Sanochemia mal anschauen
ad 1) Ich hatte den fairen Wert vor den Kapitalmassnahmen auf etwa 14ct taxiert - als Abschätzung aus den Angaben der Insolvenzmeldung. Falls du als Bewertung die Analystenstudie des Hausanalysten meinst - vergiss die. Ich kritisiere die seit Jahren, weil sich fachlich nicht korrekt sind. Sie wurde initial von der SAC bezahlt und im folgendem mit Daten des Unternehmens erstellt (siehe Fussnoten in der jeweiligen Analyse).
Kurzum: Eine Annahme einer Wertsteigerung ist immer eine sehr subjektive.
Ansonsten zu den anderen Punkten.
Der Öffentlichen Hand dürfte es ziemlich egal sein, wie die Arbeitsplätze erhalten werden. Das kann auch durch einen Asset-Verkauf durch den Insolvenzverwalter erfolgen.
Wenn du von einer Zerschlagung oder Wertvernichtung sprichst, vermute ich eher, dass du den Sachverhalt meinst, dass mögliche zukünftige Gewinne (aus Patenten und Lizenzen) getrennt verwertet werden könnten. Ja, das ist in der Tat möglich.
Um vielleicht meine Einstellung klar zu machen. Hätte ich 10 Mio auf dem Konto, würde ich die bew übernehmen und die Kapitalmassnahmen durchführen. Habe ich aber nicht.
Man könnte auch versuchen, über "Crowdfunding" eine solche Aktion mit Aktionären zu starten. Da bin ich aber (auch aus der Histiore) skeptisch. Die Sano war immer auch eine Zocker Aktie. Man wird vielleicht entsprechende Zustimmung bekommen, allerdings aufgrund der Öffentlichkeit auch einen großen Anteil an Trittbrettfahrern an Board haben, die nur auf steigende Kurse spekulieren.
Sanochema hatte einfach ein akutes Liquiditätsproblem und das wäre gerade jetzt eine Ursache für eine Intervention durch die öffentlche Hand.
Crowfunding: Ganz bei Dir. Tolle Idee, funktioniert hier aber wohl nicht. Es bräuchte da immer einen Unternehmer mit soliden Finanzen, der das Ganze dann auch durchzieht. Die Kapitalmaßnahme hätte aber breit organisiert werden müssen und den gegenwärtigen Aktionären hätte die Möglichkeit eingeräumt werden müssen, daran teilzunehmen. Der Zeitdruck klang für mich nicht überzeugend. Das war ein großer Fehler. Die Zeichner der Kapitalmaßnahmen hätten den großen Reibach gemacht, aber beim ersten Gegenwind haben sie einen Rückzieher gemacht und jetzt stehen wir alle im Regen.
Für mich ist die Sache vorüber. Nach den vorliegenden Informationen glaube ich nicht an eine Rettung.
Über die Motivation der aktuell Beteiligten (bew) kann man eh nur spekulieren.
Weil mich aber trotzdem interessiert, wie die Stimmungslage bei den noch Stackholdern ist, habe ich mal folgende Umfrage erstellt.
https://www.surveymonkey.de/r/72RGBY9
Kann auch gerne jeder kopieren und woanders veröffentlichen.
Heute haben es auch die restlichen Aktionäre verstanden, dass der Ofen wohl aus ist. Viele hat es zu spät erwischt. Da hat die Informationsweitergabe nicht geklappt.
Hier ist wirklich sehr viel schief gelaufen....
Was steckt hier dahinter bzw., wer soll hier geschützt werden ?
Ich kann mich dunkel erinnern, dass hier im Forum einmal die Haftung von Vorständen (Versicherung) angesprochen wurde - weis aber nicht mehr wer das in den Raum gestellt hat. Warum hier nichts zu holen ist, denn die Verantwortung auf Ebene Vorstand ist ziemlich klar und eindeutig.
Zur Umfrage: Mich hat eigentlich interessiert, ob noch genügend Anhänger der Sano da sind, um ein derartige Unternehmungen überhaupt anzugehen.
Stand heute 2000 Uhr gabs 5 Rückmeldungen zu https://www.surveymonkey.de/r/72RGBY9
3 sehen keine Perspetive
1 könnte sich vorstellen bis zu 5000 EUR zu investieren
1 könnte sich vorstellen bis zu 10000 EUR zu investieren
@Sorgenfalte:
Eine normale Bilanz macht momentan keinen Sinn, da keiner ein going concern momentan annehmen kann.
Was aber verwundert. Es gibt seit Q3 letzen Jahres nicht mal Umsatzzahlen. Hier hätte die Sano schon etwas Transparenz schaffen können.
Im Übrigen spielt sich momentan das große Kino hinter den Kulissen ab.
E.g. sind die Aktien der Inpharsearch AG nun bei Bender persönlich gelandet? Diese adHoc wurde seitens SAC nie veröffentlicht
https://www.pressetext.com/news/20200316015
Die Konstruktion der bew GmbH kann man auch hier nachlesen
https://www.finanzen.at/nachrichten/aktien/...-beschlossen-1028992947
"Hinter dieser stehen laut Wirtschafts-Compass die EOSS Technologies Holding (49,9 Prozent), die be imaging GmbH (35,81 Prozent) und die burgenländische WIBAG Wirtschaftsdienstleistung GmbH (14,29 Prozent)."
Es gibt keinen Grund dafür - außer dass sich die Verantwortlichen davor fürchten und zu schämen haben.
Was ist mit dem damaligen Vorstand für Produktion und Finanzen ? Gibt es den eigentlich noch ? Mit einer Entlastung kann der Typ ohnehin nicht rechnen.
Filets werden geschnitten und verteilt.
Das wars nun wohl für die Aktionäre. Die werthaltigen Assets kommen zuerst in die GmbH, die anschließend an unser bekanntes Dreierbündnis verkauft wird.
Das letzte halbe Jahr war hier ein richtiger Wirtschaftskrimi.
Auch vom Zeitpunkt her. Die Meldung fällt ja fast gleichzeitig mit der Notierungseinstellung am 14.04 zusammen.
Ich wünsche den noch Investierten viel Erfolg. Es hat mir immer Spass gemacht hier zu diskutieren und sehe das auch mit einem weinenden Auge. Die Sano war die erste Aktie, bei der ich den Handel mit Small Caps intensiv gelernt habe. Das war vor über 8 Jahren.
Vielleicht noch zum Abschluss.
User Vecernicek hat im Portal
https://aktien-portal.at/forum/...115718&mesg_id=215700&page=
einen detaillierten Bericht über die HV im März ausgegraben. Die These ist, dass Widersprüche gegen gefasste Beschlüsse, möglicherweise zum Strategiewechsel seitens des Dreier-Bündnis geführt haben.
Möglicherweise wurde das auch unterstützt dadurch, dass die mit der Restrukturierung betraute RA-Kanzlei nicht ganz unabhängig ist, da Frau Dr. Napokoj sowohl dieser RA-Kanzlei angehört und zugleich auch im AR der Sanochemia sitzt.
PS:@Vecernicek: Düsseldorf war eigentlich schon mit der Beendigung des Xetra Handels dicht. In FFM ging der Handel seit Anfang Februar nur
noch über den WP-Spezialisten.
Man lässt sich feiern, obwohl die Aktionäre alles und die Gläubiger fast alles verloren haben. Der Kaufpreis für die Assets dürfte recht billig gewesen sein, es reicht offenbar nicht einmal für die erste 5%-Rate für die Quote. Und es wurde im Eiltempo durchgezogen, an und für sich arbeiten die Gerichte wegen Corona zur Zeit nicht. Außer in besonderen Fällen. Link einfügen funktioniert nicht, einfach Suchbegriffe aus der Überschrift eingeben. Tut mir sehr leid, keine bessere Nachricht überbringen zu können, mich hat es auch sehr hart getroffen.
LG Eisenstadt FN 531232z
N
LG Eisenstadt (309), Neueintragung
Bekannt gemacht am 14. April 2020
Firmenbuchnummer: 531232z §
Firmenbuchsache:§Sanochemia Pharmazeutika GmbH
Landegger-Straße 7
2491 Neufeld an der Leitha
Text:§Gesellschaft mit beschränkter Haftung;
GESCHÄFTSZWEIG: Erzeugung von und Handel mit Pharmazeutika, Diagnostika und chemischen Produkten;
KAPITAL: EUR 35.000;
STICHTAG für JAb: 31.12.;
Erklärung über die Errichtung der Gesellschaft vom 25.03.2020;
GESCHÄFTSFÜHRER/IN (handelsrechtlich): (A) Dr. Timo Bender (20.11.1974), vertritt seit 8.4.2020 selbständig;
GESELLSCHAFTER/IN: (B) Sanochemia Pharmazeutika AG Einlage EUR 35.000;
geleistet EUR 17.500;
Gericht:§LG Eisenstadt
eingetragen am 08.04.2020
dürfte das Beteiligungsbündnis ungefähr
8,4 Mio EUR Beteiligungskapital (1,2 Mio * 7, Burgendland ist mit 1/7 beteiligt)
aufbringen, womit auch der max. theoretische Kaufpreis gegeben ist.
aus https://www.ksv.at/presse/...le/sanochemia-pharmazeutika-ag-insolvent
geht hervor:
12,5 Mio besicherte Schulden
2,0 (2,2) Mio unbesicherte Sanierungsquote 20%
Die Zahlen der Sano zu besicherten Schulden sind leider schon 1 Jahr alt (aus dem HJ18/19)
11,14 Mio besichert durch Grundstück
- 6,5 Mio davon Pfandrecht (Schuldscheindarlehen 5 Mio + langfristiger Kredit 1,5 Mio)
1,12 Haftung der Republik Österreich ( OeKB)???
Der Kaufpreis der neuen Gmbh könnte also auch sehr niedrig sein, wenn man davon ausgeht, dass die Hypothek mitübernommen wird.
Die Medienmeldungen der letzten Jahre überflogen, dürfte es sich um Grundstücke im Ausmass von knapp über 60.000 m2 handeln. Wenn wir von einem Verkehrswert in Neufeld von 200 Euro pro m2 ausgehen würden, wäre der nackte Grund schon soviel wert wie das Pfandrecht. Die Gebäude sind mit rund 13 Mio. Euro bewertet. Dürften überwiegend in sehr gutem Zustand sein, sogar ein 1.800 m2 großes Solardach haben sie sich gegönnt.
Ansonsten: Die Zahlen von gestern hatte ich zur Diskussion reingestellt. Ich glaube auch, dass die Assets unter Wert verkauft werden. Das ist wohl ein Politikum und wird wahrscheinlich den Gerichten in AT noch einige Arbeit bringen.
@Sorgenfalte: Sie haben vergessen auf der Homepage die AGB's anzupassen. Also Herr Bender bitte nachbessern;)
Auf FB haben sich nur wenige gemeldet, v.a. Mitarbeiter. Angebote, Geld ins Unternehmen zu stecken, waren da nicht dabei.
Im Freundes- und Bekanntenkreis wäre da mehr zu holen gewesen, allerdings war "vertraue denen nicht" (sinngemäß) die übliche erste Antwort, verbindliche Angebote gab es nicht. Und bevor wir da konkreter geredet hätten, wurde schon die Realisierung der Alternative verlautbart. Im großen und ganzen gebe ich einem Poster weiter oben recht: die Leute wollen nur dabei sein, wenn ein anderer das finanziert, viel Risiko und viel Schweiß reinsteckt. Sag ich jetzt nicht abwertend, das ist verständlich. Sonst hätten sie ja schon längst kein Geld mehr, wenn sie nicht vorsichtig mit ihren Mitteln umgehen würden.
https://www.boerse-social.com/2020/04/17/...ufen_wurde_gunter_luntsch
Es ist in der Tat so, dass Aktien aus AT aus meiner Sicht unterbewertet sind, leider auch aufgrund dessen, dass Kapitalgeber gewisse rechliche Sicherheiten haben wollen. Leider führen solche Nacht und Nebel Aktionen, wie bei der Sano gerade, nicht gerade zu vertrauen.
Sehe ich absolut so.
Dass es so schnell gegangen ist, das hätten andere Akteure nicht geschafft, da mussten Politik und Gerichte mitspielen. Schuld ... darf man ja nicht öffentlich zuweisen, aber die Rolle von Masseverwalter, Sanierungsbetreuer, Land Burgenland und Insolvenzgericht darf man jedenfalls hinterfragen, in nämlichem Fall.