Gazprom ADR 2022 - Wie geht's weiter?
Seite 1 von 379 Neuester Beitrag: 04.09.25 18:50 | ||||
Eröffnet am: | 08.04.22 21:16 | von: EarlMobileh | Anzahl Beiträge: | 10.465 |
Neuester Beitrag: | 04.09.25 18:50 | von: time watch | Leser gesamt: | 8.886.749 |
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da der "normale" Gazprom-Thread mittlerweile fast unleserlich geworden ist, hier neuer Vesuch, um sich zu der Gazprom-ADR-Sanktions-Problematik auszutauschen.
Mein bisheriger Wissensstand zum Thema (OHNE GEWÄHR!):
1.: Jeder/s ADR verbrieft das Recht auf 2 Original-Gazprom-Aktien. Die ADR werden von der Bank of New York Mellon (BNY, nicht gerade eine kleine "Zockerbude"...) herausgegeben.
2.: Das Recht auf Übertrag der jeweils 2 "Original-Aktien" pro ADR kann bei BNY beantragt werden, ist mit einer gewissen (eher sehr geringen) Gebühr verbunden und kann aber offenbar aktuell wegen Sanktionen nicht ausgeübt werden.
3.a): Bewohnern eines von RUS so benannten "unfreundlichen Staates" (womit u. a. die gesamte EU + CH + USA gemeint sind), sind Aktienverkäufe (+käufe?) russischer Aktien derzeit untersagt.
3.b)...auf der anderen Seite wickeln die Clearing-Stellen in der EU (Clearstream in LUX) gerade wegen EU-Sanktionen keinen Umtausch von ADR in russische Aktien ab.
4.: BNY hat das ADR-Programm Ende März 2022 gecancelt
5.: Die Depotbanken (z. B. Consors, DiBa, Sparkasse...) haben keinen Durchblick oder/und wenig Interesse, ihre Kunden mit sachdienlichen Informationen zu dem Thema zu versorgen.
6. Der "rein mathematische" Kurs eines Gazprom-ADRs liegt aktuell bei knapp 5,50 € pro ADR. (2 x MOEX-Rubelkurs in Euro).
7.: Manche Forenteilnehmer berichten neuerdings von "Horrorabfindungen" im Gegenzug für ausgebuchte Anteile an Gazprom-ADRs, obwohl dies niemals von ihnen autorisiert wurde.
Jetzt stellt sich die Frage - was tun?
Diverse Szenarien wurden schon vorgeschlagen:
A: Gar nichts tun und warten, bis sich die Depotbank meldet oder irgendwas macht.
B: Nichts machen außer der Depotbank mitzuteilen, dass man in der Sache "Gazprom ADR" nichts ohne eine/n klare Einwilligung/Auftrag/Weisung akzeptieren wird.
C: Einen Broker nutzen (oder dort ein neues Depot-Konto eröffnen), der den Handel an der MOEX für Nicht-Russen "in Friedenszeiten" ermöglicht und versuchen, die ADR dorthin zu transferieren (was offenbar gerade auch nicht möglich ist). Als Beispiel kursiert immer wieder "InteractiveBrokers", wobei auch dieser Broker angeblich gerade keine ADR in russ. Aktien tauscht bzw. tauschen kann.
D: Ausübungsantrag an die BNY stellen und sich die "Originalaktien" auf sein eigenes russisches Depotkonto (wenn man (auch) russischer Staatsbürger ist) oder die eines russischen Freundes buchen lassen. Hielte ich für eine interessante Option, geht aber wschl. auch nicht.
Also, was tun? Ich schwanke zwischen den von mir genannten Optionen A + B. Ich glaube, bis jetzt, hat niemand einen Plan, was gerade vor sich gilt in dieser Sache und vielleicht ist "Abwarten" wirklich die beste Option. Einen Vorteil durch einen Broker, "der auch MOEX kann", sehe ich nicht. Denn augenscheinlich sind die ADR gerade "nirgendwohin wandelbar" und (aus russischer Sicht) "Ausländer bleibt Ausländer" - egal bei welchem Broker.
Ich selber werde mich jetzt weiter informieren über die Rolle der Clearing-Stellen bei der ganzen Thematik, denn hier scheint mir der bisher juristisch fragwürdigste Punkt bei der ganzen Geschichte zu liegen.
Würde mich freuen, wenn die nächsten paar Beiträge zum Thema beitrügen.
Danke und viel Glück allen!
https://www.destatis.de/DE/Themen/.../umwelt-energie/energie/Gas.html
Da wäre es aus chinesischer Sicht nur dann sinnvoll (erhöhte) russische Gasmengen zu kaufen, wenn der Preis unterhalb der eigenen Förderkosten liegt. Damit würde er möglicherweise auch unter den russischen Produktionkosten liegen. Russland müsste jeden Preis akzeptieren, wenn sie überhaupt etwas verkaufen wollen.
In diesem Zusammenhang wäre das dereitige Gipfeltreffen voller Freundschaft und Verbundenheit nichts anderes, als ein abfeiern der sehr, sehr guten chinesischen Geschäfte.
Russland steckt in einer Kartoffelkrise. Putin muss aufgrund explodierender Preise Probleme eingestehen. Andere Staaten werden zur Hilfe gerufen.
Das wird aus Gazprom, Lukoil & Co.
So läuft am Freitag in dieser Woche nämlich die offizielle Umtauschfrist von ADRs in dahinterliegende Aktien ab. Diese war der letzte Strohhalm, an den sich viele Anleger geklammert hatten. Allerdings war dies nur bei einer russischen Bank in Russland möglich, weshalb der Aufwand und das Chaos rund um die Umwandlung für die meisten ohnehin zu hoch waren.
Zwar gab es gelegentlich Berichte über erfolgreiche Umwandlungen, dies blieben aber trotzdem Sondermeldungen. Nun werden die dahinterliegenden Aktien aus den ADRs in der kommenden Woche verkauft.
Das Geld aus ADRs ist endgültig weg
Der Erlös daraus soll dabei auf Treuhandkonten für die Investoren fließen. Allerdings ist auch hier nicht klar, wann oder inwiefern Anleger hier überhaupt Geld sehen.
Sicher ist nur, dass die Aktien vermutlich nicht zu Höchstpreisen verkauft werden, was auch im Interesse Moskaus ist. Unter dem Strich werden für Anleger deswegen wohl nur ein paar Cent übrig bleiben.
Anleger werden Totalverlust hinnehmen müssen
Vor diesem Hintergrund sollten sich Anleger endgültig mit der Tatsache des Totalverlustes abfinden. Auch das Geld der Treuhandkonten, sollte es denn je ausgezahlt werden, wird vermutlich in keiner Weise der ursprünglichen Positionsgröße gerecht.
Das Geld ist damit endgültig weg und Anleger sollten sich vor Augen führen, dass es einen weiteren großen Investmentmarkt gibt, wo den Aktien und seinen Investoren dasselbe Schicksal drohen kann.
Wenn sie jetzt noch eine weitere Förderung durch günstige Energie erhalten,
dann übt das weiteren Druck auf unsere Wirtschaft aus.
Entweder erheben alle anderen Länder Zoll um das Auszugleichen,
wird aber nicht passieren.
Dann bleibt nur die Möglichkeit,
das wir nach dem Krieg, so schnell wie Möglich auch wieder billig Gas einkaufen.
Damit hätte Gazprom wieder mehr Abnehmer,
und damit steigen die Preise wieder für alle.
Wirtschaftliche Notwendigkeiten stehen eben über Moralischen werten.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...tzt/28284588.html
https://www.zdfheute.de/politik/ausland/...ferungen-russland-100.html