Thomas Cook (A0MR3W) - Rebound nach Kurssturz?
"die Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook schlugen mit rund 1,7 Milliarden Dollar zu Buche."
https://www.google.com/amp/s/...tastrophen-weniger-geld/25174490.html
Die Antwort ist leider: nein, die Aktie wird davon sicher nichts haben, denn auch dieser Verkauf wird nur für einen Bruchteil der Schulden reichen.
"Warum hat der Rückversicherer so einen hohen Schaden durch die Pleite?"
Die Summe in dem Artikel bezieht sich nicht nur auf TC, sondern alle Schäden bei Swiss Re.
Dennoch passt die Grössenordnung etwa auch bei TC, ist sogar noch mehr, was fehlt. Grund ist, dass das Vermögen zum grossen Teil aus goodwill bestand, der aber viel weniger bis gar nichts wert war.
Dadurch sah die Bilanz viel besser aus, als die Realität. In der Insolvenz löst sich sowas in Luft auf.
Vor der Pleite von TC war die Summe der Schulden von TC ziemlich hoch.
Wieviele es genau waren, weis ich leider nicht genau, ist auch nicht so wichtig, mir geht es bei meiner Frage nur ums Prinzip.
Wie haben sich die Schulden zusammengesetzt?
Ok, das kann mir wohl keiner detailiert beantworten, auch nicht so wichtig.
Aber interessant ist doch die Frage, wie hoch der Anteil der Schulden war, welche von einer Versicherung übernommen wurde?
Meiner Meinung nach müsste die Schuldensumme von TC ja um den Betrag sinken, der von einem Versicherer übernommen wurde oder?
BSP:
Kunde A geht in ein Reisebüro und bucht für 1000€ eine Pauschalreise über TC und bezahlt.
Das Reisebüro behält 100€ Provision und überweist 900€ an TC.
TC bekommt also 900€ überwiesen und zahlt davon an einen Versicherer 50€ um sich gegen einen Ausfall durch Pleite etc abzusichern, ußerdem gibt TC so dem Kunden das gute Gefühl in Sicherheit zu sein.
Mit den übrig bleibenden 850€ bedient TC seine Schuldendienste.
Dem Hotel, der Fluglinie und dem Transferunternehmen verspricht TC, daß sie ihr Geld bei Antritt der Reise des Gastes bekommen und im Falle einer Pleite von TC, würde ja die Versicherung zahlen.
Jetzt kommt es wie wir wissen, TC ist Pleite.
Die 850€ sind im Schuldenloch versunken, die Versicherung muß also herhalten.
Nun regulieren die Versicherer die noch ausstehenden Forderungen vom Hotel, von der Fluglinie, vom Transferunternehmen, Flughafen, etc.
Somit verschwindendiese Forderungen von TC und sind mit den in der Vergangenheit gezahlten Versicherungsprämien (50€) schon beglichen. Die Schulden von TC sinken am Tag der Pleite um diesen Betrag der Forderungen.
ODER?
Meinungen?
LG
Ich denke, das funktioniert so nicht.
1. Die Versicherung, die den Sicherungsschein ausgestellt hat, wird den eigentlichen Schuldner (also TC) sicher in Regress nehmen.
2. Wie inzwischen ja bekannt, war die Versicherungssumme mit 110 Mio viel zu gering. Der Rest von geschätzten 500 Mio bleibt also an TC hängen.
3. Wurde z.B. in GB die Rückholaktion vom Staat bezahlt, der ebenfalls TC in Regress nehmen wird. Zudem waren die Kosten dafür sicher höher, als beim regulärem Verlauf.
4. Machen diese Schulden nur etwa ein Viertel der Gesamtschulden von TC. Schwerer wiegen die Finanzverbindlichkeiten (z.B. die Anleihen) mit insgesamt rd. 2 Mrd.
5. Gab es neben den Anzahlungen auch noch sonstige Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft von mehr als 1 Mrd.
Insgesamt wies die Bilanz schon im März eine Lücke von 1,3 Mrd auf. Da waren aber noch 2 Mrd goodwill drin, die nun wohl wertlos sind.
Tatsächlich fehlen also wohl um die 3 Mrd, die zusätzlich zu den in der Bilanz ausgewiesenen Werten für Flugzeuge, shops, Marke etc. erzielt werden müssten, damit für die Aktien etwas über bleibt. Das ist völlig illusorisch.
Lernen durch Schmerzen nennt man das wohl....
Denke ich nicht. Eine Lebensversicherung nimmt ja den Begünstigten auch nicht in Regress. Eine Versicherung wird durch Prämien bedient. Mal gewinnen die, mal verlieren die. Das Risiko ist doch in der Prämie eingepreist? Wenn du ein Auto zu Schrott fährst, musst Du doch auch nicht den Schaden nachträglich an die Versicherung zahlen? Denke da anders, wissen tu ich es aber nicht, kenne die Verträge nicht.
Zu Punkt 2)
Der Rest der nicht durch die Versicherung gedeckten Schäden / Schulden bleibt zunächst bei den Geschädigten. Die können es dann bei der Insolventen TC versuchen einzuklagen. Ich gehe davon aus, dass dies nicht jeder macht. Aus verschiedenen Gründen. Somit wäre ein Teil der Forderungen gespart.
Zu Punkt 3)
Könnte mir vorstellen dass GB die Kosten am Ende selber trägt, denn wer hat sie denn dazu beauftragt? Sie sind ja am Ende nur für ein Risiko eingesprungen, welches die Kunden beim Buchen eingegangen sind (unterversichert) und in Kauf genommen haben.
Zu Punkt 4)
Ok, mag sein, aber immerhin...
Zu Punkt 5)
Müsste man sich in der Zusammensetzung mal ansehen.
Wertlos? Warum? Ich denke es gibt schon noch gute Einnahmequellen. Ob die aber reichen, daß weiß man nur wenn alles verscherbelt ist.
Danke für dein Feedback
Hoffe für alle Investierten auf ein Wunder, aber so recht glauben
kann ich daran leider nicht...
jannis83: Habe die Hälfte an Papieren
29.10.19 20:30
#19745
An kerdos verkauft. Man bekommt eine Bescheinigung und damit kann man bei der Lohnsteuer den Verlust geltend machen.
Na jetzt aber , das geht schon viele J ahre nicht mehr , es geht wenn überhaupt in den Verlusttopf , sonst gar nirgends hin also hier wird Zeugs erzählt . Zumal das vermutlich nicht mal als Akteinverkauf zählt ( schätz ich )
Rest ist mir egal , Zocker dürfen gern verlieren . Altaktionäre tun mit leid
sogar eine Berücksichtigung über den Verlusttopf möglich sagt mein Banker, da der
Übertrag durch die Bank vorgenommen wurde und wie ein außerbörslicher Verkauf gehandhabt wird. Letzteres ist allerdings noch nicht sicher. Soviel dazu.
Gruß Bronto
2. Einklagen geht in der Inso nicht mehr. Allerdings kann man die Forderung anmelden, hier ggf für den Ausfall. Mag sein, dass dies nicht jeder macht. Vorstellbar, dass dadurch ein paar Mio wegfallen.
3. Ich gehe schon davon aus, dass der Staat hier Forderungen anmeldet. A nsonsten siehe 1.
4. Wie gesagt - ist nur ein Bruchteil. Offen waren am Ende wohl ca. 650 Mio. Die gesamten Verbindlichkeiten lagen im März bei ca 6,4 Mrd.
5. Ich gehe davon aus, dass die sonstigen Verbindlichkeiten aus L/L sich mit den Forderungen aus L/L aufheben. Kann aber in der Inso auch ganz anders aussehen, weil nun die Töchter einzeln behandelt werden.
6. Der goodwill kan vor allem aus der viel zu teuren Übernahme der shops. Ich denke nicht, dass der Käufer soviel bezahlt hat, wie nötig, um den goodwill auch nur annähernd abzudecken.
Ansonsten sind die Filetstücke bis auf Condor ja inzwischen weg und nach den Meldungen sind wohl nur ein paar Mio geflossen. Das Meiste wird in die Sanierung und Fortführung der operativen Geschäfte gehen. Das ist gut für die MA und Kunden, aber schlecht für Aktionäre.
Bleiben im Grunde nur noch Condor und die anderen airlines der Gruppe. Deren Flieger sind aber zum grössten Teil geleast und die Flotte schon recht alt. Daher ist auch hier m.E. eher damit zu rechnen, dass der Kaufpreis unter den Buchwerten liegen wird.
Von daher sehe ich nicht, wie allein die 1,3 Mrd Lücke in der Bilanz durch die Verwertung geschlossen werden kann, geschweige denn die 3 Mrd, wenn der goodwill ausfällt. Wovon wohl der CEO ausgeht, wenn er von 3Mrd redet.
Hinzu kommt dèr Faktor der Einzelinso der Töchter, wodurch sich immer Verluste an Vermögen für die Konzernmutter ergeben.
Was bedeutet das nun für die TC Deutschland, die ja saniert werden soll, und für die ganzen TC Reisebüros?
Müssen die sich jetzt umbenennen oder Lizenzgebühren zahlen oder für Fosun arbeiten?