Sarrazin und Steinbrück mit Moderation von Jauch
Seite 2 von 3 Neuester Beitrag: 25.05.12 19:21 | ||||
Eröffnet am: | 20.05.12 22:15 | von: gate4share | Anzahl Beiträge: | 56 |
Neuester Beitrag: | 25.05.12 19:21 | von: Rigomax | Leser gesamt: | 7.112 |
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Es kommt doch auf die Interpretationen und die Rückschlüsse an, die man da heraus herauszieht/bildet. DAS ist die eigentliche Diskussionsgrundlage. Im Falle seines Abschaffbuch waren die sicher angreifbarer, weil er sich da aufs Glatteis bewegt hat und sich auf ein Terrain begeben hat, wo er einach nur informierter Laie war und sich des "gesunden Menschenverstandes" (ein sehr brüchiger Grund) bewegt hat.
Im Falle des Euro-Buches (das ich gar nicht kenne), dürfte es vermutlich schwieriger werden, mit ihm zu streiten, weil es sich da quasi um ein fachliches Heimspiel handelt...
Er gibt seine Meinung kund, er hat Fakten dazu. Dann isses für mich okay. Wenn er eine andere Meinung hat als ich .. gut.. sie sei ihm gegönnt. Er kann nur leider in seinen Schlussfolgerungen nicht immer über seine Scheuklappen schauen. Das ist meine Meinung, die sei auch mir gegönnt.
Wenn er die Meinung hat, als Gewissen des "Volks" den Grass ablösen zu müssen... bitte... er kann noch viele Bücher schreiben. Ich habe als selbständig denkender Mensch gegen solche Vorhaben etwas...
Ständig zog sich das wie ein roter Faden durch Saranzins Argumentation, dass er gar nicht die EU in Frage stellt, sondern die Weiterführung der EU als selbstverständlich ansieht.
Auch als dann zum Schluss fragte, wie er es dann machen würde, kamen kene Patenrezepte so pauscha. Seine Aussage war vieilmehr, man hätte niemals den Ländern in der Form mit so viel geld helfen dürfen - auch nicht müssen oder sollen!
Und durchaus hat er selbstkritische Ausssagen gemacht, was die Einführung des Euros, wo er ja wohl immmer befasst war, als höherer Beamten im Finanzministerium , betrifft.
Ich befürchte, er kann eben seine Meiung, sein Darstellung selber nicht so gut rüber bringen, wie es sein sollte. Und die Medien sehen das wohl kaum als ihre Aufgabe. Dazu kommt dann, dass die aktuelle Politik, sowas überhaupt nicht hören will, was Saranzin sagt.
Doch glaube ich, der allergrösste Teil der Bevölkerung ist genau der meinung wie Sarrazin.
Des Weiteren bezweifle ich, dass Griechenland, Spanien, usw. ein höheres Wachstum hätte erreichen können, im Gegenteil, Süd- und Osteuropa wäre niemals an so viel günstiges Geld gekommen (siehe Renditen der Anleihen, die deutlich gesunken waren)
Und auch Dtl. hat davon profitiert, weil plötzlich viel mehr Geld über günstige Kredite in Umlauf gebracht wurde, was vorher nicht der Fall war. Da braucht man ja nur mal die Verkaufszahlen von VW in Süd- und Osteuropa anschauen, die hätte es ohne dem EURO eben nicht gegeben.
Ferner kommen noch gewisse positive Effekte hinzu, wenn z.B. ein Land vor einem EU-Beitritt steht, da fließt eben viel Geld zu und Wachstumszahlen werden dann "verfälscht"
Zwar bin ich nicht Pro Steinbrück und Pro EURO-Politik wie wir sie haben, doch halte ich auch nix von Sarrazin, der vielleicht ein paar Dinge durchaus "kritisch" feststellt, doch der die falschen Schlüsse hieraus zieht und einer "typischen" 1+1 = 2 Logik folgt, die aber nicht mit der menschlichen Psychologie vereinbar ist.
Wenn es nach Sarrazin geht, würde er wohl HartzIV komplett einkürzen, die EU wieder aufspalten, den Geldhahn für Integration zudrehen und wir würden eine ähnliche Richtung gehen wie damals vor dem 2.WK als Menschen eben auch auf dumpfe Propaganda hereingefallen waren.
Wer solch einer Propaganda Glauben schenkt, der ist daher selbst schuld bzw. naiv, selbst wenn ich auch alles Andere als Pro Steinbrück bin, weil auch er viele Dinge schöngeredet hat und damit Sarrazin in die Karten spielte.
Daher bin ich Contra Sarrazin und Contra Steinbrück, weil es auch noch einen dritten Weg gibt, über den noch gar nicht diskutiert wurde, nämlich DM und EURO in Dtl. Drachme und EURO in Griechenland, usw.
Aus politischen Gründen, die evtl. die Politiker selbst nicht so ganz verstehen, wird der Euro unter allen Umständen verteidigt, bis wir alle pleite sind.
Leute, raus aus dem Euro, und lasst die anderen ihren selbstverzapften Mist selbst ausbaden. Unsere Exporte werden nur temporär leiden, langfristig lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Zitat aus t-online:
Mayer stützt Sarrazins Thesen teilweise
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, hat die Thesen Sarrazins teilweise gestützt. In den ARD-Tagesthemen sagte er, die feststellbaren Vorteile Deutschlands durch den Euro hätten nur 0,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen - alles andere sei zumindest nicht zu beweisen. Er plädierte auch dafür, die Zahlungen an Griechenland einzustellen, falls das Land die eigegangenen Verpflichtungen nicht erfülle. Die Eurobonds hält Mayer ebenfalls für eine schlechte Idee und befürwortet Sarrazins Schlussfolgerung, zu den Kriterien von Maastricht zurückzukehren - das alles sei aber nicht neu.
inhaltlich: steinbrück gibt seinen volkswirtschaftlichen sachverstand an der studiotür ab. jeder klippschüler weiß, daß wir den euro eigentlich ökonomisch nicht brauchen. politisch hat er auch versagt.
die jauch' sche frage dieser ganzen veranstaltung hätte sich also kurz und knapp beantworten lassen NEIN!
alles andere war das übliche, volksverblödende politikergequassel.
U.a. ist doch unstrittig, dass es aus unternehmerischer Sicht sowie dem Außenhandel eine enorme Erleichterung ist.
U.a. finde ich das Umtauschen von Geld ebenfalls nervig, weil daran unnötigerweise Banken und diverse Finanzdienstleister oder Schwarzmarkthändler sich eine goldene Nase verdienen, die wir alle bezahlen müssen.
Der EURO hat daher durchaus Vorteile und ist zudem Symbol einer politischen Union.
Der Fehler der jedoch gemacht wurde ist, dass man mit dem EURO kein Regularium mehr hat, welches Ungleichgewichte wie Griechenland aber auch Dtl. berücksichtigt.
Man hat eben wie so oft auf das Prinzip Hoffnung gesetzt und sich dabei kräftig verspekuliert.
Dafür jedoch den EURO für politisches Unvermögen verantwortlich zu machen, halte ich wiegesagt für falsch.
Und weil ein Herr Sarrazin auch die Schweiz hervor gehoben hatte. Man braucht ja nur mal in der Schweiz fragen, wie viel Spaß der starke Franken macht. Die Schweiz ist dabei daran zu "zerbrechen". Ein ähnliches Schicksal würde dann auch in Dtl. blühen, wenn dann die DM zum EURO gleich mal binnen kürzester Zeit um 30% aufwerten würde.
Dabei hat der Export ja schon bei EUR/USD-Kursen um 1,50 ziemlich gejammert ;-)
Geschadet hat der Euro wahrcheinlich nicht, aber genützt auch nichts!
Und er kritisiert genau diese These, dass die EU, also das gemeinsame Europa von dem Euro abhängig wäre.
Denn wenn Griechenland ohne Euro hätte weiter leben sollen , oder besser müssen , hätten sie sich den Problemen selber stellen müssen.
Griechenland könnte genauso weiter Bestandteil der Eu sein, aber eben keinen Euro mehr haben.
Die grosse Kritik von Sarrazin ist eben die, dass wir Geld anderen geben - was ausdrülich immer ausgeschlossen war.
Wenn hier passiert, dass völlig Falsches über Sarrazin These ausgesagt wird, wie das wohl erst in den grossen medien läuft.
wie kommen die bloss alle drauf, dass Sarrazin den Euro abschaffen möchte, oder gar die EU?
aber wenn wiedermal beschlossen wird griechenland zu retten sind die grünen dafür.
Die DM wäre wertmäßig durch die Decke geschossen und wir hätten heute eine Arbeitslosigkeit von 8 mio.
Europa ist jeden EURO wert, den wir zahlen, denn er kommt x-fach wieder zu uns zurück.
der euro war von anfang eine ökonomische mißgeburt, nicht kompatibel mit zukünftigen entwicklungen (sinkende bedeutung des europäischen marktes), überhastet vorbereitet, ideologisch motiviert, usw., usf.
dass die nummer danebengeht, war für ökonomen, die wirklich etwas von ihrem fach verstehen, von beginn an klar.
- der EURO ist den ländern zugute gekommen, die ansonsten keine müde pesete/drachme/o.ä mehr auf dem kapitalmarkt bekommen hätten.
- der euro ist den banken zugute gekommen, die ihre kohle mit drittklassigen schuldnern genmcht haben.
alles andere ist FDP-geschwurbel.
würde der autor dieses artikels sich mal die mühe machen und den euro mit dem dollar, anstatt mit der dmark zu vergleichen? oder mit der historie des britischen pfund? es geht beim euro doch nicht darum, ob wir den bankrott eines landes verkraften - natürlich werden wir das. es geht beim euro darum, dass er den anspruch hat eine weltwährung zu sein - das unterscheidet ihn von der dmark. bis in die frühen fünfziger war das brit. pfund die weltwährung schlechthin, seither bis heute der dollar. wenn ihr die historie expl. des dollars anseht, werdet ihr feststellen, dass die usa exakt die gleichen probleme haben, wie die europäer, nämlich, dass man ab einer gewissen kritischen grösse die eigene währung nicht mehr als wirtschafts-stimulanz einsetzen kann - da spielen externe währungstrader, wie die chinesen plötzlich eine gewichtige rolle, daher ist es auch völlig scheissegal, ob europa nun eine einheitliche wirtschaftsregierung hat, oder nicht. nein, dieser gurkenaufsatz enthält nicht ein einziges wahres wort - faktisch kam der euro nicht zu früh, sondern eher zu spät, denn die wahre aufgabe dieser währung war es, qua grösse für das von roosevelt bereits angekündigte "pazifischen jahrhundert" gerüstet zu sein ... ob da die griechen nun dabei sind, oder nicht.
#### Ironiemodus an #####
Jo... also ich bin für Einwanderung aber bitte keine Ausländer mehr rein lassen ;-)
#### Ironiemodus aus #####
Sarrazin sagt, dass er für die EU ist, sagt seinen EU-Partnern aber ins Gesicht, dass sie Pleite gehen müssen, sind ja selbst dran schuld.
Sowas hätte vielleicht vor dem EURO noch funktioniert, doch nicht nachdem das Kind in den Brunnen schon gefallen ist.
Wenn man solche Wege gehen will, dann sollte man eher gemeinsam in den sauren Apfel beißen und z.B. Südeuropa einen 100%igen Schuldenschnitt gewähren und Perspektiven schaffen, sowie finanzieren.
Da der deutsche Staat auch kaum Geld hat, müssten auch wir darüber nachdenken, wie man Geld aus der Oberschicht zurückführen kann. Z.B. über eine Finanztransaktionssteuer, Vermögenssteuer, usw.
Zwar bin ich kein Freund von Steuern, wenn jedoch solche Ungleichverhältnisse herrschen und die Mittelschicht ausdürrt, so muss man eben als Staat reagieren, weil das System leider keine funktionierenden Mechanismen in sich trägt.
Zusammengefasst würde ich z.B. als laienhafter Hobbyvolkswirt vorschlagen:
1. In jedem EU-Land regionale Währungen wieder einführen/ermöglichen OHNE den EURO abzuschaffen
2. Staatshaushalte werden über die heimische Währung geführt, Löhne/Gehälter müssen in heimischen Währungen ausbezahlt werden. Wer will kann seinen Lohn jedoch in EURO umtauschen. Dies hat u.a. den Vorteil, dass die Geldmenge heimischer Währungen im Falle einer Abwertung zurückgeführt und somit nicht gehortet wird.
3. Bilanzierungen in Unternehmen können in EURO abgewickelt werden, einzig die Personalkosten werden in heimischer Währung umgerechnet.
Wäre doch mal etwas, worüber man wohl konstruktiver diskutieren könnte als mit ENTWEDER / ODER Diskussionen a la Sarrazin.
es gab vorher den ECU und die sog. "Währungsschleifen", die nur dreimal durchbrochen wurden durch Abwertungen der Lira und des Francs, wenn ich mich recht erinnere.
Für jeden, der in Frankreich Urlaub gemacht hat, war seit Jahrzehnten klar: DM zu Francs ca. 1:3.
Mit der Umstellung auf EURO hat sich da nix geändert de facto.
Die einzige Option, die gestrichen wurde, war die Möglichkeit, die "Währungsschleife" neu zu definieren, was wohl im Falle der Drachme notwendig gewesen wäre.
Dafür "zahlen" wir jetzt mit einer abwertung des EURO gegenüber dem DOllar insgesamt, was aber aus Export-Sicht erfreulich ist.
Ich gehe davon aus, dass uns die sog. "Euro-Krise" noch lange erhalten bleibt: kein deutsches Unternehmen ist an einem starken EURO interessiert.
- bei GBP und USD reden ja auch 17 verschiedene finanz- und wirtschaftsminister mit
- es gibt 17 unterschiedliche sozialsysteme
- und mindestend ebenso viele USt-Sätze
- usw., usf. ist mir zu blöd, auf so einen kiga-vergleich weiter einzugehen.
dasselbe gilt prinzipiell für den vergleich von ECU und euro.