ALSTOM bitte um Einschätzung
Eine bessere Kaufempfehlung kann ich mir nicht vorstellen.
Grüße Abenteurer
Die französische Regierung hatte dem Konzern letztes Jahr mit einer Einlage von 4,7 Milliarden Euro aus der Patsche geholfen. Im März hatte das Unternehmen aber gemeldet, dass die für die weitere Bankenfinanzierung notwendigen Unternehmensziele wegen hoher Restrukturierungs-Aufwendungen möglicherweise doch nicht erreicht werden könnten.
Die Aktie kann sich in Frankfurt um aktuell 3,49 Prozent auf 1,78 Euro verbessern.
© BörseGo
Der angeschlagene französische Mischkonzern Alstom hat noch einmal Zeit gewonnen. Die Gläubigerbanken setzten die Rückzahlung von Krediten über 2,5 Mrd. Euro bis Ende September aus.
cn PARIS. Einen entsprechenden Bericht von „La Tribune“, der französischen Partnerzeitung des Handelsblatts, bestätigte der Konzern. An der Börse in Paris gewann die Alstom-Aktie gestern zwischenzeitlich fast 10 %.
Im September 2003 retteten die Banken und der französische Staat den Hersteller von Schnellzügen, Kreuzfahrtschiffen und Turbinen mit einem Rettungspaket über 3,2 Mrd. Euro vor der Pleite. Konzernchef Patrick Kron sagte zu, im Geschäftsjahr 2003/2004, das am 31. März endete, einen Betriebsgewinn von mindestens 100 Mill. Euro und einen freien Cash Flow von mindestens 1,4 Mrd. Euro zu erzielen. Mitte März warnte Kron, diese Ziele nicht erfüllen zu können. Das gab den Banken das Recht, die sofortige Rückzahlung ihrer Kredite zu fordern.
Obwohl französische Spitzenbanker Zweifel an der Überlebensfähigkeit von Alstom hegen, verschaffen sie dem Konzern mit dem einstweiligen Verzicht auf Rückzahlung eine Atempause. In Paris gilt als ausgemacht, dass der Sanierungsplan nachgebessert werden muss, um Alstom zu retten. Am Montag will Finanzminister Nicolas Sarkozy darüber mit EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti beraten. Die EU, die vergangenes Jahr ihr Veto gegen einen Einstieg des Staates bei Alstom einlegte, dürfte den vorliegenden Rettungsplan dennoch absegnen.
Seit seiner Amtsübernahme vor vier Wochen macht Sarkozy deutlich, dass er den Alstom-Fall schnell abschließen will. Eine Pleite komme nicht in Frage, sagt Sarkozy: „Wir werden Alstom nicht fallen lassen.“ Derzeit arbeitet das Finanzministerium an verschiedenen Szenarien. Eine Möglichkeit sei die Umwandlung von Verbindlichkeiten in Eigenkapital, auch ein Direkteinstieg des Staates bei Alstom werde erneut erwogen, heißt es. Drittens könnte die staatliche Nuklearholding Areva mit Alstom zwangsverheiratet werden.
Dagegen sträubt sich Areva-Chefin Anne Lauvergeon. Müsste sie Alstom retten, wären ihre Pläne für eine Teilprivatisierung von Areva noch in diesem Jahr Makulatur. Zudem hat Areva eine Partnerschaft mit Siemens, dem deutschen Konkurrenten von Alstom, der als Kaufinteressent für Teile des Mischkonzerns gilt.
kurz vor der zerschlagung..
ist doch alles verarschung was da geschrieben wird..
erstmall positive nachrichten und jetzt negativ alles..
München/Paris (AFP) - Siemens-Chef Heinrich von Pierer hat ein Gespräch mit dem Pariser Premierminister Jean-Pierre Raffarin über die Zukunft des angeschlagenen französischen Industriekonzern Alstom bestätigt. Raffarin habe ihn bei einem Treffen in Paris am Montag auf die Probleme Alstoms angesprochen, sagte von Pierer. Alstom erklärte unterdessen, es gebe "keine Kontakte mit der Leitung von Siemens". Das Pariser Wirtschaftsblatt "La Tribune" berichtete, Paris sei bereit, Siemens an Alstom zu beteiligen.
Anlässlich der Fusion der beiden Pharmakonzerne Sanofi und Aventis, die am Wochenende unter massivem Druck der französischen Regierung zu Stande kam, hatte Raffarin gesagt, es gebe "andere Beispiele, wo die deutsch-französische Beziehung als Ausgangsbasis für einen Industriepol mit größeren Zielen dienen könnte". "Siemens ist an wichtigen Projekten sehr interessiert", hatte Raffarin ohne nähere Erläuterungen hinzugefügt.
"Unsere Haltung ist, dass es keine Gespräche mit Siemens gibt", sagte ein Sprecher des Konzerns. "La Tribune" berichtete, die französische Regierung sei zu der Überzeugung gelangt, dass der jüngste Rettungsplan mit 3,2 Milliarden Euro zur Sanierung des Unternehmens nicht ausreiche. Daher solle eine Umstrukturierung erfolgen, an der sich Siemens beteiligen solle.
Der neue französische Wirtschafts- und Finanzminister Nicolas Sarkozy ist für Montag in Brüssel zu einem Gespräch mit EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti verabredet. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers soll es dabei auch um Alstom gehen.
Allerdings ist nach den Vorstellungen der Pariser Regierung offenbar nicht ein schlichtes Zusammengehen von Siemens und Alstom geplant. Vielmehr soll auch der französische Atomkonzern Areva an der Neustrukturierung beteiligt werden. "Das Problem endlich auf industrielle und pragmatische Art anzugehen, wird Areva und Siemens nicht missfallen", sagte ein Kenner des Alstom-Dossiers. "Sie sind seit langer Zeit für eine solche Herangehensweise."
Frankreichs Regierung - Wollen Alstom nicht zerschlagen
Donnerstag 29. April 2004, 17:39 Uhr
Chinon, 29. Apr (Reuters) - Die französische Regierung hat sich gegen eine Zerschlagung des angeschlagenen Maschinenbaukonzerns Alstom ausgesprochen und Partnerschaften mit anderen französischen Firmen vorgeschlagen.
Finanzminister Nicolas Sarkozy sagte am Donnerstag bei einem Besuch eines Atomkraftwerks im zentralfranzösischen Chinon, die Regierung wolle Alstom (Paris: FR0000120198 - Nachrichten) als Ganzes erhalten. Es gebe sicherlich eine Reihe französischer Großunternehmen, die für Partnerschaften mit Alstom in Frage kämen. Die Regierung hatte Alstom vergangenes Jahr mit einem Rettungsplan vor dem Bankrott bewahrt. Alstom hatte am Mittwoch bekräftigt, dass der Konzern keine Gespräche mit dem deutschen Konkurrenten Siemens führt.
bek/dud
"In Paris macht ALSTOM wieder Schlagzeilen. Bleiben Sie ganz ruhig: Die Franzosen suchen eine Lösung, die letztlich französisch ist. Von Pleite kann keine Rede sein. Schwierig ist es allerdings, die kurzfristigen Perspektiven zu gewinnen, wenn politische Einflüsse eine Rolle spielen. An meiner Einschätzung ändert sich deshalb nichts."
Allerdings schreibt er auch dass bei der Turnaround-Spekulation um Alstom etwas Geduld
und einige Nerven notwendig sind.
mfg
bb
Siemens wartet auf Chance bei Alstom
Brüssel - Der angeschlagene Anlagen-Konzern Alstom wird sich trotz gegenteiliger Beteuerung der französischen Regierung und des Managements auf Druck der Brüsseler Wettbewerbsbehörde von Teilen seines Geschäftes trennen müssen, erwarten deutsche Industriekreise nach Informationen dieser Zeitung. Es wird damit gerechnet, dass EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti entsprechende Auflagen im Anschluss an sein morgiges Gespräch mit Wirtschafts- und Finanzminister Nicolas Sarkozy erteilt.
Bei dem Treffen geht es zum einen um die noch immer ausstehende Genehmigung eines mit den Banken geschnürten Rettungspaketes über 3,2 Milliarden Euro und zum anderen um weitere, dringend erforderliche Hilfen. Spekuliert wird dabei auch über eine Staatsbeteiligung. Monti dürfte seine Zustimmung jedoch von der Erfüllung der Auflagen abhängig machen.
Damit könnten Konzernbereiche zur Disposition stehen, für die sich der Alstom-Konkurrent Siemens interessiert. Nachdem Siemens im vergangenen Jahr bereits das Geschäft mit kleineren Industrieturbinen für 1,1 Milliarden Euro von Alstom übernommen hatte, richtete sich der Blick der Münchner nun vor allem auf Teile der Alstom-Kraftwerksparte. Insbesondere Großturbinen und das lukrative Servicegeschäft bei bereits installierten Kraftwerken würden gut zu Siemens passen, heißt es in Unternehmenskreisen. Käme Siemens zum Zuge, würde der Konzern weltweit mit dem Hauptkonkurrenten General Electric, der derzeitigen Nummer eins, gleichziehen. Auch diverse Segmente der Alstom-Verkehrstechnik haben die Münchner offensichtlich im Visier - unter anderem den Bau von Straßen-, Regional und U-Bahnen.
Offiziell hält sich der Siemens-Konzern jedoch bedeckt und wartet ab. " Die Franzosen müssen erst wissen, was sie wirklich wollen" , heißt es hinter vorgehaltener Hand. Man drängele nicht, sondern schaue sich das " ganz cool" an.
Gruß michelb
Brüssel/Belfort. AFP/BaZ. Die Zukunft des französischen Industriekonzerns Alstom und eine mögliche vertiefte Zusammenarbeit mit dem deutschen Konkurrenten Siemens bleiben ungewiss: Der Pariser Wirtschafts- und Finanzminister Nicolas Sarkozy sagte am Montag nach einem Gespräch mit EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti, beide Seiten hätten vereinbart, "zusammen eine Lösung zu suchen"; allerdings könne er sich wegen der "zehntausenden" betroffenen Arbeitsplätze nicht zum Inhalt der Gespräche äussern.
Alstom stemmt sich mit aller Macht gegen einen möglichen Zugriff von Siemens. Dabei wird das Unternehmen offenbar von der Pariser Regierung unterstützt. Sarkozy und Monti seien übereingekommen, "bei diesem wichtigen Dossier gemeinsam rasch voranzukommen, um eine Lösung zu finden, die dem EU-Gemeinschaftsrecht entspricht", hiess es in einer gemeinsamen Erklärung, die nach dem Treffen in Brüssel veröffentlicht wurde. Die französische Regierung habe den "Willen, für Alstom eine dauerhafte Lösung zu finden", betonte Sarkozy.
Bei dem Treffen ging es um ein Rettungspaket von 3,2 Milliarden Euro, das durch die EU-Wettbewerbshüter genehmigt werden muss. Mit dem endgültigen Votum der EU-Kommission wird nicht vor Ende Juni gerechnet. Sollte die EU das Rettungspaket ablehnen oder aufschnüren, könnte Alstom zu einem Zusammengehen mit Konkurrenten gezwungen sein, möglicherweise auch mit dem Münchner Siemens-Konzern. EU-Kommmissionspräsident Romani Prodi hatte erklärt, er habe nichts gegen eine verstärkte Zusammenarbeit von Siemens und Alstom.
Der Pariser Industrieminister Patrick Devedjian, der Sarkozy unterstellt ist, warf Siemens vergangene Woche vor, Alstom "zerschlagen" zu wollen. Allerdings hatte Premierminister Jean-Pierre Raffarin sich wenige Tage zuvor mit Siemens-Chef Heinrich von Pierer über die Zukunft Alstoms unterhalten. Alstom war lange Zeit ein Glanzstück der französischen Industrie. Das Unternehmen produziert den weltweit bekannten Hochgeschwindigkeitszug TGV und stellte Ende des vergangenen Jahres mit der "Queen Mary 2" den weltgrössten Luxusliner fertig. Nach diversen Umstrukturierungen hat Alstom noch immer rund 110'000 Beschäftigte in 70 Ländern, davon rund 7000 in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2002/2003 erwirtschaftete Alstom bei 21,4 Milliarden Euro Umsatz einen Verlust von 1,38 Milliarden Euro.
DIESE MELDUNG HABE ICH GEFUNDEN:
Reuters
Kreise - Sarkozy und Monti vor Einigung zu Alstom-Plan
Montag 3. Mai 2004, 19:24 Uhr
Brüssel/Berlin, 03. Mai (Reuters) - Frankreich und die Europäische Union (EU) stehen nach Informationen aus Diplomatenkreisen vor einer Einigung über den Rettungsplan für Alstom.
"Es gibt eindeutig, so scheint es mir, einen gemeinsamen Willen, eine Lösung zu finden", sagte Frankreichs neuer Finanzminister
Nicolas Sarkozy am Montag nach zweistündigen Beratungen mit EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti. Sarkozy sagte, die Gespräche mit der EU würden am Dienstag auf Arbeitsebene fortgesetzt. Er selbst werde möglicherweise in der kommenden Woche erneut zu Gesprächen mit Monti nach Brüssel reisen. Einzelheiten zu dem Gespräch wurden nicht genannt. Alstom-Aktien lagen nach den Beratungen fünf Prozent im Plus. In den Kreisen hieß es, zur kurzfristigen Rettung des angeschlagenen Industrieunternehmens könne die Kommission ein fast fünf Milliarden Euro schweres Rettungspaket billigen. Langfristig solle das Unternehmen unter dem Namen Alstom zwar bestehen bleiben, die profitabelsten Bereiche aber ausgegliedert und für Partner geöffnet werden. Die Bahn-Sparte, die den Hochgeschwindigkeitszug TGV herstellt, könnte dann eine gleichberechtige Partnerschaft mit dem heimischen Atomenergieunternehmen Areva eingehen. Areva derzeit in diesem Bereich noch nicht aktiv - würde dann mit der kanadischen Bombardier sowie Siemens konkurrieren. Das Gasturbinengeschäft wiederum könnte den Kreisen zufolge gleichberechtigt mit Siemens kooperieren. Dies allerdings könnte kartellrechtliche Probleme aufwerfen. Siemens sähe sich in diesem Bereich dann nur mit einem großen Mitbewerber konfrontiert - General Electric .
SIEMENS HÄLT SICH WEITER BEDECKT
Es gilt als sicher, dass der Siemens-Konzern an einzelnen Sparten wie dem Turbinen-Geschäft von Alstom interessiert ist. Siemens-Chef Heinrich von Pierer hielt sich am Montag in Berlin zwar erneut bedeckt, sagte aber mit Blick auf die Gespräche von Alstom mit der EU: "Ich glaube schon, dass sich da was bewegen kann." Er habe großes Verständnis für die Franzosen, die eine Ikone ihrer Industrie nicht fallen lassen wollten. "Wir müssen aber schon auf Dauer erreichen, dass die Wettbewerbsbedingungen für alle gleich sind. Und da können staatliche Subventionen höchstens für eine gewisse Zeit gegeben werden." Vorgaben von Monti und seiner Wettbewerbsbehörde halte er für notwendig. Auf deren Grundlage müssten die Franzosen dann Entscheidungen treffen.
2003 hatte Siemens für rund 1,1 Milliarden Euro das Geschäft mit kleineren Industrieturbinen von Alstom übernommen. Erst in der vergangenen Woche hat Alstom aber bekräftigt, es gebe keine Gespräche mit Siemens.
Die französische Regierung hatte den Rettungsplan im Volumen von 4,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr vorgelegt, wartet aber noch auf die endgültige Genehmigung der EU-Kommission.
Wie aus den Diplomatenkreisen zudem verlautete, sprachen Monti und Sarkozy als Alternative zu den Partnerschaften mit Unternehmen auch über eine Aufstockung des Rettungsplans durch die französische Regierung. In diesem Fall müsste die Kommission allerdings noch einmal mit allen Wettbewerbern beraten, was den gesamten Prozess verlangsamen würde. Siemens lehnt im Übrigen dauerhafte staatliche Subventionen ab.
kes/bek
Den Angaben zufolge ist damit zu rechnen, dass Siemens den Gas- und Dampfturbinenbau von Alstom übernimmt, der 46 Prozent des Gesamtumsatzes des französischen Konzerns erwirtschafte. Areva könne sich dagegen das Geschäft mit dem Schnellzug TGV einverleiben.
Französische Regierungskreise bestätigten laut "Handelsblatt", Sarkozy stehe einem Einstieg anderer Unternehmen bei dem hoch verschuldeten Konzern nicht im Wege. Auch Monti habe seine Sympathie für eine Übernahme wichtiger Alstom-Sparten durch Siemens erkennen lassen, hieß es in dem Bericht weiter. Der EU-Wettbewerbskommissar habe darauf verwiesen, dass grenzübergreifende industriepolitische Leuchttürme wie der Stahlkonzern Arcelor, die neue Fluglinie Air France/KLM und der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS stets die Genehmigung der EU-Behörde erhalten hätten.
Bei dem Treffen von Monti und Sarkozy ging es um ein Rettungspaket der französischen Regierung von 3,2 Milliarden Euro, das durch die EU-Wettbewerbshüter genehmigt werden muss. Mit dem endgültigen Votum der EU-Kommission wird nicht vor Ende Juni gerechnet.
"Es sei nicht einzusehen, dass Deutschland einen Konzern wie Siemens habe und Frankreich nicht!" sagt doch eigentlich alles.
Es wird eine Rettung des Konzerns geben, ganz egal ob es Siemens nun passt oder nicht. Ich denke auch an Begriffe wie Monopolstellung von Siemens, und das kann auch nicht im Interesse der EU sein.
Also cool bleiben
und den Juni abwarten!
Grüße Abenteurer
Abenteurer
..und Sparbuch hab ich gar keins.
Grüße Abenteurer
Paris will EU bis Montag einen Rettungsplan für Alstom vorlegen
Brüssel - Der französische Finanzminister Nicolas Sarkozy will der EU-Kommission am Montag einen Plan zur Rettung des konkursbedrohten Industriekonzerns Alstom vorlegen. Dabei wird es voraussichtlich um eine "nationale Lösung" gehen, heißt es in Brüssel. Zuvor hatte Sarkozy betont, dass er gegen eine "Zerschlagung" Alstoms sei. Ein Einstieg von Siemens scheint damit vorerst auszuscheiden. Siemens soll am Gas-Turbinengeschäft Alstoms interessiert sein. Eine Übernahme dieses Bereichs dürfte aber auf Bedenken der EU stoßen, weil Siemens dann nur noch General Electric als Konkurrenten auf diesem Gebiet hätte.
Die französische Regierung will den angeschlagenen Konzern - der unter anderem den Hoch-geschwindigkeitszug TGV baut - retten. Zusammen mit Banken war deshalb ein 3,2 Mrd. Euro schweres Rettungspaket geschnürt worden. Die EU-Kommission will bis Ende Juni geprüft haben, ob das Paket genehmigt wird. Selbst wenn sie eine Zustimmung erteilt, könnte es für Alstom eng werden.
Deshalb sind derzeit mehrere Szenarien im Gespräch: weitere Staatsgelder (was auf Widerspruch der EU stoßen könnte), eine Übernahme durch den staatlichen Atomkonzerns Areva (ohne dessen Existenz zu gefährden), ein Einstieg von Siemens (was gegen die nationalen Interessen Frankreichs wäre) - oder ein Mix aus alldem. Denkbar ist eine Beteiligung Arevas an Alstom und die Zusicherung an die Kommission, den Staatsanteil an dieser Atomfirma langfristig zu senken
Die Ursache für den neuerlichen Kurssturz sind weniger bei Alstom selbst zu suchen als in der Turnaround-Euphorie, die sich um die Aktie breit gemacht hat. Zuviele Zocker hoffen auf das schnelle Geld.
Dies ruft Hedge-Fonds auf den Plan, die bisherige Halter durch "Leerverkäufe" (Short-Selling) in die Knie zwingen wollen: Wer im Februar 2004 für 2,50 Euro noch eingestiegen ist, hat in nur sechs Wochen fast die Hälfte seines Geldes verloren. Je weiter die Hedge-Fonds den Kurs nun nach unten treiben (und dadurch Stop-Loss-Order auslösen, die den Absturz beschleunigen), desto mehr Zocker werden zu "Lemmingen" (siehe hier das kürzlich veröffentlichte Posting: "Ich steig wieder auf das Sparbuch um"). Die meisten Lemminge kapitulieren erfahrungsgemäß am absoluten Tiefpunkt.
Die einzige Waffe gegen die Shortseller ist, hartgesotten zu bleiben. Denn jeder Leerverkäufer muss sich irgendwann wieder eindecken, indem er (zuvor geliehene) Aktien zurückkauft. Tut er das nicht, kann er bei einer Verdreifachung des Kurses dreimal soviel Geld verlieren, wie er eingesetzt hat. Die Verluste für Shortseller sind höher als ihr Einsatz und könnten theoretisch ungegrenzt hoch werden.
Wir haben also mit den Hedgefonds eine ganze Reihe höchstmotivierter potenzieller Käufer. Sie werden - und müssen - bei der nächsten guten Nachricht wieder einsteigen, z. B. bei der Bewilligung der EU-Zuschüsse, besser als erwartete Jahreszahlen für 2003, einer Fusion mit Areva, dem TGV-Deal mit China. Dann wird der Kurs wieder genauso sprunghaft nach oben schießen wie im Januar.
Tatsache ist, dass sich die Short-Interest-Quote seit dem Dezembertief drastisch erhöht hat. (siehe www.nasdaq.com - Short Interest - Symbol: ALS). Sie ist ein Maß dafür, wie viele Shortverkäufer - ebenso euphorisch bzw. gierig - auf das schnelle Geld nach unten setzen. Je höher diese Quote ist, desto explosiver steigen die Kurse bei fundamental guten Nachrichten!
Wer jetzt verkauft, wird sich in den Arsch beißen.
Die Devise bei Turnaround-Spekulationen - für die Alstom eine so schnell nicht wieder kommende Chance bietet - lautet daher: Hartgesotten bleiben, nicht als Lemming vor Shortsellern kapitulieren. Und vor allem: Geduld haben. Jetzt ist eine gute Zeit, die von Altmeister Kostolany empfohlene Baldrian-Pille zu schlucken und sich ein paar Jahre schlafen zu legen.