MEDIOS - Eine Perle unter den Pharma-AGs
Seite 30 von 42 Neuester Beitrag: 13.12.24 08:58 | ||||
Eröffnet am: | 11.08.17 14:02 | von: Boersenhund. | Anzahl Beiträge: | 2.034 |
Neuester Beitrag: | 13.12.24 08:58 | von: Referent | Leser gesamt: | 433.920 |
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Grundsätzlich decken sich die Nachrichten mit meinem Eindruck, dass Pharma eben durchaus negativ von Corona betroffen ist, und zwar aufgrund von Engpässen in der Lieferkette, aber möglicherweise noch mehr durch die Zurückhaltung von Patienten. Dieses Jahr wird es wohl "weniger" Krebserkrankungen geben als in den Vorjahren, einfach, weil aufgrund der Corona-Panik nicht mehr ordentlich diagnostiziert und behandelt wird.
Ich finde die Zahlen von Medios zwar nicht gut, aber noch schwerer wiegt, dass das Management bei mir Vertrauen verspielt hat. Ich bezweifle, dass ich unter solchen Umständen einsteige, trotz des Kursabschlages um derzeit ca. ein Drittel. Mal sehen.
Allerdings bleibt ein komischer Nachgeschmack und eine Erschütterung des Vertrauens. Das lief schon seltsam: Erst angeblich wenig betroffen von Corona; dann Kapitalerhöhung und Insiderverkäufe; und dann doch betroffen von Corona und Kursabsturz. Das stellt man sich als Aktionär anders vor.
Ist es also nun eine gute Einstiegschance, wenn man sehr langfristig denkt, oder ein Warnschuss, dass man dem Management nur begrenzt vertrauen kann und das Geschäftsmodell angeschlagen ist? Werde mir das mit einem Investment auf jeden Fall noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Informiere, wenn ich Antworten erhalten habe.
Aber wie schon geschrieben....langfristig bin ich überzeugt und hoffe wieder zu günstigen Preisen hier einsteigen zu können. Wo der günstige Preis liegt....nun sicher weit unter den jetzigen von 30 Euro.
Berlin, 5. August 2020 - Die Medios AG ("Medios"), eines der führenden Specialty Pharma Unternehmen in Deutschland, hat ihr dynamisches Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2020 laut vorläufiger Berechnungen fortgesetzt. Der Konzernumsatz stieg von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28,2 % auf 292,9 Mio. € (Vj. 228,5 Mio. €). Zudem konnte das Partnernetzwerk von Medios deutlich ausgebaut werden. Die Anzahl der spezialisierten Partnerapotheken erhöhte sich im Zeitraum von Ende Dezember 2019 bis Ende Juni 2020 von rund 200 auf deutlich mehr als 300. Das um Sonderaufwendungen bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)* lag im ersten Halbjahr 2020 bei 6,5 Mio. € (Vj. 7,7 Mio. €). Das um Sonderaufwendungen bereinigte Konzernergebnis vor Steuern (EBT)* belief sich auf 4,9 Mio. € (Vj. 6,8 Mio. €). Die zum Umsatz disproportionale Ergebnisentwicklung resultiert insbesondere aus Investitionen in das zukünftige Wachstum, die sich voraussichtlich auch noch im zweiten Halbjahr auf die Ergebnisse auswirken werden.
Infolgedessen wird die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 nach unten angepasst. Demnach erwartet Medios nunmehr – inklusive der im März 2020 erfolgten Akquisition der Kölsche Blister GmbH – einen Konzernumsatz in Höhe von rund 610 bis 630 Mio. € (zuvor rund 610 bis 670 Mio. €).
Sprich das Wachstum ( Umsatz ) bekommt eine Delle bzw die Prognose hat dementsprechend ein 0 Wachstum.
Das heißt noch lange nichts....aber auf Sicht bis Jahresende,muss man davon ausgehen das wir Kurse bekommen wie Anfang des Jahres 2019...sprich so um die 15 Euro und falls noch weitere negative Nachrichten kommen dann sind auch einstellige Kurse vorstellbar.
Wenn man die Meldung richtig liest erkennt man:
Der Umsatz 2020 wird sich mit der Prognose nicht groß ändern. EBITDA und EBIT 30 % unter der Prognose.
Wieso das Ergebnis so viel schlechter wird, wurde begründet. (Investitionen und Corona-bedingte Sondereffekte).
Deswegen heute wohl ca. -30 % im Kurs. Umsatzziel 2023 mit mehr als 1 Mrd. bleibt bestehen.
Wo genau ist der Ausblick jetzt eine Katastrophe?
"Zudem führten Corona-bedingte Sondereffekte zu weiteren Ergebnisbelastungen:
Die im ersten Quartal begonnene Bevorratung in Folge der Kontingentierung bestimmter Medikamente erfolgte zu höheren Einkaufspreisen und führte damit zu geringeren Margen als geplant. Dieser Effekt setzte sich unerwartet auch im kompletten zweiten Quartal fort, und Medios geht nun davon aus, dass diese außerordentliche Entwicklung auch noch im zweiten Halbjahr andauern wird."
Ich sehe hier fast identische Umsatzspanne zur Prognose und ein belastet Ergebnis (Gründe siehe oben).
Dann schreiben manche Leute Medios könnte pleite gehen..
Vielleicht sollte man sich im Vorfeld mal informieren, dann wüsste man dass die EK Quote bei ca 70 % liegt, man keine Schulden hat, zuletzt 50 Mio eingenommen hat über eine KE.
Zumal: das Langfristziel Umsatz 1 Mrd. soll intakt bleiben.
Unglaublich was hier abgeht
Ich habe mich zu den angeblich so schlimmen Insiderverkäufen mal genauer informiert. Im Wesendlichen handelt es sich um die per Pressemitteilung verkündete Erhöhung des Freefloats zwecks Erreichen der SDAX-Aufnahme:
https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...-beantragt/?newsID=1331427
Eine Zusammenstellung der Verkäufe habe ich im WO-Forum gepostet:
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/...nter-pharmastar-himmel
Und jetzt bitte mal alle Hellseher die Finger heben! Wer hatte denn damals die Klopapierknappheit vorhergesehen? Und wer deren Ende? Woher soll Medios denn wissen, wie sich die Preise entwickeln? Es ist eine nie dagewesene Sondersituation. Wie lange sie anhält kann niemand wirklich vorhersehen. Dass man da bis zuletzt noch auf eine Besserung hofft, das ist meiner Ansicht nach durchaus nachvollziehbar. Dass man dann so plötzlich doch eine Gewinnreduktion (wohlgemerkt, nur eine Reduktion -> man schreibt weiterhin deutliche Gewinne!) vermelden muss, das ist natürlich unschön. Die Unterstellung an das bisher eigentlich gut agierende Management, hier die Aktionäre zu hintergehen, die ist eher mies. Mein Vertauen ist eher in diverse Forenteilnehmer, denn in das Medios-Management gesunken.
Ich verstehe diese emotionale Reaktion nicht. Entsteht sie aus einer Bindung zum Unternehmen? Legt man die Fähigkeit zum kritischen Hinterfragen ab, sobald man Aktien besitzt? Muss man dann die Rolle dessen übernehmen, der das Unternehmen verteidigt, auch, um seine eigene Investition vor sich selbst zu rechtfertigen? Mir ist solch ein Verhalten fremd, ich möchte sowohl positive wie auch negative Einschätzungen über ein Unternehmen hören, unabhängig davon, ob ich Aktien besitze oder nicht.
Zurück zur Sache: Mich würde es wundern, wenn die Probleme nicht schon früher, etwa bei der Kapitalerhöhung im Juni, absehbar gewesen wären. Ich verstehe, dass man das dann aus taktischen Gründen nicht kommunizieren wollte; juristisch will ich das gar nicht beurteilen.
Eine gute Kommunikation mit den Aktionären sieht für mich anders aus. Da mag es aber auch unterschiedliche Ansprüche geben; ich setze auf Unternehmen, für die die Aktionäre hohe Priorität haben und die gut kommunizieren. Offenbar haben das andere ähnlich wie ich gesehen, weswegen der Kurs ins Rutschen gekommen ist. Da nützt es auch nichts, wenn man das Management aus falsch verstandener Solidarität in Schutz nehmen möchte. Ein Aktionär ist nicht mit dem Management verheiratet und sollte sich auch nicht blind in eine Aktie verlieben.