Kleine Anmerkung zu Intertainment
In der EaS wird der vermeintliche (?) / voraussichtliche (?) Flop genannt: Ein Travolta-Film droht zum finanziellen Fiasko zu werden - und zwar "Battlefield Earth" - kein Wunder bei dem Scientology-Gesülze, das Hubbard wohl bereits im Wahn verfaßt hatte - aber jetzt kommt es: Intertainment hat fast 50 Prozent der Produktionskosten von 65 Mio Dollar finanziert (laut I. nur 30 Prozent, die aber wohl auch nicht eingespielt werden). Weitere Gerüchte sprechen von "Liqui-Verknappung" bei I. und daß der Kooperationspartner Franchise Pictures nur noch bei Vorlage von Bankbürgschaften (in EaS: bankbestätigte Finanzierungszusagen) für I. produzieren wird.
Also wenn da nur die Hälfte wahr ist, dann sind alle Empfehlungen von Bankanalysten und Brokern (zuletzt Consors) sehr bedenklich, um nicht zu sagen "kriminell".
Euere Meinungen ?
nun zu Intertainment die Eurovermarktungsrechte für Massenschinken über deren qualität man streien kann,die Beteiligung an straight+sound com(Filme übers inet vermarkten)Fersehen+Inet wachsen bald zusammen,sind knaller die für Firmen die dieses verpennen bald zu schwierigkeiten führen wird.So gesehen stimmt hier die Politik also ein Kauf,was die schmierigen Metoden von MerrilLynch Kömel/Weger und deren Wirkung angeht kann man natürlich nur spekulieren.
blaubärgrüsse
Es wird gesagt, daß man sich für ein Unternehmen besonders stark macht - sei es im 3 Sat Börsenspiel, den Publikationen usw.
Wenn ich jetzt 1 und 1 zusammen zähle und mich weiterhin erinnere dass es enge Verbindungen zwischen Kinowelt und International Media gibt kann das eigentlich nur heissen: International Media STRONG BUY -
Meinungen erwünscht
Good Trades
Kalkuhl
Constantin und Kinowelt.
Der Firmenwert eines Rechtehändlers hängt direkt mit dem Wert seines Rechtestocks zusammen und der Wert des Rechtestocks ist abhängig von der
Awareness der Filme - die sich wiederum über den Kinoerfolg herstellt.
Das sind Fakten, die gelten mit und ohne EaS-Artikel, Analystenmeinungen etc. Dem Trader kann dies Wurst sein, dem Anleger nicht.
Grüße
FB
blaubärgrüsse
ich wußte es, Intertainment steht im Board und Du meldest dich kontra. ;-)
Nach unserem ersten aufeinandertreffen habe ich lange über INT nachgedacht. Kann aber Deine Meinung nicht teilen. So wie ich die Geschichte sehe liegt bei INT nicht nur Kino im Fokus. Die große Marge liegt doch in der TV/DVD und in der Zukunft auch in der Internetverwertung (wie die auch immer aussehen mag).
Hast Du Werte aus dem Medienbereich in deinem Depot/WL?
eyron
7 von Kinowelt Gesamteinspiel: 285 Mio U$
1 von Constantin " 59 Mio U$
1 von Highlight " 64 Mio U$
1 von Senator " 1,5Mio U$
2 von Helkon " 84 Mio U$
0 von Intertainment " 0 Mio U$
0 von Advanced " 0 Mio U$
Unter den erfolgreichtsten Filmen im Kino der letzten 52 Wochen in Deutschland befinden sich
6 von Constantin Gesamteinspiel 193 Mio DM
7 von Kinowelt " 95 Mio DM
2 von Senator " 23 Mio DM
alle anderen 0
Das zum Thema Verzäll und Amimist
Grüße
FB
Aber wie wertvoll ein TV-Recht ist hängt von der Quote ab, die damit zu erzielen ist. Es ist ganz einfach zu erklären: Ein Film, der mit großem Werbeaufwand in vielen Kinos wochenlang lang läuft wird bei seiner TV-Ausstrahlung mehr Zuschauer anziehen, als einer von dem kein Schwein jemals was gehört hat.
Es gilt also die einfache Formel: Viele Kinobesucher = viel Geld von TV und DVD - wenig oder keine Kinobesucher = wenig Geld von TV und DVD
Dabei sollte man in der Überlegung nicht vernachlässigen, daß nach Überschreiten des Break - Even die Kino-Auswertung zu fast irrsinnigen Profiten führen kann, die alles aus TV und DVD in den Schatten stellen.
(Betonung liegt allerdings auf KANN)
Ich selbst habe Kinowelt, Constantin, Disney und EM-TV im Depot.
Grüße
FB
cap blaubär: Lieber Franz womit mach Baer nur Kohle er wird doch wohl nicht unser mühevoll
29.05.00 16:37
blaubärgrüsse
Aufgrund dessen daß es keine bindend vorgeschriebenen Abschreibungsregeln gibt, kann jede Firma ihre Lizenzen abschreiben fast wie sie lustig ist.
So schreibt z.B EM-TV linear und Kinowelt degressiv ab. Beides macht - mit Blick auf die Eigenart des Produktes - Sinn, obwohl es sich in beiden Fällen um Filmlizenzen handelt. (Klingt komisch - is aber so - kannste mir glauben)
Eine bindende Regelung wird wohl auch noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Dieser bilanztechnische Freistil macht es dem Anleger und auch den Analysten sehr schwer, die Unternehmensdaten zu bewerten. Die Gewinnsituation zu beurteilen ist eigentlich nur dann möglich, wenn man weiß, wie hoch der Rechtestock im Detail bewertet ist. Keine der Firmen über die wir reden legt das offen.
Eins ist jedenfalls sicher: Ein schwächeres Unternehmen wird diese Situation jedenfalls nutzen, um die wirtschafliche Lage positiver darzustellen als sie es ist, ein wirtschaftlich stärkeres Unternehmen wird sein Ergebnis eher nach unten drücken um Steuern zu sparen und stille Reserven aufzubauen.
Gewinnmeldungen im Lizenzhandel sind generell mit Vorsicht zu genießen - bei ALLEN Firmen.
Grüße
FB
P.S. deinen Onkel Corleone kannste wieder abbestellen.
blaubärgrüsse
HeinBlöd: Hier noch der Artikel aus der Sueddeutschen ueber Koelmel und Co.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
29.05.00 23:22
17Dec1999 DEUTSCHLAND: Die rechten Artikel zur rechten Zeit.
Enge Verbindungen zwischen Anlegerzeitschriften und Kinowelt-Chef Kölmel
"Euro am Sonntag" und "Finanzen" machen sich für ein Medien-Unternehmen auffallend stark - in Text, Bild und im 3sat-Börsenspiel
München, 16. Dezember - Immer mehr junge Firmen suchen den Weg an die Kapitalmärkte; immer größer wird daher auch der Bedarf an verlässlichen Informationen über börsennotierte Unternehmen. Das Geschäft mit den Anleger-Zeitschriften blüht. Dabei sind die Interessen der Beteiligten nicht immer klar zu unterscheiden, wie das Beispiel Kinowelt zeigt.
Durch Fußball und Filme ist Michael Kölmel ein Begriff geworden. Der 45-jährige promovierte Volkswirt tritt nicht nur als Sponsor von Fußballklubs in Erscheinung (vgl. SZ vom 7. Dezember). Er ist auch Vorstandsvorsitzender und Großaktionär der Kinowelt Medien AG. Kinowelt ist eine der erfolgreichsten deutschen Firmen an der Börse. Allein in diesem Jahr ist der Aktienkurs trotz einer schlecht verlaufenen Kapitalerhöhung im September um gut mehr als das Doppelte gestiegen. Anleger, die bei der Erstemission am 12. Mai 1998 zum Zuge gekommen sind, haben gar rund 1000 Prozent gut gemacht. Der zurückhaltend auftretende Kölmel ist dadurch reich geworden.
Aus Impressum gestrichen
Das ist aber noch nicht alles. Kölmel verfügt auch über Einfluss im Finanzjournalismus. Das dürfte rechtlich kaum anfechtbar sein, wirft aber unweigerlich die Frage auf: Wie objektiv ist Finanzberichterstattung überhaupt? Kölmel und mit ihm verbundene Personen bestimmen, was beim monatlich erscheinenden Anlegermagazin Finanzen, den zugehörigen Börsenbriefen und der Wochenzeitung Euro am Sonntag passiert. Auflage der beiden Zeitschriften: gut 90 000. Die Titel geben auch gezielte Aktientipps - und beide schrieben in der Vergangenheit sehr positiv über Kinowelt. Die Verbindungen zwischen Kölmel und den Zeitschriften legten sie dabei nie offen.
So machte sich Finanzen in der September-Ausgabe für Kinowelt stark. Kurz zuvor hatte der Filmverleiher eine ambitionierte Kapitalerhöhung angekündigt. Die damalige Titelgeschichte des Magazins versprach, die 15 weltweit besten Medienaktien vorzustellen, wozu nach Auffassung der Redaktion auch Kinowelt gehörte. Kölmel wurde besonders großen Bild abgebildet; zu seinem Unternehmen wurde als einzigem ein Chart abgebildet. Doch der Hinweis, dass ganz hinten im Heft, im Impressum, Kölmel auch als Geschäftsführer des Finanzen-Verlages ausgewiesen war, fehlte. Inzwischen wurden die Geschäftsführer aus dem Impressum gestrichen.
Bei Euro am Sonntag stehen sie sowieso nicht drin. Die Wochenzeitung erschien am 14. November mit dem Titel "Film-Aktien vor der Wende. Die Gewinner". Zu denen zählte mit einem besonders langen Textabschnitt Kinowelt. In den Wochen zuvor hatte das Unternehmen mit Nachrichten unterschiedlicher Güte auf sich aufmerksam gemacht. So hatte es unter anderem seinen Filmstock deutlich erhöht, andererseits hatte es bei der Kapitalerhöhung aber Probleme gegeben. In einem ersten Schritt waren statt ursprünglich geplanter vier Millionen Aktien lediglich 2,2 Millionen abgesetzt worden. Erst Wochen danach konnte die Deutsche Bank die übrig gebliebenen 1,8 Millionen Aktien bei institutionellen Anlegern unterbringen.
Keinen Schreibtisch im Verlag
Kölmel, dessen AG auch eigene Kinos besitzt, ist mit Finanzen seit Anbeginn verbunden. Er ist einer der Gründer der in München ansässigen Finanzen Verlagsgesellschaft für Kapitalmarktinformationen mbH - der Gesellschaft, die Finanzen und Euro am Sonntag herausgibt. Heute werden ihm noch 18 Prozent an der Gruppe zugeschrieben, damit hat er zusammen mit Frank-Bernhard Werner - der hält 7,1 Prozent - eine Sperrminorität. Hauptgesellschafter ist mit 74,9 Prozent der Springer Verlag. Zum 30. Dezember vergangenen Jahres hatte Kölmel nochmals drei Prozent am Finanzen-Verlag erworben, bei dem er zusammen mit dem 38-jährigen Werner auch Geschäftsführer ist. Im Handelsregister steht unter der Nummer 91 785 unter anderem: "Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft entweder durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer zusammen mit einem Prokuristen vertreten. Jedoch vertritt der Geschäftsführer Dr. Michael Kölmel stets einzeln." Letzterer Eintrag stammt vom 28. Juni diesen Jahres. Die Geschäftsführungs-und Vertretungsbefugnis nehme Kölmel jedoch nicht mehr wahr, erklärt Werner. Kölmel habe in dem Verlag "keinen Schreibtisch mehr und auch kein Telefon". Der selbst sagt: "Ich habe mit dem operativen Geschäft bei Finanzen nichts mehr zu tun." Der Verlag sei für ihn nur noch "eine unternehmerische Beteiligung".
Werner und Kölmel kennen sich seit langem. Beide waren in den achtziger Jahren als Assistenten an der Göttinger Universität, sie arbeiteten von 1987 bis 1989 gemeinsam als Chefredakteure der Anlegerzeitschrift Börse Online, und beide riefen Ende 1989 zusammen mit einigen anderen damaligen Börse-Online-Redakteuren den Finanzen-Verlag ins Leben. Werner und die Familie Kölmel waren zudem an der Arthaus Video GmbH beteiligt, die Anfang 1998 als Sacheinlage in die Kinowelt AG eingebracht wurde. Damit gehörte auch Werner zu den Altaktionären von Kinowelt. Nach dem Börsengang war er noch mit 0,78 Prozent an dem Verleihunternehmen beteiligt; Kölmel selbst hielt 32,65 Prozent.
Beim Finanzen-Verlag steht Werner nahezu überall in der Verantwortung. Neben seinem Geschäftsführerposten hat er auch noch die Chefredaktion von Euro am Sonntag und die Herausgeberschaft des Magazins Finanzen inne. Wenn eine der beiden Zeitschriften über Kinowelt schreibe, "sei die Sache prinzipiell heikel", gesteht Werner zu. "Zum Selbstschutz haben wir im ersten Jahr nach dem Börsengang überhaupt nichts über das Unternehmen berichtet." Es gebe noch immer keine Einzelvorstellung von Kinowelt, stattdessen sei der Wert nur in Branchenberichten vorgekommen.
Werner reklamiert zudem für sich, dass in den Heften auch schon Kritisches über Kinowelt gestanden habe. Selbstverständlich würden die Journalisten, die über den Medienwert schreiben, auch keine Aktien des Unternehmens besitzen. Der Finanzen-Vormann will die Sache denn auch nicht als ein spezielles Problem von Finanzen und Kinowelt verstanden wissen. "Das ist ein Branchenproblem", sagt er. "Dann dürfte beispielsweise auch Börse Online nicht über Pixelpark berichten." Börse Online gehört über Gruner + Jahr zum Bertelsmann-Konzern, der wiederum hält 60 Prozent am Neuen-Markt-Wert Pixelpark.
Ähnliches wie Werner sagt auch Kölmel: Er habe bei dem Börsengang die Redaktion gebeten, "mindestens ein Jahr lang möglichst wenig über Kinowelt zu bringen." Andererseits sei das Unternehmen aber einer der zehn größten Werte am Neuen Markt, da komme eine Zeitschrift wie Finanzen "nicht umhin, über das Unternehmen zu schreiben", sagt der Erfolgsunternehmer. Inhaltlich werde er bei den Titeln nicht bevorzugt behandelt. "Kinowelt kommt auch bei allen anderen Zeitungen und Zeitschriften positiv weg." Einige altgediente Mitarbeiter von Finanzen, "mit denen ich seit zwölf Jahren zusammengearbeitet habe", hätten bei der Kinowelt-Emission zwar Aktien von ihm erhalten - aber nicht deshalb, "damit ich willfährige Journalisten habe".
"Nicht allein gestanden"
Die einjährige Stillhaltephase zitiert auch Gerd Weger, wenn er auf das laufende Börsenspiel der Fernsehsendung 3Sat Börse angesprochen wird. Weger ist verantwortlicher Redakteur des Börsenbriefs Finanzen Neuer Markt und einer von drei Experten, die seit Anfang August für ein halbes Jahr im Rahmen der freitags ausgestrahlten Sendung um das beste Aktiendepot wetteifern. Die 3Sat Börse hat im Durchschnitt 500 000 Zuschauer - die dort veröffentlichten Aktientipps werden von Privatanlegern häufig umgesetzt.
Eines der Papiere, die Weger gleich zu Beginn des Spiels ins Depot nahm und noch immer hält, ist Kinowelt. "Wir sind damals doch nicht allein gestanden", sagt er. "Alle Banken haben den Titel empfohlen." Auch ins Musterdepot des Börsenbriefs wurde der Wert aufgenommen. Die Gefahr bewusster Kursmanipulationen sieht Weger nicht. Kinowelt sei kein marktenger Wert, "den können Sie nicht so leicht schieben". Und so macht er einen "pseudokritischen Journalismus" aus, der versuche, etwas aus der Verbindung zwischen Kölmel und Finanzen zu konstruieren. Ob er selbst Kinowelt-Aktien besitzt, will er nicht sagen. Auch die Verbindung zwischen Kölmel und Weger besteht schon lange. So war Weger beispielsweise mehrere Jahre einer der maßgeblichen Gesellschafter der Finanzen-Verlags. Bevor Springer im September 1996 die Mehrheit an diesem erwarb, gehörten Kölmel 25 Prozent, seiner Frau Doris 10,95 Prozent, Gerd Weger hielt 25 Prozent, dessen Frau Susanne 9,85 Prozent und Werner besaß 10,5 Prozent. Die anderen Anteile verteilten sich auf kleinere Gesellschafter. Als im Februar 1990 das erste Finanzen erschien, hatte jeder der drei Männer einen herausragenden Platz im Impressum: Weger war Herausgeber, Kölmel Verleger und Werner Chefredakteur.
Gemeinsam im Ausschuss
Kölmel und Weger saßen zudem noch im dreiköpfigen Anlageausschuss eines am 18. August 1989 aufgelegten Optionsschein-Fonds, den sie mit initiiert hatten, des PEH-Universal OS. Ein Anlageausschuss berät den Fondsmanager bei seinen Kauf-und Verkaufentscheidungen. Damals gab es in Deutschland und der Schweiz noch in rauen Mengen Optionsscheine auf japanische Aktien; entsprechend hielt auch der Fonds viele dieser Papiere.
Finanzen wiederum versorgte seine Leser im ersten Jahr mehrmals mit optimistischen Artikeln zum Aktienmarkt Japans und dortigen Optionsscheinen - unter anderem prognostizierten die Schreiber, der Nikkei-Index werde sich eher "in die Richtung der 100 000 als gegen Null bewegen". Zu den Autoren der Beiträge gehörten auch die beiden Fondsberater Kölmel und Weger.
Nach dem ersten Halbjahr 1990 feierte Finanzen den PEH-Universal OS zu Recht als den erfolgreichsten deutschen "Aktienfonds mit Schwerpunkt Ausland". Er hatte als Halbjahresbilanz ein Plus von 19,6 Prozent verbucht. Drei Monate später lag der Fonds im Vergleich zum Jahresanfang mit 38,7 Prozent im Minus und die Zeitschrift schrieb, die Anleger hätten im dritten Quartal "wenig Freude" mit diesem Fonds gehabt. Diese "sehr spekulativ ausgerichtete" Anlageform weise "sowohl nach oben als auch nach unten" das größte Kurspotenzial auf. Allerdings sei sich das Fondsmanagement "sicher, dass bei wieder anziehenden Börse ihr Fonds auch wieder ganz weit oben dabei sein wird".
Wer die Anlageentscheidungen des Fondsmanagements beeinflussen konnte, erfuhren die Leser zu diesem Zeitpunkt ebenso wenig wie weitere drei Monate darauf, nachdem der Fonds ein Jahresminus von 55,8 Prozent aufgehäuft hatte. Da hieß es dann: Nach "Klärung des Golfkonflikts und einer Stimmungsaufhellung hoffen die PEH-Macher über das größte Aufholpotenzial aller Wertpapierfonds zu verfügen."
In einem Fonds enthalten
Langfristig hat sich der Fonds allerdings als Geldvernichtungs-Maschine entpuppt. Inzwischen ist ein Fondsanteil für etwa 2,65 Euro zu haben, damit ist er zwar immerhin weit über 200 Prozent mehr wert als Ende Dezember 1998, aber rund 75 Prozent weniger als vor fünf Jahren. Anleger, die von Anfang an dabei waren, mussten sogar 100 DM je Anteil bezahlen, und zu den besten Zeiten 1990 lag der Ausgabepreis gar bei 127 DM. Inzwischen hat der Fonds seinen Namen geändert und heißt K+W Universal-Fonds OS. Die Anfangsbuchstaben stehen nach Auskunft der Fondsgesellschaft Universal für Kölmel und Weger. Die sind noch immer Mitglieder des Anlageausschusses. Kölmel selbst hat nach eigenen Aussagen mit dem Fonds aber "seit 1998 relativ wenig zu tun".
Dafür hat der Fonds etwas mit Kinowelt zu tun. Ende August dieses Jahres, kurz vor der Kapitalerhöhung, entfielen 3,53 Prozent des Fondsvermögens, gut eine Million DM, auf Aktien des Unternehmens. Bernhard Wild
Wild, Bernhard
inst»Kinowelt Medien AG, München
event»Private Vermögensbildung in Deutschland / Wirtscha ft SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH.
(c) 1999 Süddeutsche Zeitung.
Sources:SUEDDEUTSCHE ZEITUNG 17/12/1999
HeinBlöd: Hier noch der Artikel aus der Sueddeutschen ueber Koelmel und Co.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
29.05.00 23:22
17Dec1999 DEUTSCHLAND: Die rechten Artikel zur rechten Zeit.
Enge Verbindungen zwischen Anlegerzeitschriften und Kinowelt-Chef Kölmel
"Euro am Sonntag" und "Finanzen" machen sich für ein Medien-Unternehmen auffallend stark - in Text, Bild und im 3sat-Börsenspiel
München, 16. Dezember - Immer mehr junge Firmen suchen den Weg an die Kapitalmärkte; immer größer wird daher auch der Bedarf an verlässlichen Informationen über börsennotierte Unternehmen. Das Geschäft mit den Anleger-Zeitschriften blüht. Dabei sind die Interessen der Beteiligten nicht immer klar zu unterscheiden, wie das Beispiel Kinowelt zeigt.
Durch Fußball und Filme ist Michael Kölmel ein Begriff geworden. Der 45-jährige promovierte Volkswirt tritt nicht nur als Sponsor von Fußballklubs in Erscheinung (vgl. SZ vom 7. Dezember). Er ist auch Vorstandsvorsitzender und Großaktionär der Kinowelt Medien AG. Kinowelt ist eine der erfolgreichsten deutschen Firmen an der Börse. Allein in diesem Jahr ist der Aktienkurs trotz einer schlecht verlaufenen Kapitalerhöhung im September um gut mehr als das Doppelte gestiegen. Anleger, die bei der Erstemission am 12. Mai 1998 zum Zuge gekommen sind, haben gar rund 1000 Prozent gut gemacht. Der zurückhaltend auftretende Kölmel ist dadurch reich geworden.
Aus Impressum gestrichen
Das ist aber noch nicht alles. Kölmel verfügt auch über Einfluss im Finanzjournalismus. Das dürfte rechtlich kaum anfechtbar sein, wirft aber unweigerlich die Frage auf: Wie objektiv ist Finanzberichterstattung überhaupt? Kölmel und mit ihm verbundene Personen bestimmen, was beim monatlich erscheinenden Anlegermagazin Finanzen, den zugehörigen Börsenbriefen und der Wochenzeitung Euro am Sonntag passiert. Auflage der beiden Zeitschriften: gut 90 000. Die Titel geben auch gezielte Aktientipps - und beide schrieben in der Vergangenheit sehr positiv über Kinowelt. Die Verbindungen zwischen Kölmel und den Zeitschriften legten sie dabei nie offen.
So machte sich Finanzen in der September-Ausgabe für Kinowelt stark. Kurz zuvor hatte der Filmverleiher eine ambitionierte Kapitalerhöhung angekündigt. Die damalige Titelgeschichte des Magazins versprach, die 15 weltweit besten Medienaktien vorzustellen, wozu nach Auffassung der Redaktion auch Kinowelt gehörte. Kölmel wurde besonders großen Bild abgebildet; zu seinem Unternehmen wurde als einzigem ein Chart abgebildet. Doch der Hinweis, dass ganz hinten im Heft, im Impressum, Kölmel auch als Geschäftsführer des Finanzen-Verlages ausgewiesen war, fehlte. Inzwischen wurden die Geschäftsführer aus dem Impressum gestrichen.
Bei Euro am Sonntag stehen sie sowieso nicht drin. Die Wochenzeitung erschien am 14. November mit dem Titel "Film-Aktien vor der Wende. Die Gewinner". Zu denen zählte mit einem besonders langen Textabschnitt Kinowelt. In den Wochen zuvor hatte das Unternehmen mit Nachrichten unterschiedlicher Güte auf sich aufmerksam gemacht. So hatte es unter anderem seinen Filmstock deutlich erhöht, andererseits hatte es bei der Kapitalerhöhung aber Probleme gegeben. In einem ersten Schritt waren statt ursprünglich geplanter vier Millionen Aktien lediglich 2,2 Millionen abgesetzt worden. Erst Wochen danach konnte die Deutsche Bank die übrig gebliebenen 1,8 Millionen Aktien bei institutionellen Anlegern unterbringen.
Keinen Schreibtisch im Verlag
Kölmel, dessen AG auch eigene Kinos besitzt, ist mit Finanzen seit Anbeginn verbunden. Er ist einer der Gründer der in München ansässigen Finanzen Verlagsgesellschaft für Kapitalmarktinformationen mbH - der Gesellschaft, die Finanzen und Euro am Sonntag herausgibt. Heute werden ihm noch 18 Prozent an der Gruppe zugeschrieben, damit hat er zusammen mit Frank-Bernhard Werner - der hält 7,1 Prozent - eine Sperrminorität. Hauptgesellschafter ist mit 74,9 Prozent der Springer Verlag. Zum 30. Dezember vergangenen Jahres hatte Kölmel nochmals drei Prozent am Finanzen-Verlag erworben, bei dem er zusammen mit dem 38-jährigen Werner auch Geschäftsführer ist. Im Handelsregister steht unter der Nummer 91 785 unter anderem: "Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft entweder durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer zusammen mit einem Prokuristen vertreten. Jedoch vertritt der Geschäftsführer Dr. Michael Kölmel stets einzeln." Letzterer Eintrag stammt vom 28. Juni diesen Jahres. Die Geschäftsführungs-und Vertretungsbefugnis nehme Kölmel jedoch nicht mehr wahr, erklärt Werner. Kölmel habe in dem Verlag "keinen Schreibtisch mehr und auch kein Telefon". Der selbst sagt: "Ich habe mit dem operativen Geschäft bei Finanzen nichts mehr zu tun." Der Verlag sei für ihn nur noch "eine unternehmerische Beteiligung".
Werner und Kölmel kennen sich seit langem. Beide waren in den achtziger Jahren als Assistenten an der Göttinger Universität, sie arbeiteten von 1987 bis 1989 gemeinsam als Chefredakteure der Anlegerzeitschrift Börse Online, und beide riefen Ende 1989 zusammen mit einigen anderen damaligen Börse-Online-Redakteuren den Finanzen-Verlag ins Leben. Werner und die Familie Kölmel waren zudem an der Arthaus Video GmbH beteiligt, die Anfang 1998 als Sacheinlage in die Kinowelt AG eingebracht wurde. Damit gehörte auch Werner zu den Altaktionären von Kinowelt. Nach dem Börsengang war er noch mit 0,78 Prozent an dem Verleihunternehmen beteiligt; Kölmel selbst hielt 32,65 Prozent.
Beim Finanzen-Verlag steht Werner nahezu überall in der Verantwortung. Neben seinem Geschäftsführerposten hat er auch noch die Chefredaktion von Euro am Sonntag und die Herausgeberschaft des Magazins Finanzen inne. Wenn eine der beiden Zeitschriften über Kinowelt schreibe, "sei die Sache prinzipiell heikel", gesteht Werner zu. "Zum Selbstschutz haben wir im ersten Jahr nach dem Börsengang überhaupt nichts über das Unternehmen berichtet." Es gebe noch immer keine Einzelvorstellung von Kinowelt, stattdessen sei der Wert nur in Branchenberichten vorgekommen.
Werner reklamiert zudem für sich, dass in den Heften auch schon Kritisches über Kinowelt gestanden habe. Selbstverständlich würden die Journalisten, die über den Medienwert schreiben, auch keine Aktien des Unternehmens besitzen. Der Finanzen-Vormann will die Sache denn auch nicht als ein spezielles Problem von Finanzen und Kinowelt verstanden wissen. "Das ist ein Branchenproblem", sagt er. "Dann dürfte beispielsweise auch Börse Online nicht über Pixelpark berichten." Börse Online gehört über Gruner + Jahr zum Bertelsmann-Konzern, der wiederum hält 60 Prozent am Neuen-Markt-Wert Pixelpark.
Ähnliches wie Werner sagt auch Kölmel: Er habe bei dem Börsengang die Redaktion gebeten, "mindestens ein Jahr lang möglichst wenig über Kinowelt zu bringen." Andererseits sei das Unternehmen aber einer der zehn größten Werte am Neuen Markt, da komme eine Zeitschrift wie Finanzen "nicht umhin, über das Unternehmen zu schreiben", sagt der Erfolgsunternehmer. Inhaltlich werde er bei den Titeln nicht bevorzugt behandelt. "Kinowelt kommt auch bei allen anderen Zeitungen und Zeitschriften positiv weg." Einige altgediente Mitarbeiter von Finanzen, "mit denen ich seit zwölf Jahren zusammengearbeitet habe", hätten bei der Kinowelt-Emission zwar Aktien von ihm erhalten - aber nicht deshalb, "damit ich willfährige Journalisten habe".
"Nicht allein gestanden"
Die einjährige Stillhaltephase zitiert auch Gerd Weger, wenn er auf das laufende Börsenspiel der Fernsehsendung 3Sat Börse angesprochen wird. Weger ist verantwortlicher Redakteur des Börsenbriefs Finanzen Neuer Markt und einer von drei Experten, die seit Anfang August für ein halbes Jahr im Rahmen der freitags ausgestrahlten Sendung um das beste Aktiendepot wetteifern. Die 3Sat Börse hat im Durchschnitt 500 000 Zuschauer - die dort veröffentlichten Aktientipps werden von Privatanlegern häufig umgesetzt.
Eines der Papiere, die Weger gleich zu Beginn des Spiels ins Depot nahm und noch immer hält, ist Kinowelt. "Wir sind damals doch nicht allein gestanden", sagt er. "Alle Banken haben den Titel empfohlen." Auch ins Musterdepot des Börsenbriefs wurde der Wert aufgenommen. Die Gefahr bewusster Kursmanipulationen sieht Weger nicht. Kinowelt sei kein marktenger Wert, "den können Sie nicht so leicht schieben". Und so macht er einen "pseudokritischen Journalismus" aus, der versuche, etwas aus der Verbindung zwischen Kölmel und Finanzen zu konstruieren. Ob er selbst Kinowelt-Aktien besitzt, will er nicht sagen. Auch die Verbindung zwischen Kölmel und Weger besteht schon lange. So war Weger beispielsweise mehrere Jahre einer der maßgeblichen Gesellschafter der Finanzen-Verlags. Bevor Springer im September 1996 die Mehrheit an diesem erwarb, gehörten Kölmel 25 Prozent, seiner Frau Doris 10,95 Prozent, Gerd Weger hielt 25 Prozent, dessen Frau Susanne 9,85 Prozent und Werner besaß 10,5 Prozent. Die anderen Anteile verteilten sich auf kleinere Gesellschafter. Als im Februar 1990 das erste Finanzen erschien, hatte jeder der drei Männer einen herausragenden Platz im Impressum: Weger war Herausgeber, Kölmel Verleger und Werner Chefredakteur.
Gemeinsam im Ausschuss
Kölmel und Weger saßen zudem noch im dreiköpfigen Anlageausschuss eines am 18. August 1989 aufgelegten Optionsschein-Fonds, den sie mit initiiert hatten, des PEH-Universal OS. Ein Anlageausschuss berät den Fondsmanager bei seinen Kauf-und Verkaufentscheidungen. Damals gab es in Deutschland und der Schweiz noch in rauen Mengen Optionsscheine auf japanische Aktien; entsprechend hielt auch der Fonds viele dieser Papiere.
Finanzen wiederum versorgte seine Leser im ersten Jahr mehrmals mit optimistischen Artikeln zum Aktienmarkt Japans und dortigen Optionsscheinen - unter anderem prognostizierten die Schreiber, der Nikkei-Index werde sich eher "in die Richtung der 100 000 als gegen Null bewegen". Zu den Autoren der Beiträge gehörten auch die beiden Fondsberater Kölmel und Weger.
Nach dem ersten Halbjahr 1990 feierte Finanzen den PEH-Universal OS zu Recht als den erfolgreichsten deutschen "Aktienfonds mit Schwerpunkt Ausland". Er hatte als Halbjahresbilanz ein Plus von 19,6 Prozent verbucht. Drei Monate später lag der Fonds im Vergleich zum Jahresanfang mit 38,7 Prozent im Minus und die Zeitschrift schrieb, die Anleger hätten im dritten Quartal "wenig Freude" mit diesem Fonds gehabt. Diese "sehr spekulativ ausgerichtete" Anlageform weise "sowohl nach oben als auch nach unten" das größte Kurspotenzial auf. Allerdings sei sich das Fondsmanagement "sicher, dass bei wieder anziehenden Börse ihr Fonds auch wieder ganz weit oben dabei sein wird".
Wer die Anlageentscheidungen des Fondsmanagements beeinflussen konnte, erfuhren die Leser zu diesem Zeitpunkt ebenso wenig wie weitere drei Monate darauf, nachdem der Fonds ein Jahresminus von 55,8 Prozent aufgehäuft hatte. Da hieß es dann: Nach "Klärung des Golfkonflikts und einer Stimmungsaufhellung hoffen die PEH-Macher über das größte Aufholpotenzial aller Wertpapierfonds zu verfügen."
In einem Fonds enthalten
Langfristig hat sich der Fonds allerdings als Geldvernichtungs-Maschine entpuppt. Inzwischen ist ein Fondsanteil für etwa 2,65 Euro zu haben, damit ist er zwar immerhin weit über 200 Prozent mehr wert als Ende Dezember 1998, aber rund 75 Prozent weniger als vor fünf Jahren. Anleger, die von Anfang an dabei waren, mussten sogar 100 DM je Anteil bezahlen, und zu den besten Zeiten 1990 lag der Ausgabepreis gar bei 127 DM. Inzwischen hat der Fonds seinen Namen geändert und heißt K+W Universal-Fonds OS. Die Anfangsbuchstaben stehen nach Auskunft der Fondsgesellschaft Universal für Kölmel und Weger. Die sind noch immer Mitglieder des Anlageausschusses. Kölmel selbst hat nach eigenen Aussagen mit dem Fonds aber "seit 1998 relativ wenig zu tun".
Dafür hat der Fonds etwas mit Kinowelt zu tun. Ende August dieses Jahres, kurz vor der Kapitalerhöhung, entfielen 3,53 Prozent des Fondsvermögens, gut eine Million DM, auf Aktien des Unternehmens. Bernhard Wild
Wild, Bernhard
inst»Kinowelt Medien AG, München
event»Private Vermögensbildung in Deutschland / Wirtscha ft SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH.
(c) 1999 Süddeutsche Zeitung.
Sources:SUEDDEUTSCHE ZEITUNG 17/12/1999
PS Freundliche Leihgabe aus dem WO Board
MfG H.B.
Und wenn es schief geht ? Mühl krachen sicher jetzt nicht wieder auf das Ausgangsniveau, dafür war der Move zu stark.
automatisch rauszufliegen.Da hat anscheinend irgendjemandem nicht die gute Performance von HL gepasst die wohl durch ein längerfristigen verbleib im EaS musterdepot noch gesteigert worden wäre.Vor allem im Vergleich zu beispielsweise KINOWELT.Wers wohl war?
So Long H.B.
im WO Board treiben sich nach meiner Meinung viele Puscher ´rum. Aber auch etliche die wie Du grade vermutest mehr wissen als normal Sterbliche. Schwer finde ich dort Spreu vom Weizen zu trennen. Hier bei Ariva fühl ich mich wohler, vielleicht weils so klein und überschaubar ist und mein Hauptaugenmerk im NM liegt.
Ich drucke mir grade einiges von Kinowelt und INT aus. Am langen Wochenende werde ich bestimmt im Biergarten hocken und lesen - wenn das Wetter so bleibt wie die Analysten (ich meine die am Ender der Nachrichten was sagen) recht behalten.
Dieser Micuno ist verdammt gut informiert. Ich kann mir schon vorstellen, daß er was mit Kinowelt am Hut hat. Ich habe für Avid gearbeitet und dort habe ich die gleiche Feststellung gemacht. In den US Boards standen oft Infos die nur im Managment bekannt waren. Ist doch klar, oft besteht ein großer Teil des Gehalts aus Wertpapieren. Sind die im Keller sickern ganz schnell positive Infos raus. Verlassen Mitarbeiter ein Unternehmen steht nur noch Bullshit in den Boards - falls sie noch eine Rechnung offen haben.
eyron