Leser des Bären-threads
Seite 101 von 108 Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14 | ||||
Eröffnet am: | 23.02.08 10:39 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 3.691 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 00:14 | von: Katharinaqtrv. | Leser gesamt: | 340.888 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 36 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 98 | 99 | 100 | | 102 | 103 | 104 | ... 108 > |
Die Bürger kommen nach einem Vierteljahrhundert des Was-kostet-die-Welt? wieder zu Sinnen, arbeiten ihre Schulden ab, legen sogar Geld zurück. Hinzu kommt: Die vielen Krisenopfer, die ihren Job oder ihr Erspartes verloren haben, verschieben größere Anschaffungen und kaufen nur das Nötigste. Die amerikanische Wirtschaft läuft so weit unterhalb der Kapazitätsgrenze, dass Bernanke für Zinserhöhungen nach Schätzung von Jan Hatzius, US-Chefökonom von Goldman Sachs , erst im Jahr 2011 wieder Spielraum hat. Und selbst das sei "keineswegs sicher".
US-Banken müssen sich wegen mehr Transparenz im Handel mit besicherten Wertpapieren (Asset-Backed Securities, ABS) auf mehr Abschreibungen einstellen. Der Selbstregulierer der Wall Street, die Financial Industry Regulatory Authority (Finra), schlug vor, sämtliche Käufe und Verkäufe solcher Wertpapiere zukünftig nicht mehr über das Telefon, sondern über eine elektronische Plattform abzuwickeln. Marktpreise wären so öffentlich, was Anlegern Rückschlüsse über die Realitätsnähe der ABS-Bewertung in den Bankbilanzen geben würde. Den Plan reichte Finra bei der US-Börsenaufsicht SEC ein.
"Sollte das umgesetzt werden, wäre das für die großen Banken besorgniserregend", sagt Tim Backshall, Chefstratege beim Researchhaus CDR, zu FTD.de. Schon jetzt wisse man anhand der beiden Indizes ABX und CMBX, dass die aktuellen Preise tiefer liegen als die aktuellen Bankbewertungen. "Wenn wir jetzt die Cash-Produkte auf die Plattform bringen, würde das bestätigen, dass die Bankbilanzen schwächer sind als sie erscheinen", warnt Backshall.
http://www.mmnews.de/index.php/200910083927/...d-10000-DAX-20000.html
Wenn der Goldpreis beispielsweise auf 1500 steigt, dann dürfte das von den Medien als „Angst vor Inflation“ interpretiert werden. Auf diese Weise erreicht die Fed genau das, was sie will: Die Leute kaufen, produzieren, geben noch schnell ihr Geld aus.
Der zweite wichtige Signalgeber in Sachen Inflation ist der Dollar. Ich gehe davon aus, dass die Fed – anders als offizielle Verlautbarungen – überhaupt kein Problem damit hat, wenn der Dollar auf 2 zum Euro geht (1 Euro = 2 Dollar). Auch dies würde das Inflationsszenario perfekt abrunden.
Vorteil für die USA: Die Wirtschaft würde durch diesen Adrenalinstoß auf Kosten der anderen kräftig angekurbelt. US-Waren wären auf den Weltmärkten wieder gefragt.
Über die Zukunft des Dollar braucht sich die Fed derweil keine Sorgen zu machen. Bevor das Kapital in Renminbi oder Rubel wandert, muss schon viel passieren. China und Russland sind zwar weniger verschuldet, allerdings gelten sie immer noch als politisch unsichere Kandidaten.
Strategisches Ziel der Fed könnte also aktuell sein: Hoher Goldpreis, niedriger Dollar.
Das Resultat wäre: Die Welt würde kapieren, dass Inflation herrscht. Die Wirtschaft würde anspringen, die Banken wären wieder bereit, Geld großzügig auszuleihen.
Vorteil: Zwischenboom für die Wirtschaft, USA als Gewinner und vor allem: Stark steigende Aktienmärkte. Auch das dürfte ein erklärtes Ziel der Notenbanker sein. Denn außer Gold gelten Aktien als gute Absicherung gegen Preissteigerung
Wenn die Menschen stark inflationäre Szenarien vor Augen haben, dann explodieren wieder Sachwerte und Immobilienpreise. Börsen schießen nach oben. DAX 20000 und Dow 40000 – eine perfekte neue Blase. In Zeiten starker Inflation springen die Börsen gewaltig an. In Zimbabwe ist die Börse um 100% gestiegen – pro Tag.
Kann es also sein, dass die Fed den Goldpreis als Schlüssel zur Inflation nutzt? Ist es möglich, dass das Plunge Protection Team eine 180 Grad Wende vollzog? Ich halte es nicht für abwegig, dass die Fed diese neue Strategie einschlägt. Der Goldpreis wird’s zeigen…
Dollar fällt auf tiefsten Wert seit 14 Monaten
Die US-Währung hat erneut nachgegeben. Der Index, der den Wert des Greenback gegenüber den sechs wichtigsten Handelswährungen der USA misst, fiel am Abend auf einen Wert von 95,767 Punkten.
von André Kühnlenz Frankfurt
So tief war das Barometer seit Anfang August 2008 nicht mehr gerutscht. Gleichzeitig stieg der Euro über die Marke von 1,48 $. Um 19 Uhr MESZ notiert er bei 1,4806 $. Auslöser dafür waren bessere Konjunkturdaten aus den USA und zuvor schon aus Australien.
Die Zahlen stärken die Hoffnungen auf eine Erholung der Weltwirtschaft. Anleger werden wieder risikofreudiger und investieren in Aktien, nachdem sie während der Krise noch in den Dollar geflüchtet waren.
verschuldung angewachsen ist und die Umsätze der Unternehmungen fallen
(siehe Alcoha). Die Gewinne sind zwar gestiegen, aber dies vor allem durch
Personalfreisetzung, was wiederum die Nachfrage schwächen wird. Die ist
sowieso schon schwach wegen Überschuldung der Privathaushalte und den
Zwang zu einer höheren Sparrate.
Fundamental sind die höheren Aktienkurse nicht gerechtfertigt, denn die an-
gebliche wirtschaftliche Erholung ist vor allem durch Konjunkturprogramme
bedingt und begründet werden sie vor allem durch weiche Sentiments"daten".
Trotzdem kann es weiter aufwärts gehen mit den Aktienkursen, weil die Fed
es anscheinend mit ihrer Zins- und Liquiditätspolitik will. Wahrscheinlich soll
im Aktienmarkt und Rohstoffmarkt ein Ballon aufgeblasen werden. Diese
Vermögensinflation könnte beabsichtigt sein, damit der US-Ami sich reicher
fühlt und dann vielleicht auch einmal wieder stärker konsumiert. Denn ohne
Blasenbildung läuft es schon lange nicht mehr. Natürlich schlägt dann die
Vermögensinflation um in eine Konsuminflation und die Fed müsste spätestens
dann die Zinsen erhöhen. Hoffentlich können die USA dann noch die Zinslasten
tragen.
Es ist wirklich spannend zu sehen, wie hoch die Aktienkurse im Dow noch
laufen können: 10 000, 20 000, 40 000? Alles ist möglich, wenn genügend
Liquidät zur Verfügung steht und wenn die Öffentlichkeit unter Massenpsychose
leidet und die Verlautbarungen der gleichgeschalteten Medien glaubt. Chart-
analyse wird zu einem einzigen Witz, weil ständig manipuliert wird. Wahr-
scheinlich lässt sich Ähnliches von den Handelssystemen behaupten.
Dollar Abwertungs-Krieg PDF | Drucken | E-Mail
Freitag, 9. Oktober 2009
Globale Besorgnis um die Schwäche des Dollars. Asien kauft Dollar, um eigene Währungen zu schwächen. Auch in Europa werden Stimmen laut, beim Dollar zu intervenieren. Schweiz und Russland mit Interventionen zugunsten der US-Währung.
Euro/Dollar live
Die Abwertung des US-Dollars scheint allmählich Fahrt aufzunehmen. Gegenüber dem Franken und dem Yen erreichte der Greenback neue Jahrestiefs, gegenüber dem Euro ist der Dollar nicht weit davon entfernt. Einzig das Pfund zeigt ebenfalls Schwäche – kein Wunder, angesichts der Probleme der britischen Wirtschaft.
In Hinblick auf Dollar/Yen sagte Hans Redecker von BNP Parisbas der FAZ: "Wir werden auf ein ähnliches Niveau hinauslaufen, wie im März 1995. Das heißt, der Dollar kann unter 80 Yen fallen."
Weltweit nimmt man diese Abwertungsbewegung des Dollar mit Besorgnis zur Kenntnis. Notenbanken kaufen offenbar derzeit verdeckt oder offen den Dollar, um eine weitere Talfahrt zu stoppen.
So haben Asiens Zentralbanken Händlern zufolge verstärkt in den Greenback investiert. Damit wollten sie ihre eigenen Währungen schwächen, um ihre auf den Export ausgerichteten Ökonomien zu schützen, sagte Analyst Win Thin von Brown Brothers Harriman am Donnerstag. Für Wachstumsmärkte sei es schlecht, wenn die Währungen zu stark seien und die Erholung der US-Wirtschaft schwanke.
Laut Analyst Michael Woolfolk von BNY Mellon war die russische Notenbank eine von mindestens sechs Zentralbanken, die Dollar gekauft hat. Dies hätten auch Südkorea, Hongkong, Taiwan, Thailand und die Philippinen getan, möglicherweise auch Indonesien.
Denn inzwischen haben viele der üblichen medialen Wirtschaftswissenschaftler (also die, die von der Krise erst in der Zeitung lesen mussten, bevor sie sie wahrnahmen) als neueste Wahrheit verkündet, dass die Arbeitslosenquote ein Indikator sei, der der Krise nachfolge, sozusagen ein Indikator mit „Spätzündung“.
Das ist sicherlich eine nette Überlegung, und sie mag bei klassischen Krisen auch zutreffend sein. Nicht jedoch bei umfassenden, „systemischen“ Krisen, und damit ist sie in der gegenwärtigen Krise schlichtweg falsch.
Der Umfang und die Schnelligkeit des Anstiegs der Arbeitslosigkeit haben riesige Schneisen in den Konsum, die Investitionen und damit wieder den Arbeitsmarkt geschlagen. In dieser Krise ist die Arbeitslosigkeit kein Indikator, der der Krise hinterher hängt, sondern der vielmehr ein vorauseilender Indikator, der eine eigene Phase der Krise generiert.
"Das Resultat wäre: Die Welt würde kapieren, dass Inflation herrscht. Die Wirtschaft würde anspringen, die Banken wären wieder bereit, Geld großzügig auszuleihen."
Reichlich daneben, mMn. Es ist schon ein Unterschied, ob Inflation entsteht, weil
1. die Wirtschaft boomt und die immer knapper werdende Arbeitskräfte bei Lohnverhandlungen immer höhere Forderungen durchsetzen können, deren Kosten die Firmen wiederum auf ihre Preise umlegen (Lohn-Preis-Spirale - "gesunde" Inflation, basierend auf Wirtschaftswachstum, gab es z. B. 1999/2000 in USA), oder
2. Inflationsangst entsteht, weil die Zentralbanken - konfrontiert mit Massenarbeitslosigkeit und der tiefsten Industrieauslastung seit 26 Jahren - Geld drucken, damit sich die Regierungen aus der schwersten Schlamassel seit der Großen Depression "herauszuinflationieren" können (Argentinien/Weimar/Zimbabwe-Szenario, "kranke" Inflation, basierend auf Überschuldungs-Elend).
Mross Schluss, dass die Wirtschaft wegen Inflation "anspringen" würde, ist eine unselige Verquickung von Punkt 1 und 2.
Im Szenario 1 (Goldilocks) erhöhen die Zentralbanken die Zinsen, um der überhitzten Boom-Wirtschaft einen Dämpfer zu verpassen. Schwächelt die Wirtschaft später, werden die Zinsen gesenkt. Die Notenbanken haben die Zügel in der Hand.
In Szenario 2 haben die Zentralbanken die Zügel bereits verloren: Die Zinsen sind bereits nahe Null - womit die Möglichkeit der "Feinsteuerung" via Zinsen aus der Hand gegeben wurde. Nun kommen noch unerprobte Billionen-Experimente hinzu wie das Quantitative Easing (QE), mit dem die Notenbanken Marktpreise die Longbond-Kurse und -Renditen manipulativ verzerren - eine Vorstufe zum unkontrollierten Gelddrucken à la Weimar.
Der Goldpreis wird, anders als Mross vermutet, von den Regierungen NICHT nach oben manipuliert (und schon gar nicht, um "förderliche" Inflations-Illusionen zu erzeugen). Tatsächlich VERKAUFEN die Notenbanken und der IWF gerade im großen Stil Gold, wohl auch um den Goldpreis zu deckeln.
Der Goldpreis-Anstieg ist vielmehr eine Panik-Reaktion des Marktes (die von Zockern wie Hedgefonds ins Extrem getrieben wird) auf die o. g. unerprobten Geldflutungsexperimente, die - in historischem Rückblick - bislang noch keinem Staat zur Glorie gereicht haben. Man kann sich aus Überschuldung nicht durch weitere Schuldenaufnahme retten, ohne Weimarer Verhältnisse zu riskieren.
Das Gegenargument lautet, dass das gedruckte Geld ja gar nicht in Umlauf kommt (es "versickert" angeblich bei den Banken) und dass daher nach wie vor Deflation herrscht, die lediglich durch QE etwas gemildert wird (wie in Japan nach 1990). Tatsache jedoch ist, dass die Zockerbanken die Zentralbank-Knete nicht in ihrer Schuldenschatulle verstecken, sondern das Billiggeld in die Börsen, Rohstoffe, Bonds und Assets aller Art pumpen. Ziel ist, sich dabei im Eigenhandel zu sanieren - wie GS, JPM und die DB ja schon erfolgreich vorgemacht haben.
Auf diese Weise entsteht eine veritable Assetpreis-Inflation. Auch DIE ist schädlicher, als es Bernanke und Co. weismachen wollen, denn dabei entstehen instabile Schieflagen. Genauso wie QE die Marktpreise bei Bonds bzw. Bonds-Renditen manipulativ verfälscht (mit weltweiter Segnung), führt die Assetpreis-Inflation mit dem Zentralbank-Billiggeld zu Bewertungsverzerrungen bei den hochgekauften Assets. Folge: Die Assetpreise inkl. Börsen stehen bereits grotesk höher, als es ihrer fundamentalen Bewertung (nach dem Maßstäben der Vorblasenzeit) entspräche.
Eine wirkliche Gesundung der Weltwirtschaft sieht anders aus. Was stattdessen "veranstaltet" (verunstaltet?) wird, ist Blasen-Zinnober. Und all dies dient im Grunde nur dazu, dass US-Milliardäre ihren Hintern heil aus der Krise retten können. Für einen nachhaltigen Neuanfang, der nicht auf Blasen basieren darf, fehlt der politische Wille.
Investmentlegende Buffett: "Tickende Zeitbombe"
Trotz dieses gewaltigen Defizits von einem Drittel gegenüber den ursprünglichen Prognosen rechnen jedoch selbst die Bundesstaaten, die es wie Virginia besonders hart getroffen hat, nicht mit kurzfristigen Problemen. Dass die Investmentlegende Warren Buffet die Pensionsfonds eine "tickende Zeitbombe" nennt, hat vielmehr zwei andere Gründe: In den kommenden Jahren erreichen immer mehr öffentliche Bedienstete das Rentenalter, und gleichzeitig leben die Pensionäre deutlich länger. Mit anderen Worten: Mehr Menschen bekommen länger Geld - bei schwindenden Renditen.
Was schon in normalen Zeiten eine große Herausforderung für jedes Vorsorgesystem ist, hat sich angesichts der Verluste durch die Finanzkrise zu einem nahezu unlösbaren Problem entwickelt: In Virginia geht man inzwischen davon aus, dass allein der größte Pensionsfonds des Bundesstaats bereits im Jahr 2013 nur noch rund 60 Prozent der benötigten Mittel zur Verfügung haben wird.
Fondsmanager stehen vor gewaltigem Dilemma
Damit nicht genug der schlechten Nachrichten. Denn für die Folgejahre rechnet Kim Nicholl, Expertin der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers, mit einem noch größeren Defizit. Nach ihren Berechnungen wird allen öffentlichen Pensionsfonds im Jahr 2025 mehr als die Hälfte der notwendigen Finanzmittel fehlen - selbst dann, wenn sie in der Zukunft die kalkulierten (und durchaus optimistischen) acht Prozent Rendite erzielen werden. "Angesichts der riesigen Verluste einerseits und der steigenden Verpflichtungen andererseits glaube ich nicht, dass es eine Investmentstrategie gibt, die dieses Problem lösen kann", sagt Nicholl.
Anlagemärkte
Marc Faber ist davon überzeugt, dass wir uns in einem inflationären Umfeld befinden. Er glaubt daran, dass die Notenbanken ihre Niedrigzinspolitik nur sehr zögerlich zurücknehmen werden und daher billiges Geld für eine sehr lange Zeit am Markt verfügbar sein wird. Dies wird unweigerlich dazu führen, dass dieses Geld für den Konsum sowie höherverzinsliche Anlagen verwendet werden wird. Vor allem Aktien, Anleihen, Rohstoffe aber auch Anlagemöglichkeiten wie Immobilien oder Kunstobjekte sollten hiervon profitieren. Faber nennt diesen Zustand einen Segen für diese Märkte, der noch eine ganze Zeit lang anhalten wird.
US-Dollar
Marc Faber hält den US-Dollar nicht mehr für überbewertet. Mittlerweile gibt es in vielen asiatischen Ländern wie beispielsweise Hongkong Blasen, die dazu führen könnten, dass der US-Dollar kurzfristig zulegen können wird und sich von seinen überverkauften Niveaus erholt. Langfristig sieht Faber jedoch einen fallenden US-Dollar voraus.
Aktienmärkte
Der Experte spricht davon, dass sich die Aktienmärkte überall sehr stark erholen konnten. Obwohl Faber auf den derzeitigen Niveaus nicht mehr einsteigen würde, geht er dennoch davon aus, dass die Aufwärtsbewegung anhalten wird. Dies deckt sich auch mit seinen Aussagen über das billige Geld, welches die Aktienmärkte antreiben sollte, da Investoren auf der Suche nach höheren Renditen sind.
Rohstoffe
Faber zeigt sich langfristig sehr bullisch für Rohöl, da er hier das meiste Potential sieht. Kurzfristig sieht er mögliche Rücksetzer bei den Industriemetallen sowie Gold, da er davon ausgeht, dass China seine Nachfrage abschwächen könnte und zudem den Markt nicht durch künstliche Verknappungsaktionen stützen kann.
Dow wieder 10000. Welt wieder in Ordnung? PDF | Drucken | E-Mail
Von Michael Mross
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Noch im Frühjahr betonte Alan Greenspan, dass der Schlüssel für eine Wirtschaftserholung in den Aktienmärkten liege. Sein Wille ist geschehen. Die Ursachen der Krise nicht bekämpfen, sondern übertünchen - das scheint das Motto unserer Zeit. Dieses Spiel wird nicht unendlich gespielt werden können.
Rein zahlentechnisch gehts überall nach oben. Wirtschaftsweise beeilen sich, ihre Prognosen anzuheben. Wirtschaftsstatistiken weisen eine Verbesserung der Lage aus. Und die Aktienmärkte auf Jahreshoch. Also: Wieder alles ok? Alles nur ein böser Traum?
Das ist die Botschaft, welche die Zahlen rüber bringen sollen. Alles nur Psychologie, das wissen auch die Lenker bei der Fed. Den Leuten wird der Aufschwung in die Birne gehämmert - so lange, bis jeder daran glaubt.
Natürlich haben die Aktienmärkte ein Recht, eigene Wege zu gehen. Letztlich ist alles im Leben nur Spekulation. Und Börsen spekulieren in diesem Fall offenbar auf eine bessere Zukunft.
Doch der Börsenaufschwung ist auf schwachen Umsätzen gebaut. Damit kann er auch gut manipuliert werden. Und der Aufschwung in der Realwirtschaft, welche die Statistiken uns glauben machen wollen, existiert schlichtweg nicht.
Die Bankenzahlen erinneren bei näherem Hinsehen an Bilanzakrobatik. Die Gewinne der Industrieunternehmen basieren ebenfalls auf Bilanztricks und knüppelharten Sparmaßnahmen - keineswegs auf gestiegenen Umsätzen mit produzierten Gütern. Jeder kann sich bei einem genaueren Blick auf die Zahlen davon überzeugen.
So sind die Zahlen von JPMorgan - angeblich überraschend gut - nur durch Höherbewertung von virtuellen Assetts zustande gekommen. Aber das interessiert derzeit offenbar niemanden.
Intel? Dass Intel angeblich mehr Geld mit mehr Chips verdient, kann man in den Computerläden jedenfalls nicht nachvollziehen. Dort stehen die Rechner wie Blei in den Regalen - insbesondere weil Microsoft die Welt mit einem neuen, unsinnigen Betriebssystem bedroht.
Die Industrie läuft gut, obwohl die Börse in gleichem Umfang wie die Weltbörse eingestürzt war. Sie hat dort auch noch nicht so stark aufgeholt wie z. B. in Europa oder in den USA. Das trotz einem beachtlichen Plus der Industrieproduktion von April bis August diesen Jahres von 5,8 % (von Jahr zu Jahr 4,8 %).
Wer aber daran denkt, indische Aktien zu erwerben, muß sehr genau die Berichte verfolgen. In Indien ist es nämlich üblich, zur Stärkung des Aktienkapitals der Firmen sog. "Bonusaktien" auszugeben. (ist z.Zt wieder in Vorbereitung bei Reliance Industries) Dies geschieht zumeist 1:1 für bestehenden Aktienbesitz. Davon hat der Aktionär in der Regel nicht viel, verdoppelt sich doch eigentlich nur die Anzahl der Aktien in seinem Depot. In Deutschland jedoch werden die Zusatzaktien nicht als "splitting", sondern als Ertrag behandelt. Das heißt, bei Zuteilung 1 : 1 wird daher die Hälfte des bisherigen Marktwertes als zu versteuernder Ertrag behandelt. Dem kann man nur entrinnen, wenn man vor der Zuteilung aussteigt und danach wieder einsteigt, oder man überläßt das Geschäft einem Fonds.
Ney York (aktiencheck.de AG) - Die Federal Reserve Bank of New York ermittelte für Oktober 2009 eine kräftige Verbesserung bei der allgemeinen Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe des Distrikts New York.
So erhöhte sich der Empire State Manufacturing Index auf 34,57 Punkte, wogegen Volkswirte mit einem Rückgang auf 17,25 Zähler gerechnet hatten. Hierbei handelt es sich um den höchsten Stand seit fünf Jahren. Für September war ein Stand von 18,88 Punkten ausgewiesen worden.
Hierbei signalisiert ein Stand unter null, dass die befragten Unternehmen mehrheitlich von einer Verschlechterung der Bedingungen ausgehen. Der Hauptindex gilt neben dem entsprechenden Index der Federal Reserve Bank of Philadelphia als zuverlässiges und frühzeitiges Signal für den Verlauf des ISM-Index, der die weitere landesweite Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe anzeigt. (15.10.2009/ac/n/m)
Quelle: Aktiencheck
Die Vereinigten Staaten von Goldman Sachs | Drucken | E-Mail
Sonntag, 18. Oktober 2009
Die US-Börsenaufsicht SEC macht den Bock zum Gärtner. Ein Chefbanker von Goldman Sachs soll bei der SEC als COO über Gesetzesverstöße in Sachen Insider Trading wachen.
An der Wall Street herrscht offene Empörung darüber, dass die US-Börsenaufsicht ausgerechnet einen hochrangingen Bänker von Goldman Sachs ins Vorstandsgremium beorden will. Hier soll der "Goldman" über Insidertrading an den Kapitalmärkten wachen.
Der 29 jährige Adam Storch arbeitete zuletzt in der "Geheimdienst-Abteilung" von Goldman Sachs (business intelligence unit). Dort war es seine Aufgabe, große Deals auf möglichen Betrug zu untersuchen.
Viele Beobachter bewerten es als skandalös, dass ausgerechnet ein Mitarbeiter von Goldman Sachs als oberster "Wachhund" bei der SEC Insider Tradings kontrollieren soll:
"There is, or should be, a furor over a gent named Storch being named as the first chief operating officer of the SEC enforcement division" (Seeking Alpha).
Selbst CBS spottet: "In Goldman Sachs we trust".
Es ist ein Wall-Street-Thriller, wie es ihn seit den achtziger Jahren nicht gab: Mit der Hilfe hochrangiger Freunde soll der US-Milliardär Raj Rajaratnam mehr als 20 Millionen Dollar erschlichen haben. Sein Insider-Netzwerk umfasste laut Anklage Komplizen bei IBM, Intel und McKinsey.
Als Raj Rajaratnam im Jahr 1997 den Hedgefonds Galleon ins Leben rief, nannte er einem Journalisten als sein Lieblingszitat einen Ausspruch von Intel Chart zeigen-Chef Andy Grove. Es lautete: "Nur die Paranoiden überleben." Mit dieser Maxime und seinem Sachverstand speziell im Bereich von Technologiefirmen gelang es dem aus Sri Lanka stammenden US-Bürger, mit seinem Unternehmen Millionen zu verdienen. Im Jahr 2009 landete er in der "Forbes"-Liste auf Rang 236 der reichsten Menschen der USA, mit einem geschätzten Vermögen von 1,3 Milliarden Dollar.
Doch vielleicht war er zuletzt nicht paranoid genug: Indem US-Ermittlungsbehörden über Monate hinweg mehrere Telefonleitungen des Unternehmens anzapften, bekamen sie die Informationen, die am Freitag zur Verhaftung führten. Er soll ein hochkarätiges Netzwerk von Wirtschaftsinsidern unterhalten haben, deren Informationen seinem Fonds zu erheblichen Einnahmen verhalfen.
Rajaratnam und die fünf weiteren Spitzenmanager sollen mit verbotenen Geschäften mit Aktien unter anderem des Internetriesen Google Chart zeigen mehr als 20 Millionen Dollar verdient haben
In Rajaratnams Kompetenzteam sollen sich ein Manager des Computergiganten IBM Chart zeigen, der als künftiger Konzernchef im Gespräch gewesen sein soll, sowie hochrangige Mitarbeiter des Chipherstellers Intel und der Beratungsfirma McKinsey befunden haben. Außerdem müssen sich zwei frühere Mitarbeiter der Investmentbank Bear Stearns, die jetzt ebenfalls einen Hedgefonds betreiben, sowie ein Analyst der Ratingagentur Moody's vor Gericht verantworten.
Nachdem die USA die gesamte Welt mit Kreditmüll verklappt haben, wird der Globus nun mit Dollar geflutet. Das Kalkül ist klar: Die Amis haben den Vorteil, können ihre Waren billig ins Ausland verkaufen.
Das Geschrei in den Medien wird zwar groß sein, aber auch davon lässt sich die Fed nicht beeindrucken. Bevor das Kapital in Rubel oder Renminbi flieht, muss schon viel passieren.
Der Clou bei diesem Währungsfoul: Die halbe Welt besteht indirekt aus Dollar bzw. aus Währungen, die direkt an den Dollar gekoppelt sind. All diese Länder würden eine Abwertung des Greenbacks sogar begrüßen.
Selbst von China droht keine Gefahr. Erstens ist der Renminbi direkt an den Dollar gekoppelt. Im Handel zwischen Peking und Washington würde sich also gar nichts ändern. Zweitens profitiert China über diesen Mechanismus ebenfalls von der schwachen US-Währung, weil das Land seine Waren dann noch billiger in den Nicht-Dollar-Raum exportieren kann.
Dieser Abwertungskrieg wird deshalb zwei Opfer haben: Die Euro-Zone und Japan. Nippon stöhnt schon jetzt unter einem fast rekordstarken YEN. Für die Ausfuhr japanischer Waren wird die Luft immer dünner. Das Land kommt aus seiner fast zwei Jahrzehnte währenden Depression nicht heraus. Eine weitere Abwertung gibt Tokio den Rest.
Doch jetzt ist auch Europa dran. Spätestens dann, wenn der Dollar wieder auf 1,60 geht, wird’s für europäische und speziell deutsche Firmen eng. Der schwache Dollar dürfte jeden Aufschwung abwürgen.
Gold und Öl ziehen gemeinsam an | Drucken | E-Mail
Von Lars Schall
Mittwoch, 21. Oktober 2009
Nachdem Gold vorgelegt hat, holt der Ölpreis auf: Ein Barrel kostet soviel wie seit einem Jahr nicht mehr. Chef der IEA warnt vor, „sehr, sehr angespannten Versorgungslage, die zu extrem hohen Preisen führen kann. Das macht mir große Sorge, denn es würde die Weltwirtschaft wieder abwürgen.“
Der US-Versicherungsgigant American International Group hat die Umbenennung seiner deutschen Niederlassung vollzogen. Die bisherige "AIG Europe - Direktion für Deutschland" heißt ab sofort "Chartis Europe S.A. - Direktion für Deutschland" und ist eine Niederlassung der französischen Chartis Europe.
Die US-Regierung muss den Konzern mit mehr als 180 Mrd. $ stützen, um den Kollaps zu verhindern. Ursache waren milliardenschwere Absicherungsprogramme für Kreditderivate, die AIG in den vergangenen Jahren hohe Gewinne brachten und Teil des Geheimnisses dauernd steigernder Renditezahlen waren.
in den USA eine eklatante Nachfrageschwäche, die deflationäre Tendenzen
beinhaltet. Damit besteht die Gefahr, dass die USA der japanischen Krankheit
erliegt. Trotz Zinssenkung und Liquiditätsflutung sind die US-Banken zuneh-
mend nicht bereit das Kapital an Wirtschaftsunternehmen weiterzuleiten,
sodass eine weitere Kreditklemme drohen könnte. Die Banken behalten
das Geld aus Risikogesichtspunkten lieber selbst und spekulieren damit
an den Finanz- und Rohstoffmärkten. Damit erfüllen sie in gewisser Weise
auch eine patriotische Pflicht, denn dies führt zu steigenden Aktienkursen.
Dabei ist es nur begrenzt sinnvoll, die höheren Aktienkurse mit den früheren
Aktienkursen zu vergleichen: Denn es steht einfach bei gleich viel Aktienge-
sellschaften mehr Geld zur Verfügung, also müssen die Aktienkurse steigen,
wenn investiert wird. Wird noch mehr Geld zur Verfügung gestellt und kau-
fen die Banken weiterhin, sind weitere Aktienkurssteigerungen die Folge.
Augenblicklich ist anscheinend auch nur über diese Schiene eine Rettung denkbar.
Denn über die Aktienblase könnte der US-Amerikaner sich reicher dünken und
in Folge hoffentlich stärker konsumieren. Dabei könnte es in gewisser Weise
jedoch zu einem Wettlauf mit der Zeit kommen, wenn der Öffentlichkeit
bewusst werden sollte, dass die Umsätze und in Zukunft vielleicht auch
die Gewinne der US-Unternehmen abnehmen könnten. Um dies möglichst
lange hinauszuschieben, wird der US-Export durch Schwächung des Dollars
gefördert. Wenn der Konsum erst einmal angesprungen ist aufgrund der
Aktienblase, wäre erst einmal Zeit gewonnen und man könnte auf die nächste
Blase warten (Immobilien?), denn ohne Blase geht es nicht mehr. Gefährlich
werden könnte es auch, wenn der US-Bevölkerung deutlich werden sollte,
dass sie sich in einer Deflationsphase befindet.
Die vorgesehene Reichensteuer von 5,4 Prozent betrifft Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 500.000 $. Die Steuer dürfte einem Repräsentantenhaus-Mitarbeiter zufolge über einen Zeitraum von zehn Jahren Einnahmen von insgesamt 460 Mrd. $ bringen. Sie sollen dafür verwendet werden, die Kosten für einen Schutz für bislang Unversicherte zu decken. Zudem soll das Bundesprogramm Medicaid ausgebaut werden.
Die Vorlage könnte schon kommende Woche im Plenum des Repräsentantenhauses zur Debatte gestellt werden. Der Senat wiederum verfolgt seinen eigenen Gesetzentwurf, den er erst am Dienstag vorgestellt hatte. Dieser wiederum enthält eine Ausstiegsklausel für die Bundesstaaten aus der geplanten öffentlichen Krankenversicherung.
Gegenwärtig haben etwa 46 Millionen der 300 Millionen Amerikaner keinen Versicherungsschutz, obwohl die USA pro Kopf die weltweit höchsten Ausgaben für Gesundheit haben. Einer Studie von Thomson Reuters zufolge werden im US-Gesundheitswesen jährlich rund 700 Mrd. $ verschwendet.