Anleihe mit mehr Potential als die Aktie ?
Ist das wirklich so? oder hat hier einer eine andere Meinung? z.B., dass die Rechnung für die Waren - die vor dem Insolvenzstichtag geliefert waren - vor den Anleihen liegen?
Daß Massekredit und Mitatbeiter bevorrechtigt sind, ist mir bekannt.
Zu Max Bahr: afruman das sehe ich auch so, dass Max Bahr die Hauptfront für die Gläubiger darstellt. Das gilt sowohl für die nicht existierende Gläubigerzustimmung, als auch für die Höhe des Kaufpreises.
Schönen Sonntag an Alle und besonders an afruman, dass er seine Meinung hier zur Verfügung stellt.
Vielen Dank für deine Einschätzung
Die Praktiker-AG besteht aus jede Menge Untergesellschaften, darunter Praktiker, Max-Bahr und die ganzen Auslandsgesellschaften.
Die Märkte gehören technisch den Untergesellschaften. Somit sind die Lieferanten weitgehend Gläubiger der Untergesellschaften, während die Anleiheinhaber Gläubiger der Holding sind.
Die Untergesellschaften sind juristische Personen, die separat vom Konzern Pleite gehen können, theoretisch ohne den Mutterkonzern mit in den Abgrund zu reissen. Dies hat ja auch bei Praktiker-Türkei ganz gut funktioniert. Leider ist ja mittlerweile die Holding trotzdem insolvent.
Die Lieferanten sind zwar theoretisch den anderen Gläubigern gleichgestellt, aber die haben ggf. verlängertes Eigentumsrecht und können versuchen, nicht bezahlte Ware zurückzuholen.
Für die Bedienung der Schulden der Praktiker-Holding bleibt nur dann was übrig, wenn irgendwelche Töchter beim Verkauf nach Abzug der auf die Tochter entfallenden Verbindlichkeiten bzw. der Auslösung der verpfändeten Vermögensgegenstände (Max-Bahr-Märkte, Grundstücke) einen positiven Verkaufserlös bringen.
Außerdem sollte die Gesellschaft an sich auch durch die Verlustvorträge einen Restwert haben. Ist natürlich schwer einzuschätzen und endsprechend riskant.
Gibt es denn irgendwann eine tabellarische Aufstellung der Gläubigeransprüche z.B. der AG und wichtiger Töchter?
Außerdem: Wegen der Verlustvorträge der Praktikermuttergesellschaft macht es doch eigentlich mehr Sinn für deren Gläubiger, die Max Bahr nicht zu verkaufen, sondern Überschüsse aus anderen Vermögensliquidationen und den Verzicht auf Klagen gegen besicherte Max Bahr Darlehen zu nutzen, um die Zustimmung der Max Bahr Gläubiger für die Verschmelzung mit Praktiker zu erhalten, auch vor dem Hintergrund, daß durch die Marktbereinigung der Praktiker Märkte das Preisniveau der Baumärkte eher steigt?
Fragen über Fragen...
Was die hier angesprochene Segmentierung der Konkursmase anbelangt, so muss solchen Argumenten entschieden begegnet werden: Wohin sind denn die Mittel der Anleihe geflossen? Die sind ja, wenn ich richtig informiert bin, nicht bei der Holding geblieben, sondern weitergereicht worden an die Töchter. Und entsprechend haben die Anleihegläubiger nicht nur auf das Anspruch, was übrig bleibt, sondern haben (nach den besicherten Gläubiger - aber das ist im Teil zu prüfen) eine gleichberechtigte Anwartschaft mit den übrigen Gläubigern.
Das alles durchzuboxen wird aber ein harter Kampf werden und der gegenwärtige Kurs von 4% ist wohl Ausdruck eines sehr starken Pessimismus, was das Endergebnis anbelangt.
oder in Einzelmärkten veräussert wird.
Die Märkte sind ja grösstenteils nicht Eigentum sondern nur gemietet. Wenn etwa OBI oder Hornbach einzelne Märkte übernehmen wollen, so müssen die dafür "gar nichts" bezahlen. Die müssen ja nur warten, bis die Märkte von Ware geräumt sind und in die Mietverträge einsteigen. Trotzdem hätten die hohe Kosten, weil die die Hütten in einer anderen Farbe streichen lassen und die Schriftzüge der Leuchtreklamen entsorgen und erneuern müssten.
Ich hab jetzt keine Zahlen bereit aber ich schätze, daß das Umlaufvermögen (Warenbestände und Cash) wird bestenfalls um Lieferanten und Gehälter zu bezahlen reichen. Im Anlagevermögen kann eigentlich nicht viel mehr stehen, als die noch nicht abgeschriebenen Gebäuderenovierungen und Regale/Registrierkassen/Leuchtreklamen usw., die für einen Erwerber von Einzelmärkten nur sehr eingeschränkten Wert haben.
Nur wenn jemand die gesamte Max Bahr-Tochter samt Markenrechten übernimmt, würde der vielleicht ein bischen was zahlen, weil er dann etliche Millionen Renovierungskosten spart.
http://www.4investors.de/php_fe/index.php?sektion=stock&ID=73996
Wie es scheint, sind nur mehr zwei Ernst zu nehmende Bieter im Rennen und diese wollen Max Bahr möglichst günstig (was natürlich ihr gutes Recht ist). Wenn die Offerten nachgebessert werden müssen und auch schon eine Zerschlagung von Max Bahr ins Auge gefasst wird, dann verheißt das nichts Gutes.
Dabei wäre wahrscheinlich weit mehr drin. Max Bahr dürfte durchaus werthaltig sein und erhebliches Potential eröffnen. Hoffen wir, dass MB nicht für einen Apfel und ein Ei hergegeben werden muss....
Sonntag, 6. Oktober 2013, 12:48 Uhr Diesen Artikel drucken [-] Text [+]
Frankfurt (Reuters) - Im Rennen um die insolvente Baumarktkette Max Bahr sind Verhandlungskreisen zufolge nur noch der Konkurrent Hellweg und die Supermarktkette Globus.
Beide müssten ihre in dieser Woche abgegebenen Angebote für rund 120 Max-Bahr-Märkte aber noch nachbessern, sagten zwei in die Gespräche eingebundene Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag. Eine dritte Offerte, auf die die Insolvenzverwalter Christopher Seagon und Jens-Sören Schröder gehofft hatten, gebe es nicht, betonten die Informanten übereinstimmend. Damit geht für die fast 7000 Beschäftigten von Max Bahr das Zittern um ihre Arbeitsplätze noch bis Ende Oktober weiter. "Bis dahin muss klar, ob und wie es weitergeht", sagte einer der Insider.
Hellweg und Globus stehen vor unterschiedlichen Problemen: Die Dortmunder Baumarktkette Hellweg verhandelte den Kreisen zufolge am Wochenende noch mit einer Bank über die Finanzierung ihrer Offerte, die deutlich über dem Angebot von Globus liege. "Hinter der Finanzierung steht ein großes Fragezeichen", sagte einer der Insider. Globus poche auf eine drastische Senkung der Mieten für 66 Max-Bahr-Märkte, die der Royal Bank of Scotland (RBS) als Hauptgläubiger des insolventen Immobilienfonds Moor Park gehören. Die RBS sei aber bisher nicht zu Zugeständnissen bereit.
Die Insolvenzverwalter hätten die saarländische Globus zudem aufgefordert, die Offerte finanziell nachzubessern. Sie liege noch unter dem Zerschlagungswert, also der Summe, auf die die Gläubiger bei der Abwicklung aller Baumärkte durch den Verkauf des Warenbestandes hoffen dürften. "Bis auf die Pflanzen verlieren die Waren in einem Baumarkt ja kaum an Wert", sagte ein Insider.
Hellweg und Globus sind den Informationen zufolge bereit, alle 74 angestammten Max-Bahr-Baumärkte sowie rund 30 der 50 ehemaligen Praktiker-Märkte zu übernehmen, die noch vor der Insolvenz auf die Marke "Max Bahr" umgestellt worden waren. Dazu kämen jeweils rund 15 Praktiker-Märkte, die sie auf die eigenen Marken umstellen wollten. Die in St. Wendel ansässige Globus betreibt 79 Baumärkte unter den Markennamen Globus und Hela, die Dortmunder Hellweg hat in Deutschland 85 Filialen. Sie hat sich für Max Bahr mit dem Einkaufsbüro deutscher Eisenhändler (EDE) und dem Unternehmer Dirk Möhrle zusammengetan.
Können Hellweg und Globus die Hürden nicht überwinden, müsse Max Bahr abgewickelt werden. "Eine andere Alternative gibt es nicht", sagte einer der Verhandlungsteilnehmer. In diesem Fall stünde der Investor Gordon Brothers Verhandlungskreisen zufolge bereit, das Max-Bahr-Warenlager im Wert von rund 250 Millionen Euro mit Abschlägen von bis zu 30 Prozent zu übernehmen. Für die Gläubiger in den Baumärkten der Max-Bahr-Schwestergesellschaft Praktiker läuft der Ausverkauf unter der Ägide von Gordon Brothers schon auf Hochtouren.
Ein Sprecher der Insolvenzverwalter wollte sich am Samstag nicht zu den Informationen äußern. Er hatte am Freitag nur bestätigt, dass verbindliche Angebote für Max Bahr eingegangen seien, ohne eine Zahl zu nennen. Hellweg und Globus hatten sich zu ihren Offerten bekannt. Branchenkonkurrenten wie Hornbach, Obi oder Kingfisher haben nur Interesse an einzelnen Standorten geäußert.
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Ich denke, die Ursache für den Preisverfall der Anleihe findet sich bei Avenger (#215): Wenn Hellwegs Angebot noch nicht finanziert ist und Globus weniger bieten will als den Zerschlagungswert (übrigens: das ist doch kaum zu glauben!) dann werden die Halter der Anleihe eben nervös!
Ich hab jetzt nen Schrieb von der Sparkasse bekommen, daß ich bis zum 18.11. meine Forderungen bei Insolvenzverwalter RA Udo Gröner anmelden soll.
Ausserdem könnte ich an einer Gläubigerversammlung am 9.12. in Sulzbach teilnehmen. Lohnt sich für mich aber nicht wirklich.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...eer-aus-a-928344.html
Es stellen sich aber folgende Fragen:
- Ist die Situation wirklich so dramatisch, wie hier dargestellt?
. Wieso tritt der Gläubigervertreter erst jetzt mit diesen Hiobsbotschaften an die Öffentlichkeit?
Wenn das wahr wäre, dann wäre die Anleihe 0,0% wert...
Die Anleihe ist 0,0% oder 0€ Wert, Insovenz in der Insolvenz!
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...-gehen-leer-aus-article11558716.html
"Update vom 16.10.2013
Mit Schreiben vom 2. Oktober 2013 hat der Insolvenzverwalter über das Vermögen der Praktiker AG angezeigt, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.
Dies bedeutet, dass aus der Insolvenzmasse zwar die Verfahrenskosten gedeckt sind, die Masse jedoch nicht ausreicht, um die sonstigen Masseverbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen.
Nach momentaner Einschätzung ist daher nicht mit der Zahlung einer Quote an die Anleihegläubiger zu rechnen. Vor diesem Hintergrund hat der gemeinsame Vertreter seine Tätigkeit vorläufig eingestellt.
Weitere Informationen werden auf dieser Webseite bereitgestellt, sobald sie verfügbar sind."
Ich verweise auf den vorletzten Absatz - es darf also weiter spekuliert werden....
Selbst wenn eine schöne Quote übrig bleibt, macht Hellweg ein gutes Geschäft....
Hellweg has teamed up with former Max Bahr chief Dirk Moehrle and is in advanced talks to buy 73 Max Bahr stores for more than 100 million euros ($136.6 million), sources familiar with the transaction told Reuters earlier on Thursday.
However, it has no interest in 50 sites that were recently reflagged from Praktiker to Max Bahr.
Talks are to be concluded by the end of October, the sources added
http://in.reuters.com/article/2013/10/17/...ker-idINL6N0I734320131017