Menschen, die ihrer Zeit voraus waren


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Neuester Beitrag: 17.10.06 21:16
Eröffnet am:04.06.06 16:14von: nauticusAnzahl Beiträge:29
Neuester Beitrag:17.10.06 21:16von: nauticusLeser gesamt:13.974
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1260 Postings, 6703 Tage nauticusMenschen, die ihrer Zeit voraus waren

 
  
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04.06.06 16:14
Letztens war ich vier Tage in Florenz und besuchte u.a. die Uffizien, ein von
Cosimo I. de'Medici in Auftrag gegeben und zwischen 1559-1581 errichtetem Gebäude, das dem Louvre in Paris fast ebenbürtig ist.
Die Kunstsammlung beinhaltet die Antike bis zum Spätbarock.
Einen Menschen mit seinen Werken habe ich dabei besonders studiert und bewundert.

Leonardo da Vinci
italienischer Maler, Bildhauer, Baumeister, Naturforscher und Techniker

Zeittafel

Nur unter Vorbehalt können wir heute die Daten in Leonardos Leben nennen, dabei sind wir auf Vermutungen und ungefähre Einordnungen angewiesen. Diese ungesicherten Daten wurden zur Unterscheidung zu den belegbaren in eckige Klammern gesetzt.

Familie: Eltern

Vater: Ser Piero d'Antonio - ein erfolgreicher Notar aus Florenz

Mutter: Caterina, ein Bauernmädchen

15.04.1452 Leonardo (auch Lionardo) da Vinci wird in einem kleinen Haus in der Nähe des Dorfes Vinci (bei Empoli) als unehelicher Sohn eines Bauernmädchens und eines Notars geboren.
Kindheit und
frühe Jahre Zunächst lebt Leonardo bei seiner Mutter, da sein Vater noch in seinem Geburtsjahr eine junge Florentinerin heiratet. Seine Mutter heiratet später einen Bauern.  
1457 Leonardo lebt im Haus seines Großvaters väterlicherseits in Vinci. Obwohl Leonardo ein uneheliches Kind ist, genießt er die Zuneigung der ganzen Familie und erhält eine gute Erziehung.
1468 Leonardos Großvater Antonio stirbt und die väterliche Familie siedelt über nach Florenz.
[zwischen 1469
und 1473] Der Vater will Leonardos schon früh entdeckte Begabung durch eine Ausbildung bei dem damals gefragtesten Meister in Florenz, nämlich dem Bildhauer, Goldschmied und Maler Andrea del Verrocchio, fördern. In dieser Zeit malt er den Engel und die Landschaft in dem Bild Taufe Christi, welches sich heute in den Uffizien befindet.
1472 Leonardo wird als Meister bei der "Campagnia dei Pittori" eingeschrieben und ist somit Mitglied der St. Lukas-Gilde als Maler. Wahrscheinlich wurde damit auch das Lehrverhältnis beendet. Leonardo bleibt aber in Verrocchios Werkstatt.
[zwischen
1472 und 1475] In dieser Zeitspanne ist wahrscheinlich das Tafelbild Die Verkündigung von Leonardo gemalt worden. Das Bild wurde ursprünglich Ghirlandaio zugeschrieben. Heute gilt es als Werk Leonardos, obwohl es weder von seinen Biographen Vasari noch von anderen Zeitgenossen erwähnt wurde. Das Bild ist heute in den Uffizien ausgestellt.
05.08.1473 Zeichnung der Arno-Landschaft.
08.04.1476 Angeklagt wegen Sodomie. Leonardo arbeitet immer noch in der Werkstatt  Verrocchios.
Januar 1478 Auftrag für das Altarwerk in der Signoria.
Herbst 1478 Beginn zweier  Madonnenbilder.
[zwischen
1478 und 1480] Porträt Ginevra Benci.
[zwischen
1479 und 1481] Der heilige Hieronymus (unvollendet; heute im Vatikan).
[1480] Leonardo arbeitet im Giardino di S. Marco - einer berühmten Akademie, die unter dem Patronat des Lorenzo il Magnifico steht und studiert dort Bildhauerei.

März 1481 Auftrag für die Anbetung der Könige aus dem Morgenlande (befindet sich heute ebenfalls in den Uffizien) von der Kirche San Donato a Scopeto.
28.09.1481 Letzte Zahlungen der Mönche von San Donato a Scopeto.
[1481/1482] Leonardo bedrückt die Enge des Florentiner Milieus. Ebenso ist er darüber enttäuscht, nicht unter die vier Künstler berufen worden zu sein, die die Wände der Sixtinischen Kapelle bemalen durften. All dies führt zu seinen Überlegungen nach Mailand überzusiedeln. Die große Tafel der Anbetung der Könige  läßt er unvollendet.
[1482] Leonardo richtet einen Brief an den Herzog von Mailand, Lodovico Sforza, in dem er seine Fähigkeiten als Zivil-Ingenieur und Konstrukteur von Kriegsmaschinen neben seinen künstlerischen Ambitionen hervorhebend beschreibt. Lodovico nimmt Leonardo gerne auf und es erfolgt die Übersiedlung nach Mailand. Leonardo wohnt mit den Brüdern De Predis, zwei Malern, im Viertel der Porta Ticinese.
25.04.1483 Auftrag für die Felsengrottenmadonna (heute im Paris, Louvre).  
Juli 1487-
Januar 1488 Bezahlungen für das Modell des Tambours der Mailänder Domkuppel.
ca.1488 Portrait der Cecilia Gallerani.
05.04.1489 Anatomische Studien (frühe Zeichnungen, z.B. von Schädeln).
[um 1489-1490] Leonardo dekoriert das Sforza-Schloß für die bevorstehende Hochzeit von Gian Galeazzo Sforza mit Isabella von Aragonien.
23.04.1490 Leonardo beginnt von neuem mit der Arbeit am Sforza-Monument. Francesco Sforzas Reiterstandbild in Bronze gehört zu dem aufwendigsten und undankbarsten Projekt von Leonardos Laufbahn. Es wurde nie in Bronze gegossen.
Juni 1490 Mit Francesco di Diorgio in Pavia.
22.07.1490 Leonardo nimmt Salai, zehn Jahre alt, auf.
ca. 1491 Beschreibungen von Stürmen, Schlachten und Profilen.
Juli 1493 morel fiorentino (d.h. noch bei der Arbeit am Sforza-Monument).
November 1493 Aufstellung des originalgroßen Reiterstandbildes aus Ton im Hof des Sforza-Kastells (zerstört).
1494 Leonardo beschäftigt sich mit Hydraulik, Optik, Mechanik und widmet sich den Verbesserungsarbeiten an den herzoglichen Gütern in der Lombardischen Tiefebene.
Januar 1497 Leonardo arbeitet am Letzten Abendmahl im Refektorium von Santa Maria delle Grazie.
Juni 1497 Das Letzte Abendmahl ist fast vollendet. (Nach langen Restaurierungsarbeiten kann man es heute wieder an seinem Entstehungsort in Mailand bewundern).
Oktober 1498 Leonardo erhält von Ludovico einen Weinberg.
Dezember 1499 Ludwig XII., König von Frankreich erobert das Herzogtum Mailand. Leonardo flieht aus Mailand.
Februar 1500 Aufenthalt in Mantua. Leonardo zeichnet das Porträt der Isabella d'Este.
März 1500 Aufenthalt in Venedig.
April 1500 Rückkehr nach Florenz.
03.04.1501 Novellaras Brief an Isabella d' Este beschreibt den Karton der Hl. Anna Selbdritt und von Schülern gemalte Porträts, die Leonardo übergeht.
14.04.1501 Nach einem Brief Novellaras arbeitet Leonardo an der Madonna mit der Spindel.
1502 Im Dienste Cesare Borgias. Leonardo entwirft Landkarten.
Oktober 1503 Zusammen mit Michelangelo erhält Leonardo den Auftrag die Wände im großen Ratsaal des Palazzo della Signoria mit Fresken auszumalen. Leonardo wird die Darstellung der Anghiari-Schlacht anvertraut; Michelangelo malt die Schlacht von Cascina. Leonardos Werk bleibt unvollendet, da er auf der Suche nach neuen Techniken, die Arbeit nicht fortführt.
[1503] Leonardo malt wahrscheinlich in diesem Jahr die Mona Lisa.
25.01.1504 Leonardo nimmt an den Beratungen zur Aufstellung von Michelangelos "David" teil.
24.05.1504 Leonardo nimmt den Auftrag von Isabella d' Este an, einen jugendlichen Christus zu malen.  
1504 Während des ganzen Jahres Bezahlungen für das Schlachtbild in der Sala di Gran Consiglio. Leonardo wendet sich mehr und mehr wissenschaftlichen Aufgaben zu, u.a. auch den Flugexperimenten.
30.05.1506 Die Signoria von Florenz gestattet Leonardo für drei Monate nach Mailand zurückzukehren.
August-September
1506 Briefe an Charles d'Amboise mit der Bitte, seinen Urlaub zu verlängern. Intensive Arbeit an der Anatomie, der Botanik und Geologie.
1506-1513 Die Heilige Anna Selbdritt.
1507 Rückkehr nach Florenz.
Juli 1508 Leonardo lebt wieder in Mailand.
Winter 1510 Anatomische Studien.
18.12.1511 Beschreibung des Feuers auf einer Landschaftszeichnung in Windsor.
1512 In Mailand regiert der neue Herzog Massimiliano Sforza. Leonardo ist auch ihm zu Diensten.
09.01.1513 Weitere anatomische Studien
September 1513 Leonardo verläßt mit Salai, Melzi, Lorenzo und il Fanfoia Mailand.
Oktober 1513 Leonardo in Florenz.
01.12.1513 Leonardo in Rom, im Belvedere des Vatikans. Leonardo schreibt Notizen zur Landschaft. Er betreibt zusammen mit seinen Schülern mathematische Studien und wissenschaftliche Forschungen jeglicher Art.
1514-1516 Leonardo in Rom, er unternimmt zahlreiche Reisen.
25.09.1514 Leonardo in Parma.
August 1516 Leonardo nimmt die Maße von S. Paolo in Rom auf.
[1516-1517] Leonardo übersiedelt auf Einladung des französischen Königs Franz I. nach Amboise
1517 Leonardo lebt im Landschlößchen Cloux bei Amboise. Er beschäftigt sich mit Projekten für Festveranstaltungen und mit hydrologischen Ausarbeitungen für einige französische Flüsse.
10.10.1517 Leonardo zeigt dem Kardinal d' Aragon drei Bilder - ein Porträt einer Florentiner Dame, gemalt für Giuliano de' Medici, ein jugendlicher Johannes der Täufer und die Hl. Anna Selbdritt.  
23.04.1519 Leonardo schreibt sein Testament, in dem er alle erwähnt, die ihm in seinem Leben nahegestanden haben.  
02.05.1519 Leonardo stirbt im Schloß Cloux bei Amboise und wird in der Kirche des hl. Florentin beigesetzt. Während der Religionskriege im 16. Jahrhundert wurde das Grab geschändet, so daß Leonardos sterbliche Überreste für immer verloren gingen.



 
Angehängte Grafik:
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11570 Postings, 7599 Tage polyethylenIn dieser Sammlung darf auf keinen Fall

 
  
    #2
1
04.06.06 16:25
Klaus Dieter fehlen. Sein analytischer Scharfsinn sucht seinesgleichen. Durch ihn erfuhr ich endlich warum die Stulle immer mit der bestrichenen Seite auf den Boden fällt!  

1961 Postings, 7461 Tage shakerhehe geil: Familie: Eltern - aha aso hmhm o. T.

 
  
    #3
04.06.06 16:26

15130 Postings, 8414 Tage Pate100da dürfen die alten Griechen aber nicht fehlen!

 
  
    #4
4
04.06.06 16:44

Aristoteles

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Dieser Artikel beschreibt den Philosophen Aristoteles. Für den gleichnamigen Herrscher von Kyrene, siehe Aristoteles (Kyrene).
vergrößernAristoteles-Büste

Aristoteles (griechisch Αριστοτέλης Aristotelēs, * 384 v. Chr. in Stageira / Makedonien, † 322 v. Chr. in Chalkis / Euböa) war ein griechischer Philosoph, Naturforscher und einer der einflussreichsten Denker der abendländischen Geistesgeschichte, der zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründete oder entscheidend beeinflusste. Nach seiner Herkunft wurde Aristoteles auch Der Stagirit genannt.

Inhaltsverzeichnis

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Leben

384 v. Chr. wurde Aristoteles in Stageira als Sohn des Nikomachos geboren. Sein Vater war Leibarzt am Hof von König Amyntas II. Makedonien. Im Jahr 367 v. Chr., mit 17 Jahren, tritt Aristoteles in Platons Akademie in Athen ein und studierte dort 20 Jahre.

347 v. Chr. stirbt Platon. Die Leitung der Akademie übernimmt Speusippos, ein Neffe Platons, und nicht der offenbar begabtere und talentiertere Aristoteles. Das hängt damit zusammen, dass Aristoteles Metöke war, in Athen kein Bürgerrecht besaß und daher die Akademie nicht übernehmen konnte. Aristoteles folgt dem Ruf des Tyrannen Hermias von Atarneus in Kleinasien, der ebenfalls Platonschüler und zugleich ein Vasall des Perserkönigs war. Aristoteles heiratete die Nichte des Stadtfürsten Pytias und gründete in Atarneus eine Schule (Diogenes Laertios, 5,3 f.). Von 343 v. Chr. bis 336 v. Chr. unterrichtete Aristoteles im Auftrag des makedonischen Königs Philipp II. dessen Sohn Alexander den Großen.

335 v. Chr. kehrte Aristoteles nach Athen zurück und gründet dort seine eigene Schule, das Lykeion (später auch Peripatos genannt). Diese besteht bis etwa 40 v. Chr. und aus ihr geht die philosophische Richtung der Peripatetiker hervor. 323 v. Chr. verlässt Aristoteles Athen, da nach Alexanders Tod die antimakedonische Partei die Oberhand gewinnt und Aristoteles der Gottlosigkeit angeklagt wird. Er flieht nach Chalkis, dem Geburtsort seiner Mutter, wo er im folgenden Jahr stirbt (Diog. Laert. 5,6 ff.).

Lehre und Schriften

Was ist von Aristoteles überliefert?

Bei den überlieferten Schriften des Aristoteles - dem Corpus Aristotelicum - handelt es sich nicht um die von ihm selbst veröffentlichten exoterischen Schriften. Diese sind bis auf (z. T. umfangreiche) Zitate bei späteren Schriftstellern verloren. Vollständig erhalten sind hingegen die seit dem 19. Jhd. so genannten esoterischen Schriften oder Pragmatien. Dabei handelt es sich um Notizen, Vorlesungsskripte oder Materialsammlungen, die zunächst nur zum internen Gebrauch bestimmt waren und erst im ersten Jahrhundert v.Chr. durch die Ausgabe des Andronikos von Rhodos (s. u.) einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurden. Diese Schriften sind daher in Stil und Aufbau oft schwer zugänglich. Von den zu Aristoteles' Lebzeiten veröffentlichten exoterischen Schriften, die z. T. als Dialoge im Stil Platons verfasst waren, ist sehr wenig überliefert. Ein Bild dieser Schriften liefert am ehesten noch der Protreptikos, eine auf Öffentlichkeitswirkung angelegte Werbeschrift für die Philosophie.

Aristoteles' Einteilung von Wissensgebieten

Aristoteles befasste sich mit zahlreichen Wissensgebieten, die allerdings in den meisten Fällen nicht deckungsgleich mit den heutigen Gebieten gleichen Namens sind. Beispielsweise ist Ethik für Aristoteles nicht in erster Linie eine Theorie der Moral und in vielen Punkten auch nicht getrennt von der Politik, die er beide auch unter dem Begriff der politischen Wissenschaften häufig gemeinsam nennt. Am wichtigsten ist die Unterscheidung in drei große Arten von Bereichen des Wissen: den theoretischen, praktischen und poietischen (hervorbringenden).

  • (1) Die theoretische Wissenschaft betrachtet das, was unabhängig vom Menschen ist und keinen äußeren Zweck außer der Erkenntnis selbst besitzt. In sie fällt vor allem die Physik und die Metaphysik.
  • (2) Die praktische Wissenschaft thematisiert das, was im Bereich der menschlichen Handlungen liegt, was aber nichts außer der Handlung selbst hervorbringt. Hierein fällt vor allem Aristoteles' Ethik und die Politik.
  • (3) Die poietische Wissenschaft untersucht das, was im Bereich der menschlichen Tätigkeiten liegt und hierbei ein Objekt hervorbringt. Die Schrift Poetik des Corpus Aristotelicum thematisiert dabei (fast) ausschließlich die Dichtung.
  • Ein weiterer wichtiger Teil der überlieferten aristotelischen Schriften sind gewissermaßen Metawissenschaften, die neben dieser Dreiereinteilung der Wissenschaften liegen und vor allem die Logik betreffen.

Zentrale methodologische Elemente der Philosophie Aristoteles'

Im Gegensatz zu Platon, der Philosophie als eine alle Bereiche menschlichen Wissens umfassende Einheitswissenschaft auffasst, geht Aristoteles von einem Konzept von Einzelwissenschaften als eigenständigen Disziplinen aus. Hierbei stützt er sich auch auf empirische Forschung (im weitesten Sinne) und setzt sich in der Ausarbeitung seiner Theorien mit dem gesunden Menschenverstand sowie mit den Lehren seiner Vorgänger und der Meinung der Allgemeinheit (Doxographie) auseinander. Die "Erste Philosophie", d. h. die Metaphysik ist als Grundlagenwissenschaft vom Seienden als Seienden den anderen Wissenschaften jedoch vorgeordnet.

Die Substanzlehre als zentrales Element der Philosophie Aristoteles'

Grundlegend für Aristoteles' Philosophie insgesamt ist die Frage: Worin besteht die Grundlage allen Seins? Hierbei ist der Begriff der ousía (griechisch ουσία) zentral, der in der späteren Tradition mit Substanz übersetzt wurde. Was ist nun die ousía einer Sache? Ousia ist, was diese Sache ihrem Sein nach ist, unabhängig von kurzfristig zukommenden und zufälligen Eigenschaften. Die ousía ist dabei dasjenige, was selbst unabhängig von diesen Eigenschaften ist und wovon diese abhängig sind. Grammatisch oder kategorial ausgedrückt, heißt dies, dass die Substanz dasjenige ist, dem die Eigenschaften zugeschrieben werden oder wovon überhaupt etwas ausgesagt wird; das, was von den Substanzen ausgesagt wird, sind deren Prädikate. Aristoteles' Antwort auf die Frage, was denn nun das bleibende Wesentliche sei, ist schließlich, dass die ousía eine bestimmende Form - das eidos - ist, die Ursache allen Seins ist. So ist z. B. das eidos von Sokrates das, was seine Menschengestalt, sein Menschsein bestimmt; der Grundidee nach kann dieser Hylemorphismus - die Lehre, dass ein Gegenstand aus zu bestimmender Materie (hylê) und bestimmender Form (morphê ist ein anderer Ausdruck für eidos) besteht und die Form das organisierende Prinzip der Materie ist - als allgemeiner Vorläufer der Theorie des genetischen Codes verstanden werden.

Die Theorie der ousía arbeitet Aristoteles in der sog. ersten Philosophie aus, in einigen unter dem Titel Metaphysik überlieferten Abhandlungen. Sie spielt allerdings auch in vielen anderen Bereichen seines Denkens eine ausgezeichnete Rolle, u. a. in De Anima, der Untersuchung dessen, was spezifisch und determinierend für alles Lebendige ist.

Nachwirkung der Philosophie des Aristoteles

Rezeption in der Antike

Die Lehre des Aristoteles hat seine Schule, den Peripatos, nach seinem Tode weit weniger tief geprägt als Platons Lehre dessen Akademie. Aristoteles wurde keine Verehrung zuteil, die mit derjenigen Platons bei den Platonikern vergleichbar wäre. Dies bedeutete einerseits Offenheit und Flexibilität, andererseits Mangel an inhaltlich begründetem Zusammenhalt. Die Peripatetiker widmeten sich vor allem empirischer Naturforschung und befassten sich u.a. auch mit Ethik, Seelenlehre und Staatstheorie. Dabei kamen Aristoteles’ Schüler Theophrastos, sein Nachfolger als Leiter der Schule, und dessen Nachfolger Straton zu teilweise anderen Ergebnissen als der Schulgründer. Nach Stratons Tod (270/268 v. Chr.) begann eine Periode des Niedergangs.

Das Studium und die Kommentierung der Schriften des Aristoteles wurde im Peripatos anscheinend vernachlässigt, jedenfalls weit weniger eifrig betrieben als das Platonstudium in der konkurrierenden Akademie. Erst im ersten Jahrhundert v. Chr. sorgte Andronikos von Rhodos für eine Zusammenstellung der Lehrschriften (Vorlesungen) des Aristoteles. Die für eine breitere Öffentlichkeit bestimmten "exoterischen" Schriften, insbesondere die Dialoge, waren lange populär, gingen aber in der römischen Kaiserzeit verloren. Cicero hat sie noch gekannt. Die Peripatetiker betrachteten die Lehrschriften als speziell für ihren internen Unterrichtsgebrauch bestimmt. In der römischen Kaiserzeit war der einflussreichste Repräsentant des Aristotelismus Alexander von Aphrodisias, der gegen die Platoniker die Sterblichkeit der Seele vertrat.

Obwohl Aristoteles großen Wert auf die Widerlegung von Kernbestandteilen des Platonismus gelegt hatte, waren es gerade die Neuplatoniker, die in der Spätantike einen maßgeblichen Beitrag zur Erhaltung und Verbreitung seiner Hinterlassenschaft leisteten, indem sie seine Logik übernahmen, kommentierten und in ihr System integrierten. Eine besonders wichtige Rolle spielten dabei im 3. Jahrhundert n. Chr. Porphyrios, im 5. Jahrhundert Proklos und schließlich als letzter im 6. Jahrhundert Simplikios, der bedeutende Aristoteleskommentare verfasste. Im 4. Jahrhundert schrieb Themistios Paraphrasen zu Werken des Aristoteles, die eine starke Nachwirkung erzielten. Er war unter den spätantiken Kommentatoren der einzige Aristoteliker; die anderen strebten eine Synthese platonischer und aristotelischer Auffassungen an, wobei den platonischen das Übergewicht zukam.

Bei den prominenten antiken Kirchenvätern war Aristoteles wenig bekannt und unbeliebt, manche verachteten und verspotteten seine Dialektik. Sie verübelten ihm, dass er das Weltall für ungeschaffen und unvergänglich hielt und die individuelle Unsterblichkeit der Seele bezweifelte (bzw. nach ihrem Verständnis bestritt). Ein positiveres Verhältnis zu Aristoteles hatten hingegen manche christliche Gnostiker und andere häretische Christen: Arianer (Aetios, Eunomios), Monophysiten, Pelagianer und Nestorianer – ein Umstand, der den Philosophen für die kirchlichen Autoren erst recht suspekt machte. Syrer – sowohl monophysitische als auch nestorianische – übersetzten das Organon in ihre Sprache und setzten sich intensiv damit auseinander. Im 6. Jahrhundert schrieb der Monophysit Johannes Philoponos Aristoteles-Kommentare, übte aber auch scharfe Kritik an der aristotelischen Kosmologie und Physik. Er war mit seiner Impetustheorie ein Vorläufer spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Kritik an der aristotelischen Bewegungslehre.

Rezeption im Mittelalter

vergrößernMittelalterliche Darstellung des Aristoteles

Im Byzantinischen Reich wurde Aristoteles im Frühmittelalter wenig beachtet. Sein Einfluss machte sich vorwiegend indirekt geltend, nämlich über die meist neuplatonisch gesinnten spätantiken Autoren, die Teile seiner Lehre übernommen hatten. Daher war Vermischung mit neuplatonischem Gedankengut von vornherein gegeben. Bei Johannes von Damaskus tritt die aristotelische Komponente deutlich hervor. Im 11. und 12. Jahrhundert kam es zu einer Wiederbelebung des Interesses an aristotelischer Philosophie: Michael Psellos, Johannes Italos und dessen Schüler Eustratios von Nikaia (beide wegen Häresie verurteilt) sowie der primär philologisch orientierte Michael von Ephesos schrieben Kommentare. Die Kaisertochter Anna Komnena förderte diese Bestrebungen.

Im islamischen Raum setzte die Wirkung der Werke des Aristoteles früh ein und war breiter und tiefer als in der Spätantike und im europäischen Früh- und Hochmittelalter. Der Aristotelismus dominierte qualitativ und quantitativ gegenüber der übrigen antiken Tradition. Schon im 9. Jahrhundert waren die meisten Werke des Aristoteles in arabischer Sprache verfügbar, ebenso antike Kommentare. Hinzu kam ein reichhaltiges unechtes (pseudo-aristotelisches) Schrifttum teilweise neuplatonischen Inhalts. Zu letzterem zählten Schriften wie die Theologie des Aristoteles und der Kalam fi mahd al-khair (Liber de causis). Die aristotelischen Ideen waren von Anfang an mit neuplatonischen vermischt, und man glaubte an eine Übereinstimmung der Lehren Platons und des Aristoteles. In diesem Sinne deuteten al-Kindi (9. Jh.) und al-Farabi (10. Jh.) und die ihnen folgende spätere Tradition den Aristotelismus; bei ibn Sina (Avicenna) trat das neuplatonische Element stärker in den Vordergrund. Einen relativ reinen Aristotelismus vertrat hingegen im 12. Jahrhundert ibn Rušd (Averroes), der zahlreiche Kommentare schrieb und die aristotelische Philosophie gegen al-Ghazali verteidigte.

Im lateinischen Mittelalter war zunächst bis ins 12. Jahrhundert nur ein kleiner Teil des Gesamtwerks des Aristoteles verbreitet, nämlich zwei der logischen Schriften (Kategorien und De interpretatione), die Boethius im frühen 6. Jahrhundert übersetzt und kommentiert hatte, zusammen mit der Einleitung des Porphyrios zur Kategorienlehre. Dieses Schrifttum, später als Logica vetus bezeichnet, bildete die Grundlage des Logikunterrichts. Diese enge Begrenzung änderte sich mit der großen Übersetzungsbewegung des 12. und 13. Jahrhunderts. Im 12. Jahrhundert wurden die bisher fehlenden logischen Schriften (Analytiken, Topik, Sophistici elenchi) in lateinischer Sprache verfügbar; sie machten die Logica nova aus. Dann kamen eines nach dem anderen fast alle restlichen Werke hinzu (teils erst im 13. Jahrhundert). Die meisten Schriften wurden mehrmals ins Lateinische übertragen (entweder aus dem Arabischen oder aus dem Griechischen). Michael Scotus übersetzte Aristoteleskommentare des Averroes aus dem Arabischen. Sie wurden eifrig benutzt, was in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Entstehung des lateinischen Averroismus führte, der ein für damalige Verhältnisse relativ konsequenter Aristotelismus war.

Im Lauf des 13. Jahrhunderts wurden die Schriften des Aristoteles als Standardlehrbücher zur Grundlage der an den Universitäten (in der Fakultät der Freien Künste) betriebenen scholastischen Wissenschaft; 1255 wurden seine Logik, Naturphilosophie und Ethik an dieser Fakultät der Pariser Universität als Lehrstoff vorgeschrieben. Die Führungsrolle kam der Pariser und der Oxforder Universität zu. Wegweisend waren die Aristoteleskommentare des Albertus Magnus. Das Verfassen von Aristoteleskommentaren wurde eine Hauptbeschäftigung der Magister, und viele von ihnen hielten die kommentierten Lehrbücher für praktisch irrtumsfrei. Besonders intensiv studierte man neben der aristotelischen Methodik die Wissenschaftstheorie, um sie als Basis für ein hierarchisch geordnetes System der Wissenschaften zu verwenden. Widerstand erhob sich allerdings von theologischer Seite gegen einzelne Lehren, vor allem gegen die Thesen von der Ewigkeit der Welt und der absoluten Gültigkeit der Naturgesetze (Ausschluss von Wundern), sowie gegen den Averroismus. Daher kam es 1210, 1215, 1231, 1245 und 1277 zu kirchlichen Aristotelesverboten. Sie richteten sich aber nur gegen die naturphilosophischen Schriften bzw. gegen einzelne Thesen und konnten den Siegeszug des Aristotelismus nur vorübergehend hemmen. Diese Verbote betrafen nur Frankreich (vor allem Paris), in Oxford galten sie nicht. Aristoteles wurde "der Philosoph" schlechthin: mit Philosophus (ohne Zusatz) war immer nur er gemeint, mit Commentator Averroes. Gegenpositionen (vor allem in der Erkenntnistheorie und Anthropologie) vertraten Anhänger der platonisch beeinflussten Lehren des Augustinus, besonders Franziskaner ("Franziskanerschule"). Schließlich setzte sich das von dem Dominikaner Thomas von Aquin abgewandelte und weiterentwickelte aristotelische Lehrsystem (Thomismus) durch, zunächst in seinem Orden und später in der gesamten Kirche. Allerdings schrieb man weiterhin neuplatonische Schriften zu Unrecht dem Aristoteles zu, wodurch das Gesamtbild seiner Philosophie verfälscht wurde.

Rezeption in der Neuzeit

In der Renaissance fertigten Humanisten neue, viel leichter lesbare Aristotelesübersetzungen ins Lateinische an, und man begann auch die griechischen Originaltexte zu lesen. Es kam zu heftigem Streit zwischen Platonikern und Aristotelikern, wobei die beteiligten Humanisten mehrheitlich zu Platon neigten. Es gab in der Renaissance aber auch bedeutende Aristoteliker wie Pietro Pomponazzi (1462-1525) und Jacopo Zabarella (1533-1589), und es entstanden damals im Abendland mehr Aristoteleskommentare als während des gesamten Mittelalters. Wie im Mittelalter herrschte auch noch bei vielen Renaissance-Gelehrten das Bestreben vor, platonische und aristotelische Standpunkte untereinander und mit der katholischen Theologie und Anthropologie zu versöhnen. Seit dem 15. Jahrhundert war es aber möglich, dank des besseren Zugangs zu den Quellen das Ausmaß der fundamentalen Gegensätze zwischen Platonismus, Aristotelismus und Katholizismus besser zu verstehen. Bei der Vermittlung dieser Erkenntnisse spielte der byzantinische Philosoph Georgios Gemistos Plethon eine wichtige Rolle. Unabhängig davon herrschte der (neu)scholastische Aristotelismus, der die mittelalterliche Tradition fortsetzte, mit seiner Methode und Terminologie an Schulen und Universitäten noch bis tief in die Neuzeit, auch in den lutherischen Gebieten, obwohl Luther den Aristotelismus ablehnte.

Im sechzehnten Jahrhundert unternahmen Bernardino Telesio und Giordano Bruno Frontalangriffe auf den Aristotelismus, und Petrus Ramus trat für eine nichtaristotelische Logik ein (Ramismus). Aber erst seit dem 17. Jahrhundert verdrängte ein neues Wissenschaftsverständnis die aristotelisch-scholastische Tradition. In der Physik leitete Galilei den Umschwung ein. In der Biologie konnten sich aristotelische Auffassungen bis ins 18. Jahrhundert halten.

Sehr stark und anhaltend war die Nachwirkung der Poetik des Aristoteles, insbesondere seiner Tragödientheorie. Sie prägte Theorie und Praxis des Theaters während der gesamten Frühen Neuzeit, abgesehen von manchen gewichtigen Ausnahmen besonders in Spanien und England (Shakespeare). Die Poetik lag seit 1278 in lateinischer Übersetzung vor, 1498 und 1536 erschienen humanistische Übersetzungen. Auf ihr fußte die Poetik des Julius Caesar Scaliger (1561), die Dichtungslehre von Martin Opitz (1624), die französische Theaterlehre des 17. Jahrhunderts (doctrine classique) und schließlich die von Johann Christoph Gottsched geforderte Regelkunst (Critische Dichtkunst, 1730).

Im 19. Jahrhundert begann die moderne Aristotelesforschung mit der Aristoteles-Gesamtausgabe der Berliner Akademie, die Immanuel Bekker ab 1831 besorgte. Nach ihren Seiten- und Zeilenzahlen wird Aristoteles noch heute zitiert.

Auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts hat Aristoteles nicht mit seinem Wissenschaftssystem eingewirkt, sondern sie hat seinem Werk nur einzelne Anregungen entnommen, besonders auf ontologischem Gebiet und hinsichtlich der Unterscheidung von praktischer und theoretischer Vernunft und Wissenschaft.

Werke (Auswahl)

Überblick, siehe auch Corpus Aristotelicum

Literatur

Primärtexte

  • Übersetzungen:
    • Grumach, Ernst (Begr.), Flashar, Hellmut (Hrsg.): Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung, 19 Bde., Akademie Verlag, Berlin 1965 ff. (Mit in der Regel sehr guten Kommentarteilen)
    • Barnes, Jonathan (Hrsg.): The Complete Works of Aristotle, 2 Bde., Princeton 1995 (Sammlung der maßgeblichen englischen Übersetzungen)
    • Rapp, Christof/ Wagner, Tim: Aristoteles, Topik. Übersetzung, Einleitung und Kommentar, Stuttgart 2004 (Reclam)
  • Griechische Textausgaben:
    • div. Hgg. in der Reihe: Oxford Classical Texts (OCT) bei Oxford University Press ediert.
    • div. Hgg. und Übersetzer in der Reihe: Loeb Classical Texts (LCT) bei Harvard University Press ediert (Griechischer Text mit englischer Übersetzung)

Sekundärliteratur (Hervorgehobenes besonders für Einsteiger)

  • Einführungen:
    • Buchheim, Thomas: Aristoteles, Freiburg i. Br. 1996
    • Code, Alan D.: Aristotle, OUP 2005 (Einführung des vermutlich besten Kenners der aristotelischen Metaphysik)
    • Detel, Wolfgang: Aristoteles, Leipzig 2005 (Problemorientierte Einführung)
    • Höffe, Otfried: Aristoteles, Beck'sche Reihe Denker, 2. überarbeitete Aufl., München 1999 (Hervorragende Einführung, welche die praktische Philosophie des Aristoteles und die Rezeptionsgeschichte näher beleuchtet)
    • Rapp, Christof: Aristoteles zur Einführung, Hamburg 2004 ISBN 3885063980 (Eine der besten deutschsprachigen Einführungen zu Aristoteles mit sehr guter thematisch gegliederter Bibliografie für Einsteiger)
    • Ross, W.D.: Aristotle, Routledge 2004 (Einführung/Darstellung aus der Feder des wichtigsten Aristoteles-Forscher des 20.Jh.)
  • thematische Kompendien:
    • Barnes, Jonathan (Hg.): The Cambridge Companion to Aristotle, Cambridge 1995 (Sehr gute Einführung zu Aristoteles mit thematisch geordneten Beiträgen einiger der namhaftesten Aristotelesforscher und einer aktuellen, thematisch gegliederten 80 Seiten-Bibliografie)
    • Buchheim, Thomas/Flashar, Hellmut (Hgg.): Kann man heute noch etwas anfangen mit Aristoteles, Hamburg 2003 (Beiträge namhafter Aristotelesforscher in Hinblick auf Aristoteles und moderne Philosophie)
  • Philosophiegeschichte & Doxographie:
    • Flashar, Hellmut (Hg.): Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike Band 3: Ältere Akademie. Aristoteles. Peripatos 2., durchgesehene und erweiterte Auflage, von Hellmut Flashar, Hans Krämer, †Fritz Wehrli, Georg Wöhrle, Basel 2004 (Die ausführlichste philosophiegeschichtliche Darstellung der Philosophie des Aristoteles und seiner Wirkungsgeschichte)
  • Lexika:
    • Höffe, Otfried (Hg.): Aristoteles-Lexikon, Stuttgart 2005 ISBN 3520459019
    • Horn, Christoph / Rapp, Christof (Hgg.): Wörterbuch der antiken Philosophie, München 2002 (mit zahlreichen Einträgen zu für Aristoteles zentralen Termini) ISBN 3406476236
  • Weitere Monographien:
    • Jaeger, Werner: Aristoteles, Berlin 1923. (wichtig innerhalb der Forschungsgeschichte, aber als Einführung ungeeignet)
    • Patzig, Günther: Die aristotelische Syllogistik. Logisch-philologische Untersuchung über das Buch A der "Ersten Analytik", 3. Aufl., Göttingen 1969
    • Sorabji, Richard (Hg.): Aristotle Transformed. The Ancient Commentators and Their Influence, Ithaca/New York 1990 (Bezüglich der Rezeption und Kommentierung in der Spätantike wichtiges Werk)

Weblinks

    Wikiquote: Aristoteles – Zitate
    Wikisource: Aristoteles – Quellentexte
    Commons: Aristoteles – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


 

1260 Postings, 6703 Tage nauticus1.poly / 2.shaker

 
  
    #5
04.06.06 16:46
1. Mach dich bitte nicht über Klaus Dieter lustig, der weiss sogar warum Schwule
  schwul werden, ausserdem hat er jetzt mal wieder 10 Tage selbst auferlegte
  Sendepause!

2. Leonardo hätte fast raus bekommen, wie man aus Blei Gold produziert,
  also ein bischen Respekt, du müsstest dich auf jeden Fall nicht mehr mit
  Put's & Call's rum ärgern!  ;o)


 

15130 Postings, 8414 Tage Pate100Hippokrates

 
  
    #6
04.06.06 16:47

Hippokrates von Kós

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wechseln zu: Navigation, Suche<!-- start content --> vergrößernHippokrates

Hippokrates von Kos (* um 460 v. Chr. auf der griechischen Ägäisinsel Kos; † um 375 v. Chr. in Larissa, Thessalien) war der berühmteste Arzt des Altertums und ein Zeitgenosse Platons.

Hippokrates stammte aus dem Geschlecht der Asklepiaden, die sich selbst auf den Heilgott Asklepios zurückführten; die Eltern hießen Heraklides und Phänarete.

Nach seinem Vater lehrte ihn u.a. auch Herodikos von Selymbria und der Philosoph Demokrit von Abdera. Offenbar reiste er als wandernder Arzt viel und weit durch Griechenland und Kleinasien. Er leistete einen großen Beitrag zur koischen Ärzteschule (siehe unten). Seine Söhne Drakon und Thessalos, sowie sein Schwiegersohn Polybos führten die Familientradition fort.

Hippokrates wurde schon zu Lebzeiten hochverehrt. Er gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft, insbesondere der rational-empirischen Schulmedizin. Im 2. Jh. n. Chr. kam es zu einer Hippokrates-Renaissance, zu der Galen entscheidend beitrug. Koische Bronzemünzen aus der frühen Kaiserzeit tragen sein Bildnis.

Inhaltsverzeichnis

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Corpus Hippocraticum

Seinen Namen tragen mindestens 60 Schriften, die als Corpus Hippocraticum bekannt sind. Das Entstehungsdatum dieser Schriften reicht vom 4. Jh.v.Chr. bis zum 1. Jh.n.Chr. Welche davon H. selbst verfasst hat, ist weitgehend unbekannt. Die Person H. wäre jedoch rein legendär, wenn man nicht davon ausgeht, dass er wenigstens Autor der Schriften Epidemien I, III und VII sowie des Prognostikon ist. Eventuell können ihm auch die Schriften Über die heilige Krankheit und das Traktat Über die Umwelt zugeschrieben werden; De fracturis/De articulis (chirurgischen Abhandlungen) dürften im Umfeld des H. entstanden sein.
"Adressaten der hippokratischen Schriften sind teils Ärzte, teils medizinische Laien. Manche Schriften haben aufklärerischen und polemischen Charakter, andere geben in knapper, listenartiger Form Therapieanweisungen, einige sind Aufzeichnungen von Krankengeschichten, wieder andere sollen dem Arzt beim Erstellen von Prognosen helfen[; ...]." 1) Allen Texten des Corpus Hippocraticum ist der ionische Dialekt sowie das allgemeine Bestreben um eine Medizin, die auf der vernunftgemäßen Naturbeobachtung basiert, gemeinsam.

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Ärzteschulen

Die koische und die knidische Ärzteschule unterschieden sich in ihrer Grundkonzeption: Die Koer gingen von einer Allgemeinerkrankung mit individuellen Abwandlungen aus, die Knidier von lokalisierbaren Einzelerkrankungen; sie waren viel therapiefreudiger, auch in operativ-chirurgischer Hinsicht als die Koer. Alte knidische Bestandteile im Corpus Hippocraticum kann man sich nur mit der Annahme einer koischen Schulbibliothek erklären, unter deren anziehende Wirkung auch Schriften der Nachbarinsel hineingerieten.

Die koische Schule wendete sich von den überkommenen magisch-religiösen Vorstellungen (vgl. Schamanismus) radikal ab und erklärt die Krankheiten naturphilosophisch, nämlich aus dem Ungleichgewicht der vier Körpersäfte (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle). Die Beschränkung auf genau vier Kardinalsäfte rührt von der Elementlehre der vorsokratischen Naturphilosophie. Die Symptome werden nicht durch übernatürliche Ursachen hervorgerufen, sondern sie dokumentieren das Bestreben des Körpers, kranke Säfte unschädlich zu machen und auszustoßen. Krankheit wurde als Ungleichgewicht der Körpersäfte interpretiert. Dies kann der Arzt durch Lebensumstellung, Diät, Arzneimittel und operative Eingriffe unterstützen. Aus der hippokratischen Säftelehre waren zahllose Behandlungsmaßnahmen begründet, insbesondere die bis in die frühe Neuzeit übliche Anwendung von Aderlässen, Schröpfköpfen und Abführmitteln. Auch die Temperamentenlehre mit ihrer Unterscheidung in Melancholiker (schwarze Galle dominiert), Choleriker (gelbe Galle dominiert), Sanguiniker (Blut dominiert) und Phlegmatiker (Schleim dominiert) geht darauf zurück. Er ging, wie auch der römische Arzt Galen, von einem Zusammenhang zwischen Körperbau und Charakter aus und entwickelte diese Typologie. Psychologen der Neuzeit wie Carl Gustav Jung und Ernst Kretschmer waren ebenfalls dieser Annahme und entwickelten Typologien.

Dass die pathologischen Vorstellungen der Hippokratiker heute nur noch historischen Wert haben, mindert die Anerkennung der Ärzteschule von Kós durch ihre heutigen Fachkollegen nicht. Hippokrates forderte vom Arzt körperliche und geistige Hygiene, persönliche Integrität, Vorsicht, Empathie und analytisches Denken. Die hippokratische Lehre, ein Arzt habe sich auf sorgfältige Beobachtung, Befragung und Untersuchung zu stützen und seine Diagnose und Therapie systematisch zu erarbeiten, mutet recht aktuell an (vgl. Evidenzbasierte Medizin). Die Wertschätzung der Anamnese (Vorgeschichte), der Lebensumstände und seelischen Situation des Patienten wird von der modernen Medizin uneingeschränkt fortgesetzt.

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Eid des Hippokrates

Es ist umstritten, ob der Eid des Hippokrates - ein erstes sittliches Grundgesetz des Arztberufes - von Hippokrates selbst stammt.

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Weblinks

Wikiquote: Hippokrates von Kos – Zitate



 

15130 Postings, 8414 Tage Pate100Unbekannt

 
  
    #7
6
04.06.06 16:58
Ein über 2000 Jahre alter "Computer"


Im Jahre 1900 wurde in einem versunkenen Schiff eine Sensation der Archäologie entdeckt: ein mechanisches Gerät, das seiner Zeit sehr weit voraus war.

Ostern 1900, vor der Küste der Insel Antikythera zwischen Kreta und Peloponnes: Ein kleines Fischerboot mit einheimischen Schwammtauchern verschlägt es im Sturm an die felsige Küste der Insel. Man ist zur Untätigkeit verdammt, doch nachdem sich das Wetter besserte, begannen die Taucher ihre Arbeit. Keiner ahnte, dass sie in etwa 60 Metern Tiefe auf das Wrack eines versunkenen Handelsschiffes stoßen würden. Die Taucher meldeten nach ihrer Rückkehr den Fund archäologischen Experten in Athen. Die griechischen Archäologen schickten nun eine Gruppe von Forschern und Tauchern zur Fundstelle und bargen in den folgenden Monaten zahlreiche Amphoren, Marmor- und Bronzefiguren sowie diverse Handelsgüter. Die Exponate gelangten zur Reinigung und Archivierung in das Archäologische Nationalmuseum in Athen. Durch die zahlreichen Waren an Bord des Schiffes konnten die Archäologen dort das Wrack auf 87 vor Christus datieren.

Neben den zu erwartenden Fundobjekten einstiger Handelsbeziehungen fanden sich in dem Versunkenen Schiff aber auch kaum erkennbare "Brocken" aus Bronze. Am 17. Mai 1902 nahm sich der Archäologe Spyridon Stasi dieser vier Objekte an und säuberte sie vom Schmutz der Jahrtausende auf dem Meeresgrund. Nach der sorgfältigen Reinigung und Konservierung der Fundstücke zeigte sich, dass Stasi einen bisher unbekannten Mechanismus mit zahlreichen Zahnrädern in den Händen hielt.

Die Archäologie indes war sich recht schnell einig, dass hier Reste eines so genannten "Astrolabiums" vorliegen - einem astronomischen Messgerät, wie es zum Beispiel von Philoponus 625 nach Christus im ägyptischen Alexandria beschrieben hat. Der Fund verschwand in der Versenkung.

Professor Derek de Solla Price von der Yale Universität, nahm sich in den 1950er Jahren des letzten Jahrhunderts erneut den vermeintlichen Astrolabiums an. Professor Price erkannte bei seinen Untersuchungen schnell, dass die einstige Interpretation der Stücke falsch war und es sich vielmehr um ein einmaliges Fundobjekt handeln muss. Er erkannte, dass das Gerät ursprünglich in einem 30 Zentimeter hohen Holzkasten funktionierte. An der Vorderseite befand sich eine Skalierung, mit deren Hilfe der Benutzer anhand von von Schleifringen das ägyptisch-griechische Kalenderjahr mit zwölf Monaten mit je 30 Tagen plus fünf zusätzliche Tage (also exakt 365) abgelesen werden konnte. Weiter zeigte sich, dass bestimmte Einstellungen Sonnen- und Mondstände wiedergaben.

Professor Price veröffentlichte 1955 seine ersten Untersuchungsergebnisse. Doch nach vier weiteren Jahren der Forschung trat er 1959 in dem angesehenen Magazin "Scientific American" mit der These an die Öffentlichkeit, dass der Mechanismus von Antikythera ein einzigartiger Fund darstelle, der seiner Zeit weit voraus gewesen sei. Weitere Forschungen bestärkten Price in dieser Annahme.

In seiner Publikation "Gears from the Greeks" schildert Professor Price Sensationelles. Die Erfinder des Mechanismus konnten offensichtlich mit diesem Gerät die Bewegungen der fünf damals bekannten Planeten, Sonnenausgänge, Mondphasen, Tagundnachtgleichen oder auch die Mondzyklen von etwa 18 Jahren berechnen. Außerdem zeigte der "Computer" die zuwölf synodischen Mondjahre an. Am erstaunlichsten ist bis heute die Tatsache, dass der Erfinder dieser astronomischen Apparatur in den fast 30 einzelnen Zahnrädern bereits ein epizyklisches Differentialgetriebe einbaute. Dieses Getriebe, auch als Ausgleichsgetriebe bekannt, gehört zu den komplexesten mechanischen Systemen die wir kennen - erst 1828 wurde es von O. Pecquer zum Patent angemeldet.

Wie ist eine solche Entdeckung zu erklären? 1500 Jahre vor der Erfindung der mechnischen Uhr existierte ein Mechanismus, der sich als erstaunliches Gerät präsentierte, das keinerlei Gegenstücke besitzt. Warum war es in einem einfachen Frachter verstaut? Bedeutet dies, dass einst derartige "Computer" normale Ausrüstungsgegenstände für Handelsschiffe waren? Wenn dem so ist, warum fehlenden dann schriftliche Quellen dieser Zeit, die das Gerät erwähnen und beschreiben?

Der Franzose Robert Charroux, einer der ersten Autoren der Parawissenschaften, beschreibt in einem seiner Bücher ebenfalls diesen Fund. Charroux jedoch meint, dass "Menschen von der Venus" bereits damals die Atomuhr auf die Erde brachten. Erich von Dänikenwiederum stellt sich die Frage: "Von welchem außerirdischen Paten stammt dieses kleine Geschenk?" Von Däniken sieht also hier ein Objekt außerirdischer Herkunft. Diese These ist mit Sicherheit zu weit hergeholt. Der Mechanismus war seiner Zeit zwar weit voraus – aber nicht so weit.

Vielmehr ist der "Computer von Antikythera" der Beweis, dass im ersten Jahrhundert vor Christus die astronomischen Kenntnisse unserer Vorfahren weiter ausgebildet waren, als wir es bisher angenommen haben. Außerirdische waren nicht am Werk, wie es einige Spekulationen besagen, aber mit Sicherheit Menschen mit höchst erstaunlichen Fähigkeiten.  

1260 Postings, 6703 Tage nauticusWenn der Hippokrates

 
  
    #8
04.06.06 17:01
damals auf Kos schon gewusst hätte, was die Nachbarn hinter Bodrum in der Zukunft für kranke Gehirne entwickeln, wäre der Eid vielleicht ein wenig anders ausgefallen.
Oder?    

11570 Postings, 7599 Tage polyethylenohne ihn würde in Brasilien keiner Fußball spielen

 
  
    #9
04.06.06 17:31

Arthur Friedenreich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Art(h)ur Friedenreich (* 18. Juli 1892 in São Paulo; † 6. September 1969) war ein brasilianischer Fußballspieler.

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Leben vor dem Fußball

Arthur Friedenreich kam in der Umgebung von São Paulo auf die Welt. Sein Vater war Oscar Friedenreich, ein Hamburger Ingenieur und Emigrant, seine Mutter Matilde eine schwarze Wäscherin. Durch seine deutsche Abstammung hatte der Mulatte sehr viele Vorteile, so durfte er beispielsweise nur dank seiner Herkunft in der brasilianischen Fußballnationalmannschaft spielen. Auch seinem Stammverein in São Paulo, dem Sport Club Germania - einem Klub für deutschstämmige Spieler, gegründet vom Hamburger Hans Nobiling und seit 1942 Esporte Clube Pinheiros genannt - konnte er nur aus diesem Grunde beitreten; Schwarze hatten keinen Profifußballverein. Dort wurde er vom Leichtathleten und Fußballer Hermann Friese, einem der bekanntesten brasilianischen Sportler zu seiner Zeit, gefördert. Bevor Friese nach Brasilien kam, hatte er in Berlin, Prag und anderen europäischen Hauptstädten viele Kurz- und Langstreckenläufe gewonnen. In Brasilien gilt er als der größte Leichtathlet zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

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Vereine

Arthur Friedenreich spielte ab 1909 in etlichen, vor allem in São Paulo angesiedelten, brasilianischen Fußballvereinen. Ein möglicher Grund für seine relative Unbekanntheit in Europa ist, dass er während seiner Spielerlaufbahn nur in brasilianischen Vereinen spielte. Bis zu seinem 43. Lebensjahr spielte er auf höchstem Niveau Profifussball in der brasilianischen Liga.

Seine Vereine waren:

1909 SC Germania 1910 Clube Atletico Ypiranga 1911 SC Germania 1912 Associacão Atletica Mackenzie College 19131915 Clube Atletico Ypiranga 1916 Clube Atletico Paulistano 1917 Clube Atletico Ypiranga 19181929 Clube Atletico Paulistano 19291931 São Paulo da Floresta 19311934 Clube de Regatas Flamengo Rio de Janeiro
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Erfolge

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Titel

Arthur Friedenreich gewann mit der brasilianischen Nationalmannschaft 1919 und 1922 die Copa America. Die Meisterschaft gewann er 1918, 1919, 1921, 1926, 1927 und 1929 mit Clube Atletico Paulistano und 1931 mit São Paulo da Florensta. Diese Meisterschaften waren alle die des Bundesstaates São Paulo, eine gesamtbrasilianische Liga gibt es erst seit 1970.

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Auszeichnungen

Im Jahre 1925 wurde der Brasilianer in Paris zum Roi du Football ("König des Fußballs") gewählt. Von der FIFA wurde Arthur Friedenreich zum besten Stürmer des 20. Jahrhunderts ernannt. Die Brasilianer nannten den Stürmer Pé de Ouro ("Goldfuß") und die Uruguayer nach dem Copa-America-Finale 1919 El Tigre ("der Tiger"), eine Bezeichnung, die immer noch verwendet wird.

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Tore

In seiner gesamten Laufbahn schoss Arthur Friedenreich 1.329 Tore, was bis heute einen Rekord darstellt. Im Jahre 1929 erreichte er als erster Mensch die Marke von 1.000 Toren. Außer ihm gelang dies bisher nur drei weiteren Fußballspielern: seinem Landsmann Pelé (insgesamt 1.281 Tore) und dem Österreicher Franz Binder (insgesamt 1.006 Tore) und Gerd Müller (insgesamt 1320 Tore). In den 26 Jahren, in denen Friedenreich Ligafußball spielte, bestritt er 323 Spiele und schoss 354 Tore.

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Torschützenkönig der Liga Paulista

1912 Club: Associação Atletica Mackenzie College 12 Tore 1914 Club: Clube Atletico Paulistano 12 Tore 1917 Club: Clube Atletico Ypiranga 15 Tore 1918 Club: Clube Atletico Paulistano 25 Tore 1919 Club: Clube Atletico Ypiranga 26 Tore 1921 Club: Clube Atletico Paulistano 33 Tore 1927 Club: Clube Atletico Paulistano 13 Tore 1928 Club: Clube Atletico Paulistano 29 Tore 1929 Club: Clube Atletico Paulistano 16 Tore

Aufgrund der Streitigkeiten und der dadurch zeitweiligen Spaltung der Liga Paulista in die LPF (Profis) und APEA (Amateure) Subligen musste sich Friedenreich den Torschützenkönigtitel in folgenden Jahren mit folgenden Spielern teilen:

1914 Spieler: Neco, Club: SC Corinthians Paulista, 12 Tore 1927 Spieler: Araken, Club: FC Santos, 31 Tore 1928 Spieler: Heitor, Club: Palestra Italia (heute Sociedade Esportiva Palmeiras), 16 Tore 1929 Spieler: Feitiço, Club: FC Santos, 12 Tore


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Erfinder des Effetschusses

Arthur Friedenreich ist der Erfinder des Effetschusses. Er wandte als erster bewusst die Technik an, den Ball in der Weise zu schießen, dass ihm eine Drehung (Drall) verliehen wird, die seine Bahn beeinflusst. Aufgrund der so entstehenden Luftzirkulationen fliegt der Ball zielgerichtet auf einer schiefen, bogenförmigen Bahn.

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Rassismus

Als Dunkelhäutiger hatte Arthur Friedenreich unter dem in Brasilien zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrschenden Rassismus zu leiden. So wurden Fouls an dunkelhäutigen Spielern nicht gepfiffen, was man natürlich auch ausnutzte, um Friedenreich zu stoppen. Er entwickelte daraufhin eine Körpertäuschung, die es seinen hellhäutigen Gegenspielern schwer machte, ihn durch Fouls zu stoppen. Auch konnte er 1914 nur deswegen in die brasilianische Nationalelf aufgenommen werden, weil er hellhäutige Vorfahren hatte. Erst ab 1918 konnten auch schwarze Brasilianer in die Nationalmannschaft aufgenommen werden. Allerdings verhängte 1921 der damalige Präsident Brasiliens Epitacio Pessoa ein erneutes Verbot für alle dunkelhäutigen Nationalspieler, was dem Erscheinungsbild nützen sollte. Dies hatte zur Folge, dass kein Schwarzer gleich welcher Abstammung an der Copa-America in Brasilien teilnehmen durfte. Brasilien wurde daraufhin nur Zweiter und das Verbot nach Protest wieder abgeschafft. Dennoch musste Arthur Friedenreich wie auch andere seine Kraushaare glätten, um wie ein Weißer auszusehen. Viele mussten sich auch mit Reismehl beschmieren. Trotz dieser Widrigkeiten wurde Arthur Friedenreich im Volk zu einem Nationalhelden und galt als erster brasilianischer Fußballstar.

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Nationalmannschaft

1914 wurde die brasilianische Fußballnationalmannschaft gegründet. Zu ihren ersten Mitgliedern zählte auch Arthur Friedenreich, der schon zu Beginn als Superstar galt. Er spielte im gleichen Jahr mit seinem Team Clube Atletico Ypiranga gegen den englischen Club Exeter City Football Club und verlor dabei einige Zähne. Das Spiel endete 2:0 für Ypiranga. 1919 schoss Arthur Friedenreich in der Copa America das Siegtor zum 1:0 im Spiel gegen die Uruguayische Fußballnationalmannschaft und wurde daraufhin feiernd durch die Straßen getragen. 1922 wurde er mit der brasilianischen Mannschaft erneut Südamerikameister, nachdem er 1921 nicht teilnehmen durfte. An der ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930 nahm er ebenfalls nicht mehr teil. Er war damals 38 Jahre alt. Von der Fifa wird er als bester Stürmer aller Zeiten bezeichnet.


<!-- Saved in parser cache with key dewiki:pcache:idhash:258083-0!1!0!0!!de!2 and timestamp 20060603075932 -->Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Friedenreich“  

1260 Postings, 6703 Tage nauticusHätte ich ja jetzt ''fast'' gar nicht

 
  
    #10
04.06.06 17:42
mit gerechnet, dass ein Leonardo Lebenslauf hier eine Wikipedia Kopiershow hervor rufen kann.
Auf jeden Fall meinen allerherzlichsten Dank an die Leser und Kopierer dieses Threads.

Post Scriptum:
Posting #1 ist ab der achten Zeile auch kopiert!  ;o)  

1961 Postings, 7461 Tage shaker#5: Natürlich müsste ich mich noch mit Puts/Calls

 
  
    #11
04.06.06 19:50
rumärgern (und rumärgern hat bis jezt zum Glück nicht überwogen PUHHHH)! Nur Gold wäre gestorben, wenn es nicht mehr selten wäre. ;)

Übrigens gibts in der Geschichte einige Fälle, in denen in Anwesenheit glaubwürdiger Zeugen, Gold aus Blei hergestellt wurde.
Ansonten kann man diese Geschichten der Alchimie aber auch als Metapher für die Erlangung höheren geistigen Wissens und von höheree Einsichten betrachten!  

1260 Postings, 6703 Tage nauticusshaker

 
  
    #12
05.06.06 03:02
du verstehst es immer wieder, eine fast versteckte Kritik als höheres geistiges Wissen zu verkaufen.
Das reimt sich jetzt fast sogar: ich denke, du bist ein Bänker !
Oder ein Leerer der Physik, wie so ein Mod. der mit T. anfängt...

Wie dem auch sei, ich haue jetzt mal auf die Matratze, N8 together!
 

1260 Postings, 6703 Tage nauticusEin zu früh Geborener

 
  
    #13
1
30.07.06 22:56
Ein zu früh Geborener

von Gerhard Winfrid

Leonardo da Vinci



Als Leonardo da Vinci am 2. Mai 1519 im Alter von 67 Jahren gestorben war, schrieb sein Lieblingsschüler Francesco Melzi tief erschüttert an die Verwandten des großen Meisters nach Florenz: "Jeder betrauert mit mir das Hinscheiden eines Mannes, wie ihn zum zweitenmal zu erschaffen die Natur nicht die Kraft hat." Eine Ahnung der wahren Größe dieser außerordentlichen Erscheinung für seine Zeit geben die Worte König Franz I., der nach Benvenuto Cellinis Bericht sich äußerte: "Er glaube nicht, daß je ein Mensch in der Welt gelebt, der so viel verstanden haben wie Leonardo, sowohl auf dem Gebiet der Skulptur, wie auch auf dem der Malerei, Architektur und Philosophie." In unserer Zeit wurden die Worte ausgesprochen: "Kein größerer Maler hat je gelebt als Leonardo da Vinci; und dieser große Maler war, wie Albrecht Dürer und noch mehr als dieser, ein hervorragender Mathematiker und Mechaniker. Zugleich war er — wie wir täglich mehr einsehen lernen — ein fast allumfassender Geist, ein "Durchschauer" von allem, was sein Auge erblickte, ein Erfinder so unerschöpflich, wie die Welt vielleicht nie einen zweiten gesehen, ein tiefer, kühnen Denker."

Vor dreizehn Jahren schrieb M. Herzfeld: "Wenn man die Summe der Leistungen Leonardo da Vincis zieht, so erfaßt uns Staunen von dem Maße seines Geistes, Bewunderung von der übermenschlichen Fülle, die er jedem Augenblick entlockt. Wenn man von ihm spricht, ist man stets in Gefahr, ihm manches zuzuschreiben, was der eine oder andere seiner Zeitgenossen auch schon gewußt; man kann den Umfang seines Wesens aber sicher nie groß genug schildern. Er ist so groß, nicht darum, weil er ein ganz moderner Mensch war, sondern weil er noch so fest im Mittelalter fußt und dennoch mit seinem Denken, Forschen, Wollen förmlich bis ins Herz unserer Tage hineinwächst: das gibt ihm das Riesenmaß."

Man hat den geistig so bedeutend angelegten, rastlos nach höchster Erkenntnis strebenden Mann den "Faust der italienischen Renaissance" genannt, seit man die unerhörte Kraft seines Schauens und Wollens und Vollbringens zu überblicken vermag, seit seine Niederschriften, wenn auch noch nicht im vollen Umfang des bis heute davon noch Erhaltenen, zugänglich geworden sind. Seine Zeitgenossen konnten ihm nicht gerecht werden; nur ahnungsvoll zu bestaunen vermochten sie die überwältigende Größe dieses zu früh Geborenen. Dann wurde er vergessen! — Die Geistesschätze Leonardos lagen in Bibliotheken und Sammlungen unbeachtet; bis 1797 war in naturwissenschaftlichen Kreisen sein Name fast fremd.

Noch 1874 bekannte ein Leonardoforscher, daß leider seit dem Tode des Großen nur acht bis zehn Männer lebten, die seine Handschriften studierten, und auch von diesen hätten es mehrere nur zum unterhaltenden Zeitvertreib getan; ja einzelne darunter betrachteten seine naturwissenschaftlichen Leistungen nur als sonderbare Seltsamkeiten. Erst nach 1870 begann man die nachgelassenen, in der ganzen Welt zerstreuten Schriften Leonardos als Geschichtsquellen für Wissenschaft und Technik mehr und mehr zu erschließen, und es stellte sich bald heraus, welche hohe Bedeutung ihm als Mathematiker, Mechaniker, Physiker, praktischer Ingenieur, Erfinder und Konstrukteur zukam, und wie weit sein Genie nicht nur seinen eigenen Zeitgenossen vorausgeeilt war.

Unter den neueren Forschern, die sich mit der Geschichte der Technik befassen, kommt Franz Feldhaus nach einer Aufzählung der bedeutsamsten Techniker und Ingenieure des fünfzehnten Jahrhunderts und der Bewertung ihrer handschriftlich erhaltenen Hinterlassenschaften zu dem Urteil: "Nähmen wir aber den Nachlaßall dieser Leute zusammen, so würde dies die Leistungen eines einzigen Mannes auch nur annähernd an Masse und tiefe nicht aufwiegen können. Dieser eine ist Leonardo da Vinci."

Leonardo zeichnete einmal auf: "Die Werke, die das Auge den Händen befiehlt, sind zahllose." Vergleicht man die Masse seiner Werke, die er als Maler und Bildhauer geschaffen hat, mit denen eines Künstlers seiner oder einer späteren Zeit, so kann er sich kaum mit irgendeinem dieser Männer an Fruchtbarkeit messen. Anders verhält es sich, wenn die Frage nach dem eigentlichen Wert und der höheren künstlerischen Bedeutung der seelischen Belebung seiner Schöpfungen gestellt wird. Durch seine geistige Größe überragt er alle Maler seiner Zeit. Er sah die Welt der Erscheinungen anders und begriff sie klarer; die Kraft seines Fühlens und Empfindens, die Schärfe und Eindringlichkeit seines Denkens besaß keiner in so hohem Maße wie er. Deshalb allein war er auch befähigt, einer ganzen Künstlergeneration neue Wege zu bereiten, die vor ihm nie begangen werden konnten. Bei seinen Gestalten gibt es keine zufällige Bewegung, alles, jede Geste dient der inneren Bewegtheit, dem seelischen Ausdruck seiner Schöpfungen.

Seine Beleuchtung, seine Formbehandlung und seine Farben sind andere, als man sie vor ihm gesehen. Nichts Hartes, kein mehr oder weniger zufälliges buntes Neben- und Durcheinander fand sich in seinen Bildern. Seine Naturwissenschaftlichen Beobachtungen suchte er auch in seinen künstlerischen Schöpfungen zum zu bringen. Darin beruht auch seine Größe als Künstler, als Erfinder und Neuerer, und draus ergibt sich sein Beruf zum Führer. Als der erste große Lehrer der Luftperspektive versteht er, seine Landschaften zart zu tönen und alles in seinen Bildern harmonisch zu verschmelzen. Ein großer Maler des vergangenen Jahrhunderts hat Leonardo als den Schöpfer der modernen Landschaft bezeichnet. Heinrich Wölfflin nennt Leonardo in allen Stücken der großen Kunst den Erfinder: "Eigenschaften, die sich auszuschließen scheinen, sind bei ihm vereinigt. Er empfindet den malerischen Reiz der Oberfläche aller Dinge und denkt dabei als Physiker und Anatom; ihm war das unermüdliche Beobachten und Sammeln des Forschers eigen und die subtilste künstlerische Empfindsamkeit."

Die Meinung jener, nach deren höchst oberflächlicher Auffassung geistiger Dinge kein Künstler, kein Dichter für tiefere Naturbeobachtung und wissenschaftliches Denken begabt sei, wird allein durch die Erscheinung Dürers und Goethes genugsam widerlegt. Albrecht Dürer schrieb im Anfang des sechzehnten Jahrhunderts das erste Lehrbuch der angewandten Geometrie in deutscher Sprache, und in seinem Werk über den Festungsbau legte er den Grund zur modernen Befestigungslehre, die erst im achtzehnten Jahrhundert und entschiedener erst in der neueren Zeit auf Grund seiner Ausführungen zur höchsten Entwicklung gelangen sollte. Und Goethes naturwissenschaftliche Arbeiten sind in entscheidenden Punkten zum Ausgang unseres heutigen Wissens geworden. So ist auch in Leonardo der Denker und Forscher, der Techniker und Künstler nicht zu trennen; diese nur scheinbar widerspruchsvollen Begabung bilden eine geschlossene Einheit von höchster Vollendung, ja sie sind in Wahrheit die Voraussetzung seiner überragenden Größe.

Ein treffendes Bild der Persönlichkeit dieses seltenen Mannes enthalten folgende von ihm geschriebene Zeilen: "Wie viele Kaiser und Fürsten haben gelebt, von denen es keine Kunde mehr gibt, und doch suchten sie Länder und Schätze nur deshalb zu erwerben, um ihren Ruhm zu sichern. Wie viele lebten in größter Armut, um Tugenden zu erlangen! Siehst du nicht ein, daß Besitz an sich nicht so zum Nachruhm verhilft wie die Wissenschaft, die stets beredtes Zeugnis für den Charakter ablegt; denn das Wissen ist das rechtmäßige Kind desjenigen, der es erzeugt, und nicht das illegitime wie das Geld!"

Der tiefe Antrieb zur Wissenschaft, die selbstlose Liebe zu ihr war die bedeutsamste Eigenschaft dieses wahrhaft groß gearteten Mannes. Als man ihm Ungläubigkeit vorwarf, zeichnete er auf: "Wir aber wollen diesen Anklägern bedeuten, daß wir nur beim Studium den Schöpfer aller Herrlichkeiten wahrhaft kennen und lieben lernen können. Denn große Liebe entsteht einzig und allein aus der Erkenntnis der Dinge, ohne diese ist wahre Liebe unmöglich! Wer aber nur liebt um der Vorteile willen, der ist nicht mehr wert als ein Hund, der demjenigen freudig wedelnd entgegenspringt, der ihm einen Knochen gibt."

Ein bedeutsames Wort ist auch dieses: "Die guten Menschen streben naturnotwendig nach Erkenntnis."Und ein anderes lautet: "Die gütige Natur sorgt dafür, daß du in der ganzen Welt immer etwas zu lernen findest." Leonardo gehörte nicht zu jenen Menschen, von denen er selbst sagt: "Ich weiß, daß viele Gott und die Welt vernichten würden, um ihre eigene Begierde zu befriedigen." Er bekennt sich zu seinem Werke, auch " wenn er weniger habe als die anderen ruhigeren Menschen und als jene, so sich in einem Tage bereichern wollen; möge ich lange Zeit in großer Armut leben!" Er zerlegte zu seinen anatomischen Studien dreißig Leichen, ohne nach "Gewinn" zu fragen. Stolz auf seine Arbeit und ihre Ergebnisse bekennt er: "Und wenn du die Liebe zu solchem Tun hättest, du wärest vielleicht durch den Magen verhindert.... Und vielleicht wird dir die Geduld fehlen, daß du nicht fleißig sein wirst! Wovon, ob in mir alle diese Sachen vorhanden gewesen sind oder nicht, die Hundertzwanzig von mir verfaßten Bücher Urteil des Ja oder Nein abgeben werden, wobei ich weder durch Geldgier noch Nachlässigkeit gehindert wurde, sondern nur von der Zeit."

Leonardo ist einer jener zu allen Zeiten selten in der Welt lebende Geister gewesen, die so sehr die Wahrheit lieben, daß sie allein um ihretwillen auch die Wege zu ihr lieben. Mühe und Beschwerlichkeit, Leiden und Opfer finden solche wahrhaft edle Menschen für selbstverständlich. Wie er selbst es sinnbildlich ausdrückt, " fliegt der Ruhm in den Armen der Mühe, die dabei fast verschwindet." Er schrieb: "Kein Werk vermag mich zu ermüden. — Die Natur hat mich so geartet."

Was man zu seiner Zeit Wissen nannte, war streng systematisch geordnet und nicht allzu schwer zu erwerben; die gesamte Gelehrsamkeit jener Tage konnte ein einzelner Mensch ohne außergewöhnliche Anstrengungen bewältigen. Leonardo war nicht den Weg der schule, des geregelten Studiums, gegangen; doch war dies nicht zu seinem Nachteil. Als er im Alter von fünfzehn Jahren in die Werkstatt des Verrochio eintrat, um Maler zu werden, fand er dort ein Meister, erfahren in vielen technischen Dingen; Verrochio war in jeder künstlerischen Technik seiner Zeit bewandert, als Goldschmied, Mosaikarbeiter, Maler, Erz- und Marmorbilder. Von der Praxis zur Theorie Wege zu suchen und zu finden, war Leonardo in einer Weise möglich, die den an Schulen Herangebildeten fremd bleiben mußte, da man zu jener Zeit dort nur überliefertes Wissensgut an die Schüler zu vermitteln pflegte. In diesen Kreisen besaß vor allem die schriftliche Überlieferung Geltung. Man hielt sich an den Wortlaut alter Weisheit und Erkenntnis und kümmert sich wenig oder gar nicht um die auf dem Wege der Erfahrung zu erfassende Einsicht.

Den Unterschied, der zwischen ihm und den Buchgelehrten seiner Zeit bestand, drückte er in den Worten aus: "ich weiß wohl, daß einigen Anmaßenden, weil ich nicht gelehrt bin, es scheinen wird, mich vernünftigerweise tadeln zu können, darauf hinweisend, ich sei ein Mann ohne literarische Bildung. Törichte Leute! Sie werden sagen, weil ich ohne Literaturkenntnis bin, würde ich nicht gut das sagen können, wovon ich handeln will. Nun wissen jene nicht, daß meine Sachen mehr als mit den Worten anderer durch Erfahrung zu behandeln sind, welche Lehrmeisterin jener war, so gut schrieben, und ebenso nehme ich sie mir zur Meisterin, und auf sie werde ich mich in allen Fällen berufen." Er findet die ewig wahren Worte gegen alle Buchgelehrten und sonstige unfreien Geister: "Wer disputiert und sie auf Autorität beruft, verwendet nicht seinen Geist, sondern eher sein Gedächtnis!"

Noch entschiedener drückt er diesen Anstand zwischen dem "Erfinder" — wie er sich selbst nannte — und den Buchstabengläubigen aus, wenn er behauptet: "Die guten Wissenschaften sind einem guten Naturell entsprungen; und weil man mehr die Ursache als die Wirkung loben muß, wirst du mehr ein gutes Naturell ohne Gelehrsamkeit loben, als einen guten Gelehrten ohne Naturell."

Damit ist das Entscheidende gesagt: Leonardo trat durch Anlage und Richtung seines Wesens aus dem Kreis der mittelalterlichen wortgläubigen und anschauungslosen bloßen Gelehrsamkeit hervor und betrachtete die Welt mit den groß und frei auf die Natur gerichteten Augen eines Genies. Daß er vereinsamen mußte, von keinem seiner Mitlebenden verstanden, beruht darin, daß dieser Schritt der eines Riesen gewesen ist, und darin liegt die große Tragik des zu früh Geborenen. Es ist ein erschütternder Beweis für die überragende Größe dieses Mannes, daß er Schüler nur unter Künstlern, unter Malern finden konnte. Was er als Forscher auf den verschiedensten wissenschaftlichen Gebieten geleistet hat, mußten teilweise erst nach Jahrhunderten einzelne bedeutende Männer wieder entdecken, methodisch erringen und befestigen.

Leonardo ging fernab von seinen Zeitgenossen seine einsamen Wege, indem er den Wert und die Wichtigkeit des Experimentes, des Versuches, über alles stellte. Er mißachtete bloße Theorien, leere Spekulation und daraus abgeleitete Gedankenergebnisse, zu denen man ohne Untersuchungen und Erfahrung zu gelangen hofft: "Fliehe die Lehren jener Spekulatoren," ruft er warnend aus, " denn ihre Gedanken werden durch keine Erfahrung bestätigt." Er bekennt: "Das Experiment irrt nie, sondern es irren nur eure Urteile, die sich von jener Wirkung versprechen, die in unseren Erfahrungen nicht begründet ist." Er weiß aber auch, daß die Natur tiefer als unsere Erfahrung ist und sagt: "Die Natur ist voll zahlloser Ursachen, die niemals in Erfahrung traten."

Es sei ein Irrtum, Praxis ohne Wissenschaft anwenden zu wollen: "Jene, die sich in die Praxis ohne Wissenschaft verlieben, sind wie der Pilot, so ein Schiff ohne Steuer noch Kompaß betritt: welcher dann nie Sicherheit besitzt, wohin er geht. Immer muß die Praxis auf die gute Theorie gebaut sein." .... "Die Wissenschaft ist der Kapitän, die Praxis, das sind die Soldaten." Nach seinen Worten ist "keine Gewißheit dort, wo man nicht eine der mathematischen Wissenschaften anzuwenden vermag, oder bei dem, was nicht mit dieser Mathematik verbunden werden kann." Eine andere wichtige Erkenntnis lautet: "Die Mechanik ist das Paradies der mathematischen Wissenschaften; denn durch sie kommt man zur mathematischen Frucht."

Den Untersuchungen von Feldhaus folgend, sei hier eine Reihe der technischen Erfindungen Leonardos angeführt, die zum zweiten Male teilweise sogar erst im vergangenen Jahrhundert gemacht worden sind. Unter seinen Skizzen befindet sich eine sogenannte "holländische" Windmühle mit drehbarem Dach, eine technische Einrichtung, die zum ersten Male in Flandern 1550 getroffen worden sein soll. Eine heute noch nach dem gleichen Prinzip funktionierende Bremsvorrichtung, um das Mühlwerk zum Stillstand zu bringen, ist bereits auf der Zeichnung Leonardos angegeben.

Das Pendel, welches durch Galilei (1564-1642) und Huygens (1629-1695) als Zeitregler zu den Uhren verwendet wurde, ordnete Leonardo als Gangregler an Maschinen an; er deutete an, solche Pendel bis zu dreißig Ellen Länge und bis zu zwanzigtausend Pfund Gewicht zu machen. Nach Feldhaus' Vermutungen scheint Leonardo das Pendel mit einer Lappenspindel in Verbindung mit einem Kronrad auch schon als Gangregler eines Zeitmessers benutzt zu haben.

Eine seiner Skizzen zeigt eine Feilenhaumaschine. Eine Maschine zur mechanischen Herstellung von Feilen wurde erst 1699 von du Berger vorgeschlagen; die Konstruktion dieses rund zweihundert Jahre später erdachten Apparates ist, verglichen mit den Angaben Leonardos, ungeschickter.

Die Kraft der aufsteigenden erwärmten Luft benutzte er zum Treiben eines mechanischen Bratenwenders, der sich je nach der Stärke des Feuers schnell oder langsam drehte.

Zur Herstellung von Schraubenmuttern und Schrauben erfand Leonardo einen Gewindebohrer und ein Schneidewerkzeug, die man der form nach heute noch verwendet und ihrer Handlichkeit halber "amerikanisch" nennt. Die Verwendung beider Apparate vor Beginn des achtzehnten Jahrhunderts ist bisher nicht bekannt geworden.

Einen "überaus wohldurchdachten" Schraubenschneidmaschine Leonardos steht — nach Feldhaus — noch für die nächsten Jahrhunderte ganz einzig da: "Man findet wohl Anfänge von Schraubenschneidemaschinen, doch sind sie umständlich und ungeschickt konstruiert. Leonardo löste das Problem zur Herstellung langer Schraubenspindeln endgültig: auch wir arbeiten heut nach dem gleichen Prinzip."

Unter den vielen merkwürdigen Erfindungen des großen Technikers befindet sich eine eigenartig erdachte Lampe, zu der unter anderem auch ein Glaszylinder, in dem die Flamme brennt, nötig war. Erst 1756 wurden in Paris Glaszylinder für Lampen zum Gebrauch hergestellt. Einunddreißig Jahre später machte der Münchener Gelehrte Joseph v. Baader ein nach ihm benanntes Gebläse bekannt, das in überaus einfacher Weise wirkt. Auch dieser Apparat findet sich schon unter Leonardos Zeichnungen samt einer Anzahl anderer Konstruktionen. So eilte er seiner Zeit auch durch die Angabe verschiedener Bohrmaschinen voraus. Eine dieser Bohrvorrichtungen, um Brunneröhren herzustellen, steht nach Theodor Becks Urteil in Beziehung auf mechanische Vollständigkeit erstaunlich viel höher als jene Apparate, welche man noch Jahrhunderte später zu gleichen und ähnlichen Zwecken anwendete. Nach Feldhaus wurden Bohrmaschinen, die nach obenhinein bohren, erst durch Peschel in Dresden im Jahre 1798, also drei Jahrhunderte nach Leonardo, bekannt gemacht.

Ein sehr einfacher und sinnreicher Rettungsapparat Leonardos wurde 1550 von Girolamo Cardano erwähnt; 1802 erschien die gleiche Vorrichtung als schlesische Erfindung, und heute ist diese Rettungsvorrichtung käuflich, um in Fällen von Feuersgefahr gebraucht zu werden. — Gleichfalls bis zum ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts blieb eine andere höchst wichtige Erfindung Leonardos unbekannt. Zweimal zeichnete er die von Galle 1832 eingeführte Gelenkkette, die besonders vom Fahrrad her bekannt ist. Leonardo wendete sie auch auf der Zeichnung eines Radschlosses an. Im Anfang unseres Jahrhunderts wurde ein Tretmechanismus zum Antrieb von Vergnügungsbooten von Berlin aus angeboten. Für diese Fortbewegungsart von kleineren und größeren Wasserfahrzeugen finden sich von Leonardo mehr als zwanzig verschiedene Lösungen für Tretmechanismen. Das heute für die Elektrotechnik so wichtige Werkzeug zum Spannen der Drähte, die sogenannte Froschklemme, kannte Leonardo ebenfalls.

Außerordentlich bedeutsam sind Leonardos vollendete Zeichnungen von Spinnapparaten, Seilmaschinen und mechanischen Vorrichtungen zum Tuchscheren. Der eigenartig konstruierte Garnverteiler bei Leonardos sinnreicher Spinnmaschine wurde gleichfalls erst drei Jahrhunderte später in England wieder erdacht. Die von ihm erfundenen Seilerräder zum Herstellen und zum Spinnen und Zusammendrehen von Seilen sind mit nur geringen Änderungen heute noch in Gebrauch. Tuch mit Hilfe einer mechanischen Vorrichtung zu scheren, versuchte man erst wieder im Jahre 1684. Feldhaus sagt: "Als man 1758 in England Tuchschermaschinen ähnlich den Leonardoschen in Betrieb nahm, entstand ein Arbeiteraufruhr, weil nun ein einziger Arbeiter vier bis sechs Schertische gleichzeitig bedienen konnte. Dreihundert Arbeiter fürchteten brotlos zu werden und zündeten die Gebäude, in denen die neuen Maschinen standen, an. Zweihundertfünfzig Jahre nach Leonardo war die Zeit noch nicht reif, seine technischen Ideen aufzunehmen."

Wie sollten die Zeitgenossen dieses großen Mannes seine Erfindungen zu bewerten verstehen, wenn in einzelnen Fällen mehrere Jahrhunderte nötig waren, um die Menschen dafür reif zu finden? Er mußte als ein zu früh Geborener einsam und unverstanden leben. Wären die technischen Erfindungen dieses Großen zu seinen Lebzeiten begriffen, geschätzt und aufgenommen worden, dann besäße die Welt heute ein anderes Gesicht.

Seine Arbeiten erstreckten sich über weit mehr Gebiete, als sie bisher genannt wurden. Seine bedeutenden naturwissenschaftlichen, mathematischen und mechanischen Kenntnisse machten es ihm möglich, auf allen technischmechanischen Gebieten Neues zu erdenken und zu konstruieren. Angesichts seiner vielgestaltigen hinterlassenen Aufzeichnungen erhebt sich eher die Frage, was ihn nicht interessierte, als was er für der Mühe wert hielt, zu beachten und zu durchdenken. Er konstruierte mannigfach anzuwendende Hebewerkzeuge, Pumpen, Bohrmaschinen, Drehbänke, Ziehbänke, Hobel- und Sägemaschinen, Walzvorrichtungen, eine Nadelschleifmaschine, Orgelgeschütze mit Hinterladevorrichtung, Baggermaschinen, bewegliche Drehbrücken und Schleusen.

Er gab an, wie man Kunststeine zubereitet; zu einer ganzen Reihe von großangelegten Kanalbauten machte er Projekte, und nicht wenige davon führte er auch aus. Eine der beim Kanalbau von ihm verwendeten Hebevorrichtungen konstruierte der Ingenieur Coignet nach einer Anregung des Mathematiker Coulomb im Jahre 1835 von neuem. Als Kriegsingenieur, zu Kanalbauten und Hafenanlagen wußten die Mitlebenden die Talente Leonardos zu schätzen, wie folgendes erhaltene Schriftstück bezeugt: "Allen unseren Offizieren, Kastellanen, Hauptleuten, Befehlshabern und beamten, allen, die von diesem Aufruf in Kenntnis gesetzt werden, verordnen und befehlen wir, daß unserem vortrefflichen, mit uns sehr befreundeten Architekten und Generalingenieur Leonardo da Vinci, der von uns beauftragt wurde, die Ortschaften und Befestigungen unseres Staates in Augenschein zu nehmen, damit wir nach seinem Verlangen und Urteil alles für ihn anschaffen können, daß diesem Leonardo der Eintritt überall frei sei, und daß ihm und seinen Begleitern ein freundlicher Empfang bereitet werden solle; daß man ihn alles sehen, messen und begutachten lasse, so oft er es will, und daß ihm zu diesem Zwecke so viel Leute zur Verfügung gestellt werden, und man ihm so viel Hilfe, Beistand und Vorrechte angedeihen lasse, wie er es verlangt. Denn wir wünschen, daß bei allen Bauten, die in unserem reiche errichtet werden, die Ingenieure gezwungen werden, sich mit ihm zu besprechen und sich seinem Urteil unterordnen."

Dieser erlaß stammte vom Herzog Cesare Borgia. Wie nötig es war, den Ingenieuren Zwang aufzuerlegen, beweist die Ausführung eines 1508 von Leonardo gemachten Projektes, um die Adda bis zum Comerssee schiffbar zu machen. Die kurze Streck von Trezzo nach Brivio sollte ausgebaut werden und zwei Schleusen erhalten. Im Todesjahr Leonardos wurden diese Anlagen — jedoch abweichend von seinen Vorschlägen — ausgeführt, und sie mißlangen deshalb. Hermann Grothe nannte das Addanationalprojekt Leonardos und vor allem den von ihm gebauten Kanal von Martesana im Veltlin mit seiner wunderbaren Bewässerungsmethode Meisterwerke für alle Zeiten.

Während seines Aufenthaltes in der Romagna im Jahre 1502, wo Leonardo Befestigungsanlagen, Erdwälle und Gräben anlegen ließ, zeichnete er auf: "In der Romagna benutzt man, ein Zeichen höchster Dummheit, vierräderige Karren, bei denen die zwei Vorderräder größer als die Hinterräder sind, wodurch die Vorwärtsbewegung sehr erschwert ist." Und wie lange nach seinem Tode sollten solche Karren noch immer in Gebrauch sein!

Von größter Bedeutung waren die Beobachtungen, Untersuchungen und Versuchsanordnungen Leonardos über das Flugproblem: "Fast unzählbar und überaus reich an verschiedenen Gedanken sind die Skizzen und Aufzeichnungen, die er über Flugmaschinen hinterlassen hat. In einem besonderen Heft "Über den Flug der Vögel" beschäftigte er sich mit dem Flug der Vögel, der Fledermäuse, der Fische, der Insekten und mit dem instrumentalen Fliegen für den Menschen. Er beschrieb und zeichnete auch einen Fallschirm, der erst 1783 nach Einführung der Luftballone wieder aufkam. — Die Hydraulik, die Lehre von der Anwendung der Bewegung des Wassers, verdankt ihm bedeutungsvolle Förderung. In einer Reihe von Zeichnungen beschäftigte er sich mit dem Problem des Tauchens unter Wasser mittels sinnreicher Apparate.

Die Pest, der im Jahre 1484 bis 1485 unzählige Menschen zum Opfer fielen, ist Anlaß zu einem Plan einer Stadtanlage geworden, die uns heute noch in Verwunderung zu versetzen vermag. Mehr als von der Kunst der Ärzte erhoffte Leonardo von großzügiger Hygiene. Er schrieb: "Du wirst in zehn Städten fünftausend Häuser mit dreißigtausend Einwohnern erzielen und so viel Ansammlung von Menschen zerstreuen, die im Gleichnis der Ziegen eines auf dem Rücken des andern stehen und, jedes Tor mit Gestank anfüllend, sich zum Samen pestilenzialischen Todes machen."

Nach den Zeichnungen für den Bau dieser idealen Stadt soll sie am Meer oder an einem schönen Fluß gelegen sein, der Kanäle gäbe, der weder überschwemmte noch austrocknete, zu welchem Zweck man bei der Stadt Bassins anlegen müßte. Der Fluß und die Kanäle sollten dazu sein, um allen Schmutz des Ortes wegzubringen. "Die Straßen seien so breit, wie die Höhe der Häuser ist." Eine ganz neuzeitliche Forderung tritt hier zum ersten Male auf: "Die Straßen seien doppelte, obere und untere. Die oberen seien gegen die Mitte zu geneigt, wo dann ein Spalt das Regenwasser wegführt; die unteren werden mit Flußwasser gereinigt und mit Harken aller Schlamm, der sich dort sammelt, weggebracht." — "Und wisse, daß wer durch den ganzen Ort auf die hohen Straßen gehen wollte, sie nach seinem Dünken benützen könnte, und wer durch die niedrigen gehen wollte, ebenfalls auf gleiche Weise. Durch die hohen Straßen sollen nicht die Karren noch andere derartige Sachen gehen.... Treppen verbinden die oberen und die unteren Straßen, welch letztere ihr Licht von oben erhalten.

Die Häuser kehren einander den Rücken zu und lassen die niedrige Straße in der Mitte zwischen sich." An den vorderen Toren werden die Lebensmittel, Holz und Wein und so weiter herbeigeschafft — auf einzelnen Plänen sieht man Kanäle, die zu den Kellern führen —, alle menschlichen und tierischen Abfälle, aller Unrat werden auf unterirdischem Wege oder zu Wasser aus den Häusern und den Ställen geschafft. Auf anderen Zeichnungen befinden sich Hebewerke, die teils mit Luftdruck arbeiten, teils andere Methoden verwenden, um das Wasser bis in die höchsten Stockwerke der Häuser zu leiten! Leonardo denkt an alles: an Licht und Luft, an die Vorrichtung zum Heizen, an gute Kamine, an Bratspieße, die von der erwärmten Luft mittels besonderer Anlagen gedreht werden, an selbstschließende Türen, an Bequemlichkeiten und an hygienische Einrichtungen, die im neunzehnten Jahrhundert zum Teil geschaffen wurden, zum Teil auch heute noch nicht bestehen. Wie M. Herzfeld sagt, "ist die schöne, gesunde, mittelgroße Stadt, die Leonardo ausgedacht und aufgezeichnet hat, auch für uns noch ein Traum der Zukunft."

Wenn in der unreinlichen, unhygienischen Städten jener Zeit eine "Pest" ausbrach, zündete man auf den Rat der Ärzte Feuer auf den Straßen an, um die Luft zu "Reinigen". Und wenn das Unheil seinen Höhepunkt erreichte, rieten sie zur Flucht ins offene Land. Auch für diese großen Pläne Leonardos besaßen seine Zeitgenossen kein Verständnis.

Noch weniger begriffen sie seine anderen großen Gedanken. Seine naturwissenschaftliche Erkenntnis fand bei den Besten kein Verständnis. Lange vor Galilei und Kepler versetzte er die Erde an den Himmel. Er schrieb: "Du hast in deiner Abhandlung zu zeigen, daß die Erde ein Stern ist wie der Mond oder ungefähr, und so den Adel unserer Welt zu erweisen." Mitten unter mathematische Formeln schrieb er mit ungewöhnlich großen Buchstaben das große Wort: "Die Sonne bewegt sich nicht." Und auch die Erde betrachtete er mit anderen Augen. Die mit ihm lebenden Gelehrten waren der Meinung, daß die auf Bergen gefundenen versteinerten Muscheln durch den Einfluß der Gestirne dort entstanden seien; oder man erblickte in ihnen Überreste aus den Tagen der Sintflut. Leonardo aber erfaßte den wahren Sachverhalt, so wie ihn die heutige Wissenschaft erkannt hat. Er zeichnete die tiefen Worte auf: "Es ist eine Tatsache, daß stets da, wo die Vernuft fehlt, sich Mutmaßungen einstellen, was bei den sicher erkannten Dingen nicht der Fall ist. Wir sagen also, daß es immer da, wo sich Mutmaßungen ergeben, nicht um die wahre Wissenschaft handelt, denn die Wahrheit hat nur ein Ziel, und sobald dieses erreicht ist, ist jeder Streit gehoben; erwacht dieser Streit jedoch von neuem, so war es eben eine falsche, wirre Wissenschaft und nicht die lebendig gewordene Wahrheit."

Den besten Beweis für Leonardos überragende Größe erkennen wir darin, daß er vierhundert Jahre nach seinem Tode der Menschheit noch von hoher Bedeutung ist: "Es läßt sich behaupten, daß Leonardo die von ihm erkannten Grundgesetzte der Naturerscheinungen und Naturkräfte anzuwenden verstand und auf Grund dessen eine Reihe nützlicher Erfindungen gemacht hat, und daß seine Konstruktion in die Praxis übergegangen sind, ja zum Teil sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben."

Was dieser Einsame an Erkenntnis so frühe als einzelner besessen hat, mußte in langen Geschlechterreihen von verschiedenen Männern besonders erworben werden. Er vermochte bereits zutreffende Erklärung über mannigfache Erscheinungen zu geben, deren spätere erneute Auffindung durch eine stattliche Reihe von Gelehrten wiederholt diesen den höchsten Ruhm als Entdecker einbrachte. Sein Lieblingsschüler Francesco Melzi hatte nicht zu viel gesagt, als er bekannte, daß die Natur nicht die Kraft besitzen würde, zum zweiten Male einen Mann zu schaffen wie Leonardo da Vinci.

Quelle: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, 1919 von rado jadu 2001


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1260 Postings, 6703 Tage nauticusDie Zeichnungen von Leonardo

 
  
    #14
1
01.09.06 23:11
kann man sich hier anschauen!

http://www.sabon.org/leonardo/index.html

Dieser Mensch war zu dem Zeitpunkt einfach nur genial!  

13648 Postings, 6806 Tage BoMaDas sehe ich (nauticus)

 
  
    #15
01.09.06 23:27
-wie so viele- genauso. Betrachte Dich mit grün bestückt, hab aber leider keine mehr.

Pate, der Beitrag über das "Astrolabium" hochinteressant... hab schon in der Schule alles in mich "hineingefressen", was mit Geschichte, Antike usw. zu tun hatte... waren für mich immer die reinsten Märchenstunden grins... auch ein "grüner" in Gedanken !!!  

871 Postings, 6891 Tage stefan64ich bin meiner Zeit auch voraus -

 
  
    #16
5
01.09.06 23:28
ich verkaufe heute schon die Aktien, die erst in den nächsten Tagen im Kurs steigen

Stefan64  

13648 Postings, 6806 Tage BoMaStefan

 
  
    #17
1
01.09.06 23:38
ein weiterer gedanklicher Stern... ich manchmal auch !!! .-)))  

15130 Postings, 8414 Tage Pate100@Boma

 
  
    #18
1
01.09.06 23:42
finde auch die Antike (alten Griechen)  und danach das römische Reich sehr
faszinierend. Ist schon erstaunlich was sie zu der Zeit alles geschafft haben!

Es hat viele, viele Jahrhunderte gedauert um wieder auf diesen Wissensstand zu
kommen. Der Kirche sei unter anderen dank…
 

13648 Postings, 6806 Tage BoMaDas stimmt.

 
  
    #19
02.09.06 00:09
Erstaunlich, nicht wahr? Wobei ich der Kirche, vor allem der katholischen, durchaus sehr kritisch gegenüberstehe. Wenn man z.b. an den Ablaßhandel denkt...

Faszinierend finde ich auch die Majas... die Azteken...

aber JETZT doch:

Guts Nächtle, sonst tippe ich morgen früh um 3.00 Uhr noch !!!

 

15130 Postings, 8414 Tage Pate100gute Nacht

 
  
    #20
02.09.06 00:11
ich poker noch ne Runde...:)  

13648 Postings, 6806 Tage BoMana also

 
  
    #21
02.09.06 00:22
DAS LASS ICH MAL BESSER !!!!!!!!!!!  

13648 Postings, 6806 Tage BoMaPokern

 
  
    #22
02.09.06 00:25
denk denk... na das fehlt bei mir gerade noch .-)))  

15130 Postings, 8414 Tage Pate100warum?

 
  
    #23
02.09.06 00:30
es gibt kaum was spannenderes!
no Risk no fun...:-)  

13648 Postings, 6806 Tage BoMaja logisch!!

 
  
    #24
02.09.06 01:04
Da nehmt Ihr mir noch den REST Kohle ab !!!

Hab das schon öfters mal im Fernsehen (kurz) angeguckt, SO die Kunst ist das ja eigentlich auch nicht... *fg*  

13648 Postings, 6806 Tage BoMaIst wie mit den

 
  
    #25
02.09.06 01:05
Aktien, gell??? Alles nicht so die Kunst, einfach billig einkaufen und teuer verkaufen !!!  

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