Bsirske, Staatsfeind Nr.1!!
Verdi droht mit langen Streiks
Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat der Chef der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), Frank Bsirske, mit langen Streiks gedroht
Berlin/Kassel - Zuvor hatte die Große Tarifkommission der Gewerkschaft die Verhandlungen einstimmig für gescheitert erklärt und die Schlichter angerufen. Als Schlichter wurden der ehemalige Bremer Bürgermeister Hans Koschnick und sein früherer Leipziger Amtskollege Hinrich Lehmann-Grube benannt.
Bsirske sagte der WELT: „Wir haben mit den Vorbereitungen für eine kräftige Welle von Streiks bereits begonnen.“ Das Arbeitgeberangebot von 0,9 beziehungsweise 2,1 Prozent bezeichnete er als „Unverschämtheit gegenüber den Beschäftigten“. Bsirske: „Mit der Anrufung des Schlichters wollen wir den Arbeitgebern die Chance geben, auf den Weg der Vernunft zurückzukehren. Sicherheitshalber stellen wir uns aber auf eine harte Auseinandersetzung ein.“ ad/cbs
ank. Jetzt also die Schlichtung. Das Drehbuch der Gewerkschaft Verdi läßt kein Kapitel eines ordentlichen Tarifkonflikts aus. Schließlich muß der Vorsitzende Bsirske seine erste Bewährungsprobe bestehen. Erst werden völlig überzogene Forderungen gestellt, dann wird mit Demonstrationen und Warnstreiks die Stimmung angeheizt - schließlich einigt man sich auf den Vorschlag eines Schlichters, der dann wahlweise als guter Kompromiß oder gar als Sieg der Vernunft gefeiert wird.
Welche Verlogenheit dieses Drehbuch in Kauf nimmt, kann ein Blick auf die wirtschaftspolitischen Debatten der vergangenen Wochen offenlegen: Nachtragshaushalt, Verletzung des europäischen Stabilitätspakts, Steuererhöhungen oder Neuverschuldung. All diese Stichworte zeigen nur eines: Der Staat lebt über seine Verhältnisse. Öffentliche Leistungen dürfen nicht ausgeweitet, sondern müssen eingeschränkt werden. Selbst eine Nullrunde bewahrt den öffentlichen Dienst nicht vor der Notwendigkeit, schlanker zu werden. Ginge es wirklich nach der Vernunft, wären Tarifverhandlungen in diesem Jahr rasch zu beenden - weil es gar nichts zu verteilen gibt. Doch die Gewerkschaft Verdi kümmert das alles herzlich wenig. Eine dürftig begründete Forderung - "nehmen wir es am besten von den Reichen" - reicht aus, um mit Schlichtungsspektakel und Streikdrohung auch über Weihnachten und Neujahr in der Öffentlichkeit präsent zu bleiben. Aus dem Organisationsinteresse einer neuen Gewerkschaft mag diese Strategie sogar plausibel sein. Aber warum lassen die Arbeitgeber sich das gefallen? Die Antwort ist einfach: Die Angst vor dem politischen Stimmentzug der öffentlich Beschäftigten wiegt schwerer als die Haushaltsdisziplin. Oder anders gesagt: Ein Pakt mit den Gewerkschaften zu Lasten der heutigen oder künftigen Steuerzahler ist allemal der bequemere Weg.
Für den Bürger ist das deprimierend. Er wird noch einmal zur Kasse gebeten werden, einerlei, ob der Schlichter, Hans Koschnick, am Ende noch einige Zehntelpunkte für ihn rausholt. So oder so - kurzfristig wird es wieder teurer. Langfristig kann die Botschaft deshalb nur sein: Es müssen noch viel mehr öffentliche Dienstleistungen privatisiert werden. Denn im Wettbewerb der Privaten läßt es sich lohnpolitisch weniger ungeschminkt zulangen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2002, Nr. 296 / Seite 1
Gruß
Trader
Warum sollen ausgerechnet die Bediensteten des Staates, der Länder und Gemeinden darunter leiden, dass ihre Dienstherren nicht wirtschaften können? Das Argument der leeren Kassen kommt jedes Jahr wieder. Wenn es danach ginge, hätte man das Gehalt im öff. Dienst seit 20 Jahren einfrieren müssen.
Die Sache mit den Privatisierungen hat zumindest eines für sich - die Beschäftigten würden mehr Geld bekommen.
darunter leiden dass Ihre Arbeitgeber nicht wirtschaften können -
weil die Marktmechanismen nun mal so sind!
wer sich diesen Marktmechanismen nicht aussetzen will muss einen
Sicherheitsabschlag hinnehmen - dafür ist der von dir dargestellte
Spread noch viel zu gering.
Die Sache mit den Privatisierungen hat zumindest eines für sich - die Beschäftigten , die auch dem privaten Klima gewachsen sind, würden mehr leisten und mehr Geld bekommen. Der Rest Alo-Hilfe bzw. Sozialhilfe.
TomKatschi
Im Wein liegt die Wahrheit.
Die öffentlichen Kassen sind leer. Das weiß eigentlich jeder. Jeder, bis auf einen. In einem kleinen, gewerkschaftlichen Winkel der Republik stellt sich jemand eisern dieser Tatsache zur Wehr – Frank Bsirske.
Er scheint dies zu ignorieren. Die Arroganz mit der er eine 3 vor dem Komma für alle Einkommensgruppen im öffentlichen Dienst fordert ist mehr als ignorant.
Sind die Beamten die Leistungsträger in unserem Staat ?
Die deutschen Lehrer gehören zu den bestbezahlten Beamtengruppen der Welt.
Lehrer haben doppelt so viele Urlaubstage wie Krankenschwestern. Verdienen gleichzeitig aber auch doppelt so viel.
Wie geht dem?
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TomKatschi
Im Wein liegt die Wahrheit.
Eigentlich sollte der dadurch geschaffene Mehrwert doch ausreichen, um die dann nicht mehr benötigten Arbeitskräfte für gemeinnützige Arbeiten einzusetzen, denn Arbeit an sich ist ja mehr als genug da, nur nicht im produzierendem Gewerbe - mal so ganz naiv argumentiert :-)
Aber Fakt ist leider, dass die Gewinne privatisiert werden, sprich in die Taschen der Aktionäre und Firmeninhaber wandern, wogegen die sozialen Lasten, verursacht durch die Freisetzung der Arbeitskräfte, auf die Allgemeinheit umgelegt werden.
Nur mal so, als kleine Überlegung am Rande.
Gerade weil ich es gut mit Euch meine!
2. Nicht meine Argumente sondern die der Seite www.stoppt-bsirske.de !
3. Die meisten Krankenschwestern werden nach AVR bezahlt ( ist aber ähnlich der BAT )!
TomKatschi
Im Wein liegt die Wahrheit.
Und nun regt euch mal nicht so auf - die Forderung von ver.di geht doch einigermaßen in Ordnung. Bei konstanter Beschäftigtenzahl im öffentlichen Dienst können 2,5% mehr Lohn durchaus rauskommen. Wenn die Beschäftigung weiter abgebaut wird, können es auch mehr sein. Habe ich auch gestern bei einem Radio-Interview gesagt.
Und: Ein Streik gehört zu unserem Wirtschaftssystem.
Verteilungsspielraum = gesamtwirtschaftliche Produktivitätszuwächse im mittelfristigen Trend (sind bei uns knapp 2%) und dazu kommt noch ein Inflationszuschlag (sagen wir mal gut 1%, damit die EZB nicht meckert). Das ergibt 3% und ist im Trend verteilungsneutral. Arbeitgeber und Arbeitnehmer erhalten gleiche Anteile an der Wirtschaftsleistung.