Deutsche Telekom
BLICKPUNKT/Dt. Telekom als Short überdehnt/Deckungsrally möglich
Donnerstag 31. August 2006, 13:41 Uhr
Aktienkurse
DEUTSCHE TELEKOM AG
DTE.DE
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Telekom-"Aktionären" könnte eine Überraschung bevorstehen - besonders, wenn sie auf weitere Kursrückgänge der Aktie setzen. Im Vorfeld von Internationaler Funkausstellung (IFA) und der Aufsichtsratssitzung mehren sich die Zeichen, dass zu viele Marktteilnehmer zu einseitig auf weiter schwache Telekom-Kurse gesetzt haben. Auch sei die Telekom-Aktie als "billiger Aktienkredit-Ersatz" überstrapaziert worden. Das Auflösen dieser Positionen könnte zum traumatischen Ereignis für Leerverkäufer werden - so wie einst bei TUI.
Aktuellen Anlass bieten die zahlreichen Medienberichte im Umfeld der IFA in Berlin und der Telekom-Aufsichtsratsitzung. ANZEIGE
Da letztere noch bis Samstag tagt, haben Spekulationen über Personalien bis dahin freie Hand. Auffallend ist hier, wie selbstverständlich Zeitungen und Fernsehsender die Möglichkeit eines "Ricke-Rücktritts" in den Raum stellen - dies allerdings ohne jeden Anhaltspunkt.
Lediglich "Besorgnis über die schlechte Kursentwicklung der Aktie" wird immer wieder als Grund angeführt. Händler verweisen jedoch darauf, dass die Charts von France Telekom und anderen europäischen Telekomgesellschaften fast genauso aussehen. "Daran lässt sich erkennen, dass der gesamte Sektor Probleme hat - nicht nur ein einzelnes Unternehmen", sagt ein Händler. Sollte es sich dabei um das einzige Argument der Gegner Rickes handeln, könne es dieser leicht abschmettern; sein Posten als Konzernchef sei damit sicher. Die Rücktrittspekulationen entbehrten daher jeder Grundlage, heißt es. Auf eine Rücktritts-Rally a la Daimler mit über 10%igem Tagesgewinn sollte nicht gesetzt werden.
Auch die Kursverluste vom Donnerstag sollten nicht überbewertet und als Zeichen einer weiteren Baisse missgedeutet werden. Wegen der Nachrichtenarmut habe sich der Markt auf das gesenkte Kursziel der Telekom eingeschossen. Die Credit Suisse hatte das Telekom-Ziel auf 10,50 nach 12,50 EUR gesenkt, damit jedoch nur die Aktionen anderer Institute nachvollzogen.
Möglicherweise solle die schlechte Stimmung nur den Ausstieg von Marktteilnehmern erleichtern, die alle bereits auf fallende Kurse gesetzt hatten. "In kaum einem deutschen Wert sind so viele Aktien geshortet worden wie in Telekom", sagt ein Händler. Grund sei eine "beliebte Anlagestrategie" großer Banken und Hedge-Fonds, die seit Monaten in der Telekom-Aktie gefahren wurde: "Da Telekom eine klare Underperformance gegenüber fast allen Aktien gezeigt hat, ist die Aktie als 'Kredit' genutzt worden", sagt ein Händler. Dazu seien Telekom-Aktien geshortet worden und die dadurch zugeflossene Liquidität in andere Aktien investiert worden. Dies habe seit Monaten zuverlässig Überrenditen garantiert.
"Aber, wehe, wenn sich das umkehrt", so der Händler weiter. Sollten neue, schlechte Nachrichten ausbleiben könne der Kursdruck auf Telekom enden und zu Eindeckungskäufen führen. Da aber sehr viele Marktteilnehmer gleichzeitig auf dieselbe Kredit-Strategie gesetzt hätten, sei der Eindeckungsbedarf sehr hoch.
"Sollten alle gleichzeitig aus ihren Shorts fliehen wollen, ist schon ein Tag mit zweistelligem Kursplus vorstellbar", erklärt der Händler. Dies habe man bereits in DAX-Titeln wie TUI gesehen. Nur eine über 15%ige Tageshausse erscheine für die Telekom zu viel: "Damals gab es Lieferschwierigkeiten der physischen Aktienstücke, bei Telekom ist dagegen genügend - auch innerhalb der Banken - im Umlauf".
Aktuell mehrten sich bereits die Zeichen, dass die Eindeckungen der Telekom-Shorts begonnen haben. So seien am Mittwoch an der Terminbörse Eurex massive Verkäufe von Telekom-Puts beobachtet worden. Dies sei Teil von Eindeckungsoperationen, hieß es. Gepaart mit einem möglichen Ende der schlechten Nachrichtenflut scheine die Zeit fallender Telekom-Kurse vorbei.
-Von Michael Otto Denzin, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 218; michael.denzin@dowjones.com DJG/mod/hru/reh
Deutsche Telekom AG: akkumulieren (Independent Research)
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der Analyst Björn Rosentreter von Independent Research stuft die Aktie der Deutschen Telekom (ISIN DE0005557508 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN 555750) weiterhin mit "akkumulieren" ein.
Die Bundesnetzagentur habe gestern verkündet, dass sich die Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile, Vodafone, O2 und E-Plus zukünftig die Terminierungsgebühren (Gebühren für die Weiterleitung von Anrufen aus anderen Netzen) genehmigen lassen müssten. Nach dem Scheitern der Verhandlungen der Netzbetreiber untereinander hätten die Analysten bereits eine Regulierung der Terminierungsgebühren erwartet. Negativ für die Netzbetreiber werte man die Aussage, dass sich die Bundesnetzagentur bei der Genehmigung der Gebühren an den "Kosten einer effizienten Leistungsbereitstellung" orientieren wolle.
Positiv für die Deutsche Telekom verlaufe dagegen nach Ansicht der Analysten die Auktion von Mobilfunkfrequenzen in den USA. Die Summe der Höchstgebote bewegen sich derzeit bei 13,7 Mrd. USD und sei in den vergangenen Auktionsrunden kaum noch angestiegen. Die Analysten würden nur noch ein leichtes Ansteigen dieses Betrages in Aussicht stellen - ein Überschreiten der Marke von 15 Mrd. USD sehe man als unwahrscheinlich an. Mit Geboten von 4,14 Mrd. USD habe T-Mobile USA derzeit die Höchstgebote für viele der wichtigsten Frequenzen.
Die Analysten von Independent Research stufen die Aktie der Deutschen Telekom weiterhin mit "akkumulieren" ein. Das Kursziel sehe man bei 12,40 Euro. (31.08.2006/ac/a/d)
Analyse-Datum: 31.08.2006
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es ist wie es ist, und es ist...
ER MUß WEG !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ohnmächtig
Freitag 1. September 2006, 05:49 Uhr
Manchmal erzählen Kurs-Charts spannende Geschichten. Die von der Deutschen Telekom geht so: Mit dem Amtsantritt des Vorstandschefs Kai-Uwe Ricke am 15. November 2002 beendet die T-Aktie eine traumatische 90-Prozent-Talfahrt und schwenkt in einen zögerlichen Aufwärtstrend ein.
Dabei entwickelt sich das Papier parallel zum Dax (Xetra: Nachrichten) : mal ein bisschen besser, mal ein bisschen schlechter. Aber zu keinem Zeitpunkt vermag sich die eine Linie von der anderen nachhaltig zu lösen.Das ändert sich radikal Anfang 2005. Zu diesem Zeitpunkt setzt der deutsche Leitindex zu einer kraftvollen Aufwärtsbewegung an, während die Aktie der Deutschen Telekom (Xetra: 555750 - Nachrichten) schrittweise um rund 40 Prozent abbröckelt: Ein Unternehmen, ein Management, ANZEIGE
zwei Phasen. Heute, im September 2006, notiert die T-Aktie etwa zwei Prozent schwächer als zum Start der Ära Ricke. Das Schaffen von Werten sieht anders aus.
Exakt diesen Chart, der in gewisser Weise ein Leistungsnachweis des Managements ist, dürften die Aufsichtsräte des Konzerns vor ihrem geistigen Auge haben, wenn sie sich heute zu Beratungen zurückziehen. Die Themen Standortbestimmung und Strategie stehen auf der Tagesordnung. Nach schockierend schwachen Halbjahreszahlen sowie einer reduzierten Gewinnprognose muss Ricke seine Kontrolleure nun davon überzeugen, dass er noch immer der richtige Mann an der Spitze von Europas größtem Telekommunikationskonzern ist. Ist er es?
Niemand bestreitet, dass Ricke in der ersten Phase – von 2003 bis 2005 – der richtige Mann an der richtigen Stelle war. Der Konzern musste nach der turbulenten Ära des Sonnenkönigs Ron Sommer in ein ruhigeres Fahrwasser gelotst werden. Schuldenabbau und Konsolidierung standen auf der Tagesordnung – Schwarzbrot statt Glamour.
Das ist Ricke und seinem Finanzvorstand Kerl-Gerhard Eick hervorragend gelungen. Die Finanzverbindlichkeiten, die Ende 2002 noch bei 65 Milliarden Euro lagen, konnten bis heute auf 39 Milliarden Euro gesenkt werden. Eine Begradigung des Portfolios und der Abbau Zehntausender Arbeitsplätze gehörten ebenso zum Programm wie massive Abschreibungen auf viel zu teuer erworbene Firmen.
Das wichtigste Ergebnis dieses Fitnessprogramms war die Wiederherstellung des Vertrauens der Finanzmärkte. Abzulesen war dies nicht nur an den dezent steigenden Aktienkursen, sondern auch an einer deutlich verbesserten Kreditwürdigkeit. Heute gilt die Telekom bei den führenden Ratingagenturen wieder als erstklassiger Schuldner und zahlt bei ihren Gläubigern wieder geringere Risikoaufschläge.
Um diese Strategie umzusetzen, hat Ricke von Anfang an teamorientiert gehandelt. Anders als Ron Sommer drängte sich der heute 45-Jährige nie in den Mittelpunkt. Die Mannschaft stand im Vordergrund, verschweißt durch das große gemeinsame Ziel, den abgestürzten Star wieder in die Spur zu bringen.
Dieser Managementstil war hervorragend geeignet für die Zeiten defensiver Konsolidierung. Seit 2005 aber, also dem Beginn der zweiten Phase im Kurschart, hat diese Herangehensweise nicht mehr funktioniert. Da hätte die Telekom von Verteidigung auf Angriff schalten müssen. Für offensive Strategien wie die Entwicklung innovativer Dienste ist aber Führungsstärke essenziell, nicht Teamfähigkeit.
Dass Ricke seine Mannschaft nicht im Griff hat, kann man daran sehen, wie Spartenchefs ungehindert ihren Egoismen frönen dürfen. Beispielsweise kündigte jüngst FestnetzChef Walter Raizner an, künftig auch Mobilfunkdienste anbieten zu wollen, sozusagen vom hässlichen Entlein zum glänzenden "Integrator" des Konzerns zu mutieren. Mobilfunkvorstand René Obermann dürfte gekocht haben. Das alles wäre ja durchaus amüsant, würden darunter nicht die Interessen des Konzerns leiden. In derart rauen Zeiten, in denen der einstige Monopolist massiv Marktanteile verliert, unter der neuen Konkurrenz aus Kabelgesellschaften und Internet-Telefonie stöhnt, von der Netzagentur weiterhin hart reguliert wird und um Konzepte für seine Zukunftsfähigkeit ringt, muss der Chef hart durchgreifen. Exakt diese "Leadership" sollten die Aufsichtsräte heute von ihrem Vorstandschef einfordern.
mfg
bb
Einstufung: Bestätigt "Hold"
Merck Finck bestätigt die Einstufung der Deutschen Telekom nach Bekanntgabe
von Tarifsenkungen auf dem deutschem Markt. Merck Finck ist skeptisch, ob die
Preissenkungen ausreichen, signifikant Marktanteile zurück zu gewinnen. So sei
zum Beispiel der neue Paketpreis für einen Festnetzanschluss und
Breitband-Internet immer noch teuerer als beim Konkurrenten Arcor.
DJG/mcs/cln/pes
Einstufung: Bestätigt "Hold"
Merck Finck bestätigt die Einstufung der Deutschen Telekom nach Bekanntgabe
von Tarifsenkungen auf dem deutschem Markt. Merck Finck ist skeptisch, ob die
Preissenkungen ausreichen, signifikant Marktanteile zurück zu gewinnen. So sei
zum Beispiel der neue Paketpreis für einen Festnetzanschluss und
Breitband-Internet immer noch teuerer als beim Konkurrenten Arcor.
DJG/mcs/cln/pes K.Z 1 EURO!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Telekom-Chef sitzt fest im Sattel/Aufsichtsrat überträgt Ricke sogar zusätzliche Aufgaben. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Kai- Uwe Ricke, sieht sich ungeachtet der Kritik an seiner Führung fest im Sattel. Eine Ablösung sei auf der zweitägigen Aufsichtsratssitzung kein Thema gewesen, sagte Ricke am Samstag in einer Telefonkonferenz. Das Kontrollgremium des "Rosa Riesen" übertrug Ricke auf dessen Wunsch hin zusätzliche Aufgaben.
02.09.2006
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Nach der Vorlage einer schwachen Halbjahresbilanz war der 44- Jährige Ricke zum Teil scharfer Kritik ausgesetzt. In Medienberichten war auch über ein vorzeitiges Ausscheiden Rickes auf Betreiben von Aktionären spekuliert worden. Rickes Vertrag läuft im November 2007 aus. In der Regel werden Verträge von Vorständen ein Jahr vorher verlängert.
Als Reaktion auf den scharfen Wettbewerb sollen künftig wichtige Schlüsselfunktionen zentral geführt werden. Der Marktauftritt in Deutschland solle stärker koordiniert und die Kosten den veränderten Marktbedingungen angepasst werden, teilte die Deutsche Telekom mit.
Bis zum Jahr 2010 seien Einsparungen in Milliardenhöhe geplant, sagte ein Konzernsprecher. Die genaue Höhe solle bei der anstehenden Planungsrunde für die kommenden drei Jahre beziffert werden. Ziel sei es, Europas ertragsreichster Telekom-Konzern zu werden. Dies gelte sowohl für den Überschuss als auch für das operative Ergebnis.
Neue Aufgaben
Ricke wird künftig neben dem Markenmanagement auch Werbebudget und -planung sowie die Mediakoordination verantworten. T-Systemchef Lothar Pauly ist künftig weltweit die Bereiche Netztechnik, IT und Einkauf zuständig. T-Mobile-Chef Rene Obermann ist deutschlandweit für den stationären Vertrieb verantwortlich.
Der Telekom-Vorstandschef hatte sich im Vorfeld der Sitzung kämpferisch gezeigt: "Ich freue mich auf die Aufsichtsratssitzung", hatte er am Donnerstag bei der Internationalen Funkausstellung (IFA) gesagt. Er habe einen gut vorbereiten Plan im Kopf. Das Unternehmen präsentierte in Berlin neue Produkte und Tarife, mit denen der Kundenrückgang im Festnetzgeschäft gestoppt werden soll. Die Bündelangebote umfassen Preisnachlässe von bis zu 30 Prozent.
19,7 Milliarden Gewinn?
Das neue Tarifmodell ist laut Ricke in den Planzahlen für 2006 bereits mit eingerechnet. Für das Gesamtjahr erwartet die Telekom einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von bis zu 19,7 Milliarden Euro und einem Umsatz von 62,1 Milliarden Euro. Ricke begründete den erwarteten EBITDA-Rückgang mit dem harten Wettbewerb in Deutschland, der allen Geschäftsbereichen zusetze. Kräftige Abschläge verzeichnet vor allem die Festnetzsparte T-Com.
Auf Grund des Preiskampfes auf dem Mobilfunkmarkt entwickelt sich der Umsatz von T-Mobile Deutschland rückläufig. Wachstumstreiber bleibt das amerikanische Mobilfunkgeschäft. Die Kundenzahlen und Erlöse von T-Mobile USA nehmen deutlich zu. Allerdings muss die Telekom nun mehrere Milliarden Euro in die Hand nehmen, um bei der laufenden Auktion zusätzliche Mobilfunkfrequenzen zu kaufen. Experten rechnen mit Investitionen in Höhe von bis zu zehn Milliarden Euro.
Material von dpa