Readly International AB - Lesen was du willst....
"""""Kostenfrei bedeutet, ich werde alle 90 Sekunden durch 10 Sekunden Werbung unterbrochen, was ziemlich nervig sein kann.""""""
Beim Lesen ist mir dann aufgefallen, dass ich sehr häufig durch Werbung unterbrochen werde.
Die Abstände zwischen den Werbeeinblendungen erschienen mir sehr kurz.
Zunächst dachte ich, es sei nur mein subjektives Empfinden.
Deswegen habe ich dann eine Stoppuhr bemüht ;-)
Also, wenn man Read-It wirklich alltäglich nutzen will, kommt man an der Bezahlversion nicht wirklich vorbei.
Die häufigen Unterbrechungen sind nämlich derart nervig, dass es nicht wirklich Freude macht.
Da der Umfang der angebotenen Magazine und Zeitungen, nach meinem Empfinden, nicht mit Readly mithalten kann, ist Read-It keine wirkliche Alternative, zumal mit knapp 15€ auch deutlich teurer.
vielleicht schaffen sie es ja mal das ganze auf bücher, wie wärs mit unbekannten autoren, die ansonsten schwierigkeiten haben ihre bücher zu veröffentlich oder einen verlag zu finden, gibt es so einen Markt schon?
Man hat doch beim Börsengang, und bei so ziemlich jeder Präsentation danach, ganz klar kommuniziert das man mittelfristig keine Gewinne ausweisen wird. Das Geld aus dem IPO wird fürs Marketing ausgegeben und da diese Investitionen Kosten sind landen sie in der GV-Rechnung.
Rechnet man diese Ausgaben raus sind sie nur leicht defizitär an der Schwelle zur schwarzen Null.
Es gibt hier aus meiner Sicht eigentlich nur zwei relevante Kenngrößen: Anzahl der zahlenden Kunden und Anzahl der Titel/Content. Solange beides wächst besteht kein Anlass zur Sorge.
Die Investitionen ins Marketing dienen der Kundengewinnung, dem Umsatz von Morgen, und hebeln den Wert der Plattform. Je mehr Kunden umso leichter ist es Content auf die Plattform zu holen, je mehr Content umso leichter die Kundengewinnung. Wenn dieses Schwungrad mal Fahrt aufgenommen hat kann man die echte Monetarisierung beginnen, aber erst mal muß man ein gewisses Momentum bekommen.
Für die Monetarisierung sehe ich gute Möglichkeiten, beispielsweise eingebundene programmatische Werbung oder einfach Gebühren erhöhen. Man muß das ja gar nicht agressiv betreiben einfach analog zur Verteuerung der gedruckten Titel die Subskriptionsgebühren steigern. Zeitungen und Magazine werden ständig teurer, sie folgen der Inflation.
Wie die Zukunft von Magazinen aussehen wird, weiß ich nicht. Ob es jedoch in der Form bleibt wie es ist, ist eher fraglich. Ob es eine App pro Verlag wird, eine Plattform oder nur noch Websites mit Paywalls. Ka.
Readly müsste also auch da flexibel bleiben und gewisse Wertschöpfung bieten.
Es ist halt die Frage wie groß Readly wird, unter Umständen wird das dann schon für die Verlage interessant. Auch die großen....
Habe 25 Jahre im Verlagswesen gearbeitet, und die meist disskutierte Frage der letzten Jahre war wie man die Digitalisierung des Produkts monetarisieren kann. Paywalls werden sich nicht halten, vielleicht bei Premium Blättern, ok. In programmatischer individualisierter Werbung sehe ich hier für die Verlage ein Riesenpotential.
Die gedruckten Blätter haben mehrere Probleme: rückläufige Auflage macht das Medium für Werbetreibende weniger Interessant, Werbung und Anzeigen können nicht mehr so teuer verkauft werden, die Sätze sind an die Auflage gekoppelt.
Die schrumpfende gedruckte Auflage führt zu einem Anstieg der Herstellungskosten pro Stück, inverse Skalierung.
Man braucht teure Maschinen und Mitarbeiter(Gewerkschaften, Jippie!) für die Herstellung, die man sich bei einem rein digitalen Produkt sparen könnte.
Der Versand und die Verteilung, besonders der Tageszeitungen, verursacht ebenfalls enorme Kosten für die Verlage, die denselben negativen Skalierungsmechanismen unterliegen wie die Herstellungskosten.
Doch leider ist der deutsche Zeitungsleser ein Gewohnheitstier und will morgens um 6 seine Zeitung im Briefkasten haben. Somit stecken die Verlage fest, man sieht zwar die Vorteile der Digitalisierung, doch der Leser will (noch, es ist auch ein Altersproblem) das gedruckte Produkt. Man könnte die Leser der Druckausgabe nur mit großen Schmerzen ins digitale Produkt migrieren.
Ich sehe harte Zeiten auf die deutschen Verlage zukommen, welche Rolle Plattformen wie Readly dabei spielen wird man sehen.
Readly ist sicher in Zukunft auch ein heißer Übernahmekandidat.