Schmidts Katze
Bauer aus dem S-Dax geht ab wie Schmidts Katze und hat sich seit dem Börsengang im Juli 2006 bereits auf 33 € verdöppelt.
Bauer stellen u.a. Spezialbohrer her, mit denen man in besonders engen Stellen hantiert.
Äquivalent erektiv stellt sich der Chart dar.
Ich denke ich werde mein Depot damit beglücken, mein Vorsatz für 2007.
Rein charttechnisch ist hinsichtlich der Überlegungen von @butzerle derzeit nicht zu erwarten, dass der Kurs unter die Marke von 23 EUR durchbrechen könnte. Allderdings - der Kurs hat im März auch schon mal die Marke von 20,50 EUR gesehen.
Ich bin nun wahrlich nicht negativ auf Bauer eingestellt, aber nachdem düsteren Ausblick im Halbjahresergebnis vom Freitag (da ist Bauer sehr viel an Antworten schuldig geblieben) sehe ich nicht warum die Aktie bei einem guten Marktverlauf auf über 25 € gehen sollte. Also ich sehe keine Gründe dafür.
Bei Kursen unter bzw. um die 20 € ist die Aktie eventuell ein Kauf. Vorher ist das Chancen/Risiko-Verhältnis fundamental wie auch technisch einfach zu groß. Der Knackpunkt dürfte die 20 €-Marke sein.
Für mich ist der Grund für diese Kurs-Underperformance, dass Bauer in der letzten Woche doch einige Antworten offen gelassen hat, die das Unternehmen sehr wahrscheinlich auch momentan nicht beantworten kann.
Für mich steht eindeutig fest, dass Bauer in den nächsten 12 Monaten irgendetwas in seinem Maschinenbaubereich tun muss. Die Boomzeiten der Jahre 2006 bis 2008 werden sehr wahrscheinlich nicht mehr wieder kommen und deshalb muss Bauer wohl oder übel teure Kapazitätsanpassungen vornehmen.
Außerdem sind die weltweiten Fertigungskapazitäten von Bohr- und Fräsgeräten in den letzten beiden Jahren stark ausgebaut worden und das wird die Gewinnmargen erheblich und wohl auch nachhaltig negativ beeinflussen.
Außerdem dürfte Bauer im nächsten Jahr noch schwächere Zahlen vorlegen wie in diesem Jahr mit einem EPS um die 2 €. Das alleine reicht schon aus, dass die Aktie allerhöchstens mit dem Gesamtmarkt nach oben gehen wird. Aber dass die Bauer-Aktie den Gesamtmarkt, damit meine ich den MDAX, outperformen wird, glaube ich nicht. Hinter der weiteren Entwicklung von Bauer stehen einfach viel zu viele Fragezeichen und eine Besserung ist einfach nicht in Sicht.
Mein Problem ist, dass Bauer laut Halbjahresbericht nur noch einen kleinen Gewinn im Maschinenbausegment im 2.Halbjahr nach Zinsen erwartet. Dürfte dann in etwa ein EBIT um die 15 Mio. € sein. Zusammen mit dem noch eingermaßen guten 1.Halbjahr würde dann das ein EBIT auf das Gesamtjahr 2009 gesehen im Maschinenbaubereich nur noch um die 50 Mio. € betragen. 2008 lag es noch bei 118,3 Mio. €. Aufgrund des Konjunktureinbruches halte ich das zwar noch nicht für allzu problematisch, aber das Hauptproblem für Bauer ist meiner Meinung nach, dass der sehr wichtige Maschinenbaubereich (immerhin 70% des Gesamt-EBITs in 2008) durch die Wirtschafts- und Finanzkrise nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen worden ist (weltweiter, gleichzeitiger Bauboom von 2006 bis 2008 war wohl einzigartig, Überkapazitäten an Maschinen im Markt und auch bei den weltweiten Fertigungskapazitäten). Bei anderen Maschinen- oder Anlagenbauer sehe ich das nicht so (z.B. aus dem MDAX Krones, Kuka oder Rational).
Deshalb bin ich der Meinung, dass Bauer gar nicht drum herum kommen wird über kurz oder lang (eher lang) Kapazitätsanpassungen, sprich Entlassungen, vornehmen muss. Das kann teuer werden. Ich kann aber Bauer sehr gut verstehen, dass man über eventuelle Entlassungen und den daraus resultierende Kosten keine Angaben macht, da man ganz einfach in der aktuellen Lage hinsichtlich der nächsten zwei Jahre überhaupt nicht einschätzen kann.
Sollte das Maschinenbaugeschäft wirklich nachhaltig durch die Konjunkturkrise gestört werden, dann ist auch das langfristige Umsatz- und Gewinnpotential von Bauer deutlich niedriger als 2008. Der Baubereich und Resources dürften etwa um die 60 Mio. € beim EBIT in den nächsten Jahren einbringen (Bau leicht fallend wegen Margendruck, Resources leicht steigend). Damit können diese beide Bereiche die EBIT-Rückgänge im Maschinenbaubereich bei weitem nicht abfedern. Nimmt man für den Maschinenbaubereich die Erwartungen von Bauer für das 2.Halbjahr 2008 als Grundlage her, dann dürfte Bauer 2010 gerade mal im Maschinenbau ein EBIT um die 30 Mio. € erzielen.
Wenn man jetzt optimistisch denkt, dann könnte das langfristige Potential im Maschinenbau so bei 50 Mio. € liegen. Das sind immerhin 57% unter dem Rekord von 2008.
Alles in Allem käme ich damit auf ein langfristiges Potential (bis 2012) beim EBIT von 110 Mio. € bis 120 Mio. €. Würde in etwa einen Gewinn je Aktie zwischen 3,70 € und 4 € ergeben. Deshalb könnte die Aktie in zwei, drei Jahre sicher auf 35 bis 40 € steigen, aber die kurzfristigen Unsicherheiten in der Aktie sind momentan sehr hoch. Also ich sehe das wie die Analysten, die erwarten im Schnitt ein EPS für 2009 und 2010 von jeweils um die 2,30 €. Schon alleine deshalb sehe ich für die nächsten 6 bis 9 Monate nicht allzu viel Kurspotential für die Bauer-Aktie, denn die Unternehmensnachrichten wie auch die Zahlen werden in den nächsten 12 bis 18 Monate sehr schwach ausfallen. Deshalb wird sich die Bauer-Aktie meiner Meinung nach, in den nächsten 6 bis 12 Monate unterdurchschnittlich zum Gesamtmarkt entwickeln.
Ein Kursziel von Bauer zu wagen ist schon verdammt schwer, denn wer hätte vor drei Monaten gedacht dass unser DAX sich aktuell auf einem Niveau von 5.400 Punkte bewegen wird. Sehr wahrscheinlich keiner. Deshalb ist für mich nicht das Kursziel entscheidend, sondern der Vergleich mit anderen Aktien und darum ist für mich die Bauer-Aktie derzeit kein Kauf.
Ich habe es schon einmal erwähnt, wenn irgendwann einmal eine größere Kurskorrektur am Markt einsetzen wird und die Bauer-Aktie über der 20 €-Marke bleibt, dann wird die Aktie für mich wieder interessant, denn ich denke schon dass die Bauer-Aktie eine gute Langfristanlage ist.
Aber der Aktienmarkt ist zur Zeit ein reiner Tradermarkt und da ist für mich die Bauer-Aktie gerade wegen der großen Unsicherheit, der Kursverlauf in den letzten 8 Wochen zeigt ja das doch recht eindeutig, nicht gerade das geeignete Investment. Die Bauer-Aktie ist einfach nicht trendy. Auf der Watchliste bleibt die Bauer-Aktie bei mir. Aber ich setze momentan auf andere Werte. Jedoch mit engen Stopp Losses um auf die Korrektur gewappnet zu sein und meine schöne Gewinne dann nicht wieder zu verlieren. Solange die gute Marktstimmung anhält, solange sollte man mit den Bullen reiten
Die Frage ist nur warum ???
Wenn ich mir den Buchwert anschaue, die Gewinnprognose für 2009 und die nicht gerade gute Aussichten fürs nächste Jahr, dann finde ich nicht dass bei Bauer ein Analystenbashing stattfindet. Kursziele um die 24 bis 27 € sind durchaus fundamental fair und dass es momentan keine Kaufempfehlungen gibt ist doch auch normal, da viele einfach davon ausgehen, dass der Gesamtmarkt irgendwann einmal nachgegeben muss.
Andererseits, schau dir mal die Baubranche an.
Hochtief hat mal locker 50% in den letzten Tagen gemacht, da zieht Bauer als Mitglied der Peer Group (Maschinenbau hin oder her) einfach mit. Ist rational nicht zu erklären, aber Bauwerte boomen im Moment. Ob das fundamental gestützt wird oder nicht, spielt keine Rolle