Hart aber Fair !
Ein Kursmakler schaut auf seine Monitore. Foto: dpa Lupe
Ein Kursmakler schaut auf seine Monitore. Foto: dpa
DÜSSELDORF. Der Kurseinbruch in der vergangenen Woche wirkt bei den Anlegern trotz der jüngsten Rettungspläne nach. Private und institutionelle Investoren prognostizieren für den Dax zum Jahresende durchschnittlich nur noch ein Niveau von 4 986 Punkten. Das ergibt eine Umfrage des Frankfurter Researchinstituts Sentix vom Wochenende in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt unter knapp 800 Investoren. Das sind 23 Prozent weniger als Anleger bei einer ähnlichen Umfrage noch im Juli erwarteten. Das jüngste Krisenmanagement bewerten die Befragten jedoch positiv.
Vor allem die 164 befragten institutionellen Profis blicken skeptisch nach vorn. Mehr als ein Drittel rechnet zum Jahresende mit deutlich sinkenden Kursen, die den Dax bis in Richtung 4 000 Punkte drücken dürften. "Die Risikoaversion ist extrem hoch und Zuversicht nirgendwo zu finden", konstatiert Sentix-Experte Patrick Hussy.
Bei solch anonymisierten Umfragen liegen professionelle Anleger mit ihren Schätzungen meist besser als private. Schon Anfang 2008 und noch einmal im Sommer äußerten sich die Institutionellen - im Gegensatz zu Analysten in öffentlichen Bankprognosen - recht pessimistisch. Seit Jahresbeginn fiel der Dax um 40 Prozent.
Grund für die Tristesse ist der zeitliche Horizont der Immobilien-, Banken- und Finanzkrise mit einhergehender Rezessionsfurcht. 56 Prozent der Befragten glauben, dass die Krise noch länger als ein Jahr dauern wird. Ein Fünftel taxiert den Zeitraum auf länger als zwei Jahre. Vor allem der weltweite Konjunkturabschwung dürfte von Monat zu Monat mehr das beherrschende Thema werden. Dementsprechend stufen zwei Drittel der Investoren Aktien als riskante bis hochriskante Anlage ein.
"Der Pessimismus ist sehr extrem. Wer jetzt Aktien kauft, geht eine riskante, aber wahrscheinlich auch eine lohnenswerte Wette ein. Der Mut wird aber angesichts bestehender Systemrisiken sowie weiterer Gewinnwarnungen bei einzelnen Unternehmen immer wieder herausgefordert", sagt Matthias Jörss von Sal. Oppenheim.
Über den Jahresschluss hinaus hellen sich die Perspektiven zumindest etwas auf. Anleger taxieren den Dax auf Sicht von zwölf Monaten acht Prozent höher als heute. Grund sind Bewertungsaspekte. 57 Prozent der Befragten beurteilen Aktien heute als preiswert, 20 Prozent sogar als "historisch günstig".
Blickt man in die Firmenbilanzen und lässt damit künftige Gewinneinbrüche und Abschreibungen außen vor, so liegen Anleger damit richtig. Nach dem Kurssturz bezahlen Investoren die Hälfte der Dax-Aktien höchstens mit dem siebenfachen erwarteten Jahresgewinn des dahinter stehenden Unternehmens. Zugleich notiert ein Drittel der Firmen an der Börse unter dem in der Bilanz ausgewiesenem Eigenkapital. Beides gab es noch nie - auch nicht im Frühjahr 2003, als der Dax bis auf 2 200 Punkte gefallen war. Grund dafür sind starke Gewinnzuwächse und Mittelzuflüsse. Die Dax-Konzerne verdienen in diesem Jahr netto dreimal so viel wie in der Baisse 2002.
Vor diesem Hintergrund erwägen 68 Prozent der Befragten noch in diesem Jahr Aktien zu kaufen. Der scheinbare Widerspruch zwischen Krisenszenario und Risikobereitschaft löst sich auf, weil Anleger sich in zwei Extremlager aufteilen. Vielen Extrem-Pessimisten stehen mit 38 Prozent ebenso viele Zuversichtliche gegenüber. Diese sehen den Dax auf Jahressicht um mindestens zehn Prozent steigen.
"Solch eine ausgeprägte Lagerteilung erlebten wir zuletzt 2003, als der Dax ähnlich rasant wie jetzt fiel", sagt Sentix-Experte Hussy. Anders als in normalen Börsenzeiten, in denen Anleger häufig aktuelle Kursniveaus in die Zukunft fortschreiben, treffen jetzt aggressive Verkäufer auf ebenso viele Kaufwillige. Das sorgt für hohe Umsätze und leitete schon häufig Trendwenden ein.
Positiv bewertet die Mehrheit das jüngste Krisenmanagement. Mit Schulnoten zwischen zwei und drei bewerten die Befragten die Zinssenkung der großen Notenbanken und die Beteiligung vieler Staaten an angeschlagenen Banken. Auch die Möglichkeit, dass Banken künftig ihre Finanzderivate zum Anschaffungswert und nicht wie jetzt zum Zeitwert bilanzieren dürfen, heißen Anleger gut.
Auf Ablehnung stoßen hingegen die Schließung von Börsen - Österreich, Russland und viele Schwellenländer machten davon Gebrauch - und das Verbot von Leerverkäufen. An den meisten Börsenplätzen war es zwischenzeitlich untersagt, auf fallende Bankaktienkurse zu spekulieren.
US-Finanzminister Henry Paulson dürfte heute bekannt geben, dass die US-REgierung mit 250 Milliarden Dollar bei US-Banken einsteigt. Foto: APLupe
US-Finanzminister Henry Paulson dürfte heute bekannt geben, dass die US-REgierung mit 250 Milliarden Dollar bei US-Banken einsteigt. Foto: AP
HB DÜSSELDORF. Wie unabhängig voneinander die „Washington Post“ und das „Wall Street Journal“ berichteten, hat US-Finanzminister Henry Paulson die führenden Bankmanager bei einem Treffen in Washington über das Vorgehen informiert. Die Pläne sollen am Dienstag offiziell bekanntgegeben werden.
Die US-Regierung will heute um 14.30 Uhr MESZ ihre Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzmarkts öffentlich bekannt geben. An der Veranstaltung werden US-Finanzminister Henry Paulson, Fed-Chairman Ben Bernanke und die Vorsitzende des Einlagensicherungsfonds der US-Banken (FDIC), Sheila Bair, teilnehmen. Zuvor wird US-Präsident George W. Bush eine Erklärung zur Lage der US-Wirtschaft abgeben.
Die Summe von 250 Mrd. US-Dollar entspricht der ersten Tranche des geplanten US-Rettungspakets im Gesamtvolumen von 700 Mrd. Dollar. Nicht alle Banken seien von der Aussicht auf den Staat als Aktionär begeistert gewesen, auch sie hätten unter dem Druck der Regierung aber schließlich zugestimmt, berichteten die Zeitungen.
Paulson habe betont, dass dieser Schritt wichtig sei, um das Vertrauen im Markt wiederherzustellen. Die Banken liehen sich zuletzt untereinander kaum noch Geld, weil sie befürchten, es durch eine Pleite des Geschäftspartners nie wiederzusehen.
Weitere Teilnehmer unter den großen Banken seien laut „Washington Post“ Goldman Sachs, Morgan Stanley, Bank of New York Mellon, State Street, Wells Fargo und die Investmentbank Merrill Lynch, die von der Bank of America übernommen wird. Die Regierung wolle stimmrechtslose Vorzugsaktien kaufen, schrieb das „Wall Street Journal“. Wie viel in welche Bank investiert werden solle, sei noch unklar, hieß es.
Europäische Regierungen – allen voran die britische – steigen ebenfalls bei ihren Banken ein. Paulson hatte mögliche Beteiligungen an Banken erstmals am Wochenende angekündigt.
Wünsche allen viel Glück heute...
lg
Also ich habe heute Morgen mal ein paar Long-Gewinne mitgenommen. Im Moment ist nicht so klar wos denn hingeht. Erst mal zuschauen.
14.10. 08:31
Von Übertreibung zu Übertreibung!
Im Fokus: CS Group
US Banken - gleich mit 250 Milliarden Dollar will sich der amerikanische Staat bei amerikanischen Banken "einkaufen". Alle grossen Häuser dabei. Das gibt eine starke staatliche Interventionsmöglichkeit. "Es wird nicht mehr sein wie früher, jetzt bestimmt der Staat die Gangart".
Credit Suisse - Morgan Stanley besitzt 6,78pc der Stimmen. Bedeutet, dass sich die Japaner über MS bei Credit Suisse eingenistet haben! Die japanische Mitsubishi UFJ wird 21pc der Morgan Stanley für 9 Milliarden Dollar kaufen. Morgan Stanley-Aktien gestern plus 87pc!
Swatch - JP Morgan "durch Kursrückgang wieder kauffähig geworden" ist für übergewichten, sieht 251 (331).
Temenos - Citi ist schwach gestimmt, empfiehlt Verkauf, sieht neu nur noch 12 (25).
Ypsomed - UBS geht von bisher verkaufen auf neutral, Kursziel 82.
Komax - UBS bleibt bei Kaufempfehlung, passt aber Kursziel auf 165 (180) dem Marktumfeld an.
Adecco - Goldman Sachs senkt massiv auf 41 neutral (60)
U-Blox - Goldman Sachs senkt massiv auf 16 (28), empfiehlt verkaufen.
Ferner Osten - vor allem Tokio (plus 13,4pc) boomt. War gestern geschlossen und holt Hausse nach. Hongkong plus 4,4pc, Schanghai bleiben Banken unter Druck, plus 1,2pc.
Optionen - nichts aussagekräftiges an der Vorbörse.
Tendenz - Börsen werden zu Beginn nochmals galoppieren. Nachholbedarf. Aber die Tendenz zu Gewinnmitnahmen bei Tradern steigt. SMI knn technisch 6200-6250 erreichen. Vorbörse plus 244 Punkte! US-Futures plus 180.
In letzter zeit gibt es keine Normalität mehr, nur noch Extreme... auch gerade wieder mal eben 100 Punkte down.
Ich weiß nur eins: heute muss man extrem vorsichtig sein. Denke erstmal an GAP-Close.
Prognosen sind schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Keiner weiß welchen Schaden die zurückliegenden Turbulenzen angerichtet haben. Die Rezession ist entweder schon da oder wird bei Anderen noch kommen. Bei Ausblicken wird man sehr zurückhaltend sein. Analysten werden eher abstufen. Das ist nicht unbedingt das Klima für steigende Kurse und einen Ralleybeginn in diesen Tagen oder den nächsten Wochen.
Die drohende Abgeltungssteuer wird für Aktienkäufe auch kein Argument mehr sein. Die Kleinanleger werden sich nun endgültig vom Markt verabschieden und auch Fonds werden Probleme mit weiteren Mittelzuflüssen bekommen.
good trades @all.
SPMini: die Commercials sind klar Short (300000 die Woche davor 60000) die OI (3.3 Mill davor 2.4 Mill), die Spekulaten sind in etwa gleichgeblieben, die Kleinen, d.h wir, sind massiv long
RusselMini: keine/wenig Veränderung zur der vorherigen Woche. Geringes OI: 500.000
NasdaqMini: OI steigend, aber noch immer gering. Die Commerc sind von Long nach Shiort gewechselt
Genaue Daten:
SPMini:Com: -299218,00 Lar: -104230,00, Spec: 403448,00
Russel:Com: 69439,00, Lar: -62895,00, Spec: 6544,00 OI: 506451
Nasdaq:Com: -53672,00 Lar: 35509,00, Spec: 18163,00, OI: 397166,00
MAN Call gäbe es heute nochmal 30 % mehr, schade, gestern doch zu früh raus.
Bin mal gespannt, was heute passiert. Ich tippe auf mittags 5125, Abend wieder 5300, weil die Ammis erstmal steigen sollten und dann nachbörslich wieder runter. Das wäre ein Standard Pattern, nach einem solchen Anstieg...aber was ist immo schon noch standard?
Lg
Wir befinden uns in einem Stadium, in dem die Bankenkrise mit Zeitverzögerung auf die Realwirtschaft durchschlägt. Die Lösung der Bankenkrise sollte also auf die laufende Berichtssaison noch keine Auswirkungen zeigen, d.h. ich gehe von überwiegend schlechten Zahlen und Aussichten aus. Das dürfte mE in der momentanen Phase der Euphorie einen Dämfer darstellen, weswegen ich Ende dieser / nächster Woche mit einem Rücklauf rechne. Mit einem neuerlichen Crash rechne ich aber nicht. Ich gehe vielmehr von einer Seitwärtsrange zwischen 4800 bis 5800 Punkten aus für den Rest des Jahres
hier noch was von den Candlesticks:
Hoffnung machen die Kerzen der drei zurückliegenden Handelstage, die der starken "Moring Star"-Kaufformation ähneln. Dieses Kursmuster läutet mit hoher Treffsicherheit eine kurzfristige Trendwende ein. Bedauerlich ist allerdings, dass das Volumen zu Wochenbeginn unter den Umsätzen lag, die an den Crash-Tagen der Vorwoche im Durchschnitt zu verzeichnen waren. Dadurch verliert der gestrige Anstieg geringfügig an Aussagekraft.
Viel Glück
...alles geht...nix muss
Aber wir haben hier in Europa unsere eigen Baustelle, nur merken das nicht wirklich viele Menschen !
Jetzt heißt es Augen auf und Einzelwerte, die in den nächsten Jahren ziemlich sicher Dividenden Zahlen werden, rein.
Lg
felli: war wohl die richtige entscheidung am freitag. :-)