1 600 gefallene US-Soldaten im Iraq
Seite 21 von 65 Neuester Beitrag: 06.12.07 12:43 | ||||
Eröffnet am: | 09.05.05 10:26 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 2.605 |
Neuester Beitrag: | 06.12.07 12:43 | von: danjelshake | Leser gesamt: | 79.732 |
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Ein deutsches Privatflugzeug mit Geschäftsleuten an Bord ist auf dem Weg in den Irak abgestürzt. An Bord waren den Angaben zufolge drei Bayern und ein Übersetzer aus dem Irak. Die Cessna gehörte einer Baustofffirma aus Freising.
München - Ein Sprecher der US-Truppen im Irak bestätigte, dass es sich um eine Privatmaschine aus Deutschland handelte. Ob jemand den Absturz überlebt hat, ist unklar.
Von der Maschine, einer Cessna C501, fehlte Polizeiangaben zufolge seit gestern jede Spur. Das Flugzeug hatte am Dienstag München verlassen und war gestern nach einem Zwischenstopp von Baku in Aserbeidschan nach Kirkuk in den Nordirak gestartet. An Bord waren inklusive der Besatzung sechs Menschen. Den Angaben zufolge handelt es sich um drei deutsche Geschäftsleute, zwei Piloten aus Deutschland und einen kurdischer Übersetzer aus dem Irak. Das Flugzeug soll einer Baustofffirma aus Freising bei München gehören. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ddp heißt die Firma Hasit Trockenmörtel GmbH.
Ein Sprecher des Flughafens der kurdischen Stadt Suleimanija sagte, der Kontakt zum Piloten der abgestürzten Maschine sei in der Nähe der Stadt Halabdscha im Nordosten des Landes abgebrochen. Das Flugzeug kam aus Aserbaidschan und war auf dem Weg zum internationalen Flughafen von Suleimanija.
Die Suche nach dem Flugzeug in den Bergen ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Suleimanija schwierig. Die Maschine sei in unwegsamem Gelände abgestürzt, hieß es. Außerdem liege in dem Gebiet derzeit Schnee.
Von Yassin Musharbash
Der im Irak aktive Top-Terrorist Abu Mussab al-Sarkawi verwirrt Freund und Feind: Seit einigen Wochen tritt er nicht mehr unter dem Namen al-Qaida auf - und das nur anderthalb Jahre, nachdem er sich Bin Laden unterstellte. Er spielt jetzt die irakische Karte.
Berlin - "Die ganze Welt diskutiert über Abu Mussab al-Sarkawi, nicht zuletzt seine Verehrer und Unterstützer", heißt es in einem Internetposting, das kürzlich auf einer dem Terrornetzwerk al-Qaida nahestehenden Website erschien. "Keiner weiß: In welche Richtung will er gehen?"
Bekennerschreiben von Sarkawis Gruppe findet man jetzt unter dem Logo des neu gegründeten "Beratergremiums der Mudschahidin". Auf deren Flagge prangt das islamische Glaubensbekenntnis: "Es gibt keinen Gott außer Gott, Mohammed ist sein Prophet."
Der Grund für das Rätselraten in der Sympathisantenszene ist das jüngste Manöver des gebürtigen Jordaniers, dessen Terrororganisation seit fast drei Jahren täglich grausame Anschläge im Irak verübt. Nachdem er sich im Oktober 2004 noch dafür feiern ließ, sich al-Qaida angeschlossen und Osama Bin Laden die Treue "in guten und in schlechten Tagen" geschworen zu haben, hat Sarkawi nun eine überraschende Volte geschlagen: Seit dem 19. Januar tritt er nicht mehr unter dem nach seinem Treueschwur etablierten Namen "al-Qaida im Zweistromland" auf.
Stattdessen hat er, gemeinsam mit fünf anderen militanten Gruppen, eine Art Terror-Allianz mit dem Namen "Ratgebergremium der Mudschahidin" gegründet. Anschläge der irakischen al-Qaida werden in den Bekennerschreiben seitdem nicht mehr getrennt von denen der anderen Gruppen aufgeführt. An die Stelle des alten Logos ist ein neues getreten: Mehrere Arme, die gemeinsam eine schwarze Fahne mit dem islamischen Glaubensbekenntnis in die Höhe halten.
Der Zusammenschluss, heißt es im Gründungsdokument des "Gremiums", habe zum Ziel, die Vertreibung der Ungläubigen aus dem Irak zu koordinieren, die Reihen der Glaubenskrieger fest zu schließen, die "Leidenschaft durch Verzicht auf Differenzen zu bewahren", ein "klares islamisches Programm" vorzulegen und neue Rekruten zu gewinnen. In einer nachgeschobenen Tonbanderklärung der "Führung" erklärt ein nicht namentlich identifizierter Sprecher (es ist nicht Sarkawi), dass man hoffe, "alle anderen Gruppen auf dem Schlachtfeld" mögen sich anschließen.
Kooperation und Abgrenzung
"Sarkawis Verhältnis zu al-Qaida war immer sowohl von Kooperation als auch von Abgrenzung bestimmt. Zurzeit möchte der Jordanier wieder seine Unabhängigkeit betonen", vermutet der Terrorexperte Guido Steinberg hinter der neuesten Häutung des unter seinen Sympathisanten als "Scheich der Schlächter" und "Löwe Mesopotamiens" bekannten Mannes. In der Tat: Schon in den Neunzigern, als Sarkawi zeitweise ein kleines Militärcamp im afghanischen Herat betrieb, stand er zwar mit Bin Laden & Co. in Verbindung, drückte sich jedoch den meisten Darstellungen zufolge erfolgreich vor einer formalen Unterstellung unter al-Qaida. Besonders in zwei ideologischen und strategischen Punkten ist er von jeher anderer Meinung als Bin Laden: Zum einen ist Sarkawi der Ansicht, dass schiitische Muslime aktiv bekämpft werden müssen. Zum anderen liegt sein regionaler Schwerpunkt in der Region Irak/Jordanien/Syrien/Palästina. Sarkawis Fernziel ist es, die jordanische Monarchie zu stürzen und Israel direkt anzugreifen.
Allerdings entscheidet auch Sarkawis jeweilige Situation im Irak über die Art und Weise, wie er sein Verhältnis zu Bin Laden und dessen Stellvertreter, dem Ägypter Aiman al-Sawahiri, gestaltet. Als er sich im Herbst 2004 dem Terrornetzwerk anschloss, gab er seinen durch grauenhafte Mordvideos und Anschläge etablierten Organisationsnamen "al-Tawhid wa al-Dschihad" auf. Experten vermuteten seinerzeit als Motiv für diesen weitreichenden Schritt, dass Sarkawi hoffte, durch das Label "al-Qaida" mehr Rekruten und Spender in den Golfstaaten finden zu können. Osama Bin Laden begrüßte kurz nach dem Anschluss Sarkawis dessen Schritt ausdrücklich.
Seitdem schien der Jordanier der offizielle Statthalter al-Qaidas im Irak zu sein - ein Posten, der ihn in den Mittelpunkt des internationalen Dschihadismus rückte und seine über den Irak hinausreichenden Ambitionen zum Ausdruck brachte. Warum er den Namen jetzt wieder aufgab, lässt sich wohl nur mit einer Mischung von Gründen erklären.
Reaktion auf Kritik von Islamgelehrten?
"Offensichtlich reagiert Abu Mussab al-Sarkawi mit der Namensänderung - wenn sie denn schon endgültig sein sollte - auf scharfe Kritik, die Sawahiri im Oktober 2005 an der brutalen Vorgehensweise Sarkawis übte", glaubt etwa Experte Steinberg. Sawahiri hatte in einem von der US-Armee abgefangenen Schreiben geklagt, dass Sarkawi drauf und dran sei, die unverzichtbare Unterstützung der irakischen Bevölkerung zu verlieren, wenn er weiter gegen Zivilisten vorgehe. Der Ägypter lag in seiner Einschätzung zweifellos richtig: Ein von Sarkawi organisierter Anschlag in Jordanien im November 2005, bei dem fast 60 Menschen getötet wurden, kostete ihn viel Sympathie in seinem Heimatland. Im Irak wandten sich in den vergangenen Wochen mehrere wichtige Stämme gegen die Qaida-Terroristen.
Der israelische Terrorexperte Reuven Paz vermutet ähnliche Gründe hinter der Umbenennung, verweist aber zusätzlich noch auf die harsche Kritik einer Reihe islamischer Rechtsgelehrter an Sarkawis brutaler Signatur. "Er versucht jetzt, die Unterstützung irakischer Rechtsgelehrter zu erlangen", glaubt Paz. Denn seinen alten theologischen Mentoren Maqdisi und Abu Qutada könne er nicht mehr trauen. Sie seien nicht mehr bereit, den Kurs des Schlächters zu rechtfertigen.
Sarkawis jetzt vollzogene zweite Umetikettierung könnte der Versuch sein, mehreren dieser Probleme auf einen Schlag zu begegnen. Denn mit der Gründung des "Gremiums" und der damit ausgebauten Kooperation mit irakischen Terrororganisationen tritt Sarkawi dem Eindruck entgegen, er sei ein Ausländer, dem es gar nicht um den Irak gehe. "Sarkawi will nicht mehr wie ein Fremder wirken", vermuten auch deutsche Sicherheitsbehörden. Dass er dadurch zugleich Bin Laden und Sawahiri düpiert, dürfte Sarkawi angesichts des Briefs des Ägypters nicht ungelegen kommen.
"Wo sind die Analysten?"
Welche Konsequenzen die Schaffung des "Gremiums" im Irak haben wird, ist noch nicht abzuschätzen. Die Anzahl der Anschläge ist aber weder erkennbar gesunken noch gestiegen. Nur ist jetzt eben unklar, welche der sechs Gruppen welchen von ihnen ausgeführt hat. Auf diese Weise wird es für Beobachter des Terrors schwieriger, die Schlagkraft von Sarkawis Netzwerk einzuschätzen. Allerdings ist der Verzerrungseffekt nicht besonders groß: Vier der beteiligten Gruppen sind nahezu unbekannt, und die fünfte, "al-Ta'ifa al-mansura", scheint schon länger komplett von Sarkawi abhängig zu sein und vor allem gezielte Attentate in dessen Auftrag auszuführen.
Interessant ist dagegen, dass eine Gruppe, der zu Beginn des Aufstandes eine enge Zusammenarbeit mit Sarkawi nachgesagt wurde, nicht an der Allianz beteiligt ist: Die "Ansar al-Sunna", eine kurdisch-islamistische Gruppe, deren Vorgängerorganisation Sarkawi bei dessen Etablierung im Zweistromland vor Beginn des Irakkrieges behilflich war, agiert auch weiterhin unabhängig - unter eigenem Logo und mit eigenen Bekennerschreiben.
Ob die Gründung der Terroristen-Dachorganisation ein Zeichen von gestiegener Stärke oder Schwäche Sarkawis ist, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden. Deutsche Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass "al-Qaida im Zweistromland" nach wie vor existiert, nur eben mit geringerer Sichtbarkeit.
Die Sympathisanten Sarkawis sind offensichtlich ebenfalls noch nicht sicher, welche Folgerungen sie aus dem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel ziehen sollen. "Hat Osama Bin Laden ihn vielleicht für die Explosionen von Amman bestraft?", wird in dem eingangs schon zitierten Posting sogar die Möglichkeit angedeutet, dass der Qaida-Chef Sarkawi die Berechtigung zur Führung des Labels entzogen haben könnte - gefolgt von der bangen Frage: "Wo sind die Analysten?"
BAGHDAD, Iraq (AP) -- A U.S. soldier and at least six Iraqis were killed in Baghdad and north of the Iraqi capital Saturday in a spate of roadside bombings, officials said. Security forces searched for a private German plane missing in northern Iraq.
An Iraqi police major was assassinated by drive-by gunmen in the insurgent stronghold of Ramadi, west of Baghdad, in the latest attack targeting security forces that the United States hopes will eventually take control of Iraq.
The U.S. military said a roadside bomb struck an American vehicle at about 8 a.m. in eastern Baghdad, killing a soldier assigned to the Multi-National Division-Baghdad.
The death, the first reported by the command since Tuesday, took the number of U.S. personnel killed in Iraq to at least 2,273 since the Iraq war began in March 2003, according to an Associated Press count.
The attack happened near the Shaab soccer stadium, and the area was cordoned off by U.S. and Iraqi forces. An American helicopter landed at the scene to take the victim away.
Shortly after, a roadside bomb exploded on an eastern Baghdad highway and killed two Iraqi policemen guarding an oil tanker, Lt. Bilal Ali Majid said. Three other police were wounded and the tanker was not damaged.
Another concealed bomb detonated at 8:45 a.m. as a police patrol passed by in eastern Baghdad's Ghadir area, missing the policemen but killing three Iraqi civilians and wounding four driving in two cars, Lt. Ali Abbas said.
One bystander was killed and five wounded when a bomb planted on a road exploded in Baqouba, 35 miles northeast of Baghdad, police said. The motive for the attack was unclear.
Scores of Iraqis have been killed and wounded by bomb blasts that miss intended targets, such as Iraqi security forces and U.S.-led coalition troops.
Iraqi police said a U.S. patrol killed three men trying to plant roadside bombs in Baghdad's troubled southern suburb of Dora.
One man was shot dead while trying to place a bomb on the side of a road, while two accomplices died when soldiers fired at their car, which contained more bombs that exploded, said Lt. Maitham Abdul-Razzaq. The U.S. military had no immediate comment.
The insurgency has had a devastating impact on Iraq's economy, with the oil industry suffering $6.25 billion in losses in 2005 as a result of sabotage to infrastructure and lost export revenues, Oil Ministry spokesman Assem Jihad said Saturday.
There were 186 attacks on Iraqi oil installations last year, during which insurgents killed 47 oil engineers, technicians and workers, as well as 100 police protecting pipelines and other oil facilities, Jihad said.
Most of the sabotage took place in the northern oil installations, preventing Iraq from exporting around 400,000 barrels a day from its northern oil fields via the Turkish port of Ceyhan.
Iraq produces around 2 million barrels per day from its southern and northern oil fields, down by about 800,000 from levels before the 2003 U.S.-led invasion.
Iraq's crude oil exports - almost all of which are now from the south - run at around 1.4 million barrels per day, also down about 800,000 from prewar levels.
Meanwhile, hundreds of Iraqi security personnel, assisted by U.S. personnel, searched Saturday for a German-owned plane feared crashed in northern Iraq's snow-covered mountain region.
German officials were informed Thursday that the plane, carrying five Germans and one Iraqi, had gone missing en route to the northern Iraqi city of Kirkuk from Azerbaijan's capital, Baku.
The plane started its journey in Munich Tuesday and traveled via Hungary to Baku. Police spokesman Hans-Dieter Kammerer said the plan was for it to continue to Sulaimaniyah or Kirkuk in northern Iraq on Thursday.
Authorities were also searching for two foreign workers who were believed kidnapped in the southern city of Basra.
Police said the men disappeared after leaving Basra International Airport bound for the center of the city. The men were described as "Yugoslav." Many ethnic Albanians from Kosovo work in Iraq and carry passports issued by the former Yugoslavia.
A spokesman for the British military, which controls security at the airport, said two men were abducted Thursday, but provided no information on their identities, nationalities or how they were seized.
More than 250 foreigners have been kidnapped in Iraq, and at least 39 have been killed.
Bagdad (dpa) - Bei einem Bombenanschlag in einem Vorort von Bagdad sind drei Mitarbeiter eines Ölanlagen-Wachdienstes getötet worden. Die Bombe sei an einer Straße versteckt worden, die Explosion habe zwei weitere Wachmänner in dem Auto verletzt, hieß es von Seiten der irakischen Polizei. Ein ähnlicher Sprengsatz explodierte in Bakuba, rund 60 Kilometer nördlich von Bagdad, und tötete einen Zivilisten in einem Kleinbus. Vier weitere Insassen wurden nach Krankenhausangaben verletzt.
Iran schickt Todesschwadrone
Das iranische Regime von Präsident Mahmud Ahmadinedschad unterhält nach Informationen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" im Irak zahlreiche Terrorgruppen unter dem Dachnamen "Engel des Todes". Sie sollen bereits Hunderte Iraker umgebracht haben und neun Spitzenpolitiker auf einer "Schwarzen Liste" aufführen, darunter den früheren Übergangspremier Ijad Allawi sowie den Vorsitzenden des sunnitischen Rates der Religionsgelehrten, Scheich Harith al-Dhari.
Das geht aus einem Geheimdokument irakischer Sicherheitskreise hervor, das der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegt und von hochrangigen Politikern in Bagdad als "sehr glaubwürdig" eingestuft wurde. Demnach haben die iranischen Machthaber kurz nach der Wahl Ahmadinedschads zum Präsidenten im August 2005 bei einem Geheimtreffen in Teheran ihren irakischen V-Männern befohlen, neue terroristische Gruppierungen in dem Zweistromland zu bilden.
Sie sollen Gegner einer Ausweitung des Einflusses des schiitischen Mullahregimes auf den Süd-Irak systematisch einschüchtern oder eliminieren. Zudem sollen die Todesschwadrone die Unruhe im Zweistromland vergrößern, um den USA durch eine "Irak-Front" einen möglichen Militärschlag gegen das iranische Atomprogramm zu erschweren.
Die Todesschwadronen verfügen über ein Netz von Tarnfirmen und rekrutieren sich laut dem mehrseitigen Dokument aus den Badr-Milizen und dem "Bataillon Jerusalem", die Innen- und Verteidigungsministerium in Bagdad sowie die neue irakische Polizei zum Teil unterwandert haben.
Der anhaltenden Gewalt im Irak sind gestern mindestens 20 Menschen zum Opfer gefallen. Der blutigste Anschlag wurde im Osten der Hauptstadt verübt: Zwar verfehlte die Bombe nach Angaben der Polizei eine Polizeistreife, dafür riss sie drei Zivilpersonen in den Tod. Bei einem weiteren Anschlag ebenfalls im Osten der Hauptstadt wurden vier Polizisten getötet, die einen Tanklastzug bewachten.
Bei einem Bombenanschlag in Falludscha wurde ein Kind getötet, der Sprengsatz riss seinem Bruder die Beine weg. Weitere Anschläge und Angriffe kosteten noch mindestens ein Dutzend Menschen das Leben.
Mazedonier verschleppt
In der südlichen Stadt Basra wurden am Donnerstag zwei Mazedonier entführt, wie die britischen Streitkräfte nun bestätigten. Die beiden für eine deutsche Reinigungsfirma tätigen Männer wurden auf dem Weg vom Flughafen ins Stadtzentrum verschleppt.
Wie ein Vertreter des mazedonischen Außenministeriums bekannt gab, forderten die Geiselnehmer Lösegeld.
Iraq's Sunni Arab minority has repetitively accused the country’s Shia leaders of running death squads operating from inside the Interior Ministry, run for almost a year by the Supreme Council for the Islamic Revolution in Iraq (SCIRI).
The noticeable surge in daily bloodshed, including roadside and car bomb attacks by unknown elements dressed in officially-distributed Iraqi commando outfits has reached an alarming level.
Last week, the Iraqi Interior Ministry claimed it launched an investigation into the Sunnis' accusations it was supporting death squads.
The probe comes after a U.S. general revealed the arrest of 22 policemen allegedly on a mission to kill a Sunni.
"We have found one of the death squads. They are part of the police force," U.S. Maj Gen Joseph Peterson said earlier.
But later on three bodies, all executed in the same manner as earlier discovered corpses- bullet to the head, were found by the local police in northern Baghdad.
Another five corpses belonging to bodyguards of the influential Basra financier Ghalib Abdul Hussein Kubba, director-general of the Basra International Bank, were found laid out in the man's luxurious' house garden in Baghdad’s western Yarmouk suburb, with bullet holes in their heads.
While the Sunnis Arabs accuse the Badr Brigade, SCIRI's military wing, of running death squads with the backing of Shia ministry, Hadi al-Amery say that armed men had infiltrated Iraqi security forces and use their uniforms and cars to carry out kidnappings and killings. He also blamed the lack of coordination between the Interior and Defence Ministry for the persistent violence.
"We are very concerned that a stop be put to these violations against the Iraqi people," Amery told Reuters news agency.
"These violations do happen and we reject them, whether carried out by elements that have infiltrated the Interior or Defence Ministries, or by terrorist elements who are exploiting the cars of the Defence or Interior Ministries and carry out these acts in their name."
The Badr Brigade denied the accusations, asserting it has nothing to do with killings of members of the Iraqi Sunni community.
"Count the assassinations, executions and kidnappings of Shias and they are much more than the Sunnis ... When you ask me who kills the Sunnis I ask you who kills the Shias?" said Amery, a parliament member.
"I am not responsible for security. The American forces are responsible for security ... Rather than asking me, ask the Americans ... If they have evidence or information that Badr has killed bring me the evidence and I will call for the detention of those who carried out the acts."
So far about 5 percent of the 20,000-strong Badr militia had been integrated into the Iraqi forces, Amery said, adding that "this is not our shortcoming; it is the shortcoming of the Americans, their bad administration, bad leadership, bad operation and bad selection that has brought the country to this impasse. The Americans have made very big mistakes in the security file and continue to make big mistakes," he said.
"We say to our members who go to the armed forces that when you go to be a part of the armed forces your relationship with us will be severed ... No one is above the law, any person that breaks the law must be held accountable."
"I reject this constitution which calls for sectarianism and there is nothing good in this constitution at all," he told Aljazeera late on Saturday.
He criticised federalism in the constitution, which is rejected by Iraq's Sunni Arabs, who fear it will give Kurds and Shias too much power and control over Iraq's oil resources.
"If there is a democratic government in Iraq, nobody has the right to call for the establishment of federalism anywhere in Iraq whether it is the south, north, middle or any other part of Iraq," he said.
Al-Sadr's remarks raised the possibility of a crisis over one of Iraq's most explosive issues.
Er wollte an Massenvernichtungswaffen gelangen und sie vor Uno-Inspektoren verbergen: Auf jetzt veröffentlichten Tonbändern plauderte der frühere irakische Diktator Saddam Hussein über das irakische Waffenprogramm - und Terrorangriffe auf die USA.
Washington - Auf den Tonbändern, die einem "CNN"-Bericht zufolge gestern auf einem Geheimdienst-Treffen in Arlington/Virginia vorgestellt wurden, spricht Saddam unter anderem mit dem früheren stellvertretenden Ministerpräsidenten Tariq Aziz und seinem Schwiegersohn Hussein Kamel, der Anfang 1996 hingerichtet wurde. Kamel hatte in der Vergangenheit mehrmals gegenüber US-Behörden ausgesagt und dabei umfangreiches Detailwissen zum Waffenprogramm Iraks preisgegeben.
Auf den jetzt öffentlich gewordenen Bändern sind Unterhaltungen im Kabinett von Saddam Hussein aufgezeichnet. Saddam und Kamel unterhalten sich demnach darüber, ob der Irak Informationen über sein Programm zu biologischen Waffen gegenüber Uno-Inspektoren offen legen soll. Das Regime hatte zuvor entsprechende Pläne verneint. "Es stellt sich die Frage, ob wir alles enthüllen müssen oder uns weiter ruhig verhalten", sagt Kamel und fügt hinzu: "Ich glaube, es ist in unserem Interesse, nichts zu sagen. Wir wollen nicht, dass die Welt weiß, was wir besitzen."
Das genaue Aufnahmedatum des Dokumentes, das von Vertretern der US-Regierung als "authentisch" eingestuft wird, ist nicht geklärt. Aber noch im September 1995 sagte Kamel gegenüber "CNN", dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen besitze. "Das ist die Wahrheit." Er bestätigte, dass er Geheimpläne vor Uno-Inspektoren zurückhalten sollte. "Es gab die Anweisung, viel zu verbergen und wir haben viel verborgen", sagte Kamel gegenüber "CNN".
Auf dem Tonband spricht Saddam auch mit Aziz. Dabei behauptet der frühere Diktator, dass er die USA und Großbritannien vor dem Einmarsch des Irak in Kuwait am 2. August 1990, der zum Irakkrieg führte, vor terroristischen Angriffen gewarnt habe. "Ich habe ihnen gesagt, dass es zu Terrorangriffen mit Massenvernichtungswaffen kommen wird", sagt Saddam. "Das wird passieren, aber das geht nicht vom Irak aus", so Saddam auf dem Band.
Ein Sprecher von John Negroponte, dem Nationalen Geheimdienstkoordinator der USA, nannte die Tonbänder "faszinierend", sie würden aber in keiner Weise die Analyse zu Saddams Waffenprogramm ändern. Ähnlich äußerte sich ein Vertreter der US-Regierung.
Dem "CNN"-Bericht zufolge sind die Tonbänder Bestandteil von umfangreichem Material zum irakischen Waffenprogramm unter Saddam, es befinde sich in den Händen der US-Regierung. Die Bush-Administration erwägt demnach derzeit, das Material, das in weiten Teilen noch übersetzt werden muss, für Wissenschaftler und Journalisten freizugeben.
Bei einem Selbstmordanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind heute mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Ein Attentäter habe sich im überwiegend von Schiiten bewohnten Bezirk Kadhimija in einem Bus in die Luft gesprengt und sechs Menschen mit in den Tod gerissen, sagte ein Mitarbeiter des Innenministeriums. Neun Menschen seien verletzt worden.
Serie von Anschlägen
Kurz zuvor waren bei einem Bombenschlag in der nordirakischen Stadt Mossul mindestens fünf Menschen getötet worden.
21 weitere wurden verletzt. Bei einer weiteren Bombenexplosion in Bagdad wurden mindestens 19 Menschen verletzt. Sunnitische Rebellen verüben fast täglich Anschläge im Irak.
"The (U.S.) criminality has gone as far as raping women and holding them hostage before their husbands ... as for the torture of men it has now come to the use of burning chemical acids and electric drills in their joints," he said in the tape posted with an English-language voice over.
"Despite all these barbaric methods ... the mujahideen are strengthening and increasing by the grace of Allah," he said.
The tape, whose authenticity could not be verified, was posted on the Internet by the al Qaeda media group al-Sahab.
In January, the Qatar-based Al Jazeera television aired parts of the tape, in which bin Laden said al Qaeda was preparing further attacks in the United States.
U.S. intelligence analysts then authenticated the tape as a message from bin Laden. It was the first bin Laden tape since 2004.
In the audio released on Monday, bin Laden said the insurgency in Iraq was gaining strength despite "barbaric and oppressive steps taken by the American army and its agents to the extent that there is no longer any mentionable difference between this criminality and the criminality of Saddam."
The tape was first broadcast by Al Jazeera before new images surfaced of Iraqi prisoner abuse by U.S. forces at Abu Ghraib prison in a 2004 scandal. The images showed sexual humiliation of prisoners and physical abuse.
U.S. officials have often accused Saddam of links to al Qaeda, one of the reasons of the U.S.-led war on Iraq which was chiefly based on allegations Iraq was developing weapons of mass destruction.
Bin Laden's remarks appeared to disassociate his group from Saddam's regime.
He said Washington was trying to muffle any media outlet that reports the truth about the losses of U.S. forces in Iraq and Afghanistan.
The bloodiest attack took place in the Kadhimiya district of central Baghdad, where a suicide bomber strapped with explosives climbed aboard a bus and blew himself up, killing at least 12 people, Interior Ministry sources said.
The violence reminded Iraqi politicians of the security crisis they will face after forming a new government, a process that has yet to kick off more than two months after elections that Washington had hoped would ease sectarian strife.
In unusually strong language, U.S. ambassador Zalmay Khalilzad warned Iraqi leaders that Washington would not tolerate sectarianism or militias in the new government and its security forces.
"The ministers of interior, defense, national intelligence, the national security adviser have to be people who are non- sectarian, broadly acceptable, non-militia-related that will work for all Iraqis," he told a news conference.
"The United States is investing billions of dollars into these forces, military and police forces of Iraq. American taxpayers expect their money to be spent properly. We are not going to invest the resources of the American people into forces run by people who are sectarian..."
WEAK SECURITY FORCES
Control of those security forces is expected to be one of the most explosive issues as Iraq's Shi'ite, Kurd and Arab Sunni politicians negotiate over ministries.
Those talks will be closely watched by the United States, which says it can only send its troops home when Iraq has built up strong security forces which can take on insurgents on their own and inspire confidence in Iraqis.
That is unlikely to happen anytime soon. Few units can defend themselves, let alone protect Iraqis who have watched the insurgency and sectarian strife tear apart their country.
In the northern city of Mosul, a bomb planted inside a restaurant killed four civilians and one policeman, police said.
car bomb exploded near a local council building in southeast Baghdad, killing at least two people and wounding 11, police said.
Militias such as the Shi'ite Badr Brigade are said to have more power than security forces, a situation that prompted Khalilzad to also warn Iraqi leaders they would face a culture of warlords if militias are not disbanded.
Aside from trying to improve security forces, Iraq's new Shi'ite and Kurdish leaders have embarked on a strategy of drawing Sunnis into the political process in a bid to defuse the Sunni insurgency.
Those efforts have been tarnished by Sunni accusations that the Shi'ite-led Interior Ministry sanctions militia death squads that operate with impunity. The ministry denies the charges.
The Iraqi Islamic Party, which forms the bulk of the biggest Sunni bloc in parliament, called on the government on Monday to make serious efforts to root out death squads.
"The campaign has to be real not just for the media," it said in a statement.
Accusations are all it takes to fuel tit-for-tat sectarian attacks that have raised fears of civil war.
In mostly Shi'ite Kadhimiya, some of the charred victims of the suicide bomber lay dead in the bus, police said. Others were hurled out of the vehicle by the force of the blast.
Across town, some of the 19 labourers who police said were wounded by a bomb planted under a tea stand lay in hospital beds wondering how they got caught up in Iraq's carnage.
Just after the U.S.-led invasion of 2003, moving around was easy and quite safe, but as suicide bombings and drive-by shootings became routine, so-called blast walls -- concrete barriers that shield buildings from car bombs -- began to go up.
Almost three years on, anyone who can afford it lives walled in by concrete and protected by armed guards who ban anyone from even entering the street, creating traffic chaos. Add the police, army and interior ministry troops who set up check points with no coordination and Baghdad becomes pandemonium.
"If you're going to a place 10 minutes away, it sometimes takes you three hours to get there," said driver Taymur Talal.
"They cut off roads all over Baghdad. Every political party or company cuts off its road for safety and every official and functionary clears streets to make way for his armed convoy."
Many political parties have their own militia to protect them and officials or even businessmen and foreign media often drive around with armed guards who let no one near.
Half of Saadoun Street, a main Baghdad thoroughfare leading off the central square where Iraqis toppled the statue of Saddam Hussein in 2003, is blocked off by blast walls.
Abu Nawas, the avenue that runs along the east bank of the Tigris River, once lined with open-air restaurants and Iraqis enjoying a stroll, has long since been blocked off by two major hotels and a handful of foreign media organisations.
Virtually any armed group can set up a checkpoint and use it to rob, kidnap or kill.
Given the relentless bloodshed, the government is hard pressed to open roads, though it often says it plans to do so.
"There are too many officials and too many parties all doing their own thing. No one knows what's going on. Everyone breaks the rules and it is ordinary people going to work who suffer," said Issam Farouq, a driver in Baghdad.
In der irakischen Stadt Samarra haben Unbekannte heute einen Sprengstoffanschlag auf ein Mausoleum verübt und damit den Zorn Tausender Einwohner provoziert.
"Ihr entkommt uns nicht", riefen aufgebrachte Bewohner der Stadt. Das Mausoleum der Imame Ali el Hadi und Hassan el Askari aus dem 9. Jahrhundert ist eine viel besuchte Pilgerstätte der Schiiten. Samarra liegt rund 125 Kilometer nördlich von Bagdad. Auch die mehrheitlich sunnitischen Einwohner von Samarra verehren die in dem Mausoleum beigesetzten Imame.
Kuppel zum Teil eingestürzt
Durch die Explosionen stürzte ein Teil der goldenen Kuppel des Mausoleums ein. Ein Minarett wurde beschädigt. Ministerpräsident Ibrahim el Dschaafari rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Vorbeter forderten den "Tod für Amerika, das uns den Terrorismus gebracht hat". Ein sunnitischer Scheich sagte, die Einwohner der Stadt verurteilten den Angriff einstimmig. Nach Angaben der Polizei hatten bewaffnete Männer in der Früh zwei Sprengsätze in das Mausoleum geworfen.
IRAK
Wütende Proteste nach Anschlag auf schiitisches Heiligtum
Es ist eines der wichtigsten Heiligtümer der schiitischen Muslime weltweit: Die Askari-Moschee im nordirakischen Samarra, in der sich das Mausoleum der Imame al-Hadi und al-Askari befindet, ist von Extremisten gesprengt worden. Der führende schiitische Kleriker Ajatollah Ali al-Sistani rief zu Protesten auf.
Samarra - Die Hälfte der sechs Meter hohen vergoldeten Kuppel der Schreine der Imame Hassan al-Askari und Ali al-Hadi wurde nach Polizeiangaben durch die Detonation zerstört, ein Minarett wurde beschädigt. Eine Sprecherin des US-Militärs sprach von einem katastrophalen Schaden. Menschen kamen bei dem Anschlag nicht zu Schaden. Einheiten der US-Armee und des Innenministeriums nahmen zunächst alle zur Bewachung des Schreins abgestellten Polizisten fest.
Nach Angaben von Augenzeugen hatte eine Gruppe bewaffneter Männer am frühen Morgen die Wächter vor dem Schrein überwältigt und gefesselt. Dann hätten sie den Sprengsatz platziert, hieß es. Ein Reporter des Nachrichtensenders al-Arabija berichtete unter Berufung auf die Wachleute, die Extremisten hätten Uniformen der irakischen Nationalgarde getragen.
Der Nationale Sicherheitsberater des Iraks, Mowaffak al-Rubaie, machte Sunniten für den Anschlag verantwortlich. Hunderte aufgebrachte Menschen strömten nach dem Anschlag zu dem Mausoleum und forderten lautstark Vergeltung. In der überwiegend von Schiiten bewohnten Stadt Kut gingen etwa 1000 Menschen auf die Straße, als der Anschlag bekannt wurde. Rund 2000 wütende Demonstranten versammelten sich auch in Nadschaf. Der führende schiitische Kleriker Ali al-Sistani rief seine Anhänger zu Protesten auf. Ministerpräsident Ibrahim al-Dschaafari verhängte eine dreitägige Staatstrauer. Der Trauerzeit schloss sich auch die Bewegung des Schiiten-Führers Moktada Sadr an. Vorbeter forderten "Tod für Amerika, das uns den Terrorismus gebracht hat". Ein sunnitischer Scheich sagte, die Einwohner der Stadt verurteilten den Angriff einstimmig. Auch die mehrheitlich sunnitischen Einwohner von Samarra verehren die in dem Mausoleum beigesetzten Imame. Sicherheitsberater al-Rubaie sagte dem staatlichen Fernsehsender Irakija, es seien zehn Verdächtige festgenommen worden. Die sunnitischen Attentäter seien von der radikal-islamischen al-Qaida-Gruppe inspiriert worden. "Sie werden es nicht schaffen, das irakische Volk in einen Bürgerkrieg zu ziehen, genauso, wie sie es in der Vergangenheit nicht geschafft haben", sagte er dem Sender al-Arabija. Das Mausoleum der Imame Ali al-Hadi und Hassan al-Askari aus dem 9. Jahrhundert ist eine viel besuchte Pilgerstätte der Schiiten. Al-Hadi ist der 828 in Medina geborene zehnte Imam und soll nach schiitischer Überlieferung im Jahr 868 auf Geheiß des Kalifen al-Mutawakkil in Samarra vergiftet worden sein. Samarra liegt rund 125 Kilometer nördlich von Bagdad. In der Nähe der Stadt Kut im Südirak wurden bei einer Bombenexplosion zwei Jungen getötet und vier weitere verletzt. Die Bombe explodierte nach Polizeiangaben nahe einer Grundschule in der vorwiegend schiitischen Region. In den letzten Tagen hatten mehrere Attentate, bei denen vor allem Schiiten getötet wurden, Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation religiöser Gewalt genährt.
"Keine US-Militärbasen zurücklassen"
Unterdessen machten die Vereinigten Staaten klar, dass sie nach einem Abzug ihrer Truppen aus dem Irak keine ständigen Militärbasen zurücklassen wollen. Die USA gingen derzeit nicht von einer langfristigen und großen Truppenpräsenz in ständigen Militärbasen aus, sagte General Mark Kimmitt vom US-Zentralkommando gestern in Washington. Außerdem seien die USA bislang nicht von der irakischen Regierung gebeten worden, ständige Garnisonen zu unterhalten.
Nach den Worten von Kimmitt ist die US-Truppenpräsenz vom Terrornetzwerk al-Qaida als Vorwand für Anschläge ausgenutzt worden. Für die Länder in der Region sei es besser, ihren Kampf selbst zu führen, sagte der General. Die USA wollten außerdem der Wahrnehmung entgegentreten, sie seien Besatzer und nur wegen des Erdöls in der Region.
HB TOKIO. Im März will Japan die ersten seiner 550 Soldaten aus dem Irak zurückholen. Bis Mai solle der Truppenabzug dann abgeschlossen sein. Das berichteten mehrere japanische Medien unter Berufung auf Regierungskreise. Japan hatte im vergangenen Monat entschieden, seine Truppen noch bis zu einem Jahr ihm Irak zu lassen. Regierungsvertreter hatten die Möglichkeit eines früheren Abzugs jedoch offen gelassen.
Militärisch spielen die japanischen Soldaten im Rahmen der von den USA geführten Besatzungstruppen keine große Rolle, sie gehören zu nicht-kämpfenden Bodeneinheiten. Japans Truppenentsendung in den Irak hatte für die US-Regierung jedoch große symbolische Bedeutung. Die USA sind mit etwa 138 000 Soldaten im Land präsent. Bush steht vor der Kongresswahl im kommenden Herbst unter großem Druck, Erfolge im Irak vorzuweisen. Die Armee und die Nationalgarde werden durch die Irak-Besatzung bis an den Rand ihrer Kräfte strapaziert. Bislang starben seit Beginn der Invasion im Irak mehr als 2000 US-Soldaten.
Die meisten japanischen Wähler hatten sich gegen die Truppenentsendung ausgesprochen. Nach den Berichten wurde die Vereinbarung über den Truppenabzug bei einem Treffen von Vertretern Japans, Großbritanniens und Australiens am 23. Januar in London getroffen. Auch Großbritannien habe entschieden, rund die Hälfte seiner Truppen bis Mai aus dem Süden des Iraks abzuziehen, berichtete die Agentur Kyodo unter Berufung auf die Regierungskreise.Darunter seien auch nahe Samaua stationierten Einheiten. Dort haben auch die japanischen Soldaten ihre Lager.
Die Parlamentswahlen im Dezember waren von den USA als Zeichen für eine Stabilisierung des Landes gewertet worden. Anschläge und Entführungen halten zwar an, konzentrieren sich aber vor allem auf das so genannte sunnitische Dreieck im Nordosten Bagdads. Die US-Regierung will nach der Wahl einer demokratisch gewählten Regierung weitere Sicherheitsaufgaben an die Irakis abgeben und einen allmählichen Rückzug seiner Truppen einleiten. Bush hat aber immer wieder betont, das Engagement im Irak nicht vorzeitig abzubrechen.
Anfang des Jahres hatte bereits Italien angekündigt, bis zum Jahresende seine 2 600 im Irak stationierten Soldaten abzuziehen. Weitere Nationen mit kleinen Kontingenten wie Bulgarien haben bereits alle Soldaten zurückgeholt, Polen will möglichst bald folgen. Damit ist neben den USA nur noch Großbritannien mit einer größeren Anzahl von Soldaten im Irak. Aber auch London will je nach Entwicklung der Lage noch in diesem Jahr einen großen Teil seiner 8000 Mann abziehen.
Basra (dpa) - Bei einer sunnitischen Moschee in der südirakischen Stadt Basra hat sich nach Augenzeugenberichten eine Explosion ereignet. Berichte über Opfer liegen noch nicht vor. Zur selben Zeit demonstrierten aufgebrachte Schiiten vor der sunnitischen Al-Aschra- al-Mubaschar-Moschee gegen die Sprengung eines schiitischen Schreins in Samarra. In Basra besteht die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung aus Schiiten.
Iraks Übergangspräsident Talabani hat vor einem Bürgerkrieg gewarnt: Der Anschlag auf die Askari-Moschee von Samarra solle Zwietracht zwischen den Religionsgruppen säen, sagte er. Die Polizei hat Mühe, Hunderte wütende Menschen zu kontrollieren, die gegen die Zerstörung protestierten.
Samarra - Die Explosion brachte nach Polizeiangaben die obere Hälfte der Goldkuppel des berühmten Askari-Schreins in der nordirakischen Stadt Samarra zum Einsturz. Dabei kam ein Mensch ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Tausende aufgebrachter Schiiten strömten nach dem Anschlag zu dem Mausoleum, das jedes Jahr Tausende Pilger aus aller Welt anzieht und wo die Imame Hassan al-Askari und Ali al-Hadi bestattet sind. Die Polizei teilte mit, sie habe Warnschüsse abfeuern müssen, als die Demonstranten auf die Straße strömten.
Der irakische Übergangspräsident Dschalal Talabani erklärte: "Das Ziel dieses Verbrechens ist es, Zwietracht zwischen den verschiedenen Religionsgruppen zu säen." Ministerpräsident Ibrahim al-Dschafari ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Das geistige Oberhaupt der Schiiten im Irak, Großajatollah Ali al-Sistani, forderte sogar eine Trauerzeit von einer Woche.
Noch ist nicht geklärt, wer hinter dem Anschlag steckt. Der Nationale Sicherheitsberater des Iraks, Mowaffak al-Rubaie, machte Sunniten für den Anschlag verantwortlich. Dem staatlichen Fernsehsender Irakija sagte er, es seien zehn Verdächtige festgenommen worden. Die sunnitischen Attentäter seien von der radikal-islamischen al-Qaida-Gruppe inspiriert worden. "Sie werden es nicht schaffen, das irakische Volk in einen Bürgerkrieg zu ziehen, genauso, wie sie es in der Vergangenheit nicht geschafft haben", sagte er dem Sender al-Arabija. Behörden in der Provinz Salahaddin gaben an, Unbekannte hätten die Goldene Moschee im Morgengrauen betreten, Bomben gelegt und sie in die Luft gesprengt.
Hunderte aufgebrachte Menschen strömten nach dem Anschlag zu dem Mausoleum und forderten lautstark Vergeltung. In der überwiegend von Schiiten bewohnten Stadt Kut gingen etwa 1000 Menschen auf die Straße, als der Anschlag bekannt wurde. Rund 2000 wütende Demonstranten versammelten sich auch in Nadschaf. Der führende schiitische Kleriker Ali al-Sistani rief seine Anhänger zu Protesten auf.
Die Empörung über die Zerstörung der Moschee ist groß. Vorbeter forderten "Tod für Amerika, das uns den Terrorismus gebracht hat". Ein sunnitischer Scheich sagte, die Einwohner der Stadt verurteilten den Angriff einstimmig. Auch die mehrheitlich sunnitischen Einwohner von Samarra verehren die in dem Mausoleum beigesetzten Imame.
Das Mausoleum der Imame Ali al-Hadi und Hassan al-Askari aus dem 9. Jahrhundert ist eine viel besuchte Pilgerstätte der Schiiten. Hadi ist der 828 in Medina geborene zehnte Imam und soll nach schiitischer Überlieferung im Jahr 868 auf Geheiß des Kalifen Mutawakkil in Samarra vergiftet worden sein. Samarra liegt rund 125 Kilometer nördlich von Bagdad.
In der Nähe der Stadt Kut im Südirak wurden bei einer Bombenexplosion zwei Jungen getötet und vier weitere verletzt. Die Bombe explodierte nach Polizeiangaben nahe einer Grundschule in der vorwiegend schiitischen Region. In den letzten Tagen hatten mehrere Attentate, bei denen vor allem Schiiten getötet wurden, Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation religiöser Gewalt genährt.
"Keine US-Militärbasen zurücklassen"
Unterdessen machten die Vereinigten Staaten klar, dass sie nach einem Abzug ihrer Truppen aus dem Irak keine ständigen Militärbasen zurücklassen wollen. Die USA gingen derzeit nicht von einer langfristigen und großen Truppenpräsenz in ständigen Militärbasen aus, sagte General Mark Kimmitt vom US-Zentralkommando gestern in Washington. Außerdem seien die USA bislang nicht von der irakischen Regierung gebeten worden, ständige Garnisonen zu unterhalten.
Nach den Worten von Kimmitt ist die US-Truppenpräsenz vom Terrornetzwerk al-Qaida als Vorwand für Anschläge ausgenutzt worden. Für die Länder in der Region sei es besser, ihren Kampf selbst zu führen, sagte der General. Die USA wollten außerdem der Wahrnehmung entgegentreten, sie seien Besatzer und nur wegen des Erdöls in der Region.
In einer offenbar gezielten Provokation der Schiiten im Irak haben Extremisten heute eine der wichtigsten religiösen Stätten der Gemeinschaft in die Luft gesprengt.
In einem dramatischen Appell warnte der irakische Präsident Dschalal Talabani daraufhin vor einem Bürgerkrieg im Land. Bei schiitischen Protesten gegen den Anschlag wurden Polizeiangaben zufolge sechs Sunniten getötet, darunter drei Geistliche.
Allein in Bagdad wurden demnach 27 Moscheen angegriffen, zwei davon brannten vollständig aus. Auch an anderen Orten kam es zu Gewalt gegen Sunniten. Die schiitische Regierung hatte das Attentat sunnitischen Rebellen angelastet, die mit El Kaida im Irak verbündet sind.
"Dieses abscheuliche Verbrechen warnt uns vor einer Verschwörung gegen das irakische Volk, die das Ziel hat, Krieg unter Brüdern anzustiften", sagte Talabani in einer direkt im Fernsehen übertragenen Rede. Die Iraker müssten sich nun gemeinsam gegen diese Gefahr wehren und dürften sich nicht in einen Bürgerkrieg hineinziehen lassen.
Iran hat Israel und die USA bezichtigt, hinter dem Anschlag auf eine der heiligsten Stätten der irakischen Schiiten zu stecken. Die Wurzeln des "politischen Verbrechens" könnten bei den "Geheimdiensten der irakischen Besatzer und der Zionisten" gefunden werden, erklärte Ajatollah Chamenei.
Teheran - Die dominierenden Kräfte hätten unheilvolle Pläne, mit denen sie etwa die Unsicherheit im Land vergrößern und religiöse Konflikte auslösen wollten, hieß es in einer heute im iranischen Fernsehen verlesenen Erklärung Ajatollah Ali Chameneis, dem geistlichen Oberhaupt Irans. "Das heutige Verbrechen in Samarra fügt den üblen Taten der irakischen Besatzer ein neues Kapitel hinzu."
Chamenei rief zugleich die Schiiten auf, keine Rache an sunnitischen Muslimen zu nehmen. "Es gibt definitiv einige Verschwörungen, um die Schiiten zu Anschlägen auf Moscheen und andere Einrichtungen zu verleiten, die von den Sunniten verehrt werden." Dabei helfe jeder Schritt in diese Richtung den Feinden des Islam und verstoße gegen das islamische Recht, die Scharia.
Rund 90 Prozent der iranischen Bevölkerung sind Schiiten.
Extremisten hatten heute eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten im Irak in die Luft gesprengt und damit Befürchtungen vor dem Ausbruch eines Bürgerkriegs in dem Land ausgelöst. Der Anschlag auf eine Grabstätte zweier Imame in Samarra hatte in zahlreichen Städten zu wütenden Protesten und auch zu Rache-Akten gegen sunnitische Einrichtungen geführt.
Bush mahnt Iraker zur Zurückhaltung
Nach dem schweren Bombenanschlag auf eines der bedeutendsten schiitischen Heiligtümer im Irak müht sich der Westen, die brodelnde Stimmung im Land herunter zu kochen. US-Präsident Bush und Großbritanniens Premierminister Blair forderten die Iraker angesichts eines drohenden Bürgerkrieges zur Zurückhaltung auf.
Washington/London - Angesichts der "Tragödie" rief US-Präsident George W. Bush die Iraker zur Beherrschung auf. Gewalt werde nur den Terroristen helfen, ihre Ziele zu erreichen, sagte Bush am Mittwoch in Washington. Die Vereinigten Staaten seien bereit zu helfen, dass die Verantwortlichen für den fürchterlichen Anschlag zur Verantwortung gezogen würden. Die USA wollten außerdem die Restaurierung unterstützen, damit die goldene Kuppel der Moschee wieder ihre einstige Pracht erhalte.
Aufgrund der "historischen, kulturellen und religiösen Bedeutung" sei der Anschlag ein "Verbrechen gegen die Menschheit", erklärte der US-Botschafter im Irak, Zalmay Khalilzad. "Das Mausoleum wird wieder aufgebaut und die USA werden sich beteiligen." Uno-Generalsekretär Kofi Annan äußerte sich "zutiefst schockiert" von dem Anschlag, der Streit unter den Konfessionen säen und die Stabilität im Irak untergraben solle.
Der britische Premierminister Tony Blair verurteilte den Anschlag scharf und mahnte die Menschen im Irak ebenso wie Bush zur Zurückhaltung. Sie dürften jetzt nicht in die Falle gehen, erklärte Blair. "Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Gruppen im Irak angesichts dieser offensichtlichen Provokation Zurückhaltung zeigen. Vergeltung wird den Terroristen nur geben, was sie wollen." Ziel der Attentäter sei es gewesen, Gewalt zwischen den Sunniten und Schiiten auszulösen. Blair kündigte ebenso wie Bush Hilfe beim Wiederaufbau der schwer beschädigten Moschee an.
Das rund 1200 Jahre alte Mausoleum, das die Schreine der Imame Ali el Hadi und Hassan al-Askari in Samarra aus dem 9. Jahrhundert beherbergt, war am frühen Mittwochmorgen durch einen Sprengsatz schwer beschädigt worden. Der Anschlag hatte wütende Proteste bei Schiiten ausgelöst. Zehntausende Menschen gingen im ganzen Land auf die Straßen.
Eine Gruppe bewaffneter Iraker hat in der Stadt Basra inhaftierte Terrorverdächtige aus Ägypten und Saudiarabien aus dem Gefängnis geholt und anschließend zehn von ihnen getötet.
20 Männer drangen mit Gewalt in das Gefängnis von Mina ein, entwaffneten die Wärter und nahmen elf Gefangene mit, wie die irakische Polizei heute mitteilte. Die Leichen von zehn Männern wurden später in verschiedenen Teilen der Stadt entdeckt, ein elfter Häftling wurde verletzt gefunden.
Anschlag auf Goldene Moschee in Samarra
Zuvor hatten Extremisten bei einem Bombenanschlag die Goldene Moschee in Samarra, eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten, schwer beschädigt.
Zehntausende aufgebrachte Gläubigen protestierten daraufhin im ganzen Land gegen den Terror im Irak und griffen mindestens 90 sunnitische Moscheen an. Die sunnitische Islamische Partei erklärte, sieben Menschen seien bei den Protesten ums Leben gekommen, unter ihnen drei Geistliche.
Talabani warnt vor Bürgerkrieg
In einem dramatischen Appell warnte der irakische Präsident Dschalal Talabani daraufhin vor einem Bürgerkrieg im Land. Bei schiitischen Protesten gegen den Anschlag wurden Polizeiangaben zufolge sechs Sunniten getötet, darunter drei Geistliche.
Allein in Bagdad wurden demnach 27 Moscheen angegriffen, zwei davon brannten vollständig aus. Auch an anderen Orten kam es zu Gewalt gegen Sunniten. Die schiitische Regierung hatte das Attentat sunnitischen Rebellen angelastet, die mit El Kaida im Irak verbündet sind.