Eilt: 2 Explosionen in Ossetien
wenn die Killer tatsächlich die Schule haben hochgehen lassen :-(
da sag ich nur: kranker planet!
realität & fiktion werden kreuz & quer vermisst & jeder lässt seinen scheiss raus
Beslan (dpa) Nach heftigen Explosionen ist das Dach der Schule im südrussischen Beslan eingestürzt. Hubschrauber kreisen laut Augenzeugen über dem Gebäude. Die Geiselnehmer schießen wahllos auf Menschen und umstehende Gebäude. Berichte über eine Erstürmung des Gebäudes wurden vom Einsatzstab dementiert. Es sei lediglich 30 Geiseln die Flucht gelungen. Polizisten und Soldaten waren zuvor bei dem Gebäude in Stellung gagangen. Terroristen halten dort seit vorgestern Hunderte von Geiseln gefangen.
03. September 11:45
Die Nachrichtenagentur TASS ergänzt: Russische Soldaten feuern auf fliehende Geiselnehmer.
03. September 11:44
Offenbar verlassen immer mehr Geiseln das Schulgebäude. Augenzeugen berichten: die Terroristen versuchen, zu fliehen.
03. September 11:42
Interfax meldet: Bewaffnete bahnen sich den Weg durch die Menschenmenge nahe der Schule in Beslan.
03. September 11:39
Eine dritte Explosion erschütterte die Gegend. Itar-Tass bestätigt, dass eine größere Gruppe von Kindern aus der Schule geflohen sei.
03. September 11:34
Nach heftigen Explosionen ist das Dach der Schule eingestürzt. Hubschrauber kreisen über dem Gebäude. Die Geiselnehmer schießen wahllos auf Menschen und umstehende Gebäude. Das berichten Augenzeugen vor Ort.
03. September 11:32
Der Nachrichtenagentur Interfax zufolge brachen etwa 30 Kinder und Frauen aus der Schule aus. Da das Gebäude weiträumig abgesperrt ist und Journalisten keinen Zugang haben, konnte die Meldung nicht sofort bestätigt werden. Auch war zunächst unklar, was die Ursache der vernommenen Detonationen war. Sie ereigneten sich, während ein Reporter des russischen Fernsehsenders NTW live vom Ort des Geschehens berichtete. Anschließend war auch Gewehrfeuer zu hören. Der russische Einsatzstab dementiert allerdings Berichte über eine Erstürmung.
So long (oder doch besser short?)
Kalli
Sie stürmen die Schule!
Ein Soldat beobachtet ein brennendes Auto
Dramatische Wendung im Geisel-Drama von Beslan.
Um 11.15 Uhr (MEZ) zerreißen plötzlich heftige Feuergefechte die Stille, Explosionen erschüttern die Schule. Überall steigt Rauch auf. Hektik, Panik, Schreie!
Elite-Einheiten stürmen die Schule! Presse-Agenturen bestätigen das.
Einer Gruppe von Geiseln gelang zuvor die Flucht aus dem verminten Gebäude. In dem Chaos dringen Soldaten in die Schule ein, holen dutzende Kinder und Frauen aus der Turnhalle, in der die meisten Geiseln bewacht werden.
Total erschöpft brechen sie auf der Wiese zusammen, greifen gierig nach Wasserflaschen. Frauen laufen wie unter Schock umher, suchen nach Angehörigen.
Sanitäter bringen Decken, führen die total entkräfteten Menschen zu Rettungswagen, transportieren die halbnackten Kinder auf Tragen zu Erste-Hilfe-Stationen.
Nach gut einer halben Stunde normalisiert sich die Lage. Nur noch vereinzelt sind Schüsse zu hören. Männer und Frauen versuchen in Privatwagen einzelne Geiseln wegzufahren.
Das Dach der Turnhalle soll nach Explosionen zusammengebrochen sein. Hubschrauber kreisen über dem Gelände.
Die Selbstmord-Teroristen versuchen zu fliehen. Die Armee schießt zurück. Dramatische Minuten in Beslan.
Stürmen sie jetzt die Schule?
Hintergründe
• Wie halten das die Mütter nur aus?
Das Geiseldrama von Beslan – gegen Mittag spitzt sich die Lage zu.
Aktuell
• Dieser Mann gab
den Terror-Befehl
• Die Kinder leiden furchtbare Qualen
• Lässt Putin die Schule jetzt stürmen?
Plötzlich zerreißen Gewehrsalven die Stille, einzelne Explosionen erschütterten die Schule. Angehörige der Geiseln brechen vor dem abgesperrten Gelände in Tränen aus. Ist der Befehl zum Sturm auf die Schule gegeben worden?
Fotogalerie
Das Geiseldrama in Russland: die Bilder des 2. Tages
Der 1. Tag
Geiseldrama an russischer Schule: Jetzt benutzen die Terroristen die Kinder als Schutzschilde!
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Hier flieht ein Kind vor den Geiselnehmern
– klicken Sie hier!
Dann Erleichterung: Einer Gruppe von Geiseln gelingt die Flucht aus der Terror-Hölle. Spezialeinheiten hatten vermutlich ihre Flucht gedeckt, Terroristen das Feuer auf sie eröffnet.
Wissen
Wie gut ist OMON, die Spezialeinheit?
Schwarze Witwen: Führen die Terror-Frauen das Kommando?
Tschetschenien – was ist da los?
Fast fünf Jahre Krieg in Tschetschenien –
eine Chronologie
Info
Chronik tschetschenischer Geiselnahmen
Gewalttaten kaukasischer Rebellen in Moskau
Archiv
Inguschetien: Rebellen stürmten Regierungsstellen
Tschetschenien: Hier stirbt Präsident Kadyrow
Explosion in Moskauer U-Bahn – mehrere Tote!
Selbstmordattentat bei Moskauer Rockkonzert
Bomben-Anschlag bei Grosny: 52 Tote!
Die Nerven der Soldaten sind bis zum Zerreißen gespannt. Immerhin dauert das Geisel-Drama von Beslan schon über 48 Stunden. Und die Zustände in der besetzten Schule sind schlimmer als bisher angenommen.
Der Augenzeugin Salina Dsandarowa (27), die am Donnerstag freigelassen wurde: „Es sind nicht 350 Leute da drin, sondern insgesamt 1500“, sagte sie der Zeitung „Kommersant“. Der örtliche Abgeordnete Asamat Kadykow bestätigte die höhere Zahlen, sprach von rund 1000 Menschen.
Die Entführer: 40 Männer und Frauen, so die Augenzeugin. Sie gäben sich als Tschetschen aus, deren Kinder von Russen getötet worden seien. Deshalb hätten sie nichts mehr zu verlieren.
Nach Angaben einer anderen Freigelassenen wurden die Männer von den übrigen Geiseln getrennt. Sie werden von den Terroristen geprügelt und gefoltert. Die Kinder werden von den Extremisten dagegen meist in Frieden gelassen.
Die Bedingungen in der Schule sind furchtbar: Noch immer ist es im Kaukasus, der Landbrücke zwischen Schwarzem und Kaspischen Meer, sommerlich-heiß: bis zu 30 Grad. Drangvolle Enge, Kinder, die vor Hunger und Durst wimmern. Trotz zersplitterter Fenster sei die Luft unerträglich stickig. Es sei sehr schwer zu atmen, so Augenzeugin Salina Dsandarowa.
Kinderarzt Dr. Leonid Roschal, der schon im Geiseldrama des Moskauer Muscal-Theaters „Nordost“ vermittelte, durfte die Geiselschule betreten. Er beschrieb die schrecklichen Zustände in dem Gebäude. So liegen die Leichen mehrere Erwachsener in den Gängen und Klassenzimmern herum.
Fotogalerie
23. Oktober 2002: Geiseldrama im Moskauer Theater
In einem ersten Einlenken haben die Geiselnehmer die Bergung der Leichen auf dem Schulgelände erlaubt. Über den Zeitpunkt machten sie allerdings keine Angaben, erklärte der Sprecher der nordossetischen Regierung, Lew Dsugajew. Eine am Vortag freigelassene Mutter hatte von 21 Leichen berichtet.
Alle Kinder in der Gewalt der Terroristen seien aber am Leben.
Den Direktor der Schule ließen die Geiselgangster ohne Hilfe sterben. Er war zuckerkrank, dringend auf Medikamente angewiesen. Der Schulleiter fiel in Schockzustand – für ihn gab es keine Rettung mehr.
Über Telefon wurde am Morgen über eine Freilassung der jüngsten Geiseln, mindestens 16 Kindern im Vorschulalter, verhandelt. Zudem soll geklärt werden, wie man die Leichen aus dem Gebäude bringen kann. Augenzeugen berichteten von weiteren Toten vor dem weiträumig abgesperrten Schulgebäude. Als Vermittler hat sich jetzt auch Tschetschenen-Führer Aslan Maschadow angeboten. Er war 1997 zum Präsidenten gewählt worden, wurde aber von Moskau nie anderkannt, zwei Jahre später abgesetzt.
Das bange Warten der Angehörigen vor dem Komplex geht unterdessen weiter. Immer wieder sind Schüsse zu hören. Mütter brechen in Tränen aus. Sie fürchten, dass Spezialeinheiten die Geiselschule stürmen und die Terroristen zu einem Blutbad veranlassen könnten.
In der Nacht waren vor der Schule zwei laute Explosionen zu hören. Ein Mitarbeiter des Präsidialamts der Republik Nordossetien, Lew Dsugajew, sagte die Geiselnehmer hätten Granaten abgefeuert. Der Grund: Sie hätten Bewegungen von Sicherheitskräften gesehen.
Eine Mutter, die erst am Vortag von den Terroristen freigelassen worden war, ging in die Schule zurück. Sie wollte wieder zu ihren Kindern, die noch gefangen gehalten werden.
Beslan (dpa) - Nach der Erstürmung des Schulgebäudes von Beslan sind einige schwer bewaffnete Geiselnehmer nach Augenzeugenberichten in Wohngebiete geflohen. Nach unbestätigten Angaben sollen einige der Terroristen weiterhin Geiseln bei sich haben. Der Einsatzstab berichtete von zahlreichen Festnahmen in der Umgebung der Schule.
03.09.2004 12:32 MEZ
Hier wie da zeigt die Bestie Mensch ihre beschissene Fratze des Terrors ...wer will da noch eine Opfer/Täter-Diskussion führen.Als nächstes werden wieder ein paar Tschertschenen irgendwo abgeschlachtet,die mit dieser Sache wahrscheinlich gar nix zu tun haben....wer hat da noch "Recht" und wer nicht???
Und mal ehrlich,so erschreckend es ist...schaut in euren Spiegel.Angenommen so etwas würde an einer deutschen Schule passieren und irgendwelche Dreckschweine egal welcher Nationalität würde eines eurer Kinder schwer verletzen oder gar töten.....zeigt mir denjenigen der dann nicht ganz merkwürdige Gedanken aus Schmerz und Vergeltungswut bekommen würde..... und so schürt Hass Hass und ziehen Gewalt und Terror Gewalt und Terror nach sich,egal wie kultiviert oder "normal" man ist.
Das einzige Glück das man haben kann,ist es in einem Land zu leben in dem solche Spiralen sich nicht oder noch nicht drehen, und Fanatismus noch nicht weit genug entwickelt ist um sie in Gang zu bringen.
Was für eine beschissene Sache!
ZDF Politik & Zeitgeschehen
Über die Strategien des Terrors
"Die Deutsche Bank steht an der Spitze der faschistischen Kapitalstruktur", hieß es im Bekennerschreiben der RAF nach dem Mord an Vorstandssprecher Alfred Herrhausen. Die internationalen Terroristen der Gegenwart verschicken keine Briefe mit Rechtfertigungen, El Kaida tötet wahlloser. Herfried Münkler, Politikwissenschaftler an der Berliner Humboldt-Universität, analysiert die alten und die neuen Strategien des Terrors.
Die neue Form des Terrorismus ist international. Sie zielt nicht auf hohe Würdenträger eines bestimmten Staates oder auf eine ausgewählte Gruppe einer Gesellschaft. Das Netzwerk, das El Kaida genannt wird, will möglichst viele Menschen töten; auch Massenvernichtungswaffen passen daher in seine Strategie.
"Terror ist im Wesentlichen eine Strategie des Versendens von Botschaften", erklärt Politikwissenschaftler Münkler. Die Gruppen des älteren Terrorismus haben eine bestimmte Klientel, für die sie kämpfen wollen, den von Münkler so genannten "als interessiert unterstellten Dritten". Das soll ihre Gewalttaten rechtfertigen. Die RAF nahm für sich in Anspruch, die sozial Unterdrückten zu verteidigen, die IRA behauptet, für die irischen Katholiken zu kämpfen und die ETA wirbt um die Basken. In Bekennerschreiben nach der Tat legen die Terroristen ihre Ziele offen, sie werben damit um die Unterstützung dieser Gruppen.
dpa "Alter Terror": 1989 tötete die Rote Armee Fraktion den Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, mit einer Autobombe, die per Lichtschranke gezündet wurde.
Die Anschläge des 11. September, auf Djerba und auf Bali verfolgen eine andere Strategie. Der "als interessiert unterstellte Dritte" steht nicht mehr im Mittelpunkt. Münkler: "Die Anschläge sind eine Nachricht an die angegriffene Macht: 'Ihr könnt euch nicht schützen', an Touristen: 'Wenn ihr hier Urlaub macht, kann euch auch die Haut zu 90 Prozent verbrennen' und an Aktienanleger: 'Wenn ihr weiter auf steigende Kurse setzt, können wir euch jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen'." Damit bringt diese neue Form des Terrorismus die modernen Gesellschaften durcheinander, schädigt das Sicherheitsgefühl, den Glauben an den Fortschritt und damit auch das Wirtschaftssystem.
Entgrenzung der Gewalt
Die ältere Form des Terrorismus musste auf ihre Klientel Acht geben. "Denen, die im weiteren Sinn dazugehören, darf nichts passieren - also jeweils den Basken oder katholischen Iren oder Putzfrauen - als die RAF mal bei Springer eine Bombe gelegt hat, hatte sie damit ein Problem", erklärt Münkler. Daher galt bis in die 90er Jahre in der Terrorismusforschung: Die typischen Waffen sind Präzisionsschusswaffen oder kleine Bomben.
ap "Neuer Terror": "Hauptsache, es trifft möglichst viele, damit es eine möglichst nachhaltige Botschaft in den Medien ist."
El Kaida kennt solche Schranken in dieser Form nicht. Die Terroranschläge der jüngeren Vergangenheit sprechen eine andere Sprache. "Hauptsache, es trifft möglichst viele, damit es eine möglichst nachhaltige Botschaft in den Medien ist." Laut Münkler sollen das Ausmaß der Anschläge nicht nur die Regierungen und die Bevölkerungen verunsichern, sondern gleichzeitig für die Finanzierung sorgen. "Diese Anschläge haben außerdem die Funktion, neue Spendenwellen in Gang zu setzen bei Gruppierungen, die durch die Entwicklung der modernen Welt und ihrer Beteiligung daran ein schlechtes Gewissen haben, also saudische Geschäftsleute, die sich sozusagen gewissenstechnisch freikaufen."
El Kaida - dahinter steckt ein lose geknüpftes Netzwerk, das sich trotz aller Diskussion um Ideologien nicht auf ein Ziel vereinen lässt. Münkler sieht in der Beliebigkeit einen strategischen Vorteil gegenüber den älteren Formen des Terrorismus: Die IRA oder auch palästinensische Gruppierungen durchlebten viele inhaltliche Auseinandersetzungen, viele Spaltungen und Schwächungen. El Kaida gewinnt seine Anziehungskraft nicht durch Ziele, sondern durch einen gemeinsamen Feind. "Alle können irgendwie mitmachen, sie müssen sich weiter gar nicht auf das Ziel einigen, sondern es genügt, dass man die USA oder den Westen oder den liberalen Kapitalismus oder offene Gesellschaften zum Feind hat."
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PS Bassajew, der tschetschenische Bin Laden? "Präsident Wladimir Putin und seine Führung haben noch kein Mittel gegen eine neue Qualität der Gewalt gefunden, die selbst vor Schulkindern nicht haltmacht. Ursprung des Terrors in Russland ist und bleibt der ungelöste Konflikt mit Tschetschenien, der immer mehr Regionen im Nordkaukasus in Brand setzt. Die von Moskau propagierte Politik der harten Hand erweist sich in jedem einzelnen Fall als hilflos."
Terror verbreitet Schrecken - Russlands Hilflosigkeit: Neue Ideen zum Umgang mit der tödlichen Herausforderung gab es am Mittwoch in Moskau nicht. 'Im Kampf gegen den Terrorismus kann für die Sicherheitsorgane kein Mittel übermäßig sein', sagte der Abgeordnete Viktor Oserow, Verteidigungsexperte im russischen Föderationsrat. Milde sei fehl am Platz.
Nach Informationen von WDR-Korrespondent Herrmann Krause aus Beslan haben die Geiselnehmer in der Turnhalle der Schule während der Erstürmung ein Blutbad angerichtet. Soldaten fanden zahlreiche tote Kinder vor. Die vor dem Gebäude wartenden Angehörigen wissen davon offenbar noch nichts.