KGV 3,6 - Lang&Schwarz ab heute handelbar
@CEOWENGFINEART:
schon jetzt enthält § 46 Abs. 1 Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG) eine rudimentäre eigenständige vergütungsregulierung für wertpapierinstitute
als sogenanntes "Mittleres Wertpapierinstitut" i.S.d. § 2 Abs. 17 Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG) unterliegt die L&S AG künftig der Wertpapierinstitutsvergütungs-Verordnung (WpIVergV), für die ein Referentenentwurf der BaFin vorliegt; näheres dazu: https://www.juris.de/jportal/portal/page/homerl.psml?nid=jpr-NLBAADG000123&cmsuri=%2Fjuris%2Fde%2Fservices%2Fnews%2Fnews-detail.jsp
Tatsache ist, dass der Vorstand von LuS kein "Skin in the Game" hat und sich die im Verhältnis zur Leistung viel zu hohen Vergütungen von den Aktionären bezahlen lässt, die leider nicht in einem Boot mit ihnen sitzen. Vor diesem Hintergrund ist nicht verwunderlich, dass LuS nicht bereit ist, die Vergütungen der einzelnen Vorstände bekanntzugeben. Angesichts dramatisch gefallener Ergebnisse, Kurse und Dividenden bei LuS müssten die Gehälter des Vorstands m.M. nach um mehr als 50 % gekürzt werden. 200k im Schnitt wären aus meiner Sicht ein völlig ausreichendes Salär für den Job und die Performance.
... hätten wegen des basiseffekts keine auswirkungen auf die laufenden ertragszahlen der L&S AG
@CEOWENGFINEART:
● "Skin in the Game": auch vorstände von gesellschaften, deren aktien nicht im regulierten markt notieren (= nicht-börsennotierte aktiengesellschaften) tragen ein persönliches risiko, vgl. zB Ek, "Die nicht-börsennotierte Aktiengesellschaft: Haftungsrisiken für Vorstand und Aufsichtsrat", https://www.bakertilly.de/fileadmin/public/Downloads/Veranstaltungen/2021/2021-06-24--OS-Die_nicht_boersennotierte_Aktiengesellschaft.pdf
● L&S AG "nicht bereit, die Vergütungen der einzelnen Vorstände bekanntzugeben": die L&S-aktie notiert im freiverkehr, daher gilt L&S AG nicht als "börsennotierte" gesellschaft i.S.d. § 3 Abs. 2 AktG und ist nicht verpflichtet, eine sogenannte "Entsprechenserklärung" nach § 161 AktG abzugeben, in der sie darlegt, inwieweit sie den Deutschen Corporate Governance-Kodex (DCGK) befolgt, der in Abschnitt G.I. auch grundsätze über die vorstandsvergütung enthält, https://www.dcgk.de/de/kodex/aktuelle-fassung/g-verguetung-von-vorstand-und-aufsichtsrat.html
● in aktienforen wird gerne fantasiert, das zeigt dein letzter beitrag ("viel zu hohe Vergütungen")
● abwegig ist deine anspielung auf pflichtverletzungen von wirtschaftsprüfern; in sachen WIRECARD AG stehen eine wirtschaftsprüfungsgesellschaft und ihre prüfer im verdacht, berufspflichtverletzungen begangen zu haben; das berufsaufsichtsverfahren (ein disziplinarverfahren) ist nicht abgeschlossen; bußgeldbescheide (§§ 68 Abs. 1 Nr. 2, 66a Abs. 6 WPO iVm §§ 264d, 316a Satz 2 Nr. 1 HGB, § 2 Abs. 11 WpHG) ergehen in bälde; die wirtschaftsprüferaufsicht (APAS) stützt sich auf das ergebnis von ermittlungen, die versäumnisse der prüfer (tatfrage!) und einen schuldvorwurf (geldbußen!) implizieren; in letzter instanz könnten das Kammergericht Berlin und der Bundesgerichtshof entscheiden, https://www.apasbafa.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/APAS/DE/2023_01_wirecard.html; der fall WIRECARD hat nicht das geringste zu tun mit r e c h t s fragen, wie die angemessenheit von vorstandsvergütungen (§ 87 AktG, der auch für die "nicht-börsennotierte" L&S AG gilt)
Und grundsätzlich: Wenn ich nichts zu verbergen habe und meine Vergütung angemessen ist, dann veröffentliche ich sie auch. Dies selbst dann, wenn ich dazu nicht rechtlich gezwungen werde. Ist letztlich eine Frage der Hygiene. Ich verstehe nicht, warum Du das Verhalten von LuS in diesem Punkt überhaupt zu verteidigen versuchst, anstatt selbst auf Transparenz zu drängen. Oder bist Du für LuS als Berater tätig?
... die wie L&S AG im freiverkehr notiert, folgt ebenfalls n i c h t den empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex; eine sogenannte entsprechenserklärung nach § 161 AktG wird seit 2010 n i c h t mehr abgegeben (vgl. zB prospekt zu einem TRADEGATE-zertifikat, https://www.tradegate.ag/zertifikate/docs/Tradegate_AG_Wertpapierhandelsbank_Basisprospekt_Mini-Future-Zertifikate_210810.pdf, seite 121, unter ziff. 6d) Corporate Governance)
in den USA, die für gehaltsexzesse bekannt sind, hat das transparenzgebot nicht zu einer senkung der vorstandsbezüge geführt. "Im Gegenteil, die Gehälter stiegen weiter. Das ist womöglich darauf zurückzuführen, dass die CEOs nunmehr die veröffentlichten Vergleichsdaten als Grund für eine Steigerung ihrer Bezüge genutzt haben." (https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/2084359/full.pdf, seite IV 2, fußnote 7)
@CEOWENGFINEART:
ich persönlich teile im großen und ganzen deine bewertung: nicht "200k", aber 700.000 gesamtvergütung für 1 vorstand wären bei L&S AG "aus meiner Sicht ein völlig ausreichendes Salär für den Job und die Performance" !
Peter Drucker, ein legendärer unternehmensberater, soll einst gesagt haben, dass es sowohl der arbeitsmoral als auch der zufriedenheit im unternehmen schade, wenn der CEO mehr als 20-mal so viel verdient wie ein durchschnittlicher arbeitnehmer, https://www.derstandard.at/story/2000045127110/949-mal-so-viel-wie-mitarbeiter-us-bosse-cashen-ab
die hauptversammlungen werden oft mehrheitlich dominiert von institutionellen anlegern wie hedgefonds und anderen, die selbst treiber eines perversen boni- und gehaltssystems sind
... auf drei mitglieder, https://www.eqs-news.com/de/news/corporate/lang-schwarz-aktiengesellschaft-bestellung-von-herrn-werner-wegl-als-neues-vorstandsmitglied-fuer-das-handelsressort/1713833, führt zur frage: warum nicht bald vier oder fünf vorstandsmitglieder (wasserkopfartiges management)?
vertriebs-, allgemeine und verwaltungskosten lt. https://www.wsj.com/market-data/quotes/XE/XETR/LUS1/financials/annual/income-statement:
Mio. EUR | 2022e | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 |
Selling, general, and administrative expenses (SG&A) | 14,5 | 10,4 | 6,8 | 5,3 | 5,6 | 4,7 |
Zahlen brechen ein, Gehaelter und Vorstand steigen.
Top Mangement ;)
unten: https://www.finanznachrichten.de/aktien-dividende/lang-schwarz-ag.htm
investoren (nicht pipifax-trader) haben die nase vorn:
Ex-Tag | Kurs | Div. (EUR) | Div.Rendite |
XX.XX.2023 | 9,98 | 0,64 | 6,4% |
01.09.22 | 14,20 | 1,50 | 10,6% |
18.11.21 | 94,20 | 4,00 | 4,2% |
05.07.19 | 17,20 | 1,00 | 5,8% |
13.07.18 | 32,80 | 1,70 | 5,2% |
14.07.17 | 20,57 | 1,15 | 5,6% |
01.09.16 | 23,10 | 1,43 | 6,2% |
28.08.15 | 17,30 | 1,17 | 6,8% |
Ø 6,3% |
Das eigentliche Problem bei LuS ist meiner Meinung nach jedenfalls das Management, seine Bezahlung und die (gewollt) fehlende Transparenz!
@CEOWENGFINEART: "Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich" (Howard Marks), https://themarket.ch/meinung/bull-market-rhymes-ld.6801
der investor, schriftsteller und verwalter von (vor einem jahr) 160 milliarden USD Howard Marks (76), der bekannt ist für seine "Memos" an investmentkunden, schrieb am 06.06.2022 (übersetzt):
"... Aus den Entwicklungen der Jahre 2020/21, die sich mit denjenigen von früheren Zyklen reimen, kann man eine Menge lernen. In Bullenmärkten: ... Am stärksten ist der Effekt, wenn der Aufschwung von einer psychologisch und preislich besonders deprimierten Basis ausgeht." (https://themarket.ch/meinung/bull-market-rhymes-ld.6801)
das börsenmagazin DER AKTIONÄR fragte ihn am vor einem jahr: "Welchen Kerngedanken sollten Anleger aus Ihrem Buch über Marktzyklen mitnehmen?"
Howard Marks: "Zunächst einmal, ganz einfach: Kaufen und halten. Das Beste, was Sie in der Vergangenheit tun konnten, war, investiert zu bleiben. In den letzten 90 Jahren hat der S&P durchschnittlich 10,5 Prozent pro Jahr zugelegt, und ich muss Ihnen nicht sagen, welche Krisen es in dieser Zeit gegeben hat." (https://www.deraktionaer.de/artikel/kolumnen/howard-marks-die-geschichte-wiederholt-sich-nicht-aber-sie-reimt-sich-20248398.html)
ein gelungener ausdruck des physikers Gerd Ganteför
die tiefste mögliche temperatur ist dann erreicht, wenn die teilchen nicht mehr zittern, d.h. sich gar nicht mehr bewegen (diese temperatur nennen die physiker den absoluten nullpunkt, er beträgt -273,15 grad celsuis = 0 kelvin)
im universum (selbst im vakuum) und natürlich an der aktienbörse wird dieser punkt nie erreicht; daher setze ich im übertragenen sinn auf die "Nullpunktsenergie" der aktie von L&S, gerade dann, wenn sie vor kälte zittert
Da bei L&S an alles gedacht wird, außer einer Senkung der Kostenstruktur, halte ich mich da weiter zurück. Ich sehe da keine Impulse für eine positive Kursentwicklung. Da gibt es deutlich interessantere Aktien, die auch in diesen Zeiten Wachstum zeigen.
@CEOWENGFINEART: in funktionierenden märkten besteht immer ein "Gleichgewicht zwischen Käufer und Verkäufern", nur der gleichgewichtspreis ändert sich
der gleichgewichtspreis ist physikalisch gesprochen die "temperatur" der aktie; bei L&S lag die temperatur (berücksichtigt man den aktiensplit vom 10.02.2022) bei ca. 4 EUR (vor drei jahren, april 2020), dem niedrigstmöglichen "energiezustand" der aktie; das änderte sich dann schlagartig (preisexplosion bis auf 40 EUR)
inzwischen hat die temperatur der L&S-aktie einen nach mM stabilen zustand erreicht (die masse der marktteilnehmer liebt das, sie mag keine tiefgefrorenen aktien mit "nullpunktzittern")
CEOWENGFINEART, physikalisch übersetzt lauten deine bedenken: die L&S-aktie könnte in einem metastabilen (energetisch nicht völlig stabilen) zustand gefangen sein und urplötzlich kollabieren in einen zustand niedrigerer energie; ich halte das für unwahrscheinlich, aber ich gebe dir in physikalischer hinsicht recht: derartiges wäre auch im globalen maßstab denkbar, denn unser universum könnte sich in einem "falschen" vakuum befinden und in das "echte" vakuum (einen niedrigeren energiezustand) plumpsen, folge: jede materielle struktur würde verschwinden ("vakuumzerfall")