Der Hugo Chavez Thread
Ich kann da kein Urteil fällen, aber Schweizer sind anscheinend allwissend.
Venezuela
Tote bei Gefängnisrevolte
Mindestens 16 Häftlinge sind in Venezuela bei einer neuen Gefängnisrevolte von Zellengenossen getötet worden. Bei der Rebellion in der Anstalt der Stadt Uribana im westlichen Bundesstaat Lara habe es am Dienstag (Ortszeit) außerdem 13 Verletzte gegeben, berichteten Medien unter Berufung auf die zuständigen Behörden des südamerikanischen Landes.
Die Zusammenstöße zwischen rivalisierenden Banden von Häftlingen hätten bereits am Montag begonnen. Einige Männer seien erhängt in den Zellen und im Hof gefunden worden. Andere seien Stich- oder Schussverletzungen erlegen. Armee-Einheiten hätten inzwischen das Gefängnis in einer unblutigen Aktion gestürmt und die Lage unter Kontrolle gebracht, hieß es.
Die Gefängnisse in Venezuela sind - wie in den meisten Ländern Südamerikas - hoffnungslos überfüllt. Die rund 30 Anstalten des Landes, die für 15.000 Häftlinge gebaut wurden, haben heute mindestens 20.000 Insassen. Unzählige Häftlinge sind nicht verurteilt, sondern warten jahrelang hinter Gittern auf den Beginn ihrer Prozesse. Rebellionen mit Todesopfern werden immer häufiger. Allein in den vergangenen zwei Jahren starben laut Medien in Venezuela fast 800 Häftlinge einen gewaltsamen Tod.
http://www.n-tv.de/749286.html
Chavez will Staatskontrolle über Energiesektor, Telefonmarkt und Währung
Venezuelas Präsident Hugo Chavez macht Ernst: In seiner zweiten Amtszeit, für die er eine "sozialistische Revolution" angekündigt hatte, will Chavez den Energie- und Telefonsektor verstaatlichen und die die Autonomie der Zentralbank abschaffen.
Caracas - Er werde dem Parlament einen Gesetzentwurf vorlegen, der ihm die Kontrolle über die beiden Bereiche überträgt, sagte Chávez in Caracas bei der Vereidigung seines neuen Kabinetts. Mit den Sondervollmachten wolle er die Wirtschaftsreformen in dem südamerikanischen Land beschleunigen.
REUTERSApplaus für das neue Kabinett: Venezuelas Präsident Hugo Chavez
Auch die Schweröl-Projekte in der Orinoco-Region sollten in Staatseigentum überführt werden. Das sind Anlagen, die Schweröl aus dem Osten des Landes so verarbeiten, dass es sich zu Treibstoff raffinieren lässt.
Den Entzug der Autonomie der Zentralbank begründete Chavez damit, dass sie in Wirklichkeit stets von Washington abhängig gewesen sei. "Die Zentralbank darf nicht autonom sein. Das ist eine neoliberale Idee", sagte er. Hintergrund könnte sein, dass die Direktoren der Bank Widerstand dagegen geleistet haben, dass Chavez die Sozialausgaben erhöht hat. Dies hat zwar der überwiegend armen Bevölkerung geholfen, aber die Inflation erhöht.
In einer feierlichen Zeremonie im Theater Teresa Carreno war zuvor das neue Kabinett in seinem Amt vereidigt worden. Chávez schwor seine neue Regierung darauf ein, künftig auf die Errichtung einer "sozialistischen Republik" hinzuarbeiten. Chávez war Anfang Dezember mit rund 63 Prozent der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden. Seine Vereidigung ist für Mittwoch vorgesehen.
reh/AFP/Reuters
Ihr Urschrei nach mehr Staat,mehr Gesetzen und Schutz vor Wettbewerb wird Chavez ihnen erfüllen...
Der bekennende Lenin-Fan will mittels einer Einheitspartei die Verfassung ändern und damit seine Herrschaft langfristig absichern.
Hitler und Ulbricht lassen aus der Gruft grüssen.
Nochmal mein herzliches Beileid,Venezuela...
Woran liegt das wohl, das sich da niemand mehr aufregt?
Vielleicht weil China nicht in Lateinamerika liegt, weil China kein Öl hat, weil China ein großer Absatzmarkt mit reisigem Wachstum ist ???
Ist ja nur ein Verdacht von mir, ohne alle Maßnahmen von Chavez damit gut zu heißen. Wer Gewaltenteilung untergräbt, Korruption nicht bekämpt und nationalistische Töne anschlägt, gehört sicher nicht zu meinen Freunden, aber die Diskussion wird in der westlichen Welt logischerweise sehr einseitig geführt.
Lustig auch immer die Diskussion um Kuba und seine Wirtschaftspolitik, die ohne die Sowjetunion nicht existiert hätte, weil man ohne Öl aus Russland und deren Zuckerabnahme starke Probleme bekommen hätte und dann ja auch bekommen hat. Tja, was soll man dazu sagen? Also ob man in Europa ohne Import/Export und vor allem ohne ÖL in den letzten Jahrzehnten gewachsen wäre. Da muss ich ja mal ganz laut lachen.
Hugo Chàvez
"Sozialismus oder Tod"
© Alejandro Bolivar/EPA Hugo Chavez möchte aus Venezuela eine sozialistische Republik machen
Bei seiner Vereidigung ließ Venezuelas Präsident Hugo Chàvez keine Zweifel daran, dass er politisch Fidel Castro nacheifert: Eines der vielen Gesetze, die er einführen möchte, kann ihm die Präsidentschaft auf Lebenszeit sichern.
Venezuelas Staatspräsident Hugo Chàvez hat bei der Vereidigung für seine neue Amtszeit bis 2013 das Motto der kubanischen Revolution "Sozialismus oder Tod" ausgegeben. Außerdem kündigte er eine Verfassungsänderung an, die die unbegrenzte Wiederwahl des Präsidenten ermöglichen soll. Die Bevölkerung werde bald darüber abstimmen können, sagte der Linksnationalist am Mittwoch in Caracas. Nach der geltenden Verfassung darf der Staatschef nur ein Mal wiedergewählt werden.
Viele neue Gesetze
In einer dreieinhalbstündigen Rede vor dem Parlament erklärte Chàvez, er werde auf dem Weg zum Sozialismus neue Gesetze in den Bereichen soziales, Wirtschaft und Landesschutz erlassen. Bereits bei der Vereidigung seines neuen Kabinetts hatte Chàvez am Montag international für Aufsehen gesorgt, als er die Verstaatlichung des Strom- und Telefonsektors ankündigte. Nach dieser Rede war der Börsenindex in Caracas am Dienstag um 18,66 Prozent gefallen. Chàvez hatte am Montag auch angekündigt, er werde mit "revolutionären Gesetzen" regieren und dazu beim Kongress in Caracas schon in den nächsten Wochen Sondervollmachten beantragen. Außerdem wolle er die Autonomie der Zentralbank abschaffen.
Die in Brasilien regierende "Partei der Arbeiter" (PT) schickte Chàvez unterdessen ein "Glückwunsch- und Unterstützungsschreiben". Die Wiederwahl von Chàvez im vergangenen Dezember sei ein großer Triumph der Demokratie gewesen, meinte die Partei von Präsident Luiz Lula da Silva. Beide Länder würden in den nächsten Jahren den Integrationsprozess in Südamerika vorantreiben: "Unser Amerika wird ein Kontinent des Kampfes für Gerechtigkeit, Frieden und Demokratie".
Ausgewiesener Gegner der USA
Der 52-jährige Chàvez, ein ausgewiesener Gegner der USA und Freund des kubanischen Staatschefs Fidel Castro, war am 6. Dezember mit 62 Prozent der Stimmen für eine zweite sechsjährige Amtszeit wiedergewählt worden. Chàvez regiert das südamerikanische Ölland seit 1999. Nah einer verfassungsgebenden Versammlung war er bei einem neuen Urnengang im Jahr 2000 im Amt bestätigt worden.
DPA
http://www.stern.de/politik/ausland/...ez-Sozialismus-Tod/580106.html
Verstaatlichung in Venezuela
Entschädigung für Aktionäre
Hugo Chavez
Die venezolanische Regierung will bei der Verstaatlichung des Telekommunikationskonzerns CANTV nach eigenen Angaben die Aktionäre entschädigen. Der Staat wolle das Unternehmen kaufen, sagte Telekommunikationsminister Jesse Chacon. Es sei noch nicht entschieden, wie hoch der Staatsanteil sein werde. Der wichtigste Anteilseigner ist das US-Unternehmen Verizon.
Zudem sei CANTV das einzige Unternehmen der Branche, das verstaatlicht werden solle, erklärte Chacon. Damit stellte die Regierung erstmals offiziell klar, wie weit ihre Nationalisierungspläne in der Telekommunikation gehen. Die Aktie des Konzerns legte an der Börse in Caracas um rund elf Prozent zu.
Präsident Hugo Chavez hatte am Montag angekündigt, mehrere Energie- und Telekommunikationsunternehmen per Dekret zu verstaatlichen und die Unabhängigkeit der Zentralbank abzuschaffen. Darauf brachen die Kurse an der Börse in Caracas um ein Fünftel und der von CANTV um 30 Prozent ein.
Chavez hatte nach seiner Wiederwahl mit haushohem Vorsprung vor seinen Konkurrenten im Dezember erklärt, er werde seine "sozialistische Revolution" vorantreiben. Sie solle den Reichtum etwa aus dem Ölgeschäft gerechter verteilen. Obwohl Venezuela einer der größten Erdölexporteure der Welt ist, lebten 2005 nach Angaben der Vereinten Nationen 37,1 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.
Kein Wunder dass der chavez Zuspruch findet. Das Land ist so reich und fast 40 der Menschen sind total verarmt.
Ich glaub die Leute brauch das Beileid von irgendwelchen Spinnern hier in Europa nicht,
die keinen Funken Ahnung haben, wie die Zustände wirklich da sind
Aber natürlich kann man sich auch bis zur Unkenntlichkeit verbiegen um zu den Profiteuren bei Chavez und Co. zu gehörn...
Anfang der Neunziger jahre war da auf Urlaub, last Minute, all inclusive, war wie im goldenen Käfig. Hättest mal die Elendshütten sehen sollen die da im gewissen Abstand vom Hotelkomplex rumstanden. Da geht es nicht um den Champagner für alle , da geht es ums nackte Überleben!
Kein Mensch streitet die Fehler ab und teilweise auch falsche Grundkonzepte alter Vordenker, aber wer sagt denn, dass Sozialismus pauschal korrupt und totalitär sein muss?
Im Übrigen sagt ja niemand, das dann alle im Champagner baden. Es geht nur um die gerechtere Verteilung in einem reichen Staat. Ob das bei Chavez gelingt, kann ich gar nicht beurteilen, genauso wenig in wie weit er korrupt ist etc.! Denke mal das geht dir ähnlich.
Übrigens find ich es schon ein großes Zugeständnis, das er die Akionäre entschädigen will.
Die Regierung war korrupt ohne Ende und eine kleine Elite profitierte davon.
Das soll besser sein? Ist es besser wenn fremde Unternehmen die Rohstoffe des
Landes ausbeuten und das ganze Geld verschwindet im Ausland bzw. bei der kleinen
Elite?
Ich würde auch ÖL und GAS verstaatlichen! bzw. mir immer die Mehrheit am
Unternehmen sichern.
Das ist doch in kaum einen Land anders...
Hillside slums are shown May 21, 2003 in Caracas, Venezuela. Economic Growth is seen as one way of increasing living standards.
Title: Venezuela's Economy Down 29 Percent In First Quarter. Copyright: Getty Images, available from
http://images.google.ch/imgres?imgurl=http://...3Dde%26lr%3D%26sa%3DG
Auch hat Chavez bei der Vereidigung für seine zweite Amtszeit das Motto „Sozialismus oder Tod“ ausgegeben,das erinnert gewaltig an Honeckers Parolen im Endstadium der DDR.
Wohlstand für breitere Schichten entstand aber noch nie durch staatlich verordnete Mangelwirtschaft,sondern stets auf freien Märkten.
Auch Maos Chinesen habens unter starken Schmerzen gecheckt.
Ich will euch aber keinesfalls vom Glauben abbringen,daß bei Hugo nun alles anders läuft...
Die Realität.
Aber Venezuela wird bestimmt das erste Gegenbeispiel.
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Und kapiert endlich mal was ich eigentlich sagen will! es geht mir überhaupt nicht um die unbestreitbaren Verletzungen der Menschenwürde in den real existierenden sozialistischen Staaten der Vergangenheit, aber ich finds einfach unmöglich, wenn jede Verstaatlichung von Großbetrieben gleich mit der marxistisch-leninistischen Idee gleichgesetzt wird und daraus Verbrechen abgeleitet werden, die noch gar nicht geschehen sind.
Gebt doch Chavez oder Ortega erstmal ne Chance, mittelfristig zu beweisen, ob er seine Ziele ohne Korruption und Menschenrechtsverletzungen erreichen kann!
Bisher sind mir weniger "Entgleisungen" bekannt, als ich bei einigen angeblich demokratischen Staaten entdecken kann, geschweige manchen Regimen, die von demokratischen Staaten gestützt werden. Diese Verlogenheit geht mir einfach gegen den Strich. Einerseits Leute wie Chavez vorverurteilen, und andererseits Regime unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung oder dem Schutz der Demokratie stärken.
Oder warum hat denn Castro ein Anti-Korruptions-Ministerium eingerichtet?
Nach 40 Jahren Revolution?
Grüße
Apfelbaumpflanzer
schwarz, weiss oder gelb.
Ich glaub da nehmen sich die Systeme nicht viel!
Das er als Regierungschef etwas besser lebt, ist ja wohl normal, aber selbst seine Gegner sagen, dass er sich keinen Reichtum (genau wie seine Familie) ermöglicht. Der hat ein ganz normales Haus, im Gegensatz zu den von den westlichen Demokratien gestützten Dikatoren auf dieser Welt.
@Apfelbaumpflanz., ich seh den Unterscheid nicht. Wenn der Sozialismus angeblich immer zu korrupten Eliten führt, wo sind die dann genau? Beispiele bitte, ansonsten empfinde ich das als bloßes Vorurteil, aufgrund vergangener einzelner Beispiele! Und wenn in Kuba von Seiten Castros dagegen vorgegangen wird, kann man ihm das ja wohl kaum zum Vorwurf machen. Das es in jeder Gesellschaft Leute gibt, die sich bereichern wollen, ist ja normal. Die Frage ist, ob man etwas dagegen tut.
Im Übrigen find ich die Diskussion lachhaft. Was sollen denn zur grundsätzlichen Diskussion um die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in den lateinamerikanischen Ländern diese Korruptionsdiskussionen beitragen? Das wird doch immer herausgeholt, wenn man sonst nicht mehr diskutieren will. Nach dem Motto, - seht euch diese Sozialisten an, die selbst nur raffen! Also können sie nichts fürs Volk tun. - Die Diskussion find ich selten dämlich.
Lustig auch das genau die Politiker immer schnell gestürzt oder ermordet wurden, denen man wohl kaum Korruption vorwerfen konnte, wie Patrice Lumumba. Wie will man also beurteilen, ob diese Länder Eliten gebildet hätten, wenn man vorher dafür sorgt, das erst gar kein sozialistisches Umfeld entstehen kann?
Ich find es sowieso anmaßend, wenn die angeblichen Eliten in diesen Ländern angesprochen werden, wenn es hier viel größere Ausmaße solcher Eliten gibt. 100 Mio Abfindung für entlassene CEOs. Find ich immer wieder witzig.
Aber wer ist den Stellvertreter von Castro, führte die Amtsgeschäfte bei seiner Krankheit? Sein Bruder. So nen Zufall.
Hat nicht auch Chavez gerade seinen Bruder in eine führende Position gehievt? Will er nicht gerade die Verfassung ändern, um länger Präsident bleiben zu können?
Für mich sind das Anzeichen für beginnenden Nepotismus.
Gruß
Talisker
Nach dem Sieg Castros hatten im Laufe der Zeit die südamerikanischen Staaten die diplomatischen Beziehungen zu Kuba abgebrochen. Als Allende in Chile an die Macht kam, wollte er die diplomatischen Beziehungen zu dem ihm nahestehenden Castro wieder aufnehmen. Allendes erster Gesandter in Kuba war Jorge Edwards. Der kam nach Kuba als ein Castro durchaus positiv gegenüberstehender Sozialist. Er verließ das Land nach einigen Monaten wieder, vollkommen enttäuscht. Vor allem die ständige Bespitzelung und die allgegenwärtige Bevorzugung der herrschenden Kaste etablierter Revolutionäre hatten seine Illusionen zerstört. Sozusagen als Abschiedsgeschenk hatte Castro noch die von seinem Überwachungsdienst gelieferte Akte über Edwards an Allende geschickt. Der wollte Edwards dann auch feuern. Das scheiterte allerdings am Widerstand von Allendes Außenminister, der seinen bisher immer erfolgreichen Karrierediplomaten stützte.
Trotz seiner Kritik verdammt Edwards Castro nicht in Grund und Boden. Edwards erkennt die positiven Aspekte von Castros Herrschaft durchaus an, insbesondere die Erfolge im Bildungs- und im Gesundheitswesen.
Interessant sind übrigens auch einige Aspekte der Publikationsgeschichte des Buches: Das Buch erschien in Spanien kurz nach dem Sturz Allendes. Es war unter Pinochet in Chile verboten, in Kuba ist es das immer noch. Es wurde ein internationaler Erfolg - außer in Deutschland. In Deutschland fand sich jahrzehntelang kein Verlag. Erst im Februar 2006 kam es in Deutschland heraus. Es war nach kurzer Zeit vergriffen. Eine Neuauflage ist dennoch nicht geplant. Die Rechte liegen bei Kurt Wagenbach gut unter Verschluß ... .