Sarrazin-Partei bei 18%
> Wo kommt also eine Moral her, die zugleich Gerechtigkeit schaffen würde? Wir stecken in einer massiven Krise der menschlichen Daseinsform, so die Analyse des Freiburger Soziologen Günter Dux. Gerechtigkeit kann es nicht geben ohne die Grundlage einer Moral. Und genau diese Grundlage ist heute fundamental in Frage gestellt - versagen doch die traditionellen Modelle der Begründung, etwa die transzendentale Begründungslogik. Wenn dies jedoch der Stand der Dinge ist und der Moral die "kognitiven Grundlagen" weggebrochen sind - wie könnte es dann weitergehen? Wie kann heute tatsächlich noch "global" von einem Projekt "Weltethos" gesprochen und wie ein "Clash of Morals" vermieden werden?
Na dann denke mal an Jugoslawien. Der beste Beweis dafür, dass unkontrollierter Multikulturalismus langfristig zu starken Spannungen führt. Alles schon vergessen? Damit das nicht mehr passiert wird der Ostblock hochgepeppelt was geht. In diesem Kontext erlaube ich mir auf Deutschlands Nettozahlerstatus der EU hinzuweisen. Das geht den meisten deutschen Steuerzahlern auch auf den Sack. Deutschland ist zu klein um es jedem Land recht zu machen. Wir haben Schulden ohne Ende und spielen die Weltverbesserer. Wer ist der Looser ? Der dt. Steuerzahler. Aber wir Deutschen kriegen die Kollektivschuld unserer Sünden vor Jahrzehnten von den Medien täglich neu auf´s Brot geschmiert...
Broder ist SUPER !
Henryk M. Broder 01.09.2010 23:27
Angie und die Brandstifter
Wir schreiben das Jahr 2010. Vor fast 21 Jahren fiel die Mauer. Seit 20 Jahren ist Deutschland wieder vereint. Es wird zum ersten Mal in seiner Geschichte von einer Frau regiert, dazu einer, die ihre politische Karriere als Sekretärin für Agitation und Propaganda bei der Freien Deutschen Jugend der DDR begonnen hat. Deutsche Truppen stehen am Hindukusch, patrouillieren am Horn von Afrika, im Sudan, auf dem Balkan und vor der libanesischen Küste. Deutschland wird von einem schwulen Außenminister vertreten, der Stellvertreter Christi auf Erden ist ein Deutscher. Im Fussball sind wir Weltmeister der Herzen und im Maschinenbau Exportweltmeister.
Man könnte also annehmen, die Deutschen seien einerseits vollkommen normal geworden und zugleich in der Lage, mit außergewöhnlichen Situationen souverän umzugehen. Es wäre eine falsche und eine voreilige Annahme. Was wir derzeit in Deutschland erleben, ist der Ausbruch einer kollektiven Hysterie, bei der vor allem die Angehörigen der informellen und intellektuellen Eliten die Contenance verlieren. Deutschland rastet aus. Anlass ist
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>>> weiter über link>>
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/...und_die_brandstifter/
Inzwischen verschiebt sich die Diskussion immer mehr hin zu den Fragen, ob die bisherige Behandlung des Falles Sarrazin nicht grundlegende Mängel in der Diskussionskultur unserer Gesellschaft offenbart hat. Der bereits in #248 zitierte sehr lesenswerte Artikel
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715836,00.html
spricht diese Mängel deutlich an, z.B. so:
"Wir aber lernen beglückt, dass der Opportunismus der Politik derselben gerade bleischwer auf die Füße gefallen ist. Und was die politisch korrekten Medientribunale angeht, auch die funktionieren so einfach nicht mehr.
Bisher wurden diese von zwei nur in Deutschland denkbaren Archetypen bestimmt: Vom bevormundenden Gouvernanten-Typ, der das Publikum für unwissend hält und es ungefragt vor Vergiftungen und Verführungen beschützen möchte. Und vom eifrigen Denunzianten-Typ, der das Publikum ebenso für bekloppt hält und Geheimbotschaften enttarnt, nach dem Motto: Herr Lehrer, ich hab da 'ne braune Kleckerei entdeckt, man sieht sie nicht mit unbewaffnetem Auge, aber ich bin so irre smart und hab' sie aufgespürt."
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"Debatten aber über Identität und Leitkulturen werden überall geführt in einer zunehmend globalisierten Welt, in den USA genauso wie in Großbritannien, in Frankreich, Holland oder Dänemark. Das schließt Weltoffenheit nicht im geringsten aus. Es bedeutet nur ein Beharren auf Traditionen und Werten, zu denen auch die Religion gehört, die man nicht einfach an der nächsten Bude abgeben möchte."
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"Der Beistand für Sarrazin beweist es. Die Deutschen lernen dazu. Vielleicht kommen sogar die Redaktionen des Landes eines Tages dahin, wo die britischen Kollegen längst sind: wie man frei und ohne Scheuklappen und Sprachregelungen Debatten führt."
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Das sind die Fragen, um die es geht.
Wenn ich in ein anderes Land gehe, muss ich entweder einen Job vorweisen, der mir meinen Lebensunterhalt sichert oder so viel Geld mitbringen, dass ich gut davon leben kann. Für manche Länder brauche ich eine bestimmte Summe bereits vorhandenes Kapital, teilweise bis zur Unterschrift für den Verzicht auf zukünftige Sozialleistungen jeglicher Art. Und falls ich die dortige Sprache nicht spreche, lerne ich sie vorher, spätestens direkt nach meiner Ankunft. Wie soll ich mich sonst dort zurechtfinden? - Damit will ich sagen, gehe ich woanders hin, integriere ich mich selbst.
Nochmal meine Frage: Wer muss wen integrieren?