Medigene kauft zu -Pipeline mit Millard.-Potential
Arthritismittel weckt Hoffnung
[13:00, 24.06.08]
Von Erich Gerbl
Das Biotechunternehmen MediGene lässt wieder mit positiven Studienergebnissen zu einem Medikament aufhorchen. Nach dem Krebsmittel Endotag steigt auch beim Arthritismedikament RhuDex die Chance auf eine Markteinführung.
MediGene
Der Pharmakonzern MediGene hat mit einem potentiellen Mittel gegen rheumatische Arthritis Fortschritte gemacht. Der Medikamentenkandidat RhuDex hat in der klinischen Phase IIa-Studie die Ziele erreicht. Positive Daten zur Verträglichkeit haben sich ergeben – das Medikament wurde oral gut aufgenommen. Auch erste Hinweise auf eine biologische Aktivität hätten sich gezeigt, teilte MediGene mit.
Eine Milliarde Euro Umsatzpotential
Das Unternehmen schätzt das Umsatzpotential für RhuDex auf eine Milliarde Euro. Arthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung, ein Prozent der weltweiten Bevölkerung sind davon betroffen. RhuDex reiht sich in die erfolgreiche Medikamentengruppe der DMARDs. Das Medikament wäre das erste DMARD, das oral verabreicht werden könnte. Doch bis zur Markterschließung haben die Martinsrieder noch einen weiten Weg vor sich. Die umfassende Phase II-Studie startet 2009. Die Wirksamkeit wird jedoch erst in der entscheidenden Phase III belegt.
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Endotag ist größter Hoffnungsträger
Neben RhuDex ist der größte Hoffnungsträger von MediGene ein Mittel gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs mit dem Namen Endotag. Der Kandidat hat aus der Phase II der klinischen Tests sehr optimistisch stimmende Ergebnisse geliefert. Auch Endotag wird bei einer erfolgreichen Einführung ein Umsatz von einer Milliarden Euro zugetraut. Verschiedene große Pharmakonzerne versuchen sich schon Rechte an Endotag zu sichern.
Endotag ist größter Hoffnungsträger
Neben RhuDex ist der größte Hoffnungsträger von MediGene ein Mittel gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs mit dem Namen Endotag. Der Kandidat hat aus der Phase II der klinischen Tests sehr optimistisch stimmende Ergebnisse geliefert. Auch Endotag wird bei einer erfolgreichen Einführung ein Umsatz von einer Milliarden Euro zugetraut. Verschiedene große Pharmakonzerne versuchen sich schon Rechte an Endotag zu sichern.
Keine Wette ohne Risiko
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BÖRSE ONLINE empfiehlt die MediGene-Aktie zu kaufen. Das Unternehmen hat bewiesen, dass es Medikamente erfolgreich auf den Markt bringen kann. MediGene ist das einzige deutsche Biotechunternehmen, das bereits mit zwei Produkten (dem Prostatamittel Eligard und der Genitalwarzensalbe Veregen) Umsätze generiert. Endotag und RhuDex bergen enormes Potential. Positive Studienergebnisse treiben die Aktie nach oben. Die Chance auf eine Markteinführung steigt. Wenn auch nur eines der beiden Medikamente zu einem Umsatzbringer wird, ist eine Kursexplosion unvermeidlich. Riskant bleibt das Investment dennoch. Nur jeder zehnte Produktkandidat schafft es von den klinischen Studien auf den Markt.
Einschätzung: KAUFEN
Kurs am 24. Juni: 6,17 Euro
Stoppkurs: 5,30 Euro
Nach der jüngsten Ankündigung des britischen Pharmakonzerns Shire, die Berliner Biotechfirma Jerini für 365 Millionen Euro zu kaufen, rechnen Branchenexperten mit weiteren Übernahmen. „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es in der deutschen Biotechbranche weitere Übernahmen geben wird“, sagte Hilmar Platz, Health-Care-Experte der Unternehmensberatung Kayenburg AG.
Konkret hält er eine Übernahme des Martinsrieder Biotechunternehmens Medigene innerhalb von 24 Monaten für möglich. „Medigene verfügt über eine interessante Technologieplattform und aussichtsreiche Projekte. Das könnte in die Strategie von Pharmakonzernen passen“, so Platz. Vor einigen Wochen ging bereits das Gerücht um, der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer habe Interesse an Medigene.
Auch die Unternehmen Wilex und Evotec wurden zuletzt als Übernahmekandidaten gehandelt. Im Gespräch war auch ein Zusammengehen von GPC Biotech mit Wilex.
Die Ursachen für die hohe Übernahmewahrscheinlichkeit deutscher Biotechunternehmen sieht Platz zum einen in der Schwierigkeit hiesiger Firmen, sich Kapital zu beschaffen. „Im Gegensatz zu Großbritannien, den USA oder der Schweiz gibt es in Deutschland noch kein derart biotech-affines Umfeld und entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten“, so Platz. Auf der anderen Seite sei der wissenschaftliche Standard in deutschen Biotechunternehmen hoch, was diese Unternehmen für internationale Pharmakonzerne interessant mache. Hinzu komme, dass diese aufgrund der meist niedrigen Bewertung auch unter finanziellen Gesichtspunkten lukrative Übernahmeziele seien.
Autor: Eurams exklusiv
Das Biotechnologie-Unternehmen MediGene (News/Aktienkurs) will in den Verhandlungen mit Pharmapartnern über seinen Hoffnungsträger EndoTag bald in die nächste Runde gehen: "Wenn die endgültigen Phase II-Daten da sind, was im vierten Quartal sein wird, werden potenzielle Interessenten ihre Due Dilligence starten", sagte Finanzvorstand Thomas Klaue am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Frankfurt. Erfahrungsgemäß dürfte der Deal dann Anfang 2009 abgeschlossen sein.
Das erste Quartal sei für einen Vertragsabschluss nicht unrealistisch - aber MediGene lege sich nicht darauf fest: "Aussitzen und hoffen, dass uns das Geld ausgeht, geht bei uns nicht", sagte Klaue in Richtung Verhandlungspartner. "Die Großen gucken einem erstmal gründlich in die Bilanz und können dann gut ableiten, wie die Verhandlungsposition ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Cash-Burn-Rate reduzieren und die Dermatologie monetarisieren." Die Cash-Burn-Rate bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der sich finanzielle Mittel eines Unternehmens verringern. Ende Juni verfügte MediGene über Barmittel in Höhe von knapp 41 Millionen Euro./ep/tw