Atomausstieg: "Überhaupt kein Problem"
Aber keine neue bauen heißt das Ende der Brücke akzeptieren.
CSU für Atomausstieg bis spätestens 2022
Mittwoch, 18.05.2011, 15:59
18.05.2011 – Die CSU will die Atomenergienutzung „so schnell wie vernünftigerweise möglich“ beenden. Demnach soll der Ausstieg aus der Atomenergie bis spätestens 2022 erreicht werden. Besonders Parteichef Horst Seehofer plädiert für ein möglichst schnelles Ende. Weiterhin soll in Bayern der Strom bis 2020 zur Hälfte aus erneuerbaren Energien kommen.
Die CSU will spätestens 2022 den Atomausstieg erreichen. In dem der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorliegenden Entwurf der energiepolitischen Leitlinien der Landtagsfraktion heißt es, die CSU wolle die Atomenergienutzung „so schnell wie vernünftigerweise möglich“ beenden. Am Wochenende soll das CSU-Energiekonzept auf einer Vorstandsklausur, zu der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt, verabschiedet werden.
In der CSU hatte es zuletzt ein heftiges Ringen um die Ausstiegsszenarien aus der Atomkraft gegeben. Vor allem Parteichef Horst Seehofer plädierte für einen möglichst raschen Ausstieg und favorisierte dafür das Jahr 2020, während in der Landtagsfraktion gegen das Tempo Bedenken laut wurden.
Nach einer laut Teilnehmern intensiven Debatte einigte sich die Landtagsfraktion mit Seehofer auf neue energiepolitische Leitlinien. Das Konzept trägt den Titel „e-Bavaria“, weil Bayern dadurch „energieeffizient, erneuerbar und elektromobil“ werden solle. In dem Papier heißt es ausdrücklich, dass 2022 das späteste Jahr für den Atomausstieg sein soll. Die CSU wolle ihre Politik darauf ausrichten, dass die Kernkraftwerke möglichst schnell vom Netz gehen sollen, die Fortschritte beim Umstieg auf andere Energien sollten fortlaufend geprüft werden. Bis zum Jahr 2020 soll über die Hälfte des bayerischen Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.
http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/...2022_aid_628767.html
Die CSU versucht, innerhalb der Berliner Regierungskoalition eine Spitzenstellung beim Atomausstieg einzunehmen. Laut den von der Landtagsfraktion verabschiedeten energiepolitischen Leitlinien sollen bis zum Jahr 2022, besser schon 2020, alle Kernkraftwerke abgeschaltet sein. Dieses Konzept soll nun – im Kloster Andechs, dem "Heiligen Berg" und Bier-Wallfahrtsort –, festgezurrt werden.
Dabei ist es gerade für die CSU und Bayern schwer, sich rigoros von der Atomkraft zu verabschieden. Knapp 60 Prozent des im Freistaat benötigten Stroms werden momentan per Kernspaltung erzeugt, bundesweit sind es nur 30 Prozent. Bayern hat in ganz Deutschland die meisten Atommeiler – fünf von insgesamt 17. usw. im link .....
Die Energiewirtschaft auf regenerative Quellen umzustellen ist ein Prozess auf 30 bis 50 Jahre. Da kann man viele Wege gehen, stückweise gemeinsam, ein stückweit im Streit über bessere Konzepte. Ich bin jedenfalls um jeden froh der in die gleiche Richtung laufen will.
Selbst die Atomfan-Organisation IAE geht von rückläufigen Atomstromateilen bis 2035 aus. Bisher war der Pfeil immer stramm und alternativlos steil nach oben. ;)
Und etwas verbesserte Sicherheit mache Atomstrom natürlich teurer (von Subvention durch Versicherungsbefreiung weltweit reden die natürlich nicht, und als Energieerzeugeragentur ist Entsorgung auch wurscht).
Von wegen alle Welt setze massiv auf Ausbau, sogar bei Atom-Fan Organisationen geht man von langfristig schwindender Bedeutung der AKws zur Stromversorgung aus. Jetzt gibt es noch Rückzugsgefechte. Wenn Deutschland zügig aussteigt und demonstirert, das ein Umbau möglich ist, bzw. für noch AKW-freie Länder ein Einstieg unnötig, dann gehen weitere Argumente flöten. Also soll sich Deutschland am Ausstieg Frankreichs orientieren? St. Nimmerleinstag ist keine Perspektive.
Die IAE sieht, wie man im anhängenden Artikel auch die Substition nicht. Man kann eben Kraftwerkskapazität auch durch Einsparungen im Verbrauch ersetzen und nur den Rest mit Regenerativer Energie decken. Da kommt man weit schnelle ohne Atomstrom aus, als die IAE denkt. Jetzt lassen wir mal die CSU 2022 durchsetzen und vielleicht klappt es sogar 2 Jahre früher? Man wird sehen.
Diese Woche sind nur vier Kernkraftwerke in Deutschland am Netz. Die Kanzlerin peilt einen Atomausstieg im Jahr 2022 an. International sorgen die deutschen Pläne für Bedenken. Der Chef der Internationalen Energieagentur warnt Deutschland vor einem Alleingang. Dieser gefährde eine sichere Energieversorgung in Europa.
Während Kanzlerin Merkel einen Ausstieg aus der Atomenergie um das Jahr 2022 ins Auge fasst, hat der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA, Paris) Deutschland vor einem Alleingang gewarnt. Nach Einschätzung des IAE-Chef setze dieser die Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit in ganz Europa aufs Spiel.
Im Interesse der Region sollte Deutschland eine gemeinschaftliche Entscheidung in der EU anstreben, sagte der Chef der Agentur, Nobuo Tanaka, der "Financial Times Deutschland" und fügte hinzu: "Es geht nicht um ein deutsches, es geht um ein europäisches Problem." Deutschlands Versorgungssicherheit selbst werde sinken, weil das Land zunächst mehr Elektrizität und später mehr Gas oder Kohle als geplant importieren müsse. "Die Abhängigkeit von anderen Ressourcen wird zunehmen."
Nach der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerke Fukushima rechnet die IEA mit einem sinkenden Anteil der Atomkraft an der weltweiten Stromversorgung. Tanaka sagte, man werde in die Projektionen seiner Organisation ein Szenario aufnehmen, in dem der Anteil der Kernkraft an der weltweiten Stromproduktion des Jahres 2035 statt 14 Prozent nur zehn Prozent betragen werde.
2008 lag der Anteil bei 13,5 Prozent. Dieses Szenario biete weniger weltweite Versorgungssicherheit und sei teurer für die Verbraucher, weil dann mehr Strom aus Gas und aus erneuerbaren Energien erzeugt werden müsse.
Der aus Japan stammende Exekutivdirektor sagte, nach dem Zwischenfall in Fukushima müssten die Sicherheitsstandards in der Atomindustrie erhöht werden: "Kernkraftwerke könnten teurer werden." Dennoch bleibe die Kernkraft weiterhin eine Option auf dem Weg zu einer möglichst kohlenstoffarmen Stromproduktion.
http://www.stern.de/panorama/...vor-deutschem-alleingang-1687930.html
Dabei hat sich herausgestellt, das die Reaktoren doch nicht so Erdbebensicher sind, wie behauptet. Kernschmelze am Tag 1 in Reaktor 1. Und der Rückbau wird jetzt auf 30 Jahre kalkuliert.
Dazu weit über 100 000 dauerhaft Heimatvertriebene und immense materielle Schäden.
Kommt halt niemandem auf die Stromrechnung, also bleibt es einigermassen billig.
Und lehna freut sich über strahlende Kinder.
....
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums betonte, im Winter gebe es generell einen hohen Verbrauch bei wenig Einspeisung von Solarstrom. Dieses Szenario werde derzeit von der Bundesnetzagentur noch einmal analysiert. Diese sieht auch dank viel Sonnenstroms derzeit keine konkrete Blackout-Gefahr für das Netz.
Je nach Wetterlage konnten zuletzt gerade um die Mittagszeit, wo besonders viel Strom verbraucht wird, bis zu 13,5 Gigawatt (GW) Leistung aus Solaranlagen in das Netz eingespeist werden. Das ergibt sich aus Zahlen der Strombörse in Leipzig. Auch die Netzbetreiber betonen, dass der Sonnenstrom die Probleme beim Betrieb etwas entschärfe.
Freiburger Forscher: Beitrag der Solarenergie sehr gut planbar
Oder Leistung um Mitternacht, Jahresleistung oder an einem durchschnittlichen Sommer- oder Wintertag?
Oder in % vom deutschen Jahresgesamtstrom?
Es gibt viele Fragen, viele Antworten und die Wahrheit wandert ständig. ;)
Turbine erreicht Rekordwerte
Siemens-Sektor Energy in Erlangen liefert Anlage mit höchstem Wirkungsgrad - 23.05.11
IRSCHING/ERLANGEN - Erstmals hat in einem Kraftwerk eine Gasturbine einen Wirkungsgrad von mehr als 60 Prozent erreicht — und zwar im Kraftwerk Irsching 4 des Versorgers E.on.
Damit werde Technikgeschichte geschrieben, heißt es in einer Mitteilung aus dem Siemens-Sektor Energy in Erlangen, von dem diese neue Gasturbinen-Generation stammt. Mehr als 750 Siemens-Mitarbeiter, darunter 250 Ingenieure, waren an der Entwicklung der neuen Turbine und des neuen Gas- und Dampf-Kraftwerkes beteiligt.
Nach Angaben des Unternehmens sinken beim Einsatz der Turbine die Kohlendioxid-Emissionen um rund ein Drittel — weil auch der Gasverbrauch pro erzeugter Kilowattstunde unter dem Durchschnitt der installierten Kraftwerke dieser Art liegt. Eine einzige Turbine des Modells könnte eine Großstadt wie Berlin mit 3,5 Millionen Einwohnern versorgen, erläuterte Siemens.
Quelle: http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/...rdwerte-1.1250830
Ich versteh auch nicht, wo der Wiederspruch sein soll... Gas als Brückentechnologie, um die Grundlast zu unterstützen - allemal besser als Atomkraft, und billiger als Atom isses obendrein.
Außerdem ist Braunkohle regenerativ und aus Biomasse entstanden. Also klimaneutral + grundlastfähig.
Bei den Produktionskosten kommt Braunkohle auch ohne Subventionen aus und liegt bei den Produktionskosten in der Gegend von AKWs. Und das alles ohne Strahlungsrisiko.
Hinzu kommen die reizvollen Naherholungsgebiete und Seenlandschaften für Groß und Klein.
Es fallen, glaube ich 15000 Tonnen, radioaktive Schlacke an bei der Verbrennung von Stein und Braunkohle.
Nee - mit den Windrädern und dem Solarzeug schafft man unter dem Strich keine Arbeitsplätze. Ist eher einfache Technik - Solar sogar simple Massenproduktion. Windkraft eignet sich wegen der relativ hohen Transportkosten kaum zum Export. Und Solar ist wie bei der Spielzeugindustrie - die Chinesen rollen den Markt auf.
Wenn man die Entzugswirkungen, die dem ökonomischen Kreislauf entstehen, dagegenrechnet, kommt da nix an Arbeitsplätzen raus. Und das ist noch optimistisch. Was ich an Modellrechnungen kenne, wird dabei noch mit Annahmen gearbeitet, die die Entzugseffekte unterzeichnen, weil sie die Umverteilungswirkungen nicht vernünftig kalkulieren.
Baden-Württemberg droht Bund wegen Atomausstieg
Stuttgart. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) setzt die schwarz-gelbe Bundesregierung in der Atompolitik unter Druck. «Für den Fall, dass die Bundesregierung die Laufzeitverlängerungen nicht zurücknimmt, werden wir uns der Klage
anderer Bundesländer anschließen, um den Ausstieg aus dem Atomausstieg vor dem Bundesverfassungsgericht zu Fall zu bringen», kündigte Kretschmann am Mittwoch im Landtag in Stuttgart an. Bereits Ende Februar hatten fünf SPD-regierte Bundesländer sowie die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen in Karlsruhe Klagen gegen die Änderung des Atomgesetzes eingereicht. Kretschmann forderte, die ältesten acht Atommeiler plus Krümmel dürften nicht wieder ans Netz. Auch Neckarwestheim I und Philippsburg I müssten stillgelegt werden.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/...rt1157835,977519