikerDaran krankt unsere Politik:

 
  
    #17
16.09.04 15:36
Viele "gescheiten" Poli's reden über Schule und ALLE dürfen mitquatschen - bis auf die Schüler, die frägt keiner! Dafür dürfen sentimental verkorkste ElternbeirätInnen reden.
Genauso über den "Kita"(!) = Kindergarten. Eine engagierte Erzieherin habe ich dazu noch nicht hören dürfen (Ausnahme: meine Frau zu hause!).
Kaum denkt sich jemand einen Exzess aus, schon wird man (Frau) in Talk's eingeladen und darf sappern.
Über die Rechtschreibreform reden meist auch nur die, welche kaum deutsch können.
Warum darf Deutschland keine guten Schüler haben, weil diese dann bemerken würden, daß unsere Politiker blöde sind! - so bleiben sie einige von UNS! Toll - Kritiker.  

7336 Postings, 7995 Tage 54reabaus der ddr hätte es was werden müssen - bei

 
  
    #18
16.09.04 15:55
dem tollen schulsystem!? wichter als das prinzip ist die qualität und bei einer mehrgliedrigen schulsystem die transparenz. eine schule wird nich deshalb gut weil sie gemeinschaftsschule heißt. unsere heutige schule leidet sicherlich an 2 erheblichen mängel.

1) die ausgliederung ist zu früh. internationale erfahrungen zeigen, dass der richtige zeitpunkt nach 6 bis 7 jahren liegt.

2) die unterichtszeiten sind zu kurz. dadurch wird zuviel zeit verplempert. es braucht die ganztagsschule von montag früh bis freitags abend. passt auch besser in unsere heutige lebensweise mit vielen berfstätigen eltern.
 

107 Postings, 7386 Tage MinirmaxEin Gemeinschaftsschule

 
  
    #19
16.09.04 16:04
wäre die allerletzte, die das Bildungsniveau anheben könnte. Die verkorksten Kinder sind nicht in den freiwilligen weiterführenden Schulen (Realschule und Gymnasium)zu finden, sondern in der Grundschule und später in der Hauptschule. Dort beginnt auch das Übel. Wer nicht mal der deutschen Sprache mächtig ist soll dann bis zur 9. Klasse die Begabten am Lernen hindern dürfen? So ein dämlicher Vorschlag ist mal wieder typisch grün. Wo hat denn die Pisastudie das Defizit zu anderen europäischen Schulen festgestellt? Bestimmt nicht bei den Gymnasien. Außerdem hat kein einziges Land in Europa so viele anatolische Bauernkinder in der Schule wie Deutschland. Die sonstigen ausländischen Kinder sind dagegen eher als eine Bereicherung anzusehen.
Übrigens: Die Waldorfschulen kosten Geld und zwar 1/10 des Einkommens, egal wieviele Kinder eine Familie dorthin schickt. Da sich das nicht jeder leisten kann ist deshalb  auch die Klientel dort eine ganz andere.  

473 Postings, 8101 Tage kant@minirmax #19

 
  
    #20
1
16.09.04 16:20
Waldorfschulen kosten Geld und viel Engagement der Eltern. Aber es werden auch immer mal Kinder mitgenommen, deren Eltern über sehr wenig Geld verfügen. Insofern ist sie - in einem vernünftigen Rahmen - eine sehr soziale Schule. 5 meiner Kinder sind Waldorfschüler gewesen, ich weiß durchaus, wovon ich spreche.

Was die anatolischen Bauernkinder betrifft: ich habe etwa ein Jahr in einer Institution mitgearbeitet, die Nachhilfeunterricht gibt. Damals habe ich einen türkischen Jungen als Schüler gehabt, der in der 5. Klasse Hauptschule sitzen geblieben war. Der sprach vielleicht 20 Worte Deutsch. Auf Nachfrage erklärte mir die Lehrerin, dass die Grundschulen froh sind, wenn die Kinder "durch" sind. Mit "sitzen bleiben lassen" halten die sich nur sehr ungerne auf - das überläßt man lieber der Hauptschule.

Ihr dürft mir glauben, dass ich in der Nachhilfezeit gelernt habe, was ein wirklicher Klassenunterschied ist; es ist nicht Geld, Mercedes und ähnliche Kacke; es ist einfach der Unterschied zwischen den Kindern, die Deutsch sprechen, die autonom eine Meinung begründen können und die sich benehmen können. Der Typ "anatolischer Bauernjunge" (den es selbstverständlich auch auf deutsch gibt), dem ja offensichtlich die ganze Liebe der Bildungspolitik gelten soll, ist völlig chancenlos in unserer Industriegesellschaft. Mit 11 Jahren ein absehbar hoffnungsloser Langzeitarbeitsloser...

Die chancenreichsten Kinder - um nun endlich mal zum Schluß zu kommen - sind diejenigen aus intakten Elternhäusern, bei denen ein Elternteil für die Kinder verfügbar ist. Das vielfach diffamierte "Heimchen am Herd" (Mann oder Frau) ist nach meiner Erfahrung ein Goldschatz für die Kinder.



 

36845 Postings, 7741 Tage TaliskerJeder, der hier so

 
  
    #21
16.09.04 17:11
niederschmetternd über die Gesamtschule (meinetwegen auch Gemeinschaftsschule) urteilt, möge mir doch bitte erklären, warum es bei den PISA-Gewinnern offensichtlich klappt. Es sei erwähnt, dass bei PISA der Ausländeranteil (zur Schaffung einer Vergleichbarkeit) herausgerechnet wurde. Klar, eingedeutschte Schüler galten natürlich als Deutsche. Und dat mit den mangelnden Deutschkenntnissen ist ein gewichtiger Grund. Aber das kann doch nicht die ganze Erklärung sein?
Gruß
Talisker  

8051 Postings, 7929 Tage Rigomax@kant (#20): Hut ab!

 
  
    #22
16.09.04 17:35
Wenn mehr Leute so denken und handeln würden, hätte unser Land eine Menge Sorgen weniger.
 

463 Postings, 7539 Tage Piuswas hilft uns ein neues Schulsystem, wenn keine

 
  
    #23
16.09.04 18:21
Lehrer eingestellt werden, um die Kinder zu unterrichten? Ich habe leider gerade das Problem, daß meine Tochter nächstes Jahr zur Schule gehen soll.

Die staatliche Grundschule um die Ecke hat momentan eine Unterichtsausfallquote von 50%, da unser super Ministerpräsident, Herr Koch, lieber Lehrer entläßt, als welche einzustellen. Die privaten Schulen haben eine Wartezeit von bis zu 6 Jahren!

Da helfen auch keine markigen Sprüche unserer Politiker, welche immer nur fordern und wieder fordern. Herr Schröder fordert, Frau Merkel fordert, und Herr Koch sieht die Schuld natürlich in der Bundesregierung (eigentlich ist das Problem doch eher in den Ländern zu sehen, und nicht im Bund. Das hat sich aber in der hessischen CDU noch nicht durchgesprochen). Wenn die Politiker nichts ändern, wer denn sonst?

Ganz nebenbei sieht Frau Merkel die Schuld bei den Eltern!? Frau Merkel, soll ich etwa selbst einen Lehrer einstellen??

 

129861 Postings, 7680 Tage kiiwiiWarum eigentlich nicht?Früher gabs auch Hauslehrer

 
  
    #24
16.09.04 18:40
Privatschulen kosten auch ne Menge. Bücher etc. mußt eh schon selbst kaufen.
Tu Dich mit ein paar anderen Eltern zusammen und überleg das mal.

Zum Thema "Koch" und "Hessen" kann ich Dir auch Lieder singen (hatte grade Elternabend).
Koch ist nur ein Blender, sonst nix.  

463 Postings, 7539 Tage PiusEinen Privatlehrer

 
  
    #25
16.09.04 19:23
einzustellen ist auch keine Lösung, da mein Kind dann von der Polizei in die Schule gebracht wird. Es wird dort zwar kaum unterrichtet, aber hingehen müssen sie...

kiiwii, Du wirst lachen, ich habe es mir wirklich schon überlegt mich mit anderen frustrierten Eltern zusammen zu tun und zumindest für die ersten 4 Jahre eine eigene Schule zu gründen. Nur ist es schwierig dies genehmigen zu lassen. Hier ist die Politik sehr schnell und verbietet solche Unterfangen.

Der Herr Koch ist ein Schaumschläger. Eine sehr unangenehme Persönlichkeit, welcher nur auf die Fehler anderer hinweist, und selbst nur zerstört.

Das ist aber der Typ Mensch der gewählt wird.  

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