Sarrazin und Steinbrück mit Moderation von Jauch
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 25.05.12 19:21 | ||||
Eröffnet am: | 20.05.12 22:15 | von: gate4share | Anzahl Beiträge: | 56 |
Neuester Beitrag: | 25.05.12 19:21 | von: Rigomax | Leser gesamt: | 7.100 |
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Meiner Meinung nach ist Steinbrück ein Meister in dem zu sagen , wohl der Wähler hören mag. Es war eben ganz klar von ihm angesprochen worden, dass es eine Deutsche Verpflichtung gibt für den euro ein zu stehen, viel zu zahlen - auch wegen dem Holocaust und dem Völkermord. Als Sarrazin darauf eingeht und Jauch auch fragt "wer sagt das denn" - dann haben nach angaben von Steinbrück er und Schmidt davon überhaupt nichts gesagt.
Eine ganz unfaire Diskussionsführung.
Des Weiteren bezweifle ich, dass Griechenland, Spanien, usw. ein höheres Wachstum hätte erreichen können, im Gegenteil, Süd- und Osteuropa wäre niemals an so viel günstiges Geld gekommen (siehe Renditen der Anleihen, die deutlich gesunken waren)
Und auch Dtl. hat davon profitiert, weil plötzlich viel mehr Geld über günstige Kredite in Umlauf gebracht wurde, was vorher nicht der Fall war. Da braucht man ja nur mal die Verkaufszahlen von VW in Süd- und Osteuropa anschauen, die hätte es ohne dem EURO eben nicht gegeben.
Ferner kommen noch gewisse positive Effekte hinzu, wenn z.B. ein Land vor einem EU-Beitritt steht, da fließt eben viel Geld zu und Wachstumszahlen werden dann "verfälscht"
Zwar bin ich nicht Pro Steinbrück und Pro EURO-Politik wie wir sie haben, doch halte ich auch nix von Sarrazin, der vielleicht ein paar Dinge durchaus "kritisch" feststellt, doch der die falschen Schlüsse hieraus zieht und einer "typischen" 1+1 = 2 Logik folgt, die aber nicht mit der menschlichen Psychologie vereinbar ist.
Wenn es nach Sarrazin geht, würde er wohl HartzIV komplett einkürzen, die EU wieder aufspalten, den Geldhahn für Integration zudrehen und wir würden eine ähnliche Richtung gehen wie damals vor dem 2.WK als Menschen eben auch auf dumpfe Propaganda hereingefallen waren.
Wer solch einer Propaganda Glauben schenkt, der ist daher selbst schuld bzw. naiv, selbst wenn ich auch alles Andere als Pro Steinbrück bin, weil auch er viele Dinge schöngeredet hat und damit Sarrazin in die Karten spielte.
Daher bin ich Contra Sarrazin und Contra Steinbrück, weil es auch noch einen dritten Weg gibt, über den noch gar nicht diskutiert wurde, nämlich DM und EURO in Dtl. Drachme und EURO in Griechenland, usw.
Aus politischen Gründen, die evtl. die Politiker selbst nicht so ganz verstehen, wird der Euro unter allen Umständen verteidigt, bis wir alle pleite sind.
Leute, raus aus dem Euro, und lasst die anderen ihren selbstverzapften Mist selbst ausbaden. Unsere Exporte werden nur temporär leiden, langfristig lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Zitat aus t-online:
Mayer stützt Sarrazins Thesen teilweise
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, hat die Thesen Sarrazins teilweise gestützt. In den ARD-Tagesthemen sagte er, die feststellbaren Vorteile Deutschlands durch den Euro hätten nur 0,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen - alles andere sei zumindest nicht zu beweisen. Er plädierte auch dafür, die Zahlungen an Griechenland einzustellen, falls das Land die eigegangenen Verpflichtungen nicht erfülle. Die Eurobonds hält Mayer ebenfalls für eine schlechte Idee und befürwortet Sarrazins Schlussfolgerung, zu den Kriterien von Maastricht zurückzukehren - das alles sei aber nicht neu.
inhaltlich: steinbrück gibt seinen volkswirtschaftlichen sachverstand an der studiotür ab. jeder klippschüler weiß, daß wir den euro eigentlich ökonomisch nicht brauchen. politisch hat er auch versagt.
die jauch' sche frage dieser ganzen veranstaltung hätte sich also kurz und knapp beantworten lassen NEIN!
alles andere war das übliche, volksverblödende politikergequassel.
U.a. ist doch unstrittig, dass es aus unternehmerischer Sicht sowie dem Außenhandel eine enorme Erleichterung ist.
U.a. finde ich das Umtauschen von Geld ebenfalls nervig, weil daran unnötigerweise Banken und diverse Finanzdienstleister oder Schwarzmarkthändler sich eine goldene Nase verdienen, die wir alle bezahlen müssen.
Der EURO hat daher durchaus Vorteile und ist zudem Symbol einer politischen Union.
Der Fehler der jedoch gemacht wurde ist, dass man mit dem EURO kein Regularium mehr hat, welches Ungleichgewichte wie Griechenland aber auch Dtl. berücksichtigt.
Man hat eben wie so oft auf das Prinzip Hoffnung gesetzt und sich dabei kräftig verspekuliert.
Dafür jedoch den EURO für politisches Unvermögen verantwortlich zu machen, halte ich wiegesagt für falsch.
Und weil ein Herr Sarrazin auch die Schweiz hervor gehoben hatte. Man braucht ja nur mal in der Schweiz fragen, wie viel Spaß der starke Franken macht. Die Schweiz ist dabei daran zu "zerbrechen". Ein ähnliches Schicksal würde dann auch in Dtl. blühen, wenn dann die DM zum EURO gleich mal binnen kürzester Zeit um 30% aufwerten würde.
Dabei hat der Export ja schon bei EUR/USD-Kursen um 1,50 ziemlich gejammert ;-)
Geschadet hat der Euro wahrcheinlich nicht, aber genützt auch nichts!
Und er kritisiert genau diese These, dass die EU, also das gemeinsame Europa von dem Euro abhängig wäre.
Denn wenn Griechenland ohne Euro hätte weiter leben sollen , oder besser müssen , hätten sie sich den Problemen selber stellen müssen.
Griechenland könnte genauso weiter Bestandteil der Eu sein, aber eben keinen Euro mehr haben.
Die grosse Kritik von Sarrazin ist eben die, dass wir Geld anderen geben - was ausdrülich immer ausgeschlossen war.
Wenn hier passiert, dass völlig Falsches über Sarrazin These ausgesagt wird, wie das wohl erst in den grossen medien läuft.
wie kommen die bloss alle drauf, dass Sarrazin den Euro abschaffen möchte, oder gar die EU?
aber wenn wiedermal beschlossen wird griechenland zu retten sind die grünen dafür.
der euro war von anfang eine ökonomische mißgeburt, nicht kompatibel mit zukünftigen entwicklungen (sinkende bedeutung des europäischen marktes), überhastet vorbereitet, ideologisch motiviert, usw., usf.
dass die nummer danebengeht, war für ökonomen, die wirklich etwas von ihrem fach verstehen, von beginn an klar.
würde der autor dieses artikels sich mal die mühe machen und den euro mit dem dollar, anstatt mit der dmark zu vergleichen? oder mit der historie des britischen pfund? es geht beim euro doch nicht darum, ob wir den bankrott eines landes verkraften - natürlich werden wir das. es geht beim euro darum, dass er den anspruch hat eine weltwährung zu sein - das unterscheidet ihn von der dmark. bis in die frühen fünfziger war das brit. pfund die weltwährung schlechthin, seither bis heute der dollar. wenn ihr die historie expl. des dollars anseht, werdet ihr feststellen, dass die usa exakt die gleichen probleme haben, wie die europäer, nämlich, dass man ab einer gewissen kritischen grösse die eigene währung nicht mehr als wirtschafts-stimulanz einsetzen kann - da spielen externe währungstrader, wie die chinesen plötzlich eine gewichtige rolle, daher ist es auch völlig scheissegal, ob europa nun eine einheitliche wirtschaftsregierung hat, oder nicht. nein, dieser gurkenaufsatz enthält nicht ein einziges wahres wort - faktisch kam der euro nicht zu früh, sondern eher zu spät, denn die wahre aufgabe dieser währung war es, qua grösse für das von roosevelt bereits angekündigte "pazifischen jahrhundert" gerüstet zu sein ... ob da die griechen nun dabei sind, oder nicht.
#### Ironiemodus an #####
Jo... also ich bin für Einwanderung aber bitte keine Ausländer mehr rein lassen ;-)
#### Ironiemodus aus #####
Sarrazin sagt, dass er für die EU ist, sagt seinen EU-Partnern aber ins Gesicht, dass sie Pleite gehen müssen, sind ja selbst dran schuld.
Sowas hätte vielleicht vor dem EURO noch funktioniert, doch nicht nachdem das Kind in den Brunnen schon gefallen ist.
Wenn man solche Wege gehen will, dann sollte man eher gemeinsam in den sauren Apfel beißen und z.B. Südeuropa einen 100%igen Schuldenschnitt gewähren und Perspektiven schaffen, sowie finanzieren.
Da der deutsche Staat auch kaum Geld hat, müssten auch wir darüber nachdenken, wie man Geld aus der Oberschicht zurückführen kann. Z.B. über eine Finanztransaktionssteuer, Vermögenssteuer, usw.
Zwar bin ich kein Freund von Steuern, wenn jedoch solche Ungleichverhältnisse herrschen und die Mittelschicht ausdürrt, so muss man eben als Staat reagieren, weil das System leider keine funktionierenden Mechanismen in sich trägt.
Zusammengefasst würde ich z.B. als laienhafter Hobbyvolkswirt vorschlagen:
1. In jedem EU-Land regionale Währungen wieder einführen/ermöglichen OHNE den EURO abzuschaffen
2. Staatshaushalte werden über die heimische Währung geführt, Löhne/Gehälter müssen in heimischen Währungen ausbezahlt werden. Wer will kann seinen Lohn jedoch in EURO umtauschen. Dies hat u.a. den Vorteil, dass die Geldmenge heimischer Währungen im Falle einer Abwertung zurückgeführt und somit nicht gehortet wird.
3. Bilanzierungen in Unternehmen können in EURO abgewickelt werden, einzig die Personalkosten werden in heimischer Währung umgerechnet.
Wäre doch mal etwas, worüber man wohl konstruktiver diskutieren könnte als mit ENTWEDER / ODER Diskussionen a la Sarrazin.
es gab vorher den ECU und die sog. "Währungsschleifen", die nur dreimal durchbrochen wurden durch Abwertungen der Lira und des Francs, wenn ich mich recht erinnere.
Für jeden, der in Frankreich Urlaub gemacht hat, war seit Jahrzehnten klar: DM zu Francs ca. 1:3.
Mit der Umstellung auf EURO hat sich da nix geändert de facto.
Die einzige Option, die gestrichen wurde, war die Möglichkeit, die "Währungsschleife" neu zu definieren, was wohl im Falle der Drachme notwendig gewesen wäre.
Dafür "zahlen" wir jetzt mit einer abwertung des EURO gegenüber dem DOllar insgesamt, was aber aus Export-Sicht erfreulich ist.
Ich gehe davon aus, dass uns die sog. "Euro-Krise" noch lange erhalten bleibt: kein deutsches Unternehmen ist an einem starken EURO interessiert.
- bei GBP und USD reden ja auch 17 verschiedene finanz- und wirtschaftsminister mit
- es gibt 17 unterschiedliche sozialsysteme
- und mindestend ebenso viele USt-Sätze
- usw., usf. ist mir zu blöd, auf so einen kiga-vergleich weiter einzugehen.
dasselbe gilt prinzipiell für den vergleich von ECU und euro.
http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/...230,16084242,item,1.html
Auszüge (mit dem Fazit: starke, aber falsche Argumente):
"Sarrazin belegt Thesen mit falschen Argumenten
Den Tiefpunkt erreicht das Buch indes, wenn Sarrazin mit Statistiken zu belegen versucht, warum der Euro nichts bringt. Eine zentrale Aussage lautet: „Gemessen am Wohlstandsindikator BIP brachte die Währungsunion für viele Länder schwere Nachteile, für Deutschland hingegen keine Vorteile.“ Dazu gibt es eine Tabelle, die die Entwicklung des Brutto-Inlandsprodukt pro Kopf in Kaufkraftparitäten abbildet. Der Indikator ist okay. Was aber macht Sarrazin? Er schaut sich an, wie sich anhand dieses Indikators der Wohlstand Eurolands und anderer ausgewählter Länder relativ zur EU, also allen 27 Staaten der Union entwickelt hat. Und siehe da: Der Wohlstand in der EU der 27 hat sich zwischen 1998 und 2010 rascher erhöht als fast in jedem anderen Land. Ausnahme: die Schweiz, Spanien und Griechenland! Warum? Weil die osteuropäischen Staaten in diesen zwölf Jahren einen enormen Aufholprozess hingelegt haben. Das heißt aber weder, dass der Euro den Wohlstand in den Euroländern gesenkt hat, geschweige denn behindert.
......
Fazit
Kurzum: Das Buch leitet in die Irre und liefert Eurofeinden und Euroskeptikern starke, aber falsche Argumente. Eines tut es indes nicht: Es bricht keine Tabus. Sarrazins Thesen liegen voll im bundesdeutschen Mainstream. Das ist die eigentlich erschütternde Erkenntnis nach 417 Seiten. "
tatsächlich ist es für ein währungssystem natürlich völlig unerheblich, welche und wieviele mwst.-sätze in ihm kursieren - in den gesamten 90ern zahlte der halbe ex-ostblock in dollar, zudem grosse teile lateinamerikas, da deren währungen riesige inflationsraten aufwiesen. dem dollar machte das nicht viel, allenfalls musste die umlaufmenge, bedingt durch hohe abflüsse öfter nachgehalten werden.
tatsächlich will derzeit im euroraum keiner mit der reinen währungspolitik, also mit zins oder geldmenge wirtschaftsstimulanz betreiben - das ginge auch allein daher nicht, weil sich eine währung überhaupt nicht vom weltgeschen und den anderen währungsräumen abkoppeln kann. eine diskussion über eu-bonds währe allerdings auch ganz ohne gemeinsame währung vorstellbar.
"das würzt man dann gern noch rechthaberisch mit "begreift es endlich" - nun gut."
das war eine wortgleiche replik auf deinen kumpel im geiste kiwii, normalerweise ist das nicht meine diktion. aber sowas passiert schon mal beim selektiven lesen.
nur gut, daß du ein vollgebildeter dialogist bist, der ein flexibles weltbild hat und dieses durch eine geschliffene und feinsinnige rhetorik auch vermitteln kannst.
ansonsten steht in denem posting nix neues. ein vergleich des euro mit rein nationalen währungen ist ökonomischer bullshit (begründung s.o.) und braucht daher auch nicht weiter ernst genommen werden.
nix für ungut.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...d-gab-es-immer-11757944.html