Klima an der Börse bleibt rau.
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 25.04.21 03:45 | ||||
Eröffnet am: | 23.11.07 09:13 | von: hedera | Anzahl Beiträge: | 47 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 03:45 | von: Katharinazim. | Leser gesamt: | 16.307 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 6 | |
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Vermögensprofis trauen Aktien nur leichte Erholung zu.
Von Daniel Eckert
Berlin - Winfried Walter erinnert schon von der Statur an einen Kapitän, dem es zuzutrauen ist, ein Schiff durch schwere See zu steuern. Genau das musste der imposante Vermögensverwalter und Fondsmanager aus Köln dieses Jahr auch machen. Denn seit dem Bärenmarkt zu Anfang des Jahrzehnts war wohl kein Aktienjahr so stürmisch wie dieses. Insgesamt dreimal gerieten Dividendenpapiere 2007 in einen Abwärtsstrudel, aus dem sie sich nur mit Mühe befreien konnten.
Behält Walter mit seinem Bauchgefühl Recht, ist auch der jetzige Börsensturm mit der leichten Erholung gestern noch nicht beendet. "Die Abwärtsbewegung wird sich aller Voraussicht nach in den nächsten Wochen fortsetzen", sagt der Fondslenker. Mit seinem international anlegenden Albrech & Cie. Optiselect hat er es geschafft, Anleger in diesem schwierigen Jahr vor Verlusten zu bewahren, während der Welt-Aktienindex MSCI World sechs Prozent im Minus steht. Da Walter damit rechnet, dass der Dax auf 7000 Punkte zurückfällt, hat er sein Portfolio für den Rest des Jahres defensiv positioniert.
Raues Fahrwasser an der Börse
"Wir erwarten für die nächsten Wochen weiter raues Fahrwasser", sagt auch Jochen Intelmann von der Hamburger Sparkasse (Haspa). Der Dax werde sich voraussichtlich unter starken Schwankungen seitwärts bewegen. Erst Anfang 2008 bestehe dann die Chance, dass sich eine neue Aufwärtstendenz durchsetzt. Sein Kollege Reinhard Hellmuth von der I.C.M. Investmentbank in Berlin hält es ebenfalls für möglich, dass der Dax im Zuge der Vertrauenskrise noch mal auf 7300 oder sogar 7200 Zähler zurückfällt. Wichtig sei, dass der Dax die 200-Tage-Linie von derzeit 7521 Punkten nicht durchbreche, sonst könnte noch mal eine Verkaufswelle heranrollen.
Doch nicht alle Investoren wollen das Börsenjahr schon ganz abschreiben. Jürgen Stuhlfauth von der Unikat Vermögensverwaltung in Mannheim ist zumindest optimistisch, dass sich der Markt auf dem jetzigen Niveau stabilisieren kann: "Sicher schrecken die Horrormeldungen aus manchen Banken auf. Aber abgesehen vom Finanzsektor waren die Unternehmensergebnisse zuletzt erfreulich. Und es sieht so aus, als würde das auch so bleiben."
"Gold gehört in jedes Depot"
Auch Gottried Heller von der Fiduka Depotverwaltung in München sieht keinen Grund zur Panik: "Der deutsche Aktienmarkt ist gut untermauert." Außerdem sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bald Schnäppchenjäger auf den Plan treten und die Kurse wieder nach oben hieven. Gegen Ende des Jahres sieht Heller den Dax bei "mindestens 7600 Punkten". Mutige Anleger könnten die jetzige Schwäche nutzen, um zu vergünstigten Kursen in Blue-Chips einzusteigen. Nebenwerte sollten dagegen gemieden werden, da diese für neuerliche Rückschläge anfälliger sind.
I.C.M.-Banker Hellmuth rät Anlegern außerdem, sie sollten auf jeden Fall in Gold engagiert sein: "Zehn Prozent Edelmetall sollte jedes Depot enthalten, soviel ist sicher." Auch für Haspa-Profi Intelmann gehört Gold ins Portfolio. Hier sei das Rekordhoch von 850 Dollar nur ein Zwischenziel.
Aus der Berliner Morgenpost vom 23. November 2007.
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Autobahn geht halt nicht, finde ich.(Kerner)
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von Jochen Steffens
Wenn Sie glauben, dass SIE in den letzten Tagen viel Geld verloren haben, dann erzähle ich Ihnen einmal, was „wirklich“ Geld verlieren bedeutet:
Die Société Générale hat einen Betrug einer ihrer Händler aufgedeckt, der offenbar 4,9 Mrd. Euro verzockt hat! Hey, ich meine, wer kann schon von sich behaupten, dass er mal eben 4,9 Mrd. Euro durch den Börsenschornstein gejagt hat? Das ist reif für das Guinness Buch der Rekorde.
Ich frage mich bei solchen Nachrichten immer, wie so etwas überhaupt passieren kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einer Bank nicht auffällt, wenn mit solchen Summen jongliert wird.
4,9 Mrd. Euro ist übrigens auch genau die Summe, die im vergangenen Jahr Ladendiebe in ganz Deutschland mitgehen lassen haben. 61,95 € je Verbraucher... Das nur nebenbei.
Brachte das den Dax unter Druck?
Interessant fand ich die Vermutung, die im Handelsblatt zu lesen war: Demnach wird im Handel davon ausgegangen, dass es sich bei diesen Positionen um Long-Positionen im Dax- und Euro-Future gehandelt haben soll. Diese Position wurde in den letzten Tagen aufgelöst und so sei die massive Underperformance von Dax und Stoxx zu erklären gewesen.
Es stimmt schon, wenn großer Verkaufsdruck auf einen Markt trifft, kann das eine Kettenreaktion auslösen. Die meisten Futuretrader „spüren“ sehr schnell, dass da etwas in den Markt gedrückt werden soll (oder schief läuft) und positionieren sich entsprechend ebenfalls, wenn dann noch bestimmte Marken brechen, kann das dramatisch werden. So können entsprechend große Positionen einen Schneeballeffekt auslösen, vielleicht war das ja tatsächlich einer der Auslöser für den Einbruch am Montag.
Ich kann nicht beurteilen, ob diese Vermutung stimmt. Aber wenn etwas dran sein sollte, dann hat dieser Händler nicht nur 4,9 Mrd. Euro seiner Bank verzockt, sondern auch noch viele Mrd. Euro Marktkapitalisierung.
Man sieht, es kann immer plötzlich alles passieren
Ich schreibe das, um deutlich zu machen, dass so ein Crash also tatsächlich auch von absolut unvorhersehbaren externen Geschehnissen verursacht werden kann, so dass man, wie gesagt, sich wirklich nie vor so einer Bewegung schützen kann! Man sollte aber immer bei seiner Gesamtposition diese Möglichkeit eines Crashs im Hinterkopf behalten.
Unter dem Strich glaube ich allerdings, dass Dax und Co auch ohne diesen Einfluss unter die Räder gekommen wäre, vielleicht nur nicht ganz so massiv.
Aufwärtstrend im Nasdaq100 hat gehalten - Reversal in den USA.
Gestern hat der US-Markt ein Reversal hingelegt, das nun tatsächlich einen Boden darstellen kann.
Der Nasdaq100 hat damit das untere Ende seines Aufwärtstrends erreicht. Also auch rein charttechnisch könnte es das gestern gewesen sein. Es würde passen und wäre so typisch für Miss Börse: Der Dax, der nur einmal kurz unter das Tief vom Vortag lugt, um auch den letzten Zittrigen aus dem Markt zu treiben, nur um dann massiv anzusteigen.
Auf der anderen Seite: Wenn dieser Boden nun nicht hält und auch noch der Nasdaq100 seinen Aufwärtstrend nach unten auflöst, der Dow Jones nachhaltig unter die 11750er Marke fällt (sein ehemaliges Allzeithoch aus dem Jahre 2000) und der Dax nachhaltig unter die 6400er Marke rutscht, könnte der Crash auch noch einmal so richtig fies werden.
Das bleibt abzuwarten.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagmittag noch auf 1,4874 (Montag: 1,4817) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6723 (0,6749) Euro.
Der überraschende Anstieg des deutschen Ifo-Geschäftsklima-Index hatte dem Euro einen Schub gegeben. Befeuert wurde der Höhenflug nach Einschätzung von Analysten außerdem von der langsamen Konjunkturentwicklung in den USA und anhaltenden Rezessionsängsten. Die Entwicklung lässt weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed erwarten, was den Dollar gegenüber dem Euro als Geldanlage unattraktiver macht und zu Dollarverkäufen führte.
Die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank ist nach Einschätzung von Händlern hingegen für die Eurozone weiter gesunken.
Von einem hohen Euro-Kurs profitieren deutsche Verbraucher beispielsweise bei USA-Reisen, die billiger werden. Gleichzeitig drohen hohe Euro-Kurse allerdings die deutsche Wirtschaft zu belasten, da sie Exporte ins Nicht-Euro-Ausland verteuern.
Seinen bisherigen Höchstwert hatte der Euro am 23. November mit 1,4967 Dollar erreicht.
Quelle: http://www.focus.de/finanzen/boerse/...id_262951.html
Der Dollar verliert weiter an Boden und der Euro etabliert sich als sehr harte internationale Währung. Vor einigen Monaten hieß es noch, ein Kurs über 1,50 würde die Wirtschaft extrem belasten. Nun haben wir diese psychologisch wichtige Marke erstmals überschritten.
JPMorgan Chase teilte gestern Abend mit, sie werde für die Übernahme zwei Dollar je Aktie in eigenen Anteilsscheinen zahlen. Der Preis liegt weit unter dem Börsenwert von Bear Stearns. Am Freitag hatten die Papiere der zuletzt mit massiven Liquiditätsproblemen kämpfenden New Yorker Bank den Handel noch bei einem Kurs von 30,85 Dollar beendet. Die Gesamtkosten des Geschäfts bezifferte JPMorgan jedoch auf Milliarden Dollar. Nach der vollständigen Eingliederung der fünftgrössten US-Investmentbank in das eigene Geschäft werde es allerdings einen Gewinnzuwachs von einer Milliarde Dollar bringen. Die Übernahme soll innerhalb von rund 90 Tagen abgeschlossen werden.
Fed hilft bei Sicherung von Vermögenswerten
Die US-Zentralbank habe im Zusammenhang mit der Übernahme Sonderfinanzierungen zugesagt und zugestimmt, für die Sicherung von Vermögenswerten von Bear Stearns bis zu 30 Milliarden Dollar einzuschiessen, teilte JPMorgen weiter mit.
Der Finanzvorstand von JPMorgan, Michael Cavanaugh, machte keine Angaben zu der Frage, was jetzt mit dem 14'000 Beschäftigten von Bear Stearns passiert. Ebenso wurde nicht erklärt, ob der Name des Instituts erhalten bleiben soll. In einer Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren sagte Cavanaugh, die Bank sei vor allem am Investmentgeschäft mit grossen Anlegern wie Hedge Funds interessiert.
Bear Stearns war die Liquidität Ende vergangener Woche weitgehend ausgegangen und sie musste eilig von J.P. Morgan Chase und der regionalen Notenbank von New York gestützt werden. Gestern war zudem bekanntgeworden, dass ein erst im vergangenen Jahr vereinbarter milliardenschwerer Einstieg des grössten chinesischen Brokerhauses CITIC Securities zu platzen droht.
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US-Finanzminister Henry Paulson zeigte sich zufrieden über die Bear-Stearns-Übernahme und das Eingreifen der Fed. Diese stärkten Stabilität, Liquidität und das ordnungsgemässe Funktionieren der Märkte, erklärte Paulson, der an den Gesprächen über die Übernahme der Investmentbank beteiligt gewesen war.
Bear Stearns ist das jüngste Opfer der Immoblilienkrise in den USA. Wegen riskanter Geschäfte mit Hypothekenpapieren geriet die fünftgrösste Investmentbank der USA in eine Schieflage. Bislang mussten die Banken weltweit rund 200 Milliarden Dollar wegen solcher Verluste abschreiben.
(cpm/sda/ap)
Der weltweit zweigrößte Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat die Investoren mit schlechten Nachrichten überrascht und an der Börse die gesamte Halbleiter-Branche mit in den Keller gerissen. Die AMD-Aktie lag über sieben, die Infineon Aktie mehr als sechs Prozent im Minus. Neben AMD wird Infineon die Herabstufung der Papiere durch die Analysten von Credit Suisse zum Verhängnis. Diese kürzten das Infineon-Kursziel um 40 Prozent auf fünf Euro.
Im ersten Quartal konnte AMD die Erwartungen bei weitem nicht erfüllen. Der Umsatz lag bei 1,5 Milliarden Dollar und damit 22 Prozent unter der entsprechenden Vergleichsperiode des Vorjahres. Zum Vorquartal ergibt sich ein Einbruch von 15 Prozent. Obwohl das vierte Quartal in der Regel stärkere Umsätze bringt, ist der Rückgang ungewöhnlich hoch. Analysten prognostizierten im Schnitt einen Umsatz von 1,63 Milliarden Dollar. Der Umsatzeinbruch sei quer über alle Geschäftsfelder verteilt.
Der angeschlagene Chiphersteller steuert gegen. Zehn Prozent der 16.800 Mitarbeiter sollen abgebaut werden. AMD betreibt neben Fabrikationsstätten im texanischen Austin auch zwei Werke in Dresden. Analysten gehen davon aus, dass AMD im ersten Quartal einen Nettoverlust von 263 Millionen Euro zu verzeichnen hat. Die genauen Zahlen werden am 17. April präsentiert.
Auf Grund des Mitarbeiterabbaus ist davon auszugehen, dass AMD weitere Marktanteile an den Platzhirsch Intel verloren hat. Derzeit wird der Marktanteil von AMD auf weniger als 23 Prozent geschätzt. „AMD befindet sich durch die neuen Produkte Intels in einer schwierigen Lage“, sagt Analyst John Lau. Intel bringt seit Ende 2006 eine Produktneuheit nach der anderen auf den Markt. Bei AMD gab es bei hingegen bei dem neuen Chip mit dem Namen „Barcelona“ Verzögerungen. Auf die Neuheiten von Intel antwortete AMD oft nur mit niedrigeren Preisen. Für die letzten fünf Quartale konnte AMD nur Verluste melden. Erst 2010 wird wieder mit Schwarzen Zahlen gerechnet.
BÖRSE ONLINE bleibt weiterhin bei der Verkaufsempfehlung. AMD dürfte künftig weitere Marktanteile an den Erzrivalen Intel abgeben. Zusätzlich belastet die Konjunktur. Gerade Chiphersteller reagieren auf niedrigere Wirtschaftswachstumsraten besonders sensibel.
DK Bang & Olufsen Ergebnis 3. Quartal
DE BÖWE SYSTEC Ergebnis 1. Quartal
US Century Bancorp Quartalszahlen
US Chattem Quartalszahlen
DE D.Logistics Jahresergebnis
DE FHR Finanzhaus Jahresergebnis
US Mitcham Industries Quartalszahlen
US MMC Norilsk Nickel HV
DE NET HV
US Sealy Quartalszahlen
HK Shun Tak Holdings Quartalszahlen
13:00 SE Riksbank Treffen Exekutivausschuss
13:45 US ICSC-UBS Index (Woche)
14:55 US Redbook (Woche)
16:00 US Anstehende Hausverkäufe Februar
19:00 US Auktion 4-wöchiger Bills
20:00 US FOMC Sitzungsprotokoll
23:00 US ABC Verbrauchervertrauen (Woche)
Interview: Klaus Fischer und Peter Wolter
Heiner Flassbeck ist promovierter Volkswirt und war von 1998 bis 1999 Staatssekretär. Er beriet den damaligen Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine (SPD) bei dessen Versuch, zusammen mit dessen französischem Amtskollegen Dominique Strauss-Kahn eine keynesianische Finanz- und Währungspolitik auf europäischer Ebene zu etablieren. Seit dem Jahr 2000 ist Flassbeck Chefvolkswirt bei der Welthandels- und Entwicklungskonferenz UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development) in Genf.
Die Krise der Finanzmärkte hat Bankkonzerne, Private Equity- und Hedgefonds, Kreditversicherer und Ratingagenturen schwer getroffen. Im ersten Quartal dieses Jahres machte z.B. die Deutsche Bank 2,5 Milliarden Euro Verlust, die Schweizer UBS sogar 7,6 Milliarden. Auch die Landesbanken sind betroffen – die Bayern LB z. B. mit 4,3 Milliarden Minus im vergangenen Jahr, die WestLB mit 1,6. Mit welchen Katastrophenmeldungen müssen wir noch rechnen?
Das ist nicht so leicht vorherzusagen. Nach allgemein verbreiteten Schätzungen ist erst die Hälfte der Verluste bekannt, die insgesamt erwartet werden. Wir können also damit rechnen, daß noch einmal rund 300 Milliarden Dollar Verlust weltweit bei irgendwelchen Banken auftauchen – wo, wissen wir aber noch nicht, da wir die Bankbilanzen nicht kennen. Wir müssen also auf Überraschungen aus allen möglichen Ecken und Winkeln der Erde gefaßt sein. Die UBS und die Deutsche Bank haben ja gerade eine neue Runde eingeläutet.
Es wird immer häufiger befürchtet, daß die Finanzkrise nicht mehr beherrschbar ist und in die Realwirtschaft durchschlägt, daß es also zu Firmenzusammenbrüchen, Massenentlassungen etc. kommt. Für wie groß halten Sie denn die Gefahr?
Die Finanzkrise schlägt ja schon durch, und zwar beginnend dort, wo sie entstanden ist, nämlich in den USA. Der Wohnungsbau in den USA ist so gut wie zum Erliegen gekommen, und es ist zu erwarten, daß die US-Wirtschaft jetzt sichtbar in die Rezession rutscht. Es ist ja auch nicht so, daß die Finanzmärkte im luftleeren Raum operieren – am Ende muß ja alles aus der Realwirtschaft heraus bezahlt werden, was die Finanzzocker sich gegenseitig versprechen. Die Jungs aus den Banken produzieren ja nichts – sie spielen nur mit dem Einkommen und dem Vermögen, das andere irgendwo produziert haben.
In den USA wird bereits davon geredet, strauchelnde Banken notfalls zu verstaatlichen. Und in der BRD hat Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, auch schon an den Selbstheilungskräften des Marktes gezweifelt.
Es ist ja irgendwie beruhigend, daß nun einzelne Akteure ihre Grenzen erkennen und nach der Politik rufen. Eigentlich ist das für viele ja auch eine wichtige Lektion, daß sie nach Jahrzehnten der Markt*euphorie endlich mal wieder mit der Realität konfrontiert werden. Wir stehen doch vor einer fast perfekten Parallele zur Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1929/30. Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist die öffentliche Panik, daß also die Leute vor lauter Angst ihr Geld abheben. Es zeigt sich wieder einmal, daß man die Märkte nicht sich selbst überlassen kann – vor allem nicht die Finanzmärkte. Da muß der Staat massiv regulieren. Und wenn es ganz ernst wird, muß er auch mal eine Bank verstaatlichen. Das ist auf jeden Fall eine bessere Lösung als die, die man für die US-Bank Bear Stearns gefunden hat. Die US-Zentralbank hat dieses Geldhaus durch eine öffentliche Garantie verkaufbar gemacht und sie damit dem Käufer als Schnäppchen vor die Füße geworfen. Es wäre besser gewesen, wenn der Staat sie selbst erworben und später, nach der Sanierung, wieder für teures Geld verkauft hätte.
Letztlich sind es ja die Mittel der Lohn- und Gehaltsabhängigen, die in der Finanzwelt verzockt werden. Ein krasses Beispiel ist die deutsche Privatbank IKB, deren Spielschulden der Staat jetzt über Steuergelder bezahlt hat. Ähnlich ist es bei den Umverteilungssystemen für die Altersversorgung, die auch in Deutschland allmählich aufgelöst werden. Die privaten Versicherungen bekommen damit Zugriff auf die Summen, die sich Durchschnittsverdiener für zusätzliche Vorsorge abknapsen müssen. Wie kann man so etwas stoppen?
Zunächst muß ernsthaft darüber diskutiert werden, wie private Vorsorge überhaupt funktionieren soll. Unheimlich viele Leute haben doch ihr Erspartes schon zu irgendwelchen Pensionsfonds geschleppt, die sich dann gegenseitig im Versprechen von völlig unrealistischen Renditen überbieten. Nicht zuletzt dadurch ist diese irrsinnige Zockerei an den Finanzmärkten entstanden. Auch der deutsche Staat hat den Leuten eingeredet, die gesetzliche Rente sei kaputt, deswegen müsse man privat vorsorgen. Die Folge ist, daß viel mehr Leute als früher ihr Erspartes nicht nur bei den Banken, sondern auch bei den Zockerfonds abgeben, die das Geld über massive Verschuldung verzehnfachen. Mit diesem Spielgeld versuchen sie, riesige Renditen zu erwirtschaften. Es ist doch völliger Unsinn zu glauben, das Geld sei sicherer, wenn man es zur Bank trägt, statt es dem Staat zu geben. Man kann kein Geld in die Zukunft transportieren, nur Sachgüter.
In New York und in der Londoner City fliegen Banker massenweise auf die Straße, und in manchen Bankkonzernen gibt es neue Aktionäre. Steht auch auf globaler Ebene so etwas wie ein Eigentümerwechsel an – und zwar zugunsten der Staatsfonds von China, Rußland, einzelnen Golfstaaten oder Brasilien?
Global erleben wir in der Tat eine massive Umverteilung zugunsten der Rohstoffproduzenten. Darunter sind auch solche Länder, denen man das wirklich gönnt, weil sie jahrzehntelang unter den niedrigen Preisen für Rohstoffe und Agrarprodukte gelitten haben. Diese Länder profitieren jetzt und exportieren Kapital, wobei China allerdings kein Rohstoffproduzent ist, sondern seine Vorteile aus den Produktionskapazitäten zieht, die viele westliche Firmen dort hingestellt haben.
Aber auch hier gilt: Geld läßt sich nun mal nicht in die Zukunft transportieren. Volkswirtschaftlich gesehen ist das Geldvermögen der Welt immer genau gleich null – wo nämlich Vermögen ist, muß es auch Schuldner geben. Deshalb müssen Schulden, die hier und heute wegen der hohen Rohstoffpreise entstehen, von den Rohstoffproduzenten unmittelbar finanziert werden – anders geht das nicht.
Wir haben in Deutschland einen öffentlich-rechtlichen Bankensektor, der sich ungeniert an Spekulationen mit den Schrottimmobilien aus den USA beteiligt hat. Hat sich dieser Bankensektor so diskreditiert, daß er eigentlich überflüssig ist?
Das finde ich übertrieben. Der öffentlich-rechtliche Sektor hat sich nach dem, was wir bisher wissen, nicht mehr blamiert als etwa die hochgelobten Privatbanken der Schweiz – ich erinnere nur an den diese Woche bekanntgegebenen Quartalsverlust der größten Schweizer Bank von 7,6 Milliarden Euro. Man sollte die Frage anders stellen, etwa so: Haben öffentlich-rechtliche Geldinstitute nichts Besseres zu tun, als sich in solchen Spekulationen zu verzetteln?
Wenn sie das nämlich tun, sind sie eigentlich nicht mehr öffentlich-rechtliche, sondern private Banken. Nehmen wir doch die deutsche IKB als Beispiel – der Staat ist daran zwar beteiligt, die Bank selbst hat aber mit öffentlich-rechtlich überhaupt nichts am Hut.
Ähnlich wie die IKB haben aber auch die Landesbanken operiert. Die haben ihre Verluste nämlich deswegen eingefahren, weil man ihnen jahrelang eingeredet hat, daß es ganz schlecht ist, eine staatliche Bank zu sein. Folglich ist es an den Haaren herbeigezogen, jetzt zu sagen, sie hätten sich deswegen verspekuliert, weil sie öffentlich-rechtlich sind.
Hätten die Auswirkungen der Krise auf Deutschland und andere europäische Länder gedämpft werden können, wenn der öffentliche Bankensektor sich von vornherein an strengere Regeln hätte halten müssen? Wenn es ihm also verboten gewesen wäre, sich an derartigen Spekulationen zu beteiligen?
Das hätte man bei diesen Banken genau so verhindern müssen wie bei den privaten Instituten. Bei den wirklich öffentlich-rechtlichen hat aber der Staat die Mehrheit – der hätte also dafür sorgen müssen, daß sich das Management aus solchen Geschäften völlig heraushält.
Hat in Deutschland zur jetzigen Entwicklung nicht auch beigetragen, daß Mitarbeiter der Bankenlobby an Ministeriumsschreibtischen sitzen und an den Spielregeln mitschreiben?
Das spielt sicher eine Rolle. Nicht nur ich beklage seit langem, daß es zu solchen dramatischen Fehlentwicklungen gekommen ist. Die Kompetenz der Ministerien reicht offenbar nicht aus, um mit diesem Finanzsystem umzugehen. Das ist öffentliche Armut im traurigsten Sinne, so etwas müßte umgehend abgestellt werden. Jeder Politiker oder hohe Beamte, der im Finanz- oder Wirtschaftsministerium ernst genommen werden will, müßte diese Leute sofort nach Hause schicken. Und es müßte dafür gesorgt werden, daß statt dessen unabhängige Fachleute angeworben oder Beamte entsprechend qualifiziert werden, auch wenn das ein paar Euro mehr kostet.
Die Krise hat hier in Europa für den Mann auf der Straße im Moment noch relativ wenig Auswirkungen, wohl aber auf die Bilanzen verschiedener Banken. Andererseits sind Europa und Deutschland stark vom Export abhängig. Droht der lukrative US-Markt angesichts der beginnenden Rezession wegzubrechen?
Der ist schon weggebrochen, da sollten wir uns nichts vormachen. Nach meinen Berechnungen ist heute die Kostensituation in Deutschland angesichts der Dollarschwäche schlechter als in den USA – vor zwei Jahren war sie noch wesentlich besser. Das sieht man auch daran, daß die US-Exporte massiv zulegen.
In Europa haben wir aber noch ein anderes Problem. Deutschland hat mit seiner Politik des Gürtel-enger-Schnallens – zum Beispiel durch das Lohndumping – die anderen Staaten an die Wand gedrückt. Da es wegen der einheitlichen Währung keine Wechselkurse innerhalb des Euro-Raums mehr gibt, läßt sich das nicht mehr auf diesem Wege ausgleichen. Ich sehe im Augenblick überhaupt keine Lösung, wie Länder wie Italien, Spanien, Portugal, aber auch Frankreich das deutsche Übergewicht jemals wieder ausgleichen können. In einer Währungsunion ist es nötig, daß alle die gleichen Chancen haben. Es kann nicht sein, daß auf Dauer einer davonzieht.
Ich lebe in Frankreich – dort wird heute ebenso wie in Italien offen über die Deindustrialisierung gesprochen. Nur wenige haben gemerkt, daß das mit der Lohnstrategie in Deutschland zu tun hat, das sich auf diesem Wege zu Lasten der europäischen Partner reindustrialisiert.
Deutschland konkurriert also andere europäische Länder nieder?
So ist es. Und wie das endet, kann man am Beispiel Ost- und Westdeutschland sehr schön verfolgen. Am Ende muß der Sieger nämlich über Transfers die Einkommen der Unterlegenen bezahlen – und das mit erheblichen politischen Kollateralschäden.
Staaten wie Italien, Spanien oder Frankreich haben offenbar erhebliche Probleme, ihren bisher erreichten Lebensstandard zu halten. Erklärt sich dadurch auch die Hinwendung des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy zu den USA und Großbritannien? Ist das eine Abkehr von der politischen Achse Berlin–Paris?
Vielleicht hat man in Frankreich auch das Gefühl, daß man diesem Deutschland nicht mehr gewachsen ist. Man möchte lieber mit Partnern zu tun haben, mit denen man auf Augenhöhe verkehren kann. Für Deutschland und seine Märkte kann das in der Zukunft äußerst problematisch werden.
Ein Extremfall scheint Spanien zu sein. Die Immobilienmärkte dort sind gewaltig aufgeblasen, dennoch wird das Land unverdrossen weiter zubetoniert. Steht der EU da ein riesiger Sanierungsfall ins Haus?
Ich kenne die letzten Zahlen nicht so genau, aber ich glaube, daß der Bauboom dort schon zu Ende ist. Das ist ein den USA vergleichbarer Fall. In Spanien ist die Deindustrialisierung wahrscheinlich am weitesten fortgeschritten, das Land hat ein Leistungsdefizit von zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts. Das heißt: Zehn Prozent dessen, was das Land jedes Jahr verbraucht, wird über Kredite aus dem Ausland bezahlt. Da wir aber in einer Währungsunion leben, können die Spanier das unter normalen Umständen niemals zurückzahlen. Das heißt in letzter Konsequenz, daß wir den Spaniern die Güter schenken, die sie jetzt auf Kredit kaufen.
Der Dollar fällt immer weiter. Deutschland wird in diesem Jahr trotzdem wieder Exportweltmeister sein – wenn auch knapp vor der Volksrepublik China. Wie ist das überhaupt möglich?
Es ist schon ziemlich abstrus, daß ein Land mit 80 Millionen Einwohnern mehr exportiert als eines mit 1,3 Milliarden. Abstrus ist das auch im Vergleich zu den USA, die über 300 Millionen Einwohner haben. Das zeigt aber, wie extrem sich Deutschland gerade in den letzten Jahren über den Export zu Lasten anderer zu sanieren versucht.
Jeder vernünftige Mensch müßte sich fragen, wie es dazu kommen konnte. Wie irregeleitet viele in Deutschland sind, sieht man daran, daß einer der einflußreichsten deutschen Ökonomen immer noch von Basarökonomie, also von reiner Tauschökonomie, faselt, obwohl das Land eine irrsinnige Wettbewerbsfähigkeit hat und ebenso irrsinnige Überschüsse der Exporte über die Importe erwirtschaftet.
Irregeleitet? Heißt das, daß die deutschen Wirtschaftspolitiker und Ökonomen nicht auf der Höhe der Zeit sind?
Ich will über die Politiker gar nicht reden. Aber wenn man sich deren Berater ansieht, dann ist das schon sehr traurig. Es gibt in Deutschland viele Leute, die mit großer ideologischer Begeisterung Ökonomie betreiben – sie haben aber immer nur den Markt und das neoklassische Modell vor Augen. Und daraus versuchen sie mit Gewalt abzuleiten, was ihnen wirtschaftspolitisch vernünftig erscheint.
Exportweltmeister zu sein, heißt nicht unbedingt, daß auch die Bevölkerung etwas davon hat. In Deutschland liegt das Pro-Kopf-Einkommen immer noch deutlich unter dem Großbritanniens, Frankreichs und kleinerer Staaten wie Österreich und Luxemburg. Von Liechtenstein mal ganz zu schweigen. Könnte das nicht ein Ansporn sein, die Löhne deutlich zu erhöhen und so den Binnenmarkt anzukurbeln? Oder ist das politisch nicht gewollt?
Ob das politisch nicht gewollt ist, ist eine schwierige Frage. Ich würde die zurückhaltende Lohnpolitik nicht unmittelbar an das Pro-Kopf-Einkommen hängen – da muß man mit der Berechnung sehr vorsichtig sein. Das sähe schon ganz anders aus, wenn man Ostdeutschland rausnimmt. Und noch anders sähe das aus, wenn man das pro Arbeitsstunde rechnet.
Aber richtig ist, daß es da ein Problem gibt. Die unglaubliche Exportstärke und die unfaßbare Binnenmarktschwäche sprechen ja Bände. In den letzten Jahren ist in Deutschland ein enormes Ungleichgewicht entstanden, das sich nur dadurch beseitigen läßt, daß die Löhne und Gehälter über lange Zeit sehr viel stärker steigen als in den vergangenen zehn Jahren. Der öffentliche Dienst hat hier mit dem jüngsten Tarifabschluß einen ersten Schritt getan. Erst wenn wir diese Angleichung haben, wird sich die Nachfragesituation normalisieren. Die Zusammenhänge sind aber in der Öffentlichkeit noch überhaupt nicht angekommen, weil sie von Politikern, Ökonomen und den Medien einfach niedergeschwiegen werden. Vor allem den Ökonomen dürfte es sehr peinlich sein, jetzt zugeben zu müssen, daß ihre Thesen über die Lohnzurückhaltung falsch waren.
Gesetzt den Fall, Sie wären Staatssekretär oder gar Minister. Welche Sofortmaßnahmen würden Sie verfügen?
Die Agenda, die ich 1998/99 als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium aufgestellt habe, gilt immer noch. Ihre Kernaussage ist, daß wir eine völlig andere makroökonomische Steuerung in Europa brauchen. Das betrifft die Europäische Zentralbank, die Lohnkoordination, aber auch den Steuerwettbewerb zwischen den Ländern. In Deutschland selbst müssen wir uns von ganz vielen Ideologien trennen: Etwa von den Vorstellungen über die Rentenversicherung oder vom Demographieirrsinn, der um sich gegriffen hat. Unfug sind auch diese Wahnvorstellungen über die zu hohen Lohnnebenkosten, was zu zahlreichen Fehlentscheidungen in der konkreten Politik führt.
Aber selbst Gewerkschaften reden von der angeblich nötigen Senkung der Lohnnebenkosten.
Das ist ja das Schlimme. Viele haben sich leider auf diesen Zug setzen lassen, ohne zu wissen, was sie tun. Viele – nicht alle! – Gewerkschafter haben sich da einfach mitziehen lassen, obwohl es überhaupt kein Problem mit den Lohnnebenkosten gibt. Dagegen existieren unendlich viele Bereiche, in denen man ansetzen müßte.
Es geht jetzt gar nicht einmal nur um konkrete Maßnahmen, mit denen die Politik geändert werden könnte. Das Denken muss verändert werden. Das heißt vor allem, wir müssen den Menschen und den Politikern wieder begreiflich machen, dass viele Dinge in einem gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang ganz anders funktionieren als in einem einzelnen Unternehmen oder in einem privaten Haushalt. Die Rentenpolitik, ich sagte es schon, ist hier der größte Skandal. Trotz der massiven Krise an den Finanzmärkten wird weiter eine gnadenlose Kampagne gegen die gesetzliche Rentenversicherung gefahren – unglaublich viele gutgläubige Menschen fallen darauf herein.
Als Politiker kann man sich vornehmen, noch so viele Maßnahmen durchsetzen – das nützt aber alles nichts, wenn die Masse der Menschen und der Mandatsträger nicht begreift, worum es geht. Das war 1998 auch so, als Oskar Lafontaine Finanzminister wurde und ich sein Staatssekretär: Große Teile der SPD hatten überhaupt nicht kapiert, worum es eigentlich ging. Und sie verstehen es leider bis heute nicht.
Quelle: http://www.jungewelt.de/2008/04-05/001.php
00:50
JP: Leistungsbilanzsaldo Februar (Konsens Bloomberg: 1.650 Mrd. Yen - zuletzt: 2.075 Mrd. Yen)
00:50
JP: Auftragseingang Maschinen Februar (Konsens Bloomberg: -14,0% mom, +0,8% yoy - zuletzt: +19,6% mom, +11,4% yoy)
14:30
US: Handelsbilanz Februar (Konsens Bloomberg: -58,0 Mrd. US$ - zuletzt: -58,2 Mrd. US$)
14:30
US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche (Konsens Bloomberg: 365.000 - zuletzt: 407.000)
17:00
US Wöchentliche Ankündigung 3- und 6-monatiger Bills
22:30
US Wochenausweis Geldmenge
Rohstoffe
16:30
EIA Erdgasbericht
Sonstige Veranstaltungen / Reden
EZB-Zinsentscheidung Konsens Bloomberg: 4,00% - zuletzt: 4,00%
Quartalszahlen USA
Genentech, Inc. 0.82
Quartalszahlen Europa
Geratherm Medical AG
SinnerSchrader AG
WILEX AG
Wacker Construction Equipment AG
ORCO Germany S.A.
Hauptversammlungen
SMT Scharf AG
Schuler AG
Clariant AG
Sonstige Unternehmenstermine
alstria office REIT-AG - Analystenveranstaltung
Jungheinrich AG - Analystenveranstaltung
Colonia Real Estate AG - Roadshow
Western Geo Power Corp. - Pressekonferenz
Wacker Construction Equipment AG - Analystenveranstaltung
Research-Themen in Publikationen
NEW YORK/LONDON/WIEN - Der Ölpreis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kletterte in der Spitze bis auf die Rekordhöhe von 108,77 Dollar. Das waren 2,43 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Auch beim US-Ölpreis ist der alte Rekord von 111,97 Dollar in greifbarer Nähe. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte nach der Bekanntgabe gesunkener Rohöllagerbestände bis auf 111,41 Dollar. Das waren 2,91 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag.
Die neuesten Lagerdaten aus den USA enttäuschten die Erwartungen deutlich. Die Rohöllagerbestände sanken nach Angaben des US- Energieministeriums in der vergangenen Woche überraschend um 3,2 Millionen auf 316,0 Millionen Barrel. Von Thomson Financial News befragte Experten hatten hingegen mit einem Anstieg um 2,5 Millionen Barrel gerechnet. Auch die Benzinlagerbestände gingen überraschend deutlich um 3,4 Millionen auf 221,3 Millionen Barrel zurück, während Experten mit einem moderateren Rückgang von 2,5 Millionen Barrel gerechnet hatten. Die Bestände an Heizöl und Diesel (Destillate) sanken um 3,7 Millionen auf 106,0 Millionen Barrel. Experten hatten hier mit einem Rückgang um lediglich 1,3 Millionen Barrel gerechnet.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist am Dienstag weiter gestiegen. Wie die OPEC am Mittwoch in Wien berichtete, kostete am Dienstag ein Barrel Rohöl aus den Fördergebieten des Kartells 101,89 Dollar. Damit hatte sich der Preis im Vergleich zum Vortag um 73 Cent erhöht. Die OPEC berechnet ihren Preis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (dm/dpa)
Washington/PARIS/BERLIN (red./ag).Am Wochenende beginnt in Washington die Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank. Schon am Freitag tagen in der US-Hauptstadt die Finanzminister der G-7, der sieben führenden Industrienationen. Die internationale Finanzkrise wird dabei im Mittelpunkt der Beratungen stehen. Die vom US-Immobilienmarkt ausgehenden Turbulenzen drücken mittlerweile weltweit das Wachstum, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten World Economic Outlook des IWF hervorgeht.
China, Indien wachsen kräftig
Seit Jänner 2008 wurden die Erwartungen teilweise deutlich zurückgeschraubt, die Abschwächung reicht auch bis weit ins kommende Jahr hinein. Die Weltwirtschaft wird heuer um 3,7 Prozent, im nächsten Jahr um 3,8 Prozent wachsen. In den Industrieländern fällt das Wachstum mit jeweils 1,3 Prozent wesentlich schwächer aus.
Für die USA wird die Prognose für heuer von 1,5 Prozent auf 0,5 Prozent zurückgenommen, das kommende Jahr sieht mit einem erwarteten Wachstum von 0,6 Prozent statt bisher prognostizierten 1,8 Prozent auch nicht viel besser aus. „Die US-Wirtschaft wird heuer in eine leichte Rezession abgleiten und sich 2009 nur leicht erholen,“ so die IWF-Volkswirte.
Während das Wachstum in Deutschland mit 1,4 heuer und 1,0 Prozent im kommenden Jahr schwach ausfallen dürfte, läuft der Wachstumsmotor in Asien weiter auf vollen Touren. Chinas Wirtschaft soll heuer um 9,3 Prozent und 2009 um 9,5 Prozent wachsen, für Indien lauten die Schätzungen auf 7,9 bzw. 8,0 Prozent.
Für Mittel- und Osteuropa wird ein Wachstum von 4,4 bzw. 4,3 Prozent erwartet, was mehr als das Dreifache der Eurozone wäre. Noch besser schneidet, auch dank der weiterhin hohen Ölpreise, Russland mit einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von 6,8 bzw. 6,3 Prozent ab.
Schaden bei einer Billion Dollar
Die Verluste durch die von den USA ausgehende Finanzkrise könnten laut Internationalem Währungsfonds ein Volumen von einer Billion Dollar (ca. 635 Mrd. Euro) erreichen. Diese Schätzung geht weit über die bisherigen Prognosen hinaus. Der IWF spricht in seinem Bericht von einem „kollektiven Versagen“ von Banken, Anleiheversicherern und Hedge-Fonds. Auch die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), sieht noch kein Ende der Subprime-Krise.
Die US-Notenbank Fed erarbeitet laut Medienberichten derzeit einen Notfallplan zur Versorgung der Kapitalmärkte mit Liquidität. Überlegt wird, dass sich die „Fed“ beim Finanzministerium mehr Geld als benötigt leihen kann, um den Überschuss der Notenbank zur Verfügung zu stellen.
Vor einem Befreiungsschlag könnte indes die von der Finanzkrise schwer gebeutelte US-Großbank Citigroup stehen. Laut Medienberichten dürfte sie ein zwölf Mrd. Dollar (7,65 Mrd. Euro) schweres Kreditpaket an die Finanzinvestoren Apollo, TPG und Blackstone verkaufen und sich damit Luft in ihrer Bilanz verschaffen. Der Verkauf von als Wertpapier verbrieften Krediten war seit dem Sommer 2007 als Folge der Finanzkrise zusammengebrochen. Kommt der Deal jetzt zustande, sei dies ein Hoffnungsschimmer für viele Banken, heißt es.
In Deutschland kursieren Schätzungen, dass die Steuereinnahmen heuer wegen der Finanzkrise um zehn Mrd. Euro zurückgehen werden. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) dementierte einen entsprechenden Bericht der „Financial Times“ am Mittwoch allerdings umgehend.
Deutschland: Erste Bankpleite
Die kleine Weserbank in Bremerhaven ist das erste deutsche Opfer der Finanzkrise. Die fast 100 Jahre alte Bank ist laut deutscher Finanzaufsicht Bafin überschuldet, das Insolvenzverfahren wurde jetzt eingeleitet. Die Bank hatte zuletzt 120 Mio. Euro Bilanzsumme, die Kunden werden vom Einlagensicherungsfonds entschädigt.
Faktbox
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2008)
New York (aktiencheck.de AG) - Die amerikanischen Börsen präsentieren sich am Freitagmittag New Yorker Zeit mit kräftigen Abschlägen. Neben enttäuschenden Zahlen beim Mischkonzern GE sorgen auch die heute veröffentlichten Konjunkturdaten für schlechte Stimmung.
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich laut der Universität Michigan im April 2008 stärker als erwartet verschlechtert. So verringerte sich der Gesamtindex des Verbrauchervertrauens auf 63,2 Punkte und erreichte seinen niedrigsten Stand seit März 1982. Volkswirte waren lediglich von einer Abnahme auf 69,0 Punkte ausgegangen, nach 69,5 Punkten im Vormonat.
Die US-Außenhandelspreise verzeichneten im März 2008 einen beschleunigten Anstieg. So erhöhten sich die Exportpreise im Vormonatsvergleich um 1,5 Prozent, nach einem Plus von 0,9 Prozent im Februar. Bereinigt um Agrargüter lagen sie um 1,2 Prozent über dem Vormonatsniveau, während sie im vorangegangenen Monat noch um 0,5 Prozent gewachsen waren.
Der Dow Jones verliert derzeit 1,43 Prozent auf 12.402,20 Punkte, der S&P 500 gibt aktuell 1,41 Prozent auf 1.341,41 Zähler zu. Die Technologiebörse NASDAQ verzeichnet wiederum momentan ein Minus von 1,75 Prozent auf 2.310,60 Punkte.
Wie der Mischkonzern General Electric (News/Aktienkurs) heute meldete, ist sein Gewinn im ersten Quartal aufgrund der schwachen US-Wirtschaft und der Kreditmarktkrise um 6 Prozent gesunken. Die Erwartungen der Analysten wurden damit verfehlt. Die Erlöse konnten zwar gesteigert werden, allerdings hatten Marktbeobachter hier ein noch deutlicheres Plus erwartet. Zudem hat der Konzern seinen Ausblick gesenkt. Die Anleger reagieren äußerst verschnupft auf das Zahlenwerk und sorgen für ein kräftiges Kursminus von mehr als 12 Prozent. Auch von Analystenseite her gibt es Schelte. So hat die Schweizer Großbank Credit Suisse den Wert bereits von "outperform" auf "neutral" zurückgenommen.
Anteilsscheine von Genentech stehen mit einem Minus von 1,5 Prozent im Handel. Der Biotech-Konzern hat seinen Gewinn im vergangenen Quartal deutlich gesteigert und die Erwartungen übertroffen.
Für AMR geht es kaum vom Fleck. Die Muttergesellschaft der Fluggesellschaft American Airlines hat für heute rund 570 Flüge abgesagt, um Inspektionen bei ihrer Flotte von MD-80 Maschinen vorzunehmen.
Papiere der Frontier Airlines brechen um rund 72 Prozent ein, nachdem die Fluggesellschaft Gläubigerschutz beantragt hat. Die Fluglinie will jedoch ihren Geschäftsbetrieb mit sämtlichen Flügen während der Restrukturierung aufrechterhalten.
Im Finanzsektor geben Aktien von National City leicht ab. Nach Angaben des "Wall Street Journal" ist die kanadische Bank of Nova Scotia an der Bankgesellschaft interessiert. Während Aktien von National City 3,5 Prozent abgeben, verlieren Papiere von Bank of Nova Scotia mehr als 2 Prozent. (11.04.2008/ac/n/m)
Es begann alles auf einer kleinen Insel mit Namen Jekyll Island. Da trafen sich eine Handvoll Banker und beschlossen den Betrug.
Es gibt zahlreiche Artikel zu dem Thema, ich kenne sie auch nicht alle. Die meißten davon sind in English.
Wenn du dir allerdings die großen Investmentbanken und die großen Konzerne in Rüstungs-, Öl-, Telekommunikation- und Pharmageschäft anschaust, dann weißt du automatisch wer dahintersteckt. Die FED Banker haben in alle Schlüsselindustrien investiert und dürften der Arbeitgeber von 55% der Weltbevölkerung sein.
Als Eigentümer der FED hat man beste Möglichkeiten, die Welt aufzukaufen.
Auch die großen Agrarriesen, die derzeit für die Hungersnot in der 3. Welt verantwortlich sind, gehören diesen Leuten. Auch wenn man sich die großen 'ehrenwerten' Stiftungen anschaut, die diese Leute gegründet haben um politisch überall Einfluss zu nehmen, kommst du drauf.
Diese Familien waren schon zu Abraham Lincolns Zeiten aktiv. Lincoln hatte das Greenback-Gesetz erlassen. Er wurde ermordet und wie bei Kennedy wurde sofort das Greenback-Gesetz von seinem Nachfolger abgeschafft.
http://www.apfn.org/APFN/fed_reserve.htm
Who actually owns the Federal Reserve Central Banks? The ownership of the 12 Central banks, a very well kept secret, has been revealed:
Rothschild Bank of London Warburg Bank of Hamburg Rothschild Bank of Berlin Lehman Brothers of New York Lazard Brothers of Paris Kuhn Loeb Bank of New York Israel Moses Seif Banks of Italy Goldman, Sachs of New York Warburg Bank of Amsterdam Chase Manhattan Bank of New York (Reference 14, P. 13, Reference 12, P. 152)
These bankers are connected to London Banking Houses which ultimately control the FED. When England lost the Revolutionary War with America (our forefathers were fighting their own government), they planned to control us by controlling our banking system, the printing of our money, and our debt (Reference 4, 22).
The individuals listed below owned banks which in turn owned shares in the FED. The banks listed below have significant control over the New York FED District, which controls the other 11 FED Districts. These banks also are partly foreign owned and control the New York FED District Bank. (Reference 22)
First National Bank of New York James Stillman National City Bank, New York Mary W. Harnman
National Bank of Commerce, New York A.D. Jiullard
Hanover National Bank, New York Jacob Schiff
Chase National Bank, New York Thomas F. Ryan Paul Warburg William Rockefeller Levi P. Morton M.T. Pyne George F. Baker Percy Pyne Mrs. G.F. St. George J.W. Sterling Katherine St. George H.P. Davidson J.P. Morgan (Equitable Life/Mutual Life) Edith Brevour T. Baker (Reference 4 for above, Reference 22 has details, P. 92, 93, 96, 179)
Presseschau vom 15.4.2008
Das » Wall Street Journal stellt ebenfalls fest, dass die Bemühungen von Fed und US-Regierung kaum Wirkung entfaltet haben. Man müsse deshalb auch unpopuläre Maßnahmen in Erwägung ziehen, wie zum Beispiel das Drucken von Geld. „Es ist nicht die schlechteste Option, um den Immobilienmarkt zu stabilisieren“, gibt das Blatt zu Bedenken, die Reflation könne tatsächlich helfen, die Krise an der Wall Street abzumildern. „Wenn wir aber stattdessen die Immobilienpreise um weitere 25 bis 30 Prozent abstürzen lassen, könnte das dazu führen, dass Washington bald das gesamt Immobiliengeschäft verstaatlichen muss.“ Zwar berge das Drucken von Geld auch Risiken, doch die Alternative sei lediglich, „sich mit einem Patchwork an inadäquaten Maßnahmen herumzuschlagen.“"
http://www.handelsblatt.com/News/Jou...ekenkrise.html
"Die vor einigen Jahren in den USA und anderen Ländern befürchtete Deflation hielt Bernanke für keine große Gefahr: „Die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heute ihr elektronisches Äquivalent), die ihr die Produktion so vieler US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht – und das ohne Kosten.“[1]
Unter seinen Kritikern sei Claus Vogt mit dem „Das Greenspan Dossier“ erwähnt, dem zufolge er einmal angeregt habe, Dollars im Deflationsfall tatsächlich mit dem Hubschrauber abwerfen zu lassen, weswegen er in Finanzkreisen auch „Helikopter Ben“ genannt wird."
http://de.wikipedia.org/wiki/Ben_Bernanke
Der geistige Vater des Systems:
http://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Untermyer
Der unerwartet deutliche Preisanstieg in der Euro-Zone hat den Euro auf Rekordstände gegenüber dem US-Dollar und dem britischen Pfund getrieben. Die Gemeinschaftswährung kletterte zeitweise auf 1,5970 $ und näherte sich damit der magischen 1,60-$-Grenze.
Gegen 19 Uhr kostete ein Euro 1,5967 $ nach 1,5788 $ am Vortag. Das britische Pfund rutschte auf 0,8086 Pence je Euro. Vor allem der überraschende Anstieg der europäischen Inflationsrate auf 3,6 Prozent im März hatte den Höhenflug des Euro ausgelöst. Es war die höchste Teuerungsrate seit 16 Jahren. Analysten hatten mit 3,5 Prozent gerechnet. "Das hat die Zinssenkungserwartungen in der Euro-Zone erst recht gedämpft", sagte Eugen Keller, Devisen- und Währungsanalyst des Bankhauses Metzler. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Mitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) wiederholt auf bestehende Inflationsgefahren verwiesen.
Zur Euro-Stärke trugen auch schwache Immobilienmarktdaten aus den USA bei. So rutschte die Zahl der Baubeginne im März auf 947.000, das ist der niedrigste Stand seit 17 Jahren und ein Rückgang von knapp 12 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Analysten hatten mit 1,01 Millionen Baubeginnen gerechnet. Auch die Zahl der Baugenehmigungen fiel magerer als erhofft aus. "Das hat den Dollar auf breiter Front geschwächt", sagte Ian Stannard, Devisenexperte von BNP Paribas.
Denn während die Aussichten auf sinkende Zinsen in der Euro-Zone stetig sinken, wächst die Wahrscheinlichkeit solcher Schritte in den USA. An den Terminmärkten stiegen am Mittwoch die Wetten auf eine Absenkung des US-Leitsatzes am 30. April um einen halben Prozentpunkt auf dann 1,75 Prozent auf 32 Prozent nach 28 Prozent am Vortag. Einer Absenkung auf 2,0 Prozent geben die Terminmärkte eine Chance von 68 Prozent.
Damit würde der Zinsvorsprung der Euro-Zone weiter steigen, da der Hauptrefinanzierungssatz der EZB bei 4,0 Prozent liegt. "Die Zinsdifferenz ist nach wie vor bestimmend für die Devisenmärkte", sagt Keller. Auf diesem Feld hat der Dollar dramatisch verloren: Verbuchte er noch Mitte 2005 einen Vorsprung von 1,75 Prozentpunkten, so ist daraus ein Nachteil von 1,85 Prozentpunkten geworden. Noch deutlicher ist die Entwicklung bei dreimonatigen Geldmarktsätzen in den zehn wichtigsten Industrienationen (G10), ergänzt Keller: Vor einem Jahr noch lagen die Dollar-Zinsen auf Rang vier, mittlerweile sind sie im G-10-Universum auf den neunten Platz gerutscht - nur noch der Yen ist unattraktiver.
Am europäischen Rentenmarkt lösten die Inflationsdaten einen deutlichen Renditeanstieg aus. Die Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen stieg bis 18.30 Uhr MESZ um sechs Basispunkte auf 4,026 Prozent.
Unterschiedliche Zinsentwicklungen bestimmen auch den Wechselkurs von Euro und britischem Pfund. Denn die zuletzt veröffentlichten Daten aus Großbritannien machen dort weitere Zinssenkungen der Bank of England wahrscheinlich. So ging die Zahl der Arbeitslosen im März weniger stark zurück, als von Bloomberg befragte Volkswirte erwartet hatten. Analysten werteten dies als weiteren Beleg dafür, dass die Finanzkrise zunehmend auf die Realwirtschaft übergreift. Am Dienstag war bereits die RICS-Hauspreisumfrage auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung vor 30 Jahren gesunken. Die Inflationsrate blieb moderat.
"In Anbetracht der gravierenden Schwäche der britischen Daten dürfte das Pfund zumindest kurzfristig in der Defensive bleiben", schreiben die Analysten der Commerzbank. Keller traut dem Pfund eine Abwertung bis auf 84 Pence je Euro zu.
Zuvor hatten unerwartet starke Rückgänge bei den US-Ölresverven der Rekordjagd an den Ölmärkten neuen Schwung verliehen. In der größten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche laut Energieministerium in Washington um 2,3 Millionen Barrel auf 313,7 Millionen Barrel zurückgegangen. Von Thomson Financial News befragte Experten hatten hingegen nur mit einem Rückgang um 1,8 Millionen Barrel gerechnet./jkr/he
AXC0209 2008-04-16/21:05
Berlin (BoerseGo.de) - Der US-Multimilliardär Warren Buffet (News/Aktienkurs) sieht die USA bereits in einer Rezession. Zwar habe ein Schrumpfungsprozess noch nicht in dem von Volkswirten definierten Sinn eingesetzt, zumal hiefür eine Periode zwei aufeinanderfolgender Quartale rückläufigen Wirtschaftswachstums erforderlich ist, doch die Leute würden entsprechende Effekte bereits spüren. Die Rezession werde tiefer gehen und länger dauern als viele denken.
Der laut “Forbes” reichste Mann der Welt kritisierte weiters den Bankensektor. Die Banken hätten ein Giftgetränk gebraut und mussten es am Ende selber trinken. Üblicherweise verkaufen Banken dieses lieber an andere. Es könne nicht sein, dass aufgrund von Finanzwetten hunderttausende Jobs vernichtet werden und ganze Industriezweige zugrunde gehen, obwohl diese eigentlich kerngesund sind. Wirksame Kontrollmöglichkeiten für riskante Finanzinstrumente gebe es jedoch kaum.
Zudem bekundete Buffet die Bereitschaft in Deutschland investieren zu wollen. Dabei richte sich der Fokus auf alteingesessene Familienunternehmen. Indem Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern keine Konjunkturprobleme hat zeige, dass die Deutschen etwas von Wirtschaft verstehen, führte Buffet weiter aus.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Huber Christoph, Redakteur)
23.20 Weltbank-Chef Robert Zoellick hat vor einer neuen Blase in der Wirtschaft gewarnt: Da die Märkte weltweit inzwischen reichlich mit flüssigem Kapital ausgestattet seien, drohe eine Wiederholung der Verhältnisse nach dem Platzen der Technologieblase 2001, sagte Zoellick am Donnerstag im ZDF. "Worauf wir selbst bei den Reaktionen auf die derzeitigen Probleme achten müssen, worauf wir ein Auge haben müssen, ist, dass wir im Moment mit Liquidität überflutet werden", sagte er. "Und wenn das Bankensystem wieder anfängt zu arbeiten, kann es einen neuerlichen Boom geben." Anfang des Jahrtausends hatte die US-Notenbank die Wirtschaft durch niedrige Zinsen großzügig mit Geld versorgt, um den Konjunktureinbruch nach dem Platzen der Technologieblase aufzufangen. Die hohe Liquidität regte einen Aufschwung an, wird heute aber auch als eine der Ursachen für die derzeitige Finanzkrise betrachtet
22.11 Die US-Standardwerte sind in der letzten Handelsstunde erneut eingebrochen: Der Dow Jones schloss 445 Punkte oder 5,6 % und fiel unter die Marke von 7600 Punkten. Im frühen Geschäft hatte sich der Index noch gut gehalten - doch Autowerte gerieten einmal mehr unter Druck, nachdem sich keine rasche Einigung über eine Rettungspaket für die US-Autoindustrie abzeichnet. Zwar arbeiteten einigen Parlamentarier einen Kompromiss aus - er hat aber keine Chancen auf eine Mehrheit im Kongress. Auch der S&P 500 und der Nasdaq Composite gingen tief in die Knie: Der marktbreite Index gab zeitweise 7 % ab, der Auswahlindex der Computerbörse verlor 5%.
21.10 Zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren hat der Ölpreis unter 50 $ geschlossen. Das Fass (159 Liter) der US-Sorte WTI kostete zum Schluss des regulären Handels an der New Yorker Warenterminbörse Nymex 490,62 $. Damit hat die Notierung binnen eines Tages um rund 4 $ oder knapp 7,5 % nachgegeben. Hintergrund sind Sorgen vor einem Einbruch der Nachfrage angesichts der sich abzeichnenden Rezession in weiten Teilen der Welt.
20.08 Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank hat seine reguläre Dezembersitzung verlängert: Das Gremium werde diesmal zwei Tage über die Geldpolitik beraten, teilte die Fed am Donnerstag mit. Damit bliebe den Zentralbankern einen Tag känger zeit, um über den künftigen Leitzins zu beraten. Hintergrund ist die Angst vor einer lang andauernden Rezession und Deflation in den Vereinigten Staaten. Das Treffen beginnt am 15. Dezember und damit einen Tag früher als bislang geplant. Zuletzt hatte die Fed ihren wichtigsten Zinssatz auf 1,0 % gesenkt, um den Folgen der Finanzkrise entgegenzuwirken.
19.12 Der Dow Jones gibt einen Teil seiner Gewinne wieder ab und liegt nur noch mit 0,4 Prozent im Plus bei 8029 Punkten.
19.00 Der Dow gewinnt nach anfänglichen Verlusten 2,2 Prozent auf 8178 Punkte. Es gibt Berichte, wonach im US-Senat eine überparteiliche Einigung über die Hilfen für die Autobranche erzielt wurde. Die Demokraten Carl Levin und Debbie Stabenow hätten mit den Republikanern Christopher Bond und George Voinovich einen Kompromiss ausgehandelt, sagte der Berater eines demokratischen Senators der Nachrichtenagentur Reuters.
18.23 Die fünf Wirtschaftsweisen haben ihre Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2008 angesichts der Finanzkrise nach unten korrigiert. Statt der jüngst vorhergesagten 1,7 Prozent gehen die Ökonomen jetzt nur noch von 1,5 Prozent aus, sagte der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Wolfgang Franz, in Stuttgart. Für 2009 sagt der Sachverständigenrat ein Minus von 0,2 Prozent voraus. Bisher waren die Wirtschaftsforscher von 0,0 Prozent ausgegangen.
18.11 Als Konsequenz aus der Finanzmarktkrise und um künftige Krisen zu verhindern muss es nach Ansicht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weltweit gültige Regeln geben. Es sei wichtig, "dass Regeln für alle gelten, dass es keine weißen Flecken gibt", sagte Merkel in Frankfurt. Das gehe nur, wenn Asien mit seinen großen Schwellenländern wie Indien und China eingebunden werde, sagte Merkel. Merkel lobte die "außerordentlich kooperative" Rolle beispielsweise Chinas, Indien und Indonesien beim G20-Weltfinanzgipfel am vergangenen Wochenende in Washington.
17.52 Der Dax fiel um drei Prozent auf 4220 Zähler und notierte damit nur noch gut 200 Punkte über seinem Jahrestief. Insbesondere die Finanzwerte setzten ihren Kursrutsch fort. Größter Verlierer im Dax waren die Anteilsscheine der Immobilienbank Hypo Real Estate, die 16,5 Prozent auf 2,12 Euro einbrachen. Die Papiere der Deutschen Bank verloren fast zehn Prozent auf 19,37 Euro und waren damit so billig wie zuletzt im Jahr 1988.
Der Dax ging am Donnerstag mit einem dicken Minus aus dem Handel
Der Dax ging am Donnerstag mit einem dicken Minus aus dem Handel
17.34 Der deutsche Sonderfonds zur Stabilisierung der Finanzmärkte hat bislang Garantien in Höhe von 30 Mrd. Euro genehmigt. Zahlreiche weitere Garantien seien beantragt, sagte ein Sprecher des Fonds. Dieser hatte Ende Oktober seine Arbeit aufgenommen und kann Garantien in Höhe von bis zu 400 Mrd. Euro herausgeben.
16.58 Das US-Konjunkturbarometer ist im Oktober stärker als erwartet gefallen. Der Index, der auf zehn wichtigen Wirtschaftsdaten beruht, ging im Oktober um 0,8 Prozent zurück, teilte das Conference Board, ein Institut der Privatwirtschaft, am Donnerstag in New York mit. Erwartet worden war ein Rückgang um 0,6 Prozent. Noch im September war das Konjunkturbarometer erstmals seit fünf Monaten wieder angestiegen, nach revidierten Daten um 0,1 Prozent. Der Index soll einen Hinweis auf die Entwicklung in den kommenden drei bis sechs Monaten geben.
Autobauer belasten Wall Street
15.53 Anhaltende Sorgen um die Zukunft der großen Automobilkonzerne General Motors, Ford und Chrysler sowie schlechte Konjunkturdaten haben die Wall Street erneut belastet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab in den ersten Handelsminuten um rund zwei Prozent auf 7848 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 2,3 Prozent auf 788 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,7 Prozent auf 1362 Punkte.
15.39 In den USA haben sich so viele Menschen arbeitslos gemeldet wie seit 16 Jahren nicht. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der Woche bis 15. November auf 542.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Dies verstärkt Ängste, dass die größte Volkswirtschaft der Welt in eine lang anhaltende Rezession rutscht.
15.12 Der Ölpreis hat seinen Sinkflug fortgesetzt. Die Terminkontrakte auf die US-Sorte WTI mit Auslieferung Dezember standen mit 49,91 $ für ein Barrel (159 Liter) erstmals seit Januar 2007 unter 50 $. Analysten machten weiter drückende Rezessionsängste und hohe Lagerbestände für den Preisverfall verantwortlich. Im Sommer kostete Öl auf dem Höhepunkt der Preisrally zeitweise 147,50 $ pro Fass.
GMAC will Geld von der US-Regierung
GMAC will Geld von der US-Regierung
14.23 Die notleidende frühere General-Motors-Finanzierungssparte GMAC will sich zu einer Geschäftsbank umwandeln und so staatliche Milliardenhilfen anzapfen. Die selbst schwer angeschlagene Opel-Mutter General Motors (GM) hält noch knapp 50 Prozent an dem Autofinanzierer. Mehrheitseigner ist der Finanzinvestor Cerberus, dem auch der US-Autobauer Chrysler überwiegend gehört. Die Autobanken sind im Zuge der Kreditkrise massiv unter Druck geraten. GMAC habe bei der US-Notenbank einen Antrag auf Umwandlung in eine normale Bankholding gestellt, teilte der Finanzierer in New York mit.
Der Dollar verliert seine Rolle als Leitwährung, der Staat an politischer und wirtschaftlicher Macht - die US-Geheimdienste sehen für die Weltmacht USA eine so düstere Zukunft wie nie zuvor. Fazit ihrer neuen Studie: Die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Weltordnung wird 2025 nicht mehr existieren.
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Hamburg - Der wirtschaftliche und politische Einfluss der USA wird in den kommenden zwei Jahrzehnten sinken. Es wird mehr Unruhen auf der Welt geben, Nahrungsmittel und Wasser werden knapper, Waffen immer zahlreicher. Das prophezeit die Studie "Global Trends 2025", veröffentlicht vom "National Intelligence Council", dem Zentrum der US-Geheimdienste für mittel- und langfristige strategische Prognosen.
Manhattans Skyline: Studie prophezeit sinkenden US-Einfluss in der Welt
AP
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Die aktuelle Finanzkrise an der Wall Street sei zudem der Beginn einer globalen wirtschaftlichen Umgewichtung, so die Verfasser der Studie. Der US-Dollar werde seine Rolle als stärkste Währung der Welt verlieren, bis zu einem Punkt, wo er "der Erste unter Gleichen" sei.
Niemals zuvor hat der nur alle fünf Jahre veröffentlichte Bericht, der auf der weltweiten Befragung von Experten und Vorhersagen von Geheimdienst-Analysten beruht, eine solch pessimistische Perspektive für die Stellung der USA gegeben.
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National Intelligence Council Finanzkrise Globalisierung
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Der politische Einfluss der USA wird sinken, sagt die Studie voraus: "Obwohl die Vereinigten Staaten wahrscheinlich der mächtigste einzelne Akteur bleiben, wird ihre relative Stärke - sogar auf militärischem Gebiet - sinken und ihr Einfluss schwächer werden."
"Das internationale System, wie es nach dem zweiten Weltkrieg entstand, wird 2025 fast nicht mehr wiederzuerkennen sein", so die Studie. Schuld daran sei "das Wachstum der Schwellenländer, eine globalisierte Wirtschaft, der Transfer von Reichtum von West nach Ost und der wachsende Einfluss von nichtstaatlichen Akteuren"
Die kommenden 20 Jahre des Übergangs seien voller Risiken, sagen die Analysten. China und Indien werden mit den USA an der Spitze einer multipolaren Welt stehen und um Einfluss kämpfen. Der Iran, die Türkei und Indonesien würden ebenfalls an Stärke gewinnen.
Konflikte wegen knapper werdender Ressourcen
Russlands Potential dagegen sei nicht eindeutig einzuschätzen. Durch die globale Erwärmung würde der Zugang zu Ölfeldern im Norden zwar erleichtert, was die Wirtschaft weiter stärken werde. Aber zögernde Investitionen in den Energiesektor, anhaltende Kriminalität und politische Korruption könnten dem potentiellen Entstehen einer Weltmacht entgegenstehen.
Die Verschiebung von einem auf Öl basierenden Energiesystem hin zu erneuerbaren Technologien wie Solar- und Windenergie, wird 2025 im Gange oder bereits vollendet sein. Diese Energieformen stellen die schnellste und günstigste Form des Übergangs dar, so die Studie. Die globale Erwärmung wird um diese Zeit bereits fühlbar sein. Konflikte wegen knapper werdender Ressourcen seien die Folge: Wasser, Lebensmittel und Energie nennt die Studie hier als Streitpunkte.
Strategische Rivalitäten, so die "Global Trends 2025", werde es höchstwahrscheinlich auf den Gebieten des Handels, des Investments und der technologischen Neuerungen geben. "Aber", so die Studie weiter "wir können auch ein Szenario des Wettrüstens, der territorialen Expansion und militärischer Rivalitäten wie im 19. Jahrhundert nicht ausschließen."
fsc/Reuters/AFP