Elektrolyse - der nächste Monsterhype steht bevor
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 03.08.24 11:47 | ||||
Eröffnet am: | 08.07.24 12:05 | von: Tony Ford | Anzahl Beiträge: | 54 |
Neuester Beitrag: | 03.08.24 11:47 | von: Tony Ford | Leser gesamt: | 21.850 |
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Und selbst wenn über die Industrie berichtet wird, dann wird fast ausschließlich die energetische Seite, schlichtweg Stromerzeugung betrachtet. Dass neben dem energetischen Part, der sich mittels erneuerbarer Energien weitestgehend transformieren lässt, ist das mit chemischen Prozessen nicht 1:1 möglich, sondern erfordert grundlegend neue Prozesse und chemische Grundstoffe.
Viele Stoffe in der Chemieindustrie werden über Nebenprodukte der Kraftstoffproduktion gewonnen, dem sogenannten Naphta. Sinkt die Kraftstoffproduktion, sinkt auch die Verfügbarkeit des Naphta.
Die Gewinnung von Düngemittel oder Wasserstoff wird bislang zum größten Teil über Erdgas erreicht.
Die Metallgewinnung aus Erz benötigt neben Wärmeenergie auch eine chemische Reaktion mit aktuell Kohlenstoff.
Die Herstellung von Beton benötigt eine hohe Menge an Wärmeenergie und erzeugt chemisch CO2.
All diese Prozesse verursachen auch ohne des energetischen Aspekts jede Menge CO2.
Will man diesen Ausstoß verringern, so kommt man an Wasserstoff nicht vorbei. Doch was nützt es Erz mit Wasserstoff zu reduzieren, wenn der Wasserstoff selbst bei seiner Herstellung viel CO2 verursacht?
Deshalb muss neben der Bereitstellung von viel Wasserstoff, der Wasserstoff CO2 - arm hergestellt werden, sogenannter "grüner" Wasserstoff. Man geht davon aus, dass selbst mit einem aggressiven Ausbau von "grünem" Wasserstoff, man die notwendige Menge an Wasserstoff wird auf diesem Wege nicht produzieren können, man zu einem nicht geringen Teil auch "blauen" Wasserstoff über Erdgasreformierung erzeugen muss.
Die Elektrolyse wird deshalb in den kommenden Jahrzehnten eine große Wichtigkeit erlangen, welche meiner Meinung nach selbst das Thema KI noch in den Schatten stellen wird. Denn man muss bedenken, dass jedes Bauwerk, jedes Auto, im Prinzip nahezu alle Produkte Kunststoffe, Metalle, usw. enthalten, selbst die KI-Server letztendlich ohne chemische Grundstoffe und Metalle nicht realisierbar wären.
Die Nachfrage wird meiner Meinung nach derart stark ansteigen, dass die Gewinnmargen über Jahre hinweg hoch sein sollten.
Ich habe mit Nel, McPhy Energy und ITM Power mal drei europäische Elektrolyse-Spezialisten aufgelistet und denke, dass nach Beendigung der heftigen Korrektur bis in 2024 hinein, der Boden gefunden und der Zeitpunkt eines wenn auch spekulativen Einstiegs nun gegeben ist.
Nel sehe ich hier als Marktführer mit dem geringsten Risiko.
McPhy könnte mit Sitz in Frankreich und Betrieben in Dtl. und Italien einen kleinen Standortvorteil haben, ist aber aktuell deutlich spekulativer als NEL.
ITM Power sitzt in GB, ist von allen 3 Werten der Spekulativste.
Es gab schon mal vor ca. 10 Jahren einen kurzen, heftigen Wasserstoff-hype als ich glaube Ballard Power war es einen Großauftrag von Walmart gemeldet hat. Daraufhin haben sich Plug Power, Ballard Power und Fuelcell Energy innerhalb von 2-3 Wochen im Wert verdreifacht und alle waren der Meinung, dass es übertrieben ist. 10 Jahre später stehen alle drei Werte wieder unterhalb dieses kurzen Ausschlags und Fuelcell hat im Endeffekt durch Verwässerung seine Aktionäre komplett enteignet.
Keines der Unternehmen ist ansatzweise profitabel und mir fehlt es echt an Fantasie warum das in den nächsten 10 Jahren plötzlich anders sein sollte!
Nel versucht jetzt mit Taschenspielertricks der Profitabilität näher zu kommen, wird aber im Zuge eines Trump Sieges mit seiner in meinen Augen völlig überdimensionierten Fabrik in den USA in den nächsten 5 Jahren wahrscheinlich auch einen ziemlich schweren Stand haben.
Letztendlich hängen Wasserstoffwerte komplett vom politischen Willen und den damit einhergehenden Subventionen ab. Ich persönlich halte es für gefährlich wenn mein Investment von der Politik abhängt, da sich diese, wie man in letzter Zeit oft sehen konnte, sehr schnell um 180 Grad drehen kann. Frag mal bei den E-Auto Herstellern nach und deren echtes Armageddon steht mit Trump erst noch bevor!
Geradezu witzig, wenn Jemand eine Trump - Politik, welche aus Aggression und Eskalation besteht, ehrt und gleichzeitig die westlichen Hilfen der Ukraine als Kriegstreiberei verklärt und sich als Moralapostel aufspielt.
Für mich ein absolutes NoGo.
https://power-to-x.de/...olyseure-von-17-herstellern/#google_vignette
Jannik Pentz/Janine Arendt, ARD Berlin, tagesschau, 24.07.2024 20:00 Uhr
Vielseitiger Energieträger
"Wasserstoff kann in vielen Sektoren eine wichtige Rolle spielen", sagt Tom Smolinka vom Fraunhofer-Institut. Einsetzbar sei er nicht nur in der Stahl- oder Chemie-Industrie, sondern auch im Verkehrssektor oder in Kraftwerken.
Auch die Bundesregierung setzt deshalb auf Wasserstoff - und will ihn als Energieträger in Deutschland etablieren. Doch das ist gar nicht so einfach. Bislang laufen nur kleinere Pilotprojekte, was die Technologie entsprechend teuer macht. Es muss eine komplette Infrastruktur aufgebaut werden.
Dafür braucht es Produktionsanlagen, sogenannte Elektrolyseure. Zusätzlich werden 10.000 Kilometer Leitungen gebraucht, damit Wasserstoff transportiert werden kann. Außerdem müssen die potenziellen Abnehmer, etwa Stahl- oder Zementwerke, ihre Anlagen umrüsten. Das alles erfordert Milliarden-Investitionen
Der Links zeigt immerhin, daß H2 nach wie vor ein Thema in D ist:
https://www.ewe.com/de/media-center/...ddeutschland-an-siemens-energy
https://www.ariva.de/news/...ucera-wasserstoffgeschft-stockt-11321745
ich bin noch bei beiden Hexen dabei und McPhy,jeder stolpert vor sich hin.
Wenn man bedenkt was allein in Deutschland seit 2022.....an Kohle in eine Richtung verschoben wurde,
Investitionen wären in allen Bereichen vorhanden gewesen ohne mit der Wimper zu zucken,macht man ja seit 2022 auch.m.M.
Auch in der Luft- und Raumfahrt wird es vermutlich eine große Rolle spielen.
Wahrscheinlich auch als temporärer Speicher um saisonale Schwankungen beim Energiebedarf zu überbrücken, aber da wäre ich schon nicht mehr so sicher.
Ganz sicher wird es keine substantielle Rolle beim Heizen oder der Mobilität auf der Straße spielen. Dafür ist Wasserstoff viel zu teuer und schlecht zu lagern und teuer zu transportieren.
Toyota bekommt das auch schon zu spüren dass sie jahrelang aufs falsche Pferd gesetzt haben. Das Ende des Mirai-Experiments dürfte nahe sein:
https://www.carscoops.com/2024/07/...s-for-hydrogen-refueling-issues/
Die Stromproduktion wird immer billiger und selbst wenn eine Solaranlage hier nur halbsoviel Energie liefert wie in Äquatornähe ist die Kostendifferenz viel kleiner als die Kosten des Transports für Wasserstoff.
Der Ansatz sich die Elektrolyse genauer anzuschauen passt insofern. Aber da gibt es halt sehr sehr viele Unternehmen die da mitspielen und ich kann nicht im Ansatz erkennen wer die besten Chancen hat das Rennen zu machen.
Sich ein paar Mitspieler mit ins Boot zu holen könnte interessant werden, viele werden kaputt gehen aber vielleicht ist ja auch ein Star dabei.
Aber ich investiere dann doch lieber weiter in die Tesla-Aktie, da ist das Potential auch riesig aber dafür das Riskiko gering.
Es ist bereits jetzt schon der Fall, dass China in faktisch allen Bereichen Marktführend ist, erst recht preisführend. Sicherlich mögen hohe Subventionen einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leisten, doch das nur darauf zurückzuführen wäre zu kurz gedacht. Denn die günstigen Preise werden vor allem durch hohe Stückzahlen erreicht.
Es ist nunmal logisch, dass wenn man wie in Dtl. nur kleckert, statt richtig in die Vollen zu gehen, dass die deutsche Industrie in diesem Bereich dann nicht die Dynamik entfalten kann, wie es in China der Fall ist.
Wegen dieses permanente Ausbremsen der Energiewende haben wir eine Reihe von Unternehmen bereits verloren. Z.B. Wärmepumpenhersteller wie Viessmann, welche mittlerweile diesen Bereich ans Ausland verkauft haben.
China wird mit dieser Strategie den günstigsten Wasserstoff produzieren, grüner Wasserstoff, welcher mit dem aus erneuerbaren Energien überflüssigen Strom zu Niedrigstpreisen vor Ort produziert wird, während wir in Dtl. und dem Westen weiterhin auf Erdgas angewiesen bleiben und kostspielig den grünen Wasserstoff aus Namibia importieren und damit irrsinnigerweise weiterhin stark abhängig von Dritten bleiben. China hingegen macht sich damit unabhängig und erreicht zusätzliche Wettbewerbsvorteile für die eigene Industrie, welche dann unter deutlich günstigeren Bedingungen produzieren wird können.
Meine Hoffnung ist und bleibt, dass auch in Dtl. und im Westen die ideologischen Scheuklappen irgendwann unter dem Wettbewerbsdruck fallen und wir dann, wenn auch mit Verspätung, doch noch in die Vollen gehen und NEL, McPhy, ITM & Co. ihre großen Momente erleben.
das ist unfassbar. Und wir glauben das geht mit Wind, Sonne und Biomasse. Vielleicht wird es in Deutschland das alles nicht geben, wenn dann noch die Energieintensive Industrie abwandert, könnte es gerade so reichen. Nur wer hat dann noch einen Job?
Da wird suggeriert, dass sich der Energieverbrauch gefühlt, verdoppeln würde. Dem ist aber nicht so.
Der Energieverbrauch, den Server und Computer weltweit verbrauchen, lag vor wenigen Jahren irgendwo um die 2% des Gesamtenergieverbrauchs. Eine Verdopplung des Verbrauchs an dieser Stelle wird dann u.a. locker durch Einsparungen / Effizienzsteigerungen wieder eingespart.
Quantencomputer werden für einen Quantensprung bezüglich des Energieverbrauchs / Rechenleistung sorgen und den wachsenden Energieverbrauch bei KI bremsen. Ferner wird sich zeigen müssen, inwieweit KI auch wirklich einen Mehrwert bringt. Denn sobald der Kostenmehraufwand nicht durch höhere Umsätze und Gewinne wieder eingespielt werden kann, wird man auch das Thema KI dementsprechend wieder konsolidieren, viele KI Server wieder abschalten, sich die Zahl an KI wieder reduzieren.
Darüber hinaus existiert genügend erneuerbare Energie, auch in Dtl. um auch energieintensive Industrien betreiben zu können, wenn man bereit ist, sich mit den natürlichen Zyklen zu synchronisieren.
Stahl und Beton im Sommer produziert kostet die kWh eben dann nur 1 oder 2cent, das Gleiche im tiefsten Winter ist dann kaum zu bezahlen. Warum aber muss ich unbedingt Stahl und Beton im Winter produzieren, wo ohnehin kaum Bautätigkeiten stattfinden?
Quelle:
https://correctiv.org/faktencheck/2024/07/31/...-von-industriefirmen/
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