Euro weiter in die Höhe!
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Eröffnet am: | 11.01.04 14:55 | von: sams | Anzahl Beiträge: | 1 |
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Auswirkungen des starken Euro auf die Konjunktur wird von Experten der Bundesbank und der Deutsche Bank unterschiedlich beurteilt. Das Vorstandsmitglied der Bundesbank, Hermann Rempsberger, sieht keine Gefährdung der derzeitigen konjunkturellen Aufwärtsentwicklung. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, rechnet hingegen mit negativen Auswirkungen des hohen Eurokurses auf die Konjunktur in Deutschland.
Eine Aufwertung des Euro um zehn Prozent verringere das Bruttosozialprodukt um rund 0,5 Prozent. Er sei daher enttäuscht über die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), in der vergangenen Woche den Leitzins bei 2,0 Prozent zu belassen. "Sie hätte den Spielraum nutzen und die Zinsen senken sollen", sagte Walter der "Welt am Sonntag". Er erwartet für die kommenden Monate Euro- Höchststände von über 1,40 Dollar.
BUNDESBANK: WELTHANDEL WICHTIGER ALS WECHSELKURS
Laut Untersuchungen der Bundesbank sei die Entwicklung des Welthandels wichtiger für die Konjunktur als der Wechselkurs gegenüber dem Dollar, sagte Vorstandsmitglied Rempsberger am Samstag im DeutschlandRadio Berlin. 43 Prozent der deutschen Exporte seien nicht vom hohen Eurokurs betroffen, da sie in den Euroraum gingen. Auch hätten die Entlastungen durch billigere Importe kompensatorische Effekte. Rempsberger räumte aber ein, dass der starke Euro das Exportwachstum insgesamt etwas bremse.
Auf die Frage, ob die Bundesbank plane, Dollars zu kaufen, um die schwächelnde amerikanische Währung zu stützen, betonte Rempsberger, das Eurosystem habe kein Wechselkursziel, sondern das Ziel der Preisstabilität. Für die Entscheidung des Zinssatzes werde eine Fülle von Indikatoren berücksichtigt, der Wechselkurs spiele dabei zwar eine Rolle, aber keine ausschlaggebende.
Rempsberger mahnte zur Einhaltung des Euro-Stabilitätspaktes. Die Bundesregierung müsse alle Anstrengungen unternehmen, die Konsolidierung fortzusetzen, sagte er. Die Beschädigung des Paktes Ende vergangenen Jahres sei enttäuschend und ärgerlich gewesen./pi/DP/he/mw